Ist es leichter glücklich oder unglücklich zu sein? Von Griechenland bis Niedersachsen, von den Fünfzigerjahren bis in die Gegenwart: In ihrem neuen Roman erzählt Vea Kaiser in ihrem einzigartigen Ton von der Glückssuche einer Familie und deren folgenreichen Katastrophen, von Möchtegern-Helden und Herzensbrechern. Und von der großen Liebe, die man mehrmals trifft. In einer niedersächsischen Kleinstadt wird die Erotik der deutschen Sprache entdeckt. In der österreichischen Provinz sehnt sich ein skurriler Schlagerstar nach einer Frau, die er vor 40 Jahren verlor. In einer Schweizer Metropole macht ein liebeskranker Koch dank pürierter Ameisen Karriere. Und auf einer griechischen Insel sucht ein arbeitsloser Gewerkschafter verzweifelt seinen Ehering, um dem Tod ein Schnippchen zu schlagen. Doch alles beginnt in einem vom Krieg entzweiten Dorf an der albanisch-griechischen Grenze. Mit einer Großmutter und Kupplerin par excellence, die keine Intrige scheut, um den Fortbestand ihrer Familie zu sichern. Und mit der klugen, sturen, streitbaren Eleni und ihrem Cousin Lefti, der sich nichts sehnlicher wünscht als Frieden. Als Kinder unzertrennlich, entzweien sich die beiden umso stärker als Erwachsene. Und kommen doch nie voneinander los. Mit hinreißender Tragikomik, einem liebevollen Blick für Details und furioser Fabulierlust folgt Vea Kaiser der Geschichte einer unvergesslichen Familie, die auseinandergerissen werden musste, um zusammenzufinden. Ein Roman über das Aushalten von Sehnsucht und Einsamkeit, über Neuanfänge, Sandburgen für die Ewigkeit und die Schönheit des Lebens als Postkartenmotiv.
Vea Kaiser wurde 1988 in St. Pölten geboren. Sie arbeitete als Übersetzerin, Fremdenführerin und Fotomodell. Seit 2007 studiert sie Klassische und Deutsche Philologie an der Universität Wien. Für ein Jahr studierte sie Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim. Sie lebt in Wien und Zürich. Für ihre belletristischen Arbeiten erhielt sie u.a. das Start-Stipendium des österreichischen Kultusministeriums, das Hans-Weigel-Literaturstipendium sowie den Theodor-Körner-Preis 2011 (Preis der Stadt Wien für Blasmusikpop oder Wie die Wissenschaft in die Berge kam). Kaiser war Finalistin beim 17. Open Mike und nahm 2010 an der Autorenwerkstatt Prosa des Literarischen Colloquiums Berlin teil. Ihr Debütroman Blasmusikpop oder Wie die Wissenschaft in die Berge kam wurde im September 2012 auf Platz eins der ORF-Bestenliste gewählt und avancierte zum Bestseller. Nach eigenen Angaben machen drei Dinge Vea Kaiser „richtig glücklich“: Fußball, Stöckelschuhe und Altgriechisch.
In einem griechischen Dorf an der albanischen Grenze hält die alte Yiayia Maria ihren Familienclan zusammen. Damit das so bleibt, muss eine ihrer beiden Töchter noch einmal für Nachwuchs sorgen. So wird Eleni geboren, die später ihren Cousin Lefti heiraten soll. Doch wie es das Schicksal will, die Matriarchin hat die Zeichen falsch gedeutet und die Verbindung von Eleni und Lefti steht schon, bevor sie überhaupt eingegangen wird, unter einem schlechten Stern…
Familiengeschichten sind mir von allen Geschichten die liebsten, denn sie führen uns meistens in die Vergangenheit, begleiten uns dann langsam in die Gegenwart und stellen eine Verbindung zwischen beidem her. Dabei gibt es außerdem viel Gelegenheit, geschichtliche Hintergründe aufzugreifen. So erleben wir in Vea Kaisers Roman den griechischen Bürgerkrieg und die Spaltung von Dorf und Familie in Royalisten und Kommunisten sowie die Verhaftungen und Folterungen der Kommunisten in den 60ern. Darüber hinaus zieht es Teile der Familie als Gastarbeiter nach Deutschland, Österreich und in die USA.
Vea Kaiser erzählt die Geschichte der Familie bis in die Generation der Enkel von Eleni und Lefti mit viel Wärme und Humor. Zum Schluss sollen die Familienmitglieder, die es in alle Winde verstreut hat, auf der titelgebenden Insel Makarionissi wieder zusammenkommen.
Eine beinahe epische, moderne Familiensaga zwischen der griechisch-albanischen Grenze und Hildesheim, die mir gut gefallen hat.
Zum Hörbuch: Burghart Klaußner liest hervorragend, es macht Spaß, ihm zuzuhören. Der Roman ist mit seiner leichten Sprache sehr gut für das Hörbuchformat geeignet.
Normalerweise sind Generationsromane gar nicht mein Fall, aber ich habe nun zwei im letzten Monat bis zum Ende gelesen und sogar genossen...
Wobei ich während der ersten 100 Seiten oder so mir gar nicht sicher war, ob ich besser aufhören, dieses Buch zu lesen und es sofort an die Bibliothek zurückgeben sollte. So langweilig fand ich es halt, neben meiner üblichen Beschwerde über Sagen (nämlich zu viele überflüssige Figuren/Namen, die man sich merken muss und dadurch kann man sich schließlich kaum mehr aufs Buch selbst konzentrieren). Doch als sich Makarionissi eher zu einer Migrantengeschichte herausbildete, hat es angefangen, mich hinzureißen. Ich mochte beide Hauptfiguren gerne. Ein ganzes Wochenende lang konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen!
Eine wahrhafte Reise durch die deutschsprachigen Länder. Dabei hat es der Autorin offenbar große Freude bereitet, deren feine kulturelle Unterschiede zu erkunden und hochzuspielen, dann wieder ab nach Griechenland und den USA.
Ich freue mich darauf, auch einmal Kaisers Debütroman Blasmusikpop lesen zu können, da ich ihren Schreibstil einfach klasse finde.
Los héroes felices es una novela de tumbona y helado, una novelita en la que pasan muchas cosas con muchos personajes que van y vienen. La historia de una familia griega y dos primos, ella y él, criados para casarse y cuyas familias sufriran distintas vicisitudes a lo largo del ancho mundo. Hay, por supuesto, una mujer guapísima, intenísima y con mucha personalidad a la que yo hubiera abofeteado en el minuto dos y hombres buenísimos que dan bastante pereza. ¿Recomiendo esta novela? El equivalente en televisión a esta novela sería una de esas tv movies de colores sobresaturados de los fines de semana. ¿Son buenas? No ¿Entretienen? Sí ¿Son fáciles de ver? Se pueden ver en encefalograma plano. ¿Te acordarás al terminarla? Ni de coña pero has pasado el rato.
Sehr zu empfehlen: Ein wunderbares Buch über das Loslassen, das Vergeben und die Kunst, nicht alles bestimmen oder im Vorhinein wissen zu wollen. Und eine wunderschöne Liebesgeschichte. Vea Kaiser ist da etwas Besonderes gelungen: einem grandiosen ersten Buch ("Blasmusikpop") ein ebensolches zweites Folgen zu lassen. Und den Schlusssatz ihres Nachwortes muss man einfach zitieren: Ceterum censeo Amazonam esse delendam. :-)
In einem kleinen griechischen Bergdorf sind die Zeiten vorbei, in denen die Salzstraße Reichtum und Wohlstand brachte. Die alte Maria hat noch Teile der guten Zeichen kennengelernt und für ihre Familie möchte sie diese erhalten. Dabei spinnt sie die Fäden, was sich nicht immer zum Besten der Versponnenen auswirkt. Ein besonderes Anliegen ist es für sie, dass die Kinder ihrer Töchter heiraten. Eleni und Lefti sind in ihrer Kindheit ein Herz und eine Seele. Doch Eleni möchte lieber eine Heldin sein als heiraten. Sie engagiert sich politisch, was sie kurzzeitig ins Gefängnis bringt. Es bleibt ihr nur die Heirat mit Lefti, mit dem sie gemeinsam nach Deutschland geht.
Letztlich über fünf Generationen spannt sich diese herzerwärmende Familiengeschichte, begonnen mit Maria, deren Töchter, Elenie und Lefti, Elenis Tochter Aspasía, deren Söhne Iannis und Manolis. Sie sind mit bei den ersten Griechen, die es nach Deutschland verschlägt. Ein Arbeitsvertrag ist in den 1960ern die heiß ersehnte Eintrittskarte. Während es Lefti, der sich schon immer durch Pünktlichkeit ausgezeichnet hat, nach einiger Zeit und nachdem er seine Deutschlehrerin Trudi näher kennengelernt hat, zöge es Eleni eher in die Welt der Politik, wäre da nicht der charmante Musiker Otto. Unter diesen Umständen ist die junge Ehe zum Scheitern verurteilt.
Mit viel Wärme und Herzlichkeit beschreibt die Autorin die Geschichte einer griechisch-internationalen Familie beginnend ungefähr 1956 bis in die heutigen Tage. Temperamentvoll sind die Familienmitglieder, manchmal etwas überschäumend im Ausdruck, aber zurückhaltend mit Gefühlen. Man sieht förmlich wie Eleni mit wilder Lockenpracht durchs Leben stürmt und Lefti eher ruhig nach seinem Glück sucht. Manchmal sind es Sekunden, die dem Leben eine andere Wendung geben. Schweren Zeiten folgen glückliche Tage geradeso wie im echten Leben. Neue Erdenbürger werden willkommen geheißen und von anderen heißt es Abschied nehmen. An manchem zerbricht die Familie fast, doch immer ist ein gewisser Zusammenhalt zu spüren. Und wenn man irgendwann das Buch zuschlägt im Bedauern, dass man gerne noch weitergelesen hätte, ist man doch bestens unterhalten von dieser Reise durch verschiedene Generationen und etliche Länder der Welt.
Griechenland 1948: Im kleinen Bergdorf Varitsi an der griechisch-albanischen Grenze fasst Yiayia Maria, Großmutter und erfahrene Kupplerin, einen folgenschweren Entschluss. Um den Fortbestand der Familie Kouzis sichern, soll ihr Enkelsohn Lefti seine Cousine heiraten. Als die kleine Eleni auf die Welt kommt, steht ihre Zukunft scheinbar schon fest, doch Yiayia Maria hat die Rechnung ohne die Sturheit und das Selbstbewusstsein ihrer Enkeltochter gemacht. Als sie ihren Fehler erkennt, ist es bereits zu spät. Widerwillig geben sich Lefti und Eleni als junge Erwachsene das Ja-Wort, aber nur, um endlich der dörflichen Enge entkommen zu können. In Deutschland entwickeln sie sich in völlig unterschiedliche Richtungen, finden beide ihre große Liebe und läuten damit das endgültige Auseinanderbrechen der Familie ein.
Meine Meinung
Es ist mir wirklich schwergefallen, eine Rezension zu schreiben, die diesem großartigen Buch gerecht wird. Vea Kaiser wagt sich an die ganz großen Themen wie Schicksal, Liebe, Schuld und Verantwortung heran, trotzdem behält der Roman immer seinen leichten, humorvollen Grundton bei. Warmherzig und mit viel Lebensklugheit erzählt die Autorin eine komplexe, weitverzweigte Familiensaga. Trotz zahlreicher überraschender Wendungen wirkt die Geschichte nie konstruiert, ein Ereignis scheint sich ganz natürlich und logisch aus dem vorangegangenen zu entwickeln. Tatsächlich liegt eine gewisse Tragik darin, dass sich manche Fehler über Jahrzehnte hinweg in jeder Generation wiederholen.
Bei Romanen mit sehr vielen Figuren habe ich oft Probleme damit, mich auf die einzelnen Schicksale wirklich einzulassen. Hier hatte ich damit jedoch keine Schwierigkeiten, weil wir die Charaktere über einen langen Zeitraum hinweg begleiten und ihre Entwicklung mitverfolgen. Eleni und Lefti habe ich ganz besonders ins Herz geschlossen, schließlich stehen sie im Mittelpunkt des ganzen Dramas, aber alle anderen Figuren sind ebenfalls liebevoll ausgearbeitet und interessant.
Für Vea Kaisers Schreibstil gilt Ähnliches wie für die von ihr ersonnene Geschichte: Leichtfüßig und oft poetisch, dabei aber nie bemüht wirkend. Ihre Sprache ist an sich sehr schlicht und klar und gerade dadurch sehr ausdrucksstark. Mit feinsinnigem Humor beschreibt sie die Irrwege ihrer Figuren und schafft es, in jeder Szene gekonnt den richtigen Ton zu treffen. Der Roman hat zahlreiche Schauplätze, vom Bergdorf Varitsi über St. Pölten und Chicago bis hin zur titelgebenden (fiktiven) Insel Makarionissi. Die Autorin macht dabei aber nicht den Fehler, sich in ausschweifenden Beschreibungen zu verlieren, ihr gelingt es, mit nur wenigen Absätzen das Lebensgefühl an einem Ort einzufangen. Mit kleinen, aussagekräftigen Details statt epischen Schilderungen hat sie nicht nur Orte, sondern auch vergangene Jahrzehnte vor meinem inneren Auge lebendig gemacht.
Ich muss gestehen, dass ich vor diesem Roman nur sehr wenig über die griechische Geschichte im 20. Jahrhundert wusste. Wenn man in der Schule beispielsweise über den 2. Weltkrieg spricht, liegt der Fokus ja meist auf anderen Ländern. Umso mehr habe ich mich darüber gefreut, so viel Neues über den historischen Hintergrund, zum Beispiel den Griechischen Bürgerkrieg in den 1950er Jahren, die Militärdiktatur und den Studentenaufstand, zu erfahren. Besonders gut gefallen hat mir, dass das politische Geschehen nicht nur Kulisse ist, sondern wirklich den Lauf der Handlung beeinflusst.
Fazit
Ein zauberhafter, unterhaltsamer und sehr intelligenter Roman über eine griechische Familie, die infolge einer schweren Fehlentscheidung auseinandergerissen wird, um Jahrzehnte später wieder zusammenzufinden. Ich freue mich schon darauf, mehr von dieser vielversprechenden jungen Autorin zu lesen!
Selten gerate ich an Bücher, wo die Charaktere so lebendig sind wie bei Vea Kaiser <3
Einzig die Sache mit den Klischees könnte Kaiser noch etwas runterschrauben, das hat mich an manchen Stellen doch etwas genervt. Aber ich hätte noch weitere 100 Jahre in der Geschichte dieser Familie verbringen können - es gehört unfassbar viel Feingefühl gepaart mit etwas Talent dazu, einen Roman der solche Themen behandelt, so leichtfüßig und sorglos wirken zu lassen. Wirklich ein großartiger Schreibstil, den die Autorin da hat.
Ich habe die gekürzte Hörbuch-Variante gehört, von Burghart Klaußner gelesen und habe es nicht bereut, trotzdem ich manchmal gern länger in einer Situation verweilt wäre...
Über Länder und Generationen hinweg ersinnt Vea Kaiser diesen Familienroman, in dessen Fokus eine griechische Familie steht, die das Glück sucht, Katastrophen erlebt und den Helden des Alltags Tribut zollt.
Helden der griechischen Mythologie ebenso wie reale und solche, die ihr Heldentum erst noch entdecken müssen, durchwirken die gesamte Geschichte, die selbst wie ein Homer'scher Heldenepos angelegt ist. Gesänge statt üblicher Kapitel gliedern die Handlung in einzelne Abschnitte. Eine Handlung, die mehr als 60 Jahre umfasst und durch die vielen Perspektivwechsel und Erzählstränge stets spannend bleibt.
Allein das Ende war mir vielleicht etwas zu viel heile Welt. Aber ein bisschen Happy End können wir doch eigentlich alle gebrauchen.
Der Anfang hat mir sehr gut gefallen, da war viel Tempo drin, aber es wurde seichter und seichter und seichter. Also Otto und Eleni sich wiedergefunden hatte, war die Geschichte für mich vorbei. Nicht zu Ende gelesen. Außerdem gab es ein paar historische Fehlerchen: als Lefti den Deutschkurs gemacht hat gab es noch gar keine Europäischen Sprachniveaus. Das ist eine Kleinigkeiten, aber mich nervt so was. Ebenso die weichgezeichnete Darstellung des Gastarbeiterlebens. Hallo? Das liest sich wie ein Märchen. War es aber nicht.
Auf den neuen Roman von Vea Kaiser war ich gespannt und ich habe dem Erscheinungstermin erwartungsvoll entgegen geblickt. Vor knapp zweieinhalb Jahren hat mich das junge Fräuleinwunder mit ihrem in jeder Hinsicht herzerfrischenden Debüt "Blasmusikpop" überrascht und bis auf ein oder zwei kleine Kritikpunkte auch begeistert. Die Geschichten eines kleinen fiktiven Bergdorfes und deren schrullige Bewohner wurden zur Verblüffung aller zu einem Bestseller und ich weiss bis heute nicht, ob das nun eine leidenschaftliche Proklamation für den Alpen-Heimatroman war oder eine Persiflage auf das Genre der Heimatfilme wie wir es aus dem Fernsehen der 50er/60er/70er Jahre kennen oder ob sie sogar schelmisch den Spiess umdreht und mit einem listigen Konter die Possenreißer auf die Schippe nimmt die billig über Heimatfilme spötteln und sich darüber lustig machen? Ich weiss es nicht und frage mich ob sie das wohl selbst weiss? ;-)
Wenn unbekannte Schriftsteller/-innen mit ihrem ersten Buch unerwartet viel Erfolg haben steigt die Erwartungshaltung und der Druck mit einem mindestens gleichwertiges Werk nachzulegen dürfte immens gewesen sein. Thematisch hat sie den Familienroman der mehrere Generationen umfasst und das Leben in der Abgeschiedenheit eines Bergdorfes beibehalten aber sonst einiges neu mit eingebracht. Stilistisch hat sie sich weiterentwickelt und die ernsteren Passagen im vielfältigen zwischenmenschlichen Beziehungsgeflecht sind einerseits mehr geworden und haben andererseits an Tiefe gewonnen. Die Szenen in denen der Humor durchblitzt sind etwas weniger klamaukig und subtiler erzählt aber nicht minder spritzig mit feiner Feder niedergeschrieben worden. Die Handlungsfäden sind feiner gesponnen und Eva Kaiser hat sich ein klitzekleines bisschen davon gelöst ihre Figuren zu betüdeln aber die Herzenswärme mit denen sie sich ihnen widmet hat sie beibehalten. Insgesamt wirkt dieser Roman deutlich reifer als der Erstling.
"Blasmusikpop" war in vielerlei Hinsicht All-Age Literatur für Leser zwischen 15 und 99 Jahren aber hier dürften sich die untere Schwelle des Lesealters erhöht haben. Ich bin mir nicht sicher, ob junge Leser unter 25 Jahren, Ausnahmen wird es immer geben, mit diesem Buch restlos glücklich werden. Ich glaube, das Buch richtet sich eher an Leser die Zeitgeschichtlich etwas bewandert sind und sich durch das geschilderte Lebensgefühl ein paar Dekaden zurück in die Vergangenheit angesprochen fühlen und es möglicherweise Erinnerungen an die gute alte Zeit auslöst. *seufzer* Achja, früher war ja bekanntlich immer alles besser. Kann aber auch sein das ich mich in dieser Hinsicht komplett täusche denn immerhin wurde dieses Buch von einem 26-jährigen jungen Frollein geschrieben …
Die Geschichten nehmen ihren Ursprung im Jahre 1956 in der Gebirgslandschaft der albanisch-griechisch Grenzregion. Das dörfliche Leben fernab von Städten hat die Familien (-strukturen) geprägt und sie wirken auf mich irgendwie verschroben und eigenbrötlerisch. Wegen der explosiven politischen Situation in Griechenland der 60er Jahre verschlägt es die zwei Hauptfiguren ins niedersächsische Hildesheim und von dort zieht es sie in die Weltstädte Chicago und St. Pölten. Obwohl St. Pölten keine klassische Metropole ist … oder doch? Die erfundene griechische Insel Makarionissi wird irgendwann zum neuen Lebensmittelpunkt und zum Schmelztiegel der Lebenswege und Generationen.
Vea Kaiser hat eine eigene Ausdrucksform gefunden Geschichten zu erfinden, zu erzählen und phantasievoll nach ihrem Gusto auszuschmücken. Manchmal wirkt sie damit etwas neunmalklug wenn sie in der Schwebe zwischen den Elementen der Realität und Dichtung Sätze, Abschnitte und Kapitel schmiedet aber sie macht das durch Charme und gewinnender Fabulierlust mehr als wett. Für mich ein tolles Buch voller seltsamer Personen und Ereignisse, manchmal etwas ausufernd aber immer voller erzählerischer Überraschungsmomente.
Novela ligera y muy disfrutable. Me gustó que los personajes se sintieran reales e hicieran cosas normales: tienen sus ideas políticas y sueñan con hacer grandes cosas pero la vida los lleva a hacer cosas pequeñas.
El humor está bien. Me sacó algunas sonrisitas. Es una pena no poder leer el libro en el idioma original, porque varios de sus chistes tienen que ver con las dificultades que tienen las personas al aprender alemán.
Creo que está bien tratada la evolución de los personajes. Sus personalidades van desarrollándose pero siguen siendo congruentes a lo largo del tiempo. Su apariencia física también cambia y los lugares y las épocas en las que viven también. La autora supo lidiar con todos los cambios.
Los personajes pueden no caer muy bien. Las abuelas (todas, incluso las que venimos siguiendo desde que eran jóvenes. En cuanto se convierten en abuelas, pasa esto) están algo estereotipadas, algunos personajes no son capaces de expresar lo que sienten de formas sanas y otros tantos se pasan de pasivos, pero está bien porque así son muchas personas de la vida real.
Algo que también me agradó es que, cuando los protagonistas emigran a un nuevo país, no viven en las capitales, evitando utilizar, por ejemplo, París y Francia como si fueran sinónimos. A lo mejor a nadie le importa eso, pero a mí sí.
En una entrevista, la autora dijo que escribió esta novela después de aceptar que jamás sería capaz de crear una obra maestra como Cien años de soledad. Y sí, la novela no pretende convertirse en un gran clásico ni nada parecido. No se toma demasiado en serio. Cumple su objetivo de narrar una saga familiar y listo.
Nachdem ich ja das Pferd von hinten aufgezäumt und mit Vea Kaiser zuerst durch "Rückwärtswalzer" in Kontakt gekommen bin und davon restlos begeistert war, hatte ich bei Makarionissi leichte Startschwierigkeiten. Solange die Geschichte im Dorf spielt, hat es sich doch stellenweise etwas gezogen - erst später als andere Handlungsorte dazu kommen, nimmt die Geschichte so richtig Fahrt auf und gegen Ende hin war es sogar phasenweise richtig spannend, und das bei einer Familiensaga. Die Charaktere sind wieder sehr gut ausgearbeitet, besonders Otto und Trudy sind mir sehr ans Herz gewachsen. Mehr kann ich irgendwie gar nicht dazu sagen, ohne da gleich viel zu spoilern, aber ich mochte auch die Entwicklung von Eleni und eben die vielen verschiedenen Schauplätze der Geschichte. Zu Beginn fand ich es übrigens etwas schade, dass das Hörbuch nicht auch von Cornelius Obonya gelesen wird, aber Burghart Klaußner macht seine Sache auch richtig gut, gerade auch was Akzente und ähnliches betrifft. Ich hab mich wieder sehr gut unterhalten gefühlt, auch wenn dieses Buch in Summe einen ernsteren Tonfall hatte als Rückwärtswalzer und mich eben nicht ganz so mitgerissen hat, also gibts insgesamt vier Sterne von mir. Blasmusikpop steht jetzt auch schon in den Startlöchern.
Leí en una entrevista cómo la autora comentaba que lloró al acabar "Cien años de soledad" al darse cuenta que nunca escribiría algo así. Pasada la llorera, según ella se dio cuenta que quizá no podría escribir algo así, pero podría escribir algo parecido, y la verdad es que este libro sí que bebe mucho de la novela de Márquez aunque Varitsi no tenga tanto peso como tiene Macondo.
Vea Kaiser tiene talento, es innegable, la historia engancha, los personajes tienen su carisma y su profundidad, y tiene sus arrebatos divertidos y mágicos, pero no llega a ser una obra maestra. Ojo, eso no significa que no sea recomendable leerla, pero uno no debería empezarla con la perspectiva de encontrarse un "Cien años de soledad" por el mero hecho de ser una novela que sigue a una saga familiar. Es una novela que reconforta el corazón con historias de personajes que en su día a día son héroes o mezquinos, asumen sus responsabilidades o las rehúyen. Es una novela que leer con una taza de té o con chocolate caliente, en la playa o en casa con la mantita.
La primera vez que leí a Vea Kaiser fue en El vals hacia atrás y quedé fascinado con su estilo de escritura. Los héroes felices no hizo más que confirmar tal impresión.
Cuando leí de qué va la trama, al principio se me antojó difícil y complicada. Sin embargo, Vea Kaiser nos conduce con gran sutileza y maestría a través de la historia intergeneracional de los protagonistas; uno no se da cuenta del paso del tiempo. La evolución de cada uno de los personajes a lo largo del libro es genial y las descripciones de los escenarios es estupenda.
Espero con ansias la próxima entrega de esta excelente autora.
Vea Kaisers speziellen Erzählstil mochte ich sehr gerne. Mit der Handlung war ich nicht immer so glücklich - vor allem im ersten Drittel des Buchs wurde es mir manchmal arg lang, ohne das viel passiert wäre. Nach hinten raus wurde ich wieder ein wenig versöhnt, denn es schritt zügiger voran und war so einiges los. Eine schrullige, schillernde Familiensaga mit Schmackes und brilliant erzählt, aber sicher nicht für jeden Leser geeignet.
PS: Auf ewig in Erinnerung bleiben wird mir sicher "die einäugige Schlange"... :D
3.5 Sterne: Ein schöner Schmöker, der leichtfüßig und unterhaltsam von Eleni und Lefti ausgehend über mehrere Generationen erzählt. Doch etwas fehlt für volle 4 Sterne. Die Geschichte wirkt trotz der ungeraden Lebensläufe etwas zu glatt (), fast wie Puppen, die ein Theaterstück spielen, statt dass sie selbst das Stück schreiben.
(Hat mit dem Inhalt selbst nichts zu tun, sondern mit der Produktion und leider auch kein Einzelphänomen: Die vielen Druckfehler sind ärgerlich...)
Zugegeben, ein paar Kleinigkeiten gab es, die mich etwas genervt haben an diesem Buch, z.B. Kaiser’s Entscheidung Jahreszahlen in Worten auszuschreiben und ab und zu fand ich die Klischeekeule etwas zu weit geschwungen. Aber abgesehen davon ist Makarionissi ein sehr gelungenes Buch, das, ohne je langweilig zu werden, die Geschichte einer Familie über vier Generationen erzählt. Ich wuchs über die knapp 460 Seiten so eng mit den Charakteren zusammen, dass mich das Ende durchaus emotional berührte.
Is a beautiful novel. The story of a family in which there are really no heroes or villains but people with their good and bad things. It is impossible not to fall in love with those characters who struggle to get ahead of tradition, distance, absence and new places where they are living. A very enjoyable reading that contains a great story of romantic and family love, inmigration, disappoinment and forgiveness. All this seasoned with myths and greek tales. Highly recommended.
Fünf Generationen umspannt das großartige Familienepos von Vea Kaiser. Es beginnt in den 1950er Jahren in dem kleinen, vergessenen Bergdorf Varitsi an der griechisch-albanischen Grenze und reicht bis in die Gegenwart auf der imaginären griechischen Insel „Makarionissi“. Auf der Suche nach ihrem individuellen Glück begleiten wir die Familienmitglieder ins niedersächsische Hildesheim, ins österreichische St. Pölten, nach Zürich und Chicago.
Zentrale Figuren dieser Geschichte sind Eleni und ihr Cousin Lefti, einander versprochen im Kindesalter. Ihre Großmutter Yiayia Maria Kouzis hatte entschieden, dass die beiden heiraten sollten, da es für ihren einzigen männlichen Enkel keine geeignete Frau in Varitsi gab.
In ihrer Kindheit sind die beiden befreundet, doch sie entwickeln sich sehr unterschiedlich – die rebellische Aktivistin Eleni schließt sich linken Gruppen an und hält überhaupt nichts von der Ehe, während Lefti sich ein ruhiges, friedliches Leben wünscht und mit Politik nichts zu tun haben will. Doch dann übernimmt 1967 die Junta die Macht in Griechenland und alles ändert sich.
Vea Kaisers Schreibstil ist unkompliziert und leicht. Sie beschreibt die Charaktere in so warmherziger und humorvoller Weise, dass man Eleni und Lefti, aber auch alle anderen Figuren sofort in sein Herz schließt, mit ihnen leidet, bangt und hofft. Dank der detailreichen Beschreibung von Orten und gesellschaftlichen Zusammenhängen fühlte man sich mittendrin in der Geschichte und ganz dabei. Sehr gelungen ist auch die Einbindung von historischen Ereignissen der jüngeren Geschichte Griechenlands, griechischen Mythen und Märchen.
Insgesamt ist „Makarionissi“ eine gelungene Familiengeschichte, die alles hat, was so eine Geschichte braucht – Liebe, Trennung, Lügen, Schmerz, die Suche nach dem persönlichen Glück, etc. Das Buch hat mir einige unterhaltsame Lesestunden beschert und mich oft zum Schmunzeln gebracht. Mit Vea Kaisers erstem Roman „Blasmusikpop“ konnte ich seinerzeit nicht so viel anfangen. Aber nach der Lektüre von „Makarionissi“ werde ich ihrem Debütroman eine zweite Chance geben.
Generalmente no leo los libros que vienen de obsequio con otros por la creencia de que estos textos son "sobras editoriales", sin embargo, al leer la sinopsis en la contraportada de Los héroes felices sospeché que me llevaría una sorpresa agradable si le daba una oportunidad y así fue.
Vea Kaiser ha admitido abiertamente la influencia de García Márquez sobre su novela (incluso hay un préstamo nada disimulado tomado de Cien años de soledad en el prólogo), y pese a contar la historia de varias generaciones de una familia en el transcurso de varias décadas, creo que el mayor parecido entre la obra maestra de Gabo y esta obra es el estilo narrativo, que da fe de la pervivencia de las creencias tradicionales en el mundo moderno al que se enfrentan los personajes permitiendo una sensación de cercanía con ellos.
Kaiser logra crear un mundo propio que comulga armoniosamente con la épica griega, su heroína es un personaje memorable por la rebeldía que la caracteriza pero también por su propio patetismo; sin embargo creo que he conectado más con el héroe. Lefti es el hombre que se siente comprometido con su familia pero que se siente traidor cuando se da cuenta de que no desea cumplir tales expectativas, representa perfectamente bien el conflicto del habitante rural que anhela ser citadino.
Podría decir que por su ritmo me ha parecido una novela casi perfecta con varios momentos memorables (el dilema maternal de Eleni y su decisión de no abortar fueron de esas escenas que me conmovieron hasta las lágrimas), pero si el lector es agudo y toma en cuenta las fechas exactas colocadas por la propia autora, surgen discordancias entre el tiempo y el desarrollo de la diégesis (el envejecimiento de los personajes no es coronológicamente perfecto). Por otro lado, creo que la solución del conflicto entre Iannis y su pasado es fantasiosa, me parece que Kaiser quería respetar la convención épica del retorno del héroe, pero la situación que desencadena tal regreso me pareció un tanto ilógica (muy fantasiosa al estilo Gabo, quizá) y con un desenlace muy Deus ex machina, deficiente para las convenciones de la literatura actual.
Del epílogo final de la novela no puedo criticar nada, me pareció sanador el reencuentro de los dos protagonistas después de tantos años y la nobleza final que ambos adquieren (ella por arrepentirse y él por perdonarla). Me llevo de Los héroes felices no sólo un buen sabor de boca, sino también una espinita bien metida para conocer aquellos clásicos grecolatinos a los que Kaiser refiere constantemente (y porqué no, hasta el deseo de conocer Grecia y su gastronomía).
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Nach Rückwärtswalzer ist dies nun das zweite Buch von Vea Kaiser, das ich dieses Jahr gelesen habe.
Ähnlich wie Rückwärtswalzer erzählt Makarionissi eine generationsübergreifende Familiengeschichte, die in einem Dorf an der griechisch-albanischen Grenze beginnt, und über Athen, Hildesheim, St. Pölten, Chicago und andere Stationen nach Makarionissi führt. Das Buch ist aufgebaut wie ein Heldengesang der griechischen Antike, unsere Helden sind dabei Lefti und Eleni, Cousin und Cousine, die von klein auf zu Heirat und Bewahrung der Familientraditionen erkoren sind. Wir folgen Lefti und Eleni von Kindesbeinen an, über Umwege und Kontinente, wie sie beide – zusammen und einzeln – versuchen, ihr Glück zu finden. Neben den persönlichen Schicksalen der Protagonisten und ihrer Angehörigen fand ich dabei auch besonders die Einarbeitung der griechischen Diktatur und der Gastarbeitererfahrungen in Deutschland interessant.
Lefti und Eleni sind keine makellosen Helden: sie treffen Entscheidungen, die das Leben anderer negativ beeinflussen und sind nicht immer einsichtig oder reumütig. Aber: Makarionissi ist auch ein Buch über das Loslassen, darüber, dass man nicht alles im Leben beeinflussen kann, aber auch über die Notwendigkeit, sein eigener Held zu sein und zu bleiben.
Vea Kaiser hat eine ganz eigene Art zu erzählen: immer mit viel Liebe zu den Figuren, mit Einfühlungsvermögen, aber auch einer großen Portion Schalk und Ironie. Das Ende war – im Vergleich zum Rest des Buches – zwar etwas abrupt, aber notwendig, um zur letzten Szene zu gelangen, und dafür hat es sich dann auch wieder gelohnt.
Insgesamt hat mir das Buch wahnsinnig gut gefallen (obwohl ich sonst kein großer Fan von Familiengeschichten bin) und ich werde auf jeden Fall auch noch Vea Kaisers drittes (bzw. chronologisch gesehen erstes) Buch, Blasmusikpop lesen.
Nachdem ich Blasmusikpop oder Wie die Wissenschaft in die Berge kam gelesen hatte, dachte ich mir, ich bleibe gleich mal bei Vea Kaiser, denn das war ja wirklich unterhaltsam zu lesen. Dass ich dann in ein Buch kommen würde, das weniger unterhaltsam (im Sinn von make me smile), dafür aber umso bessere Belletristik sein würde, habe ich wirklich nicht erwartet.
Macht nichts, ich bin ja flexibel und in das Buch findet man sehr schnell hinein. Sprachlich ist es wirklich wunderbar zu lesen und die erzählte Geschichte, die sich über einige Generationen spannt ist sehr gut entworfen und hat schaffte für mich einen Blick auf die Zeitgeschichte, der mir bisher völlig entgangen war. Die Nachkriegsgeschichte Griechenlands anhand der Entwicklung einer Familie dargestellt.
Die Figuren sind liebevoll gezeichnet, entwickeln sich wunderbar und fügen sich hervorragend in die Geschichte ein. Eine etwas andere Geschichtsstunde, die Spaß beim Lesen machte. Neben der Lektion in Zeitgeschichte aber kann das Buch auch mit vielen Emotionen, vielen Erkenntnissen und Weisheiten aufwarten.
Tenía tantas ganas de leer este libro y finalmente quedé con gusto a poco. La protagonista me pareció terrible, no evolucionaba en nada, me daba la impresión de que pese a pasar generaciones seguía igual que en un principio. Tal vez querer demostrar que "las mujeres no necesitamos de nadie más" la volvió egocéntrica e inmadura, creyéndose siempre dueña de la verdad hasta unos niveles insoportables. Lo peor es que nadie era capaz de enfrentarla correctamente, todo su entorno se volvía sumiso e impasible a sus actitudes. ZzzZzZz. Pero si hubo un personaje que me motivó a seguir (y terminar), Iannis, al que destaco, al que vi evolucionar. Mención aparte a Spiros, que en unas breves páginas tuvo más relevancia que todos juntos. Está bien escrito, y alabo la naturalidad con que la escritora entremezcla mitos e historias griegas al relato, me motivó a leer más de aquellos. Pero todo fue muy condensado, muy rápido para mi gusto, y lo hizo poco creíble para mi.
I didn't like this, I can't explain why besides saying that it bored me. The only reason I'm not giving it 1)5 stars it's because I liked the chapters about Iannis, but they can't save the book.
No me gustó, no tengo una buena razón para explicar porque aparte de que me aburrió. No le doy 1/5 estrellas porque los capítulos sobre Iannis me gustaron, pero no salvan el libro.