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Der Monsterjäger und die Prinzessin der Dämmerung

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Praya ist die Prinzessin des Juwels der Wüste, doch etwas ist besonders an ihr. Um ihre ewige Jugend zu bewahren, wurde sie in einen Tiefschlaf versetzt.
Als der junge, ehrgeizige Monsterjäger Ducarte und ein friedfertiger Kung-Fu-Mönch mit dubioser Vergangenheit zu ihrer Rettung auftauchen, verfolgt jeder seine eigenen geheimen Pläne. Doch jemand will der Prinzessin das Leben rauben.

Das ungleiche Trio muss sich zusammenschließen, um eine Flucht über drei Kontinente anzutreten. Von der sengenden Wüste, zu frostbefallenen Wäldern, gelangen sie auf die Spur ihrer Verfolger. Doch je mehr sie die Verschwörung aufdecken, desto eher gerät ihre Heimat in Gefahr.
Als ein vermeintlicher Verbündeter die Helden unerwartet in die Arme des übermächtigen Feindes treibt, ist der einzige Ausweg, sich ihm zu stellen. Denn Praya erinnert sich langsam an ihre magischen Kräfte.
Ihre Familie hielt sie noch aus einem anderen Grund gefangen…

Epic-Fantasy-Abenteuer - Eine geballte Ladung aus Schwert & Magie, Schießpulver & Kung-Fu.

Unknown Binding

Published May 1, 2017

2 people want to read

About the author

Michael Karner

19 books67 followers
Michael Karner is a Fantasy and Thriller author, born in the alpine upland of Austria.
He uses his travels and adventures as source of inspiration for his stories.
Following a degree in Biotechnology and a job in the pharmaceutical field, he was lured by the freedom and rush of the gold and oil industry.
His hobbies include aesthetic bodybuilding, martial arts and shooting.
Like most people he loves beaches, waves and adrenaline.

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335 reviews19 followers
December 10, 2017
Hack and Slash oder auch Sword and Sorcery (so ganz sicher bin ich mir bei der Genreeinteilung in diesem Fall ehrlich gesagt nicht) ist in Reinform in der Literatur nicht so mein Fall, jedenfalls dann nicht, wenn es allein und ohne andere Elemente auftritt. Dennoch war ich gewillt, mich auf »Der Monsterjäger und die Prinzessin der Dämmerung« von Michael Karner einzulassen. Der Klappentext klang ganz interessant, und irgendwie war ich dann doch in der Stimmung dafür.

Praya ist die Prinzessin des Juwels der Wüste, doch etwas ist besonders an ihr. Um ihre ewige Jugend zu bewahren, wurde sie in einen Tiefschlaf versetzt.
Als der junge, ehrgeizige Monsterjäger Ducarte und ein friedfertiger Kung-Fu-Mönch mit dubioser Vergangenheit zu ihrer Rettung auftauchen, verfolgt jeder seine eigenen geheimen Pläne. Doch jemand will der Prinzessin das Leben rauben.

Das ungleiche Trio muss sich zusammenschließen, um eine Flucht über drei Kontinente anzutreten. Von der sengenden Wüste, zu frostbefallenen Wäldern, gelangen sie auf die Spur ihrer Verfolger. Doch je mehr sie die Verschwörung aufdecken, desto eher gerät ihre Heimat in Gefahr.
Als ein vermeintlicher Verbündeter die Helden unerwartet in die Arme des übermächtigen Feindes treibt, ist der einzige Ausweg, sich ihm zu stellen. Denn Praya erinnert sich langsam an ihre magischen Kräfte.
Ihre Familie hielt sie noch aus einem anderen Grund gefangen…

Epic-Fantasy-Abenteuer - Eine geballte Ladung aus Schwert & Magie, Schießpulver & Kung-Fu.
[Quelle: Klappentext]

Die Erwartungen waren ehrlich gesagt nicht hoch und beliefen sich tatsächlich schon eher in Richtung unterhaltsamen Trashs. So wirklich unterhalten fühlt man sich nach der Lektüre jedoch nicht. Die Rezension entsteht in einigen Tagen Abstand, und ohne meine Notizen wäre von der Lektüre kaum etwas hängen geblieben.

Als Leser hat man die ganze Zeit das Gefühl, etwas abseits zu stehen; die Erzählung nimmt einen wortwörtlich nicht mit. Die Handlung schreitet voran, der Leser hetzt hinterher und hat das Gefühl die Hälfte zu verpassen, und von der anderen Hälfte wird ihn scheinbar auch nicht alles erzählt, um auch als Außenstehender ein gutes Bild der Welt zu bekommen.

Dieses Bild beschreibt das Lesegefühl des Romans mit dem furchtbar sperrigen Titel recht gut. Man hat tatsächlich immer wieder das Gefühl, dass Dinge übersprungen werden, denn plötzlich befindet man sich an einem völlig anderen Ort und hat irgendwie nicht mitbekommen, warum die Handlung jetzt plötzlich dahin springt.

Auch die Gefahr, die vom Gegenspieler ausgeht, wird dem Leser nicht wirklich greifbar gemacht. Jetzt den Herrn der Ringe als Gegenbeispiel anzuführen, ist zugegebenermaßen ein Luxusvergleich, macht es aber recht deutlich. Wer Tolkien kennt und an Sauron und Mordor denkt, hat ein regelrecht greifbares Gefühl von Angst und Bedrohung. Da weiß man, warum Frodo und Sam das machen, und begreift auch die unglaubliche Gefahr, durch die sie gehen, und die ebenso unglaubliche Leistung, die sie erbringen. In »Der Monsterjäger und die Prinzessin der Dämmerung« ist nichts davon spürbar. Es wird zwar gesagt, dass der Antagonist ganz böse und gefährlich ist, das Gefühl dessen wird dem Leser aber in keiner Weise vermittelt.

Für mein Studium musste ich neulich einen Text von Jost Schneider lesen, in welchem er ein schönes Model entwickelte zur Bestimmung der Literarizität eines Textes, in welchem er aber auch behauptete, Trivialliteratur besäße keine Poetizität und sei damit nicht der Kern der Litertur, nicht die Crème de la Crème. Diese Aussage kann zu Recht angefochten werden, mit Blick auf diesen Roman hier glaube ich das Herrn Schneider jedoch sogar ausnahmsweise. Dieser Text hat keinen Stil. Hier einmal ein Auszug aus Seite 19:

»[…] Die Tempel und Oasen, die es im weiten Meer aus Sand zu finden galt, bargen noch immer alte Schätze, Gold, Waffen und Rüstungen. Wer nicht am Handel des Öls aus der Erde Teil hatte, musste dieses weitaus gefährlichere Laster auf sich nehmen. Sein Anzug war eng an seine bis auf einen runden Bauch dürre Gestalt geschmiegt und umschloss ihn wie eine zweite Haut von Kopf bis Fuß. Wie eine Schlangenhaut glänzte das Leder im Sonnenlicht. Ich betrachtete Schläuche aus Tiermägen, die an verschiedenen Stellen aus dem Anzug traten und an anderen Stellen, (sic) wieder hinein verliefen. Manche schienen für das Trinken von Wasser vorgesehen zu sein. Er reichte uns die Hand und lächelte, meine Neugierde ertappend. Sein Name war Halek.«

Dieser Auszug macht noch etwas anderes deutlich: Fehler. Es sind nie gravierende Fehler in Rechtschreibung und Grammatik, treten jedoch immer wieder auf. Kommas, wo keine hingehören, fehlende e’s und dergleichen mehr. Außerdem ist das Buch streckenweise wirklich nicht schön formatiert, und ich denke nicht, dass es in jedem Fall an meiner Readerapp liegt (ich besitze keinen Reader, sondern lese EBooks in Apps auf meinem Handy), denn die kann andere Texte sehr wohl sehr schön formatiert wiedergeben. Die Fehler waren bis auf die teils unschöne Formatierung nie allzu störend, die ins Auge fallende Menge macht das jedoch wieder wett.

Schließlich und schlussendlich die Charaktere. Bisher konnte ich weder in die Welt hinein finden und mich an ihr erfreuen noch etwas dem Schreibstil abgewinnen. Mit den Charakteren sieht das leider genauso aus. Ducarte hieß für mich die meiste Zeit des Buches »ich«, da sein Name auffallend selten genannt wird und er sich so schlicht nicht einprägt. Hinzu kam, dass die Charaktere vor allem eines nicht hatten: Charakter. Sie erscheinen mehr als handelnde Dinge, statt als eigenständige Individuen, Dinge, die halt da sind, damit die Handlung irgendwie vorangehen kann. Sie waren für mich schlicht keine Personen.

Alles in allem waren es keine erfreulichen oder unterhaltsamen Lesestunden. Irgendwann fängt man an, einfach nur noch zu überblättern und die Seiten bis zum Ende zu zählen, weil die Langeweile überhand zu nehmen droht. Meine Güte, war ich froh, als ich die letzte Seite erreichte …


Nichtsdestotrotz danke ich dem Autor für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!



Mehr von mir auf meinem Blog: http://buchdrache.blogspot.de
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Author 19 books67 followers
Read
March 17, 2017
Hier eine Leseprobe des ersten Kapitels:

Von Wachen verfolgt zu werden war nichts Außergewöhnliches, aber normalerweise traf dies erst ein, nachdem ich Zeit mit einer Prinzessin verbrachte. Ich war der schlafenden Schönheit des Juwels der Wüste noch nicht einmal begegnet und sie hefteten sich schon an meine Fersen. Entweder war mir mein Ruf vorausgeeilt, oder jemand anderer war mir zuvor gekommen.
Ich hatte wochenlang geplant und die Karten Derrabaens studiert. Ich ging nie unvorbereitet in eine Mission und kannte jeden Winkel um das Gemach der Prinzessin. Mein bisheriges Leben hatte mich dies gelehrt: wandle sanften Schrittes und trage eine schwere Waffe.
Doch meine Berühmtheit als Abenteurer, die unverschämt gutaussehenden blonden Haare und haselnussbraunen Augen ließen mich auf dem schwarzen Kontinent herausstechen. Sie öffneten ebenso viele Türen, wie sie verschlossen.

Die Nächste blitzte vor mir auf, mit bronzen glänzenden Türflügeln, die mich von der Balustrade des schwindelerregenden hohen Palasts einluden. Ich warf mich ihr entgegen, um den gleißenden Sonnenstrahlen, dem stechenden Wind und dem rauen Sand zu entkommen. Weit unter mir, wohin mich die Wachen werfen würden, blitzten purpurrote Sonnensegel, die dem Basar Schatten spendeten. Meine Schulter krachte gegen die Tür und diese schwang knarrend auf.
Der dahinter liegende Raum sog mich in seine Kühle und Finsternis, wie die Nächte in Dumatha. Kerzen und Licht schienen durch gefärbte Fenster. Sie erhellten den Steinboden gerade ausreichend, um die nächste Umgebung vor jedem Schritt zu offenbaren. Der Geruch von Weihrauch und Myrrhe stieg in meine Nase. Göttersagen und Legenden von ‚Tausendundeiner Nacht‘ zierten die schmalen Fenster im obersten Turm von Derrabaen, wo die Herrscherelite schlief. Und hier schlummerte die Prinzessin der Dämmerung.
Neben ihr ruhten ihre zehn Geschwister. Eingeschlossen in Glasgefäßen trieben sie in einer zähen Flüssigkeit, die ich nicht genauer untersuchen wollte, wie die Ausstellungsstücke eines Nekromanten, eingelegt in Schnaps in einem Kabinett der Kuriositäten. Keines von ihnen war so schön und so jung, wie die Elftgeborene blauen Blutes. Doch jemand war mir, wie befürchtet, zuvor gekommen.

Ein Vishteri-Mönch, in die sonnenblumenfarbige Kluft seiner Zunft gekleidet, stand vor dem letzten der großen Gefäße. Er stützte sich auf eine Stabwaffe, die das Glas aufgebrochen hatte. Ich fühlte mein Herz bis zum Hals pochen, als ich die Gestalt in Zinnoberrot vor seinen Füßen auf dem Steinboden liegen sah. Sie war in die Roben des Adels von Derrabaen gehüllt, mit einem bleichen Gesicht so perfekt vor Sonne und Alter bewahrt. Die Prinzessin regte sich. Der Vishteri-Mönch senkte sein Haupt, sodass sein schwarzer Bart seine Brust bedeckte und streckte die Hand nach ihr. Ich würde es nicht zulassen, dass er ihr auch nur ein Haar krümmte – oder noch schlimmer, mir meinen Preis vor meinen Augen wegschnappte. Ich hob meine zweiläufige Muskete.
„Steht auf, Praya.” Ich hörte die Worte die Lippen des Pazifisten verlassen. Tief, ruhig, hypnotisierend, als würde die Welt um uns herum still stehen. „Die goldene Stunde ist gekommen.”
„Und wie”, flüsterte ich zu mir. Ich hielt den Atem an und visierte dem Mönch genau zwischen die Augen. Auf seiner Stirn blitzte das rotgepunktete Mal der Vishteri wie eine Zielscheibe hervor.
Die Tür zur Palastkammer brach auf und ließ drei Gestalten herein taumeln, weißgefärbt und blutüberströmt. Beinahe unkenntlich mit dem Anstrich, erinnerten mich ihre purpurnen Schärpen und der Knochenschmuck erlegter Steppenraubtiere doch an eine Gruppe von Wüstennomaden, die zur selben Zeit wie ich und der Vishteri-Mönch vor dem Eintreffen des Sandsturms in Derrabaen eingelassen wurden. Jetzt trafen wir alle erneut im höchsten Turm des Palasts des Juwels der Wüste zusammen. Welch höchst merkwürdiger Zufall.
Meine Augen schnellten zurück zur Prinzessin. Sie hatte sich in ihren zerknitterten Roben aufgerichtet wie eine verwelkte Blüte und stand auf wackeligen Beinen.
Die drei Nubier hielten für einen Moment inne, als sie sie sahen. Sie schienen ebenso überrascht, dass ihnen gleich zwei zuvorgekommen waren. Ich konnte mir vorstellen, dass vermutlich sie es waren, die durch einen dem eigentlich geplanten Verbrechen vorausgehenden Ritualmord, bei den Wachen einen Alarm ausgelöst hatten und noch mehr Verfolger mit sich bringen würden. Einer von ihnen trug Schild und Speer, der andere ein gekrümmtes Buschmesser. In seiner Hand pulsierte ein herausgeschnittenes Herz, das den Nubiern ihre markante Kriegsfärbung verlieh. Der Dritte hob einen rostigen Steinschlossrevolver, dessen grobes Bajonett ungemütlicher aussah, als die Waffe selbst.
Die Rufe der Wachen, die mir bereits allzu vertraut waren, hallten hinter ihnen durch den Gang.

„Wahrlich goldene Stunde”, sagte der Mönch. Er fasste nach Prayas Arm, doch diese schlug ihm mit ihrer anderen Hand, die zu einer geradezu zerbrechlich aussehenden Faust geballt war, ins Gesicht.
„Niemand fasst mich an, schon gar nicht in dem Zustand!”, rief sie, ehe sie sich vor den Nubiern hinter einer Ansammlung aus Urnenvasen in Deckung brachte.
Der Mönch taumelte und wusste nicht, dass ihm der Schlag gerade das Leben gerettet hatte. Zwei Kugeln aus dem Revolver des Nubiers verfehlten ihr Ziel, eine Dritte streifte seinen Oberschenkel.
Zu diesem Zeitpunkt sollte ich erwähnen, dass ich trotz aller Geschichten die man über mich erzählte, noch nie ein Menschenleben ausgelöscht hatte – zumindest keines, von dem ich wusste. Ich hatte keine Eile dies zu ändern. Es ließ sich weitaus leichter mit meinem Gewissen vereinbaren, wenn meine Gegner durch unglückliche Ereignisse ein jähes Ende fanden, ohne dass ich selbst den Abzug drückte. Doch ich versuchte stets dem Schicksal einen kleinen Schubs in die richtige Richtung zu geben. So trug es sich auch heute, zu dieser, wie es der Vishteri-Ordensbruder so treffend ausdrückte - goldenen Stunde zu, dass ich anstatt mit Schall und Rauch heldenhaft unterzugehen, den Finger vom Abzug nahm und mich hinter die schaurigen Schlaffiguren in übergroßen Einmachgläsern in Deckung begab. Meine Hoffnung, die übereifrigen Angreifer würden nicht Schuld am Tod Angehöriger des Adels der größten Stadt im Osten sein wollen, bestätigte sich. Der Mann mit dem Buschmesser hielt den Revolverhelden mit einem bissigen Befehl zurück und stellte ihn den anstürmenden Wachen in den Weg. Er selbst stürmte mit dem Speerträger auf die Ansammlung der Urnen zu, die zwischen ihm, der Prinzessin und dem Mönch lagen.
„Im Sinne aller Angehörigen und Vorfahren Derrabaens, muss ich mich wohl entschuldigen”, sagte der Mönch, bevor er sich auf die Beine stemmte, eine Urne unter jedem Arm.
„Entschuldigen, wofür?”, fragte Praya.
„Für vom Winde verweht”, antwortete der Mönch.
Er ließ die Urnen eine nach der anderen fallen und trat sie mit seinen Füßen den Angreifern entgegen. Dann fuhr er mit seiner Zweililie, einer Art Kampfstab mit Klingen an beiden Seiten, wie sie in den Klöstern der Vishteri üblich war, in einer Achterschleife durch die übrigen am Boden stehenden Urnen und wirbelte eine Wolke aus Staub auf.
„Darf ich jetzt?”, fragte der Mönch, während er erneut seine Hand nach der Prinzessin streckte.
„Aber natürlich”, entgegnete die Prinzessin mit einem Lächeln, das sich in Stein verwandelte, ebenso wie die erneute Faust, die sie dem Vishteri ins Gesicht schlug - und was sie ihrem Ausdruck nach zu urteilen, gleich bereute.
„Au”, sagte der Mönch und packte sie unsanft am Genick. „Wieso man jemandem die zweite Backe hinhalten soll, wird mir stets ein Rätsel bleiben.”
Praya stieß ihm ihren Ellenbogen gegen die Rippen, was den Mönch mit wuterzürntem Gesicht beinahe zu Boden gehen ließ.
„Schon mal etwas von Vishteri-Abhärtung gehört?” Er presste die Worte unter zusammengeknirschten Zähnen heraus.
„Schon mal überlegt wie es sich anfühlt aus monatelangem Tiefschlaf gerissen zu werden?”, erwiderte sie mit einer dritten Geraden, nach der sie sich unter den Armen des Mönchs wegduckte und zur nächsten Tür hinaus taumelte.

Eingeschlafene Muskeln, frierende Adern, ein Stechen hinter den Augen und Überempfindlichkeit gegenüber Licht. Ich hatte zwar noch keinen monatelangen Tiefschlaf erlebt, aber den Morgen nach einer Flasche nordländischen Stollengrollen-Wodka. Ich sah die Prinzessin in die Bibliothek verschwinden, als die drei Gestalten aus der Aschewolke vor mir auftauchten. Auf einer Seite zwei Nubier, ihre dunkle Haut nun unter Schichten krustig weißer Farbe, Bluts und der Asche einstiger Pharaonen bedeckt, die man nach der Plage der auferstandenen Toten nun sicherheitshalber doch lieber verbrannte. Auf der anderen Seite, der Vishteri in dem orangefarbenen Gewand seines Ordens. Dahinter feuerte der dritte Nubier seinen Revolver Richtung Gang hinab, bevor er die Türflügel vor den anstürmenden Wachen schloss und rasch vor ihnen zurückwich. Musketenkugeln rissen von der anderen Seite Löcher in die Tür. Die Wachen würden bald da sein und die Situation in der sie mich fänden und aus der ich mich herausreden müsste, wurde mit jeder Sekunde aussichtsloser. Ich musste mich für eine Seite entscheiden und ließ mein Gewehr sprechen. Eine Kugel aus dem Musketenlauf fegte den Schild des nubischen Speerkämpfers aus seinen Händen. Ich war immerhin einer der Blutigen Jäger und meiner Meinung nach, noch ein verdammt Guter. Der Vishteri traf mit seiner Zweililie auf das Buschmesser des Wüstennomaden und streckte ihn mit einem einzigen rechten Haken zu Boden. Die Türe, die der Dritte bewachte, brach auf und Palastwachen des Sultans stürmten herein. Die Helme, einem Schakalkopf einer Wüstengottheit nachempfundenen, regten sich, als würden sie jeden Eindringling unter den Schlafenden aufspüren.
„Keine schlechte Rechte für einen Pazifisten”, sagte ich zu dem Vishteri.
Er zuckte mit den Schultern, ehe wir den Raum in Richtung Bibliothek verließen und die Wachen den Nubiern überließen. „Ich verabscheue Knarren, nicht aber einem Gentleman das Gebiss zu polieren, wenn dieser keine Manieren kennt.”
„Seht Ihr, und ich liebe Knarren, wenn sich damit einem Gentleman Manieren beibringen lassen, ohne irgendetwas polieren zu müssen”, sagte ich mehr zu mir selbst.

Wie eine sich selbst bewahrheitende Prophezeiung, tauchte zwischen den Regalen Jahrhunderte alter Bände ein Schatten über mir auf. Ich wusste doch, ich hatte etwas Grundlegendes über die ankommenden Wüstennomaden vergessen. Sie waren zu viert. Der Schatten erschien in Gestalt eines Nubiers. Er verließ seinen Spagat zwischen den Regalen über unseren Köpfen und stieß wie ein Falke auf uns hinab. Mit einem weißen Totenkopf auf sein Gesicht gemalt und einem blitzenden Dolch zwischen seinen Zähnen, hatte er mich als Opfer auserkoren. Sein Gewicht riss mich zu Boden. Ich blickte auf und sah der Spitze seines Dolchs ins Auge, als ich ihn mit meinem Gewehr parierte. Was noch schlimmer war, war die in den Griff eingebaute Steinschlosspistole, die die Klinge hinab in mein Gesicht zielte.
„Wie fühlt es sich an, tot zu sein?”, flüsterte er durch blutgetränkte Zähne.
Ich schlug die Waffe mit dem Gewehrkolben beiseite, im selben Moment als er den Abzug betätigte. Beißende Funken sprühten mir ins Gesicht, ein ohrenbetäubender Knall zerriss beinahe mein Trommelfell.
„Sag du es mir”, sagte ich, ohne meine eigenen Worte zu hören.
Ich richtete meinen zweiten Gewehrlauf mit der Schrotladung auf ihn und drückte ab.

Die Zeit schien einzufrieren. Erst jetzt erkannte ich, was der letzte Nubier in der Bibliothek gesucht hatte. Ein Buch fehlte aus dem Regal hoch über mir. Er hielt es in seiner zweiten Hand und riss es schützend vor seine Brust, als ihn meine Gewehrkugel erwischte. Er flog beinahe senkrecht, wie er aus seinem Spagat gekommen war, zurück gegen das Regal und krachte in Reihen aus Büchern, die ihn unter sich begruben. Ich hatte schon einmal gehört, dass die Feder mächtiger als das Schwert sei. Noch nie hatte ich erlebt, dass ein Buch mächtiger als eine Schrotladung meiner Zweiläufigen wäre.
Und dennoch... mein Gewissen den ersten Menschen in meinem Leben getötet zu haben, beruhigte sich, als ich mich aufrichtete. Auch wenn es alles andere an das ich je geglaubt hatte, aus dem Gleichgewicht brachte.
Profile Image for isabell.
417 reviews1 follower
May 1, 2017
Zuerst möchte ich meinen Dank an den Autor richten, der mir freundlicherweise ein Exemplar des Buches zur Verfügung gestellt hat.
Ich habe von dem Autor bzw. von dem Buch zuvor absolut nichts gehört und bin erst durch den Autor selber auf das Buch aufmerksam geworden. Der Klappentext hörte sich ganz vielversprechend und spannend an, sodass ich das Buch einfach annehmen musste, auch wenn ich wusste, dass ich momentan nicht so viel Zeit habe.
Ich war auf den Einstieg ganz gespannt, das der bei Fantasybüchern ja entweder leicht oder schwer fällt. Bei dem Buch ist er mir aber erstaunlicher Weise recht leicht gefallen und ich habe mich schnell in der Situation zurechtfinden können. Man wird mitten in die Handlung geworfen, womit ich absolut kein Problem hatte und mir sehr gut gefallen hat, denn so fing das Buch schon einmal spannend an. Wir lernen hier schon die drei Protagonisten kennen und es wird klar, wie verschieden die drei sind und dass da absolut verschiedene Charaktere aufeinander treffen, die durch mehrere gefährliche Situationen sich immer weiter aufeinander einlassen und sich gegenseitig unterstützen müssen.
Den Handlungsverlauf fand ich nicht schlecht. Wir befanden uns mit dem Protagonisten auf ihrer Reise, die wirklich nicht leicht war und bei welcher es auch einige knifflige Situationen gab. Wir hatten meiner Meinung nach immer eine gute Abwechslung zwischen ruhigeren Szenen und actionreichen Szenen, sodass es sich gut ausbalanciert hat. Mir wurde beim Lesen des Buches auch nicht langweilig, was mir aber aufgefallen ist, dass es recht wirr ist. Manchmal bekam ich nicht ganz mit, wie wir von einer Szene zur anderen angelangt sind, was aber auch daran liegen kann, dass ich recht schnell gelesen habe. Was mir extrem wirr vorkam war der Weltenbau. Man merkt, dass sich der Autor viele Gedanken gemacht hat und versucht hat die Welt komplex zu gestalten, sodass sie auch Sinn ergibt, aber für mich waren es zu viele verschiedene Elemente. In dem einem Moment war man in der Wüste und ich selber hatte eher einen altägyptischen Flair gespürt, aber im nächsten haben wir Eisenbahnen und Pistolen, die mich eher an den alten Westen erinnert haben. Das war für mich nicht ganz stimmig und dadurch musste ich mich öfters mal ein wenig anstrengen, mich wieder in der Handlung zurechtzufinden. Wir hatten auch definitiv die ein oder andere Überraschung in der Handlung, aber das Thema Magie, welches schon im Klappentext angesprochen wird, kam für mich etwas plötzlich. Im allgemeinen fand ich, dass viel ganz plötzlich geschehen ist, ohne dass da ein großartiger Aufbau dazu geschehen ist.
Die Charaktere fand ich alles in allem nicht schlecht. Leider hat mir aber die Tiefe gefehlt und sie fühlten sich eher 08/15 an und als hätte ich sie so schon oft gelesen. Die Ansätze waren da, mehr über sie zu erfahren und auch über ihre Heimat, aber so richtig kam es dann doch nie, aber genau das hätte ich mir gewünscht. Dann hätte ich zum Ende hin vielleicht auch ein wenig mehr mitgefiebert, wenn ich irgendeine Verbindung zu den Charakteren hätte aufbauen können.
Zum Ende hin habe ich die steigende Spannung, auch wenn ich nicht ganz mit den Charakteren mitfiebern konnte, aber dann doch gespürt. Ich wollte unbedingt wissen, wie es endet und da gab es immer mal wieder wirklich gute Twists mit denen ich nicht gerechnet habe. Das Ende macht auf jeden Fall Lust auf mehr.

Fazit:
Auch wenn ich das Buch etwas wirr fand und ich keine großartige Verbindung zu den Charaktere aufbauen konnte, fand ich das Buch nicht schlecht. Es ist sicher nicht das Beste Fantasybuch, aber es gehört auch definitiv nicht zu den schlechten. Ich denke, aus der Geschichte und den Charakteren ist noch eine Menge herauszuholen und für einen ersten Band ein sehr solider Start, auf dem man noch aufbauen kann. Wer deutsche Fantasy mag, dem kann ich das Buch wirklich empfehlen, besonders wenn man raffinierte Kampfszenen mag.
Profile Image for Tanja.
276 reviews29 followers
April 10, 2017
Zitate
"Ich sah ihr in die Augen - ohne die Schminke und die goldenen Kleider - war jede Prinzessin nur ein einfaches Mädchen."
(Position 115)

"Es ist nicht das Land, welches es zu Eurem Reich macht", sagte ich. "Es seid Ihr, die das Land zu Eurem Reich macht."
(Position 190)

"Das Leben ist ein einziger Traum", antwortete Praya. "Wenn der Traum nicht endet, nimmt das Leben kein Ende."
(Position 297)


"Das Schicksal flüstert zum Krieger: 'Ihr könnt dem Sturm nicht widerstehen'. Doch der Krieger flüstert zurück: 'Ich bin der Sturm'."
(Position 494)



Meine Meinung
Zu allererst muss ich gestehen, dass ich ziemliche Schwierigkeiten hatte in die Geschichte reinzukommen. Es liegt ganz und gar nicht am Schreibstil, denn dieser ist sehr flüssig und verständlich. Die Geschichte beginnt mitten im Geschehen, was für mich nichts Neues ist, mir dennoch hunderte von Fragen in den Kopf schossen, vor allem da Wörter auftauchten, die ich in meinem Leben noch nie gehört hatte und erst sehr verwirrt war. Da hätte ich mir schon mal gewünscht, dass man diese sofort erläutert, denn ich hatte eine Zeit lang auch keine Lust mehr weiter zu lesen. Jedoch hat mich die Geschichte nicht in Ruhe gelassen und ich wollte unbedingt wissen, wie es weiter geht.

Vom ersten Moment an war mir die Protagonistin und Prinzessin Praya sehr sympathisch. Sie ist sehr stark, auch wenn sie von ihrer Familie "verraten" wurde, lässt sie sich nicht hängen und trauert auch nicht, sondern ist vom ersten Moment an zielsicher. Denn sie will unbedingt ihre Erinnerungen zurück und nimmt das Risiko in Kauf von zwei Männern auf ihrer Flucht begleitet zu werden, die sie überhaupt nicht kennt. Dadurch entwickelt sich natürlich eine interessante Dreiecks-Beziehung, eine neue Freundschaft entfacht zwischen den Dreien, sie gehen durch Dick und Dünn und machen viele Abenteuer durch.
Auch der Monsterjäger Ducarte ist mir im ersten Moment sympathisch, von ihm ist die Sicht auch geschrieben. Beim Lesen konnte ich mir sogar deutlich seine tiefe Stimme vorstellen, was ich an dem Schreibstil auch sehr mochte, dass mir sogar individuelle Stimmen in den Kopf huschten. Leider muss ich aber auch sagen, dass dies erst ab der Hälfte zustande kam.
Genauso wie bei der Handlung, die für mich erst etwas langweilig war und ich mich wirklich durchquälen musste, bis zu einem Zeitpunkt - und dann ging es recht schnell, denn es passierte zum Glück mehr als nur eine Flucht und Beschreibungen - wozu ich sagen muss, dass mich die Beschreibungen sehr an 1001-Nacht erinnert haben.
Bei der Handlung hat mir aber leider mehr Dialog gefehlt, jedenfalls bei der ersten Hälfte des Buches. Mehr Gespräche - dann hätten die Charaktere mehr Tiefe gehabt, was mir hier auch sehr gefehlt hatte. Da gab es auch eine Stelle, wo ich erst sehr verwirrt war, über die Gefühle einer Person, obwohl in den vorheriegen Seiten keine Andeutungen dazu gemacht wurden. War etwas unrealistisch.

Das Ende war für mich total unvorhersehbar, besonders was mit einer bestimmten Person geschah. Ich bin zwar froh über das Ende, hätte mir aber vielleicht noch ein "Wow-Effekt" zum Ende gewünscht.


Fazit
Im Großen und Ganzen ein sehr tolles eBook mit viel Potenzial, konnte mich aber leider nicht voll überzeugen, da mir einfach die Tiefe und Verbindung zu dem Protagonisten gefehlt hat. Es ist eine Geschichte für zwischendurch, aber kein richtiges Muss für mich.

Es bekommt dementsprechend 3,5 von 5 Krönchen!
Profile Image for Julia.
97 reviews
April 10, 2017
Monster und Helden: Flüssig zu lesen, aber von Anfang bis Ende fehlt halt das gewisse Etwas!
Vielen Dank an den Autoren, der mir das Buch angeboten hat :)

Viele Geheimnisse, drei Helden und ein Feind aus der Vergangenheit ... Praya ist die Prinzessin des Juwels der Wüste und wäre um ein Haar das Opfer eines Hinterhaltes geworden - wären nicht zufällig der verschlagene Monsterjäger Ducarte und der Vishteri-Mönch Chauhan in ihrem Palast aufgetaucht.
Gerissen aus dem Tiefschlaf, der ihre junge Schönheit bewahren soll, stellen Praya und ihre Begleiter jedoch schnell fest, dass überall Gefahren lauern. Die Monster, die ihren Weg auf der Flucht kreuzen, sind dabei noch das geringere Übel, denn in der Ferne sammelt der tyrannische König in Gelb seine dämonischen Heerscharen, um die freien Völker der Welt in Ketten aus Leid zu legen ...

Uff, ehrlich gesagt fehlen mir gerade etwas die Worte, denn ,,Der Monsterjäger und die Prinzessin der Dämmerung" von Michael Karner klingt nach einem vielversprechenden Fantasy-Buch. Darum geht es ja bei der Fantasy-Literatur: völlig fremdartige Welten entdecken! Deswegen kann ich nicht exakt beschreiben, was ich gefühlt habe, als ich das Buch angefangen habe. Es spielt eindeutig im Orient und in Asien, doch vor diese Kulisse kommen noch Elemente wie Bomben, Kanonen und Halb-Zwerge und apokalyptische Reiter ... Ich weiß, als Autor hat man das Recht, eine Welt nach Belieben zu erschaffen, aber hier kam mir das Gesamtkonzept etwas chaotisch vor
Profile Image for Jennys Bücherkiste.
813 reviews27 followers
May 22, 2017
Rezension:
Mit der Geschichte habe ich mich leider ziemlich schwer getan. Ich versuche immer noch, einen Überblick zu bekommen und den Sinn zu verstehen, aber ich habe das Gefühl, als würde ich mir einen Knoten ins Gehirn denken. Das ganze Buch ist für mich bis zum Schluss nicht so richtig greifbar geworden – weder die Charaktere noch das Setting noch die Handlung. Insbesondere Setting und Handlung haben dafür gesorgt, dass ich ständig ins Schwimmen geraten bin und nie so genau wusste, woran ich denn jetzt eigentlich bin.

Die wichtigsten Charaktere des Buches sind Prinzessin Praya, Mönch Chauhan und Monsterjäger Ducarte. Sie fliehen gemeinsam vor den Attentätern, die Praya das Leben nehmen wollten, und durchqueren dabei die halbe Welt. Leider bleiben sie alle trotz der vielen Handlung sehr blass und haben kaum Persönlichkeit. Es hat fast bis zur Mitte des Buches gedauert, bis ich mir merken konnte, dass der Erzähler Ducarte heißt und nicht „Ich“. Sie alle geben kaum etwas von ihrer Vergangenheit Preis und wenn sie doch einmal darüber sprechen, dann in kurzen, mysteriösen Aussagen, mit denen ich überhaupt nichts anfangen konnte. Außerdem scheinen sie keinerlei Emotionen zu haben und transportieren dementsprechend auch keine zum Leser. Praya beispielsweise hat keine Angst, als sie unerwartet aus ihrem Tiefschlaf gerissen wird und mitten in einem Kampf landet. Auch zucken weder sie noch ihre Begleiter mit der Wimper, als sie einen mehrere Dutzend Meter hohen Wasserfall herunter springen müssen. Als Prayas Leben in Gefahr ist, wird sieht sie zwar kurz „beunruhigt“ aus, mehr Emotionen sind ihr aber nicht zu entlocken. Gleiches gilt auch für ihre Begleiter. Nicht einmal die Gefühle des Erzählers Ducarte werden dem Leser mitgeteilt. Alle drei Charaktere sind so tiefenentspannt, dass mich die Stimmung nicht mitreißen konnte, weil überhaupt keine aufkam.
Hinzu kommen unverständliche oder unglaubwürdige Motivationen der Charaktere. Bis zum Schluss habe ich nicht verstanden, warum Praya ohne zu zögern mit zwei fremden Männern aus dem Fenster springt und nicht nur die Stadt, sondern gleich auch noch den Kontinent verlässt. Sie zögert nie, sie hinterfragt nie, als wäre das alles abgesprochen gewesen. Aus welchem Grund der Mönch in ihrem Zimmer aufgetaucht ist, welche Ziele er eigentlich verfolgt hat und warum er eine Allianz mit Ducarte gebildet hat, ist mir leider auch immer noch unklar. Etwas deutlicher werden Ducartes Absichten formuliert, immerhin ist er der Erzähler. Aber auch bei ihm verstehe ich nicht, warum er den Mönch nicht ausgeschaltet, sondern sich – in meinen Augen vollkommen unnötig – mit ihm verbündet hat. Außerdem hatte ich, als das erste Mal erwähnt wird, warum er hinter der Prinzessin her ist, die Hoffnung, dass das ein Witz war. Leider stellt sich irgendwann heraus, dass dieses absurde Ziel, das in keinster Weise erklärt wird, tatsächlich sein Ernst ist.

Ähnlich wie mit den Charakteren ging es mir auch mit der Welt, die der Autor sich ausgedacht hat. Für mich wurde dabei an den falschen Stellen ins Detail gegangen, denn wie genau eine Burg aufgebaut ist und welche Räume es dort gibt, hilft mir nicht dabei, der Geschichte zu folgen, wenn ich nicht einmal weiß, in welchem Land die Charaktere sich gerade befinden. Die Länder, Städte, Bevölkerungsgruppen und Kontinente werden aber immer nur kurz genannt oder so grob beschrieben, sodass ich mir nicht wirklich etwas darunter vorstellen konnte. Die Flut an Namen konnte ich mir beim besten Willen nicht merken, da das Trio auf der Flucht immer nur kurz an einem Ort verweilt und dann schon ins nächste Land reist, wo es andere Städte und Bevölkerungsgruppen gibt. Ich bin nicht einmal sicher, ob das wirklich alles unterschiedliche Regionen und Menschen waren oder ob die Charaktere nicht einfach verschiedene Namen für ein und dasselbe verwenden. Eine Karte hätte mir da vielleicht weitergeholfen, denn ich habe ziemlich schnell den Faden verloren, wo die Charaktere gerade sind. Die Erklärungen waren einfach zu kurz, um irgendetwas verstehen zu können, sodass ich absolut keinen Schimmer habe, wie die Welt eigentlich aussieht.

Die größten Schwierigkeiten hat mir beim Lesen jedoch die Tatsache bereitet, dass ich das Gefühl hatte, nur das halbe Buch vor mir zu haben. Immer wieder finden sich Sprünge in der Handlung oder in Ducartes Gedanken, die mich völlig verwirrt haben. Ich hatte ständig das Gefühl, irgendetwas verpasst zu haben. Beispielsweise gehen sie in eine Stadt, um den Auftraggeber ihrer Verfolger zu finden, aber plötzlich findet eine große Versammlung mit Vertretern vieler Gruppierungen statt, an der sie natürlich teilnehmen. Die komplette Erklärung, wann und warum sie ihren Plan geändert haben und was sie damit bezwecken, fehlt. Und solche Szenen gibt es leider zu Hauf. Ich war so sehr damit beschäftigt, mir ständig Fragen zu stellen wie „Wie kommen sie da jetzt plötzlich hin?“ oder „Wie haben sie dies jetzt gemacht?“ oder „Warum machen sie denn jetzt plötzlich jenes?“, dass ich keine Kapazitäten übrig hatte, um Gefallen an der Geschichte zu finden. Es ist, als wären die Handlungen und die Dialoge der Geschichte jedes Mal weiter gelaufen, wenn ich das Lesen unterbrochen habe, sodass ich erst an einer späteren Stelle wieder einsteigen konnte, obwohl ich ja eigentlich direkt den folgenden Satz gelesen habe. So viele Dinge wurden mir als Leser nicht mitgeteilt, dass ich die (erfolglosen) Versuche, der Geschichte zu folgen, als extrem ermüdend empfunden habe.

Fazit:
Das Buch war leider überhaupt nichts für mich. Die Charaktere sind blass und haben kaum Persönlichkeit, sodass ich mir nicht einmal den Namen des Erzählers merken konnte. Außerdem empfinden und transportieren sie keinerlei Emotionen und ihre Motive und Ziele sind unklar bis unglaubwürdig. In der Welt habe ich mich bis zum Schluss nicht zurecht gefunden und konnte der Reise damit nicht folgen. Die unendlich vielen Namen für Städte, Länder und Bevölkerungsgruppen kombiniert mit sehr kurzen oder gar keinen Erklärungen dazu haben mich mehr verwirrt als erleuchtet. Der Handlung selbst konnte ich auch nicht folgen, weil ich ständig das Gefühl hatte, dass Teile fehlten. Gedankengänge, Dialoge und Handlung sprangen ohne roten Faden herum. Da mich „Der Monsterjäger und die Prinzessin der Dämmerung“ ermüdet, verwirrt und mit jeder Menge Fragezeichen im Gesicht zurücklässt, kann ich nicht mehr als eine Schreibfeder vergeben.
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May 1, 2017
Zusammenfassung
Der Monsterjäger Ducarte, der Vishteri-Mönch Chauhan und die Prinzessin von Derrabaen, Praya, sind ein ungleiches Trio und auf der Flucht vor Feinden der Prinzessin. Die Prinzessin ist eine Hochwohlgeborene und wahrscheinlich eine Unsterbliche mit mächtigen Fähigkeiten, die in einem Tiefschlaf gehalten wurde. Ein gemeinsames Ziel eint die drei Helden - den Krieg beenden, den der König in Gelb angezettelt hat. Doch ist er tatsächlich der endgültige Feind? Und wer hat dafür gesorgt, dass Ducarte und Chauhan zeitgleich zur Rettung der Prinzessin angetreten sind?

Persönlicher Eindruck
An diesen Roman bin ich mit falschen Erwartungen herangetreten und deshalb hatte ich einige Schwierigkeiten damit. Aufgrund des Klappentextes bin ich von einem Fantasy-Abenteuer mit Situationskomik ausgegangen. Falscher hätte ich gar nicht liegen können. Es ist das Gegenstück eines Kung-Fu-Films: Kampfszenen, Verfolgungsjagden und eine komplizierte und verworrene Hintergrundgeschichte, über die man lange nachdenken muss.

Der Roman wird aus der Ich-Perspektive des Monsterjägers Ducarte erzählt. Dennoch finden wir wenig über seine Gefühle heraus und auch kaum etwas über seine Vergangenheit. So bleibt er zwar grundsätzlich sympathisch, aber dennoch auch etwas nebulös.

Handlung
Der Roman beginnt schon gleich mit einem Knalleffekt. Der Monsterjäger, der Mönch und drei oder vier Nubier aufeinander und alle wollen die Prinzessin. Das Setting war verwirrend und Begriffe wie "Vishteri-Mönch" wurden eingeführt, aber nicht erklärt. Dadurch war ich zum Weiterlesen animiert.

Leider klärten sich Setting und Charaktere nur schleppend, stattdesse Kämpfe, Flucht und eine wilde Verfolgungsjagd durch die Wüste. Diese Kampf- und Actionszenen waren zwar gut beschrieben, aber mich langweilen solche Szenen immer beim Lesen.

Interessant fand ich die unterschwellige Spannung, als die drei Protagonisten zusammen mit den Nubiern auf einem Schiff waren und ihren Konflikt nicht offen austragen konnten. Die Kartenspielszene und Prayas Wieder-Ausbildung fand ich super.

Dann kamen wieder Kämpfe, Verfolgungen und schließlich den Endkampf, den ich gleichsam faszinierend und schwer zu verstehen fand. Hier sind nämlich wirklich noch ein, zwei Wendungen in der Geschichte hinzugekommen, die alles in einem anderen Licht erstrahlen lassen. Kompliment an den Autor, dass er fast unbemerkt Hinweise eingestreut hat und alles erst am Ende aufgelöst hat.


Logik und Elemente der Handlung
Die Hintergrundgeschichte fand ich verwirrend. Ich bin nicht richtig durchgestiegen. Mir fiel es schwer, die vielen Reiche und Völker auseinanderzuhalten und was alles ihr Beitrag in diesem Krieg war. Die Monster vom Titel spielten auch keine große Rolle.

Es gab es zuviele fantastische Elemente, die nur auftauchten wie eine hübsche Dekoration, aber die Handlung nicht vorwärtstrugen: Finsterlinge, Halbzwerge, Echsenmenschen, ein Lehrmeister der beim Altern jünger wird, Götter, Monster, etc. Einzig die Magie war ein Fantasy-Element, das in der Geschichte wirklich wichtig war.


Schreibstil
Die Kämpfe und Verfolgungsjagden wurden gut geschrieben, einige andere Rezensenten fanden es auch atemberaubend spannend. Mein Fall ist es einfach nicht.

Mir gefiel der Schreibstil nicht: schwafelnd, ausschweifend, an manchen Stellen fast schon proklamatisch, interpretationsbedürftig. Es machte die Geschichte schwer verständlich und zäh zu lesen, für mich war es nicht flüssig geschrieben.

Auf der anderen Seite hatte ich manchmal das Gefühl, das mir wichtige Infos fern gehalten wurde oder die Handlung gesprungen ist.

Mich störten auch die sprachlichen Fehler und Ungenauigkeiten. An ein paar Stellen fehlen Satzglieder, was den Satz unverständlich machte. Dann wurde ein Satz mit "einerseits" eingeläutet, es kam aber nie das "andererseits". Und schließlich hab ich einiges nicht verstanden, was beschrieben wurde, z.B. "Schmuggler von Sklaven oder Wasser wurden mit erster Reihe fußfrei in den Grubenkämpfen bestraft."

Charaktere
Die Freundschaft zwischen den drei Charakteren hat sich gut entwickelt - Not schweißt zusammen...
Generell haben mir Hintergrundinfos zu den Charakteren gefehlt, ich fand sie zu blass und wenig ausgearbeitet. Am meisten erfahren wir noch von Praya, ihre Wandlung hin zu einer Art geheimen Anführerin hat mir gefallen. Auch Ducarte, der Ich-Erzähler, gibt von seinen Gefühlen nur wenig von sich Preis; erst zu Ende hin ein bisschen was. Hier fand ich das Ende wirklich gut.


Fazit
Mir hat das Buch über weite Strecken nicht gefallen. Vor allem der Schreibstil machte es mir schwer, in die Handlung wirklich reinzukommen oder mit den Protagonisten mitzufiebern. Ein wenig Überarbeitung mit mehr Sorgfalt würde der Geschichte gut tun.



Lesen oder nicht?
Dieses Buch ist etwas für Liebhaber von Actionszenen in exotischer Umgebung, die kein Problem mt schwierigen Hintergrundinfos haben und proklamatische Dialoge mögen. Wer Kun-Fu-Filme mag, der wird auch dieses Buch mögen.
Wer etwas über fantastische Welten erfahren möchte, humorvolle Szenen sucht und eine einfache Sprache bevorzugt, der ist hier fehl am Platz.


Diese Rezension wurde zuerst auf meinem Blog veröffentlicht
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