Moscou, 1948. Alors que le violoniste virtuose Ilja Grenko quitte la salle de concert sous des tonnerres d applaudissements, son stradivarius a la main, il est arrete et conduit a la terrifiante Loubianka, le siege du KGB, sans comprendre ce qu on lui reproche. Apres des jours de privations, d humiliations et d interrogatoires, Ilja signe des aveux absurdes qui le condamnent a vingt ans de goulag, apres qu on lui a promis que sa femme Galina et leurs deux tres jeunes enfants ne seront pas inquietes. Mais sa famille est envoyee en exil au bout du monde, dans un enfer a ciel ouvert, le Kazakhstan. Le violon de Grenko d une valeur inestimable disparait a jamais. Deux generations et quelques meurtres plus tard, le petit-fils de Ilja, Sasha, se met en quete du stradivarius et apprend les heures les plus sombres de l histoire de sa famille, broyee par le regime totalitaire et ses hommes de main, indifferents a toute dignite humaine.
Un super roman qui ne paye pas de mine, facile à lire, qui nous plonge dans l’histoire d’une famille moscovite dont le grand père est condamné au goulag et sa compagne et ses deux enfants à l’exil. Les scènes de vie dans leurs nouveaux quotidiens sont captivantes. Nous suivons en parallèle l’enquête menée par le petit fils avec grand intérêt. Je recommande vivement !
Content warning: Massive Gewalt, Vergewaltigung, Tod, Suizid, Verbrechen gegen die Menschheit
Das ist glaube ich mein 5./ oder 6. Roman von Mechthild Borrmann auf den ich zufällig gestolpert bin. Ich finde die Romane deshalb gut, weil sie historisch gewachsene gesellschaftspolitische Themen aufgreifen und keine Krimis sind denen es nur plotwise um Taten und Verbrechen geht.
Trotzdem finde ich es jedes Mal schwer in der kurzen Zeit der Lektüre eine Verbindung zu den Charakteren aufzubauen, die sie schreibt. Auch hier ist das Ende sehr abrupt und ich finde Charaktere wie Reger und Domorow gibt es vor allem um den Plot möglich zu machen. Das ist in Romanen völlig legitim, aber nicht mein Ding, wenn dadurch das Gefühl entsteht die Autorin hat die Charaktere nur deshalb geschrieben, um den Plot möglich zu machen.
Solide drei Sterne für mich so als mood rating.
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Sascha Grenko, vor Jahren mit seinen inzwischen verstorbenen Eltern aus Kasachstan in die BRD übergesiedelt, erhält einen Brief seiner Schwester. Dieser führt ihn auf die Spur einer kostbaren Stradivari, die einst seinem Großvater und berühmten Geiger Ilja Grenko gehörte. Durch eine Intrige wurde Ilja 1948 zu 20 Jahren Arbeitslager verurteilt, seine Frau und die beiden kleinen Söhne in die Verbannung geschickt. Von alldem ahnt Sascha nichts... Dieses Buch hat mich sehr beeindruckt. Mechthild Borrmann schafft es mit ihrer klaren, präzisen und schnörkellosen Sprache die Gedanken und Gefühle ihrer drei Protagonisten auf den Leser zu übertragen. Man spürt förmlich die Angst, Verwirrung und die Zweifel am geliebten Ehepartner, die Ilja und Galina durch die Lügen der stalinistischen Offiziere wie Gift eingeträufelt werden. Welch ein perfides Spiel wurde damals mit unschuldigen Bürgern getrieben! Die beiden historischen Erzählstränge um Ilja und Galina haben mich am meisten beeindruckt. Der dritte Teil um Sascha, den Enkel der Beiden, der auf der Suche nach dem verschollenen kostbaren Instrument seines Großvaters ist, ist auch packend geschrieben, kommt in seiner Eindringlichkeit aber nicht ganz an die tragische Geschichte seiner Großeltern heran. Auch ist das Ende etwas kompliziert. Man muss schon sehr genau lesen um alle Geschehnisse richtig einzuordnen. Trotzdem hat mir die Verknüpfung von historischen Elementen mit einer aktuellen Krimihandlung sehr gut gefallen. Ein absolut lesenswertes Buch!
Alexander Ossipowitsch Grenko hat so ziemlich alles erlebt - er ist wegen mangelnder Intelligenz in die Sonderschule geschickt worden, landete nach dem Tod seiner Eltern im Heim, bald darauf im Knast. Weil in Deutschland kein Vatersname nach dem Vornamen benötigt wird, ist aus dem jungen Mann inzwischen Sascha Grenko geworden, Mitarbeiter eines Kölner Personenschutz-Unternehmens, das beste Kontakte zu Informanten in den verschiedensten Ländern unterhält. Ein Anruf, den Sascha für geschäftlich hält, entpuppt sich als privat. "Sascha, ich bin in Schwierigkeiten. Es geht um unsere Vergangenheit, und ich brauche deine Hilfe." Nach fast 20 Jahren hört Sascha zum ersten Mal wieder die Stimme seiner Schwester Viktoria. Die Geschwister waren kurz nach der Übersiedlung der Familie aus Kasachstan und dem plötzlichen Tod ihrer Eltern voneinander getrennt worden. Seither hatte Sascha gehofft, Viktoria hätte es gut getroffen, aber nicht gewagt, seine Hoffnung zu überprüfen.
In zwei weiteren Erzählsträngen führt Mechthild Borrmann ihre Leser nach Russland, wo 1948 Saschas Großvater Ilja, ein berühmter Geiger, wegen seiner Auslandskontakte verhaftet und in ein Arbeitslager deportiert wird. Seit diesem Tag ist Grenkos Stradivari verschwunden, die sein Vorfahr als Geschenk des Zaren erhalten hatte. Auch Grenkos Frau Galina und die beiden kleinen Söhne werden als Angehörige eines Häftlings für ein Jahrzehnt nach Karaganda in Kasachstan deportiert. Galina schlägt sich dort, wo der Winter in manchen Jahren schon im September beginnt, mit schwerster Arbeit durch. Sie glaubt der Auskunft der Behörden, ihr Mann habe sich ins Ausland abgesetzt. Die Umsiedlung nach einigen Jahren ins mildere Klima Almatys empfindet sie bereits als Erleichterung ihrer Lebensbedinungen. Der Anlass, warum sich in der Gegenwart in Deutschland Viktoria um Hilfe an ihren Bruder wandte, verwickelt Sascha in eine lebensgefährliche Schnitzeljagd durch Deutschland und Russland. Sascha hat zwischen dem Tod seiner Eltern, dem seines Onkels in Kasachstan und der Lagerhaft des Großvaters eine Verbindung hergestellt und ist nun mit dem einzigen Beweismittel für diesen Zusammenhang auf der Jagd nach der Person, die Ilja Grenko vor 60 Jahren um seine kostbare Stradivari betrogen hat. Sascha als Nachkomme des Musikers steht nach deutschem Rechtsempfinden das seltene Instrument zu.
Aus der Vergangenheit berichtet Mechthild Borrmann eindringlich und schnörkellos. Die Erlebnisse des Ehepaars Grenko in der Verbannung während der Stalin-Dikatatur wirken durch Parallelen zu Berichten von Zeitzeugen, die damals in Kasachstan lebten, sehr glaubwürdig und sind spannend zu lesen. Die Jagd nach der Stradivari als Handlungsstrang der Gegenwart fällt dagegen sehr schmal aus und wirkt auf mich weniger rund als die Vorgeschichte Iljas und Galinas. Ein gelungener historischer Krimi für Leser mit Interesse an der Stalin-Ära oder dem Schauplatz Kasachstan.
Ich fand der Geiger leider nicht gut. Er kam für mich leider aufgesetzt rüber. Die Autorin scheint mir besonders die Zeit um den zweiten Weltkrieg bewusst sehr lasch und mir wenig Information zu beschreiben. Es ist eine unwirkliche Kulisse, weil die Bilder einfach nicht stimmen. Die Russen werden so beschrieben, als ob sie jedes andere Volk hätten seien können, nur als Beispiel. Alles in allem ist unauthentisch für mich das richtige Wort für dieses Buch.
Meine Empfehlungen.
Das Schweigen des Lichtes- Niel Flemming Lord of the Flies- William Golding 1984- George Orwell
Roman de facture assez classique mais qui parvient avec talent à recréer chez le lecteur le sentiment d'injustice, de désespoir et d'insécurité des arrestations arbitraires et de la vie au goulag.
Un beau roman historique plein de suspens et rondement mené. J'ai beaucoup aimé la construction du récit qui alternait les epoques et les points de vue.
Mechtild Borrmanns Roman über die Familie Grenko ist ein meisterhaftes Werk der Literatur, das die Leser auf eine emotionale und historische Reise mitnimmt.
Die Geschichte beginnt im Moskau der späten 1940er Jahre, einer Zeit, die von politischer Repression und Angst gezeichnet war. Ilja Grenko, ein talentierter Geiger, wird nach einem erfolgreichen Konzert verhaftet und zu zwanzig Jahren Straflager in Sibirien verurteilt. Diese dramatische Wendung markiert den Beginn einer jahrzehntelangen Odyssee für die Familie Grenko.
Mechtild Borrmann gelingt es, die Schrecken der Stalin-Ära eindrucksvoll darzustellen. Die Verhaftung Iljas und die Konfiszierung seiner geliebten Stradivari sind nicht nur persönliche Tragödien, sondern symbolisieren auch die Zerstörung von Kunst und Kultur durch ein repressives Regime.
Die Autorin beschreibt die brutalen Bedingungen im Straflager und die unermesslichen Leiden der Gefangenen mit einer eindringlichen, aber unaufgeregten Sprache, die den Leser tief berührt.
Die Handlung springt dann ins Jahr 2008 nach Deutschland, wo Iljas Enkel Sascha Grenko lebt. Der Mord an seiner Schwester Vika und die Entdeckung von Hinweisen auf die verschollene Geige seines Großvaters treiben Sascha an, die dunklen Geheimnisse seiner Familie zu lüften.
Diese Suche nach der Wahrheit ist nicht nur ein spannender Krimi, sondern auch eine bewegende Familiengeschichte, die die Auswirkungen der Vergangenheit auf die Gegenwart zeigt.
Mechtild Borrmanns Charaktere sind feinfühlig gezeichnet und wirken äußerst lebendig. Saschas Schmerz und Entschlossenheit, die Wahrheit herauszufinden, sind ebenso greifbar wie Iljas Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit im Straflager. Die Autorin schafft es, die inneren Konflikte und moralischen Dilemmata ihrer Figuren glaubhaft darzustellen, was dem Roman eine zusätzliche Tiefe verleiht.
Ein weiteres bemerkenswertes Element des Romans ist die Darstellung der Geige als Symbol. Die Stradivari steht für die verlorene Schönheit und die zerstörten Träume der Familie Grenko. Ihre Suche nach dem Instrument wird zu einer Metapher für die Suche nach Gerechtigkeit und Versöhnung mit der Vergangenheit.
Insgesamt ist Mechtild Borrmanns Roman ein fesselndes und tiefgründiges Werk, das historische Ereignisse und persönliche Schicksale kunstvoll miteinander verwebt. Es ist eine Geschichte über Verlust, Überleben und die unerschütterliche Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
Très agréable surprise ! J'avais reçu ce livre en cadeau de la librairie à l'achat d'autres livres. La couverture, le titre, l'auteur inconnu... rien ne m'inspirait. Et pourtant... c'est une histoire pleine de rebondissements, qui nous fait découvrir les aspects les plus lugubres de l'URSS et de sa police secrète. Je l'ai dévoré ! On alterne les passages actuels et passés (c'est un de mes péchés mignons, donc je ne vais certainement pas m'en plaindre) pour découvrir toute l'histoire de cette famille. Mais certaines choses étaient quand même incohérentes pour moi...
Un violoniste russe fait une demande pour que lui et sa femme et enfants puissent aller faire une représentation en Europe. Comme la demande n’est pas seulement pour lui, il est automatiquement arrêté en pensant qu’il veut fuir la Russie. Il possédait un Stradivarius qui lui est confisqué et il se retrouve dans un camps de travaux forcés. Sa femme sera également déportée dans un autre camps pendant plus de dix ans. Un petit enfant apprend qu’il a une sœur qui se fait tuer avant même que des paroles soient échangées. Il enquête et se met aussi à la recherche du violon. Il n’est pas étonnant de voir ce qui se passe en Ukraine, quand on voit ce que les Russes ont fait subir à leur propre peuple. Tous les mensonges, la propagande, on est servi.
Für mich war es kein einfaches Buch. Mir fiel es schwer, über die Willkür mit der in der UdSSR ein Leben zerstört wurde und die Skrupellosigkeit, mit der heute in den ehemaligen Sowjetstaaten vorgegangen wird, zu lesen. Die Schicksale von Ilja und Galina sind schlimm, aber bestimmt nicht einzigartig für die damalige Zeit. Die Autorin hat sie so lebendig beschrieben, dass ich mir die Lager, in die die beiden geschickt wurden, nur zu gut vorstellen konnte.
Saschas Geschichte kann da nicht ganz mithalten. Vielleicht lag es daran, dass sich seine Erlebnisse in viel kürzerer Zeit abspielten und deshalb etwas hektisch wirkten. Mir hat die Tiefe gefehlt, die die Geschichte seiner Eltern und Großeltern hatte.
Trotzdem sind das Buch und die Autorin eine Entdeckung für mich.
Spannendes Buch mit toller Geschichte. Die “Inszenierung” eine Flucht ins Ausland unter der Tarnung einer Konzertreise wobei der Geiger tatsächlich verhaftet worden ist und in ein Arbeitslager gesteckt worden ist... gruselig wie die Tatsachen gedreht worden sind und umso spannender die Entwicklung des Buches. In Teilen ist es etwas verstrickt, sodass man sich schon sehr konzentrieren muss der Handlung zu folgen, jedoch lohnt es sich. Eine durchweg sehr spannende Geschichte:)
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Wie immer verbindet die Autorin Zeitgeschichte des letzten Jahrhunderts mit unserer heutigen Zeit. Und wie immer finde ich den „Krimiplot“ dabei untergeordnet. Hingegen beschreibt sie eindringlich die jeweils widrigen Umstände, diesmal also ein Leben unter Stalin, in der Verbannung, im Gulag. Vielleicht nicht eins ihrer besten Bücher, aber enttäuscht war ich ganz sicher nicht!
Spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Mal ein anderer Krimi. Besonders interessant fand ich den historischen Bezug zur Stalinära. Ein absolut zu empfehlendes Buch sowohl für Krimifans, als auch für Freunde historischer Romane.
Wieder eine spannende Geschichte von Mechtild Borrmann. Drei parallele Zeitebenen, die gut miteinander verwoben sind und jeweils dazu führen, dass man das Buch kaum weglegen mag. Insgesamt wirkt die ganze Konstellation aber etwas unrealistischer als bei Borrmanns anderen, mir bekannten Büchern.
Kurzweilig und wollte jederzeit wissen, wie es weiter geht. Mir hat jedoch der Spagat zwischen den beiden Geschichten (früher und heute) nicht so zugesagt. Wird besser gegen Ende, wenn sich alles zusammenfügt.
Wieder ein Buch, das Mechtild Borrmann auszeichnet. Fein konturiert die Personen und nicht mehr aus der Hand zu legen! Auch die Thrill-Qualität vom feinsten!
Cover und Titel haben mir total angesprochen und irgendwie habe ich damit eine ruhige Geschichte verbunden. Doch es kam ganz anders: schon nach wenigen Seiten war ich gefesselt und konnte das Buch nicht aus den Händen legen. Zwar geht es in dem Buch um den Geiger Ilja Grenko, doch ist das Buch eher ein Thriller als eine ruhige Geschichte. Nach einem Konzert wird Ilja Grenko im Jahr 1948 verhaftet – doch seiner Familie wird gesagt, er sei geflohen. Doch nicht nur Ilja ist verschwunden, sondern auch seine wertvolle Stradivari. Und das hat löst eine ganze Kette von Ereignissen aus, die bis ins Jahr 2011 reichen. Das Buch hat mich direkt von der ersten Seite an packen können – und die Autorin hat es geschafft, die Spannung auch bis zum Schluss zu halten. Das liegt sicherlich auch an den Zeitsprüngen, denn es gibt drei Handlungsstränge: den von Ilja und seiner Frau in der Vergangenheit und einen in der Gegenwart, in dem der Enkel Sascha versucht, Licht in die damaligen Ereignisse zu bringen. Und jeder Handlungsstrang hat seinen eigenen Reiz – stets wollte ich wissen, wie es weitergeht und konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen. Dabei ist die Geschichte keine leichte Kost, oft bedrückt sie mich, gerade bei dem, was in Russland passiert. Und so langsam zeichnet sich beim Lesen auch ab, was genau eigentlich damals passiert ist und vor allem warum. Die Zusammenhänge sind sehr komplex und man muss sich schon konzentrieren beim Lesen, das aber hat dem Lesespaß keinen Abbruch getan. Der Schreibstil von Mechthild Borrmann ist gut zu lesen, klar und prägnant ohne Schnickschnack oder Schnörkel. Das hat sehr gut zur Geschichte gepasst, die insgesamt eine bedrückende, dunkle Atmosphäre hat und die ich gut habe spüren können. Auch die Charaktere sind sehr gut gezeichnet, ich habe – gerade bei Ilja – seinen Schmerz und seine Verzweiflung spüren können, aber auch die Schuld bei seiner Frau Galina, ihre Ahnungslosigkeit und dann das böse Erwachen. Die Gefühle der Protagonisten sind greifbar und nachvollziehbar, so treffend sie die Charaktere gestaltet. Nur mit Sascha habe ich mich etwas schwerer getan, nicht weil er unsympathisch ist, einfach weil ich niemals selber so handeln würde – dennoch aber habe ich auch ihn gerne begleitet. Da die russischen Namen schon etwas gewöhnungsbedürftig waren, hat mir das Personenverzeichnis sehr gut geholfen – besser aber hätte ich gefunden, wenn es an den Anfang gestellt worden wäre. Denn am Ende wird es bestimmt von vielen Lesern übersehen und ist so dann nicht hilfreich. Das ist aber nur ein kleiner Kritikpunkt und ich werde mich auf jeden Fall nach weiteren Büchern der Autorin umschauen.
Mein Fazit Ein spannender und fesselnder Roman, der in die 40 Jahre nach Russland entführt, in denen Ungeheuerliches passiert und was eine Kette von Ereignissen auslöst, die bis ins Jahr 2011 reichen. Spannend von der ersten Seite an, mit einem klaren und schnörkellosen Schreibstil schafft die Autorin eine ganz besondere Atmosphäre – ich auf jeden Fall konnte mich ihr nicht entziehen und habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Und trotz der Kürze ist es eines der Bücher, die noch nachhallen. Von mir gibt es 4,5/5 Sternen.
Grundidee: Vordergründiger Familienroman gepaart mit ein wenig Kriminalgeschichte im Russland der Gegenwart und Vergangenheit angesiedelt. Charaktere: Sascha Grenko, Enkel Iljas, ist auf der Suche nach der Stradivari-Geige seines Großvaters, wobei ihm sehr viele Steine in den Weg gelegt werden und seine Schwester Vika auf mysteriöse Weise ums Leben kommt; Ilja Grenko, begnadeter Violinist, wird in Russland 1948 verhaftet und glaubt an einen fatalen Irrtum; seine Frau Galina und die beiden Söhne Pawel und Ossip werden verbannt und werden Ilja nie wiedersehen. Handlungsschauplatz: Russland in der Gegenwart und in den 1940er bis 1960er Jahren. Handlung: Der bekannte Violinist Ilja Grenko wird 1948 in Moskau verhaftet und in das Arbeitslager von Workuta verbracht. Durch seine vielen Auslandstourneen kam der Verdacht auf, dass er aus Russland fliehen will. Geschickt wird verbreitet, dass er tatsächlich das Land verlassen habe, selbst seine Frau Galina glaubt daran. Seine geliebte Stradivari verschwindet spurlos und Galina wird mit den beiden Söhnen Ossip und Pawel in die Verbannung nach Karaganda geschickt, wie es mit Angehörigen von Verrätern zu dieser Zeit üblich war. In der heutigen Gegenwart wird Sascha Grenko, der Enkel Galinas und Iljas, dessen Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen, von seiner Schwester Vika kontaktiert. Da sie adoptiert wurde, hatten die beiden über Jahre keinen Kontakt zueinander. Sie bittet Sascha um Hilfe in einer Familienangelegenheit, in die aber auch viel mächtigere Gegner involviert sind, wie Sascha bald bitter am eigenen Leib erfahren wird. Ende & Meinung: Mit Der Geiger ist Mechtild Borrmann ein sehr eindringlicher und auch spannender Familienroman gelungen. Das Schicksal der Familie Grenko konnte mich berühren und man fiebert vor allem bei dem Handlungsstrang mit, der in der Vergangenheit spielt und sich mit den Großeltern Saschas befasst. Iljas Schicksal erschüttert den Leser, seine Schilderungen vom Leben im Arbeitslager von Workuta gehen unter die Haut und auch Galinas Lebensweg ist kein bisschen einfacher, da sie in der Verbannung auch noch ihre beiden Kinder durchbringen muss. Den Großteil der Geschichte nimmt das Familienschicksal der Grenkos ein, dass hochspannend erzählt wird, aber auch ein bisschen Krimi-Anteil kommt nicht zu kurz. Ein Roman über die Suche nach einem wertvollen Familienerbstück, der beeindruckt und zu fesseln weiß.
Dieser historische Roman spielt in Moskau im Jahr 1948. Der Geiger Ilja Grenko wird nach einem Konzert mit seiner Stradivari von Männern verhaftet, das Instrument wird konfisziert. Ilja Grenko wird zu 20 Jahren Straflager verurteilt, weil er angeblich seine Flucht geplant haben soll. Im Jahr 2008 in Deutschland muss Sascha Grenko - Ilja Grenkos Enkel - beobachten, wie seine Schwester Vika erschossen wird. Erst ein paar Tage zuvor hatte Vika ihn angerufen, und um seine Hilfe gebeten. In ihrem Nachlass findet Sascha Informationen über den Verbleib der seit Jahrzehnten verschwundenen Stradivari. Sascha macht sich auf die Suche nach dem Mörder seiner Schwester und erfährt, was in der Vergangenheit wirklich geschehen ist…
Der Klappentext hat sich für mich echt spannend und interessant angehört, weshalb ich schon sehr gespannt war. Und das war ich auch, weil ich zuvor schon „Trümmerkind“ und „Wer das Schweigen bricht“ von Mechthild Borrmann gelesen habe und mir beide Geschichten wirklich einmalig gut gefallen haben. Umso enttäuschter war ich von „Der Geiger“. Die Ideen und die Umsetzung der historischen Elemente über die Zustände in der Sowjetunion nach dem zweiten Weltkrieg fand ich generell gelungen. Jedoch war die ganze Geschichte besonders zum Ende hin sehr wirr, fand ich. Die Auflösung habe ich irgendwie gar nicht mehr so richtig verstanden, weil die letzten Kapitel so komisch aufgebaut waren. Auch hat mich gestört, dass am Anfang eines jeden Kapitels nicht stand, aus welcher Sicht es erzählt wird und in welchem Jahr man sich gerade befindet. Das hat mich auch etwas verwirrt, weil das Buch aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt wurde. Für mich war „Der Geiger“ leider kein gutes Buch. Wenn man etwas von Mechthild Borrmann lesen möchte, dann kann ich „Trümmerkind“ und „Wer das Schweigen bricht“ definitiv mehr empfehlen. ☺️
Was bleibt.... Als Sascha noch ein Junge war, konnten seine Eltern als Wolgadeutsche als Kasachstan nach Deutschland ausreisen. Wie viele Hoffnungen knüpften sich daran, doch schon bald nach der Ankunft in Deutschland erleiden seine Eltern einen tödlichen Autounfall. Sascha und seine Schwester Vika werden getrennt. Nach diesem einschneidenden Erlebnis macht Sascha dicht und kommt auf die schiefe Bahn. Gäbe es die Informatik nicht und ein paar Menschen, die Sascha bei seinem Studium helfen und ihm Arbeit geben, er hätte durchaus als Verbrecher enden können. So aber hat Sascha eine herausragende Stelle in einem Sicherheitsdienst, der auch private Ermittlungen anstellt. Als sich seine Schwester nach Jahren an Sascha wendet, eilt er sofort nach München, um ihr zu helfen. Bevor er Vika wirklich begegnen kann, wird sie vor seinen Augen erschossen.
Eine mitreißende Geschichte, die den Leser mitnimmt, um Saschas Ermittlungen zu folgen, der tief getroffen herausfinden will, welche Ereignisse zu dem Mord an seiner Schwester geführt haben. Abwechselnd damit wird direkt vom Leben der Großeltern Saschas berichtet. Kurz nach dem zweiten Weltkrieg wird der begnadete Geiger Ilja Grenko verdächtigt in den Westen fliehen zu wollen. Die perfiden Methoden der russischen Staatssicherheit, jagen einem beim Lesen einen Schauer nach dem anderen über den Rücken. Wie kann eine Staatsmaschinerie nur solch eine Gemeinheit und Hinterhältigkeit entwickeln. Eine Familie entfremdet, unter den Folgen der Ereignisse leidend bis in die dritte Generation. Man saugt dieses Buch förmlich in sich hinein und kann ein ums andere Mal nicht glauben, was man liest. Staatswillkür in ihrer schlimmsten Manier bis in die heutige Zeit hinein wirkend.
I will say right at the start of this short review that Der Geiger (The Violinist) disappointed. It is a wide-ranging theme, modern-day with a touch of history thrown in, covering the search for family roots and a violin which, to the last member of the family, means a great deal.
The story, however, leaves much to be desired: a lack of depth in many parts; jumping back and forth from one story to another without adequate chapter headings; characterization which tells us next to nothing about the characters.
And yet, the theme is a good one. A family split through the machinations of power in the Soviet Union, thrown out of society and cast out into the wilderness of a life in the Gulag, a life outside of society. A single instrument, the violin, which holds the family together over many years and the desire to discover what happened decades before, who was responsible for the destruction of several lives. There are moments when the story comes together very well indeed, but they are not often enough to hold the attention for more than a single chapter, and the jumping from one period to another without an indication of when the story takes place - only the first two chapters are graced with a date as chapter heading - confuses and irritates.
Mechtild Borrmann is undoubtedly a good writer, and has been recognized as such with the Deutschen-Krimi_Preis for her first work, but this new work fails to live up to the genre. It misses the crime as much as the historical through a lack of depth, a lack of feeling, a lack of recognition for the personalities of those depicted.
German Audiobuch---In einer Nacht im Mai 1948 verliert der begnadete Geiger Ilja Grenko seine beiden wertvollsten Schätze: seine Familie und seine Stradivari. Erst dem eigensinnigen Sascha Grenko, Iljas Enkel, wird es viele Jahrzehnte später gelingen, Licht in das grausame Geschehen von damals zu bringen. Doch der Preis dafür ist hoch - viel zu hoch …
Der neue Roman der Deutschen-Krimi-Preis-Trägerin 2012
The story of a famous Russian violinist from 1948 who wanted to take his family to the West for one of his concerts. He is suddenly arrested and he and his Strad disappear without a trace. People are told that he fled to the West and left his family, who are then sent into exile in Siberia. After she spends over 10 years in exile, she receives a note saying her husband died while in a work camp. Her goal is to then find out what happened to him and the violin. The story goes from past to present when her grandson is still looking for the Strad and the whole truth about his grandfather.