Inmitten der Provinzleere, am Rande einer kaum frequentierten Landstraße, führt Herbert Szevko gemeinsam mit seiner resoluten Mutter und unter Beobachtung des kleinen Zierfisches Georg eine alte Tankstelle. Eines Tages taucht im Hitzeflimmern der Straße eine lebenshungrige junge Frau auf. Sie heißt Hilde, spricht wenig, hat eine Stelle als Putzfrau im dörflichen Hallenbad und lächelt sich in Herberts Herz. Das Leben auf der Tankstelle und der dörfliche Alltag geraten aus den Fugen. Herbert bricht von zu Hause auf, stürzt sich als Nichtschwimmer vom Fünfmeterbrett und dann hinein in einen verrückten Wirbel aus Stolz, Verzweiflung und etwas ihm bisher völlig Unbekanntem: Liebe.
Robert Seethaler is an Austrian living in Berlin and is the author of four previous novels. A Whole Life is his first work to be translated into English and is already a German bestseller, selling over 100,000 copies. The book has been translated from its original German by Charlotte Collins.
Ich mag einfach wie Seethaler schreibt und erzählt. Beim Eintragen hier, habe ich dann erstaunt festgestellt, dass ich das Buch zum zweiten Mal lese. Hat dem Lesevergnügen nicht geschadet. Herbert und Hilde. Zwei Aussenseiter die sich finden.
Auf unter 30S die erste Masturbationsszene (wer will das wissen über diesen Protagonisten?), der Versuch übergriffiges Verhalten durch Langeweile zu begründen (entschuldigen?), rassistische Begriffe und permanent werden Frauen (vor allem dicke Frauen) auf ihr Äußeres reduziert. Würde ich nicht weiterempfehlen. Schöner Schreibstil, gut zu lesen.
Mein erstes Buch von Seethaler war "Ein ganzes Leben". Dieser Roman hat mich dermaßen begeistert, dass ich seither immer mal wieder zu weiteren Romanen des Autoren greife, immer in der Hoffnung auf ein ähnliches Leseerlebnis. Jedes einzelne Mal wurde ich enttäuscht, aber nun bin ich geheilt. Nach diesem Buch wirklich absolut wieder!
Das Buch ist sehr gut geschrieben. Typische Österreichische Sachen und Landschaften sind drin. Es ist ein Art Roadmovie. Aber auch eine Bildungsroman. Es ist eigentlich alles und genau das war für mich das Problem. Es ist zu viel von allem. In der Mitte hatte ich deswegen wirklich mühe weiter zu lesen.
Es ist sprachlich klar ein der besseren Romane von Seethaler. Also deswegen lesenswert, aber man muss wirklich eine hilarische Geschichte mögen. Die 4 Sternen basieren sich hauptsächlich auf die Sprache und auf bestimmte sehr gute Abschnitte. Für 5 hat es nicht gereicht.
Der erwachsene Herbert lebt immer noch bei seiner Mutter Helene Szevko, die als verwitwete Tankstellenpächterin ein einfaches Leben auf dem Land führt. Herbert hat gelegentlich epileptische Anfälle und scheint nicht der Allerhellste zu sein. Als er sich in die dralle Hilde verguckt und sie bald darauf ins Haus holt, reagiert die Mutter wenig erfreut über diesen weiblichen Eindringling. Dann geschieht jedoch etwas, was das gewöhnliche Leben der drei aus der Bahn wirft. - In einer leicht "trottelig" wirkenden Sprache wird die noch junge Geschichte von Herbert und Hilde erzählt, die besser zu einem Ich-Erzähler Herbert passen würde als zu einem auktorialen Erzähler, dadurch aber das Einfältige und Dörfliche des Umfelds betont, wozu auch eine deftige Prügelei auf einem Dorffest sowie andere Randfiguren passen. Mir gefiel die Erzählweise mit ihren Redundanzen nicht besonders, ich empfand sie als langsam bis langweilig. Da half es auch nicht mehr, dass die Handlung im letzten Drittel minimal an Fahrt aufnimmt. Ehrlich gesagt bin ich von diesem Buch ziemlich enttäuscht, weil mir Seethalers Der Trafikant und Ein ganzes Leben sehr gut gefallen haben und meine Erwartung davon ausging. Darum nur knapp 2 Sterne.
Nach 140 Seiten musste ich endgültig feststellen, dass ich wohl nicht der intendierte Adressat Seethalers war und habe den Roman beiseite gelegt. Die Geschichte eignet sich aber sicherlich gut für den Sat.1 FilmFilm der Woche.
Sprachlich brilliant, wie immer bei Seethaler. Die Szenerie in der trostlosen Provinz ist gekonnt hingepinselt, wenn auch augenzwinkernd überzeichnet. Dennoch hat mich das Buch etwa ab der Hälfte zu nerven begonnen. Auf Dauer ist es doch recht anstrengend, wenn die Dialoge und Handlungen aller Hauptfiguren bar jeder Logik, ziel-, kopf- und planlos sind. Am Anfang war ich bereit, die depperten Protagonisten ins Herz zu schliessen. Irgendwann wollte ich sie aber einfach nur noch von der Bühne haben.
Ein grundsätzlich lesenswertes Werk eines Autors, den ich für seinen stets passenden und doch nicht anbiedernden Stil schätze. Roadstory ohne großes Pathos, aber mit viel Detailliebe und dem Sinn fürs Wesentliche.
Leider wird in einem Absatz mehrfach das N-Wort gebraucht. Ja, das ergibt im Kontext Sinn, aber auch: Nein, das N-Wort war hier nicht unvermeidlich. Anstatt Ersetzen hätte natürlich auch ein Kommentar per Fußnote o.ä. ein ungutes Gefühl vermieden. Leider ist all das unterblieben, egal ob nun durch Autor, Lektorin, Verlag, oder alle zusammen.
Ich hatte Lust auf ein weiteres Buch von Robert Seethaler, nachdem ich das brilliante "Der Trafikant" gelesen habe. Dieses Buch reicht bei weitem nicht daran heran. Die Geschichte handelt von einem 27-Jährigen in einem beschaulichen Dorf und entwickelt sich zu einem Roadtrip mit verrückten Charakter*innen. Es geht um Erwachsenwerden, Loslassen... Mir persönlich aus einer "zu männlichen" unkritischen Perspektive/ Blickwinkel. Sprachlich gut geschrieben, hat aber seine Längen und Absurditäten. Das Ende gefällt mir wiederum sehr gut.
Das erste Buch von Seethaler, das mich ehrlich enttäuscht hat.
Seethaler übertreibt seinen eigenen Stil. Die Figuren sind zu verträumt, die Handlung an den Haaren herbeigezogen und, obwohl die Figuren im Chaos versinken, hat man das Gefühl, dass nichts passiert.
Die Handlung hätte man auch gut und gerne mit weniger träumerischen Gedankenausflügen in 150 Seiten weniger erzählen können.
Ich liebe Seethaler trotzdem, jeder Schriftsteller hat ein schwarzes Schaf, aber bitte fangt nicht mit diesem Buch an, wenn ihr zu einem seiner Bücher greifen möchtet.
"Das war nämlich so: ..." lustig, traurig, groteske Situationen, absurde Gedanken und Wahrheiten - was braucht es mehr um in einen sehr speziellen Mikrokosmos einzutauchen?
Ein konservativer trostloser Ort am Land. Ein junger Mann, der versucht, mit etwa 30 erwachsen zu werden. Die konservativen Ansichten seiner Umgebung sind bei dem Protagonist gebündelt zu finden, vieles ist etwa klischeehaft dargestellt, wird aber durch absurde Handlungen abgeschwächt. Ab der Hälfte wird die Geschichteimmer unrealistischer, mit ein paar Längen, der Stil ist aber sehr schön, mit viel Humor, und das Ende à la Charlie Chaplin sehr gelungen.
"Da ist es jetzt vorbei. Da ist es herausgewachsen. Alles wächst irgendwann heraus. Die Geranien aus den Erdkübeln, die Kinder aus den Müttern, die Wünsche aus den Köpfen. Und die Schmerzen aus den Körpern."
Spannend und bildhaft geschrieben, komische Charaktere, wilde Roadtrip/ Coming of Age-Story. Manchmal die genau richtige Menge an Absurdität und manchmal einfach zu viel.
Ich mag ja diesen österreichischen Schreibstil à la René Freund und Robert Seethaler. Das hier war nun mein dritter Seethaler und wieder einmal hat er mich sehr berührt. Der Schreibstil ist wie gewohnt simpel, aber effektiv. Die Protagonisten kommunizieren wenig, aber sagen dadurch viel. Seethaler kürt in diesem Roman zwei Aussenseiter, Herbert und Hilde, zu Protagonisten, die zueinander finden und gemeinsam mit Herberts resoluter Mutter und seinem Zierfisch Georg so einiges erleben. Obwohl sich ab einem gewissen Punkt die Ereignisse überschlagen, ist diese Geschichte ruhig und so herrlich bodenständig, ja unaufgeregt. Jedes Wort das gesagt und in diesem Fall auch nicht gesagt wird, zählt. Die Geschichte gibt thematisch soviel her und das finde ich fantastisch. Und dies passiert nicht nur auf toternste Art und Weise, sondern hat stellenweise auch viel humoristisches. Es gibt einen Punkt Abzug, weil mir zwischenzeitlich tatsächlich ein wenig zu viel passierte für diese Art von Geschichte. Wenn ich Seethaler lese, erwarte ich schon fast eine ruhige, eher figuren- anstatt handlungsorientierte Story. Meckern auf hohem Niveau...
Mein vierter Seethaler Roman. Bester bleibt für mich „ein ganzes Leben“. Dieser Roman hier ist fein erzählt. Wie mit einer Lupe nimmt Seethaler seine Protagonisten in den Blick und vergleicht sie und Ihren Ausschnitt der Welt mit dem Fisch Georg im Wasserglas, der auch mit auf den Roadtrip kommt.....
.. ein in mehr als einer Hinsicht eigenwilliges Buch. Die Personen und ihre Geschichte sind irrwirtz, skurill, dramatisch, emotinal. Der Roman ist wohl nicht für jeden was, aber ich mochte ihn und fand die Lektüre lohnenswert.
Nach einem interessanten Anfang leider eine verworrene und absurde Fortsetzung, die mir nicht gefallen hat. Dieses Buch kommt nicht an das andere Buch von Robert Seethaler heran, das ch gelesen habe: Ein ganzes Leben war viel besser.
Was für ein seltsames Buch! Herbert betreibt mit seiner Mutter eine Tankstelle außerhalb eines kleinen Dörfchens und alles dort ist trist: Das Wetter, die Leute, die Tankstelle, die Straße, sogar Herbert und seine Mutter.
Die beiden sagen selten mehr als einen Satz, auch miteinander reden sie fast nichts. Es wurde einfach schon alles gesagt.
Eines Tages sieht Herbert eine Frau und verliebt sich im gleichen Moment in sie. Wie könnte er sie wieder finden? Sie auf ihn aufmerksam machen? Und als das geschafft ist: Wie kann er sie für sich gewinnen? Bald nachdem diese Fragen geklärt sind, wird das Buch zum Roadtrip-Roman, aber keinesfalls in einem langweiligen Auto, das kann ja jeder.
Robert Seethaler hat das Buch mehr oder weniger aus der Sicht des etwas kognitiv herausgeforderten Herberts geschrieben und hält das von vorne bis hinten durch. Das ist ein Kniff, den man über sich ergehen lassen und dem man sich aussetzen muss, sonst wird man das Buch nicht mögen können. Die Sprache nutzt oft simple Worte und wiederholt Satzkonstruktionen, aber die Tiefe der Handlung soll das wettmachen. Ich empfehle eine Leseprobe vor dem Kauf.
A really awesome story, so full of love without being corny. Seethaler's well-established anti-hero-concept again, but in comparison with "Die Biene und der Kurt" the female protagonist Hilde is in her own sweet way amazingly cool and tough. And also Herbert was treated very lovely by the Author. I was so excited after reading "Der Trafikant" and "Ein ganzes Leben" and reallz frustrated after "Die Biene und der Kurt", but "Die weiteren Aussichten" made everything up again :).
Seethaler'sche Desperados sind die Protagonisten dieses Romans - an manchen Stellen erscheint Herbert als moderner Woyzeck - Täter und Opfer einer Welt, in der er trotz allen Optimismus kaum zurecht kommt. Insgesamt dümpelt mir die Handlung aber doch zu sehr dahin und die Figuren sind weniger sympathisch als in vielen anderen Romanen des Autors.
Die Geschichte ist in sich nicht unglaublich spannend, aber die Art und Weise wie sie geschrieben ist, lässt einen das Buch fast sofort nochmal von Neuem beginnen. An Stellen unfassbar witzig und in einer Art und Weise geschrieben, dass man sich jede Szene detailliert und bildlich vorstellen kann. Sehr zu empfehlen ist auch die vorgelesene Version vom Autor selbst (zum Beispiel auf Spotify). :)
Tatsächlich habe ich das Buch nicht fertig gelesen - die Geschichte hat mich nicht zu 100% abgeholt, das Schicksal der Hauptperson wird sehr umfassend beschrieben, allerdings zieht sich dadurch die eigentliche Geschichte bzw. das Lesegefühl. Vielleicht ist es dadurch auch ein gutes Buch, weil das Lebensgefühl der Hauptperson dargestellt wird.. am besten selbst herausfinden
Sprache und Geschichte verhalten sich manchmal ganz leise und langsam, manchmal rasant schnell und schrill. Alleine wegen der kleinen wertvollen und nostalgisch lustigen Nebensätze habe ich das Buch geliebt.
Es war mein erstes Buch von Robert Seethaler. Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Ich mochte die Geschichte sehr gerne und sympathisierte sehr mit den Protagonisten. Gerne wieder ein Buch von diesem Autor!
Der 3. Seethaler in diesem Jahr macht das Bild nicht rund, sondern trübt es . Die Story und die Aktionen der Akteur*innen sind für meinen Geschmack etwas zu sehr abseits nachvollziehbaren oder erlebbaren Handelns.
Roadmovie in sehr schöner Sprache, wunderbar in die Zeit der Handlung gesetzt. Allerdings beim Schluss bleiben Fragen, warum habe ich dieses Buch gelesen und wieso entkommen die Protagonisten so einfach ihrem rechtmäßigen Schicksal? Robert Seethaler kann besser.