Gertrud está a punto de cumplir cien años. Sus hermanas, Katty, de ochenta y dos años, y Paula, de noventa y ocho, están preparando su fiesta de cumpleaños, que se celebrará en el Tellemannshof, una de las fincas más importantes de la región alemana del Bajo Rin.
El hallazgo por parte de Katty de un comprometedor documento en uno de los armarios de la finca provocará que las tres hermanas recuerden su pasado, desde sus años de juventud, sus amores y desamores, hasta sus intrigas y celos, sus amistades, sus vínculos políticos, su espíritu de emancipación, y nos descubran los secretos que cada una de ellas ha guardado íntimamente. Tres hermanas con las que el lector revivirá la historia de una pequeña familia y todos los acontecimientos de Alemania en el siglo XX.
Die Geschichte der 3 betagten Schwestern lässt sich gut und flüssig lesen. Man spürt, es ist eine Hommage der Autorin an ihre Großtanten. Aber so ganz zufrieden bin ich nicht. Vielleicht ist mir der etwas unkritische Umgang mit der Nazizeit ein Dorn im Auge, vielleicht werden die Personen zu sehr mit der rosaroten Brille gezeichnet. Es hat mich gut unterhalten, mehr aber nicht.
کتاب دوستداشتنی و شیرینی بود! داستان روایت زندگی سه خواهر رو، در زمان گذشته و حال بازگو میکنه. خواهر بزرگتر در آستانه صد سالگی هست و زندگیش سرشار از تجربیات متفاوت و خاصه. هر کدام از خواهران داستان منحصر به فرد و رازهای خودشون رو دارند که رفته رفته باعث میشه داستان جذابیت بیشتری پیدا کنه.
با تموم شدن کتاب، احساس کردم اینها همه خاطرات مثلا مادربزرگم بود که برام تعریف میکرد و خیلی حس خوبی داشت ♡
Ein großes Fest steht an: Gertrud feiert ihren 100. Geburtstag, den ihr ihre jüngste Schwester Katty (84 Jahre) auf dem Tellemannshof ausgerichtet hat. Auch die dritte Schwester, die 98jährige Paula ist selbstverständlich mit dabei und neben den Festvorbereitungen gilt es auch, die Folgezeit zu planen. Doch nicht nur Zukünftiges wird besprochen, bei solch langen Lebensläufen kommt natürlich auch Vergangenes mit ins Spiel - und dies sind nicht nur freudige Gespräche. Manch Unausgesprochenes liegt noch zwischen den Schwestern und sorgt so immer wieder für Verstimmung zwischen den Dreien.
Ich tat mich schwer mit diesem Buch und zwar aus unterschiedlichen Gründen. Sprachlich ist die Lektüre keine Offenbarung, der Satzbau ist zumeist recht einfach gehalten, sodass bei längerem Lesen (mehr als 50 Seiten) Ermüdungserscheinungen auftraten. Doch wesentlich mehr ärgerten mich zwei der drei Hauptfiguren. Bis zum Ende des Buches gelang es mir nicht, Gertrud und Katty als sympathische Personen zu sehen, ganz im Gegenteil: Während ich zu Beginn zumindest noch von Kattys offener Art angetan war, ärgerte ich mich von Seite zu Seite mehr über sie wie auch über ihre Schwester. Machtbesessen, rücksichtslos, engstirnig und intolerant die Eine; spießbürgerlich, pedantisch, nachtragend und unduldsam die Andere. Von zwei Frauen mit dieser Intelligenz und Kenntnissen hätte ich ein bisschen mehr Selbstreflektion und 'über den Tellerrand hinausblicken' erwartet, auch wenn sie am Ende des 19. bzw. am Anfang des 20. Jahrhunderts geboren wurden. Statt dessen opfert die Eine für Macht ihre Liebe und stößt eine frühere Klassenkameradin ins Verderben, während die Andere sich über Kleinigkeiten mokiert sowie ihrer ersten und praktisch einzigen Liebe voller Verbitterung hinterhertrauert. Lediglich Paula überzeugt als sympathischer Charakter, die stets Optimistische, die voller Fröhlichkeit und Empathie daherkommt. Die geschichtlichen Hintergründe, das gesamte 20. Jahrhundert, das von den Schwestern durchlebt wurde, taucht immer wieder in den einzelnen Rückblicken auf, wenn auch für mein Gefühl mehr am Rande. Man erfährt von Adenauer und Heinrich Lübke, die den Tellemanshof besuchten, vom 1. und 2. Weltkrieg, die als Zeit der Entbehrung dargestellt wurden, aber auch nicht mehr oder weniger. Alles in allem: Na ja.... Wer Familiengeschichten liebt, hat vermutlich schon bessere gelesen als da wären 'Hannas Töchter' oder 'Wilde Schwäne' (dies aber besser im Original). 'Wir sind doch Schwestern' ist nicht völlig schlecht, aber auch nicht wirklich gut - liest man es nicht, hat man nichts verpasst.
Manchmal hat man Bücher in der Hand, die eine eigentlich vielversprechende Idee verfolgen, aber dennoch nicht zünden. So ging es mir mit „Wir sind doch Schwestern“ von Anne Gesthuysen. Nach 102 Seiten habe ich das Buch abgebrochen; und das kommt bei mir nicht so oft vor.
Eine interessante Grundidee; aber zu zäh umgesetzt
Die Grundidee, deutsche Geschichte anhand der Lebensgeschichten dreier Schwestern zu erzählen, klang für mich zunächst sehr spannend. Katty, Paula und Gertrud, die sich zu Gertruds 100. Geburtstag treffen, sind zweifellos interessante Figuren mit einer Vielzahl an Erlebnissen, die sie durch das 20. Jahrhundert geprägt haben. Auch die Tatsache, dass Gesthuysen hier offensichtlich Inspiration aus ihrer eigenen Familiengeschichte gezogen hat, fand ich anfangs reizvoll. Leider konnte mich die Umsetzung dann aber nicht überzeugen.
Langatmig und zu ausschweifend
Schon nach den ersten Kapiteln wurde mir klar, dass mir der Erzählstil nicht liegt. Viele Passagen wirkten auf mich zu ausschweifend erzählt, ohne dass sie wirklich zur eigentlichen Geschichte beitrugen. Statt einer packenden Erzählung zog sich der Text für mich immer weiter in die Länge, ohne mich wirklich zu fesseln. Besonders die Zeitsprünge zwischen den Vorbereitungen des Geburtstags und den Rückblicken in die Vergangenheit empfand ich als nicht immer gelungen; sie wirkten teils deplatziert und wenig organisch in die Erzählung eingebunden.
Keine Verbindung zu den Figuren
Ein weiteres Problem war für mich die Figurenzeichnung. Zwei der drei Schwestern konnten bei mir keine Sympathie wecken, und über die dritte hatte ich nach 100 Seiten schlicht noch zu wenig erfahren. Wenn ich keine Verbindung zu den Charakteren aufbauen kann, fällt es mir schwer, mit ihnen mitzufühlen oder mich für ihr Schicksal zu interessieren; was bei einem Roman, der stark auf persönliche Lebensgeschichten setzt, natürlich problematisch ist.
Fazit: Kein Buch für mich
Ich habe bewusst entschieden, keine weitere Lesezeit in dieses Buch zu investieren. Obwohl Gesthuysens Sprache in diesem Werk besser ist als in „Wir sind schließlich wer“, konnte mich die Geschichte nicht packen. Wer sich für Familiengeschichten mit historischem Hintergrund und einen eher gemächlichen Erzählstil interessiert, könnte hier vielleicht fündig werden; für mich war es aber leider nichts.
Mir war während der gesamten Lesezeit nicht bewusst, dass dieses Buch auf einer mehr oder weniger wahren Familiengeschichte beruht. Deshalb gibt es noch einen halben Stern mehr und somit 3,5 Sterne.
In Wir sind doch Schwestern geht es um Gertrud, Paula und Katty, die zusammen 298 Jahre alt geworden sind. Der 100. Geburtstag von Gertrud wird zum Anlass genommen, um das Leben der unterschiedlichen Schwestern zu erzählen. Zwei der Schwestern sind noch im 19. Jahrhundert geboren und haben diverse politische Strömungen, Regierungen und Kriege miterlebt. Auch Katty, die Jüngste, hat viel erlebt und später auch aktiv in der Politik mitgewirkt.
Ich fand die Erlebnisse der Schwestern wirklich interessant, sie nahmen mich mit, jedoch konnte ich mich nicht immer mit der Umsetzung der Erzählung anfreunden. Die Großnichte der drei Schwestern hat die Geschichte ihrer Großtanten erzählt und konnte sicherlich in vielen Dingen nur spekulieren. Sprachlich war das leider nicht immer gelungen umgesetzt. Die Sprünge zwischen den Geburtstagsvorbereitungen zur Geburtstagsfeier und den verschiedenen wichtigen Lebensereignissen der Geschwister bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts (danach waren die größten Krisen ausgelebt) waren nicht immer gut übergeleitet und ich tat mich manchmal schwer, das Buch wieder in die Hand zu nehmen. Doch hatte ich einmal mit Lesen begonnen, kam ich gut voran. Ab und zu hatte ich das Gefühl, dass eine der Schwestern sich seltsam verhält, nicht so, wie man sie "kennengelernt" hat, doch das kam nicht oft vor.
Auch wenn große historische Begebenheiten in der Zeit der Erzählung vorkamen, standen diese nie sonderlich im Vordergrund. Es ging immer um die Menschen in dem kleinen Kreis um den Tellemannhof und wie sie mit den Umständen und den Verlusten oder Erfolgen umgingen, die diese mit sich brachten. Diese Konsequenz fand ich sehr gut, ein größeres Bild zum Beispiel auf die Kriege hätte von der Handlung und der Aussage des Buches abgelenkt und wäre eher störend gewesen.
Der Titel des Buches ist sehr gut gewählt. Es dreht sich um die Schwestern und wie sie erkennen müssen, dass sich in bis zu 100 Jahren einfach viele Fehler ansammeln können, die bis zu einem gewissen Grad auch zu Verbitterung führen und das es die letzten Jahre sicherlich besser ist, wenn man gewisse Dinge auch verzeiht.
"Wenn ein schrecklicher Schreibstil auf eine langweilige Geschichte trifft" wäre der bessere Titel gewesen! Teilweise völlig unglaubwürdig und so voller Fehler! Gab es hier kein Lektorat?
Und ewig diese langweiligen Monologe, welche immer widerrufen werden und somit nichts sagend bleiben!
Die drei Schwestern Katty, Paula und Gertrud treffen sich zu Gertruds 100. Geburtstag auf dem Tellemannhof. Ein Ort mit Vergangenheit für zwei der Schwestern. Die eine fand ihre Bestimmung, die andere verlor ihre. Gertrud die älteste kann noch gut sehen, Paula die zweite auch schon 98 kann kaum noch sehen. Katty die jüngste mit 84 organisierte und feierte Feste das ganze Leben durch. 100 Jahre sind ein Grund doch mal einige Dinge zu klären. Gertrud soll auf den Hof ziehen, aber ihre Vergangenheit verbietet es ihr. Es gibt also etwas aufzuarbeiten. Zusammengefasst drei Schwestern, drei Leben. Die Geschichte ist angesiedelt am Niederrhein, so dass auch etwas Lokalkolorit dazukommt, der sture Niederrheiner, der gerne alles unter den Teppich kehrt und einfach weitermacht. Nach dem 1.Weltkrieg, nach dem zweiten Weltkrieg und der Naziherrschaft.
Es ist eine schöne Idee, die Geschichte der Tanten aufzuschreiben, die Generation der Menschen mit der Erfahrung von zwei Weltkriegen stirbt aus. Es ist nur schade, dass die Charaktere ein wenig zu wenig Tiefgang haben, und die Konflikte alle aus der Jugend stammen, gab es keinen 70., 75. oder 80. Geburtstag den man hätte zum Anlass nehmen können Dinge zu klären? Aber das Buch liest sich nett und flüssig, man ist auf Verwandtenbesuch und hört sich die verschiedenen Geschichten, die verschiedenen Perspektiven der Schwestern an. Das trotzige „wir sind doch Schwestern“ konnten sie sich bis zum Tode bewahren. Das Buch ist zwar kein Highlight des Jahres, aber das durchaus lesenswert. Das Titelbild ließ mehr Geschichten aus dem Miteinander und nicht dem Auseinanderdriften der Schwestern vermuten.
Das ganze hin und her in der Zeit zwischen Gegenwart und den Kriegsjahren nervt. Dann noch auf die drei Schwestern aufgeteilt = sechs verschiedene Erzählstränge, too much. Die Sprache ist mir zu jungmädchenhaft. Hatte mir viel mehr versprochen, unspannend, fesselt mich nicht.
Eine schöne Geschichte, die ich sehr spannend fand, auch durch die Erzählweise und die verschiedenen Personen. Gerade für Schwestern, die sich nahe stehen, ganz toll zu lesen/ hören. Ich habe es als Hörbuch gehört und die Sprecherin hat mir auch gut gefallen.
Puiki. Skaičiau ir pavydėjau tos seseriškos meilės, artumo, ryšio ir gebėjimo džiaugtis gyvenimu, planuoti ir tikėti. Tikriausiai tik baisiausius siaubus išgyvenusiems ir būdingas tas gyvenimo džiaugsmas. Džiaugiuosi, kad istorija užrašyta - sušildė sielą 🥰
Wir sind doch Schwestern erzählt von einer Familie in der alle seinen eigenen Kopf haben und einen eigenen Blick auf die Welt. Und doch halten sie bis zum Schluss zusammen. Schicksalsschläge und die Liebe sind bis zum Schluss teil der Geschichte. Das Buch kann gut gelesen werden und der Schreibstil gefällt mir. Das Springen der Erzählung von Gegenwart und Vergangenheit ist gut gelungen.
خوانش اول به تاریخ یکشنبه چهاردهم اردیبهشت ماه یکهزاروچهارصدوچهار. ما که خواهریم نمیدونم خیلی طول کشید بخونمش حینش بارها خواستم بذارمش کنار ولی خب ادامه دادمش. داستان خیلی خالهزنکیه به نظرم سعی میکنه جدی باشه ولی خب خیلی جاها نمیتونه. بیشتر فکر میکردم که داستانی در مورد جنگ جهانی میخونم ولی خب نه...
Inhalt: Die 3 Schwestern Katty, Paula und Gertrud treffen sich anlässlich des 100. Geburtstags von Gertrud auf Kattys Hof, dem Tellemanns Hof. Dieser muss groß gefeiert werden. Die 3 Schwestern wollen die Zukunft planen, das ist jedoch nicht möglich, ohne klaren Tisch in der Vergangenheit zu machen. Sie haben da alle so ihre Geheimnisse. In dem Buch wird die Lebensgeschichte der 3 Frauen erzählt, die allesamt unterschiedlich sind, aber alle nicht viel Glück in der Liebe hatten. Aufgrund dem 100. Geburtstag von Gertrud erstrecken sich die Geschehnisse auch auf ein Jahrhundert.
Meine Meinung: 3 schrullige alte Damen lernt man in dem Buch kennen. Gertrud ist die älteste - sie hat noch gute Augen, aber so richtig hören kann (und manchmal will) sie nicht. Paula dagegen mit ihren 98 Jahren kann noch gut hören, aber mit dem Sehen ist es schwierig. Sie nimmt so die Vermittlerrolle in dem Roman ein und hört beiden Schwestern gut zu. Katty ist das "Küken" unter den Schwestern mit 84 Jahren. Sie ist noch ganz fit und will große Feste feiern.
Die Schwestern sind allesamt auf ihre Weise sympathisch. An einigen Stellen muss man schon ordentlich schmunzeln.
Da sie sich nun zusammen auf dem Tellemann-Hof versammeln, wird auch mal in die Vergangenheit geblickt. Man liest die Geschehnisse eines ganzen Jahrhunderts. Leicht hatte es keine der Schwestern. Sie hatten alle 3 ein bewegtes Leben, haben viel erlebt und wenig Glück in Liebesdingen.
Doch die Schwestern haben nie das Wichtige aus den Augen verloren, haben immer mehr oder minder zusammen gehalten und haben auch das Verzeihen gelernt.
Die Geschichte wird abwechselnd in der Gegenwart und in der Vergangenheit erzählt. Dies wird humorvoll und liebevoll erzählt. Allerdings ist es mir manchmal etwas langatmig vorgekommen. Auch der ein oder andere Dialog wirkt etwas "aufgesetzt".
Gelesen wird das Buch von Doris Wolters, die die Geschichte, die 3 Charaktere und auch die Gefühle gut rüberbringt. Es war sehr angenehm, ihrer Stimme zu lauschen.
Trotz alledem bin ich nicht so 100%ig von dem Buch überzeugt.
Fazit: Mal ein etwas anderer Roman, der geschichtliche Ereignisse mit den Lebensgeschichten von 3 Frauen - alten Damen - verknüpft, die alle etwas schrullig und gerade deshalb sympathisch sind. Nicht perfekt, aber ganz okay.
In der Nähe von Xanten, Ende der 90er Jahre. Die drei Schwestern Gertrud, Paula und Katty, fast 100, 98 und 86 Jahre alt, kommen auf dem Gut, auf dem Katty lebt, zusammen, um Gertruds 100. Geburtstag zu feiern. Katty will Gertrud ausßerdem davon überzeugen, dass sie ihre Wohnung in Xanten aufgeben und zu ihr ziehen sollte. Während der Vorbereitung der Feier erinnern sich alle drei an ihr Leben, die Konflikte und die Verbundenheit unter den Schwestern. Katty findet außerdem eine alte Prozessakte, in der es um eine Scheidung geht, bei der sie offenbar eine gewisse Rolle gespielt hat.
Ich habe dieses Buch gleich aus mehreren Gründen gekauft. 1. Ich liebe Familiengeschichten. Das wisst ihr schon. 2. Ist das nicht eine wunderschöne Aufmachung? 3. Ich bin selbst die mit Abstand jüngste von drei Schwestern, während zwischen der Geburt meiner älteren Schwestern noch kein Jahr lag. Dass die Autorin eine bekannte Fernsehmoderatorin ist, hat dabei keine Rolle gespielt, obwohl ich sie durchaus sympathisch finde.
Die Geschichte hat als Rahmenhandlung die Zusammenkunft der Schwestern in den 90er Jahren, durchsetzt mit Rückblicken auf verschiedene Lebenszeiten, insbesondere auf den 1. und 2. Weltkrieg. Gesthuysen springt dabei nicht nur durch die Zeit, sondern die Perspektive wechselt auch von der einen Schwester zur nächsten. So lernen wir die drei mit ihren Eigenheiten kennen und werden gleichzeitig Zeugen der innigen Verbundenheit zwischen den dreien. Die Geschichte bietet natürlich keinen großen Nervenkitzel, doch es gibt durchaus einen Spannungsbogen, denn man möchte schon gerne wissen, was es mit diesem wohl recht skandalösen Scheidungsprozess auf sich hat, worin die Feindseligkeit Gertruds gegenüber dem verstorbenen Heinrich begründet ist, der für Katty mehr als nur ein Arbeitgeber ist, und wie es dazu kam, dass Paula in den 50er Jahren, als dies noch alles andere als gängig war, geschieden wurde. Die nötige Portion Humor ist dabei natürlich auch vorhanden.
Mir hat dieses Buch wirklich Spaß gemacht, ein schönes Buch über drei faszinierende Frauen, die auf eine längere Lebenszeit und auf mehr Erfahrungen zurückblicken konnten als die meisten.
3,5 Sterne Drei Schwestern, die gemeinsam 298 Jahre alt geworden sind und zwei Weltkriege erlebt haben, zwei von ihnen ledig, eine geschieden, das ist schon ungewöhnlich und beeindruckend. Und wären die drei Damen meine Großtanten wäre ich sicher auch von ihnen und ihren Lebensgeschichten fasziniert. Quasi Protagonistin der Erzählung ist die jüngste der drei, Katty, aus deren Sichtweise das Geschehen erzählt wird. Ihr Leben ist das vermeintlich spannendste, da sie es an der Seite eines Politikers verbringt, dessen Hauswirtschafterin und rechte Hand, aber nicht Ehefrau oder Geliebte sie ist. Je weiter der Roman voranschreitet, desto mehr rückt dieses Thema in den Vordergrund und entpuppt sich zum zentralen Thema der Erzählung. Nicht minder interessant sind aber eigentlich die Geschichten der beiden anderen Schwestern, die aber im Schatten von Katty zurückstecken müssen. Ich kann den Impuls der Autorin nachempfinden, dieses Buch schreiben und diese Geschichten erzählen zu wollen und insgesamt mochte ich das Buch auch, jedoch hatte ich immer wieder das Gefühl, das vieles, das vielleicht interessant gewesen wäre, nicht erzählt wurde. So habe ich mich immer gefragt, was mit den übrigen Geschwistern passiert ist. Ich meine an einer Stelle in einem Nebensatz gelesen zu haben,dass es insgesamt 11 Kinder gab, aber außer von noch einem Bruder ist ansonsten von keinen weiteren Geschwistern mehr die Rede. Und auch die beiden älteren Schwestern Gertrud und Paula haben sicher mehr erlebt, als hier berichtet wurde. Ich habe das Buch als ehrlich und authentisch empfinden. Sicher auch entsprechend ihrer Zeit haben die drei Damen in Bezug auf einige Dinge wie Jüdische Religion oder Homosexualität Meinungen, die ich keineswegs gutheißen kann. Dies wird wertungsfrei so geschildert, wie es (zu der Zeit) wohl eben gewesen ist. Insbesondere mit der Protagonistin Katty habe ich aber so meine Probleme und sie wurde mir mit Fortschreiten der Erzählung immer unsympathischer und ihre ungesunde Beziehung zu dem Politiker Heinrich Hegmann hinterlässt bei mir einen faden Beigeschmack.
Hmmmm... Ich war so begeistert von "Wir sind schließlich wer", dass ich mir gleich zwei weitere Bücher von Anne Gesthuysen besorgt habe, unter anderem eben "Wir sind doch Schwestern". Leider fällt mein Fazit insgesamt nicht sehr positiv aus. Jetzt liegt das vielleicht auch daran, dass "Wir sind doch Schwestern" ihr Debüt ist, aber vieles fühlte sich unrund an beim Lesen. Gesthuysen schafft es hier zwar schon, dass ich weiterlesen wollte, doch so richtig kann ich nicht greifen, wieso. Denn zumindest zwei ihrer drei Hauptcharaktere sind ziemlich unsympathisch und gerade die "Haupterzählerin" Katty wird mit jedem Kapitel unerträglicher. Man verliert wirklich jegliches Mitgefühl mit ihr. Da kommt Adele, die zweite unsympathische Schwester, noch glimpflich davon. Denn mit ihr trauert man wenigstens noch um die verlorene Liebe, auch wenn der Hass, der sie über acht Jahrzehnte begleitet, irgendwann eher mitleidserregend als nachvollziehbar ist. Martha, die dritte im Bunde, bleibt insgesamt eher blass, dabei hat ihre Geschichte durchaus Potenzial. Zusätzlich habe ich mich wahnsinnig schwer getan, Gedanken und Handlungen nachvollziehen zu können. Sich in erzkonservative, teilweise engstirnige und intolerante 80-100jährige reinzuversetzen, fällt hier nicht wirklich leicht - vielleicht auch wegen der vorher genannten Antipathie, die ich sehr schnell den Protagonistinnen gegenüber hatte.
Ich gebe auch dem nächsten Gesthuysen Buch eine Chance, vor allem weil "Wir sind schließlich wer" mir so gut gefallen hat. "Wir sind doch Schwestern" eignet sich allerdings überhaupt nicht als Einstiegsroman zur Autorin und fällt wirklich deutlich ab. 2-2,5 Sterne. Schade.
Kurzreview: Hätte 100 Seiten weniger gebrauchen können.
Längerer Review: Dieses Buch enthält interessante Geschichten und Dynamiken, leider hatte ich einige Probleme mit dem Schreibstil. Die Geschichte und der irritierende Schreibstil beginnt mit Katty, die den Scheidungsaktenordner ihres ehemaligen Chefs/Geliebten/geheime 3. Option findet. Es reihen sich kurze Hauptsätze hintereinander, ein Stilmittel, das Gesthuysen sicher absichtlich gewählt hat, das aber auch sehr irritierend ist. Man beginnt über die kurzen Sätze zu stolpern und bangt, dass das ganze Buch so geschrieben ist. Die Geschichte findet zu verschiedenen Zeiten statt und streckt sich über die 100 Jahre, die Gertrud, eine der Hauptfiguren, gelebt hat. Dafür verwendet Gesthuysen Kapitel in der heutigen Zeit mit Rückblende-Kapiteln, außerdem lässt sie Leute in den heutigen Kapiteln sich auch zurückerinnern, was dann geschrieben ist, wie eine Rückblende. An sich verstehe ich diese Strategie, die Geschichte soll in der aktuellen Dynamik eingebettet sein, viele Autoren bedienen sich ähnlicher Strategien. Leider funktioniert das für mich überhaupt nicht. Die Kapitel sind in der Regel kurz und so wird man ständig aus dem Geschehen herausgerissen. Zudem empfinde ich die Vergangenheit als deutlich spannender als die Gegenwart, so dass ich innerlich immer aufstöhnte, wenn man von Gertruds fehlgeschlagener Beziehung mit einem Juden vor dem zweiten Weltkrieg zu Kattys Partyplänen und Streit über Kaffeekochen springt. Im hinteren Drittel des Buches war ich so von den Gegenwartskapiteln genervt, dass ich sie Großteils nur noch querlas.
Die Gegenwartskapitel sind auch äußerst anstrengend, weil die drei Schwestern (bzw. eher Katty und Gertrud, Paula geht oft unter) die Hauptcharaktere im Leben aller anderen Dorfbewohner sind. Die Aufmerksamkeit, die ihnen zu Teil wird ist für mich (nicht seit einem Jahrhundert an einem Ort verwurzelt) befremdlich und unrealistisch. Auch ich bin in einem Dorf aufgewachsen und es gab nie solch einen Fokus auf den hohen Geburtstag einer/eines Bewohnerin/Bewohners. Am Ende gibt es das beste Beispiel für die Selbstbezogenheit der Hauptcharaktere: Katty steht am Sonntag mit dem Pfarrer vor der Kirche und begrüßt die Kirchgänger, denn schließlich ist es ja eh eher ein Glückwunschgottesdienst für Gertrud ... So eine Selbstbesessenheit ist schwer zu verdauen und es ist die Selbstbesessenheit einer gealterten Person am Ende des Romans, die also keine Persönlichkeitstransformation mehr durchmachen wird.
Wie gesagt schwankt das Buch zeitlich. Wir sind in der Vergangenheit, der Gegenwart und den Gedanken and die Vergangenheit in der Gegenwart, so dass wir selbst in den Gegenwartskapiteln aus dem Lesefluss gerissen werden. Der Erzählstil in den Vergangenheitskapiteln und den Erinnerungsteilen ändert sich nicht, was meines Erachtens eine verpasste Möglichkeit ist zwischen Subjektivität und objektivem Geschehen zu differenzieren.
Wir verlieren uns nicht nur in der Zeit, auch Randgeschichten werden erzählt. So verwenden wir unnötig viel Zeit auf die Ehe einer Frau im Dorf, die nicht besonders schön ist. Die Statur ihres Oberkörpers passt einfach nicht zum Unterleib, deswegen hat sie keinen Mann gefunden, bis ihr Vater sich einen dummen, netten Kerl in einem anderen Dorf gesucht hat. Diese Personen gehören nicht zur Familie der Schwestern, dennoch müssen wir uns anhören, dass diese Tochter einfach keinen Mann wegen ihrer breiten Hüften fand. Die Geschichten mögen aufstoßen und fragmentieren die Erzählung noch mehr.
Eine weitere Sache zum Schreibstil: Gesthuysen hat die Lektion aus der 5. Klasse, in der man lernt nicht "sagen" zu schreiben, zutiefst verinnerlicht. Ständig kichert oder fotzelt jemand, sie posaunen und krakeeln und radebrechen und necken. Das Lesen und die Figuren sind dadurch zutiefst unangenehm. Innerlich flehte ich die Autorin immer wieder an, einfach "sagte" zu schreiben.
Der Niederrhein ist ein wichtiger Handlungsort der Geschichte und für Leute, die dem Ort verbunden sind, ist es sicher eine schöne Verankerung. Ich war irgendwann genervt von dieser Betonung, da der Niederrhein mir nicht bedeutet und ich nicht den Eindruck hatte, dass die Geschichte so nicht auch an einem anderen Ort hätte geschehen können.
Das Ende des Romans beschäftigt sich mit Heinrich Hegmanns Scheidungskrieg. Dieser beinhaltet einen sehr starken Moment. Davon abgesehen fand ich diesen Erzählstrang ziemlich uninteressant und es irritiert, wie viel Raum er einnimmt. Die Gegenwart und das letzte Drittel des Romans fokussieren auf diesen Teil von Kattys Geschichte, den ich als langweiliger erachten würde. Vor allem ist die Sache uninteressant, nachdem man das Ende des Scheidungskriegs herausfindet: Das ganze wird aufgebauscht und als sehr zentral beschrieben, nur um damit zu enden, dass alles gut ist und es keine negativen Konsequenzen gab. Die ganze Geschichte hilft außerdem wieder nicht, um Katty und Heinrich als sympathische Personen abzuzeichnen. Sie schaffen es, die (Ex-)Frau von Heinrich als verrückt darzustellen und präsentieren sich als ehrenvolle Vorgesetzte, indem sie für zwei Angestellte ein Ehrenfest veranstalten. Dieses hätte aber nie stattgefunden, wenn Heinrich nicht versucht hätte seinen Ruf zu retten ... Generell ist es natürlich kein Problem, moralisch zweifelhafte Charaktere zu portraitieren. Die Rolle und die positiven Zuschreibungen, die Katty aber trotzdem zuteilwerden, gingen mir schnell auf die Nerven.
Noch etwas zu den Charakteren: Katty und Gertrud sind sehr dominant in der Geschichte, die offiziell von drei Geschwistern handelt. Paula geht für mich oft unter und ist auch nicht so interessant, was ihre Vergangenheit und Dynamiken angeht. Offiziell haben die drei noch acht Geschwister, von denen aber nur einer namentlich genannt wird. Was mit den anderen Geschwistern los ist, ist unbekannt. Das fühlt sich wie ein blinder Fleck in der Geschichte an. Es fühlt sich an, als hätte sich Gesthuysen keine Gedanken dazu gemacht, welche Rolle der Rest der Geschwister spielt, was umso mehr irritiert, da der Roman auf ihren Verwandten basiert.
Das Buch ist unglaublich repetitiv. Ständig werden wir daran erinnert, dass Katty eine Partymaus ist, dass Katty noch gut saufen kann, dass sie es liebt, Leute um sich zu haben, dass Gertrud zu starken Kaffee trinkt ... Als hätte Gesthuysen Sorge, wir würden die Charaktere der Schwestern sonst nicht begreifen.
Von daher: Interessante Gestalten und Geschichten, die aber in die länge gezogen ist und unter ihrer Erzählweise leidet.
Interesting for me personally as I have been in the area where the book is set. The relationships of the sisters to each other and to people who have been important in their lives is done well. The book held one's interest, going back and forth between events as early as 1914 - 1950, and the "present day" when the eldest sister celebrated her 100th birthday.
Die drei Schwestern Katty, Paula und Gertrud versammeln sich anlässlich des 100. Geburtstags von Gertrud auf dem Tellemannshof, auf dem Katty residiert. Es soll ein großes Fest werden! Im Laufe der Geburtstagsvorbereitungen blicken die drei Schwestern für sich und auch gemeinsam auf entscheidende Lebensereignisse des vergangenen Jahrhunderts zurück.
Die Geschichte der drei Schwestern hat mich begeistert und mich auf der ersten Seite abgeholt, um mich durch Hochs und Tiefs bis zum letzen Wort nicht loszulassen. Die Ereignisse werden sehr lebensnah geschildert und bleiben ehrlich. Auch Unbequemes (gerade unter dem Aspekt, dass es sich um die Lebensgeschichte Familienangehöriger der Autorin handelt) wird erwähnt, aber nicht breitgetreten, wie z.B. das Mitläufertum während der Nazizeit, wie es sicherlich in leider fast allen Familien geschehen ist. Ich fand es hier sehr gut, dass weltverändernde Ereignisse nicht im Großen betrachtet wurden, sondern eben im kleinsten Kreis.
Katty und Gertrud sind sicherlich für den ein oder anderen streitbare Persönlichkeiten, wobei ich Gertruds Strenge viel eher nachfühlen kann als Kattys Aufdringlichkeit und Machtversessenheit. Aber mir ist es lieber eine Protagonistin zu begleiten, die mir in Teilen unsympathisch ist, als die Standardschablone "makellose Heldin" vorgesetzt zu bekommen. Dieser Roman ist nah am Leben, und so gibt es eben auch hier Menschen die man persönlich eher sympathisch findet, aber auch den Gegenpol.
Anne Gesthuysen, Jahrgang 1969, durchlebte eine gradlinige Karriere als Fernsehjournalistin und Fernsehmoderatorin, bevor sie 2012 ihr Debüt „Wir sind doch Schwestern“ veröffentlichte. Nach dem Studium führte sie ihr Weg zuerst zum WDR und später zur ARD. Dort übernahm sie 2002 als Moderatorin das ARD-Morgenmagazin MOMA, mit dem sie und ihr Team 2012 den deutschen Fernsehpreis gewannen. 2014 zog sie sich vorübergehend zurück, um sich hauptberuflich der Schriftstellerei zu widmen. Seit 2016 ist sie wieder da und moderiert derzeit die Aktuelle Stunde des WDR. Wann und warum genau sie begann, an „Wir sind doch Schwestern“ zu arbeiten, konnte ich nicht herausfinden. Bekannt ist hingegen, dass es sich bei diesem Roman um eine Hommage an ihre drei Großtanten handelt, die alle über 80 Jahre alt wurden. Mit dem Buch setzte sie ihnen ein literarisches Denkmal, das zudem als Chronik eines Jahrhunderts betrachtet werden kann.
Die Schwestern Getrud, Paula und Katty wurden zusammen 298 Jahre alt. Als Gertruds 100. Geburtstag ansteht, richtet Katty, die Jüngste, ein rauschendes Fest aus – natürlich auf dem Tellemannshof bei Xanten am Niederrhein, dem sie so viel opferte. Sie hat große Pläne für die Zukunft, die sie zu diesem besonderen Anlass mit ihren Schwestern teilen möchte. Bevor sie zusammen nach vorn schauen können, müssen sie allerdings zuerst zurückblicken. Zwischen Partyvorbereitungen, starkem Kaffee, eintreffenden Familienmitgliedern und gelegentlichen Schnäpschen durchleben sie gemeinsam ihre Erinnerungen an Kriege, Schicksalsschläge, verpasste Chancen und Veränderungen, die keine von ihnen erwartet hatte. Immer wieder lässt alter Groll die Fetzen fliegen – doch am Ende zählt nur eines: Sie sind Schwestern.
Ich fand „Wir sind doch Schwestern“ sehr kurzweilig. Natürlich ist unklar, inwieweit die Lebensgeschichten von Getrud, Paula und Katty wahr sind. Wir wissen nicht, wie viele Ereignisse Anne Gesthuysen ausschmückte, dramatisierte oder schlicht erfand. Dennoch ist das Bild, das sie von ihren Großtanten zeichnet, eindrucksvoll. Die drei waren außergewöhnliche Frauen, die sich in einer Zeit behaupteten, die es nicht gut mit Frauen meinte. Oder vielleicht auch nicht. Vielleicht waren sie gar nicht außergewöhnlicher als andere Frauen ihrer Generation. Vielleicht gab es viele wie sie, denen niemand ein Buch widmete.
Aufgrund dieses Gedankengangs betrachte ich „Wir sind doch Schwestern“ als eine Art Stellvertreterlektüre. Ich nahm das Buch und dessen Protagonistinnen als Symbol für all die Frauen des vergangenen Jahrhunderts wahr, die unbesungen bleiben. Aus dieser Perspektive fand ich es höchst interessant, in die mentale wie emotionale Welt von Frauen einzutauchen, die so viel älter sind als ich. Für mich wurde offensichtlich, welche Missverständnisse und fundamental unterschiedlichen Lebensauffassungen der Verständigung der Generationen im Wege stehen.
Aber. Ja, ihr habt es wahrscheinlich schon geahnt: Es gibt ein Aber. Abgesehen von der Erkenntnis, wie Generationenkonflikte entstehen, erschien mir „Wir sind doch Schwestern“ aus mehreren Gründen völlig belanglos. Ich kann mir vorstellen, dass viele Leser_innen Anne Gesthuysens Roman inspirierend finden. Schließlich belegte dieser eine Zeit lang den ersten Platz der SPIEGEL-Bestsellerliste. Doch aus meiner Sicht handelt es sich eher um ein mahnendes Beispiel, wie ich mein Leben nicht gestalten möchte.
Die Schwestern wurden zu stark davon definiert, was sie nie aussprachen, von Streitigkeiten, Meinungsverschiedenheiten und Verletzungen, die sie nie überwanden. Wenn ich eines Tages ihr Alter erreiche, möchte ich keinesfalls so viel Ballast mit mir herumschleppen wie diese drei. Ich konnte mich nicht richtig mit ihnen identifizieren, weil ich häufig nicht nachvollziehen konnte, warum sie Konflikte schwären ließen, statt sie zu klären – sei es nun miteinander oder mit Außenstehenden. Zum Teil fiel es mir sogar schwer, sie für ihr Verhalten nicht zu verurteilen.
Der Identifikation scheiterte zudem an einer biografischen Diskrepanz: Ich habe überhaupt keine Beziehung zum Niederrhein oder generell zum ländlichen Westdeutschland, das Getrud, Paula und Katty personifizieren. Meine gesamte Erfahrungswelt orientiert sich an den städtisch geprägten, ostdeutschen Erinnerungen meiner Familie, die natürlich auch, aber nicht nur mit der DDR zusammenhängen. Dadurch konnte ich mich lediglich bedingt in die Ansichten und Hürden hineinversetzen, die Anne Gesthuysen in „Wir sind doch Schwestern“ schildert.
Der häufig geäußerten Kritik, „Wir sind doch Schwestern“ ginge zu unreflektiert mit dem Zweiten Weltkrieg um, kann ich mich hingegen nicht anschließen. Einerseits wird deutlich, dass die Schwestern die Machenschaften der Nazis nie guthießen. Andererseits wäre es heuchlerisch gewesen, zu beschönigen, dass damals viele einfache Leute nur deshalb in die NSDAP eintraten und nicht rebellierten, weil es ihr Leben erleichterte. Keine schöne Wahrheit, aber nichtsdestotrotz wahr.
Es ist Anne Gesthuysen gelungen, das Andenken an ihre drei Großtanten mit „Wir sind doch Schwestern“ zu ehren. Das Buch steckt voller interessanter Anekdoten, die mir eine ältere Generation näherbrachten. Selbstverständlich ist der Einblick in eine andere Familie auch immer auf voyeuristische Weise spannend. Leider hatte die Lektüre darüber hinaus jedoch kaum Mehrwert für mich. Ich bin nicht mal einverstanden mit der angestrebten Kernaussage „Blut ist dicker als Wasser“.
Durch das Porträt der Beziehungen der Schwestern fühle ich mich darin bestätigt, dass diese Redewendung Quatsch ist. Anne Gesthuysens Roman zeigt meiner Meinung nach, dass Blutsverwandtschaft weder ein Freifahrtschein noch ein Garant für familiäre Gefühle ist. Familie beginnt im Herzen, nicht im Blut. Das Sprichwort müsste umgeschrieben werden: Gemeinsam vergossenes Blut ist dicker als Fruchtwasser.
Zum Inhalt: An Adeles 100. Geburtstag treffen sich Adele, Katty und Martha um die Zukunft zu planen aber vorher müssen sie die Vergangenheit klären. So durchleben die drei gemeinsam die Vergangenheit in vielen Geschichten. Meine Meinung: Eine wirklich liebenswerte Geschichte, die einfach schön erzählt ist. Ich mochte die Protagonisten sehr gerne und habe sie gerne zurück in die Vergangenheit begleitet. Besonderen Spaß hatte ich natürlich daran, dass das Buch am Niederrhein spielt und mir viele Örtlichkeiten bekannt sind, das macht dann nochmal mehr Spaß. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Fazit: Gute Unterhaltung
In dem Buch geht es um die drei Schwestern: Gertrud 100, Paula 98 und Katty 84 Jahre alt. Getrud feiert ihren 100. Geburtstag und die Familie findet für die Feier zusammen. Man erfährt von den Leben der drei Schwestern, jede für sich und auch ein wenig zusammen. Die Geschichte hat mir so mittelmäßig gefallen: die Charaktere finde ich nicht gut erarbeitet und dargestellt, stellenweise auch langweilig und nicht reflektiert auf sich selbst und auch auf den 1. und 2. Weltkrieg gesehen. Es war schon irgendwie interessant im Hinblick auf die drei Leben, die wir ein knappes Jahrhundert begleiten und erfahren, eine Familiengeschichte, aber nicht ausreichend erarbeitet oder gar spannend.
این کتاب برای من یک کتاب خاص و متفاوت و کاملا دوستداشتنی بود... خیلی خوشحالم که یک کتاب به این سبک خوندم، که حداقل یکم دیدم رو نسبت به ادبیات آلمان تغییر بده... داستان سه خواهر فوقالعاده دوستداشتنی که یک فصل در میان داستان زندگی آنها را در حال و در گذشته میخوانیم... زمان حالی که زمان تولد و سورپرایز یکی از خواهران است.خواهرانی که هیچکدام در زندگی عاطفی خود چندان موفق نبودند و حالا زندگی را با کلی رازهای نگفته ترک میکنند. نحوهی روایت و شخصیتپردازی به نظرم عالی بود. تلفیق زندگی اجتماعی و عاطفی با زندگی سیاسی و چالشهای آن دوران خیلی خوب از کار درآمده بود. جلد کتاب هم خیلی جالب بود.
Ein wirklich sehr runder Familienroman über drei Schwestern, die sehr verschieden sind und sehr verschiedene Schicksale im Laufe ihres langen Lebens miteinander geteilt haben, und trotz ihrer Differenzen sehr eng verbunden sind. Hat mir sehr gut gefallen, besonders, weil die Autorin hier die Geschichte ihrer eigenen Familie erzählt.
Šia knyga galėčiau vertinti tarp 4-4,5 žvaigždės. Maloniai skaitosi, nuostabiai dėstomos mintys ir santykis tarp seserų. Laikmečiu niuansai tolimi, bet pats santykis toks artimas asmeniskai man. Knygoje labai maloniai perteikiamas senatvės atėjimo ir nugyventu įvykiu sąsaja ir suvokimas, kad daug visko nutylėta.
Ein gut lesbarer Roman. Es werden wirklich viele Themen angesprochen, die in der Kriegs-/Nachkriegsliteratur gängig sind. Daher wirkte es für mich manchmal etwas konstruiert. Umso mehr überraschte es mich, dass die Autorin hier die Lebensgeschichten ihrer drei Großtanten festhält. Wahnsinn was diese Generation alles erlebt hat und bewältigen musste.
Am Anfang habe ich mich schwer getan mit den verschienden Erzählebenen (zwischen den Personen und der Zeit) aber kurz vor Schluss habe ich mich gut eingelesen. Viel Niederrhein gepaart mit geschwisterlichem und geschichtlichem.