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Gehen, um zu bleiben

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Wie weit müssen wir fahren, um irgendwann einmal anzukommen? Die Antwort auf diese Frage muss jeder selbst herausfinden, doch das Wichtigste ist erst einmal das Losfahren. Denn wer nicht wegfährt, kann auch nicht heimkommen. Für Anika Landsteiner ist Reisen eine Herzensangelegenheit, die sie bereits um die ganze Welt geführt hat. Nur wenn man das warme Nest zu Hause verlässt, kann man sich für die Welt öffnen und das entdecken, was man liebt – auch wenn es manchmal mit Strapazen verbunden ist. Mit ihren Beobachtungen und Gedanken zeichnet sie manchmal das große Bild, manchmal spürt sie Zwischentöne auf – ob auf Dschungelpfaden in Kolumbien oder einem staubigen kalifornischen Highway. Der richtige Zeitpunkt zum Losfahren? Immer genau jetzt!

288 pages, Paperback

Published May 15, 2017

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About the author

Anika Landsteiner

8 books80 followers
Anika Landsteiner, geboren 1987, absolvierte eine Ausbildung zur Schauspielerin mit Bühnenreife, bevor sie sich dem Schreiben zuwandte. Zwei Jahre leitete sie das Magazin MUCBOOK in der Print- und Onlineredaktion, mittlerweile schreibt sie für verschiedene Zeitschriften, moderiert ihren Podcast „ÜberFrauen" und führt ihren mit dem ISARNETZ Blogaward ausgezeichneten Reiseblog „anidenkt.“. Die Autorin wohnt in München.

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Community Reviews

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4 (2%)
Displaying 1 - 13 of 13 reviews
Profile Image for Anka.
1,113 reviews65 followers
June 25, 2021
Die ersten paar Kapitel fand ich noch ziemlich ansprechend, aber irgendwann waren ihre Reiseanekdoten für mich nicht mehr nachvollziehbar.

Mir hat einfach gefehlt, dass sie mal ein bisschen reflektiert. Sie fliegt da an die entlegensten Orte und liefert dann Kommentare à la das Amazonasgebiet muss erhalten werden, damit (europäische) Städter einen Platz zum Abschalten haben.. Oder das die Korallenriffe deshalb zerstört werden, weil die Einwohner zu viel Müll am Strand liegen lassen. Klar, das ist sicher auch einer der Faktoren, aber Ursache Nummer 1 ist die globale Erwärmung, wodurch auch die Meere wärmer werden, was die Korallen nicht vertragen.. Sie ignoriert einfach, dass ihre ständigen Flugreisen Gift für die Umwelt sind.
[Edit: Die Autorin sieht dieses Thema mittlerweile (2021) wohl anders und setzt sich kritisch mit ihren Reisen auseinander.]

Außerdem ist sie teilweise so furchtbar naiv, dass ich einfach nicht fassen konnte, wie leichtfertig sie sich in manche Situationen begibt. Und sich dann noch wundern, weshalb keine Einheimischen zu Hilfe eilen, als einen gerade Soldaten mit verdammten Maschinengewehren die teuren Kameras abziehen wollen..

Und wie sie immer betont, dass man an so entlegenen Orten endlich mal einen weiten Sternenhimmel betrachten kann. Das kannst du auch einfach in Teilen Brandenburgs haben. Dafür musst du nicht nach Peru.

Im Nachwort werden dann noch Leute, die nicht in der Weltgeschichte rumreisen und sich auf Europa beschränken, als eine Art Kleingeister dargestellt. Tut mir Leid, aber ich sehe halt keinen Sinn darin, nach Indien oder sonst wohin zu reisen, wenn es um mich rum noch so viele mir unbekannte Orte gibt, die nur eine Zugreise entfernt sind. Auch der Umwelt zu Liebe. [Hier verweise ich noch mal auf den Einschub oben.]
Profile Image for Weinlachgummi.
1,036 reviews45 followers
September 10, 2017
Nachdem ich das Buch Solotrip gelesen habe, hatte ich total Lust auf ein weiteres Buch, das sich mit dem Thema Reisen beschäftigt. An sich lese ich solche Ratgeber eher ungern bzw. bin immer etwas unsicher, weil ich befürchte das Buch könnte mich langweilen. Langweile kam hier beim Lesen keine auf, aber völlig begeistern konnte mich das Buch aber trotzdem leider nicht.

Vielleicht waren meine Erwartungen auch falsch. Vor allem habe ich mir Inspiration erhofft. Ich wollte mitgerissen werden, nachdem Lesen das verlangen haben sofort meinen Koffer zu packen und raus in die Welt zu gehen. Doch dies bleibt leider aus. Auch habe ich mir ein paar Tipps und Tricks erhofft, nicht unbedingt als solche gekennzeichnet, aber doch zwischen den Zeilen zu finden. Diese habe ich für mich persönlich nur selten gefunden. Dafür war wohl die Art des Reisens von Anika und mir zu unterschiedlich, sie reist fast ausschließlich mit ihrem Partner oder einer Freundin, ich eher alleine. Und ich weiß nicht wieso, aber irgendwie dachte ich, es würde in dem Buch auch mehr um das alleine Reisen, Eigenständigkeit und zu sich selbst finden gehen.

Immer mal wieder ging es für mich in dem Buch darum, die Missstände in der Welt zu beschreiben. Was natürlich wichtig ist und auch durchaus etwas in einem Buch über das Thema Reisen zu suchen hat. Ich verstehe total, dass die Autorin über das schreiben wollte, was sie in den einzelnen Ländern erlebt hat. Nur dachte ich einfach, der Fokus des Buches würde anders liegen. Für mich kam das Thema Reisen manchmal einfach zu kurz und die politischen Ansichten nahmen zu viel Raum ein. Dann gab es aber auch so tolle Erlebnisse, wie dieses welches sie im Amazonas beschrieben hat.

Wobei mir ihre Reiseberichte am Anfang noch sehr gefallen haben. Dort berichtet sie von LA, dem Jakobsweg und Paris. Der Fokus veränderte sich dann erst im Verlauf des Buches etwas. Ich dachte, man würde als Leser mehr darüber erfahren, wie sie durch ihre Reisen gereift ist. Wenn man die Worte aus dem Titel aufgreift, wie sie bei sich selbst ankam und sich selbst fand. Doch wenn es schwierige Situationen im Buch gab, dann war da immer ihr Partner zur Stelle, der sich darum gekümmert hat. Was natürlich völlig in Ordnung ist. Nur habe ich da aufgrund des Titels und des Klappentextes etwas anderes erwartet. Nichtsdestotrotz war das Buch unterhaltsam zu lesen.


Fazit:
Leider konnte mich Gehen, um zu bleiben nicht völlig überzeugen.
Aufgrund des Titels und des Klappentextes habe ich etwas anderes erwartet.
Ich erhoffte mir Inspiration und Reiselust nach dem beenden.
Trotzdem fand ich das Buch durchaus schön zu lesen und lesenswert.
Die politische Komponente habe ich zwar nicht erwartet, finde diese aber nichtsdestotrotz wichtig.
Ich denke, meine Erwartungen an das Buch waren einfach falsch.
Wer gerne ein lockeres Buch mit unterhaltsamen Reiseberichten und einigen Denkanstößen möchte, wird sich mit dem Buch sicherlich mehr anfreunden können.
Profile Image for Sabrina.
88 reviews11 followers
December 25, 2017
Anika Landsteiner hat es mit ihrem Buch nicht nur geschafft in mir wieder totales Fernweh auszulösen. Sie erzählt hier in 15 Geschichten von ihren Reisen in verschiedenste Länder und vermittelt darin hin und wieder auch, dass eine Reise, die nicht so verläuft, wie man es sich vorstellt, nicht unbedingt ein Reinfall sein muss. Vielmehr macht sie deutlich, dass man auch aus negativen Erfahrungen etwas Positives für sich selbst mitnehmen kann. ✈️😊
Profile Image for Tasmin.
Author 8 books129 followers
August 3, 2024
Liebe Anika,

was für ein wundervolles Buch du doch geschrieben hast. Zuerst dachte ich, es würden einfach nur schöne Geschichten werden, doch deine Worte, deine Erzählungen, deine Abenteuer und Emotionen haben etwas tief in mir berührt. „It hit close to home“ würde ich nun auf Englisch sagen. Ich habe mich in dir und deiner Weltansicht immer wieder selbst gesehen, als sei dieses Buch nicht einfach nur Unterhaltung, sondern ein Spiegel meiner selbst.
Deine Liebe zu München konnte ich genauso nachempfinden wie dein Fernweh, deinen Wunsch zu helfen, deine Überforderung, deine Leidenschaft. So oft habe ich beim Lesen genickt und dir zugestimmt oder einfach nur gelächelt, weil ich schwarz auf weiß den Beweis hatte, dass es da draußen jemanden gibt, der ähnlich denkt wie ich.
Dich zu treffen war dann natürlich noch die perfekte Ergänzung zu einem ohnehin schon schönen Leseerlebnis. Denn auf einmal war da nicht die Verbindung zwischen Leserin und Autorin, sondern von Mensch zu Mensch, auf Augenhöhe. Über das Schreiben und Reisen zu reden, statt nur zu lesen, war natürlich noch einmal eine ganz neue Erfahrung, die ich nicht mehr missen möchte.
Der Titel „Gehen um zu bleiben“ ist wunderbar gewählt, wie ich finde, denn er beschreibt dich und deine Reisen. Du willst immer weg und Neues erleben, kommst aber auch immer wieder nach Hause. An deinen Fixpunkt, um den sich alles dreht. Dein Radius ist der Globus, aber dein Anker ist immer der Gleiche. Etwas, das ich – mal wieder – komplett nachfühlen kann. Nicht umsonst sage ich immer wieder „Ich würde in jeden Flieger steigen, egal wohin, aber ich würde immer wieder nach Hause zurückkehren.“
Du schreibst von Selbstfindung, von Hilfsprojekten und davon dass die Welt zu klein zum Weglaufen ist. Und du schreibst von Menschen, Begegnungen, Momenten, die einen für immer formen und verändern. Von schlechten Erfahrungen, von unschönen Lektionen, von wundervollen Augenblicken und einmaligen Chancen. Von einem einem Leben, das gelebt wird, das geliebt wird. Du vermittelst das Glück, das man empfindet, wenn man bei Sonnenaufgang am Gate steht und auf den Abflug wartet. Von dem Glück von Sand zwischen den Zehen und Wellenrauschen im Herzen.

Danke dir, für diese kleine, handliche Portion Glücksgefühl. Danke für dieses Buch.
Profile Image for Marie.
11 reviews11 followers
July 8, 2017
Eine Landkarte, ein prägnanter und spannender Titel und eine Person, die den Leser vom Cover her nett anlächelt. Auch so erscheint dieses Buch sofort sehr einladend.

In den Buch schildert die Autorin in einzelnen Kapiteln ihre verschiedenen Reisen, die sie schon quer durch die Welt und in sehr spannende Gegenden geführt haben. Stück für Stück erfährt man nicht nur, was man selbst alles noch erkunden will und treibt dabei seine eigene 'To-Travel-List' ins unermessliche, sondern man lernt, gefühlt, auch Frau Landsteiner, Ani, etwas besser kennen.

Als ich begonnen habe zu lesen, bin ich, besonders bei den ersten beiden Reiseberichten, sofort in meine eigenen Erinnerungen abgetaucht. Roadtrip in den USA (...ach, damals war es...vor 5 Jahren, die Route 66 von Chicago nach LA abgefahren...) oder ihre Reise auf dem Jakobsweg (...ich selbst war dieses Jahr im März unterwegs und hatte wirklich sehr oft nahezu dieselben Gedanken...).

Da ich auch ein absoluter 'Reise- und Welterkundungs-Mensch' bin, der in vielen Situationen und bei einigen Problemen ähnlich reagiert hätte, war mir die Autorin bei ihren Berichten sofort sympathisch.

Mit Spannung, Spaß und Sympathie und vor allem Ehrlichkeit beschreibt sie ihre Stationen um die Welt und meine Gedanken reichen über 'Wow, ich will auch!' bis hin zu 'Oh, wie mutig von ihr!'

Auch das Thema 'Alleinreisen oder mit Partner oder in einer Gruppe', welches mich selbst oft und viel beschäftigt, wird von ihr aufgezeigt. Mich selbst hat es auch in meiner Meinung bestärkt, dass ich einfach nicht (mehr?) der Typ für's Alleinreisen bin und Momente (auch!) sehr sehr gern teile! Und das ist nicht schlimm sondern gut so!

Ich werde mal die Weltkarte aufsuchen und schauen, wohin mich der nächste Flieger bringen könnte...die Reiselust wurde bei mir auf jeden Fall wieder geweckt.
Profile Image for Ivonne.
Author 1 book110 followers
November 12, 2018
Es gibt Bücher die liest man, weil man sich gut unterhalten fühlt, weil sie Spaß machen und dann gibt es Bücher, die machen nicht nur Spaß, die bedeuten auch was; die bedeuten so viel, dass man bereits während des Lesens weiß, dass sie alles verändern. Dich selbst. Das ganze Leben.

Gehen, um zu bleiben von Anika Landsteiner, besser bekannt als Ani durch ihren Reiseblog anidenkt gehört zu eben diesen Büchern, die nicht nur das Herz berühren, das Gemüt emotional aufmischen und einem Gänsehaut bescheren, nein, es ist auch eines der Bücher, die dich nicht mehr los lassen, egal ob du gerade auf dem Weg zur Arbeit bist, im Fitnesstudio beim Sport und dir der Schweiß in die Augen läuft oder zu Hause auf dem Balkon mit einem Glas Wein in der Hand. Du schaust in das wunderschöne weite Blau des Himmels und das Fernweh trifft dich so hart, dass dein Herz plötzlich zu schmerzen anfingt, deine Wangen feucht werden, weil du unbemerkt angefangen hast zu weinen und dein Blut wie heiße Lava durch deine Adern schießt. Wenn dich ein Buch so mit nimmt, wenn du mit zitternden Händen da sitzt, voller Adrenalin, voller Aufregung und Neugierde und vor allen Dingen Vorfreude auf das, was noch kommt, dann weißt du, dass es ein gutes Buch ist; ein hervorragendes Buch; ein Buch, dass wahrscheinlich sogar gerade zu deinem absoluten Herzensbuch wurde.

In Gehen, um zu bleiben erzählt Anika Landsteiner in 15 Geschichten aus 15 Ländern, was sie auf ihren Reisen besonders geprägt hat. Sie nimmt uns mit auf 15 abenteuerliche Reisen in die verschiedensten Länder; weit entfernte Länder wie China und Kolumbien aber auch Länder, die gleich um die Ecke liegen, wie zum Beispiel das wunderschöne Italien.

Bevor ich nun mit meiner Lobeshymne loslege, möchte ich mich an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bei Anika Landsteiner und dem Goldmann Verlag bedanken für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares. Ich muss zugegeben, ich kannte die liebe Ani vorher nicht und das obwohl ich selbst für mein Leben gerne reise und auch einige Reiseblogs verfolge – shame on me -, als ich allerdings die Anfrage erhielt, ob ich nicht Lust und Interesse daran hätte, ihr Buch zu lesen und zu rezensieren, war ich Feuer und Flamme. Ein Buch über das Reisen? I’M IN!

Selten kommt es vor, dass ich mir während des Lesens eines Buches so viele Notizen mache, wie bei diesem. Meine Reiseliste ist bis ins Unermessliche gewachsen. Ich habe jeden Ort, den ich nicht kannte bzw. zu dem ich keine Bilder vor Augen hatte, gegoogelt und erst einmal Stunden damit verbracht, mir die Landschaften, Städte, Sehenswürdigkeiten etc. anzuschauen, was mit unter Grund dafür ist, weshalb ich das Buch nicht in einem Stück durchgelesen habe, was ich auf jeden Fall hätte tun können. Es sind nicht nur die Reisen, die einen fesseln und nicht mehr los lassen, es ist auch dieser wunderbar poetische Schreibstil, der einen vollkommen mit reißt und natürlich die unglaublich symphytische Protagonistin, mit der ich so viel mehr gemeinsam habe, als ich anfangs geglaubt hätte und das nicht nur, was ein paar der Erlebnisse angeht, sondern auch Einstellungen die wir gegenüber dem Leben, der Welt, der Natur, den Tieren und vor allen Dingen auch gegenüber der Menschheit haben.

Ich brauchte nur die ersten paar Seiten zu lesen um zu wissen, dass dies MEIN Buch werden würde; mein Lieblingsbuch; mein Begleiter im Leben sowie auf Reisen. Bereits auf den ersten Seiten berichtet Ani begeistert von ihrer Liebe zu New York, auch wenn es mittlerweile Orte gibt, die ihr Herz ein bisschen mehr liebt, habe ich mich ihr gleich verbunden gefühlt – wie wahrscheinlich so ziemlich jeder andere Mensch, der schon einmal in seinem Leben in New York war. Diese Stadt ist atemberaubend schön und so aufregend, dass es mir jedes Mal aufs Neue die Sprache verschlägt. Nicht nur, weil ich fast über ein Jahr in dieser Stadt gelebt habe, sondern auch, weil ich dieses Gefühl kenne – dieses wunderbare Gefühl, das New York in einem auslöst, sobald man aus dem Flieger steigt und den amerikanischen Boden unter den Füßen spürt und (je nach dem auf welchem Flughafen man landet) die New York Skyline bereits sieht – kann ich ihre Liebe zu dieser Stadt nachvollziehen. Im Gegensatz zu ihr habe ich bisher noch keinen anderen Ort gefunden, der meine Liebe zu dieser Stadt übertroffen hat; aber wer weiß, ich habe noch einiges vor und vielleicht wird es irgendwann auch in meinem Leben eine neue Nummer Eins geben.

Als ich dann weiter las und in die Erzählungen über ihren Roadtrip im Sommer 2010 eintauchte, mit einem gebrochenen Herzen von Los Angeles nach San Francisco, blieb mir für einen Augenblick lang der Atem weg. Sommer 2010? Roadtrip? Von Los Angeles nach San Francisco? Kennen wir uns? Im Sommer 2010 bin ich ebenfalls mit einer Freundin von New York nach Los Angeles gereist. Bevor es für uns zurück nach Deutschlang ging, wollten wir noch einen Roadtrip durch den Westen der USA machen. Ebenfalls mit gebrochenem Herzen machten wir uns also von Los Angeles auf die zehnstündige Fahrt nach San Francisco, vorbei am Atlantik – wäre es nicht unfassbar toll gewesen, wären wir uns dort begegnet? Auch wenn dieses Kapitel nicht das Aufregendste war, hat mich dieses emotional teilweise fast am meisten berührt. Ich hatte das ganze Kapitel über Tränen in den Augen, weil ich so stark erinnert wurde an die Zeit damals, den Liebeskummer, das Heimweh aber auch die Angst, wieder zurück nach Deutschland zurückzumüssen nach einer 14-monatigen Abwesenheit, nachdem alle meine Freunde bereits ihren neuen Lebensabschnitt begonnen und neue Jobs gefunden hatten. Ich fühlte mich fast schon wie ein Außenseiter und wäre am liebsten dort geblieben, an der kalifornischen Küste, irgendwo im Nirgendwo. Dieses Kapitel hat meine Gefühlswelt ziemlich durcheinander gewirbelt und mehr als einmal habe ich mich dabei erwischt mir zu wünschen, wieder dort zu sein; zurück im Jahre 2010 mit nichts als meiner Freundin im Gepäck, einem weißen Toyota und der fast leeren Straße vor uns, neben uns das Meer, über uns die heiße kalifornische Sonne mit nur diesem einen Gefühl: Freiheit. Was mir das Kapitel auch klar gemacht hat? Dass es Zeit wird, noch mal nach Kalifornien zu fliegen.

Sämtliche ihrer Geschichten, Erlebnisse und Abenteuer beschreibt sie mit so viel Spannung und Spaß, dass Ani mir während des Lesens immer symphytischer wurde und ich irgendwann das Gefühl hatte, sie ein Stück weg zu kennen oder zumindest, dass wir uns auf jeden Fall gut verstehen würden. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund, schreibt ihre Gedanken gerade heraus aufs Papier und ist so ehrlich und dabei so wunderbar erfrischend, dass sich mein Herz nie richtig entscheiden konnte, ob es mich nun zum Lachen oder Weinen bringen sollte. Bei jedem Wort, jedem Satz spürt man regelrecht, wie viel Liebe nicht nur in diesem Buch, sondern auch in den Reisen steckt, die sie erlebt hat und in Zukunft noch erleben wird. Sie strotz vor Leidenschaft und Abenteuerlust und das hat mich nicht nur beeindruckt; mich teilweise auch sehr an mich selbst erinnert und mir wieder ins Gedächtnis gerufen, wie wichtig es ist, seine Träume zu leben und nicht nur davon zu reden.

Sie erzählt in ihren Geschichten auch über Missstände, die in den verschiedenen Ländern herrschen, Dinge, die ihr komisch aufgestoßen sind; erzählt von Leuten, die sie nicht mochte und die ihr Probleme bereiteten, berichtet von Situationen, die mir absolute Gänsehaut bescherten und dem Leser zeigen, dass wir als Menschen noch immer nicht dort angelangt sind, wo wir eigentlich im Jahre 2017 schon sein sollten. Vorurteile, Rassismus etc. pp. all das existiert noch immer und zwar überall auf der Welt; überall, auch hier in Deutschland und Ani schafft es in ihrem Roman so deutlich auf diese Themen aufmerksam zu machen, dass ich bereits aus diesem Grund jedem Menschen dieses Buch nur empfehlen kann und werde.

Vor einiger Zeit hat mich mal jemand gefragt, wenn ich für den Rest meines Lebens nur noch ein einziges Buch empfehlen könnte, welches das wäre. Damals wusste ich keine richtige Antwort darauf, konnte mich nicht entscheiden, da ich so viele wichtige und inspirierende Bücher zu diesem Zeitpunkt gelesen hatte. Jetzt wüsste ich eine Antwort auf diese Frage: Gehen, um zu bleiben von Anika Landsteiner.

Nachdem ich das Buch nun beendet habe, kann ich eines mit Sicherheit sagen: Anika Landsteiner ist eine der am meisten inspirierenden Personen, mit denen ich jemals zu tun hatte, ganz gleich, ob ich sie nun persönlich kenne oder nicht, denn ein Stück weg lernt man sie durch ihren Roman kennen und das reicht völlig um sich bewusst zu werden, dass Anika Landsteiner eine bewundernswerte, bemerkenswerte und eindrucksvolle Persönlichkeit ist, mit dem Herz auf dem rechten Fleck.

Auch die Thematik des Alleinreisens, mit oder ohne Partner, in einer Gruppe oder auch das Heimkommen behandelt sie in ihrem Buch; Themen, die mich selbst immer wieder sehr beschäftigen.

Dieses Buch wird, da bin ich mir ziemlich sicher, für eine ganze Weile nun mein Wegbegleiter sein. Es fühlt sich einfach gut an, das Buch dabei zu haben, sei es nun im Auto oder in der Tasche oder einfach zu Hause auf dem Nachttisch. Es erinnert mich daran, wie wichtig es ist, seine Träume zu leben; sie wahrwerden zu lassen, denn dafür sind Träume da – um sie zu leben!

Im Geiste bin ich bereits einige neue Reiseziele durchgegangen. Nächste woche gehts nach München, in drei Wochen dann erst einmal auf einen Roadtrip durch Italien, Verona, Venedig, Florenz, Rom und Mailand stehen auf dem Programm und alles das, was dazwischen liegt. Für den Hebst habe ich mal Paris angesetzt, im Februar nächsten Jahres geht es endlich mal wieder nach London und auch für die Zeit um Weihnachten rum habe ich mir schon einige Gedanken gemacht, wo es hingehen könnte. Ich wollte schon immer mal nach Wien oder Prag, zwei Städte, die ich unbedingt bald mal besuchen möchte und dann steht da natürlich auch New York immer ganz weit oben auf meiner Liste aber auch Afrika (wo genau, das weiß ich noch nicht) und Island, Irland, Schottland – es gibt einfach so viele Länder, die ich noch bereisten möchte. Danke Ani, dass du deine Liebe zum Reisen mit uns allen in Form dieses Buches und deines Blogs teilst. Es ermutigt nicht nur, sondern schafft auch Vorfreude und absolutes Fernweh.

Würde ich dieses Buch empfehlen? JA! Tausend Mal JA und zwar jedem. Gehen, um zu bleiben ist eines der wenigen Bücher, die mein Herz berührt haben und einen bleibenden Eindruck genau dort hinterlassen haben.

BLOG: https://book-ilicious.com/
Profile Image for Fhina.
333 reviews83 followers
June 4, 2018
Für alle, die ein Zuhause haben aber doch immer wieder das Fernweh packt oder Zwischen Heim - und Fernweh.
Klappentext:
Wie weit müssen wir fahren, um irgendwann einmal anzukommen? Die Antwort auf diese Frage muss jeder selbst herausfinden, doch das Wichtigste ist erst einmal das Losfahren. Denn wer nicht wegfährt, kann auch nicht heimkommen. Für Anika Landsteiner ist Reisen eine Herzensangelegenheit, die sie bereits um die ganze Welt geführt hat. Nur wenn man das warme Nest zu Hause verlässt, kann man sich für die Welt öffnen und das entdecken, was man liebt – auch wenn es manchmal mit Strapazen verbunden ist. Mit ihren Beobachtungen und Gedanken zeichnet sie manchmal das große Bild, manchmal spürt sie Zwischentöne auf – ob auf Dschungelpfaden in Kolumbien oder einem staubigen kalifornischen Highway. Der richtige Zeitpunkt zum Losfahren? Immer genau jetzt!

 
Meine Meinung:
Dieses Buch ist gespickt mit tollen Zeilen und Worten, die mir einfach aus der Seele  und dem Herzen sprechen. Anika nimmt uns nicht nur mit auf ihre Abenteuer um die Welt, sondern lehrt uns mit ihren klugen Worten auch viel über die Welt, andere Kulturen und die Vorurteile vieler über ebendiese.

Anika liebt das Meer und das merkt man diesem Buch auch an. Immer wieder erzählt sie darüber, wie sehr sie das Meer liebt und welch ein Balsam für die Seele dieses ist. Und ich kann ihr da nur zustimmen. Wie Sarah Kuttner so schön sagte: "Meer ist nichts wert, wenn es sich nicht um 180 Grad vor mir erstreckt".



Anika verpackte das sogar noch etwas passender:
Während andere die Berge brauchen, brauche ich das Meer. Alles andere Flüsse, Seen, sind lediglich die Vorbereitung. Kein Süßgewässer der Welt kann mir das Gefühl verleihen, das mir das Meer gibt. Mit dem Rauschen der Wellen kommt die Klarheit der Gedanken. Und wenn ich untertauche, kann ich im Hier und Jetzt sein. Ein Gefühl, als würde die Seele sich zurücklehnen.

Aber Anika erzählt nicht nur von den schönen Dingen des Reisens. Auch berichtet sie darüber, wie fremd man sich fühlen kann und wie die Menschen in besuchten Ländern dazu begetragen haben, in dem sie fast schon Angst oder zumindest keinerlei Interesse an Touristen haben. Zudem berichtet sie, dass es ihr dadurch, dass das Reisen ein Stückweit zu ihrem Beruf (oder sollte man sagen Berufung?) gehört, schwer fällt einfach wirklich Urlaub zu machen und abzuschalten. Viele Dinge, welche in fremden Ländern einfach anders sind, nimmt sie gelassen und teilweise mit Humor hin, denn wie sie so schön sagt, "Jammern macht, vor allem den Deutschen, einfach zu viel Spaß".

Und sie erzählt über das nach Hause kommen nach einer langen Reise sowie ihrer Liebe zu München. Darüber, dass sie Fernweh hat, wenn sie in München ist, sie aber auch wieder das Fernweh erfasst, wenn sie zu lange Zuhause war.

Ein wunderschöner Abschnitt findet sich fast am Ende des Buches:
Was ich deshalb aus Malawi mitgenommen habe, ist, die Dinge näher und genauer zu betrachten, um die Welt als das sehen zu können, was sie ist: ein Ort voller gleichgestellter Individuen. Das fängt dort an, wo wir begreifen, dass ein Kontinent kein Land ist, und geht da weiter, wo es darum geht, einem Menschen mit anderer Hautfarbe, langem Bart, Kopftuch, oder was auch immer uns >>anders<< erscheint, auf der Straße vorurteilsfrei in die Augen sehen zu können. In dem Moment, wenn Menschen davon ausgehen, mehr Rechte zu haben als andere oder ein Vorurteil in sich tragen, hat sich bereits ein Graben gebildet. Ihn gar nicht erst entstehen zu lassen, wäre die einfachste aller Lösungen. Aber wenn es dafür zu spät ist, bleibt uns nur noch die andere: endlich mit der Überwindung dieses Grabens zu beginnen und uns selbst gegenüber der größte Kritiker sein.

 

Es ist wirklich ein wunderschönes Buch, dass nicht nur Lust macht, die Welt zu entdecken, sondern auch zum nachdenken anregt. Danke liebe Anika für dieses tolle Buch, deine geteilten Abenteuer und all die tollen Worte, Zeiten und Zitate.

Das Buch hat von mir volle 5 von 5 Sternen bekommen.
1 review
November 9, 2018
So ein wichtiges Buch! So viele tolle Gedankenanstöße, die mal über diesen Quatsch à la "Reisen is geil" hinausgehen. Ich finde, dass die Autorin sich total intensiv mit den jeweiligen Ländern beschäftigt hat und dahingehend auch mit sich selbst. Dass hier manche davon sprechen, sie würde sich zu sehr auf ihren Freund verlassen, kann ich gar nicht verstehen. In einer echt krassen Situation übernimmt er das Ruder und sie reflektiert nachher, dass das halt ihre persönliche Grenze war. "Wie ich reiste, um bei mir anzukommen" - darum geht das Buch. Nicht drum, immer Mut zu beweisen, über die Grenzen gehen... ich muss ehrlich sagen, als jemand, die selbst viel reist: Die Autorin hat viel erlebt, auch oft alleine. Chapaeu für den Mut! Und vor allem dafür, dass sie so ehrlich war und gesagt hat: Das eine kann ich, das andere nicht!
Profile Image for Sabrina .
59 reviews
December 30, 2018
Die Berichte über ihre Reisen machen gleich wieder Lust den Rucksack zu packen und wegzufliegen. Es war wirklich zum mitfühlen geschrieben. Ich konnte es nicht mehr weg legen und habe es in zwei Tagen durchgelesen.
27 reviews
January 11, 2022
Schönes Buch mit vielen Reiseberichten - darunter die typischen Verdächtigen wie NYC oder Paris, aber auch Länder mit denen man erstmal so gar nicht als Reiseziel rechnet - meine persönlicher Favorit: Indien. Die Autorin reißt viele sehr wichtige Themen an, liefert aber nur Denkanstöße und keines Falls ausführliche Argumentation & Stellungnahme - was man von einem derartigen Buch dieser Länge aber auch finde ich nicht erwarten kann. Manche Stellen ziehen sich meiner Meinung nach etwas, aber ich würde das Buch jeder Zeit guten Gewissens weiterempfehlen.
This entire review has been hidden because of spoilers.
5 reviews
June 20, 2022
Ganz nett zu lesen, aber nichts spektakuläres
Displaying 1 - 13 of 13 reviews

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