Populismus für Anfänger Die einfachen Denkmuster der Populisten und wie man den rechten Volksverführern begegnen muss
Deutschland, Österreich, Frankreich, Holland – die Populisten scheinen in Europa unaufhaltsam auf dem Vormarsch. Und alle anderen agieren, als gäbe es keine Strategien gegen die rechten Volksverführer. Dabei verfolgt der Populismus ein ziemlich simples Rezept. Das konnte der Ökonom und Kulturhistoriker Walter Ötsch schon mit seinem 2000 erschienen Bestseller "Haider light" am Beispiel von Jörg Haider klar belegen.
In seinem neuen Buch "Populismus für Anfänger" zeigt Ötsch nun gemeinsam mit der Politikjournalistin und Rechtsextremismusexpertin Nina Horaczek wie einfach die Welt der Populisten gestrickt ist. Er entlarvt sehr anschaulich die Tricks und Täuschungsmanöver der rechten Demagogen und macht deutlich, was jeder Einzelne und die Gesellschaft dem Rechtpopulismus entgegensetzten kann und muss.
Mit 70 Merksätzen zum Populisten. Das ist eine wunderbare Anleitung dafür, wie man Feindbilder erschaffen, Hetze salonfähig machen und sich selbst in seiner dauernden Opferrolle suhlen kann. Und was noch viel wichtiger ist: dieses Buch hilft dabei, diese Vorgehensweise zu verstehen und nicht darauf reinzufallen.
Meiner Meinung nach sollte das Pflichtlektüre in der Schule sein. Das Wissen um Funktionsweise und Auswirkungen von Demagogie und Populismus kann eine Gesellschaft einen und somit gesamtheitlich verbessern.
Ein sehr einfach geschriebenes Buch über Populismus - deshalb ein ideales Buch zum Einstieg zu diesem Thema. Das Buch beleuchtet den Populisten und seine Werkzeuge; weniger beleuchtet wird die Gruppe, die dem Populisten verfallen ist, ihn freiwillig wählt, ihm hörig ist, ihm alles durchgehen lässt und man sich, als Außenstehender, fragt: Warum? Besonders wenn der Populist alle Regeln bricht, auf die die Gruppe vorher noch bestanden hat (siehe Amerikanische Evangelisten und Donald Trump). Die Antwort haben, meiner Meinung nach, Personen wie Hanna Arendt und Erich Fromm schon gegeben: Der Populist entsteht in einem bestimmten Milieu; und auch wenn es dem Ego des Populisten widerstrebt: Nicht er hat die Masse, sondern die Masse hat ihn manifestiert.
Wenn die Autor:innen davon schreiben, dass das Buch für "Anfänger" ist, dann meinen sie auch wirklich Anfänger:innen. Da ich mich selbst schon intensiv mit dem Thema beschäftigt habe, konnte ich es leider nicht wirklich genießen und fand es eher langweilig. Ich würde es aber jeder Person, die sich noch nicht so gut mit dem Thema auskennt und eine Einstiegslektüre sucht, wärmstens empfehlen!
Es ist die perfekte Einführung, um die Rhetorik und die Mechanismen hinter beliebten heutigen populistischen Argumenten zu erkennen und somit widerlegen zu lernen. Einfach erklärt und anschaulich dargestellt, wie ein Schulbuch, führen die Autor:innen die Leser:innen durch die Muster, die sich hinter dem heutigen Populismus verstecken.