Nach fünfundzwanzig Jahren der Trennung steht Hanna plötzlich zum ersten Mal wieder ihrer Mutter gegenüber. Damals sah Hanna keinen anderen Ausweg, als von ihrem Zuhause fortzugehen – und ließ damit auch Alexander zurück, ihre erste große Liebe. Einen Sommer lang trafen sie sich Tag für Tag auf dem Steg am Ende des Sees. Ihre Flucht ermöglichte Hanna ein neues Leben, doch Alex hat sie nie vergessen. Und nun findet sie heraus, dass auch er nicht aufgehört hat, an sie zu denken ...
Das bewegende Schicksal zweier Frauen und eine große Liebesgeschichte – tieftraurig und sehr romantisch.
Inhalt: Hannah fällt nach dem Tod ihres geliebten Mannes in eine tiefes Loch der Trauer und scheint darin fast unterzugehen. Bis sie einen Anruf ihrer Mutter erhält. Ihrer Mutter, mit der sie seit 25 Jahre nicht mehr gesprochen hatten und die einen Sturm von Gedanken in Hannah loslöst. Gedanken über die schreckliche damalige Zeit und über ihre Jugendliebe Alex, die sie zurücklassen musste.
Meine Meinung: Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen, aufgrund des angenehmen und fesselnden Schreibstils und der direkten Konfrontation mit Hannah und ihrer unsagbaren Trauer über ihren verstorbenen Mann. Das Buch spielt in der Gegenwart, teilt sich aber auch in Handlungsstränge, indenen die Vergangenheit von Hannah von vor 25 Jahren beleuchtet wird und wir Hannah als siebzehn jähriges Mädchen kennenlernen dürfen, die unter der Alkoholsucht Ihrer Mutter stark zu leiden hat. Geschickt verbindet die Autorin immer wieder die Gegenwart, mit der Vergangenheit, sodass man als Leser Hannah noch ein Stück weit besser verstehen kann und wieso sie sich im Laufe der Jahre in diese Richtung verändert hat. Der Kummer und den Druck, den Hannah auszuhalten hatte, hatte mir manches mal einen Kloß in der Kehle versetzt, weil ich es so authentisch und beklemmend erzählt fand. Auch die zarte Liebesgeschichte zwischen Alex und Hannah, die sich in der Vergangenheit abspielt, hat mich sehr berührt und ich habe jede Zeile über ihre zarte Liebe genossen. Besonders die Liebesbriefe, die so voller Hoffnung waren, haben mir es sehr angetan.
Der einzige Wermutstropfen in diesem Zusammenhang für mich war, dass ich aufgrund des Klappentextes und der dabei angegebenen tragischen Liebesgeschichte davon ausging, dass wir als Leser Alex und Hannah noch ein Stück in der Gegendwart begleiten könnten. Dem ist aber nicht so. Das Buch zielt auf die tragische Mutter-Tochter Beziehung ab und rückt die Liebesgeschichte in den Hintergrund. Das macht es nicht schlechter aber anders, als ich es mir persönlich vorgestellt habe und lässt mich aus diesem Grund nicht ganz zufrieden zurück.
Mein Fazit: „Unsere Tage am Ende des Sees“ ist ein emotionaler und authentischer Roman über eine schwierige Mutter-Tochter Beziehung, der mich in seinen Bann gezogen. Auch wenn das Ende für mich nicht ganz stimmig war, vergebe ich gerne 4 Sterne und spreche eine Leseempfehlung aus.
Das Buch: Hannah ist unglücklich. Ihr Ehemann ist verstorben, die Tochter weit weg in den USA, der Job macht keinen Spaß und das große Haus ist leer. Als eines Tages ihre Mutter anruft, kann sie es nicht fassen. 25 Jahre herrschte Funkstille zwischen den beiden. Doch sie wagt es und ruft die Mutter zurück. Kurz darauf fährt sie von Hamburg zurück in ihre bayerische Heimat. Und somit auch zurück in die Zeit des Aufbruches vor 25 Jahren. Denn dort hat sie auch ihre große Liebe verlassen. Ob sie sich mit ihrer Mutter versöhnen kann? Findet sie ihre Jugendliebe wieder? Und was hat Hannah dazu gebracht, die Heimat vor so langer Zeit zu verlassen und allen den Rücken zuzukehren?
Das Fazit: Dieses Buch passt wie perfekt in die Riege der Bücher, die vom Buchtitel und Klappentext ein anderes Buch als es tatsächlich ist beschreiben. Der Leser wird durch bestimmte Schlagwörter („Alexander“, „erste große Liebe“, „nie vergessen“, „nicht aufgehört, an sie zu denken“, „eine große Liebesgeschichte“, „tieftraurig und sehr romantisch“) und Coverdesign auf die völlig falsche Fährte gelenkt. Am Ende bleibt der Leser eher enttäuscht zurück, da das Buch nicht das halten konnte, was der Klappentext verspricht. Hat man natürlich das Buch bereits gelesen, findet man auch die richtigen Schlagwörter im Klappentext: „bewegendes Schicksal zweier Frauen“, „Mutter“ und „kein anderer Ausweg“.
Der Aufbau des Buches ist leicht erzählt: abwechselnd springt der Leser zwischen den zwei Zeitebenen bezogen auf eine Person hin und her. Einerseits wird Hannah die Ältere, bei ihrer Rückkehr zu ihrer Mutter begleitet. Andererseits findet Hannah die Jüngere die große Liebe. Und das vor 25 Jahren.
Fangen wir mit Hannah der Älteren an: Sie hat vieles durchlebt, Tod des Ehemannes, Tochter wird Flügge und über die Ereignisse vor 25 Jahren wird eh geschwiegen. Doch nach dem plötzlichen Anruf der Mutter findet sie den Weg zurück in die Heimat. Und lebt dort, als wäre absolut nichts passiert. Mutter und Tochter (die 25 Jahre keinen Kontakt hatten) haben stets ein gutes Verhältnis, verbringen viel Zeit miteinander und tun so, als wäre nie etwas passiert. Dass natürlich etwas schlimmes mit der Mutter passieren wird, wird dem Leser viel zu schnell klar. Die Hinweise sind einfach zu offensichtlich (anscheinend nur für den Leser, nicht für die Protagonistin).
Bei Hannah der Jüngeren (16 Jahre alt) erfährt der Leser, was so zu dem tragischen Vorfall vor 25 Jahren führte, dass Hannah einfach mit ihrer Mutter brach und zu ihrem Vater zog. Das bekommt man natürlich nur häppchenweise präsentiert, da Mutter und Tochter sich viel zu lange einreden, dass alles in Ordnung wäre. Spoiler: die Mutter säuft Alkohol ohne Ende
Das ist wohl auch der Regelfall bei Suchtabhängigen und deren Angehörigen: man blendet die Wahrheit aus. In diesem Fall wird die Wahrheit bis zum bitteren Ende des Buches ausgeblendet. Und das nervt: denn jedes Kapitel zu Hannah der Jüngeren bietet eine Episode der Verblendung. Der Leser möchte die Mutter sehr schnell in den Entzug schicken. Doch die Tochter sieht es lange anders. Die Beweggründe hierfür sind durchweg nicht nachvollziehbar. Auch vor 25 Jahren gab es Möglichkeiten, dass sie in ihrem gewohnten Umfeld hätte bleiben können.
Und was ist jetzt mit der großen Liebesgeschichte? Tja….. Die passiert leider nur am Rande. Denn die große Liebe kommt nur bei Hannah der Jüngeren vor. Und nach dem kurz beschriebenen ersten Zusammentreffen passiert zwischen den beiden auch nichts weiter. Außer das sich beide einig sind, dass es die große Liebe ist und der See (der Treffpunkt für die Beiden) ein wirklich magischer Ort sei. Alexander schreibt über die Jahre hinweg jährlich einen Brief an Hannah. Hannah die Ältere liest später vereinzelt diese Briefe. Und man kann es kaum glauben, dass Alexander 25 Jahre auf seine Liebe wartet. Einfach so. Hannah die Ältere bemüht sich nicht einmal um eine Suche nach Alexander oder wundert sich auch nicht, dass er (im Gegensatz zu ihr) immer noch Briefe schreibt. Natürlich bekommen wir hier ein kleines Happy End (kein Spoiler, da erwartbar). Aber man erfährt sehr wenig über Alexander in der Vergangenheit und von Alexander dem Älteren absolut nichts. Dass beide einfach so wieder dort weitermachen, wo sie 25 Jahre vorher aufgehört haben…. das erschließt sich mir nicht (gleicher Fall wie mit der Mutter). Entweder wusste die Autorin keinen richtigen Abschluss oder die maximale Seitenanzahl des Buches wurde erreicht.
Denn durchaus hätte das Buch weit gekürzt werden können. Der Schreibstil ist einfach und locker geschrieben. Doch leider nerven die Nebencharaktere (die permanent auftauchen, immer ihren Senf dazugeben müssen und zu gerne gemütlich Feiern wollen) mit all den Erklärungen und Wiederholungen. Ein Beispiel: Hannah die Ältere meint zu ihrer Mutter, dass die Nachbarin Erna meint, dass es bald regnen würde. Fünf Sätze später steht Erna vor Hannah der Älteren und der Mutter und erklärt, dass es bald regnen würde. Einmal hätte auch gereicht, oder?
Auch werden alle Taten, die die Charaktere tun erklärt. Das geht soweit, dass die Autorin meint, sich für die Taten der Nebencharaktere verteidigen zu müssen. Es wird so viel ins Detail erklärt, dass man gezwungen wird, irgendwann einfach querzulesen. Habe ich gegen Ende auch getan. Schade. Aber die Häufung der unnötigen Erklärungen, warum z.B. gerade dieser Kuchen gebacken wurde und nicht der andere waren überflüssig. Das brachte die Story nicht voran.
Zusammenfassend ist dieses Buch nichts für Leser, die hier eine tolle Liebesgeschichte erwarten. Es ist leider nur ein Drama über einen Suchtabhängigen und deren Angehörige. Da es doch ein Happy End auf der Liebesebene gibt, vergebe ich doch noch ganz knapp 3 Sterne.
Nach fünfundzwanzig Jahren der Trennung steht Hanna plötzlich zum ersten Mal wieder ihrer Mutter gegenüber. Damals sah Hanna keinen anderen Ausweg, als von ihrem Zuhause fortzugehen – und ließ damit auch Alexander zurück, ihre erste große Liebe. Einen Sommer lang trafen sie sich Tag für Tag auf dem Steg am Ende des Sees. Ihre Flucht ermöglichte Hanna ein neues Leben, doch Alex hat sie nie vergessen. Und nun findet sie heraus, dass auch er nicht aufgehört hat, an sie zu denken ...
Das bewegende Schicksal zweier Frauen und eine große Liebesgeschichte – tieftraurig und sehr romantisch Zur Autorin: Linda Winterberg Hinter Linda Winterberg verbirgt sich Nicole Steyer, eine erfolgreiche Autorin historischer Romane. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern im Taunus und begann schon im Kindesalter erste Geschichten zu schreiben, ganz besonders zu Weihnachten, was sie schon immer liebte. Bei atb liegen von ihr die Romane „Das Haus der verlorenen Kinder“ und „Solange die Hoffnung uns gehört“ vor.
Meine Meinung: Ich bin beim Stöbern durch das Cover und den interessanten Klappentext auf das Buch aufmerksam geworden. Da ich von der Autorin schon viel gehört, aber noch nichts gelesen hatte, war ich sehr gespannt auf dieses Buch. Freundlicherweise wurde mir dies vom Verlag zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt.
Der Einstieg ist mir sehr gut gelungen. Ich habe direkt in die Geschichte hineingefunden. Es wechselt nach einiger Zeit immer zwischen Gegenwart und Vergangenheit, die in 1990 stattfand. Diese Abschnitte fand ich sehr interessant.
Ich konnte mich auch gleich mit der Hauptprotagonistin Hanna identifzieren. Man lernt sie zunächst in der Gegenwart kennen, in der ihr Mann Maurice vor einiger Zeit gestorben ist und ihre Tochter sich für ein Auslandsjahr verabschiedet. In dieser schweren Zeit meldet sich auf einmal ihre Mutter bei ihr, von der sie seit 25 Jahren nichts mehr gehört hatte.
Sie musste damals ihre Mutter und auch ihre erste große Liebe Alex verlassen, da sie in ihrem Zuhause nicht bleiben konnte.
Dann wiederum gibt es die Vergangenheit, die sehr eindrücklich und emotional erzählt wurde. Ich habe mit Hanna mitgelitten, konnte sie sehr gut verstehen.
Auch war es toll, dabei zu sein, wie Hanna und ihre Mutter sich sehr vorsichtig wieder annähern. Auch die Nachbarin der Mutter, die in der Gegenwart eine größere Rolle spielt, war ein toller Charakter.
Das Ende war sehr emotional, hat mir aber sehr gut gefallen.
Der einzigste Kritikpunkt war für mich der Schreibstil, der mir kein so ganz flüssiges Lesen beschert hat.
Mein Fazit:
Ich kann hier eine klare Kauf- und Leseempfehlung aussprechen. Mich konnte das Buch absolut begeistern und überzeugen. Es hatte viel Tiefgang zu bieten und es wurde eine Mutter-Tochter-Beziehung mit einer ersten Liebesgeschichte verknüpft, was mir sehr gut gefallen hat. Von mir bekommt das Buch daher 5 Sterne.
Nach fünfundzwanzig Jahren der Trennung steht Hanna plötzlich zum ersten Mal wieder ihrer Mutter gegenüber. Damals sah Hanna keinen anderen Ausweg, als von ihrem Zuhause fortzugehen – und ließ damit auch Alexander zurück, ihre erste große Liebe. Einen Sommer lang trafen sie sich Tag für Tag auf dem Steg am Ende des Sees. Ihre Flucht ermöglichte Hanna ein neues Leben, doch Alex hat sie nie vergessen. Und nun findet sie heraus, dass auch er nicht aufgehört hat, an sie zu denken ...
Die Geschichte um Hanna wird im Wechsel auf zwei zeitlichen Ebenen erzählt. Diese Abwechslung hat mir gut gefallen, so hat man immer mehr Informationen zum Entstehen der Situation bekommen und gleichzeitig miterleben können, wie Hanna und ihre Mutter sich annähern. Ich persönlich fand es jedoch ein wenig unglaubwürdig, dass Hanna nach so langer Zeit der Funkstille und nach den Geschehnissen der Vergangenheit ohne einen negativen Gedanken zurück kommt und die Beziehung der beiden ab dem ersten Wiedersehen so ist, als wäre nie etwas gewesen. Hanna ist eine sympathische Protagonistin, die ich größtenteils als authentisch und realitätsnah empfunden habe. Die Nebencharaktere sind für mein Empfinden eher mäßig porträtiert, ich hatte von diesen eher eine schwammige Vorstellung. Der Schreibstil ist jedoch flüssig und konnte mich sofort in die Handlung hinein ziehen. Die Emotionen werden adäquat und ohne übertrieben zu sein dargestellt. Das Ende des Buches habe ich persönlich jedoch als sehr abrupt und hastig erlebt. Mir sind viele Fragen offen geblieben und ich hätte mir noch ein, zwei Kapitel mehr gewünscht. Insgesamt hat mir ‚Unsere Tage am Ende des Sees‘ gut gefallen, hundertprozentig überzeugen konnte es mich jedoch nicht.
Die Liebe zwischen Mutter und Tochter und die Liebe zwischen einem Jungen und einem Mädchen, jahrelang voneinander getrennt und doch immer eng verbunden. Eine wunderbare Geschichte tieftraurig und herzerwärmend zugleich!