Die 35-jährige Lili Gray steht vor dem Nichts, als sie ihr Café in einem kleinen schottischen Küstenort schließen muss. Doch dann vermacht ihr ein Unbekannter ein altes Haus auf der Halbinsel Llyn in Nordwales. Die leicht verfallene Pilgerraststätte und der Garten an den Klippen ziehen Lili sofort in ihren Bann. Von dort blickt sie auf die Insel Bardsey, die eine unerklärliche Faszination auf sie ausübt. Aber Lilis Anwesenheit scheint jemanden zu stören, und die junge Frau ahnt nicht, wie sehr die Geschichte des Pilgerortes mit ihrer eigenen – und der des unbekannten Gönners verbunden ist ...
Eine Geschichte, die heute spielt und eine Geschichte, die um 615 zu der Zeit der Druiden spielt.
Dies klang für mich nach einer sehr spannenden Ausgangssituation, aber bereits das erste Kapitel im Jahr 615 konnte mich nicht überzeugen. Ich weiß nicht, ob es an dem Erzählstil lag, aber für mich kam da überhaupt keine Atmosphäre auf und auch bei den weiteren Einblenden konnte mich die Geschichte einfach nicht packen.
Die Geschichte in der heutigen Zeit fand ich zu Beginn sehr interessant und habe sie wirklich gerne gelesen. Aber auch diese hat mich irgendwann verloren, weil es einfach nicht voranging und so gut wie nichts passiert ist. Dazu kommt, dass ich Lilian total unsympathisch fand. Sie war mürrisch und ihre Art komplett distanziert.
Ich war daher am Ende einfach froh, dass ich das Buch hinter mir hatte. Dies ist nun das zweite Buch der Autorin, das mich nicht überzeugen konnte, vielleicht sollte ich zukünftig die Finger von ihren Büchern lassen.
» INHALT « Die 35-jährige Lili Gray steht vor dem Nichts, als sie ihr Café in einem kleinen schottischen Küstenort schließen muss. Doch dann vermacht ihr ein Unbekannter ein altes Haus auf der Halbinsel Llyn in Nordwales. Die leicht verfallene Pilgerraststätte und der Garten an den Klippen ziehen Lili sofort in ihren Bann. Von dort blickt sie auf die Insel Bardsey, die eine unerklärliche Faszination auf sie ausübt. Aber Lilis Anwesenheit scheint jemanden zu stören, und die junge Frau ahnt nicht, wie sehr die Geschichte des Pilgerortes mit ihrer eigenen – und der des unbekannten Gönners verbunden ist ...
» MEINE MEINUNG « Dieses Buch stand auf meiner Wunschliste extrem weit oben, und zwar ab genau dem Zeitpunkt, ab dem ich wusste, dass es erscheinen wird. Mir stand der Sinn total nach einer historischen Geschichte und dann noch in Kombination mit einem uralten Geheimnis, das es zu lüften gilt? Bingo - genau mein Ding! Ich hab dann bewusst noch etwas gewartet bis die Herbst-Stimmung dank bescheidenem Wetter perfekt war und hab mich direkt ins Geschehen gestürzt. An dieser Stelle nochmal größten Dank an den Goldmann-Verlag, für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars. Nun kommen wir aber endlich zu meiner Meinung:
Am Anfang war ich ganz schön überrascht; das muss ich zugeben. Dass es historisch ist, war ja klar, doch dass ich dann auf das Jahr 618 treffe, war doch nicht zu erwarten. Es war auch mein erstes Buch, das so früh spielt, wodurch ich einige Zeit gebraucht habe um mich mit den damaligen Begebenheiten und vor allem den sehr eigenen Namen anzufreunden und da richtig durchzusteigen. Als ich dann aber an alles gewöhnt war, kam ich gut voran und konnte, zwar erst nach einigen Seiten, aber immerhin, auch mitfühlen und stieß auf sehr interessante Aspekte. Gerade dass die beiden Zeitebenen beide in den Einstieg integriert wurden, machte es mir etwas leichter. Kurz gesagt. Der Einstieg war also nicht ganz so simpel wie ich es aus meinen Jugendbüchern gewöhnt bin, aber da ich damit gerechnet hatte, ist es zu verschmerzen.
Den Charakteren stehe ich zwiegespalten gegenüber. Ich fand Meara, die Protagonistin von damals um so vieles echter und glaubhafter als Lili und auch viel interessanter und realistischer in Szene gesetzt. Meara war mir sehr sympathisch und ich habe mich stets gefreut, wenn die Kapitel wieder ihr gewidmet wurden. Ihr einfaches Leben und ihr außergewöhnlicher Beruf machten sie zu einer tollen Persönlichkeit und einer noch tolleren Buchfigur. Lili hingegen war mir zu distanziert und nicht immer ganz nachvollziehbar. Da spreche ich nämlich auf ihre Gefühlswelt an. Über 300 Seiten wird deutlich, dass sie für einen bestimmten Charakter schwärmt, dann aber plötzlich jegliche Empfindungen über Bord wirft und so ganz anders handelt, als man annehmen sollte. Für mich war aber nicht nur das ein Punkt, der mir nicht ganz einleuchten wollte, sondern auch die teilweise recht emotionslosen Reaktionen, die sie an den Tag legt. Ja, sie hatte durch ihre schwere, recht ausführlich dargestellte Vergangenheit allen Grund für Skepsis, aber für mich reichte das als Erklärung nicht aus. Wo andere (ich zum Beispiel) vor Angst gestorben wären, zuckt sie nur mit den Schultern - so als Beispiel. Ich kann und will da nicht näher eingehen, aber es fiel mir einfach schwer, sie wirklich lieb zu gewinnen. Klar, auch sie sammelte einige Sympathie-Punkte, gerade wie unglaublich liebevoll sie mit ihrem Hund Fizz umging,oder wie herzlich sie gegenüber Sarah war. Das zeugte schon davon, dass sie ihr Herz am rechten Fleck trug, aber es reichte einfach nicht aus, um mich für sich zu gewinnen. Nichts desto trotz durchlebte ich die Geschichte doch gern mit ihr, wenngleich mir, wie schon erwähnt, Meara die bessere Freundin wurde. Die Nebenfiguren dagegen fand ich wieder toll. Wir treffen hier auf die unterschiedlichsten Persönlichkeiten; von der gläubigen Großmutter bishin zur quirligen Studentin ist wirklich alles vertreten und es macht einfach Spaß, ihnen allen immer mal wieder über den Weg zu laufen und ihren Dialogen zu folgen.
Constanze Wilken war mir natürlich von Anfang an ein Begriff. Nach einigen großen Lobeshymnen bei Youtube und auf anderen Blogs war ich tierisch neugierig, ob diese Autorin mich genau so begeistern kann, wie viele andere. Jetzt kann ich sagen: ja, sie kann! Ihr Stil ist sehr bildhaft und detailliert, ohne dabei langweilig zu werden. Ich hatte während all den 480 Seiten ein klares Bild vor meinem inneren Auge und konnte mir auch die damaligen Dörfer, Häuser und Landschaften sehr gut vorstellen. Die gewählte Sprache passte unglaublich gut zur damaligen Zeit und wirkte glaubwürdig und echt. Doch auch die heutige Zeitebene gefiel mir sowohl sprachlich wie auch stiltechnisch sehr gelungen. Ich bin auf jeden Fall überzeugt davon, noch mehr von ihr zu lesen!
Die Grund-Idee besteht durch die beiden Zeitebenen aus zwei Strängen, die später, gen Ende hin dann immer mehr miteinander verwoben werden und schließlich zusammenlaufen. Natürlich gibt es immer mal wieder kleine Nebenflüsse, die später dann natürlich auch zur Auflösung beitragen. Einmal erfahren wir eine Menge über die Begebenheiten aus der Zeit rund um den Glaubenskrieg aus der Zeit rund um 618. Ich bin ja immer offen für solche Geschichten, zumal sie meist eine Menge Spannung und vor allem auch Brutalität mitbringen; so auch hier. Letzteres hält sich zwar in Grenzen, doch ganz ohne geht es auch hier nicht. Die gesamte Geschichte rund um Meara fand ich einfach sehr einfallsreich und zeugt von ordentlich Recherche. Auch dass eine völlig normale, unbeteiligte Person die Hauptrolle spielt, fand ich gut gewählt, denn fiebert man mit den Unschuldigen grundsätzlich mehr mit, wenn sie in solch Kriege hinein gezogen werden, obwohl sie nichts damit zu tun haben - zumindest ergeht es mir so. Die heutige Zeitebene mit Lili fand ich dagegen irgendwie nicht besonders spannend. Ich hatte eher das Gefühl, die Geschichte rund um die Erbin von Carreg Cottage käme vom Inhalt her keineswegs an die Ausschweifungen der anderen Zeitebene dran und müsse sich deswegen immer mal wieder im Kreis drehen um gleichauf zu bleiben. Es passiert 2-3x sogar ziemlich genau das selbe und dass Lili darauf beide Male so gleichgültig reagierte, machte die Sache nicht besser. Auch die einzelnen Hinweise, die sie immer mal wieder findet, ermutigten mich nicht, Rückschlüsse zu ziehen, weil sie einfach so nichtssagend blieben und ich nie auch nur den Hauch einer Ahnung hatte, was dahinter steckt. Klar, das große Ganze wurde auch mir schnell klar, aber es gibt ja noch mehr Hintergründe, die mir persönlich nicht genug angedeutet waren. Nichts desto trotz fand ich aber Lili's Bemühungen, mehr über dieses Erbe herauszufinden, gut gewählt und durchaus sinnig. Alles in allem muss ich letztlich dann aber sagen, dass für mich die Auflösung auch nicht das war, was ich mir erhofft hatte. Dieser riesige Wow-Effekt blieb aus und selbst der "Aha-Moment" war mir zu kurz und zu wenig und von zu weit hergeholt.
» FAZIT « "Das Erbe von Carreg Cottage" von Constanze Wilken bescherte mir nur teils das Lesevergnügen, das ich mir erhofft hatte. Es gab einige sehr spannende Momente, es gab eine wundervolle, liebenswerte Protagonistin und es gab interessante und rasante Passagen. Gleichzeitig traf ich aber auch auf eher ruhige, fast langweilige Momente, auf eine Protagonistin, zu der ich keinen Zugang fand und auf eine Auflösung, die mir nicht so zusagte. Dafür war aber der Stil von der Autorin große Klasse, genau so wie die Recherche-Arbeit und die Kreativität, die dahinter steckt - denn egal wie unzufrieden ich auch mit dem Ende war, die eingefädelten Plots waren wahnsinnig gut durchdacht und durchaus spannend verpackt.
» 3 VON 5 STERNEN « Ich vergebe liebgemeinte 3 von 5 Sternen und möchte trotz meiner Kritik eine Lese-Empfehlung aussprechen. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass dieses Buch durchaus was für die Neulinge im historischen Bereich sein könnte. Für mich steht auf jeden Fall fest, dass ich der Autorin noch eine Chance geben möchte und ganz am Rande: 3 Sterne sind über dem Durchschnitt und sind keinesfalls eine schlechte Bewertung.
Ein wundervolles Buch welches in Nordwales spielt. Die Autorin nimmt einen mit in eine unglaubliche Welt die vor Christus spielt und auch in unserem Jahrhundert....
Lilian Gray kann es kaum glauben. Ausgerechnet ihr vermacht jemand ein kleines Pilgercottage auf der nordwalisischen Halbinsel Llyn. Das ziemlich vernachlässigte Cottage dient Pilgern zum Aufenthalt, auf ihrem Weg zur Insel Bardsey. Nicht immer ist ein Übersetzen über die tückischen Ströme möglich und manche Pilger müssen mehrere Tage ausharren, bis sie weiter reisen können. Lilian ist eine gottesfürchtige Frau und fragt sich schon, warum sie Erbin des Cottages ist und vor allem - wer es ihr vermacht hat. Der etwas steife aber durchaus freundliche Notar Stanley Edwards hat den Auftrag Lilian bei der Abwicklung zu helfen und auch die nötigen Gelder fließen zu lassen um das denkmalgeschützte Gebäude wieder auf Vordermann zu bringen. Den großzügigen Geber darf er allerdings nicht verraten und das wurmt Lilian. Nach ihrem bislang rastlosen Leben an unzähligen Orten scheint es so, als wenn sie an diesem Ende der Welt zur Ruhe kommen könnte. Das Meer hat sie seit jeher gerufen und obwohl sie hier noch nie war, fühlt sie sich seltsam heimisch.
Viele der Dorfbewohner sind ihr gegenüber offen und freundlich - allen voran Collen Thomas, ein im Ort lebender Historiker. Seine ruhige und doch charmante Art machen es Lilian beinahe leicht sich bei ihm wohl zu fühlen. Für die Arbeiten am Cottage braucht Lilian einen erfahrenen Handwerke und obwohl ihr beinahe jeder zum größten ortsansässigen Unternehmen rät, entscheidet sie sich für eine Empfehlung von Collen - Marcus Tegg. Der gutaussehende Tischler lässt Lilians Herz höher schlagen und macht aus dem Cottage nach und nach eine bewohnbare Behausung.
Doch nicht alle Menschen mögen die etwas ruppige Fremde in ihrer Mitte. Wie lässt es sich sonst erklären, dass in das Cottage jahrelang niemand einen Fuß setzt und als Lilian dort einzieht unerlaubt darin herumschnüffelt? Auch wird die tote Dohle nicht so ohne weiteres auf ihrer Türschwelle gelandet sein. Je mehr sich Lilian mit der Geschichte des Cottage befasst, desto mehr lernt sie über die teils dunkle Vergangenheit und auch über ihre eigene Herkunft. Zusammen mit Collen, Marcus und ihrem Vierbeiner Fizz versucht sie Licht ins Dunkel zu bringen und begibt sich dabei auf gefährliches Terrain. Wird sie das Rätsel um das Cottage lüften? Und kann sie ihren neuen Freunden überhaupt trauen?
Meinung:
Nach Ein Sommer in Wales und Sturm über dem Meer geht es mit Das Erbe von Carreg Cottage wieder an die raue Küste Wales. Lilian Gray ist kein spontaner Sympathieträger. Sie hat einen Dickschädel, ist sehr eigenbrötlerisch und vertraut in erster Linie sich selbst. Was ja an sich nicht schlecht ist. Ihre Kindheit war nicht einfach und ihre Eltern sehr streng. Schon früh hat sie sich von daheim losgesagt und ist in der Weltgeschichte herumgereist. Nie lange an einem Ort, um bloß nicht zu viel Bindung auf zu bauen. So macht sie es den neuen Menschen in ihrem Leben nicht gerade leicht an sich heran zu kommen. Aber solch eine Figur ist auch mal erfrischend anders und irgendwie mochte ich Lilian dann doch ganz gern. Ihren kleinen Wadenbeißer Fizz übrigens ebenfalls.
Die Geschichte spielt zunächst in zwei Zeitzonen, aber in drei Perspektiven. Das ist am Anfang sehr verwirrend und hat mich so manches Mal in die Verzweiflung getrieben. Nach einer Weile verbinden sich zwei Stränge der Geschichte, so dass es nur noch das Heute und das Damals gibt. Mir persönlich spielte dieses Buch zu Beginn zu viel in der Vergangenheit, ich wollte mich erst einmal mit der Gegenwart und Lilian anfreunden, bevor ich dann in der Vergangenheit einen im Glauben zweifelnden Mönch und eine einsame Kräuterkundige kennenlerne. Mit der Zeit gewöhnt man sich daran dann aber doch.
Zu Beginn des Buches befindet sich ein Namensregister, was ich unsagbar praktisch finde, da Namen bei mir Schall und Rauch sind. So konnte ich immer mal wieder nach vorne blättern und schauen wer denn da jetzt mit wem eigentlich zu Gange ist. Eine Karte der Gegend wäre zudem noch schön gewesen und irgendwie war ich da von den vorherigen Büchern verwöhnt ;o)
Dieses Buch verbindet stark den Glauben der Christen und den Glauben an die Muttergöttin. Wer sich mit beidem also nicht wenigstens ein bisschen anfreunden kann, könnte hier so seine Probleme haben. Mir selbst war es teilweise einfach zu viel 'Esoterik'. Aber das ist Geschmacksache und kam bei wiederum anderen Leser/innen sehr gut an. Alles in allem war die Geschichte spannend erzählt und lässt am Ende ein paar Punkte offen. Hier wird es aber ein weiteres Buch geben, in dem diese Fragen dann sicherlich beantwortet werden. Da müssen wir uns aber noch etwas gedulden.
Inhaltsangabe: Mit 35 Jahren steht Lili Gray vor dem Nichts. Nachdem sie ihr Café verloren hat, ist sie auch noch obdachlos. Da erscheint es ihr wie ein Wunder, dass sie von einem Unbekannten ein altes Haus in Wales geerbt haben soll. Es ist mit der Auflage verbunden, das Cottage, welches einst eine Pilgerraststätte war zu renovieren, es zu bewohnen und für Reisende wieder zugänglich zu machen. Nach Ablauf eines Jahres soll Lili dann erfahren, wer ihr das Haus vermacht hat. Als sie dort ankommt übt der Ort sofort eine Fasziniation auf sie aus und sie fühlt sich wohl und geborgen. Doch anscheinend hat jemand etwas gegen ihre Anwesenheit, denn noch bevor Lili in das Haus einzieht, wird es total verwüstet.....
Meine Meinung: Ich liebe Geschichten, die sich auf zwei Zeitebenen abspielen und war hier ziemlich überrascht, dass uns die Vergangenheit bis ins Jahr 614 zurückführt. Aber gerade das hat mir sehr gut gefallen. Constanze Wilken hat einen sehr schönen und bildhaften Schreibstil, der mir die Druidenzeit richtig Nahe gebracht hat. In konnte mich so richtig in Lilea hineinversetzen. Lilea, deren Eltern grausam ermordet wurden, muß sich von da an als Heilerin betätigen. Hier liebte ich ihre feinfühlige Art und konnte mich an der rauhen Landschaft erfreuen und die salzige Luft riechen.
In der Zukunft begleiten wir Lili, wie sie das Cottage wieder herrichtet und sich gegen ihren Widersacher durchsetzt.
Beides sind sehr starke Frauen, die sich nicht unterkriegen lassen, denn auch Lilis Mutter ist gestorben, ihren Vater kennt sie nicht und bis jetzt war sie auch noch nirgends länger seßhaft.
Mit Lilea fühlte ich mich aber mehr verbunden, weil ich ihre ruhigen und besonnene Art sehr gerne mochte, währen Lili oft sehr unhöflich ist und auch sonst niemanden an sich heran läßt. Da stößt sie öfter mal jemanden vor den Kopf. Aber sie sieht es meistens auch sehr schnell wieder ein.
Ich habe mich in der Geschichte sehr wohl gefühlt, konnte mich sehr gut in die Vergangenheit zurückversetzen, sah aber auch das Cottage vor mir und konnte mir richtig gut vorstellen, wie schön es Lili und Marcus wieder hergerichtet haben. Auch die Suche nach dem Geheimnis fand ich toll und hat richtig für Spannung gesorgt. Die Geschichte hatte alles, was ein gutes Buch ausmacht. Eine schöne und spannnende Handlung, ein flüssiger Schreibstil, tolle Protagonisten, einen passenden Schluß und ein wunderschönes Cover.
Die Autorin Constanze Wilken entführt uns in ihrem Roman "Das Erbe von Carreg Cottage" nach Wales zur 35-jährigen Lilian Gray, der von einem Unbekannten ein altes Cottage samt Garten auf der Halbinsel Llyn vererbt wird. Das kommt Lilian ganz recht, denn sie mußte ihr Café, in dem sie arbeitete, aufgeben und war quasi wohnungs- und arbeitslos. Bedingung ist, daß sie das Cottage, das denkmalgeschützt ist, wieder Pilgern zugängig macht. Sie freut sich auf die neue Aufgabe, die ihrem Leben einen neuen Sinn geben soll, und startet mit der Renovierung.
In einer zweiten Ebene führt uns die Autorin in das 7. Jahrhundert und zu Lileas, der Tochter eines großen Druiden. Von ihrem Vater hat sie die Heilkunst gelernt. Als ihre Familie von römisch-katholischen Priestern grausam hingerichtet wird, gelingt ihr die Flucht. Als Meara wohnt sie zurückgezogen in einer kleinen Hütte auf der Halbinsel Llyn und arbeitet als Heilerin. Eines Tages suchen drei Mönche ihre Hütte auf und bitten um Hilfe. Es gelingt ihr, den sehr schwer verletzten Cadeyrn zu retten. Nach seiner Genesung begibt sich dieser in das naheliegende Kloster zu seinen Glaubensbrüdern. Dort kann er die junge Frau, die ihn geheilt hat, nicht vergessen. Mit dem Glauben will es nicht so recht klappen und seine Vergangenheit holt ihn ein.
Diese Geschichte berichtet über zwei starken Frauen, die trotz allen Widrigkeiten versuchen, ihren Weg zu gehen. Eine Geschichte, die uns tiefe Einblicke in Wales und seine Geschichte gibt.
Lilian versucht mit dem Cottage einen Neuanfang. Sie hat Schwierigkeiten mit ihrer Familie, genauergesagt mit ihren Großeltern, die sie großgezogen haben. Sie ist bestrebt, immer alles alleine zu machen. Hilfe anzunehmen, fällt ist schwer. Heimlichkeiten sind ihr zuwider.
Lileas lebt in einer gefährlichen Zeit. Die römisch-katholische Kirche will, daß die Menschen ihrem Glauben folgen. Die Zeit der Druiden ist endgültig vorbei.
Die zwei Zeitebenen sind eng miteinander verbunden, denn Lilian versucht, möglichst viele Details über das Cottage und seine Geschichte herauszufinden.
Die Geschichte ist spannend geschrieben. So manches Mal sind heikle Situationen zu bestehen.
Auch nach Beendigung der Geschichte klingt diese noch bei mir nach. Das Leben ist nicht einfach und hinterläßt Spuren. Mit Zuversicht und mit der Kraft der Liebe können wir es meistern.
Mir hat diese Geschichte so gut gefallen, daß ich auch die anderen Geschichten von Constanze Wilken lesen werde.
Mir haben die Walesromane der Autorin alle sehr gut gefallen. Ganz besonders dieser Teil - Das Erbe von Carreg Cottage. Mit diesem Roman ist der Autorin eine ganz besondere Geschichte gelungen, die mich aus verschiedenen Gründen tief berührt und lange beschäftigt hat. Ich mag Geschichten, die auf zwei Zeitebenen spielen. Bei dieser geht es in einem Teil in die düstere Vergangenheit der Halbinsel Llŷn in Nordwales. Um 600 trifft der Leser auf eine Druidentochter, Meara, die vor den Mördern ihres Vaters auf der Flucht ist. Was ich hier so gut finde ist die hervorragende Recherche einer Zeit, die mir nicht geläufig ist. Die ersten christlichen Mönche kommen nach Wales und der alte Glauben wird verdrängt. Meara verliebt sich in einen christlichen Mönch, der nicht freiwillig ins Kloster gegangen ist. Eine sehr bewegende dramatische Liebesgeschichte entsteht. In der Gegenwart kämpft die junge Schottin Lilian um ihre Existenz - ich mochte die kratzbürstige Frau sofort. Alle Figuren, die man kennenlernt sind interessant, haben mich Wales und die Geschichte erleben lassen. Die Verbindung von Lilian und Meara wird mit jedem Kapitel enger bis man erfährt, Taschentücher bereit halten, was wirklich geschehen ist. Lilian ist ein Naturmensch, wie Meara - zweifelt an sich, an ihrem Schicksal, stellt vieles in Frage. Das mag ich an Büchern - wenn sie mich nachdenklich machen. Schwert und Glaube, der Wille nach Macht ist die treibende Kraft - damals und heute. Was bedeutet Freiheit? Dieser Roman wühlt auf, ist hervorragend erzählt und lässt von Wales und der tollen Landschaft träumen.
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Der Vorgänger von "Die Klippen von Tregaron", obwohl man sie nicht nacheinander lesen muss, das ist nicht so wichtig, da die Geschichten ineinander abgeschlossen sind. Auch dieses Buch vermag nicht so zu überzeugen wie die ersten drei Wales-Bücher. Die Verknüpfung aus der Vergangenheit (612 n. Chr.) und Gegenwart scheint mir viel zu weit hergeholt. Zeichnet die Autorin bei Lileas und Cadeyrn noch spannende CHarakteren, mit denen man mitfühlt, bleibt Lili an der Oberfläche, für mich unlogisch und nicht fassbar. Zuviel wird angesprochen aber nicht ausgeführt. Auch die ganze "Krimi"-Geschichte um sie erscheint sehr konstruiert, ebenso die Auflösung derselben. Die Erklärung am Schluss ist irgendwie erzwungen und nicht stimmig. Ich fand Lili im Nachfolgeroman besser und sympathischer als hier, wo sie Hauptfigur ist. Dennoch, von der Leidenschaft der Autorin für Wales spürt man viel, es macht Lust, selber dahin zu reisen und sich diese geschichtsträchtigen Ecken anzuschauen. Gute Unterhaltung, mit einigen Abstirichenn
Lili Gray hat gerade ihr geliebtes Café in Schottland schließen müssen, als sie ein völlig unerwartetes Erbe erhält: ein ihr unbekannter Mensch hat ihr ein sehr altes Cottage an der walisischen Küste zugesprochen. Das die Mittdreißigerin nichts zu verlieren hat, macht sie sich mit ihrem Hund auf... Kaum ist sie am Cottage angekommen, ist es auch schon um sie geschehen: zu atemberaubend ist die alte Pilgerstätte und der Garten, von dem man einen atemraubenden Blick auf die Insel Bardsey hat. Ynys Enlli, wie sie von den Walisern genannt wird, ist eine heilige Insel, die schon im 6. Jahrhundert als Wallfahrtsort besucht wurde. Lili ist fasziniert von diesem Fleckchen Erde und da ihr körperliche Arbeit sehr entgegen kommt, macht sie sich - mit tatkräftiger Unterstützung eines örtlichen Handwerkerbetriebes - an die Renovierung des Cottages. Doch sie hat nicht damit gerechnet, dass ihr eigenes Ziel einem Menschen vor Ort ein Dorn im Auge zu sein scheint...
Zu Beginn des 7. Jahrhunderts kommt die junge Meara in eine kleine Hütte nahe der heiligen Insel Ynys Enlli. Nachdem ihre Eltern und ihre Schwester von Christen grausam ermordet wurde, tritt sie in die Fußstapfen ihres Vaters, eines anerkannten Druiden, und hilft den Menschen fernab ihres Heimatdorfes mit ihrem Heilwissen. Doch auch in Nordwales begegnet ihr der Hass, mit dem die christliche Kirche dem alten Brauchtum und der alten Religion begegnet, so dass die junge Frau weiterhin vorsichtig sein muss.
Die beiden Erzählstränge sind durch 1400 Jahre getrennt, aber der Ort, die Halbinsel Llyn, ist das verbindende Element. Doch ist das schon alles oder gibt es noch weitere Gemeinsamkeiten? Während wir Lilis anpackende Art und die Suche nach dem Erblasser verfolgen, erfahren wir immer mehr vom einfachen wie schwierigen Leben Mearas. Schnell wird klar, dass die beiden Frauen eines auf jeden Fall eint: sie gehen beide ihren Weg und bleiben sich dabei stets treu.
Der Roman hat mich von Anfang an gefesselt, denn beide Ebenen sind sehr gelungen miteinander verknüpft und erzeugen jede für sich eine wirklich gute Spannung. Die Autorin Constanze Wilken schafft es, mit diesen zeitlich doch relativ weit entfernten Strängen eine faszinierende Geschichte zu erzählen, die so manches Mal ein Lehrstück für Toleranz sein kann - denn sie zeigt auf, welche Gewalt und welchen Hass das Unverständnis für Andersdenkende entfachen kann. Eine Erkenntnis, die heute noch genauso wichtig ist wie vor über tausend Jahren. Zudem verdient die spannende Geschichte Wales' mehr Aufmerksamkeit - was Constanze Wilken hier sehr gut verpackt schafft.
Fazit: Ein unterhaltsamer, packender Roman mit schön entwickelten Figuren, einem für mich mehr als interessanten historischen Kern und einer tollen, bildhaften Atmosphäre.