Είναι σαφές ότι το βιβλίο ασχολείται με θέματα που αγγίζουν τόσο την ψυχολογική όσο και την βιολογική μας υπόσταση. Αυτή ακριβώς η διττή φύση του αποτυπώνεται και στον τρόπο με τον οποίο είναι γραμμένο. Είναι δύο βιβλία σε ένα. Ή ένα βιβλίο γραμμένο σε δύο πολύ διακριτά μεταξύ τους επίπεδα: στο γενικό, το ψυχολογικό/φιλοσοφικό και στο λεπτομερές, το νευροβιολογικό. Το δεύτερο, για λόγους οπτικής ευκρίνειας, έχει τυπωθεί με πιο μικρούς χαρακτήρες. Έτσι ο αναγνώστης μπορεί να επιλέξει αν θα ακολουθήσει το πιο γενικό μονοπάτι της σκέψης του συγγραφέα που περιγράφει την ψυχολογική πλευρά του θέματος ή θα πάρει την απόφαση να εισχωρήσει πιο βαθιά, στις νευροβιολογικές λεπτομέρειες της λειτουργίας του εγκεφάλου μας. Eκθέτοντας τις νεότερες επιστημονικές διαπιστώσεις σχετικά με τον τρόπο επενέργειας των αντιδράσεων στρες στον εγκέφαλο, ο νευροβιολόγος Gerald Huther μας προσφέρει μια απροσδόκητη, νέα οπτική για την κατανόηση του τρόπου με τον οποίο διαμορφώνονται βασικά πρότυπα συναισθημάτων όπως εμπιστοσύνη, πίστη, ελπίδα, εξάρτηση, μίσος και επιθετικότητα. Τι είναι εκείνο που κάνει τον άνθρωπο να αποζητά την αγάπη και την αναγνώριση; Τι τον καθιστά ικανό να αγαπά και κάτι άλλο πέρα από τον εαυτό του; Την απάντηση σε αυτά τα πάντοτε επίκαιρα ερωτήματα, αναζητά ο συγγραφέας στους εγγεγραμμένους στον ανθρώπινο εγκέφαλο σχηματισμούς νευρωνικών διασυνδέσεων οι οποίοι προκύπτουν από ό,τι ένας άνθρωπος μαθαίνει κατά το πρώιμο στάδιο της ανάπτυξής του.
Das hätte ich mir echt sparen können. Minimaler Inhalt - maximal einfältige Schlussfolgerungen. Ehrlich gesagt habe ich bei diesem Buch nicht wirklich was dazugelernt - schade.
Eigentlich wollte ich noch einmal Die Grundformen der Angst von Fritz Riemann zur Hand nehmen, da stieß ich im Netz auf ein Vortragsskript von Franziska Geiser, die auf den 63. Lindauer Psychotherapiewochen Riemanns Aussagen an dem aktuellen Stand der Forschung maß. Sie erwähnte Gerald Hüthers Biologie der Angst in ihrem Text und voilá - so landete das Buch in meinem Kindle.
Die Erstveröffentlichung geschah 1997 - somit ist die Biologie der Angst zwar nicht mehr brandaktuell - dafür zeigt sie einen Meilenstein der Gehirnforschung auf. Nämlich dass, was passiert, wenn ein Mensch Angst empfindet, und natürlich auch, warum wir überhaupt Angst empfinden. Dieses Wissen macht die Erkenntnisse der anderen Wissenschaften, allen voran der Psychologie, nicht obsolet, es bildet jedoch ein ordentliches Fundament der Verständnis.
Für Leser, die nicht vom Fach sind, denen sei die Biologie der Angst besonders ans Herz gelegen: Gerald Hüther versteht es meisterlich, verständlich, teilweise poetisch, über die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu berichten. Und er schiebt immer wieder Passagen in kleinerer Schriftgröße ein, in der die Fachleute zu ihrem Recht kommen. Ein sehr umfangreiches Stichwortverzeichnis und - selbstverständlich - ein Literaturverzeichnis runden das Werk ab.
Fazit: Hier ist es einem Wissenschaftler gelungen, Erkenntnisse aus seinem Fachgebiet einem breiten Publikum verständlich und spannend darzulegen. Allein der Preis von 18 Euro für einen Band von knapp 150 Seiten ist aus meiner Sicht, zumal nach 25 Jahren, leicht prohibitiv, obwohl Wissenschaftsverlage hier wohl widersprechen dürften. Aber das ist ein anderes Thema.
Gerald Hüther nimmt die LeserInnen mit in die Welt der (Neuro)Biologie und beschreibt anschaulich die Zusammenhänge zwischen neurobiologischen Prozessen, Entwicklungspsychologie und dem Weg, den wir als Gesellschaft eingeschlagen haben. Das Buch ist ein "must read" für diejenigen, die eine fundierte, aber händelbare Zusammenfassung, einiger relevanter Studien (bis Anfang der 90er Jahre) zum Thema Angst, Trauma, Stress und den damit einhergehenden neuronalen Verschaltungen, lesen möchten.
Doch das Buch ist noch viel mehr als eine wissenschaftliche Abhandlung: Als Advokat für Veränderung, als (vorsichtiger) Wachrüttler beleuchtet Hüther die ausgetretenen Pfade (oder Autobahnen), die wir als Gesellschaft noch immer (und immer mehr?) beschreiten. Der Autor arbeitet mit zwei Erzählebenen: Auf der einen handelt er die wissenschaftlichen Prozesse ab und auf der anderen zeichnet er eine Landkarte der menschlichen Irr- und Abwege. Zu Beginn eines jeden Kapitels regt er mit philosophischen Zitaten zum Nachdenken an, was den Lesefluss noch einmal erleichtert. Besonders informativ ist meiner Meinung nach auch die Legende von Fachausdrücken, die im Buch benutzt werden.
"Wir haben Stressreaktionen nicht deshalb, damit wir krank werden, sondern damit wir uns ändern können. Krank werden wir erst dann, wenn wir die Chance, die sie uns bietet, nicht nutzen." Dieses Zitat aus den Abschlussworten des Autors beschreiben die Kernbotschaft dieses knappen Werkes. Unsere Natur ist nicht dafür da uns zu zerstören, sondern um uns - im wahrsten Sinne des Wortes - zu erlösen. Am Ende bleibt die Frage: Sind wir wirklich bereit für Veränderung? Und wenn nein, warum nicht?
Ich war anfangs etwas verwirrt bezüglich der zwei Ebenen, in denen die Sachverhalte geschildert werden, jedoch hat genau das zunehmend das Verständnis erleichtert. top!