Lauscher, Sohn des Großen Brüllers, ähnelt eher seinem Großvater, dem Sanften Flöter. Er erbt einen Stein, der in allen Farben schimmert, und eine silberne Zauberflöte, deren Melodien das Handeln der Menschen beeinflußt. Dazu schenkt ihm ein alter Steinsucher ein Stück Wurzelwerk, genannt Zirbel, das seinem Besitzer in schwierigen Situationen stets neuen Mut schenkt. Die drei Gegenstände sollen Lauscher auf magische Weise dazu verhelfen, seine eigene Bestimmung im Leben zu finden. Fortan setzt er alles daran, die Welt mit Hilfe der Zaubergaben seinen Wünschen anzupassen. Doch außer mannigfachen phantastischen Abenteuern erleidet er nur Niederlagen und trägt so manche Blessur davon – bis er schließlich seinem Ziel entgegenstolpert.
Der große Märchenroman um die Wirklichkeit hinter den Dingen
Lauscher ist ein Mensch, der stets in die Irre geht und dennoch immer ans Ziel gelangt. Als er einen geheimnisvollen Stein und eine Flöte erbt und dazu ein wundersames Holzstück geschenkt bekommt, setzt er alles daran, mit diesen magischen Gaben die Welt seinen Wünschen gemäß zu unterwerfen – und scheitert. Doch das Schicksal beschert ihm so manches phantastische Abenteuer, um ihn letztendlich auf seinen ganz persönlichen Weg zu führen.
Hans Bemmann wurde am 27. April 1922 in Groitzsch bei Leipzig geboren. Seine Jugend verbrachte der Sohn eines evangelischen Pfarrers in Grimma/Sachsen, Leipzig, Wiesbaden und Wien. Dort begann er 1940 nach der Maturaprüfung das Medizinstudium, unterbrochen von Arbeitsdienst, Wehrmacht und dem Kriegseinsatz in Russland, wo er als Operationsgehilfe auf Hauptverbandplätzen eingesetzt war. Auf solche Weise wurde die Medizin ihm zum Albtraum und nach Kriegsende nahm er das Studium der Musikwissenschaft und Germanistik in Innsbruck auf. Ab 1954 baute Hans Bemmann das Lektorat beim Österreichischen Borromäuswerk (später: Österreichisches Bibliothekswerk) in Salzburg auf. Von 1956 bis ’87 leitete er das Lektorat des Borromäus Vereins in Bonn und war zugleich, bis 1993, Dozent am Bonner Bibliothekar-Lehrinstitut (heute Fachhochschule für Öffentliches Bibliothekswesen). Von 1971 bis 1983 hatte er einen Lehrauftrag an der Pädagogischen Hochschule Bonn (später Pädagogische Fakultät der Universität Bonn) im Fach Deutsch für den Spezialbereich Kinder- und Jugendliteratur. Sein literarischer Durchbruch gelang ihm 1983 mit dem der Fantasy-Literatur nahestehenden Märchenroman Stein und Flöte, der die Abenteuer eines jungen Mannes namens Lauscher in einer idyllischen Märchenwelt verfolgt. Ein magischer Stein und eine magische Flöte sollten ihm eigentlich den Weg zum Glück öffnen, doch seine mangelnde Menschenkenntnis und Naivität lassen ihn seine Macht missbrauchen und verhängnisvolle Entscheidungen treffen. Lauschers Lebensgeschichte ist von seiner Liebesgeschichte durchflochten.