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Unter der Drachenwand

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Veit Kolbe verbringt ein paar Monate am Mondsee, unter der Drachenwand, und trifft hier zwei junge Frauen. Doch Veit ist Soldat auf Urlaub, in Russland verwundet. Was Margot und Margarete mit ihm teilen, ist seine Hoffnung, dass irgendwann wieder das Leben beginnt. Es ist 1944, der Weltkrieg verloren, doch wie lang dauert er noch? Arno Geiger erzählt von Veits Alpträumen, vom "Brasilianer", der von der Rückkehr nach Rio de Janeiro träumt, von der seltsamen Normalität in diesem Dorf in Österreich – und von der Liebe. Ein herausragender Roman über den einzelnen Menschen und die Macht der Geschichte, über das Persönlichste und den Krieg, über die Toten und die Überlebenden.

480 pages, Hardcover

First published January 1, 2018

135 people are currently reading
1043 people want to read

About the author

Arno Geiger

28 books128 followers
Geiger grew up in the village of Wolfurt near Bregenz. He studied German studies, ancient history and comparative literature at the universities of Innsbruck and Vienna. He has worked as a freelance writer since 1993. From 1986 to 2002, he also worked as a technician at the annual Bregenzer Festspiele summer opera festival.

In 1996 and in 2004, he took part in the Ingeborg-Bachmann-Preis competition at Klagenfurt.

In October 2005, he was the recipient of the first Deutscher Buchpreis[1] literature prize (awarded by the booksellers' association of Germany) for his novel Es geht uns gut.

Geiger lives in Wolfurt and Vienna.

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Community Reviews

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461 (13%)
4 stars
904 (27%)
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1,057 (31%)
2 stars
628 (18%)
1 star
285 (8%)
Displaying 1 - 30 of 253 reviews
Profile Image for Jessy.
74 reviews12 followers
November 1, 2021
junge ich hasse dieses buch. tut mir leid herr Geiger, aber ich weiß auch nicht was sie sich gedacht haben als sie dieses buch geschrieben haben.
es ist okay-ish aber alles was in den knapp 500 seiten geschrieben wurde hätte man auch auf 320 oder so runter reduzieren können (wenn überhaupt). es wird legit die ganze zeit die kleinste Handlung von jedem beschrieben und dann gibt es auch keine Markierungen wenn ein Kapitel auf einmal ein Brief von Lore Neff an ihre Tochter ist oder wenn es mal n Brief von Oskar Meyer ist. ich lese und lese und auf einmal denke ich veit nennt Margot seine Tochter ey da krieg ich aber zu viel.
Oskar Meyer war auch so ein komischer Zusatz zu der Geschichte, gefühlt hab ich erst am ende des Buches richtig gecheckt, dass es einen Oskar Meyer gibt.

wenn mich jemand at gunpoint hält und um freizukommen müsste ich sagen was so die Haupthandlung des Buches ist? ihr würdet mich nie wieder sehen.

Wer auch immer sich ausgedacht hat dieses buch ins Kerncurriculum zu nehmen für niedersachsen abi 2022 der sollte sich in acht nehmen weil its on sight fgjsdhfj

wo wir schonmal bei Kritik sind, ich verstehe auch nicht was Arno Geiger mit den ganzen Schrägstrichen hat/ was soll das?/ haben die irgendeine Bedeutung??/ die machen den text auch nicht sonderlich angenehmer zu lesen sag ich so wies ist.

vielleicht mag ich das buch auch nicht weil ich gefühlt die letzten 100 (mehr oder weniger...) seiten nur so auf Lücke gelesen habe. was ist bitte schwarz Indien???
ich bin so verwirrt.

endlich bin ich durch mit diesem buch, das hat mich lange genug gekostet

sachen, die ich gut fand (oder auch nur annähernd interessant):
- die Beziehung zwischen Margot und Veit (die hätte man aber auch nicht noch mehr slow-paced schreiben können nh, junge junge)
- den brasilianer (aber so richtig Charakter hatte er später im buch finde ich idk, hab wie gesagt nicht alles richtig gelesen huch)
- die Nachbemerkungen

ich glaube das wars.

Viel Spaß an alle die es fürs abi noch lesen müssen. Ihr habt eine unglaublich tolle Zeit vor euch.

Profile Image for elly.
311 reviews219 followers
May 21, 2021
words cannot describe how much i hate this
Profile Image for Alexandra .
936 reviews363 followers
February 4, 2018
Ich lese ja sehr gerne und häufig Weltkriegsliteratur, sowohl aus der jüdischen Sicht als auch aus der Front- und aus der Täterperspektive. Viele Romane waren furchtbar und haben mich sehr erschüttert, waren aber dennoch sehr kraftvoll und genial, nur dieses Werk hat mich ehrlich gesagt als eines der wenigen extrem gelangweilt. Und das ist die erste und verwerflichste Todsünde in meinen 10 persönlichen Literaturgeboten.

Dabei weist das Setting und die Anlage der Geschichte extrem viel Potenzial auf. Wie bereits in Christoph Ransmayrs genialem Roman Morbus Kithara spielt die Handlung im Salzkammergut, das vor allem von vielen Nazis und anderen als Rückzugsort frequentiert wurde, weil es nicht wirklich massiv von Zerbombungen bedroht war und zudem auch die Verortung eines relativ unbekannten Konzentrationslagers mit vielen Außenstellen darstellte. Der Schauplatz des Romans ist also schon mal außergewöhnlich innovativ und sehr gut.

Auch die Protagonisten sind von der Anlage her überhaupt nicht schlecht konzipiert. Ein verwundeter Soldat mit posttraumatischem Stresssyndrom und ein paar weiteren auch sichtbaren Verletzungen, der sich durch ein bisschen Tachiniererei* vor der erneuten Einberufung zur Front zu drücken versucht, eine deutsche Ehefrau, die in der Fremde auf die Heimkehr ihres Mannes wartet, der im Salzkammergut geboren ist, eine böse Quartierfrau, der Inbegriff einer perfiden Nazibraut, gnadenlos, rücksichtslos und korrupt, ihr Bruder, der von Brasilien träumt und überall durch sein ehrliches Gemüt und sein loses Mundwerk aneckt, der Onkel des Soldaten, der als Polizeipostenkommandant zwar durchaus vernünftig, aber auch der geborene Mitläufer und Opportunist ist und dann noch das gesamte Dorf, das sich auch sehr gut mit der menschenverachtenden Nazidoktrin arrangiert hat.

Der Plot ist ja wirklich nicht schlecht, aber extrem gestört hat mich, dass die Figuren einfach total langweilig reden, denken und handeln. Hätte mir meine Mizzi-Tant(e), die aus der Gegend stammt, so etwas erzählt, hätte ich innerlich gegähnt und mir aus Respekt vor der alten Dame die Antwort verbissen, dass dies keine gute Geschichte sei. Auch wenn dann mal tatsächlich etwas Spannendes im Romanfinale passiert, gibt uns der Autor kein Motiv, keine innere Entwicklung der Protagonisten, warum jetzt diese Tat stattgefunden und was sich die Figur wirklich dabei gedacht hat. So abgespeckt minimalistisch diese Figurenentwicklung vom Autor entworfen wurde, konnte sie mich einfach überhaupt nicht fesseln. Viel zu sehr hat sich Geiger auf die Originalmaterialien, die Briefe, die er vor Jahren laut Interview mit Dennis Scheck in der Sendung Lesenswert auf einem Flohmarkt erstanden hat, kapriziert. Authentizität schön und gut, aber bei einem Roman muss man dann schon aus der Innensicht einiges dazu erfinden, damit daraus letztendlich eine gute Geschichte wird. Und diese war für mich definitiv zu langweilig, die Figuren zu flach, zu farblos, völlig ohne Entwicklung und inneren Antrieb.

Die Atmosphäre im Dorf war weiterhin geprägt von der keifenden Quartierfrau, überfliegenden Bomberstaffeln, Todesfällen, Latrinengerüchten, und Stromausfällen. Wenn der Quartierfrau der Wehrmachtsbericht nicht gefiel, beförderte sie die leeren Mistkübel mit Fußtritten über den Hof. Dann sprach man sie besser nicht an.

Fazit: Lest unbedingt mal einen Geiger, aber nicht diesen. Ich empfehle „Der alte König in seinem Exil“. Das ist mal eine wirklich gute Story. Dieses Buch steht auf 2,5 Sternen was ich gnädigerweise mit einem ganz speziellen Geigerbonus dann noch auf 3 aufgewertet habe.

*Tachinierer = Drückeberger · Faulenzer · Müßiggänger · Nichtstuer · Tagedieb
Profile Image for Ines.
238 reviews8 followers
October 31, 2021
die Deutschstunden zu dem Buch werden definitiv keinen Spass machen
Profile Image for Vi.
10 reviews
July 21, 2022
Für den Inhalt hätten 200 Seiten und weniger gereicht.
Profile Image for Lea.
176 reviews2 followers
December 14, 2023
Rip an alle die es wegen dem Deutsch LK lesen müssen-
Profile Image for Esther.
Author 3 books49 followers
June 15, 2018
Anfangs hatte ich einige Probleme, mich auf die Sprache und den Stil dieses Buchs einzulassen.
Der Protagonist Veit Kolbe schreibt wie ihm der Mund gewachsen ist und gerade am Anfang fand ich das ziemlich grobschlächtig (nicht im Sinne von vulgär, sondern im Sinne von anspruchslos). Die Entwicklung, die dieser junge (ca. 24 Jahre alte) Mann im Laufe des Jahres, die dieser Romans umfasst, durchläuft, ist allerdings bemerkenswert und mit ihr ändert sich auch die Tiefe seiner Sprache und Gedanken.
Den übergangslosen Wechsel zu anderen Protagonisten fand ich ebenfalls anfangs gewöhnungsbedürftig, vor allem als man noch nicht wusste, um wen es sich handelt und was diese neue Perspektive zur Geschichte beitragen wird.
Auch tat ich mich mit den Briefwechseln und hier vor allem dem Zusammenschneiden verschiedener Briefe anfangs sehr schwer.

Es brauchte etwa 150 Seiten, bis ich mich ohne gedankliches Anecken in diese Geschichte hineinziehen lassen konnte.
Bis ich verinnerlichen konnte, dass diese ungewohnte und etwas chaotische Darstellung vielleicht auch die Wirren und die Unsicherheiten der Kriegssituation repräsentieren sollten.
Bis mir die verschiedenen Handlungsträger mit ihren Eigenarten, ihrem Stil, ihren Sorgen und ihren Hoffnungen jede.r für sich irgendwie ans Herz gewachsen sind.

Selten habe ich einen Roman über den zweiten Weltkrieg gelesen, der mir so viele verschiedene Perspektiven parallel zueinander glaubhaft nahebringen konnte.
Die parteitreuen Überzeugungen der Elterngeneration, die erst ganz zum Ende hin bröckeln; die Zweifel der Generation, die sich im Krieg verheizt fühlt und feststellt, dass der Krieg ihnen Jugend, Lebenschancen und Glück auf lange Zeit zerstört hat, die aber trotzdem nicht gegen dieses Schicksal ankämpfen können; die Menschen, die alles hinter sich gelassen haben, um mit mehr oder weniger Habe in ländlicheren und ruhigeren Gebieten den Krieg zu überleben; und natürlich das Schicksal der jüdischen Familie, die aus nur für sie plausiblen Gründen viel zu lange in Wien bleibt und die auch in Ungarn nicht sicher sein wird.
Die verschiedenen Ansichten der Deutschen und Österreicher sind nur angedeutet, aber doch spürbar.
Die Figur des Brasilianers bringt wie ein heißer Sonnenstrahl alles andere zum Verblassen.

Ich bin froh, dass ich mich von den ersten Schwierigkeiten nicht abhalten gelassen und das Buch bis zum Ende gelesen habe.
Die Nachbemerkung hat mich dann endgültig überzeugt, dass diese Geschichte erzählt werden und gelesen werden musste.

1 review1 follower
September 19, 2022
Ich musste das Buch für meinen Deutsch- Lk lesen und beim Lesen des Klappentextes hatte ich wirklich Hoffnungen, dass das Buch interessant wäre. Aber nein. Die ersten paar Kapitel waren einfach nur langweilig und verwirrend, ich habe sie mehrmals gelesen und wusste trotzdem nicht wirklich, worum es geht. Dann kamen die Briefe der anderen Erzähler und da war ich dann komplett raus und wollte am liebsten aufhören. Ich hatte keine Ahnung, wer da gerade erzählt und bin davon ausgegangen, dass es noch Veit wäre, sodass die Briefe keinen Sinn ergeben haben. In der Schule hat unser Lehrer uns gesagt, dass es noch andere Erzähler gibt, sodass ich das dann wenigstens verstanden habe. Das Buch hat es aber trotzdem nicht besser gemacht. Es gibt einfach keinen Plot, nur ganz viele kleine Geschichten, von denen ich keine wirklich spannend fand (ok außer die von Oskar, wobei ich da den ersten Brief gar nicht verstanden habe, weil ich wie gesagt dachte, dass Veit erzählen würde). Der Schreibstil ist unglaublich ätzend. Mir hätten auch 200 Seiten gereicht. Geiger beschreibt jedes kleine Detail, was den Leser einfach nicht interssiert. Die "wichtige Message" des Buches geht unter, wenn man ganze Abschnitte überspringt, weil sie so langweilig sind. Mir ist klar, dass es in diesem Buch eigentlich nicht um die Unterhaltung geht, aber wenn der Leser nicht mal merkt, was der Autor ausdrücken möchte, weil die Geschichte so langweilig ist, hilft das auch nicht weiter. Daraus hätte man echt besseres machen können, weil ich die Ausgangssituationen der meisten Erzähler zudem ziemlich interessant gefunden hätte, wäre das Buch besser geschrieben.
Das einzig positive, dass ich sagen kann ist, dass es zum Ende ein ganz bisschen besser wird, wenn man die ganzen Charaktere schon kennt. Die Nachbemerkung mochte ich auch, das war vielleicht das spannendste am ganzen Buch (könnte dran liegen, dass das das einzige war, was sich Geiger nicht ausgedacht hat).
Ich verstehe echt nicht, wieso so etwas abiturrelevant ist. Da würde ich lieber noch mal Goethe oder so lesen, der schreibt definitv spannender als das hier. Das Buch hat bei mir nur dazu geführt, dass ich super unmotiviert im Unterricht war, obwohl ich normalerweise gerne lese und das auch am liebsten im Unterricht gemacht habe.
Profile Image for Gavin Armour.
612 reviews127 followers
August 21, 2021
Liebe in Zeiten des Krieges…Arno Geiger gibt ihr Gewicht und eine Zukunft in seinem Roman UNTER DER DRACHENWAND (2018). Der Österreicher erzählt vom letzten Kriegsjahr 1944. Von Kriegsmüdigkeit und der Angst, in den letzten Tagen des Untergangs mitgerissen zu werden.

Der Versehrte Veit Kolbe, auf Genesungsurlaub, flieht vor den Durchhalteparolen seines Vaters und der Gott- und Führerergebenheit der Mutter nach Mondsee, einer kleinen Gemeinde nahe Salzburg, gelegen unter der titelgebenden Drachenwand, einem steil aufragenden Felsen. Kolbe gelingt es mit verschiedenen Tricks mehrfach, seinen Urlaub zu verlängern, da er, der u.a. an der Ostfront gedient und allerhand gesehen und miterlebt hat, woran er eigentlich nicht mehr erinnert werden möchte, am liebsten den Krieg und gleich damit auch das Nazi-Regime hinter sich lassen will. Daß der Krieg verloren ist, wissen er und seine Kameraden, die den Rückzug im Osten miterlebt haben. Zudem trifft Kolbe in Mondsee eine junge Frau, die mit ihrem Kind aus Darmstadt evakuiert wurde. Nach anfänglichen Mißverständnissen nähern sich beide an und es entsteht eine Liebe, die Gefahr läuft, gleich wieder in den Wirren des Krieges unterzugehen.

Erzählt wird dies alles zumeist aus der Sicht Kolbes, der als Ich-Erzähler fungiert und dem Leser recht unverbrämt seine Gedanken wiedergibt. Er ist abgebrüht, wwas die eigenen Taten betrifft, er weiß, daß er und seine Kameraden Schuld auf sich geladen haben, er hat längst innerlich mit dem Regime gebrochen und weiß um die Gefahr, wenn man seine Gedanken laut äußert. Und er will leben. Leben und lieben und sich einer Zukunft zuwenden, die für viele bereits verloren scheint, die immer noch an die Versprechen vom Herrenvolk und dem „Lebensraum im Osten“, die immer noch an die Propaganda und die völkische Ideologie glauben.

Unterbrochen wird Kolbes Erzählfluß von Briefen, die die Darmstädterin erhält, aber auch von solchen an andere Personen, die in Mondsee und Umgebung untergekommen sind. Darunter eine ganze Klasse einer Mädchenschule, die mit ihrer Lehrerin hier einquartiert wurde. Während sich die Lehrerin gegenüber dem zunächst an ihr interessierten Kolbe abweisend zeigt, wird die junge Nellie, die daheim ein Chaos wegen einer unliebsamen Liebschaft mit ihrem Cousin hinterlassen hat, mehrfach von Kolbe gesehen, bevor sie plötzlich verschwindet. Kolbe, dessen Onkel Polizeichef im Örtchen ist, will wissen, was aus der jungen Frau geworden ist, während weder die Kameradinnen noch die Polizei sonderlich interessiert am Verbleib des Mädchens erscheinen.

Anhand der Briefe, die die Darmstädterin, die Nellie und die ein nie näher genannter Adressat von einem jüdischen Mann, der mit seiner Frau und der gemeinsamen Tochter zunächst nach Ungarn fliehen kann, bevor sich die Wege in den Kriegswirren verlieren, erhalten, kann Geiger die Realität des Krieges immer in das manchmal wie ein märchenhaftes Idyll abseits des Geschehens wirkende Mondsee hineinholen. Die Bombardierungen sind in diesen Briefen ebenso Thema, wie es die Härte der Verfolgung ist, aber auch die Aufregung eines Jungen, der seine Cousine liebt und demnächst zur Flak eingezogen werden wird. Der Krieg aus den unterschiedlichsten Perspektiven. Kolbes Erinnerungen an Erschießungen, furchtbare Gräueltaten an Zivilisten und die Brutalität entfesselter Gewalt gerade an der Ostfront, tun ihr Übriges. Man kann so weit fliehen, wie man will, der Krieg ist total, er ist überall, er dringt in die Leben ein, indem er seine Verluste eiskalt aufreiht, er dringt aber auch in die Seelen ein, weil man die eigene Menschlichkeit vergisst.

Es gelingt Geiger, den Leser durch die Sprache, die er Kolbe angedeihen lässt, aber auch durch die Haltung (und die Sprache) weiterer Figuren wie bspw. die Vermieterin der Zimmer, in denen Kolbe und seine neue Freundin leben, des Onkels und anderer Dorfbewohner, die sich zu fragen beginnen, wieso der junge Rekonvaleszent immer länger in ihrem Ort verweilen darf, während an allen Fronten immer verzweifelter gekämpft wird und die alliierten Bombengeschwader immer häufiger und immer ungehinderter auch über Mondsee ihre Bahnen ziehen, die Verhärtung, aber auch die Verrohung und die Abstumpfung spürbar werden zu lassen, die fünf Jahre Krieg mit sich bringen. Abgestumpft gegenüber dem Leid der andern, aber ebenso gegenüber dem eigenen Leid oder dem naher Verwandter, leben diese Menschen auf einen Fluchtpunkt hin, den sie erahnen, hinter dem sich für die meisten aber nie ein neuer Horizont auftut. Die Niederlage – die Kapitulation – wird von den meisten als drohender Untergang wahrgenommen. Geiger, der für seinen Roman intensiv recherchiert hat, kann durchaus jenen verhängnisvollen Mix aus Defätismus, stiller Hoffnung und unterschwelliger Angst einfangen, die viele in den letzten Monaten, wo auch immer sie sich aufhielten, befallen haben muß. Zudem spürt der Leser die Diskrepanz zwischen dem eigenem Empfinden, den eigenen Gedanken und jener konvertierten Gesellschaft, die eigenes Empfinden und eigenes Denken schon lange unterbunden hat. Je näher die Front, desto übler die Durchhalteparolen, desto enger die Überwachung, desto schneller die Denunziation.

Nicht alles in Geigers Roman erschließt sich dem Leser unbedingt. Die Idee, mit den Briefen ein Außen hinein zu holen in eine abgeschiedene Gesellschaft, ist an sich keine schlechte, doch zumindest jene Briefe des jüdischen Ehemanns und Vaters, der sich Sorgen macht und schließlich vor Angst und Panik vergeht, sind zwar erschütternd, aber im Kontext des Romans nicht wirklich relevant. Ein wenig wirkt es, als wolle Geiger hier einen Kontrapunkt setzen, da seine Geschichte sich ansonsten um die Schicksale von Tätern dreht. Das ist ehrenhaft, doch mutig ist es nicht. Als gäbe es eine ungeschriebene Regel, nicht über den Krieg schreiben zu dürfen, schreiben zu können, ohne das große Ganze im Blick zu behalten. Doch stellt sich dann die Frage: Warum überhaupt eine Geschichte wie diese, die an ihrem Ende zudem einen leichten Schwenk Richtung Melodrama beschreibt? Ein Schwenk, der ihr nicht wirklich guttut und der zudem die Dringlichkeit, die Unbedingtheit des Erzählten, bricht. Man konnte auch sauber bleiben – ist es das, was der Autor uns erklären will? Oder gar, daß sich tausendfaches Unrecht durch eine einzige Tat, die vielleicht gerecht sein mag, aufwiegen lässt?

Auch formal gibt es einige Merkmale im Roman, die man zumindest hinterfragen kann, auch wenn sie nicht wirklich stören. Daß da regelmäßig – Gedanken einklammernd? – Spiegelstriche zwischen die Sätze gesetzt werden, die wie Absätze wirken, obwohl das Schriftbild etliche Absätze aufweist, erschließt sich ebenso wenig, wie die Tatsache, daß die wiedergegebenen Briefe offensichtlich Bündelungen mehrerer Schreiben sind, dies aber im Grunde nicht kenntlich gemacht wird.

Doch sind dies letztlich Marginalien, denn sie stören den Lesefluß nicht und sind leicht zu übersehen. Arno Geiger ist – nicht dies zu allerletzt – eine wunderbare, weil leise und zarte Liebesgeschichte gelungen, die Hoffnung gibt, Hoffnung vermittelt und dabei nie überschwänglich wird, nie aus einem Rahmen bricht, den nun einmal eine besondere historische Situation setzt. Natürlich passt der Roman zu jenen neuen, auch literarischen, Versuchen, nach Jahrzehnten, in denen man sich dem Leid der Opfer gewidmet hat, nun – endlich? – sich den Wunden und Entbehrungen zu widmen, die die Täter erlitten und geleistet haben. Vielleicht eine Apologie, vielleicht aber auch schlicht ein menschliches Bedürfnis, auch vom eigenen Leiden zu erzählen. Oder dem der Großeltern. Ein gutes, gut lesbares Buch ist dabei allemal herausgekommen.
Profile Image for Kuffnuckel.
32 reviews2 followers
October 11, 2021
Gerne würde ich einmal dem "Tribunal" beiwohnen, welches den Literaturkanon für die gymnasialen Oberstufe festlegt...ich tippe, dass jedes meiner Vorurteile gegenüber den Freunden und Freundinnen mit dem Stock im Popo, sich bestätigen würde....denn diese Grundausstattung ist wohl Voraussetzung dafür, dieses "endlose", sich immer wieder neu erfindende, aber über die Maßen langweilige Geschichtengeproze zum Abi-Pflicht-Lesestoff des Jahrgangs 2022 zu machen...Dabei kann Geiger es wirklich besser und ergreifende, prosaischere, spannendere und aufwühlendere Geschichten aus der Zeit des 2. Weltkrieges gibt es zu Hauf. Für mich gibt es wirklich nichts, weshalb man sich für diesen Titel aussprechen müsste...außer man hat einen Stock im...
Profile Image for charlotte_23.5.
85 reviews
August 1, 2022
Ich musste dieses Buch für die Schule lesen und wurde erneut daran erinnert, wie schrecklich die Bücher sind, die laut dem Lehrplan gelesen werden müssen. In den gesamten, fast 500 Seiten fand keine Handlung in irgend einer Form statt, sodass ich mehrfach beim lesen eingeschlafen bin. Zudem wurde alles sogar die unwichtigsten Dinge so haarklein beschrieben, das es echt nicht auszuhalten war.
Profile Image for Felicitas Knape.
2 reviews2 followers
June 21, 2022
Ich mag die unaufgeregte Art, mit der über das Alltagsleben in schwierigen Zeiten geschrieben wird. Viele Bücher dramatisieren Liebe Verlust Verbrechen etc. sehr. Dieses Buch nimmt einen dagegen mit in eine Zeit und in die Sicht von Menschen wie es tatsächlich gewesen sein könnte ohne es als ein Hollywood Drama aufzublasen. Außerdem wirkt es sehr gut recherchiert und wenn man die Gegend kennt macht es umso mehr Spaß das Buch zu lesen. Man darf sich nur nicht auf einen Roman mit großem Spannungsbogen einstellen. Verwirrend fand ich die Sprünge durch eingebaute Briefe unterschiedlicher Personen, die teilweise etwas zusammenhangslos wirken. Alles in allem hab Ich das Buch gern gelesen :)
Profile Image for Lena.
6 reviews1 follower
January 11, 2022
Es war zwar bedeutend besser als katz und maus aber trotzdem viel zu lang für relativ wenig handlung. Und entweder hab ich einfach nicht richtig aufgepasst oder der Arno hat einfach viel zu viele Charaktere eingebaut. Von Oskar hab ich erst in den Nachbemerkungen was gehört. Ist ne solide 3
Profile Image for Jeroen Decuyper.
196 reviews44 followers
April 14, 2020
De Tweede Wereldoorlog gaat zijn laatste jaar in wanneer we het levensverhaal van soldaat Veit Kolbe ingezogen worden. Het boek vertelt zijn wedervaren vanaf het moment waarop hij zwaargewond - zowel fysiek als mentaal - terugkeert uit de veldtocht van de Nazi’s in de Oekraïne. “Het onbeschrijfelijke gevoel dat je het hebt overleefd, met niets te vergelijken. Als kind de gedachte: als ik groot ben/ Nu de gedachte: als ik het overleef. /Wat is er mooier dan in leven te blijven?”

Hij heeft deel uitgemaakt van en deelgenomen aan de horror van het strijdtoneel. Niet van harte, want al van bij het begin van het boek merk je dat het vooral de vader is die overtuigd aanhanger is van de Führer, die in het boek consequent H. genoemd wordt. De zoon doet wat hij moet doen, maar is zich vooral bewust van de zinloosheid van de oorlog. Waarmee meteen één van de hoofdbetrachtingen van het boek vermeld wordt. De absurditeit van de oorlog weergeven, gezien door de ogen van het individu dat probeert te overleven, ondanks alles.

Om te herstellen van zijn verwondingen trekt hij weg uit het ouderlijk huis in Wenen, waar hij zich verstikt voelt en alleen maar ruzie maakt met zijn vader. Op voorspraak van zijn oom Johann die politiehoofd is in Mondsee, komt hij terecht in dat onooglijke dorpje aan de voet van de Drachenwand. Daar, in het Westen van Oostenrijk, verblijft hij een jaar en probeert zo goed en kwaad als het kan iets op te bouwen dat op een normaal leven lijkt.

Nu en dan verspringt de auteur van personage om een paar anekdotische verhalen te kaderen in het grotere verhaal. Zo zijn er de reeks brieven van de moeder van de vrouw die naast hem een kamer betrekt bij een hospita in Mondsee, of de kurkdroge, beschrijvende brieven van Oskar Meyer, een Jood die Wenen ontvlucht. Hij probeert zijn dierbaren in veiligheid te brengen en trekt zelf met vrouw en resterend kind richting Boedapest om aan de razzia's en de vervolging te ontkomen. Maar het zijn toch vooral de lange hoofdstukken waar we door de ogen van Veit kijken, die het beklijvendst zijn.

De roman leest als een literair dagboek, doorspekt met de brieven en dagdagelijkse beslommeringen. En het is een sterk staaltje geschiedschrijving, op heel meeslepende manier neergepend. Er lijkt niet zo heel veel te gebeuren, maar net dat is de kracht van de kleine verhalen in dit lijvige boek. Je leest en je leest en voor je het goed en wel beseft heb je de meer dan 400 pagina’s verslonden.
Profile Image for lesende lilly.
91 reviews1 follower
December 18, 2023
Wow! Was ein Werk, das uns Arno hier liefert!
"480 Seiten voller Spaß".


Das ist keine Quote aus dem Buch leute, ich fand die Funktion nur witzig lol

Ich weiß ich krieg hate für die drei Sterne...

aber zu meiner Verteidigung:
Ich wusste, dass Briefe kommen deswegen musste ich die nicht alle doppelt lesen.
Und ich hab das Buch innerhalb von zwei Wochen oder so gelesen (die Planung mit einer Woche war etwas eng lol), also hatte ich die ganzen Charaktere nicht vergessen bevor sie das nächste mal wichtig geworden sind.

Und ich muss Ali zustimmen, dass diese Nachbemerkungen am Ende gut sind, da fühlt man sich direkt gut, dass man weiß, was noch passiert.

Ich fand außerdem diese ganze Story mit dem Onkel nervig; das hat mich gar nicht gecatcht.
Profile Image for gianna.
1 review
January 9, 2023
1.5 Sterne

es fühlt sich so toll an dieses buch endlich als gelesen zu markieren halleluja
Profile Image for Fabian Neidhardt.
Author 7 books20 followers
May 8, 2019
Veit wird im zweiten Weltkrieg verwundet und kommt nach Mondsee (unter der Drachenwand), um zu gesunden und vom Krieg eine Auszeit zu haben.
Dort trifft er auf die kauzigen Individuen einer Gemeinschaft, die auf ihre eigene Art vom Krieg betroffen sind: Seine Quartiersfrau, der Gärtner, den alle nur den Brasilianer nennen, und sein Onkel, der Kommandant im Ort. Veit ist nicht der Einzige, der hier Schutz und Ruhe sucht, im Dorf sind auch eine Gruppe an Schülerinnen aus Wien und die Darmstädterin mit ihrem frisch geborenen Kind, die ihm Zimmer neben ihm wohnt.
In diesen Umständen zimmert er sich ein Leben zurecht, aus dem er nicht so schnell wieder wegwill. Aber der Krieg lässt niemanden los.
Arno Geiger erzählt nicht nur das Schicksal von Veit, sondern webt mit Briefen noch weitere Geschehnisse mit ein: Das Leben im Luftschutzkeller in Darmstadt, ein exemplarisches Schicksal einer jüdischen Familie oder die junge Liebe einer Schülerin.
Ich brauchte eine Weile, bis ich in der Sprache war, bis ich Veit folgen konnte. Irgendwann kannte ich ihn, konnte mit Veit zumindest bis zu einem gewissen Grad mitfühlen, verstand seine Motivation und wieso er tat, was er tat. Und irgendwann mochte ich auch die Sprache und die Bilder.

Aber bis zum Ende blieb der Roman über große Strecken zäh. Und so beklemmend die Briefe aus dem Luftschutzbunker oder aus der Sicht der jüdischen Familie beschrieben werden, leider ist das die Art, wie sehr oft über diese Zeit berichtet wird. Was es nicht schlechter macht, aber bei mir Ermüdungserscheinungen hervorgerufen hat.
Was mich tatsächlich aufgeregt hat, war die gefühlt verzweifelte Anstrengung, zu verbergen, dass Veit ja eigentlich ein Nazi ist. Begriffe wie Hitler und der Führer werden vermieden und nicht ausgeschrieben, der Hitlergruß wird nie so genannt und bis fast zum Ende enthält sich Veit einer Positionierung.
Ich verstehe, dass dies damals vielleicht die realistischste Art war, mit Nazis umzugehen, wenn man nicht ganz auf ihrer Seite war, aber sich nicht traute, sich offen gegen sie zu stellen. Aber in einem Roman aus der Ich-Perspektive will ich dann nicht nur die Handlungen und nach außen getragenen Haltungen interpretieren müssen, ich will wissen, wie Veit darüber denkt. Und das verbietet er mir.
Ich mochte einige Momente und Stellen in diesem Roman, aber ich musste viel Energie aufbringen, um sie herauszuarbeiten. Ich kann nicht abschätzen, ob sich das gelohnt hat.
Profile Image for Ali-Teration.
12 reviews1 follower
January 8, 2022
Das Buch ließ sich eigentlich ganz gut lesen, wobei ich leider sagen muss, dass es viel zu lang ist. Der Leser sollte wahrscheinlich einfach einen sehr genauen Einblick in die Kriegzeit bekommen, jedoch zieht dies die Geschichte unnötig in die Länge. Vor allem in der Mitte wurde die Detailliertheit teilweise echt anstrengend.
Außerdem war ich manchmal ein wenig verwirrt, weil es so viele Nebencharaktere gibt und die Hauptcharaktere nicht immer mit dem selben Namen benannt werden. Aufgrunddessen dass das Buch jedoch nicht so handlungsreich ist, hat man trotzdem einen relativ guten Überblick über das Geschehen. Dieses war trotzdem leider nicht unbedingt immer spannend gestaltet.
Das Ende gefällt mir jedoch sehr gut. Es ist realistisch und verknüpft die einzelnen Geschichten miteinander. Außerdem fand ich es sehr interesant zu lesen, was mit den Charakteren in den darauffolgenden Jahrzehnten passiert.
Abschließend würde ich sagen, dass das Buch auf jeden Fall noch viel mehr Potential gehabt hätte. Kürzer und teilweise spannender verfasst hätte das Buch bestimmt auch noch 4 Sterne bekommen können.
This entire review has been hidden because of spoilers.
Profile Image for Kate O'Shea.
1,326 reviews191 followers
July 29, 2022
Should be 3.5. My first reaction was that this book was a real slog. However parts of it are truly hypnotic and on the whole I was glad I read it. I hasten to add I read the translation.

The main figure is Veit Kolb, an Austrian soldier, who has been wounded and is recovering at home. When his father's attitude becomes unbearable Kolb moves to Mondsee where his uncle resides. Here he meets Margot and the two begin a relationship.

Kolb's diary is the main body of the book but we also hear (via either diary entries or letters) from Margot's mother, a young soldier who has a connection with Mondsee and a Jew who has not left Austria until it is too late to do so.

This book is quite detailed in that it describes daily life for all the contributors, which can become repetitive. It is easy to see why this technique is used with the letters as the postal system grinds to a halt and letters overlap or get lost before arriving two or three at a time.

However the main voice of Veit Kolb is the one you remember. His disillusionment with the Fuhrer, the army and the war in general brings him into conflict with his parents, his uncle and his landlady to name a few. The only thing that keeps him sane is his relationship with Margot and his desire to stay as far away from the Eastern front as possible.

The good news is that at the end of the book there is an epilogue detailing what happened to all the characters so you are not left wondering.

All in all an interesting novel which could have been quite a bit shorter were it not for the seeming desire to convey the monotony of war. I might recommend this to those truly interested in the voices of minor players in the second world war. Its well written and a lot of it is heartbreaking. 3.5 stars.

Thanks to Netgalley for the advance translation copy.
Profile Image for Bart Vanvaerenbergh.
258 reviews14 followers
September 16, 2023
IJzersterk boek over Veit Kolbe, die in 1944 nadat hij gewond raakt in Rusland terug naar huis wordt gestuurd om te herstellen.
In zijn thuisstad Wenen kan hij niet wennen dus verhuist hij naar het meer rustige Mondsee waar hij zijn leven weer probeert op te pakken en de hele oorlogswaanzin overdenkt.
Dubbel aangrijpend voor mij omdat ik op het moment dat ik dit boek las in o.a. Wenen, Boedpest en Györ was.
Profile Image for Carina.
42 reviews
January 31, 2022
Okay eigentlich wollte ich die Rezension schon letztes Jahr schreiben, als wir das Buch bzw den Roman für den Lk lesen mussten, aber habs vergessen.

Aufjedenfall hätte der Roman eigentlich sehr viel Potential, vorallem wegen den Briefen und unterschiedlichen Perspektiven und verschiedenen Charakteren im Roman. Aber als ich das Buch zuende gelesen hab hatte ich das Gefühl das halt die ganze Ziet nichts, aber wirklich NICHTS passiert ist...keiner der Charaktere (und wirklich NIEMAND) hat hier ansatzweise Charaterdevelopment - man kann ja argumentieren, dass der Roman vielleicht dann eher auf den Plot ausgelegt war? Ist halt blöd, weil es auch legit keine Handlung in diesem Buch gibt aber ok.Veit ist die ganze Zeit in diesem Dorf am Mondsee und dann passieren ständig so Nebenhandlungen, die halt einfach gar keinen Wert für die Geschichte haben und alle nur so halb ausgeführt sind. Und am meisten, am absolut meisten, hasse ich dass Geiger die ganze Zeit // statt normale ,, verwendet WIESO???? was ist der sinn davon?? Wieso macht man das? Ich hab fr Schmerzen beim lesen bekommen jedesmal. Und dann muss ich auch sagen, dass der Schreibstil so krankhaft langweilig und trocken ist, dass ich ab Seite 400 angefangen hab, die Seiten zu überfliegen. Insgesamt sind 500 Seiten sowieso total übertrieben, da man die Habdlung halt auch in 200/300 Seiten hätte wiedergeben und sich die ganzen unansugeführten Handlungsstränge hätte sparen können. Generell war Veit Kolbe total anstrengend zu lesen und es war sehr schwer sich in ihn hineinversetzen, weil seine Gedankenprozesse nicht nachvollziehbar sind, einfach weil diese an vielen Stellen nicht erläutert wurden.

Ich werde im Abi aber wahrscheinlich trotzdem Epikanalyse bzw Unter der Drachenwand wählen, weil man zu dem Thema viel sagen kann💀
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October 24, 2020
Vor einigen Wochen fand ich zufällig einen Brief meiner Großmutter, geschrieben nach der Vertreibung aus dem Sudetenland an die dort noch ausharrenden Eltern. Sie berichtet hierin über das sich Reinfinden, einige
Errungenschaften die den mühsamen Alltag etwas erleichtern, erkundigte sich über Diesen und Jenen aus der alten Heimat
und gibt am Ende der Hoffnung Ausdruck man möge sich bald gesund wiedersehen.

Dieser Brief hat mich sehr beeindruckt,
denn eigentlich hatte ich nie eine gute Verbindung zu meiner Großmutter. Ich
konnte mit dieser mürrischen und ewig
verhärmten Oma Zeit Ihres Lebens nichts anfangen, aber bei der Lektüre Ihres Briefes war es, als sehe ich plötzlich eine ganz andere Person und ich war sehr berührt.

Wie das Leben so spielt bin ich nun knapp 2 Wochen später rein zufällig zu diesem Buch gekommen, ohne eine rechte Vorstellung von dessen Inhalt zu haben. Sozusagen nur ein Lückenfüller.

Dieser hat mich dann wirklich umgehauen.
Wir alle kennen Kriegsgeschichten von
Helden, Opfern, Tätern und deren ideologischen Wahnsinn. Viele Geschichten sind erzählt worden, aber mir scheint diese
ist die Wahre, denn es geht um die kleinen
Leute und die kleinen Dinge, die Normalität in ihrer scheinbaren Banalität inmitten
einer aus den Fugen geratenen Welt.

Grossartig, berührend und sicherlich noch lange nachhallend.
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May 2, 2018
Eines meiner Hörbuch-Highlights dieses Jahres.
Torben Kessler liest wieder einmal großartig unaufgeregt und doch mit so viel Emotionen in der Stimme.
Besonders berührt hat mich, Arno Geigers Schilderung, wie der junge Mensch Veit Kolbe mit seinem Leben als Soldat und seinen Erlebnissen umgeht, wie betrogen er sich um sein Leben fühlt.
Ein bisschen fühlte ich mich hier an Remarques "Im Westen nichts Neues" erinnert.
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January 28, 2024
Better than your average ✨Schullektüre✨
Profile Image for Lara.
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August 17, 2021
Hauptsächlich wird das Buch aus der Sicht von Veit erzählt, zwischendurch gibt es aber auch Briefe von anderen Personen; Briefe von der Mutter der Darmstädterin Margot an eben diese, Briefe zwischen Kurt und seiner Cousine Nanni, die eine verbotene Liebesbeziehung führen, und zu guter Letzt Briefe des sich auf der Flucht befindenden Juden Oskar Meyer an seine Cousine Jeannette, die in Südafrika lebt. All diese zunächst scheinbar willkürlich ausgewählten Schriftstücke binden sich zum Ende hin immer mehr in den eigentlichen Handlungsstrang ein, was im Rückblick eine sehr facettenreich ausgearbeitete, berührende und ehrliche Erzählung erzeugt. Somit wirkt die Geschichte wie aus dem Leben damals gegriffen, super realistisch und irgendwie echt.

Einige Charaktere wirkten teils naiv, aber immer sehr glaubhaft, nie wirkte etwas überspitzt oder überromantisiert. Man konnte gut erkennen, wie die einzelnen Figuren zum Krieg stehen, was sie sich von ihm erhofften, wie ihre Erwartungen an die Kriegsführung der Deutschen lauten und wie diese zum Ende hin immer schwieriger aufrecht zu erhalten sind.

Der Schreibstil ist sicherlich nicht für jeden etwas, ich fand ihn aber einfach großartig! Er hat auf jeden Fall großen Wiedererkennungswert und bietet einen tieferen Einblick in Veits Persönlichkeit, seine Gedanken und Gefühle.

Eine ganz eigene Atmosphäre beherrscht das Buch, immer etwas zwischen Hoffnungslosigkeit und purem Glück, mal düsterer, mal fröhlicher, aber immer ein stimmiges Zusammenspiel, das mich selbst die zeitliche Distanz zum zweiten Weltkrieg manches Mal hat vergessen lassen.

Dabei ist der Roman aber ganz und gar nicht belehrend, es gibt keine Wertung im eigentlichen Sinne. Stattdessen wird dem Leser selbst überlassen, was er aus der Geschichte mitnehmen möchte.

Allerdings muss auch gesagt werden, dass das Buch keinesfalls etwas für schwache Nerven ist! Anfangs geht Veit noch sehr distanziert durch die Geschichte, ist sich nicht sicher, ob das, was in Deutschland gerade passiert, richtig oder falsch ist. Nach und nach und mit zunehmenden Panikattacken nach seiner Zeit im Krieg beginnt jedoch auch er, sich eine Meinung zu bilden, anfangs noch zögerlich, am Ende immer unausweichlicher wird ihm bewusst, wie falsch dieser Krieg eigentlich ist.


Fazit

Für mich ist »Unter der Drachenwand« eines der besten Bücher, die in der NS-Zeit spielen, das ich je gelesen habe. Wer sich für das Thema interessiert, sollte diesen Roman auf jeden Fall lesen!
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