Simone de Beauvoir: Große Denkerin des 20. Jahrhunderts, eine Ikone des Feminismus – aber warum sollten sich junge Frauen für sie interessieren? Weil sie fantastische Romane und präzise Analysen gesellschaftlicher Entwicklungen schrieb und ihrem Partner Jean-Paul Sartre an analytischer Schärfe in nichts nachstand; eine Frau, die schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts für ihre Freiheit kämpfte, emanzipiert und unabhängig.
Julia Korbik wirft einen frischer Blick auf die Frau, die Schriftstellerin, die Philosophin und die Feministin. Simone de Beauvoir schillert in ihrem Buch in all ihren Facetten: Man erfährt, welche Themen sie interessierten, welche Bücher sie las, welche Personen ihr nah standen, was sie inspirierte und wie ihr Alltag aussah. Oh, Simone! überrascht, lädt zum Stöbern ein und zeigt: Es lohnt sich, kritisch zu denken und das zu tun, wofür man brennt.
Other than excerpts of “The Second Sex” and a Podcast on “The Ethic’s Of Ambiguity”, my knowledge about Simone de Beauvoir’s open relationship with Jean-Paul Sartre and philosopical convictions was based on a few magazine and wikipedia articles. I didn’t know about the scope of her literary works, her memoirs, her (especially for the time) unusual way of life, how she broke with her bourgeoise family, how “The Second Sex” came to be and what she contributed to existentialism. Julia Korbik writes about all of this, with a good mixture of informative paragraphs, boxes providing details about the context (such as family, inspiring philosophers, friends, etc.), and quotes from Simone’s works and numerous letters.
The book is engagingly written, keeping it from being boring or overwhelming. Through this straightforward style and the good balance of information and interpretation of her letters and books, Simone’s works become very approachable. Which one will I continue with, though? Her essay “The Ethics of Ambiguity” in which she develops a moral based on existentialism? Her memoirs, to get a first-hand impression of her lived philosophy of finding freedom, transcendence and constant self-reflection? One of her numerous novels that puts her convictions and experiences into practice? Or read “The Second Sex” as a whole?
The author paints a very nuanced picture of Simone: She highlights the timeliness of Simone’s works, her faults, situations in which her thinking and acting was misled (for instance when, during World War II and the occupation of Paris’ she doesn’t comprehend her Jewish friend’s worries about their situation), but also later acknowledgements of Simone about her own mistakes. I like this realistic portrait, because it shows that next to all her amazing thoughts and work, Simone was a human being who incorporated the values from her philosophy, such as transformation and personal freedom, into her life.
Julia Korbiks Buch ist ein Liebesbrief an Simone de Beauvoir, ein "Dankeschön", für die Arbeit, Gedanken und Inspiration, die Korbik in den Werken Beauvoirs gefunden hat. Dabei schafft Julia Korbik es, biographische, historische, philosophische, gesellschaftliche und feministische Hintergründe zu verknüpfen und auf eine leicht zugängliche Art und Weise zu beschreiben. In dem Buch geht sie allerdings auch auf kritische Punkte und Kontroversen rund um Simone de Beauvoir, Sartre und die französischen Intellektuellen ein. Die Lektüre des Buches macht Lust auf mehr und ich freue mich, tiefer in das Werk Beauvoirs einzutauchen und es mit neuen Augen zu sehen.
Großartiges Buch zum Kennenlernen von Simone de Beauvoir: der lockere, unterhaltsame Schreibstil schafft es, ihr Leben und Werk zugänglicher zu machen. Must-read zum Einstieg in Simone de Beauvoirs Bücher!
Ein tolles Buch über Simone, ihre Errungenschaften und was man von ihr nach wie vor lernen kann. Ich kannte Simone de Beauvoir zuvor nur von Gender Kursen à la "Man wird nicht als Frau geboren, man wird es." 'Oh, Simone' erläutert Simone's Leben, ihre Einsichten und Lebensweise. Dadurch zeigt Julia Korbik auch das Revolutionäre daran und macht Simone de Beauvoir erreichbarer und ich habe Lust, noch mehr von de Beauvoir selbst zu lesen.
Im Regal meiner Mutter steht „Das andere Geschlecht“. Ein riesiger Schinken, kleingeschrieben und bisher sowohl von meiner Mutter als auch von mir ungelesen. Das war für mich lange Zeit Simone de Beauvoir - bis ich vor einigen Monaten ein kleines Büchlein mit dem Titel „Ein sanfter Tod“ im Regal meines Vaters fand und feststellte, dass de Beauvoir sehr wohl lesbar ist. „Oh, Simone!“ von Julia Korbik hat mir die Schriftstellerin und Philosophin, die Feministin und die Frau noch einmal ein ganzes Stück näher gebracht. Es gelingt ihr, das Leben und Werk de Beauvoirs auf unterhaltsame und zugängliche Weise in den historischen, politischen und philosophischen Kontext einzubetten. Dabei handelt es sich keinesfalls um eine unkritische Lobeshymne. Ich glaube, die Biographie wird Simone de Beauvoir gerecht. Ich habe mir beim Lesen noch einen weiteren Roman von de Beauvoir bestellt und ich glaube, wenn eine Biographie neugierig auf die Person macht, deren Leben sie erzählt, dann handelt es sich um eine gute Biographie.
3.5 Sterne Das Buch ist eine unglaublich gute Einführung in Simone de Beauvoirs Leben und in ihre Werke, die so unübersichtlich scheinen. Es thematisiert ihre Entwicklung, sei es die des Denkens, des Lebens und Handelns oder die des Schreibens. Unterteilt ist das Buch in 6 Teile, die verschiedene Aspekte ihres Seins (Für-Sich Seins ;) ) untersuchen und beschreiben. Für echte Beauvoir-Kenner ist das Buch höchstwahrscheinlich nichts, da es nichts Neues bietet, es ist keine Interpretation, sondern eher eine oberflächliche Analyse. Aber so oberflächlich ist sie dann doch nicht, denn Julia Kobrik scheut sich nicht, auch sehr kontroverse Themen im Leben von Beauvoir (und Sartre) anzusprechen und auch objektiv zu erklären. Besonders schön geschrieben fand ich den Prolog, der von Kobriks Weg zu Beauvoir handelte und so schön poetisch ihre Liebe zu diesem Phänomen "Simone de Beauvoir" thematisierte. Der Schreibstil im Rest des Buches war auch im Großen und Ganzen zufriedenstellend, obwohl diese zwanghaften wirkenden Slang-Ausdrücke und Vergleiche zu modernen Phänomenen meiner Meinung nach ein wenig fehl am Platz waren. Außerdem beinhaltet das Buch viele kurze Texte, die einen bestimmten Sachverhalt, ein bestimmtes Thema oder bestimmte Personen, die wichtig in Simones Leben waren, genauer erläutern. Mich hat das Buch noch mehr von Simone begeistert und auch habe ich jetzt einen groben Überblick von ihren Schriften. Das Lesen an sich war aufgrund des bei mir nicht so gut ankommenden Schreibstils nicht das Paradies selbst, aber das war ja auch nicht Ziel des Buches. Trotz der Kritik freue ich mich sehr, das Buch gelesen zu haben!
Ein sehr netter und enthusiastischer Überblick über das Leben, Schreiben, die Philosophie und das politische Engagement von Simone de Beauvoir. Die Autorin hat sich vorgenommen, jüngere Leser.innen ohne großes Vorwissen für die Autorin und Philosophin zu begeistern. Trotzdem lässt sie auch verschiedene Kontroversen nicht aus und ganz gute, knappe Kontextinformationen runden die Sache schön ab - z.B. über philosophische Vordenker*innen und was Beauvoir aus deren Denken übernommen hat. Das Buch lässt sich ganz entspannt lesen, allerdings hat mich der etwas krampfhafte Versuch Aktualität herzustellen an einigen Stellen gestört. Vergleiche mit Social-Media-Phänomenen oder sehr umgangssprachliche Formulierungen wirken auf mich z.T. albern oder wie schlechter Stil - aber ich bin wohl auch nicht die Zielgruppe. Alles in allem also kein großer Grund zu meckern!
Die Unterteilung des Buches und damit auch Simone de Beauvoir’s Biographie in unterschiedliche Kapitel (Werden, Lieben, Denken, Handeln, Kämpfen) ist sowohl die Stärke als auch Schwäche dieses Buchs. Die Kapitel erleichtern einerseits den Zugang zu Simones Werdegang, andererseits findet sich die Leser*in immer wieder in unterschiedlichen Zeitperioden wieder, weshalb der Person Simone für mich beim Lesen etwas Fragmentarisches anhaftete, da sich ihre Biographie im Buch dementsprechend nicht chronologisch entfaltet. Dennoch finde ich Korbiks Zugang sehr gelungen, sie macht Lust sich näher mit Beauvoirs Werken auseinanderzusetzen und gibt einen guten Einstieg in die Denkweise der Autorin.
Großartiges übersichtliches Buch, das einem Simone de Beauvoir auf besonders charmante und lustige Weise näherbringt. Die Autorin stellt auch in Kurzporträts wichtige Personen vor und gibt interessante und witzige Einblicke ins Leben und Wirken der Simone. Insbesondere deren philosophische Ansätze und Überzeugungen werden sehr zugänglich behandelt: kurz und nachvollziehbar für Laien (wie mich) erklärt. Rundherum hervorragend und ein großer Lesespaß!
3,5 Sterne. Ich verstehe, dass das Buch wirklich eine breitere Masse ansprechen soll (und hoffe, dass das gelingt), aber es war mir stellenweise einfach zu umgangssprachlich, zu flapsig formuliert. Manche Abschnitte haben sich überzogen, hin und wieder gab es Überschneidungen, aber grundsätzlich bietet Oh, Simone! einen kompakten Überblick über und erleichtert den Einstieg in das Leben Beauvoirs.
Dass so viele Gedanken und Sätze so viele Jahre nachdem Simone de Beauvoir sie gedacht und niedergeschrieben hat, immer noch so wahr sind, ist fast traurig. ⠀ ⠀ Seit der Oberstufe kenne und verehre ich Simone. Eine so bemerkenswerte Frau, auf vielen verschiedenen Ebenen. Simone spricht einfach etwas in mir an. Sie fasziniert mich. Und diese Faszination teile ich wohl mit der Autorin dieses Buches :D Obwohl ich schon recht viel über Simone weiß, hat mich Oh, Simone! echt gut unterhalten. Mein Wissen wurde aufgefrischt und ich habe auch neue Seiten kennengelernt. Der Aufbau in die Bereiche Werden / Lieben / Denken / Schreiben / Handeln / Kämpfen ist echt ansprechend. Die Informationen sind interessant und locker aufbereitet und ein paar Schmankerl a la “5 Dinge die Simone hasste” sind als Infoboxen im ganzen Buch verteilt - so langweilt man sich nie. Außerdem lernt man auch was über Simones Wegbegleiter. Für eine Art Biografie liest es sich sehr spannend und abwechslungsreich!⠀
Meine Reise als Feministin hat bestimmt mit Simone de Beauvoir begonnen, ist aber noch lange nicht vorbei. Simone war außerdem so viel mehr. Ihr Leben war einzigartig. Wer mehr erfahren möchte, sollte Oh, Simone! lesen und beeindruckt sein 😉
L'oeuvre de Simone de Beauvoir m'a toujours impressionnée, un peu trop même pour que j'ose m'y plonger. Alors cette biographie était l'occasion parfaite pour remédier à ce manque dans ma culture personnelle. J'ai apprécié l'honnêteté avec laquelle l'autrice présente Simone de Beauvoir malgré son admiration pour elle. Je redoutais qu'elle soit uniquement érigée en icône et que les aspects plus problématiques de sa vie ne soient pas remis en question, ça n'a pas été le cas à mon grand soulagement.
Très complet, le livre est par conséquent plutôt dense et m'a un peu ennuyée par moment, mais je pense que c'est un ressenti très personnel. J'ai nettement préféré les passages dédiés à son engagement militant plutôt que ceux sur la philosophie qui n'est définitivement pas ma tasse de thé.
Ich breche das Buch jetzt erstmal ab. Ich komme nicht damit klar, dass die Autorin kein kritisches Wort dazu aufbringt, dass Beauvoir sexuelle Beziehungen zu Minderjährigen unterhielt und 1977 auch noch eine Petition zur Entkriminalisierung von Phädophilie unterschrieben hat. Sie mag viel für den Feminismus getan haben, aber ich kann hier nicht damit umgehen, dass so wenig differenziert auf diese Frau geschaut wird. Das liegt vermutlich daran, dass dieses Buch eine Liebeserklärung der Autorin an Beauvoir sein soll.
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Einführung und Übersicht zu Simone de Beauvoirs Wirken, Werken und Leben. Für eine erste Annäherung geeignet. Mir war der Schreibstil zu leger, kann mir vorstellen, dass dies andere Leser*innen abholt und vielleicht such die Zielgruppe abbildet. Stellenweise sehr wertend, schade. Insgesamt sicher auch als Liebeserklärung der Autorin an Beauvoir zu verstehen.
J'ai enfin pu lire ce livre de Julia Korbik grâce à sa traduction française. Je n'ai pas été déçue. L'autrice aborde la vie de Simone de Beauvoir de manière intelligente et claire et nous donne envie de nous replonger dans ses textes.