»Auszeichnung mit dem red dot Award: Ralph Burkhardt und Christian Hartig, Absolventen der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd, wurden im diesjährigen red dot award: communication design für ihre Diplomarbeit "stereotyp(e) - Eine Untersuchung der Schrift rotis" mit dem red dot ausgezeichnet.
Das rege Interesse, auf das die Arbeit schon während der Semesterausstellung stieß, und die Auszeichnung ermutigten die Studenten, ihre Arbeit einigen Verlagen vorzustellen. Nun verlegt der Fachverlag Hermann Schmidt Mainz das Buch unter dem neuen Titel "rotis - eine Streitschrift".
Die Schrift "rotis", 1988 von Otl Aicher geschaffen und seither ebenso kontrovers diskutiert wie universell eingesetzt, wird in diesem Jahr 18 Jahre alt. In ihrem Buch regen Ralph Burkhardt und Christian Hartig zu einer Auseinandersetzung mit diesem erfolgreichen Chamäleon der Typografie an. Sie gewähren dem Leser einen ungewöhnlichen Einblick in die Welt der Schriftgestaltung und zeigen eine vielschichtige und anregende Auseinandersetzung mit einem der wichtigsten Schriftentwürfe des späten 20. Jahrhunderts.
Burkhardt und Hartig entwickelten mit 'stereotyp(e)' im Studiengang Information / Medien unter der Leitung der Professoren Michael Burke und Gabriele N. Reichert ein ästhetisches und lesenswertes Kleinod, das den Blick auf Details lenkt, die zwar allgegenwärtig sind, aber meist nur unterschwellig wahrgenommen werden. Typografie ist mehr als ein Mikrokosmos unserer informationsgeladenen kulturellen Identität: Sie ist Transportmittel für Informationen und prägt gleichzeitig deren Wirkung mit. Die Wahl einer bestimmten Schrift gibt einem Wort, einer Botschaft oder einem Text ein Gesicht. Ihre spezielle Anmutung vermittelt neben den sachlichen Aspekten wie Lesbarkeit und Verständlichkeit auch zeitgeschichtliche, gesellschaftspolitische und ästhetische und beeinflusst die Wahrnehmung der Inhalte. Die Frage nach Beurteilungskriterien, nach der 'richtigen' Schrift für eine Botschaft ist ebenso berechtigt wie schwierig zu beantworten. Oft beherrschen Moden und Stereotype das alltägliche Bild. Sowohl Farben als auch Schriften scheinen für bestimmte Branchen reserviert zu sein.
Die Schrift rotis von Otl Aicher ist vielgestaltig und widersprüchlich: Einerseits lässt sie sich keiner bestimmten Kategorie zuordnen und findet quer durch alle Branchen Verwendung, andererseits ist sie einprägsam und zeigt so charakteristische Merkmale, dass auch Nicht-Typografen sie häufig leicht wieder erkennen. 'stereotyp(e)' geht über eine objektive Schriftanalyse hinaus und bietet eine breite Grundlage für die Beurteilung der Wirkung und Qualität der rotis.« (Amazon)