Jeder exzentrische Held braucht eine starke Frau an seiner Seite ... mit geladenem Schusseisen und ohne Skrupel! Der eigensinnige Archibald Leach und die waffenvernarrte Tüftlerin Sarah Goldberg werden in die Machenschaften des skrupellosen Marquis de Mortemarte hineingezogen. Der Schurke verwendet Okkultismus, Voodookult und Ätherkraft, um die Welt mit seinen Monstrositäten ins Chaos zu stürzen.
Der aus dem Rheinland stammende Markus Cremer wurde 1972, im Jahr der Ratte, geboren. Vor seiner derzeitigen Beschäftigung in der Hirnforschung betätigte er sich als Sanitäter, Erfinder und Inhaber eines Ladens für Okkultismus. Er lebt mit Frau und Sohn, sowie zwei Ratten in einem alten Haus in der Nähe von Aachen. Die Initialzündung für seine schriftstellerischen Ambitionen waren Fantasy-Rollenspiele und die Geschichten von H. P. Lovecraft, Michael Moorcock und Robert E. Howard.
Eine Kurzgeschichte um den Exzentriker Archibald Leach und die Tüftlerin Sarah Goldberg in den Anthologien »Steampunk 1851« wurde 2014 für den Deutschen Phantastikpreis nominiert. Eine weitere Story mit dem Duo erhielt mit der Anthologie »Steampunk Akte Deutschland« den Deutschen Phantastikpreis 2015 als beste Anthologie. Die Anthologie des Art Skript Phantastik Verlags »Die dunkelbunten Farben des Steampunk« mit der Geschichte »Archibald Leach und das Grauen in Orange« gewann 2016 den Deutschen Phantastikpreis als beste Anthologie. Ob dies trotz oder wegen seiner Geschichte geschah ... bleibt rätselhaft.
2017 erschien sein erster Roman mit dem Titel »Archibald Leach und die Monstrositäten des Marquis de Mortemarte« im Art Skript Phantastik Verlag, der im Januar 2018 für den Seraph 2018 nominiert wurde und der im Februar 2018 den Publikumspreis der phantastik-couch.de erhielt.
3.3 stars -0.2 for using the most obvious traitor -0.3 for punctuation and spelling mistakes (seriously, guys!) -0.5 for a forced love story without "chemistry" -0.7 for making me read all those "tell, don't show because the reader won't get it otherwise" thoughts by Sarah "Captain Obvious" Goldberg
Sehr launiger und flott zu lesender Roman, der so ziemlich jedes Steampunk-Accessoire aus dem Köcher zieht und somit sehr gut geeignet ist, einem Unwissenden die typischen Elemente dieses Genres nahezubringen.
Würde sich sehr gut für ein schnelles Buch für Zwischendurch eignen, ist dafür aber doch eine Spur zu lange. Ich musste bei mir in der zweiten Hälfte doch gewisse Ermüdungserscheinungen feststellen.
Welch abenteuerliche Reise mit Archibald Leach und Sara Goldberg ... oder ... nein, darüber sag ich nichts ... ging zuende.
Ein weltumspannender Komplott muss von den beiden verhindert werden und ihre Verfolgungsjagd auf den Marquis de Mortemarte führt sie an die unterschiedlichsten Orte. Bei jedem hatte man das Gefühl, dass man mit Archibald und Sarah direkt mit am Schauplatz ist, vieles wurde gut recherchiert und bildlich beschrieben. Getoppt von einem Übermaß an Okkultismus und einer gesunden Charakterentwicklung, die mich nicht selten hat grinsen lassen, hat Markus Cremer bewiesen, dass seine Figuren nicht nur innerhalb der Wort- und Zeichenbegrenzung funktionieren.
Auf das Erscheinen des Buches freue ich mich sehr, noch mehr aber auf eine Fortsetzung. Denn aus Erfahrung (sprich, vielen, vielen Kurzgeschichten mit Archibald und Sarah) wissen wir doch, dass die beiden immer wieder Abenteuer erleben!
Archibald Leach und seine Assistentin Sarah Goldberg werden in einen sehr persönlichen Fall hineingezogen. Archibalds Onkel Heisenberg wird von dem mysteriösen Marquis de Mortemarte unter eine Art Bann gestellt. Außerdem gelingt es ihm den horriblen Unschärfekompass des relativen Bösen von Archibald an sich zu bringen. Diesen benötigt er, um die Ätherkraft zu speichern. Außerdem verwandelt er unschuldige Menschen in Tiermischwesen, um damit alle anzugreifen. Archibald und Sarah verfolgen den Marquis um die halbe Welt und treffen dabei auf die ungewöhnlichsten Leute. Voodoo, Magie und die Kraft des Äthers kreuzen ihren Weg. Und mehr als einmal muss Sarah feststellen, dass sie ihren alten Freund Archibald doch nicht so kennt, wie sie dachte. Und ihm doch viel näher ist, als sie meint.
Schon die Kurzgeschichten des Autors um Archibald Leach und seine Assistentin Sarah Goldberg in verschiedenen Anthologien haben mich sehr begeistern können. Gerade Sarah, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, hat eine sehr schlagfertige Art, die in manchen Situationen auch vonnöten ist.
Eigentlich sind Archibald und Sarah Freunde aus Kindheitstagen, siezen sich aber. Dies wohl aus gegenseitigem Respekt heraus. Trotzdem merkt man deutlich, wie vertraut die beiden sind, da sie sich ja schon von Kindesbeinen an kennen. 14 Jahre haben sie sich allerdings nicht gesehen und Sarah weiß auch nicht viel darüber, was Archibald in der Zeit getrieben hat. Nur bruchstückhaft bekommt sie heraus, was er in dieser Zeit erlebte, kann sich aber auch nicht wirklich einen Reim darauf machen. Und so lernt sie ihn quasi aufs Neue kennen.
Gleich von Anfang an wird man auf eine wahre Achterbahnfahrt mitgenommen. Sarah und Archibald haben fast keine Verschnaufpause und müssen sich ständig mit den Einfällen des Marquis de Mortemarte herumärgern. Doch sie bleiben am Ball, steht doch eine große Bedrohung für die ganze Menschheit bevor. Die unterschiedlichsten Personen helfen den beiden auf ihrer Suche nach dem Marquis. So landen Archibald und Sarah mal auf einem Piratenschiff, mal in einer Voodooshow, auf seltsamen Inseln oder im bestbewachtesten Gefängnis.
Bekannte und neue Figuren tauchen auf. Der Autor hat sehr interessante neue Figuren geschaffen, sich aber auch historisch belegter Persönlichkeiten bedient. Oder einfach mal Charaktere von anderen Autoren übernommen. Dies ergibt einen bunten Mix an den schillerndsten Figuren.
Mir persönlich habe die beiden Agentinnen Daphne und Carmille sehr gut gefallen. Mit meist ungewöhnlichen Mitteln und einer sehr sexy Ausstrahlung wurde ihnen jeder Wunsch erfüllt. Aber auch Sarah konnte mich voll und ganz überzeugen. Sie ist nicht zimperlich, hat tolle Ideen und mit ihrem Wissen über Mechanik holt sie sich so manchen Pluspunkt. Der Autor hat die weiblichen Figuren als sehr gleichberechtigt dargestellt, auch wenn es immer wieder Männer gibt, die mit Blicken deutlich zeigen, dass sie dies nicht so sehen. Und doch ist es gerade Sarah, die dann mit schlagfertigen Argumenten jedem den Wind aus den Segeln nimmt und sich so auch den nötigen Respekt schaffen kann.
Der Autor hat einen sehr fesselnden Schreibstil und so fliegt man förmlich durch die knapp 600 Seiten und denkt sich am Ende: "Wie? Schon fertig?".
Aber es wird schon auf den nächsten Teil verwiesen und so darf man sich auf ein weiteres Abenteuer mit dem sehr sympathischen Gespann Archibald Leach und Sarah Goldberg freuen.
Sehr erwähnenswert ist wieder das tolle Cover. Darauf sind - in verschiedenen Brauntönen gehalten - Archibald und Sarah zu sehen, umringt von den Mischwesen, die der Marquis erschaffen hat. Hier wurde viel Liebe in die Details gesteckt, was sich in der Geschichte auch widerspiegelt.
Da es sich um das Genre Steampunk handelt, finden sich natürlich auch diverse Dinge wieder. Die Waffen (z. B. Spektralrepertierrevolver, Plasmaflinte), die mysteriösen Gegenstände (z. B. Meister Heisenbergs horribler Unschärfekompass des relativen Bösen), dampfbetriebene Kutschen, Zeppeline - alles wird perfekt in Szene gesetzt. So macht es einfach Spaß, sich in der vom Autoren geschaffenen Welt zu bewegen und Abenteuer zu bestehen.
Als kleiner Running-Gag gibt es ein Vorwort von Katharina Fiona Bode, die mit ihrer erschaffenen Figur Erasmus Emmerich einen ebenso verschrobenen Detektiv kreiert hat. Erasmus und Archibald können sich nicht leiden, sind aber jeweils angetan von den Assistentinnen. So erwähnt Katharina Fiona Bode Archibald auch in ihrem Roman (Erasmus Emmerich und die Maskerade der Madame Mallarmé). Dort gibt es ebenfalls ein Vorwort, geschrieben von Markus Cremer aus Sicht von Archibald Leach und Sarah Goldberg.
Eigentlich könnte ich noch stundenlang schwärmen. Ich möchte dieses Buch einfach jedem ans Herz legen, der Steampunk, Detektivgeschichten und Fantasy mag. Die Mischung ist in meinen Augen einfach genial.
Fazit: Eine abenteuerliche Verfolgungsjagd um die halbe Welt mit einem außergewöhnlichen Team.
Archibald Leach und seine Assistentin Sarah Goldberg werden in einen sehr persönlichen Fall hineingezogen. Archibalds Onkel Heisenberg wird von dem mysteriösen Marquis de Mortemarte unter eine Art Bann gestellt. Außerdem gelingt es ihm den horriblen Unschärfekompass des relativen Bösen von Archibald an sich zu bringen. Diesen benötigt er, um die Ätherkraft zu speichern. Außerdem verwandelt er unschuldige Menschen in Tiermischwesen, um damit alle anzugreifen. Archibald und Sarah verfolgen den Marquis um die halbe Welt und treffen dabei auf die ungewöhnlichsten Leute. Voodoo, Magie und die Kraft des Äthers kreuzen ihren Weg. Und mehr als einmal muss Sarah feststellen, dass sie ihren alten Freund Archibald doch nicht so kennt, wie sie dachte. Und ihm doch viel näher ist, als sie meint.
Schon die Kurzgeschichten des Autors um Archibald Leach und seine Assistentin Sarah Goldberg in verschiedenen Anthologien haben mich sehr begeistern können. Gerade Sarah, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, hat eine sehr schlagfertige Art, die in manchen Situationen auch vonnöten ist.
Eigentlich sind Archibald und Sarah Freunde aus Kindheitstagen, siezen sich aber. Dies wohl aus gegenseitigem Respekt heraus. Trotzdem merkt man deutlich, wie vertraut die beiden sind, da sie sich ja schon von Kindesbeinen an kennen. 14 Jahre haben sie sich allerdings nicht gesehen und Sarah weiß auch nicht viel darüber, was Archibald in der Zeit getrieben hat. Nur bruchstückhaft bekommt sie heraus, was er in dieser Zeit erlebte, kann sich aber auch nicht wirklich einen Reim darauf machen. Und so lernt sie ihn quasi aufs Neue kennen.
Gleich von Anfang an wird man auf eine wahre Achterbahnfahrt mitgenommen. Sarah und Archibald haben fast keine Verschnaufpause und müssen sich ständig mit den Einfällen des Marquis de Mortemarte herumärgern. Doch sie bleiben am Ball, steht doch eine große Bedrohung für die ganze Menschheit bevor. Die unterschiedlichsten Personen helfen den beiden auf ihrer Suche nach dem Marquis. So landen Archibald und Sarah mal auf einem Piratenschiff, mal in einer Voodooshow, auf seltsamen Inseln oder im bestbewachtesten Gefängnis.
Bekannte und neue Figuren tauchen auf. Der Autor hat sehr interessante neue Figuren geschaffen, sich aber auch historisch belegter Persönlichkeiten bedient. Oder einfach mal Charaktere von anderen Autoren übernommen. Dies ergibt einen bunten Mix an den schillerndsten Figuren.
Mir persönlich habe die beiden Agentinnen Daphne und Carmille sehr gut gefallen. Mit meist ungewöhnlichen Mitteln und einer sehr sexy Ausstrahlung wurde ihnen jeder Wunsch erfüllt. Aber auch Sarah konnte mich voll und ganz überzeugen. Sie ist nicht zimperlich, hat tolle Ideen und mit ihrem Wissen über Mechanik holt sie sich so manchen Pluspunkt. Der Autor hat die weiblichen Figuren als sehr gleichberechtigt dargestellt, auch wenn es immer wieder Männer gibt, die mit Blicken deutlich zeigen, dass sie dies nicht so sehen. Und doch ist es gerade Sarah, die dann mit schlagfertigen Argumenten jedem den Wind aus den Segeln nimmt und sich so auch den nötigen Respekt schaffen kann.
Der Autor hat einen sehr fesselnden Schreibstil und so fliegt man förmlich durch die knapp 600 Seiten und denkt sich am Ende: "Wie? Schon fertig?".
Aber es wird schon auf den nächsten Teil verwiesen und so darf man sich auf ein weiteres Abenteuer mit dem sehr sympathischen Gespann Archibald Leach und Sarah Goldberg freuen.
Sehr erwähnenswert ist wieder das tolle Cover. Darauf sind - in verschiedenen Brauntönen gehalten - Archibald und Sarah zu sehen, umringt von den Mischwesen, die der Marquis erschaffen hat. Hier wurde viel Liebe in die Details gesteckt, was sich in der Geschichte auch widerspiegelt.
Da es sich um das Genre Steampunk handelt, finden sich natürlich auch diverse Dinge wieder. Die Waffen (z. B. Spektralrepertierrevolver, Plasmaflinte), die mysteriösen Gegenstände (z. B. Meister Heisenbergs horribler Unschärfekompass des relativen Bösen), dampfbetriebene Kutschen, Zeppeline - alles wird perfekt in Szene gesetzt. So macht es einfach Spaß, sich in der vom Autoren geschaffenen Welt zu bewegen und Abenteuer zu bestehen.
Als kleiner Running-Gag gibt es ein Vorwort von Katharina Fiona Bode, die mit ihrer erschaffenen Figur Erasmus Emmerich einen ebenso verschrobenen Detektiv kreiert hat. Erasmus und Archibald können sich nicht leiden, sind aber jeweils angetan von den Assistentinnen. So erwähnt Katharina Fiona Bode Archibald auch in ihrem Roman (Erasmus Emmerich und die Maskerade der Madame Mallarmé). Dort gibt es ebenfalls ein Vorwort, geschrieben von Markus Cremer aus Sicht von Archibald Leach und Sarah Goldberg.
Eigentlich könnte ich noch stundenlang schwärmen. Ich möchte dieses Buch einfach jedem ans Herz legen, der Steampunk, Detektivgeschichten und Fantasy mag. Die Mischung ist in meinen Augen einfach genial.
Fazit: Eine abenteuerliche Verfolgungsjagd um die halbe Welt mit einem außergewöhnlichen Team.
Klappentext: Jeder exzentrische Held braucht eine starke Frau an seiner Seite ... mit geladenem Schusseisen und ohne Skrupel! Der eigensinnige Archibald Leach und die waffenvernarrte Tüftlerin Sarah Goldberg werden in die Machenschaften des skrupellosen Marquis de Mortemarte hineingezogen. Der Schurke verwendet Okkultismus, Voodookult und Ätherkraft, um die Welt mit seinen Monstrositäten ins Chaos zu stürzen. Mit Hilfe skurriler Verbündeter, dubioser Artefakte und Erfindungsgeist versuchen die Abenteurer den drohenden Krieg zu verhindern. Dabei führt ihr Weg sie über vier Kontinente und die eigenen Grenzen hinaus.
Eigene Meinung: Markus Cremer hat in diesem Roman auf rund 580 Seiten einen sehr komplexen Plot geschaffen mit viel Liebe zum Detail, was sich nicht nur in zahlreichen steampunkigen Erfindungen zeigt, sondern auch dem historischen Hintergrund bis hin zu interessanten Begegnungen mit realen historischen Persönlichkeiten, die hier natürlich fiktionalisiert sind. Außerdem gibt es hier mehrere Geheimorganisationen, die jeweils ganz eigene Interessen verfolgen. Archibald Leach und Sarah Goldberg begegnen darüber hinaus auch einigen Luftschiff-Piraten.
Der Roman besticht auch durch eine Vielzahl an detailliert ausgearbeiteten Nebenfiguren, die aus ganz unterschiedlichen Ländern und Kulturen stammen. Und auch andere Minderheiten sind vertreten, außerdem hat die Protagonistin ein Handicap – was ihr teilweise Probleme beschert, sie aber nicht daran hindert, sich als wahre Heldin zu erweisen. Eine Jahreszahl taucht übrigens nirgends auf, doch der amerikanische Bürgerkrieg wird erwähnt, welcher offensichtlich bereits einige Jahre zurück liegt.
Der Stil des Autors ist trotz der Komplexität und der Detail-Fülle flüssig zu lesen, außerdem sind die einzelnen Kapitel angenehm kurz. Jedes Kapitel wird eingeleitet von einem kurzen „Vorwort“ von Sarah Goldberg, aus deren Sicht die Handlung größtenteils erzählt wird. Diese Vorworte dienen dazu, die Handlung zu kommentieren, einiges daraus zusammenzufassen und man erhält hier zusätzlich zum eigentlichen Text einen weiteren Einblick in Sarahs Gedanken- und Gefühlswelt. Darüber hinaus werden einige Kapitel aus der Sicht des Antagonisten geschildert.
Der Roman erinnert an klassische Abenteuergeschichten, die um ein okkult-übernatürliches Element bereichert werden. Wer da an Indiana Jones denkt, liegt nicht falsch – auch das Buchcover-Motiv von Illustrator Martin Schlierkamp scheint von einem der entsprechenden Filmplakate ein wenig inspiriert zu sein. Allerdings ist der Held Archibald Leach ein ganz eigener Charakter, der zum einen exzentrische Ansichten pflegt, zum anderen häufig etwas „verplant“ wirkt. Da macht das Motto des Romans Sinn: „Jeder exzentrische Held braucht eine starke Frau an seiner Seite … mit geladenem Schusseisen und ohne Skrupel“. Denn Sarah Goldberg ist tatsächlich eine pragmatische, starke Ergänzung für Leach, die sehr praktisch denkt. Die Freundschaft der beiden wird vom Autor mit einem feinen Humor gezeichnet, und man darf sich fragen, ob sie eigentlich noch mehr verbindet als der gemeinsame Kampf gegen die Monstrositäten des Marquis…
Den Roman kann man als in sich abgeschlossen lesen, allerdings wird auch deutlich, dass hier eine Fortsetzung geplant ist, an der Markus Cremer bereits arbeitet.
Bisherige Abenteuer von Archibald Leach und Sarah Goldberg sind als Kurzgeschichten in mehreren Steampunk-Anthologien zu finden (eine genaue Auflistung findet man im Buch). Es ist aber zum Verständnis des Romans nicht notwendig, alle diese Kurzgeschichten zu kennen.
Das Vorwort zum Roman befasst sich mit einem anderen Charakter: Katharina Fiona Bode hat hier etwas über ihren Helden Erasmus Emmerich geschrieben, natürlich mit direktem Bezug zum Roman, so wie Markus Cremer wiederum für ihren Roman „Erasmus Emmerich und die Maskerade der Madame Mallarmé“ ein Vorwort mit Szenen um Archibald Leach verfasst hat. Also kann man hier von einem „Shared universe“ sprechen. Am Rande sei noch erwähnt: Wem der Name Archibald Leach bekannt vorkommt – so heißt auch einer der Hauptcharaktere in der britischen Komödie „Ein Fisch namens Wanda“ aus dem Jahr 1988.
Mein Fazit: Ein detailverliebter, komplexer Steampunk-Roman mit vielfältigen, sympathischen, teilweise auch etwas skurrilen Charakteren, die allerhand turbulente und bisweilen unheimliche Abenteuer erleben. Bitte mehr davon!
Mit dem ersten Band der Archibald Leach Reihe entstand der zweite Backstein im Art Skript Phantastik Verlag. Nach Unruh trumpft dieses Buch mit schlanken 600 Seiten auf. Damit ist es erstmal nichts, für Leser, die in das Genre Steampunk hinein schnuppern wollen. Aber Fans, die Archibald Leach schon aus seinen Kurzgeschichten kennen, kommen hier auf ihre Kosten.
Ganz Europa ist in Aufruhe, als ein wahnsinniger Franzose droht, alle Menschen in animalische Kreaturen zu verwandeln mit Hilfe von Aether und Voodoomagie. Als dann auch noch Archibalds Onkel wegen einer seiner verrückten Erfindungen in Gefahr gerät, kann sich der eigensinnige Gentleman diesem Fall nicht entziehen und macht Jagd auf den Marquis. Die Reise führt ihnen quer über den Globus und dabei müssen immer wieder Steine weg geräumt werden, die man Archibald und seiner Gefährtin Sarah in den Weg wirft. Dabei treffen sie auf geheimnisvolle Voodoohexen, furchteinflössende Luftpiraten und abenteuerliche Monsterjäger.
Die Story wird aus der Sicht von Sarah Goldberg erzählt, die Archibald mal wieder bei seinem kuriosen Abenteuer zur Seite steht. Die meisten Kapitel beinhalten sogar ein spitzzüngiges Vorwort von ihr. Das mag natürlich am Anfang vielleicht etwas irritieren, schließlich ist Archibald der eigentliche "Held", aber wer kann nicht am besten über ihn berichten, als seine langjährige Partnerin? Sarahs Sicht ist oft sehr amüsant, manchmal auch frech und immer sehr weltoffen. Sie ist einem direkt sehr sympathisch, da sie trotz der gesellschaftlichen Regeln eine sehr moderne Frau ist. Dies liegt vielleicht auch daran, dass sie in der Gesellschaft als Außenseiterin gilt, und so einen ganz anderen Blickwinkel hat. Oft verdrängt ihr starker Charakter Archibald in den Hintergrund. Das ist aber nicht wirklich unangenehm. Sarah ist eine Heldin, der man gerne folgt. Archibald bleibt dadurch leider recht blass. Manchmal hätte ich doch gerne mehr über ihn erfahren oder was gerade in ihm vorgeht. Da nicht alle Kapitel aus Sarahs Sicht sind (manchmal springt man zu Attentäterinnen, der Queen oder dem Bösewicht), wäre vielleicht auch das ein oder andere Kapitel aus Archibalds Sicht mal ganz interessant gewesen. Gerade viele der Nebencharaktere sind unheimlich spannend. Ich mochte die Attentäterinnen der Schatten, die eine ordentliche Spur Erotik mit ins Buch brachten, aber auch Rashinda und ihre Piraten fand ich großartig oder die etwas gealterten Monsterjäger. Man mag sie alle direkt und möchte mehr über sie erfahren.
Die Steampunkwelt ist grandios konstruiert. Es macht Spaß in ein anderes Jahrhundert einzutauchen, das voller ausgefallener Erfindungen steckt. Reisemittel, Bewaffnung und viele kleine Erfindungen machen die Welt greifbar und schmücken sie aus. Es war eine tolle Mischung aus Technik und Magie.
Der Stil ist fesselnd, witzig, mit Anspielungen auf verschiedene Dinge gespickt. Markus Cremer gelingt es schnell eine spannende Geschichte zu stricken, so dass man Sarah und Archibald überall hin folgen will. Mit dem Marquis konstruiert er einen großartigen Bösewicht. Ich mag es, wenn sie nicht einfach nur böse sind, sondern auch Hintergrund bekommen. Das ist hier auf jeden Fall gelungen, ohne dass er sich zum Antihelden entwickelt. Man kann ihn für seine Bösartigkeit einfach hassen.
In der Mitte allerdings kam bei mir eine kleine Leseflaute auf. Der Plot zog sich. Ich hatte das Gefühl, die Helden sind vom Weg abgekommen und verheddern sich gerade in unwichtigen Nebensträngen. Dadurch hatte ich zeitweise keine Lust zu lesen oder es zog sich ewig und ich brauchte wahnsinnig lange für ein paar Seiten. Ab dem kleinen Zwischenfinale in Afrika jedoch nimmt das Buch wieder richtig Fahrt auf und ich habe den Rest des Buches im Laufe eines Tages gefressen. Das Ende ist einfach nur Zucker verspricht mehr. Und ich will definitiv mehr!
Wer die Kurzgeschichten von Archibald Leach kennt und liebt, sollte bei diesem Buch direkt zugreifen! Eine spannende Story quer über den Globus mit Witz, Magie und einem Hauch Liebe. Da ist für jeden was dabei. Fans des Steampunk tauchen in eine liebevoll gestaltete Welt ein. Von diesem Duo bekommt man nicht genug.
«Sie lenken ihn ab?», fragte Archibald und sah sie an. «Wäre es nicht logischer, wenn ich dies versuchen würde? » «Ich habe die stärkeren … Argumente», meinte sie. «In welcher Hinsicht? » «Ich bin eine Frau», erwiderte sie und wölbte den Rücken, um ihren Busen vorzustrecken, «falls Sie das noch nicht bemerkt haben sollten.» Seine Antwort war ein unverständliches Gemurmel.
Aus „Archibald Leach und die Monstrositäten des Marquis de Mortemarte“ von Markus Cremer
FAKTEN Das Buch „Archibald Leach und die Monstrositäten des Marquis de Mortemarte“ ist erstmals Mai 2017 im Art Skript Phantastik Verlag erschienen. Es ist als Print und eBook erhältlich. Derzeit ist nur Band 1 erschienen, es ist aber mindestens ein weiterer Band in Planung.
KURZMEINUNG Dieses fulminante Steampunk-Fantasy Abenteuer hat mich mit seinem Witz, Charme und der Mischung von Gremlins bis hin zu Sir Baskerville schlicht umgehauen!
KLAPPENTEXT Jeder exzentrische Held braucht eine starke Frau an seiner Seite ... mit geladenem Schusseisen und ohne Skrupel.
Der eigensinnige Archibald Leach und die waffenvernarrte Tüftlerin Sarah Goldberg werden in die Machenschaften des skrupellosen Marquis de Mortemarte hineingezogen. Der Schurke verwendet Okkultismus, Voodookult und Ätherkraft, um die Welt mit seinen Monstrositäten ins Chaos zu stürzen. Mit Hilfe skurriler Verbündeter, dubioser Artefakte und Erfindungsgeist versuchen die Abenteurer den drohenden Krieg zu verhindern. Dabei führt ihr Weg sie über vier Kontinente und die eigenen Grenzen hinaus.
SCHREIBSTIL & CHARAKTERE Ich könnte heulen – ehrlich! Diese 600 Seiten gingen viel zu schnell vorbei. Hielten sie mich gestern noch mit Spannung, Witz, Charme und einem Literatur-Duo der einmaligen Art auf Trab, so fühle ich mich heute fast einsam ohne Archibald und Sarah.
Markus Cremer ist hier für mich ein absolutes Kleinod gelungen. Etwas Seltenes und Kostbares geht hier an die Leserschaft. Das Setting vor den Landschaften dieser Welt, gemischt mit der eigentümlichen Bindung zwischen Sarah und ihrem Geschäftspartner – ach einfach alles passt und vermittelt eine Stimmung, wie es nur wenige Bücher vermögen. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll!
Ich liebe es, dieses Genre zu lesen, doch noch nie hat mich eine Steampunk Geschichte so derart begeistern können. Ich habe schallend gelacht, die Augenbrauen hochgezogen und gemeinsam mit Sarah die Augen verdreht. Die Hitze des Dschungels, die Unerbittlichkeit der Wüste – das alles holte mich in seinen Bann.
Sogar ein paar Tränchen hatte ich im Augenwinkel, gemeinsam mit unserer Mechanikerin. Denn keinesfalls hat der Autor hier vergessen, den Ernst des Lebens bildhaft einfließen zu lassen.
Gekonnt hat Markus Cremer Größen der Literatur eingebunden, konnte sogar Aktuelles einbauen, ohne der Story zu schaden. Wie oft musste ich deshalb schmunzeln.
Doch was dieses Buch zu meinem Highlight macht, ist, wie lebendig die Charaktere sind. Ihr müsst sie einfach selbst erleben, ernsthaft. Gerade die beiden Protagonisten haben eine Dynamik, wie sie die Geschichte besser nicht tragen könnte. Selbst unser Antagonist Marquis de Mortemarte – ok, es gibt mehrere Schrullen in dieser Story – hat es nicht geschafft, dass ich ihn gar nicht leiden konnte. Zugegeben, seine Pläne – na ja. Lassen wir das, sonst spoilere ich ungewollt ;)
Nicht zu vergessen die wundervolle Sprache – eine Ausdrucksweise, wie ich sie liebe! Das katapultiert direkt in die richtige Zeit. So wird die Atmosphäre lebendig und komplettiert dieses geniale Buch.
MEIN FAZIT Wahnsinn! Das beste Steampunk Buch, das ich bisher lesen durfte. Diese Geschichte besticht durch ihre einzigartige Kombination der schillernden Charaktere, ihr bildmalerisches Setting, eine wundervolle Ausdrucksweise und eine spannende Story! Ich möchte bitte mehr davon!