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Das deutsche Krokodil: Meine Geschichte

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Ijoma Alexander Mangold lautet sein vollständiger Name; er hat dunkle Haut, dunkle Locken. In den siebziger Jahren wächst er in Heidelberg auf. Seine Mutter stammt aus Schlesien, sein Vater ist aus Nigeria nach Deutschland gekommen, um sich zum Facharzt für Kinderchirurgie ausbilden zu lassen. Weil es so verabredet war, geht er nach kurzer Zeit nach Afrika zurück und gründet dort eine neue Familie. Erst zweiundzwanzig Jahre später meldet er sich wieder und bringt Unruhe in die Verhältnisse.
Ijoma Mangold, heute einer unserer besten Literaturkritiker, erinnert sich an seine Kindheits- und Jugendjahre. Wie wuchs man als "Mischlingskind" und "Mulatte" in der Bundesrepublik auf? Wie geht man um mit einem abwesenden Vater? Wie verhalten sich Rasse und Klasse zueinander? Und: Womit fällt man in Deutschland mehr aus dem Rahmen, mit einer dunklen Haut oder mit einer Leidenschaft für Thomas Mann und Richard Wagner?
Erzählend beantwortet Mangold diese Lebensfragen, hält er seine Geschichte und deren dramatische Wendungen fest, die Erlebnisse mit seiner deutschen und mit seiner afrikanischen Familie. Und nicht zuletzt seine überraschenden Erfahrungen mit sich selbst.

333 pages, Kindle Edition

First published October 18, 2017

19 people are currently reading
355 people want to read

About the author

Ijoma Mangold

13 books51 followers
Ijoma Mangold, born in 1971, studied literature and philosophy in Munich and Bologna. He is currently the managing editor for literature at Germany's leading weekly newspaper, "Die Zeit".

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5 (1%)
Displaying 1 - 26 of 26 reviews
Profile Image for Meike.
Author 1 book4,945 followers
May 8, 2022
Now available in English: The German Crocodile: A Literary Memoir
Ijoma Mangold, my favorite literary critic, writes about his life growing up in Heidelberg with a Silesian mother and an absent Nigerian father. Being the dark-skinned son of an unconventional psychotherapist for children and young adults, young Ijoma just wanted to be like the others - the title-giving "German crocodile" refers not only to the famous locomotive, but also to a wooden model of the animal that resides in the family's flat and constantly reminds him of his African heritage - and as a kid, he doesn't exactly appreciate it. But Mangold's attitude changes when he spends time in the US and, in his early twenties, gets to know his father and his Nigerian family. Still, he is pondering: Am I more German than the other Germans? Is my love for Thomas Mann and Richard Wagner a form of overcompensation? Am I overassimilated because of the color of my skin?

This memoir shines with its nuance and complexity: Mangold knows that he ultimately can't fully know who he is, but he is trying to grasp it, and this written attempt is captivating. His slightly nerdy personality, his curiosity and wit - so all the traits that make him fun to read and listen to - permeate through this narrative as he is wrestling with his own socialization, prejudices, ambition and insecurities. It is just a joy to hang out with the guy, and the book transports that. And of course, this is also one of the still far too few accounts of the black experience in Germany.

You need more Ijoma in your life? Understandable! Check out the guy on our podcast.
Profile Image for Semjon.
763 reviews497 followers
April 26, 2021
„Wenn es so wichtig ist, dass jede Identitätsgruppe ihre Geschichte erzählt, damit diese Geschichte öffentlich anerkannt wird, dann muss es auch meine Geschichte geben, die da lautet, ich kann mich nicht so richtig daran erinnern, dass mir je etwas übel Rassistisches widerfahren ist.“

Die Autobiografie von Ijoma Mangold hebt sich meines Erachtens deutlich von den derzeit in den Bestsellerlisten stehenden anderen deutschsprachigen Biografien schwarzer Autorinnen ab (ich verwende den Begriff Schwarzer, da Mangold sich selbst mit der Abkürzung PoC schwer tut). Nun ist Mangold auch eher in meiner Generation, ebenfalls in der gediegen-beschaulichen Kurpfalz aufgewachsen und sicherlich privilegiert mit einem intakten Freundeskreis und einer liebevollen, alleinerziehenden Mutter. Wenn er über seine Kindheit im ersten Drittel des Buchs erzählt, dann spielt die Hautfarbe erstaunlich wenig eine Rolle. Es sind Geschichten von den Großeltern, Nachbarn und der Schule, die in dieser Form jeder zum Besten geben könnte. Störenderweise erzählt er diesen Part in der dritten Person, warum auch immer, kehrt aber zum Glück im weiteren Verlauf in die Ich-Perspektive um.

Das zweite Drittel geht dann um den Erstkontakt mit seinem nigerianischen Vater, als Mangold Anfang 20 war. Er reist nach Nigeria, lernt seine dortige Familie kennen. Auch sie sind vergleichsweise privilegiert, der Vater der Arzt und Chief des Dorfes, die Halbgeschwister teilweise zum Studium in Europa. Auch wenn Afrika hier erstmals auftaucht, so sind die Gedanken und Probleme Mangolds in erster Linie auf die Tatsache gerichtet, dass er ohne Vater aufwuchs. Bis dahin war ich dem Buch etwas zwiegespalten gegenüber. Natürlich hätte ich mir mehr über Identität, Rassismus oder auch Literaturwissenschaften von ihm gewünscht.

Das ändert sich dann im letzten Drittel des Buchs, welches mich dann richtig packte und zu einer guten Bewertung kommen ließ. Ijoma Mangold hat die Sprache als effektivsten Mittel für sich entdeckt, um mit Vorbehalte gegenüber seiner Person umzugehen. Nach seinen Erfahrungen entspannen sich die Gesichtszüge der unbekannten Person gegenüber, sobald er in geschliffenem Deutsch und gewinnendem Lächeln die Konversation beginnt. Dann tauchen auch mal Sätze wie der Folgende auf, der im krassen Widerspruch zu den von White Fragilty inspirierten Büchern jüngerer Autor/innen steht:

„Es ist ohnehin nicht leicht, Fälle von Rassismus auszumachen. Im Zweifelsfall hat der Betroffene ein feineres Gespür dafür, aber es kann nicht sein, dass die Macht, darüber zu entscheiden, ob etwas rassistisch ist oder nicht, alleine bei dem Betroffenen liegt.“

Es ist keinesfalls so, dass ich mich jetzt entspannt zurücklehne und denke: „Wenn der Ijoma kaum Rassismus gespürt hat, dann wird es in Deutschland auch nicht so schlimm sein.“ Jede/r empfindet Diskriminierungen anders und alle haben das Recht, ihre Gefühle zu äußern. Es wird nur problematisch, wenn eine Seite versucht, die Regeln für das Miteinander einseitig aufzustellen, ob Schwarze oder Weiße. Das funktioniert nur gemeinschaftlich und auf keinen Fall mit der dogmatisch Wucht, wie Andere derzeit auftreten. Dogmatisch ist Ijoma Mangold nie, vielleicht etwas prätentiös, ungewöhnlich (welcher junger Mensch hört heute schon am liebsten Richard Wagner) und konservativ. Aber vor allem ist er äußerst sympathisch. Sehr lesenswert.
Profile Image for Steffi.
1,122 reviews270 followers
August 2, 2022
Ich bin kein Freund von (Auto)Biografien lebender Personen des öffentlichen Lebens. Da handelt es sich doch zumeist um Vermarktungsstrategien, Zusammenfassung von Klatsch und Tratsch oder dem Gewäsch von sich völlig zu Unrecht Wichtignehmenden.

So reizte mich auch dieser Titel zunächst nicht, doch las ich dann immer wieder positive Besprechungen und als das Buch dann zum halben Preis bei meinem Lieblings-ModernenAntiquariat lag, habe ich doch nicht widerstehen können. Und bereue es nicht…

Gleich vorweg: Um Literatur geht es hier eher am Rande, obwohl der Verfasser zu den bekanntesten Kritikern Deutschlands gehört. Im Mittelpunkt steht die Sozialisation als Sohn einer Deutschen und eines Nigerianers. Der Vater, der nach seinem Medizinstudium wieder in sein Heimatland zurückkehrte, spielt in der Kindheit des Erzählers keine Rolle. Was aber eine Rolle spielt, ist seine dunkle Hautfarbe. Fühlt er sich doch ganz und gar als Deutscher, was er schließlich auch ist. Und nichts will er mehr als zu sein wie alle anderen. Bei diesem Bemühen ist auch die Mutter nicht immer hilfreich, eine sehr selbstbewusste, aufgeklärte, liberale Person, die auf Bildung mehr Wert legt als auf einen neuen Teppich. Und das ist für mich der beste Teil des Buches, wenn man mit dem kleinen Ijoma leidet, wenn er beispielsweise daran zweifelt, dass der Beruf der Mutter - Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin -, überhaupt ein richtiger Beruf sei, sondern „wieder mal bloß so eine verschrobene Eigenheit, die sie sich am Ende selber ausgedacht hat“. Und gleichzeitig muss man schmunzeln. Was er aber mit der Mutter teilt ist die Liebe zu besonderen Wörtern und Büchern, da zeigt sich schon der spätere Literaturkritiker.

Wenn auch dieser erste Teil für mich herausragt, sind die anderen auch nicht uninteressant. Wir folgen einem Jungen durch seine persönliche Entwicklung, in Schule, Freundeskreis und Universität. Und dann, da studiert er gerade in München, tritt der bislang unbekannte Vater an ihn heran. Es folgt eine Einladung nach Nigeria, einige Treffen und schließlich eine große Bitte, die Mangold ausschlägt.
Mir hat gefallen, wie der Autor das Aufeinandertreffen zweier unterschiedlicher Kulturen, insbesondere der Gesprächskulturen, beschreibt. Er macht Unterschiede deutlich (er spricht von Roman (Europa) und Epos (Afrika)), aber ohne jemals zu werten oder zu urteilen.

Am Ende hat mich Mangold dann emotional gepackt: Mit seinen Überlegungen, was die Präsidentschaft Obamas bedeutet und vor allem mit der Beschreibung des Verlustes seiner Mutter.
Profile Image for Elisabeth Geilert.
14 reviews3 followers
January 22, 2018
Ein Prachtstück der Literatur!

Herr Mangold erzählt in seiner Biografie von seinem Leben und einer Identitätsuche. Er erinnert sich zurück. Zurück an seine Kindheit - an seine Jugend - an Erlebnisse, die ihn prägten. Was heißt es als schwarzer Junge in einer größtenteils weißen Gesellschaft aufzuwachsen, darüber hinaus ohne Vater. Denn sein Vater ist nach seiner ärztlichen Ausbildung zurück nach Nigeria gegangen, um sein Wissen & Können dort anzuwenden - dort gründet er auch eine neue Familie. Für Ijoma bedeutete das, mit seiner alleinerziehenden Mutter unter bescheidene Umständen in Heidelberg aufzuwachsen. Wie er damit umgeht, besonders aufzufallen bzw. für seine 'Exotik gefeiert zu werden' verarbeitet er in diesem Buch.

Nach 22 Jahren meldet sich schließlich sein Vater aus Nigeria. Ijoma erfährt von seinen 4 Halbschwestern und trifft sich schließlich mit seiner Schwester Ikunna, die in Heidelberg Medizin studiert. Die Einladung seines Vaters, Nigeria und seine Familie dort kennenzulernen, nimmt er schließlich an und begibt sich auf die Reise nach Lagos.

"In Ijoma Mangolds Heimatdialekt, dem Kurpfälzischen, gibt es eine ulkige Frage nach jemandes Herkunft, die lautgetreu aufgeschrieben noch weitaus exotischer klingt als sein Name: Wemmgherschndu? („Wem gehörst denn du?“) Wenn man so will, hat Mangold mit seinem Buch die sehr ausführliche Antwort auf diese Frage gegeben. Die Kurzform steht in der Widmung: „Meiner Mutter“. Es ist, neben vielem anderen, das schönste und bewegendste Mutterbuch, das man sich denken kann." (Jan Wiele - FAZ

Ijoma Mangold hat einen einzigartig einnehmenden Schreibstil und berichtet in einer Art und Weise, die ich selten gelesen habe. Das Buch nimmt einen wirklich vollständig ein. Man saugt es regelrecht ein. Ich habe mir so viele Passagen markiert, nochmals gelesen und darüber nachgedacht. Bisher habe ich keine einzige Biografie gelesen, die mich so berührt hat. Von ernsten bis hin zu höchst komischen Passagen findet man in diesem Buch eine ganze Bandbreite der Gefühlswelt, die man beim Lesen auch komplett durchlebt. Daher hat es etwas gedauert, eine Rezension zu vefassen. Das Buch liest sich so schnell - so gut - aber es ist eine Kost, die man nicht schnell mal zur Seite legen kann und wieder vergisst. Man forscht nach - ich sah Interviews, las Kritiken und Artikel des Mannes. Ich wollte nach Beenden der autobiografischen Erzählung nicht, dass es wirklich "zu Ende" ist.

Ich würde mich wirklich freuen, wenn er weitere Werke veröffentlicht, denn sein Stil, den Leser vollständig einzunehmen ist berauschend. Ich lege diese Autobiografie wirklich jedem nah, die sich für Bücher rund um Identiätsfindung, Suche nach sich selbst und dem großen Drang, mehr über diesen bewundernswerten Mann zu erfahren.
Profile Image for Gitte.
34 reviews1 follower
September 2, 2017
Auf jeden Fall interessant zu lesen. Mir haben die kurz geschilderten Erkenntnisse über die nigerianische Familie gefallen - dass es bei Telefonanrufen beispielsweise nicht darum geht, lange zu reden, sondern nur eben kurz die Beziehung zu bestätigen.
Profile Image for Homunculus.
145 reviews14 followers
January 4, 2018
Ijoma Mangold legt in seinem Buch ganz klar sein Hauptaugenmerk auf seine Jugend und Herkunft in Deutschland.
In kleineren Episoden erzählt er wirklich sehr unaufgeregt über sein Heranwachsen als "dunkelhäutiger" in Deutschland zu einer Zeit, wo dies noch eine Seltenheit war.
Das Buch ist in einer von Mangold gewohnten schönen Sprache geschrieben und hat mir sehr gut gefallen.
Allerdings hat das Buch dann doch sehr große Lücken und kommt doch stark episodenhaft daher. Zum Beispiel hätte ich mir viel mehr auch zu seiner Arbeit als Literaturkritiker und seiner Arbeit beim Fernsehen gewünscht, wird aber leider fast gar nicht behandelt.
Sein Privatleben blendet Mangold (sicher gewollt) komplett aus, so weiß man nach der Lektüre nicht, ob er überhaupt mal eine Beziehung hatte. Auf der anderen Seite ist er dann wieder sehr offenherzig wenn es um das Verhältnis zu seiner Mutter geht (sehr bewegend ist der Abschied von seiner Mutter). Das passt irgendwie nicht so ganz, aber ist wohl so gewollt.
Aber trotzdem ist es ein lesenswertes Buch auf hohem sprachlichen Niveau. Sollte man lesen, wenn man sich für Ijoma Mangold interessiert.
Profile Image for agnes marie.
98 reviews
November 14, 2021
4,5 Sterne, ob es nun eher 4 oder 5 Sterne werden, zeigt sich bei mir oft ein paar Monate nach dem Lesen - die Biografie hat mich aber berührt, zum Lachen und Nachdenken gebracht. Manchmal etwas langatmige Passagen und die für mich irritierende Erzählperspektive des ersten Teils stören den Spaß beim Lesen kaum, Mangolds Schreibstil ist großartig.
Profile Image for Peter.
87 reviews
October 10, 2024
Wieder ein Buch sehr ichbezogen - bei einer Autobiographie ja kein Wunder. Zwar ganz treffende und gut beobachtete Szenen aus der deutschen (Bildungs-)Landschaft und dem linksintellektuellen Bürgertum. Aber eigentlich ist es nicht seine Geschichte ( die ist banal, soweit sie überhaupt erzählt wird), sondern die seines Vaters, verhaftet in den nigerianischen Traditionen und sozialen Zwängen, und seiner Mutter, einer wohl starken Frau, die partout ihren Sohn liberal und ohne dass er seine Hautfarbe spürt, erziehen wollte.
Aber so viel selbstreflexive Seelenanalyse habe ich selten gelesen, nimmt sich viel zu wichtig, wer will das wissen? Schwäche zeigen als Strategie, Stärke auszustrahlen (fast ein Zitat aus dem Buch). Schade, hätte mir mehr über SEINEN Lebensweg erhofft.
417 reviews5 followers
December 31, 2020
Aus HansBlog.de:

Kulturjournalist Ijoma Mangold schreibt über seine deutsche Kindheit mit deutscher Mutter und abwesendem Vater aus Nigeria. Die Geschichte reicht bis in Mangolds viertes Lebensjahrzehnt, bleibt aber stets im Privatbereich – von seinem Beruf als Top-Kulturjournalist hören wir nichts.
Mangold hat dunklere Haut und krauses schwarzes Haar. Er liefert über weite Strecken einen allgemeinen Bericht über Jugend in den 1970ern, 1980ern, ohne interkulturelle oder fremdenfeindliche Noten. So steht auf Seite 99 meiner 2017er-Rowohlt-Hardcover-Ausgabe:
Dass ich exotisch aussah, schien an der Schule niemand groß zu bemerken… Meine fremdländische Aura… wurde gar nicht wahrgenommen.
Mangold führt dies vor allem auf das entspannte Heidelberger Klima zurück, bei dem Bildung mehr als Blut zähle. Er liefert allemal viele interessante Kindheitsgeschichten und spezielle Beobachtungen.
Leicht und flüssig:
Unter anderem nennt Mangold, Jahrgang 1971, diverse Begriffe, die er als Kind nicht verstand, so etwa "ohne Gewähr" – und ich meine, ich hätte an diesem Ausdruck einst auch geknabbert. Etwas stört mich der leicht kindlich-altkluge Ton der Kindheitskapitel. Das Buch liest sich aber allemal leicht und flüssig und ganz ohne Feuilletonistenhuberei oder altkluge Verallgemeinerungen.
Ausführlich und mit süffiger Selbstironie beschreibt Mangold seine Oberstufenzeit als selbststilisierte, elitäre Geistesgröße gemeinsam mit ein paar Mitschülern – dazu zählen auf jeden Fall auch die schönsten Mädchen der Schule. Trotzdem berichtet er viel von Reisen und Theater-AG und vom "Distinktionsstreben" (S. 167) - nicht jedoch von pubertären Liebeswallungen; nanu?
Zudem liefert Mangold interessante Passagen über seine ungewöhnliche, alleinerziehende Mutter mit intellektuellen, bohèmehaften Zügen. Sie wählt SPD, bildet sich zur Kinderpsychologin fort und arbeitet zwei Jahre in einer US-Kirchengemeinde; sie drangsaliert den Junior immer wieder mit der Mahnung "Kind, du musst kommunizieren" (S. 59)
Out in Africa:
Nach dem Abitur verbringt Mangold selbst sieben Monate in den USA, besucht dann seinen Vater in Nigeria; erst in diesen Passagen befasst er sich fast widerwillig mit der "Rassenfrage". Das lange Kapitel über die Nigeria-Reise ist interessant – Mangold meidet Touristisches, schildert strikt nur persönliche Beobachtungen und verzichtet auf Wiedergabe von Lexikonwissen, so soll es sein. Aber er beschreibt das Land konsequent aus Sicht eines Deutschen: keine zwei Herzen schlagen in seiner Brust, und so ehelicht er auch weder die angebotene nigerianische Klopapierfabrikantentochter noch übernimmt er die Klinik, die ihm sein Vater überschreiben möchte.
Nach dem Tod seiner Mutter macht Mangold Entdeckungen, auf deren Basis er seine früheste Kindheit und die kurze Beziehung der Mutter zum afrikanischen Vater teils neu bewerten muss. Teile der ersten Kapitel verlieren damit ihren Wahrheitsgehalt.
Diese Entdeckungen stammen aus nachgelassenen Briefen und aus Gesprächen mit einer Freundin der Mutter. Die neuen Informationen erhielt Mangold erst, als die frühen Buchkapitel schon geschrieben waren.
Meines Erachtens hätte er die ersten Kapitel umschreiben und damit gleich zu Buchbeginn den korrekten Ablauf schildern sollen – vielleicht unter Erwähnung seiner jahrelang falschen Wahrnehmung. Stattdessen schildert Mangold erst ausführlichen einen bestimmten falschen Ablauf, dann 200 Seiten später gegen Buchende seine wenig interessante Detektivarbeit mit Brieflektüre und Gesprächen, dann setzt er die Ereignisse der ersten Seiten neu zusammen. Mir ist das zu umständlich; dem Autor erspart es freilich Schreibarbeit und es bringt etwas Drama ans Buchende.
Freie Assoziationen:
Jugendmemoiren eines Halb-Afrikaners gibt es auch von Barack Obama, mit interessanten, fast aufdringlichen Parallelen: die Mütter weiße Freigeister mit sozialer Ader; die Väter akademisch erfolgreiche Afrikaner mit politischen Funktionen in Afrika; Begegnungen mit Halbschwestern in Deutschland, die später nach England ziehen; die Reise ins Land des Vaters; für Obama ist die Ethnizität jedoch weitaus wichtiger als für Mangold; Mangold geht zwar vorübergehend auf Obama ein, erwähnt dessen erfolgreiche, literarisch anspruchsvolle Jugendmemoiren jedoch mit keinem Wort - verblüffend
Im deutschen Literaturbetrieb gibt es noch mehr Promis mit einem afrikanischen Elternteil, u.a. René Aguigah (DR Kultur) und Melanie Raabe (die im DR-Kultur-Interview ähnlich wie Ijoma Mangold sagte, dass ihre dunkle Haut in der Kindheit kaum eine Rolle spielte)
Profile Image for Sebastian.
33 reviews10 followers
October 18, 2018
Interessante zeitgeschichtliche und interkulturelle Einblicke

„Das deutsche Krokodil“ hat mich gepackt – allein schon der Beginn des Buches, in dem Ijoma Alexander Mangold seinen Umgang mit seinem deutsch-nigerianischen Namen reflektiert – die verwunderten Reaktionen Anderer, seine eigene Scham etc. – ist klug und aufschlussreich. Ijoma Mangold macht hier und an vielen anderen Stellen genau das, was er bei seinen nigerianischen Verwandten (mit Ausnahme einer Schwester) vermisst und was ihn seine unkonventionelle Mutter stets einzuimpfen versuchte – er wälzt seine Gedanken um, drückt seine Gefühle aus, er hinterfragt seine Motive. Dadurch gewinnt die Autobiographie an Tiefenschärfe und gewährt auch Menschen ohne Migrationshintergrund (wie mir) Empathie-anregende Einblicke in das Denken und Fühlen von Menschen, die in der Mehrheitsgesellschaft als „anders“ wahrgenommen werden.

Was macht das Buch besonders für bereits interkulturell-interessierte Leser/innen?
- Im Vergleich zu nigerianisch-amerikanischer Literatur (zB Chimamanda Adichie - „Americanah“) lernt man hier viel mehr über den spezifisch deutschen Kontext - zB die Gesellschaft der 70er und 80er-Jahre. Allein diese gesellschaftlichen Einblicke (zB damalige Schulsystem, Familienwerte, „Gesinnungspreußen“) und die Vergleiche eines in Deutschland sozialisierten Autors mit nigerianischen (oder Igbo-) Bräuchen sind höchstinteressant.
- Es ist keine Abrechnung mit der deutschen Gesellschaft, keine Aufzählung von „guten“ (Nett-Sein) und „schlechten“ Taten (Alltagsrassissmus). Mangold beschreibt sehr viel differenzierter seine Erfahrungen mit Lehrern, Mitschülern und rassistischen Kommentatoren auf rechtspopulistischen Webseiten. Es geht in diesem Buch nicht primär darum, „wie rassistisch Deutschland denn nun wirklich war“, und das macht das Buch sehr angenehm zu lesen.
- Mangold reflektiert sich selbst sehr stark und beschreibt nicht nur, was Andere zu ihm gesagt haben - so beschreibt er beispielsweise seine stetige Angst, dass mal was Rassistisches gesagt werden könne, die sich fast nie erfüllt habe. Ebenso reflektiert er klug und ausgewogen, ob er nicht „überassimiliert“ sei. Diese Art der Selbstreflexion schafft Transparenz und fördert Verständnis.

Contra:
- Etwas müßig fand ich seine Exkurse in die deutsche Hochkultur (Thomas Mann, Fontane, Wagner etc.), diese habe ich mangels Interesse etwas schneller gelesen. Sie sind wohl seiner Tätigkeit als Literaturkritiker geschuldet.
- Die allzu hohe Bedeutung der Aufenthaltszeiten seines Vaters, die er am Ende des Buches zu rekonstruieren versucht, erschließt sich mir nicht ganz.
- Mangold hütet sich sehr vor zu viel emotionalen Pathos, den er bei seiner Mutter schon zuweilen als unangenehm empfand. Allerdings hätte ich mir persönlich ein wenig mehr Emotionalität an einigen Stellen gewünscht. Mangold wirkt mir manchmal etwas zu sehr bemüht, distanziert-analytisch „über den Dingen“ zu schweben. Ein Beispiel: Zwar beschreibt er im ersten Teil des Buches sein Verhältnis zu seiner außergewöhnlichen Mutter sehr genau und nachvollziehbar. Am Ende des Buches widmet er ihrem Tod zwar ein Kapitel, dieses enthält aber erstaunlich wenige Gefühle - was ihm seine Mutter bedeutete, wie die letzten Jahre mit ihr waren, was er für sie empfand. Für mich kamen diese Aspekte zu kurz, gerade unter Berücksichtigung des Umstands, das er sie zuvor so ausführlich beschreibt.

Ansonsten kann ich das Buch fast uneingeschränkt empfehlen. In so polarisierten Zeiten voller Schreihälse brauchen wir mehr denn je Bücher, die ausgewogen, reflektiert und sprachlich präzise interkulturelle Erfahrungen und Gesellschaftsbeschreibungen an den Mann und die Frau bringen. „Das deutsche Krokodil“ ist so eines.
Profile Image for Marina.
211 reviews4 followers
February 19, 2018
Die ersten 150 Seiten waren nicht so meins aber danach hat er es geschafft mich zu packen, nicht zuletzt weil er wirklich gut schreiben kann.
Profile Image for Nina ( picturetalk321 ).
800 reviews40 followers
March 23, 2022
I devoured this memoir of a boy and then man from Heidelberg. Mangold grew up in Dossenheim, near HD, with his mother who was a German-Silesian refugee. He met his Nigeran father and the father's extended family when he was 22 years old. All of a sudden, he gained half-sisters and a 'blood' connection to an Igbo village - this fills the young man with deep ambivalence.

I chose this book for the #popsugar 2022 reading challenge: two books from twin cities. I live in Cambridge which is twinned with Heidelberg where I used to live and which I know well. On a personal level, this memoir resonated with me. There are the familiar Heidelberg landmarks and German rituals. There is also my own sense of an incomplete German childhood: I did not grow up in Germany, and the school life thet Mangold describes so vividly is just slightly out of reach for me (slightly because my firsr six years of schooling were in a German school, just not in Germany).

The author's hybrid identity resonated with me also. My personal history differs from his but the way he straddled his German-Nigerian heritages, the way he over-assimilitated, the contradictory emotions engendered by being Heidelbergian, Brandenburgian, Silesian, Nigerian, Igbo, African diaspora, Black, West German -- all this was incredibly riveting and compelling to read.

I adore Mangold's prose style. Unlike many contemporary writers in the German language, he eschews all Anglicisms and colloquialisms. When they do enter his account, they are motivated by, for example, visits to the United States. The style is formal, what in German I would call 'umständlich', even 'gespreizt', old-fashioned, making full use of the German language's capacity for nested clauses and complex case endings.

The author's relationship to his mother is described in understated and ultimately deeply moving tones. What also speaks for Mangold is his self-critical self-reflection and self-knowledge. I docked a star only because I am not a fan of that species of literary manhood that reads only men. Of the dozens of poets, playwrights and novelists whom Mangold mentions, not a single one is a woman. I was also not enamoured of his disparaging remarks on the supposed messiness of 'the Balkans' (a tired German stereotype).

Otherwise: full marks. Having read quite a bit these last few years on the Black experience in the Anglophone diaspora, it was a revelation to read this intelligent, thoughtful account of one mixed-race person's experiences in my own mother- and fatherland. Germany's response to Black people was (is?) quite different from that in the US or the UK. Mangold describes being an 'exotic', a mantle that at once annoyed him (he wanted to be unobtrusively German) and entranced him (he quit liked being the Only Special One). Nobody in the US, I dare say, thinks of Black persons as exotic. On the other hand, some racisms seem universal, and their inflection in that post-Nazi nation chilled and touched me.


Very interesting his thoughts about Barack Obama's hybrid identities.

I am happy to see that this has now been translated into English. I enjoyed it extremely.

Format: lovely German-style paperback with matt-smooth cover texture, pleasing yellow cover, rich creamy paper, a completely uncreased spine even after prolonged reading, and an interestingly spiky typeface credited as Warnock Pro.
Profile Image for Martin Schmurr.
64 reviews
December 31, 2020
Am meisten war ich auf die Beschreibung seiner Jugend gespannt, aber sie verlief ziemlich ereignislos, dank seines wohlbehüteten Aufwachsens in einer Familie, die zwar nur aus zwei Personen besteht, aber seine Mutter ist eine "außergewöhnliche" Person und kann ihn daher gut auf das Leben vorbereiten. Ideal sind auch seine Schule (KFG) und seine Schulkameraden und erst recht die toleranten 70er Jahre, besonders in Heidelberg. So hat er praktisch keine Probleme wegen seiner Hautfarbe, sondern seine Intelligenz wird geschätzt, und er gehört zur Gruppe der sechs angesehensten Schüler des ganzen Gymnasiums. In jüngerer Zeit erfährt er dagegen durch rassistische Hatemails am eigenen Leib die Rückentwicklung der Menschheit. Ereignislos wirkt seine Jugend auch durch das Fehlen von “Frauengeschichten”, was für das ganze Buch gilt. Deshalb habe ich es am Ende leichten Herzens weggelegt, während es mir bei vielen anderen Büchern Leid tut, wenn ich sie beendet habe und mich von den liebgewordenen Figuren verabschieden muss.

Da er trotz seiner Intelligenz am Gymnasium praktisch kein Englisch gelernt hat, geht er in die USA, was ihm später bei der Kommunikation mit seinen nigerianischen Verwandten zugutekommt. In Amerika spürt er zum ersten Mal etwas vom Rassenproblem. In Nigeria leidet er unter seinen aufdringlichen Verwandten - und der Leser auch wegen der langatmigen Beschreibung - , die ihn unbedingt verkuppeln wollen, und er besucht sie nie wieder.

Alles in allem nett zu lesen, aber zuviel philosophisches “Wer bin ich?”-Ringen mit sich selbst. Damit kann man viele Seiten füllen, und es beeindruckt alle, die es ertragen können.
Profile Image for Eretrece.
127 reviews1 follower
April 6, 2021
Ijoma Mangold interessiert mich nicht nur, weil ich "Die sogenannte Gegenwart", den Feuilleton-Podcast der Zeit, dessen Co-Host er ist, gern höre, sondern auch, weil ich Dossenheim und Heidelberg, wo Mangold seine Kindheit und Jugend verbracht hat, gut kenne. "Das deutsche Krokodil" war eine willkommene Möglichkeit, mehr über Mangold und seine Verbindung zu diesen Orten zu erfahren.

Mit der Zeit hat mir das Buch immer besser gefallen. Dass Mangold am Anfang in der dritten Person von sich als "der Junge" geschrieben hat, fand ich etwas gewöhnungsbedürftig. Zum Glück ist er irgendwann in die "ich"-Perspektive hinübergewechselt. Die Kapitel über seine Schulzeit haben mich wegen des Heidelberg-Bezugs interessiert, allerdings hatte ich hier das Gefühl, aufgrund mangelnder historischer und literarischer Bildung meinerseits nicht alles zu verstehen. Die Kapitel über Mangolds außergewöhnliche Familiengeschichte hingegen haben mich wirklich fasziniert. Eine tolle Geschichte, bei der sich Mangold immer auch selbst hinterfragt, die man sicherlich genauso mit Interesse verfolgen kann, ohne Ijoma Mangold bereits zu kennen.
Profile Image for Margarethe.
572 reviews
April 3, 2022
Was für eine angenehme Biografie,
Biografien sind nicht mein Metier, meist muss man nach 100 Seiten das Buch beiseite legen, da selbst die interessantesten Personen sich in Selbstbeweihräucherung verlieren, da wird selbst das Lernen von Schuhebinden eine Heldentat, die nur der Autobiograph so genial lösen konnten....
ganz anders dieses Buch.
Mangold schreibt über seine Jugend im wundersamen Heidelberg, seine Angepasstheit oder einfach seine Akzeptanz im Freundeskreis, die Mutter, die in Jugendjahren einfach peinlich ist, weil sie sich das Leben einfach so kompliziert macht, dauernd den Teenie-Sohn zur Kommunikation zwingt ein absolutes NO-GO für Jungmänner.
Er lädt oft zum Schmunzeln ein und nimmt uns mit auf die Reise die nigerianische Kultur kennenzulernen, die er erst spät kennenlernt und die ihm fremd bleibt - aber die Familie, die Familie, ist halt Familie. Herrlich ist der Besuch der kleinen Schwester in Berlin.
Schmerzhaft der Verlust seiner Mutter.
Ein wunderschönes Buch und vielleicht gibt es eine Fortsetzung :-)
Danke Ijoma.
Profile Image for Tintentraumwelt.
130 reviews4 followers
July 9, 2019
Sehr interessantes Buch! Selbst hätte ich wahrscheinlich nicht dazu gegriffen, es wurde mir jedoch von jemandem, der den Autor kennt, empfohlen und geschenkt. Hauptthema sind Rassismus und kulturelle Differenzen, hier auf eine sehr aufschlussreiche und interessante, für mich nicht immer nachvollziehbare, Weise dargestellt. Literatur, etwas, was den Autor schon in jungen Jahren begleitet und das er später zu seinem Beruf gemacht hat, ist eher nebensächlich. An der ein oder anderen Stelle war es mir jedoch fast etwas zu zäh und langatmig und die teils sehr langen Sätze konnte ich manchmal nur überfliegen. Hier macht sich sein Beruf/seine Liebe zu Sprache und Literatur für mich deutlich bemerkbar.
3 reviews
May 10, 2025
Autobiografie des deutsch-nigerianischen Literaturkritikers Ijoma Mangold, mit viel Humor und Sinn fürs Detail geschrieben, insbesondere in der Erzählung über die Kindheit wird der Drahtseilakt der möglichst perfekten Anpassung deutlich, die Mangold sich zur Tugend gemacht hat. Zwischenzeitlich hat das Buch seine Längen mit einigen literarischen & historischen Verweisen- insbesondere durch die besonderen Einblicke in manch skurrile Erfahrungen und seine persönliche (teils unkonventionelle) Blickweise auf Rassismusdebatten eine klare Leseempfehlung!
Profile Image for Christl.
91 reviews5 followers
January 30, 2020
3 oder 4 Sterne? Eher 4.
Ich wollte eine Rezension teilen, weiß aber gerade nicht, wie das geht. Entschuldigung an Rezensent/in!
Die Rezension lautete in etwa: 'Die ersten 100 Seiten waren nicht so meins, danach nimmt das Buch aber Fahrt auf, es wird spannend.'
Da ändert sich auch stilistisch etwas, zum Besseren, natürlich. Ich sollte dem mal bei Gelegenheit nachgehen. (Aber ach: So viele andere Bücher!)

Profile Image for Katrin J..
25 reviews
August 19, 2024
Wortwitz und wunderbare Ironie. Nach den ersten 50 Seiten die es braucht um reinzukommen, hatte das Buch auch zwischenzeitlich seine Längen. Aber insgesamt lohnenswert!
1 review1 follower
April 22, 2023
Ich habe das Hörbuch gehört und möchte dieses Jedem ans Herz legen. Herr Mangold spricht seine Autobiographie selbst .Er schreibt und spricht sehr pointiert. Ich habe häufig bei den Schilderungen seiner Kindheitserinnerungen gelacht, da Herr Mangold liebevoll mit ironischer Selbstreflektiertheit seine Gedanken und Vorstellungen als Kind und Heranwachsender schildert und dies wunderbar mit seiner Stimme unterstreicht. Ich fand seine Autobiographie spannend zu hören und es gibt auch eine Textstelle, in der er schildert wie eine spätere Erkenntnis die frühere Sicht auf seinen Vater verändert. Diese hat für mich der Autobiografie noch einen besonderen Reiz verliehen. Man fragt sich : Wie wahrhaftig sind Erinnerungen ? Ich fand die Reflexionen,
die Herr Mangold anstellt , sehr klug und nachdenkenswert und habe diese Autobiographie sehr genossen. Herr Mangold schreiben Sie doch eine Fortsetzung, die Ihre Zeit des Studiums und beruflichen Werdegangs verarbeitet.
Profile Image for Harald G.
67 reviews
December 29, 2022
Das deutsche Krokodil ist die äußerst spannende Autobiographie des Journalisten und Autors Ijoma Mangold, Sohn eines Nigerianers und einer Deutschen Mutter, der seine Kindheit im beschaulichen Baden-Württemberg verbracht hat. Besonders spannend machte die Geschichte in meinen Augen die Dualität zwischen der offensichtlich exotischen Herkunft des Autors, unverkennbar sichtbar durch die dunklere Hautfarbe und der ultra-angepassten Assimilierung Mangolds, welcher zum Traum-Schwiegersohn jeder schwäbischen Mutter heranreift. Der Leser begleitet den Werdegang des Autors von frühesten Kindheitserinnerungen bis hin zu seiner Karriere als bundesweit angesehener Journalist und bekommt tiefen Einblick in die innere Welt und wirklich sehr unterhaltsamen Perioden der Person Mangold. Ein sehr empfehlenswerter Roman.
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