The author tells the stories of the prominent intellectuals, some of them family friends, who suffered under the brutal attacks during the Cultural Revolution.
Thanks to the availability of this ebook on Amazon, I get to read this excellent memoir a second time. I've always been interested in Democracy for China due to my praternal Grandfather's involvement in Kuomintang and my early education in Taiwan. No matter how reluctantly I have to admit that China is going to remain Communist for a very long time, its modern history must be told. This one is one of my highly recommended ones, along with fictions 巨流河(The Great Flowing River) by Professor Chi Pang Yuan and Wild Swans by Jung Chang. Unfortunately, I'm not sure if this one has been translated into English or not. I will update this review as needed.
Die Autorin Zhang Yihe ist die Tochter von Zhang Bojun, Chinas Rechtsabweichler Nr. 1. Ihr Vater war Demokrat und von 1954 bis 1959 sogar stellvertretender Vorsitzender der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes, bis er in der Kulturrevolution als „Rechtsabweichler Nummer 1“ aller politischer Ämter enthoben wurde, aber dennoch viele Privilegien wie Bedienstete, Auto und Chauffeur behielt. Die Autorin selber verbrachte ab 1970 wegen „kulturrevolutionärer Verbrechen“ neun Jahre im Arbeitslager und pflückte Tee und arbeitete in der Weberei, bis sie 1979 freigelassen wurde. Sie versprach ihrem Vater, sein Vermächtnis zu bewahren, und seine Sicht der Dinge zu veröffentlichen.
In 5 Geschichten beschreibt sie das Leben von 5 hohen Persönlichkeiten und Intellektuellen in der Zeit von 1959 bis 1980:
1. Chu Anping und Zhang Bojun 2. Zhang Bojun und seine Frau 3. Kang Tongbi und ihre Tochter Luo Yifeng 4. Nie Gannu 5. Luo Longji
Viel wurde im Westen bedauert, wie die Intellektuellen damals in den 60er und 70er Jahren des 20. Jhdt. behandelt wurden, in dieses Horn bläst auch die Autorin. Diese Geschichten sind sehr subjektiv und beschreiben Ereignisse, die sie als Kind und Teenager erlebt hat, bzw. deren Informationen sie bereits in sehr persönlich gefärbt Art von ihrer Mutter erzählt bekommen haben muss, weil sie damals selber im Arbeitslager war. Die Darstellungen sind also teilweise durchaus mit Vorsicht zu genießen, denn hier wird auf hohem Niveau gejammert. Hier geht es nicht um normale kleine Intellektuelle, hier wird das Schicksal von Menschen beschrieben, die der Flamme der Macht sehr, sehr nahe waren, die eine Zeitlang mitregiert haben und sich an der Macht verbrannt haben. Das ist jammern auf Wulff und Guttenberg Niveau und mein Mitleid hält sich daher doch sehr in Grenzen. Das ist, als wenn sich Gregor Gysi beschweren würde, dass die SPD nicht mit ihm koalieren will und ein böses Buch schreibt, wie die gemeinen Demokraten in Deutschland die Kommunisten seit den 50er Jahren von der Regierung ausgeschlossen haben, genau das ist hier nämlich der Fall, die Demokraten jammern, dass die KPCh sie nicht mitregieren lassen will und finden das total gemein.
Letztendlich behandelt die damalige chinesische Regierung jedoch die ehemaligen hohen Kasten, wie Mitglieder des Kaiserhauses und reiche Kapitalisten, netter, als es damals die Franzosen mit ihren Schmarotzerkasten gemacht haben. Während die Franzosen den nichtproduktiven Elementen der Gesellschaft den Kopf abschlugen und diese Revolution auch heute immer noch gefeiert wird, ließen die Chinesen diese Menschen sogar noch privilegiert weiterleben und ließen sie soweit in Ruhe, das beschreibt auch die Autorin, diesen Menschen ging es immer noch weit besser als dem Rest des Volkes. Das ehemalige Hofangehörige natürlich um ihren gehobenen Lebensstil jammern ist verständlich, muss jetzt aber kein Mitleid erregen.
Warum nun, ist dieses Buch und auch weitere Bücher der Autorin in China verboten? Sicherlich nicht, wegen der Darstellung der Geschichte, so schlecht kommt die Regierung eigentlich nicht weg. Die Autorin betreibt einfach massiv Prangern mit Namensnennung. Wer Maos vierte Frau, eine First Lady Chinas S. 228 „drittklassiges Filmsternchen mit zweifelhaftem Charakter“ nennt und ansonsten einigen noch heute einflussreichen Persönlichkeiten mit Namensnennung auf die Füße tritt, weil sie gemein zu Luo Longji waren (ein Womanizer und Lebemann mit teils etwas naiven politischen Ansichten), muss sich nicht wundern, dass die Bücher nicht offiziell verkauft werden. Man scheint ja nichts gegen „illegale“ Importe der Bücher zu unternehmen, man druckt sie halt nicht offiziell, um das Gesicht zu wahren.
Interessanter sind die Dinge, die die Demokraten damals der chinesischen Regierung vorwarfen. Diese Vorwürfe kann man heute 1:1 der heutigen Merkel Regierung vorwerfen:
S. 147: In einer Zeit der freien Meinungsäußerung ist ein Konflikt zwischen dieser freien Meinungsäußerung und den Gesetzen entstanden. Gehorcht die freie Meinungsäußerung dem Gesetz? Oder gehorchen die Gesetze der freien Meinung?
S. 174: [...] denn solange ein Volk in kultureller Hinsicht nicht gereift ist, würde der gesellschaftliche Rang eines Literaten [...] immer niedriger eingeschätzt werden als der von Prominenten, Adligen, Reichen und irgendwelchen Erfolgsmenschen.
S. 193: Wer schafft isst Gedörrtes, wer ruht, isst wenig - So was Ähnliches hat ein amerikanischer Senator gerade in Sachen Essenmarken in den USA von sich gegeben: Wer nicht arbeitet, braucht nicht essen.
S. 326: "Einparteienherrschaft, ein bürokratisches System, Cliquen - und Vetternwirtschaft, Denkverbot, moralischer Verfall und Genussucht, Jagd nach schnellem Erfolg, Großmannssucht, falsche und frisierte Erfolgsmeldungen, wenn das alles zusammenkommt, wird sich die Partei am Ende selbst stürzen; aber sie werden erst damit aufhören, wenn sie das Land ruiniert haben." -Das klingt wie die Beschreibung der aktuellen Deutschen Politik, aber die hören erst auf, wenn sie Europa ruiniert haben.
S. 352: Einzelne Auslandsstudenten ziehen sogar Lastkarren und verkaufen Tabak - Echt, nur einzelne? WOW, was für ne coole Zeit. Ich kann eine beliebig lange Liste von Taxifahrenden, busfahrenden und in Callcentern arbeitenden und arbeitslosen promovierten Akademikern zusammenstellen.
S. 363: Wer viel sagt, macht viele Fehler, wer wenig sagt, macht wenig Fehler, wer nichts sagt, macht keine Fehler. - Merkel und die deutsche Regierung scheinen dieses chinesische Sprichwort zu kennen und regieren danach.
S. 383: Die Realität ist, dass unser System heute zur Hälfte aus dem Autokratismus einer Feudalgesellschaft besteht; die andere Hälfte haben wir von der Sowjetunion gelernt, das ist der Teil, der uns die Geheimpolizei des Großen Bruders gebracht hat.
S. 408: Wir wollen, dass die einfachen Leute aus eigener Kraft ein menschliches Leben führen können. Ein Staat, in dem die einfachen Menschen nicht leben können und keine Freiheit haben, ist keine Demokratie. – Hartz IV?
Die Zersplitterung der Demokraten im China der 50er Jahre erinnert mich fatal an die aktuelle deutsche Politik. Die linke Mehrheit SPD und Grüne, kabbeln sich mit der Linken, die sind sich alle nicht grün und ordnen sich daher lieber als Einheitspartei mit vier Flügeln der CDU unter.
Warum sollte man das Buch dennoch lesen? Die Art zu Erzählen ist sehr spannend. 5 Geschichten über denselben Zeitraum aber über verschiedene Personen mit der Familie der Autorin als Ankerpunkt. Die Reihenfolge der Geschichten ist egal, irgendwann beginnen sich die Erzählungen zu kreuzen und zu ergänzen und ergeben ein vielschichtiges, verwobenes Gesamtbild. Personen, die in einer Geschichte nur eine Nebenfigur waren, bekommen später eine ganz andere Bedeutung und Tiefe und man beginnt die damit verknüpfte Erzählung besser zu verstehen. Leider bleiben viele Fragen offen. Schicksale werden angerissen, aber nicht zu Ende erzählt, das ist ein wenig unbefriedigend.
Insgesamt lernt man viel über die Politik des damaligen China und über die chinesische Kunst und Literatur, die mindestens genauso viele Autoren hat, wie die europäische, nur kennt sie hier im Westen niemand, weil man sie nicht übersetzt.
Qin Shihuangdi und KGB Individuen tun sich oft schwer beim Verarbeiten ihrer Vergangenheit. Organisationen fällt das noch schwerer, und Staaten lassen es oft genug ganz sein. Im heutigen China, dessen Status irgendwo zwischen Einheitsparteiorganisation und Staat schwankt, neigt man dazu, nur die Teile der Vergangenheit zu pflegen, die einem genehm sind, und die anderen der Vergessenheit anheim fallen zu lassen. Doch einige der Personen, die von den unschönen Perioden der chinesischen Geschichte betroffen waren, weigern sich einfach, zu schweigen.
Zhang Yihe ist eine davon. Ihre Familie litt stark unter der Willkürherrschaft des Mao-Regimes, das die Intellektuellen und Linienabweichler gnadenlos verfolgte - zuerst noch relativ gemäßigt, in dem man sie in eine Falle lockte und, nachdem sie sich selbst offenbart hatten, von allen Ämtern ausschloss und Psychoterror aussetzte - dies führte dann oft zu gesellschaftlicher Isolation und gebrochenen Charakteren. Später, während der Kulturrevolution, waren diese einstmalige Elite des Staats dann die ersten, die den Bildersturm und die von oben genehmigten Hassverbrechen der Rotgardisten zu spüren bekamen. Eine Mischung aus Qin Shihuangdi, dem Bücherverbrenner und Massenvernichter der Qin-Dynastie, und den Methoden des stalinistischen KGB, so wird diese Phase von den Betroffenen beschrieben.
Wer, wie Zhang, so viel Ungerechtigkeit und Willkür erlebt hat (sie selbst war auch 10 Jahre zu Zwangsarbeit verurteilt), hat das Recht und vielleicht sogar die Pflicht, später um so lauter zu rufen, auch wenn sie sich dadurch der Gefahr aussetzt, voreingenommen und parteiisch zu wirken, so wie das auch Jung Chang vorgeworfen wird. Sie berichtet durch die Darstellung einiger Personen, die ihr nahestanden und ebenso unter Verfolgung zu leiden hatten. Stellenweise sehr forsch, meist aber in zurückhaltender Weise beschreibt sie den Alltag von Chu Anping, Kang Tongbi, Zhang Bojun, Zhang Boju, Nie Gannu und Luo Longji. Wer mit diesen Namen nichts anfangen kann - mir ging es auch so. Durch Zhangs Erzählung werden diese aber zu lebenden Menschen, deren Lebenswerk anschaulich durch eine totalitäre Regierung zerstört wurde, und die durch Zhangs Bericht vor dem Vergessen bewahrt werden. Dass sie selbst dadurch nun als "persona non grata" in China gilt, und ein Veröffentlichungsverbot erhielt, bestärkt die Sichtweise der Autorin.
Die erste und letzte Geschichte bilden eine Klammer, die recht kühl die geschichtlichen Gegebenheiten abarbeiten, sie wirken stark historisch und wenig literarisch, und sind gewiss schwer zu lesen in ihrer Personenlastigkeit. Die Geschichten dazwischen dagegen sind tatsächlich, wie die Autorin es sehr schön in ihren Kapitelüberschriften unterschreibt, wie kleine Photos oder Stilleben. Sehr anekdotisch, mit viel Persönlichem gewürzt, erzeugt die Autorin eine wunderbar gediegene, stille Atmosphäre, die zum weiterlesen verleitet.
Die Hardcoverausgabe des Zweitausendeins-Verlags begeistert ebenso - ausgesprochen angenehmes Papier, ein toll gestalteter Einband mit sehr schöner Zeichenprägung, Fadenbindung und ein sehr umfangreiches, aber auch dringend nötiges "who's who" der im Text erwähnten Personen, dazu Anmerkungen. Die Übersetzung liest sich ohne Holpern und zögert nicht, chinesische Eigenheiten auch mal in Pinyin stehen zu lassen.
Ein schwieriges, dennoch sehr lesenswertes Buch über das Aufrechterhalten von Prinzipien auch in schweren Zeiten, über die Kraft der Familie und Freundschaft - aber auch darüber, dass man trotzdem niemand trauen darf, und ganz besonders keinem Politiker.
I will most likely never finish this book, which we've read up to page 117 in class... not much, I know. Although it wasn't as boring as I thought, politics isn't something I enjoy reading about, but the book still gives an interesting view on the 100-flowers-campaign of Mao Zedong. I was very surprised about how different from the description Shi Liang (史良) looked in a photo I found on the net. The story was still somewhat interesting. If there's going to be a movie made out of it (very unlikely), I'm sure going to see it. My rating is literally: "It was okay".
Dieses Buch ist kein Roman, sondern eine Sammlung von Erzählungen über reale Personen, mit denen die Autorin tatsächlich bekannt war. Der Fokus des Buches liegt nicht auf einer besonderen Sprache, sondern auf den darin erzählten Tatsachen. Die Autorin zeichnet darin aus ihrer Erinnerung ein Bild der Verlierer des chinesischen Bürgerkrieges, Anhänger eines dritten Parteienlagers und Verfechter eines demokratischen Systems und ihrer Kinder.