Ein Leben zwischen Geltungsbedürfnis, Drogen und Schriftstellertum.
Hans Fallada wuchs in einer prüden Familie auf, was auf seine Entwicklung keinen positiven Einfluss hatte. Nach mehreren Entzügen, dem Verlangen von seinen Eltern besonders seinem Vater akzeptiert zu werden und Gefängnisaufenthalten, schafft es Fallada tatsächlich Schriftsteller mit Erfolg zu werden. Er konnte sogar während der Nazizeit arbeiten. Er starb im Entzug an einer versehentlichen Überdosis Schlafmittel.
Ja war nichts besonderes, nicht besonders gut und nicht besonders schlecht. Eben nicht herausragend.
Eine durch und durch bedrückende Biografie einer faszinierenden Person. Lange ein absoluter Underdog, schreibt Fallada einige der berühmtesten Romane des zwanzigsten Jahrhunderts. Zugleich spiegelt er aber auch die Zerrissenheit einer Zeit wider, in der die Normalbürger ständig Angst um ihre witschaftliche Existenz haben mussten (Inflation, Wirtschaftskrise, Korruption). Schon als junder Mann morphiumabhängig, schreibt er seine Romane stets in kurzer Zeit wie im Rausch aber auch unter einer selbstauferlegten Disziplin. Es finden sich skurrile Passagen in diesem Buch, dazu gehört die Beschaffung von Morphin für sich und seine zweite Ehefrau in Berlin im Februar 1945, während die Russen die Stadt in Trümmer schießen und dann einnehmen. Nur das Schlusskapitel wirkt mit seinen aus heutiger Sicht naiven psychoanalytischen Deutungsversuchen etwas deplaziert.