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Tulpengold

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Amsterdam, 1636. Pieter, der neue Lehrling von Rembrandt van Rijn, ist ein Sonderling. Vor allem seine Begeisterung für höhere Mathematik weckt Befremden. Seine Begabung kann er indessen unverhofft anwenden, als auf einmal die Preise für Tulpenzwiebeln in schwindelnde Höhen steigen und Pieter gewisse Gesetzmäßigkeiten erkennt. Doch dann werden mehrere Tulpenhändler tot aufgefunden, und Pieters Meister gerät selbst in den Sog dieser rätselhaften Mordserie. Denn alle Opfer wurden von Rembrandt porträtiert ...

480 pages, Hardcover

First published February 23, 2018

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About the author

Eva Völler

80 books147 followers
Eva Völler wurde 1956 in Velbert geboren. Bekannt ist sie nicht nur unter ihrem bürgerlichen Namen, sondern veröffentlichte auch unter den Pseudonymen Charlotte Thomas, Francesca Santini, Anne Sievers, Paula Renzi, Sibylle Keller, Elena Santiago, Line Bruns und Ina Hansen. Sie studierte Philosophie und Rechtswissenschaften in Frankfurt am Main und legte 1986 ihr zweites juristisches Staatsexamen ab. Nach ihrem Studienabschluss arbeitete Eva Völler sechs Jahre lang als Richterin und anschließend bis 2005 als selbstständige Rechtsanwältin bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Insgesamt veröffentlichte sie Bücher verschiedner Genre. Von Reiseliteratur, Komödie, Krimis, Thriller und historische Romanen blieb nichts unversucht.
Völlers Romane erreichten eine Gesamtauflage von 1 Million und wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Für ihren Roman »Wenn der Postmann nicht mehr klingelt« wurde ihr 1995 der Frauengeschichtenpreis von der Verlagsgruppe Lübbe verliehen. Ihr Roman »Vollweib sucht Halbtagsmann« wurde mit Christine Neubauer in der Hauptrolle verfilmt.
Zusammen mit ihren Kindern lebt Eva Völler am Rande der Rhön in Hessen.

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Community Reviews

5 stars
71 (19%)
4 stars
145 (40%)
3 stars
121 (33%)
2 stars
17 (4%)
1 star
5 (1%)
Displaying 1 - 30 of 56 reviews
Profile Image for Sonja Rosa Lisa ♡  .
5,107 reviews638 followers
November 19, 2022
Amsterdam im Jahr 1636: Der 17-jährige Pieter beginnt seine Lehre bei dem Maler Rembrandt van Rijn. Pieter hat es nicht leicht; er ist ein Sonderling, wird schnell ausgenutzt, aber er hat Talente: das Malen liegt ihm, und er hat eine Begabung für Mathematik. Als es eine Mordserie gibt und diese irgendwie mit seinem Lehrmeister Rembrandt in Verbindung zu stehen scheint, möchte Pieter herausfinden, wer der Mörder ist...
*
Mein Leseeindruck:
Ein richtig gutes Buch! Es ist ein Historischer Roman oder Historischer Krimi, auch wenn die Krimihandlung nicht unbedingt im Vordergrund steht. Sie ist trotzdem immer präsent, aber auch das ganze Drumherum ist stimmig und sehr interessant!
Ich wusste bis jetzt zum Beispiel nichts über diese Tulpenmanie, die es in den 1630er Jahren in den Niederlanden gab. Da waren Tulpenzwiebeln zum Teil so teuer wie ein Haus; unglaublich :)
Auch Pieter ist ein sehr interessanter Charakter. Heute würde man vielleicht Autismus diagnostizieren oder das Asperger Syndrom. Und auch der Maler Rembrandt als Protagonist ist natürlich interessant!
Mir hat es auf jeden Fall viel Spaß gemacht, diese Geschichte zu lesen!
Spannend, unterhaltsam und für mich auch lehrreich :)
Profile Image for Lieblingsleseplatz .
233 reviews43 followers
February 26, 2018
Ich lese recht wenig historische Romane von daher waren Sprache und Setting für mich eine willkommene Abwechslung zu meinen sonstigen Lesegewohnheiten.
Der junge und überaus begabte Pieter soll zur Lehre bei dem berühmten Maler Rembrandt gehen. Zunächst erscheint Pieter für seine 17 Jahre recht einfältig und nicht sehr intelligent. Dieser Eindruck wandelt sich jedoch schnell und ich hatte nach wenigen Seiten nur noch das Bild eines jungen Sheldon vor mir. Das konnte ich auch den ganzen Roman über nicht abschütteln ... habe doch zuviel The Big Bang Theory geschaut ... Pieter ist hoch begabt aber zwischenmenschlich eine Katastrophe. Aber die Serie von Toten, die zuvor allesamt von seinem Meister porträtiert wurden, lässt ihn nicht los.
Rembrandt - ich muss gestehen, ich wusste gar nicht, dass Rembrandt eigentlich nur sein Vorname war. Sein voller Name lautet Rembrandt Harmenszoon van Rijn. An dieser Stelle ein großes Lob für die tolle Recherche und Authentizität des Umfeldes .
"Alles ist nicht Gold, was gleißt,
wie man oft Euch unterweist.
Manchen in Gefahr es reißt,
was mein äuß'rer Schein verheißt.
(William Shakespeare)
Ich war begeistert vom Amsterdam im Jahre 1636 mit all seinen Intrigen rund um den damaligen Tulpenhandel. Meine Cousine ist vor kurzen nach Amsterdam gezogen - jetzt will ich sie noch viel mehr besuchen!
Von der Handlung war ich allerdings nicht ganz so begeistert. Ähnlich wie bei „Auf ewig mein“ passiert in der ersten Hälfte richtig viel obwohl nicht wirklich was passiert. Die eigentliche Mordserie tritt in den Hintergrund. Dafür die Möpse der Magd umso mehr in den Vordergrund ;-) Das finde ich sehr schade. Eva Völler hätte hier so viel mehr aus dem Plot rausholen können.
Zum Ende hin nimmt das Buch dann an Fahrt auf und hat dadurch wieder Punkte gut machen können. Mit dem Ende und der Auflösung war ich zufrieden. Alles in allem war Tulpengold eine willkommene Abwechslung und nett zu lesen.
3 von 5 Lieblingslesesessel
Profile Image for Mel.
155 reviews187 followers
April 10, 2018
Ja was soll ich dazu sagen? Der Anfang des Buches is langsam, dennoch hatte ich super viel Spaß in diesem historischen Amsterdam. Eva Völler hat einen angenehmen Schreibstil, dennoch ist er so viel anders als in ihren Jugendbüchern. Die Charaktere sind anders, aber gerade Pieter war wundervoll anders. Insgesamt war das Buch einfach anders als ich es erwartet habe, dennoch muss ich sagen dass mich gerade das Ende enttäuscht hat und das Buch einfach seine Längen hat. Dennoch kann ich es nur empfehlen, gerade falls man sich mal an einen historischen Roman versuchen möchte.
Profile Image for Sandra.
255 reviews15 followers
March 10, 2018
Was fällt dir zu den Begriffen Rembrandt van Rijn und Amsterdam der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts ein? „Kunst“ ist wohl eines der ersten Worte, genauso wie vielleicht „Barock“, „Meister“ und natürlich kann man auch den regen Handel in der Stadt durch den wohlbekannten Hafen nicht weglassen. Wie nun passt in diese Szenerie, in diese Verortung oder aber auch in diese Zeit ein Hauptcharakter dessen geistige Fähigkeiten auf den ersten Blick eher eingeschränkt erscheinen, genauso wie auch seine Befähigung auf sich selbst Acht geben zu können? Diese Entscheidung der Autorin erscheint vorerst äußerst ungewöhnlich und fast schon halsbrecherisch, jedoch hätte sie dadurch die Geschichte nicht interessanter machen können!

Pieter, dessen Begabung im Kunsthandwerk sein Vater bereits früh erkannt hat, quälte sich vor der beginnenden Ausbildung bei Meister Rembrandt durch die Lateinschule. Sein Onkel, der wiederum auch sein Vormund nach seines Vaters Tod ist, erfüllt einen wichtigen Wunsch des Elternteils, nämlich Pieter nach Amsterdam in die Künstlerwerkstatt zu bringen und mit Rembrandt die Ausbildung nun abzuklären. Bereits bevor diese überhaupt erst begonnen hat, verfolgt unser Hauptakteur den öffentlichen Tod einer recht bekannten Person am Fischmarkt. Bereits hier erkennt man als Leser Pieters sonderliche Art und Denkweise. Die Tode haben jedoch noch lange kein Ende genommen und spielen sich wunderlicher Weise immer im Bekanntenkreis des sehr bekannten Künstlers Rembrandt ab. Wie Pieter mit seinen außergewöhnlichen Mathematik- und auch Kunstfähigkeiten dem Mörder immer näher kommt, muss jeder selbst lesen.

An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass mich das Buch vor allem durch die Kunstreferenzen interessiert hat. Als studierte Kunsthistorikerin mit einigen Jahren Museums- und auch Rechercheerfahrung war ich besonders ungeduldig, was die Autorin mit diesem Thema anstellen möchte. Ich möchte vor allem hervorheben, dass die Recherche, die Frau Völler für dieses Buch betrieben hat, enorm gewesen sein muss, denn als Laie hat sie die fachlichen Bereiche wunderbar umgesetzt und beschrieben, genauso ist sie aber nicht im Fachjargon hängen geblieben, sondern hat den Leser regelrecht in die Szenen katapultiert und rege am Geschehen teilnehmen lassen. Ich habe nichts als Bewunderung dafür übrig, dass sie sich so detailliert an ein Kunstthema im Allgemeinen und auch die Umstände dieser Kunstszene sowie auch –zeit gewagt hat und nicht wie viele andere Autoren kläglich daran gescheitert ist, sondern ihr Wissen verständlich bereitgestellt hat und dies zudem auch noch gefühlt ohne Anstrengung in diese einnehmende Geschichte einfügt hat.

Pieter als Charakter ist sympathisch wie kein anderer, zudem „einfach anders“, ungewollt witzig, keineswegs geübt im Umgang mit Frauen und dementsprechend zeitweise ganz schön uncharmant, geprägt durch allerlei Regeln, die sich im Verlauf des Buches immer wieder in die ein oder andere Richtung verschieben, und ein Genie im Bereich der künstlerischen Gestaltung sowie der Mathematik aber auf keinen Fall im Small Talk. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass mir Pieters Denkweise, seine verquere Art und seine Weise sich ausdrücken so viel Spaß machen, mich immer wieder schmunzeln und laut auflachen lassen würde. Zeitweise machte er mir starke Sorgen und ich hätte ihn am liebsten aus der Zeit gerissen und ins Hier und Jetzt verfrachtet.

Insgesamt sind alle Charaktere sehr ausgereift und gut durchdacht. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass die Personen unpassend wären im Setting, sei es der wirklich unsympathische und unangenehme Tulpenhändler – wenn ich nur an ihn denke, muss ich mich schütteln - , genauso wie die immer besorgte Frau von Rembrandt, die im Hintergrund den „Laden schmeißt“. Sie fügen sich so natürlich in die Geschichte ein, so dass man immer fließend dahin lesen kann.

Wer an den Klischees gegenüber historischen Romanen festhält und nicht zu diesem Buch greift, betrügt sich selbst.
Muss man Angst vor einer triefend schnulzigen Romanze haben? Nein, wirklich nicht, Pieters Annäherungsversuche könnten nicht ungeschickter und mit mehr Abfuhren sein.
Liest sich das Buch eher wie ein aufgesetztes Geschichtsbuch? Ich habe wohl in noch keinem anderen Roman so viel interessantes Fachwissen „beigebracht“ bekommen, ohne negativ an die Schulzeit erinnert zu werden. Die Umstände der Zeit und auch des Ortes (z.B. der damals herrschende Tulpenhandel und dessen Kollaps) fließen natürlich in die Geschichte mit ein ohne gepresst eingefügt zu wirken und vervollkommnen das Bild der Charaktere.
Sind die Charaktere eingestaubt? Moderner könnte die gewählte Hauptperson mit Autismus/Asperger Syndrom und seine allgemeinen Probleme beim Aufwachsen kaum sein, jedoch kommen noch die erschwerten Bedingungen der Zeit mit hinzu.

Wer bisher noch nicht gemerkt hat, dass ich vom Buch wirklich hin und weg bin, bekommt es hier noch einmal konkret niedergeschrieben: Ich wurde sowas von positiv von dieser Geschichte überrascht, dass ich mehr als nur ein bisschen hoffe, dass ein weiterer Band folgen wird. Ich bin noch nicht bereit Pieter gehen zu lassen…
Profile Image for auserlesenes.
365 reviews16 followers
March 6, 2018
Amsterdam im Jahr 1636: Nach dem Tod seines Vaters wird Pieter als Lehrling von Maler Rembrandt van Rijn aufgenommen. Der 17-Jährige ist sonderbar und mathematisch hochbegabt. Sein Talent kommt sehr gelegen, als die Preise für Tulpenzwiebeln in schwindelnde Höhen steigen. Er erkennt eine Gesetzmäßigkeit dahinter. Doch dann werden auch noch zunehmend Tulpenhändler tot aufgefunden. Pieter will die Mordserie auflösen und gerät dadurch selbst in Gefahr...

„Tulpengold“ ist ein historischer Kriminalroman von Eva Völler.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus 25 Kapiteln und einem Epilog. Erzählt wird aus der Sicht von Pieter.

Der Schreibstil gefällt mir sehr. Er ist anschaulich, detailliert, bildhaft und atmosphärisch. Gleichzeitig wirkt die Sprache für das 17. Jahrhundert recht authentisch. Der Einstieg ist mir leicht gefallen und ich konnte gut in die Geschichte eintauchen, die schon nach wenigen Seiten fesselnd ist.

Mit Pieter steht ein ungewöhnlicher Protagonist im Vordergrund. Die Idee, einen Charakter mit Asperger-Syndrom in den Mittelpunkt zu rücken, konnte mich überzeugen. Pieter ist sehr sympathisch und mir beim Lesen schnell ans Herz gewachsen. Auch die übrigen Personen sind vielschichtig und werden glaubwürdig dargestellt.

Die Handlung ist nicht nur schlüssig, sondern auch packend und nicht vorhersehbar. Ich hatte Spaß daran zu rätseln, bei wem es sich um den Mörder handeln könnte. Positiv finde ich auch, dass es neben den spannenden Szenen immer wieder auch humorvolle Momente gibt. So entsteht eine kurzweilige, sehr unterhaltsame Mischung.

Das Thema ist literarisch noch nicht so stark verarbeitet worden und hat allein schon deshalb seinen Reiz. Ich habe es genossen, mehr über die Tulpenspekulation und die damaligen Umstände zu erfahren. Insgesamt ist der Roman sehr lehrreich, denn er vermittelt nebenbei auch weitere Informationen wie das Herstellen von Farben in früheren Zeiten.

Gerne gelesen habe ich auch das interessante Nachwort, das die Entstehungsgeschichte und den historischen Hintergrund des Romans beleuchtet. Es belegt die gründliche Recherche der Autorin.

Ein Pluspunkt des Romans ist zudem das hübsche Cover. Es passt ebenso wie der Titel perfekt zum Inhalt der Geschichte.

Mein Fazit:
„Tulpengold“ von Eva Völler kann ich nicht nur Fans von historischen Romanen wärmstens empfehlen. Die äußerst gelungene Geschichte um Pieter hat mir schöne Lesestunden beschert und konnte mich in mehrfacher Hinsicht begeistern. Ich hoffe auf eine Fortsetzung.
Profile Image for Lavendel KnowsBest.
392 reviews4 followers
April 4, 2018
2,5 Sterne und endlich geschafft!

Pieter wird die große Ehre zuteil eine Lehre beim Meistermaler Rembrandt einzugehen. Dies war der größte Wunsch seines verstorbenen Vaters. Doch Pieter ist kein klassischer Lehrling, denn Pieter ist ein mathematisches Genie mit sozialen Eigenheiten. Als in Rembrandts Umfeld Menschen ermordet werden, spitzt sich die Situation für den Maler zu. Doch Pieter scheint ein System hinter den Toten und dem aktuellen spekulativen Handel mit Tulpenzwiebeln zu erkennen.

Das Cover ist für mich definitiv ein Highlight. Es ist wunderschön und passt perfekt in den Frühling. Die Geschichte an sich spielt allerdings im Winter. Ganz Amsterdam ist dem Handel mit Tulpen verfallen. Für die kleinen Zwiebeln werden immer höhere Preise aufgerufen und die Leute hoffen auf riesige Gewinne. Auch Rembrandt spekuliert mit und hat dabei nicht das größte Glück. Überhaupt herscht bei dem Maler und seiner Frau ein starker Auftragsmangel. Seine Kunden werden ermordet und alle Spuren führen zu ihm. Pieter scheint das allerdings durchschaut zu haben...

Die Autorin schreibt in ihrem Nachwort, dass man heutzutage bei Pieter wohl das Asperger Syndrom festgestellt hätte. Für mich trifft diese Behauptung nur bedingt zu. Pieter hat starke Begabungen in der Mathematik und Malerei. Außerdem besitzt er ein ausgezeichnetes Gedächtnis und hat Schwierigkeiten Ironie und Sarkasmus zu erkennen. Er nimmt jeden beim Wort. Aber ansonsten besitzt er keine zwischenmenschlichen Probleme. Ganz im Gegenteil, er scheut nicht vor Nähe und ist sogar ziemlich brustfixiert. Mich sprach die Idee eines autistischen Protagonisten in einem historischen Roman an. Sie war ausschlaggebend dafür, dass das Buch bei mir einziehen sollte. Doch leider hat die Autorin ihren Protagonisten nicht konsequent genug umgesetzt.

Mich fasziniert Kunstgeschichtliches. Bilder und deren Maler in historische Ereignisse und Lebenswelten einzugliedern, finde ich wahnsinnig interessant. Ich las vor einiger Zeit ein sehr gutes Buch zu Jan Vermeer ("Das Mädchen mit dem Perlenohrring"). Rembrandt war ein Zeitgenosse und Konkurent. Daher freute ich mich drauf, wieder in diese Zeit eintauchen zu können. Für einen historischen Roman blieb mir das Setting viel zu blass. Ich konnte leider nicht in das alte Amsterdam eintauchen, ich roch nicht den leicht üblen Geruch des Grachtenwassers oder half den Mägden beim Wäschewaschen. Ich hätte mir mehr Atmosphäre innerhalb der Geschichte gewünscht. So blieb das ganze drumherum wenig greifbar.
Leider erging es mir auch mit den Charakteren so. Sie bestanden hauptsächlich aus Dialogen, ohne dass ich sagen könnte, wie genau sie aussahen oder welche Eigenarten sie besaßen.

Handlungstechnisch hatte ich auch mehr Spannung erwartet. Immerhin passieren hier Mordfälle, doch deren Auflösung war reichlich unspektakulär und ohne große Finten ausgelegt. Der Klappentext umreißt bereits alles, was in diesem Buch passiert und mehr ist es nicht. Auf 470 Seiten redet Pieter immer wiederkehrend mit den selben Leuten. Der Alltag bleibt der gleiche. Es gibt Streit zwischen den Lehrlingen oder wir erfahren fortwährend von Rembrandts Problemen. Es findet keine Entwicklung statt, weder zwischenmenschlich noch spannungstechnisch. Ich hatte von Eva Völler einfach mehr erwartet.

"Tulpengold" ist nett. Die Idee hinter dem Buch war grandios, doch leider konnte Eva Völler deren Potenzial für mich nicht zufriedenstellend ausschöpfen. Ich hatte einfach mehr erwartet!
Profile Image for Klusi.
86 reviews
March 18, 2018
Für ihren neuesten historischen Roman hat sich Eva Völler einen sehr interessanten Hintergrund ausgesucht, denn die Geschichte spielt zu der Zeit, als in Amsterdam das „Tulpenfieber“ grassierte. Jeder, der einigermaßen das Geld dafür hatte, spekulierte plötzlich in Tulpenzwiebeln. Es wurden regelrecht Auktionen abgehalten, bei denen es zuging wie an der Börse. In dieser Zeit kommt Pieter als neuer Lehrling zu Rembrandt van Rijn. Pieter ist ein außergewöhnlicher junger Mann. Schon nach wenigen gelesenen Seiten vermutete ich autistische Züge bei ihm, und die Autorin bestätigt dies auch in ihrem Nachwort, dass man bei dem Protagonisten heutzutage vermutlich das Asperger Syndrom feststellen würde. Das ist wohl auch der Grund für Pieters Inselbegabungen, wie man es heutzutage nennt, denn der Junge hat nicht nur großes künstlerisches Talent, sondern seine Leidenschaft gehört daneben der hohen Mathematik. Was ihm dagegen weitgehend fehlt, ist Empathie. Er tut sich schwer damit, Emotionen bei seinem Mitmenschen zu erkennen und ihre Reaktionen einzuschätzen. Dieses mangelnde Gefühl versucht der junge Mann durch höchst komplizierte Berechnungen auszugleichen. Rembrandt erkennt die genialen zeichnerischen Fähigkeiten seines neuen Lehrlings sehr schnell, allerdings hat der Maler andere Probleme. Es kommt zu mehreren Todesfällen, und die Toten haben einiges gemeinsam. Einerseits sind sie alle Tulpenhändler, und sie waren alle Kunden bei Rembrandt, wollten sich vom Meister porträtieren lassen. Auch die Art, wie sie zu Tode gekommen sind, ist gleich und lässt auf Mord schließen. Rembrandt gerät unter Verdacht, denn einige seiner Handlungen sind verdächtig, und er hätte auch ein stichhaltiges Motiv, sich von den verstorbenen Männern trennen zu wollen.
Pieter nutzt sein mathematisches Genie und erstellt Berechnungen und Diagramme. Er hat sich in den Kopf gesetzt, damit den wahren Täter zu entlarven.

Pieter ist ein ganz besonderer Protagonist, der durch seine Eigenheiten nicht immer leicht zu verstehen ist, den ich aber innerhalb kürzester Zeit ins Herz geschlossen habe. Die Art, wie ihn die Autorin beschreibt, ist einfach genial und sehr realistisch. Zur damaligen Zeit war der Begriff „Autismus“ noch unbekannt, und die Menschen betrachteten Pieter wohl einfach als Sonderling. Im Haus seines Lehrherrn stößt Pieter nicht gerade auf viel Verständnis, zu fremd ist den anderen Mitgliedern des Haushalts seine Wesensart. Manch einer, der ihm freundlich entgegenkommt, will ihn in Wahrheit nur ausnutzen. Aber er lernt doch einige Menschen kennen, die sich für ihn interessieren und ihm ehrliches Verständnis entgegenbringen.
Dieser historische Krimi mit seiner vielschichtigen Handlung hat mich von Anfang an gefesselt und nicht mehr losgelassen, denn es gibt so vieles darin zu entdecken. Die beschriebene Zeit mit dem plötzlichen Run auf Tulpenzwiebeln, die Auswirkungen sowie Pieters Berechnungen und Prognosen dazu, fand ich äußerst spannend. Auch die intensiven Einblicke, die man zur damaligen Malerei erhält, sind sehr lehrreich und informativ. Man lernt vieles über die Vorgehensweise und die Gewinnung der benötigten Farben, und es werden Einzelheiten erklärt, die mich künftig alte Gemälde noch einmal mit ganz anderen Augen betrachten lassen.
Bei den Kriminalfällen folgt man so mancher falschen Spur, denn für mich war die Lösung ganz und gar nicht vorhersehbar. Nicht alles ist so wie es scheint, und in jedem Kapitel warteten neue Überraschungen.
Nicht zuletzt haben es mir die verschiedenen Charaktere angetan, die so treffend und lebendig dargestellt sind. Da sind neben Pieter natürlich Rembrandt und die Mitglieder seines Haushalts, von denen jeder so seine Geheimnisse hat. Aber auch andere Maler und die Tulpisten, die in der Geschichte eine Rolle spielen, sind sehr ausführlich gezeichnet, auch wenn sie sich nicht immer von ihrer besten Seite zeigen. In der jungen Schankwirtin Mareikje und dem Arzt Dr. Bartelmies hat Pieter verständnisvolle Freunde gefunden – oder scheint das nur so?
Der Roman ist wundervoll und abwechslungsreich von der ersten bis zur letzten Seite. Man ist nie vor Überraschungen sicher, und immer spielt da auch ein Quäntchen Humor mit. Ich habe dieses wunderbare Buch mit einem lachenden und einem weinenden Auge beendet. Das weinende Auge, weil es nun schon ausgelesen ist und es mir schwer fiel, mich von Pieter und seiner Geschichte zu verabschieden, und das lachende Auge, weil mir diese so ausgesprochen gut gefallen hat. Der Schluss ist ausgewogen und eine Mischung aus fertigen Lösungen und Erklärungen, dabei aber auch reichlich Platz für eigene Gedanken und Träumereien. Sicher wird es für mich nicht beim einmaligen Lesen bleiben, denn ich denke, bei einem Re-Read gibt es noch viel zu entdecken, was man beim ersten Mal vielleicht ganz übersehen hat. Auf jeden Fall ist dieser Roman schon jetzt ein großer Anwärter für meine Jahresfavoriten.
Profile Image for Jasbr.
932 reviews13 followers
March 26, 2018
Auf dieses Buch war ich wirklich gespannt - Amsterdam als Schauplatz von historischen Romanen kam mir nämlich noch nicht so oft zwischen die Finger. Auch der Klappentext hat schon angedeutet, dass eigenes los sein wird: Ein berühmter Maler, Morde, Spekulationen mit Tulpenzwiebeln und dann auch noch ein sehr außergewöhnlicher Protagonist.

Und Pieter hat mich wirklich von der ersten Seite an für sich eingenommen. Er ist einfach super! Meiner Meinung nach hat er autistische Züge, denn er ist nicht nur furchtbar intelligent, sondern hat ein Problem damit, zwischenmenschliche Gefühle zu erkennen. Er nimmt alles wörtlich, was an der ein oder anderen Stelle wirklich zu komischen Situationen führt.

Pieter ist der rote Faden, der alle anderen Dinge miteinander verbindet. Ich fand es sehr interessant, wie ein Maler um 1600 arbeitet, bevor er bekannt wurde. Rembrandt ist ja heute fast jedem ein Begriff. Pieter zu seinem Lehrling zu machen fand ich von der Autorin deswegen sehr mutig. Mich würde interessieren, inwieweit hier über seinen Charakter und sein Verhalten recherchiert wurde, denn im Buch kommt er sehr speziell, etwas verrückt und nicht wirklich sympathisch rüber.

Ein zweiter Aspekt sind die Spekulationen mit Tulpenzwiebeln, die um diese Zeit in ganz Holland sehr populär waren. Auch hier ist Pieter involviert und ich hätte ihn gerne als meinen Finanzberater. Allerdings habe ich das mit den unterschiedlichen Sorten und den Tulpenscheinen nicht so wirklich verstanden... Zum Glück ist es aber auch nicht nötig, die einzelnen Vorgänge bis ins kleinste Detail zu verstehen. Alles andere wird dann auch gut von Pieter erklärt.

Nicht weniger wichtig sind die Morde, die immer wieder im Umfeld des Malers passieren. Pieter möchte diese unbedingt aufklären. Dabei verlässt er sich vor allem auf seinen Intellekt und seine Erkundigungen, die er überall einzieht. Dadurch gerät er aber natürlich selbst ins Visier. Dieser Handlungsstrang hat mir sehr gut gefallen, auch wenn ich selbst nicht diese Kombinationsgabe habe, die Pieter immer ein Stückchen weiterbringt.

Insgesamt hat mir das Buch richtig gut gefallen, vor allem wegen Pieter, der eine ganz tolle, einmalige Hauptperson ist. Ich hoffe wirklich, dass es bald noch mehr von ihm zu lesen gibt. Von mir gibt es 5 Sterne!
Profile Image for Gitti.
1,159 reviews
May 5, 2018
In Amsterdam herrscht das Tulpenfieber, in allen Gasthäusern werden Tulpenauktionen abgehalten, deren Umsätze tagtäglich steigen und so für manchen die Möglichkeit bietet, ein Vermögen zu machen.
Zu dieser Zeit kommt Pieter van Winkel nach Amsterdam, um bei Rembrandt van Rijn seine Lehre zu beginnen. Doch die scheint unter keine guten Stern zu stehen, als mehrere potentielle Auftraggeber von Rembrandt plötzlich eine gewaltsamen Todes sterben.
Pieter, der nicht nur malerisch begabt ist, sondern auch über eine mathematische Hochbegabung verfügt, versucht über mathematische Berechnungen hinter den Urheber der Morde zu kommen.
Pieter ist ein wirklich liebenswerter Protagonist. In heutigen Zeiten würde ihm wohl ein Asperger Syndrom diagnostiziert werden. Dadurch hat er so seine Schwierigkeiten beim Kontakt zu anderen Menschen. Aber trotzdem merkt man ihm immer deutlich an, dass er versucht sich seiner Umgebung anzupassen und sich so zu verhalten, wie es seine Umwelt von ihm erwartet.
Unterstützung erfährt er hierbei auch durch die Wirtin der goldenen Tulpe, Mareijke. Sie versucht ihm die Welt und vor allem auch die weibliche Sicht der Dinge zu erklären.
Das Buch gibt einen schönen Einblick in die Welt von Rembrandts Zeit. Der Tulpenhandel geht auch an ihm nicht vorbei und seine andauernden Geldschwierigkeiten und sein aufbrausendes Temperament, machen ihn für seine Umgebung manchmal schwer erträglich.
Am Ende gelingt es Pieter durch seine Berechnungen und logisches Denken, den Täter tatsächlich dingfest zu machen.

Das Buch hat mir richtig Spaß gemacht, es ließ sich leicht und locker lesen und man hatte Amsterdam deutlich vor Augen.
Von daher von mir eine volle Leseempfehlung!
Profile Image for Kerstin.
829 reviews
February 28, 2018
Von Eva Völler habe ich bisher nur ein Jugendbuch gelesen, sodass ich sehr gespannt auf ihren historischen Roman war, der auch einen Krimi-Anteil enthält. Zu Beginn habe ich mich ein bisschen mit dem Buch schwer getan, aber das lag nicht an dem Schreibstil, der sich gut lesen lässt, oder der Geschichte, die ich von Anfang an interessant fand. Mein Problem war der Protagonist, der in der Inhaltsangabe zu Recht als 'Sonderling' bezeichnet wird - vor allem in der damaligen Zeit war sein Verhalten sehr ungewöhnlich. Sein Denken ist sehr mathematisch und er nimmt fast alles, was ihm gesagt wird, wörtlich und für mich war es nicht ganz einfach, mich in ihn hineinzuversetzen, da er die Welt wirklich sehr analytisch und auf Mathe ausgerichtet betrachtet. Meiner Meinung nach hat die Autorin das gut und konsistent dargestellt, aber ich musste mich erst daran gewöhnen, bevor ich richtig mit Pieter warm werden konnte.

Schon zu Beginn fand ich die Schilderungen von Pieters Ausbildung bei Rembrandt und der künstlerischen Arbeit gelungen. Man konnte sich gut vorstellen, in der Werkstatt zu stehen und obwohl ich mich nicht mit den Maltechniken der damaligen Zeit auskenne, kam mir die Darstellung authentisch vor. Rembrandt selbst war ein nicht immer sympathischer Charakter, aber da die Autorin im Nachwort sagt, dass sie sich hier viele Freiheiten genommen hat, bin ich nun schon neugierig, was sich belegen lässt und was nicht. Der Krimi-Anteil hat mir ebenfalls gefallen; das Rätsel wurde gut aufgebaut, die Handlung war zwischendurch recht spannend und die Auflösung war für mich überzeugend.

In "Tulpengold" wird der Leser in die Zeit des sogenannten Tulpenwahns zurückversetzt, in der in den Niederlanden die Preise für Tulpenzwiebeln rasant anstiegen, sodass viele Menschen ihre Besitztümer versetzten, um ein paar der begehrten Objekte zu erwerben. Im Nachwort erzählt die Autorin, dass das Thema sie fasziniert hat und meiner Meinung nach merkt man das auch. Die Tulpen spielen eine wichtige Rolle und Völler stellt sehr gut dar, wie die Menschen spekulierten, Käufe tätigten und dass es fast schon zu einer Obsession werden konnte. Ich habe mich selbst noch nie mit dem Tulpenwahn befasst, aber ich fand das Thema auch sehr interessant und habe nach der Lektüre des Buches auf jeden Fall Lust, ein wenig dazu nachzulesen und mehr herauszufinden.

Insgesamt war das Buch fesselnd und es hat mich gut unterhalten, doch da ich eine Weile gebraucht habe, um mit dem Protagonisten warm zu werden und ich zu den anderen Figuren gar keine richtige Bindung aufbauen konnte, vergebe ich 3,5/5 Sternen.
_________________
Herzlichen Dank an den Verlag, der mir das Buch über Netgalley zur Verfügung gestellt hat.
Profile Image for Eva Hechenberger.
1,337 reviews19 followers
March 3, 2018
„Tulpengold“ ist nicht mein erstes Buch der Autorin und ich war so wirklich mal gespannt auf die Geschichte, denn es ist mal was anderes. Es ist nämlich so, dass uns die Autorin ins Jahr 1636 wirft und wir hier über die Aufklärung einer Mordserie lesen dürfen.

Allerdings wird die Handlung nicht aus der Sicht eines Polizisten erzählt, sondern von Pieter. Dieser ist ein bisschen speziell und zwar erfährt man im Laufe der Geschichte, dass er Autist, obwohl jetzt diese Bezeichnung während der Geschichte nicht gefallen ist. Außerdem ist er noch der neue Lehrling des Künstler Rembrandt. Man erfährt aber auch, dass er eine wahnsinnige Begabung mit Zahlen hat und plötzlich landet er dann auch noch mitten im Geschehen.

Ich fand die Geschichte um Pieter wirklich wahnsinnig spannend und interessant. Es ist ja so, dass man nicht nur über die Morde liest, sondern auch irre viele Informationen über die damalige Zeit und Lebensgewohnheiten erfährt. Diese Kombination fand ich wirklich sehr unterhaltsam und ich konnte mich dadurch auch sehr gut in die Handlung einleben. Die Autorin hat aus meiner Sicht eine wirkliche Liebe zum Detail und es gab so diverse Kleinigkeiten, die wirklich toll beschrieben wurden. Auch wirkte der Inhalt und gerade die historischen Details auf mich sehr gut recherchiert. Ich bin definitiv begeistert.

Etwas wirklich besonderes war die Darstellung von Pieter. Zuerst dachte ich, der ist doch ein bisschen seltsam, aber je weiter ich gelesen habe, desto sympathischer fand ich ihn. Ich fand es wirklich bemerkenswert, wie er versucht den ganzen Geschehnissen auf den Grund zu gehen und wie er sich nicht abschütteln lässt. Einfach eine tolle Charakterdarstellung.

Auch die Nebencharaktere muss ich als durchwegs gelungen bezeichnen, denn die Personen wirkten allesamt sehr realistisch und gut vorstellbar auf mich. Auch die Vermischung von historischen Persönlichkeiten, wie Rembrandt, mit fiktiven Charaktere hat mir gut gefallen.

Die Schreibweise war trotz der Thematik eher flüssig und leicht. Die Geschichte wird aus der Sicht von Pieter erzählt, was wirklich interessant ist. Die Autorin hat einen sehr bildhaften Schreibstil, denn es wurde wirklich alles bis ins Detail beschrieben und auch erklärt, gerade die Sache mit den Bildern und so, konnte ich mir dadurch wirklich besser vorstellen. Da Setting fand ich wunderbar, denn auch hier wurde einige Locations vorgestellt, die sehr realistisch auf mich gewirkt haben.

Das Cover ist ja wirklich entzückend. Es war wunderbar stimmig zur Geschichte und es wirkt sehr elegant auf mich. Da ich jetzt nur das eBook gelesen habe, kann ich leider nicht sagen, ob die Tuple auf dem Cover geprägt ist. Allerdings könnte ich es mir sehr gut vorstellen.



Zur Autorin:
Eva Völler hat sich schon als Kind gern Geschichten ausgedacht. Trotzdem verdiente sie zunächst als Richterin und Rechtsanwältin ihre Brötchen, bevor sie die Juristerei endgültig an den Nagel hängte. „Vom Bücherschreiben kriegt man einfach bessere Laune als von Rechtsstreitigkeiten. Und man kann jedes Mal selbst bestimmen, wie es am Ende ausgeht.“
Die Autorin lebt mit ihren Kindern am Rande der Rhön in Hessen.



Fazit:
5 von 5 Sterne. Klare Kauf – und Leseempfehlung. Es lohnt sich das Buch zu lesen.
Profile Image for Kathrin Schröder.
Author 11 books3 followers
September 4, 2018
Eva Völler, Tulpengold, Erscheinungsdatum 23.2.2018

gelesen als ebook (Kindle) Februar 2018

Genre Historischer Roman / Krimi

Bei diesem Roman sprach mich das Umfeld Rembrandt / Tulpenhandel und Tulpenwahnsinn und die Tendenzen zur Mathematik bei dem jungen Lehrling Pieter an.

Die Krimianteile habe ich eher "in Kauf genommen", da Krimi nicht so sehr mein Lustgenre ist.

Zu den historischen Aspekten: Das historische Umfeld war gut dargestellt, ich habe mich sehr stark in die Zeit und das Umfeld der Malerwerkstatt hineinfinden können. Faszinierend waren die handwerklichen Informationen zur Farbherstellung und die Abläufe in Lehrzeit und Ausbildung in dieser Zeit. Die Hauptperson Pieter, ein für die damalige Zeit recht alter Lehrling hat mich im Wechsel angezogen und abgestoßen. Einerseits waren seine Besonderheiten sehr gut dargestellt, andererseits hatten einige Schrullen für mich leicht konstruierte Aspekte. Sein logisches Denken und die Art wie der junge Mann Schwierigkeiten hat zu unterscheiden ob Aussagen wörtlich oder übertragen zu verstehen waren, standen für mich im Widerspruch zu seinen Gefühlswirrungen. Mit der Zeit wurde er aber immer sympathischer und im Laufe der Geschichte konnte ich gut mitfiebern.

Die meisten Personen sind sehr gut dargestellt und fühlen sich sehr real und sehr realistisch an.

Die Kriminalgeschichte entwickelt sich logisch und löst sich ansprechend. Sie ist auch nicht so im Vordergrund, dass sie für mich als Nicht-Krimileser den Spaß an den anderen Bereichen des Buches mindert. Gut fand ich, dass dem Protagonisten nicht eine intensive Liebesgeschichte aufgedrückt wurde, sondern alle gefühlsmäßigen Verwirrungen zu Alter und Reife und zur damaligen Zeit passten.

Die Abläufe rund um die Tulpinisten und der Wahnsinn in ihren Spekulationen waren faszinierend und fügten sich gut in das Gesamtbild des Buches.

Der einzige kleine Abstrich ist für mich der Umgang mit der Mathematik. Bei einem Buch in dem dieser Aspekt im Klappentext hervorgehoben wird, habe ich mehr Informationen über die Ansätze anhand derer die Berechnungen erfolgen erhofft. Stattdessen erfahre ich im Nachwort, dass sich die Autorin mit Mathematik eher schwertut und daher Unterstützung eingeholt hat. Nach meinem Empfinden hat sie die Unterstützung bewußt eher an der Oberfläche belassen, was sicher viele Leser eher freuen wird, mich aber etwas gestört hat.

Das Cover trifft im Gegensatz dazu 100% das Thema und zeigt eine wunderschöne Illustration einer Tulpe.

Dieses Buch hat beim Lesen Freude gemacht und verdient sicher für viele Leser 5 Sterne - da ich aufgrund des Klappentextes andere Erwartungen hinsichtlich der Mathematik hatte, vergebe ich 4 Sterne.
Profile Image for Pauline.
518 reviews9 followers
February 25, 2023
Prima detective boek over de tulpenkoorts en de tijd van Rembrandt van Rijn. Hoofdpersoon Pieter heeft een vorm van autisme/asperger, wat dit boek bijzonder maakt.

Ik vond het wat lastig om een duidelijk fictief verhaal te lezen over een historisch persoon, ik lees liever verhalen die gebaseerd zijn op de werkelijke geschiedenis.

Het verhaal werd op een gegeven moment langdradig door de vele wiskundige gedachten die Pieter steeds maakt. Aan het einde van het boek is het duidelijk wie achter de moorden zat, maar er blijven voor mij een paar vragen open staan. Dit alles maakt dat ik het drie sterren geef in plaats van vier.
Profile Image for Tintentraumwelt.
130 reviews4 followers
July 9, 2019
Unterhaltsames Buch, dessen Sprache ich ganz besonders gerne mochte, wie auch den Protagonisten. Das Ende bzw die Auflösung fand ich leider etwas enttäuschend und der doch eher komplexen Geschichte nicht wirklich gerecht werdend.
Profile Image for Michele Parduyns.
146 reviews
July 31, 2019
Leuk geschreven historische detective met wat te doorzichtig plot, maar toch heel ontspannend om te lezen vooral omdat het verhaal zich afspeelt in het entourage van Rembrandt en tegen de achtergrond van de 17de eeuwse tulpengekte.
Profile Image for Kathrin.
867 reviews57 followers
October 16, 2019
Um ehrlich zu sein, habe ich den Roman mit dem Buch “Tulip Fever” von Deborah Moggach verwechselt. Beide Romane spielen während derselben Zeit in Amsterdam vor den Wirren der Tulpenmanie, haben einen ähnlichen Titel und um ehrlich zu sein, teilen die Bücher sich auch einige andere zentrale Punkte (bspw. den Malerlehrling). Da ich den Film kenne, der auf Moggachs Buch basiert, war ich für die ersten Seiten echt verwirrt, warum mir nicht die Geschichte begegnet ist, die ich erwartet habe. Im Endeffekt war ich aber froh eine neue Erzählung zu lesen und nicht „das Buch zum Film“.

„Tulpengold“ ist die Geschichte von Pieter, der nach dem Tod seines Vaters Lehrling bei Rembrandt van Rijn wird. Schon sehr früh fällt auf, dass Pieter anders ist. Anders in seiner Wahrnehmung seiner Umwelt und der Mitmenschen. Diese Besonderheit macht es ihm einerseits schwer anzukommen, aber andererseits eröffnet ihm seine Art und Weise die Welt zu sehen ungeahnte Einsichten. Denn zeitgleich mit seiner Ankunft bei Rembrandt beginnt eine Serie mysteriöser Todesfälle, bei der alle Opfer eine Gemeinsamkeit habe: sie wurden alle von seinem Meister porträtiert.

Ich bin ein großer Fan von gut geschriebenen historischen Romanen. Insbesondere wenn Themen behandelt werden, die ich zwar einordnen kann, aber mit denen ich mich nie so wirklich auseinandergesetzt habe. Die Tulpenmanie in den Niederlanden gehört dazu.
Nachdem Tulpen in den Niederlanden des 16. Jahrhunderts erstmals auftauchten, entwickelten sie sich bereits Ende des Jahrhunderts vom Schmuck der heimischen Gärten zu Spekulationsobjekten. In den 1630ern gab es einen regelrechten Run auf die Zwiebeln. Der Clou am Tulpenhandel ist, dass das eigentliche Verkaufsfenster während der Sommermonate recht klein ist. Man ging also dazu über Zwiebeln zu verkaufen, die noch in der Erde steckten. Zu den rasant steigenden Preisen kam also eine große Unsicherheit über das zugrunde liegende Produkt hinzu.
Das Buch gibt einen guten Einblick in die Materie. Dadurch, dass man Pieters Beobachtungen minutiös begleitet und sieht, wie er den Handel mathematisch analysiert, ist der Einstieg in das Thema recht einfach. Auch für Personen, die sich nicht so mit dem Börsenhandel auskennen. Schön fand ich auch, dass ich recht viel über Tulpen selber gelernt habe.
Neben den Einblick in den historischen Tulpenhandel, geht das Buch auch auf das Leben und Arbeiten eines Malermeisters zu der Zeit ein. Ich fand es interessant zu erfahren, wie die Ausbildung organisiert war.

Vor dieser echt gut illustrierten Kulisse treffen wir nun auf Pieter, dessen besondere Veranlagung ausgiebig gezeigt wird. Ich fand es recht schwierig mich in einen Hauptcharakter hinein zu versetzten, der autistische Charakterzüge zeigt. Die Autorin hat das ganz gut gelöst und so hatte auch ich mein Vergnügen an der Geschichte – ohne der Hauptperson sonderlich nahe zu kommen. Die anderen Charaktere waren gut beschrieben und ihre Vielfältigkeit spiegelt die Zeit vermutlich gut wider. Wie treffend historische Persönlichkeiten dargestellt wurden, kann ich allerdings nicht sagen.

Was mir aufgefallen ist – das Buch wirkt zweigeteilt. Die erste Hälfte ist ein typischer historischer Roman, der mich ideal ins Thema eingeführt hat. Damit bricht die Autorin und wendet sich im 2. Teil dem Kriminalfall zu. Ich fand das unglücklich und hätte mir gewünscht, dass sich entweder für das eine oder das andere entschieden wird.
Schlussendlich hat mir das Buch sehr gut gefallen. Ob ich noch mal was von der Autorin lese, weiß ich nicht. Hat hierzu jemand vielleicht eine Empfehlung? Auf jeden Fall habe ich wieder mehr Laune auf historische Romane.
Profile Image for Elsbie.
29 reviews1 follower
July 17, 2019
Ooohhh myyy god I am finally done with this book. It was hard work, that‘s for sure. Here‘s what I think about the novel: I was so excited to read this one because I thought that the mixture of the main topics -murders, tulips, Amsterdam and a math genius- sounded so thrilling! And then I started reading the book and I admit I probably had pretty high expectations. But no matter the expectation this book was still disappointing to me. I could not bond with any of the characters and had a lot of problems bringing myself to pick it up and continue reading. I feel like there was a lack of action throughout the whole novel and that’s why when something did actually happen in the end I wasn’t interested anymore and it felt ‘forced’ in a way, as if the book suddenly had to end because that’s just what books do. You know? I was missing the thrill. I was missing it everywhere. Especially concerning Pieter, the main character. He is supposed to be a (math) genius and figured out the whole tulip-‘conflict’ long before anyone else. And I am fine with that. But the way he was represented as that clever boy came across quite pretentious if you ask me. Pieter was basically up to nothing but sometimes we would get those sentences that were supposed to remind us and everyone around him how clever he is - sentences like “Vor seinem geistigen Auge flossen assoziative, distributive und kommutative Verknüpfungen in endlosen Formelreihen vorbei und fügten sich zu Schlüssen, die alle einem bestimmten Ergebnis entgegenstrebten.“ Here‘s the thing: I get that you somehow have to distance yourself from actually describing all the details from his mathematical research because this is not a math book, however I found these random math related sentences in between annoying and, once again, pretentious instead of interesting and eye-opening as we get to see what Pieter thinks like. It just felt like there was a lack of knowledge (I personally don’t know a thing about math) and that’s why it felt so weird and flat reading those paragraphs - to me they always felt like a reminder that Pieter is soooo smart unlike everyone else and that would have been fine with me if those parts were natural and interesting in some kind of way instead of vague sentences that are supposed to stress how differently his mind works. But still, apart from my ranting, I don’t think this book is a “bad one”. Instead I think that it just didn’t fit to me, personally, at all. The storyline is okay and it’s not like it was a lazy or obnoxious way of writing - Instead it just really didn’t speak to me and my heart at all, personally. That’s why I needed to rate it 2 stars.
Profile Image for Loraine Ots.
556 reviews7 followers
July 27, 2021
Samen met de boekenclub ging ik het boek ‘Tulpengoud’ van Eva Völler lezen. In het begin was ik een beetje sceptisch over het boek. Ik had nog nooit een historische roman gelezen en was ervan overtuigd dat het geen genre voor mij was. Daar heb ik me toch erg in vergist, ik heb het boek namelijk in een ruk uitgelezen.

‘Tulpengoud’ speelt zich af in het Amsterdam van 1636. De tulp wordt dan een van de bezittingen waar mensen bereid zijn heel ver voor te gaan.
Pieter is de nieuwe leerling van Rembrandt, hij is een buitenbeentje. Hij heeft een groot talent voor wiskunde en is hier heel enthousiast over, men vindt dit maar vreemd. Zijn wiskunde kennis komt goed van pas bij het berekenen van het verloop van de prijs van de tulpenbollen. Maar dan worden er verschillende tulpenhandelaren dood aangetroffen. Alle slachtoffer zijn geportretteerd door Rembrandt, dit zet Pieters leven volledig op zijn kop.

Ik was in het begin vooral sceptisch over het lezen van een historische roman omdat ik bang was dat ik me geen voorstelling van de personages en de omgeving kon maken. Dit was totaal niet nodig want Eva Völler omschrijft de personages en hun omgeving heel duidelijk en gedetailleerd, hierdoor kun je je heel makkelijk een voorstelling van de omgeving maken.

Het boek zit daarnaast vol spanning en mysterie. Tot aan de laatste pagina probeer je het mysterie op te lossen om uiteindelijk tot de conclusie te komen dat je het zelf compleet bij het verkeerde eind hebt.

Je kunt zien dat de schrijfster onderzoek heeft gedaan voor haar boek. Je waant je echt even in het Amsterdam van 1636 en gaat helemaal op in de tulpenkoorts.

Pieter is een heel fijn personage, gedurende het boek leer je hem goed kennen. Hij is eerlijk en zal nooit liegen, maar dit brengt ook spanningen met zich mee. Andere mensen weten niet altijd hoe ze met hem om moeten gaan. Dit zorgt voor interessante dialogen.

Ik vond het een heel leuk boek en ga zeker vaker een historische roman oppakken.

‘Tulpengoud’ krijgt van mij ****!
309 reviews
September 13, 2020
Een orgineel geschreven historische thriller/roman. Ik had niet verwacht dat Pieter autistisch zou zijn en dat vervolgens het verhaal op een hedendaagse manier verteld zou worden vanuit zijn oogpunt. Dat maakte het heel interessant en luchtig om te lezen, en niet zo zwaar zoals sommige historische verhalen wel eens kunnen zijn. Alleen had er af en toe iets meer vaart in het verhaal kunnen zitten.
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Profile Image for Kupfi.
109 reviews
March 6, 2018
Amsterdam - im frühen 17. Jahrhundert. 

Nach dem Tod seines Vaters wird Pieter von seinem Vormund zu Rembrandt gebracht, der Pieter als Lehrling gegen hohes Entgelt aufnimmt. So lebt Pieter mit Rembrandt und seiner Frau, den Lehrlingen Cornelius und Laurens, sowie den Angestellten Annecke und Gertruyd unter einem Dach. 

Während der Tulpenhandel wächst und gedeiht, und sich seinem Höhepunkt nähert, spekulieren viele Menschen mit Tulpen. So auch Rembrandt, der für seine private Sammlung und für die Malutensilien dringend Geld benötigt. Als verschiedene Männer unter seltsamen Umständen sterben, fällt schnell der Verdacht auf Rembrandt. Die Männer wurden alle von Rembrandt porträtiert, und scheinen alle an einer Bleiweißvergiftung gestorben zu sein. Rembrandt verwendet für seine Farben auch Bleiweiß. 

Doch Pieter kommt dieser Verdacht komisch vor, und so ermittelt er auf eigene Faust, um seinen Herrn und Meister von dieser Schuld zu befreien. 

Jedoch gestaltet sich das nicht so einfach. Pieter wird oftmals gehänselt, da er das Aspergersyndrom hat, was zu damaliger Zeit nicht bekannt ist, und so wirkt Pieter sehr verschroben und gilt als Sonderling und braucht somit die Hilfe seines Umfeldes, um mit gewissen Dingen klarzukommen. Da er das Verhalten seines Schwarms Annecke nicht zu deuten weiß, versucht er ihr Verhalten zu berechnen, was ihm nicht gelingt. Gleichzeitig gelingt es ihm, den Tulpenblasencrash auf einen bestimmten Zeitraum einzugrenzen, was seinen Meister Rembrandt leicht in Panik versetzt, denn er kann es sich nun nicht leisten, noch weitere Schicksalsschläge und Verluste zu erleiden.

Und so muss sich Pieter gegen Laurens und andere Bösewichte behaupten, die Pieter schaden wollen, da sie ihn für reichlich dumm halten, und ihm das Leben schwer machen, weil sie seine Klugheit fürchten. 

Eva Völler hat hier einen Kriminalroman in ein historisches Umfeld gepackt. Wer ist für die Morde durch Bleiweiße verantwortlich? Kann Pieter den Fall lösen? Werden ihm seine Freunde, der Arzt und die Kneipenbesitzerin helfen können? 

Eva Völler schafft es, verschiedene Erzählstränge zu einer spannenden Geschichte zusammen zuführen. Die Geschichte um die Tulpenspekulation wirkt glaubhaft erzählt, dass dies so oder so ähnlich in Amsterdam stattgefunden hat. Allein die ganzen Tulpensorten, die die Autorin erwähnt, hat es gegeben. Ebenso die Malerkunst um Rembrandt: was war zu dieser Zeit aktuell, welche Kunstrichtungen und Darstellungsmöglichkeiten gab es zu dieser Zeit? 

Für mich hatte dieses Buch in mehrfacher Hinsicht einen Lerneffekt: Man geht oft an Kunstwerken vorbei, und man ist sich gar nicht bewusst, wieviel Arbeit in so einem gemalten Bild steckt. Die Vorbereitung, Farbauswahl, möglicherweise die Geschichte, die es einem erzählen soll, das Malen selber. 

Zum anderen der Blumenhandel. Wie oft geht man in den Einzel- bzw. Großhandel, und kauft sich ein paar Schnittblumen, insbesondere jetzt zum Frühlingsanfang die Tulpen, ohne darüber nachzudenken, woher diese Tulpen kommen. 

Auch dass es damals den Maler als Ausbildungsberuf gab, stattdessen gibt es die bildende Kunst heute als Studium. 

So liest sich dieser Roman sehr flüssig. Eva Völler hat sehr gut recherchiert, und sich ihre Gedanken um die Charaktere, die Zeit, aber auch das Umfeld gemacht. 

Was mir an der grafischen Gestaltung echt gut gefallen hat, war zum einen das Cover. Farblich erinnert es an eine der Tulpen, die auch im Buch beschrieben werden. Gleichzeitig gibt es am Anfang jeden Kapitels eine Tulpenzeichnung, die neben der Kapitelnummer angezeigt wird. 

Wirklich ein komplett gelungenes Buch. Ich hoffe, es wird einen zweiten Teil geben. 
860 reviews15 followers
March 23, 2018
Inhalt:

Pieter ist ein absoluter Sonderling und hat es dadurch sehr schwer unter den Lehrlingen des Malermeisters Rembrandt. Seine Leidenschaft die Mathematik wird sehr befremdlich auf sein Umfeld, jedoch weckt seine Begabung für Kunst wiederum die Neugier dessen. So kommt er nicht nur mit anderen Menschen in Kontakt sondern schnappt zudem noch wichtige Informationen auf, die mit dem Tulpenhandel und dessen überhöhten Preise zu tun hat. Für ein Mathegenie wie Pieter ist diese Thematik faszinierend, aber das Ergebnis seiner Recherche für die Tulpenzwiebelhändler wohl eher erschreckend.

Doch dann geschieht etwas unfassbares, denn mehrere Händler werden ermordet und Meister Rembrandt geriet selbst unter Verdacht. Alle Indizien führen zu dem Maler, denn er hat alle zuletzt lebend gesehen und porträtiert.

Aber steckt der sehr strenge Malermeister hinter den Morden und was stellt sein Motiv dar? Pieters Neugier ist geweckt!

Meine Meinung:

Autorin Eva Völler habe ich durch ihre Jugendbücher schätzen gelernt. Ihre Bücher sind sehr vielschichtig, stecken voller Witz und Humor, aber auch der sehr lebhafte und malerische Schreibstil zeichnen ihre Werke aus. So war es für mich sehr interessant, sie einmal von einer neuen Seite kennen zu lernen und ihren historisch-kriminalistisch angehauchten Roman kennen zu lernen.

Erst einmal stach natürlich die sehr bildgewaltige Umschreibung von Amsterdam im Jahre 1636 ins Auge. Man fühlt sich sofort in diese Zeit und an den Ort hinversetzt erlebt sehr lebendig die Atmosphäre und erlebt das Gelesene auf eine sehr besondere Weise. Ich war sehr fasziniert von der Darstellung Amtseidams und fand mich sehr wohl in dieser Zeitepoche.

Was soll man zu Pieter sagen, es fällt mir sehr schwer seinen Charakter in Worte zu fassen. Er ist ein sehr sympathischer, sehr charakterstarker und taff trotz seines Sonderlingstatus. Ich mochte ihn, obwohl er mich manchmal an ein Kleinkind im Erwachsenenkörper erinnerte und es kleinere Startschwierigkeiten mit ihm gab. Doch hat man ihn erst einmal so richtig kennengelernt, ist man einfach nur hin und weg von ihm.

Der Schreibstil ist passend zur Zeitepoche gewählt. Die Umgangsformen sehr gehoben und die Dialoge locker und altertümlich. Erst hatte ich Angst, dass diese Schreibweise befremdlich wirken und so gar nicht mein Ding werden könnte, aber meine Angst war vollkommen unberechtigt und ich empfand es absolut passend zur Gesamthandlung.

Spannung, nun ja, es ist eher ein herantasten an diese. Es ist definitiv nicht so, dass ich mit Gänsehaut überschüttet wurde oder mich ängstlich unter der Decke versteckt habe. Was hier aber auf jeden Fall total punkten konnte ist, dass man selbst zum Ermittler wird und zu kleinen Detektivarbeiten verlockt wird. Genaus diese Eigenschaft machte für mich dieses Buch so lesenswert, dass man zu einem Teil der Geschichte wird und selbst animiert mitwirken zu wollen.

Erzählt wird die Handlung aus der Sicht von Pieter. Daher ist es schon wichtig, dass man mit dem Sonderling umgehen kann und sich an seiner Seite wohl fühlt. Wie gesagt er ist ein besonderer Fall von Protagonist und man muss ihn mögen, denn sonst wird die Handlung eher zur Qual.

Die Covergestaltung spiegelt die Handlung wieder. Es umfasst die Thematik des Buches. Mir persönlich gefällt ja auch der gewählte Schriftzug des „T“ im Titel, es hat eben etwas altertümliches verspieltes an sich.

Fazit:

Obwohl es anfänglich doch eher ein herantasten an die Vorfälle und den Hauptprotagonisten war, so fühlte ich mich doch sehr gut unterhalten. Es ist spannend und man wird selbst zum kleinen Detektiv erwählt.

Sehr Lesenswert!
193 reviews1 follower
February 27, 2018
Tulpengold = Buchgold

„Tulpengold“ ist mein erstes Buch der Autorin Eva Völler, die sich erstmal als Richterin und Rechtsanwältin ihre Brötchen verdiente, bis sie sich gottseidank (!!!) ganz dem Schriftstellertum widmete. Nachdem schon ein paar ihrer Bücher auf meiner Wunschliste stehen, war ich sehr gespannt auf dieses Werk, das ich im Rahmen einer Leserunde lesen durfte!

Doch um was geht es in diesem Buch?
Der Leser wird nach Amsterdam katapultiert, das sich gerade im Jahr 1636 befindet. Pieter, dessen Vater vor kurzem gestorben ist, begibt sich in die Lehre des berühmten Malers Rembrandt van Rijn. Doch Pieter ist nicht wie alle anderen Lehrlinge: Er hat eine ganz besondere Denkweise und höhere Mathematik ist sein großes Steckenpferd. Dadurch wird ihm auch schnell klar, dass der Tulpenhandel gewissen Gesetzmäßigkeiten unterliegt. Zudem hat er ein unglaubliches Talent im Malen. Doch damit macht er sich nicht nur Freunde und als dann noch mehrere Tulpenhändler tot aufgefunden werden, wird sein Meister verdächtigt. Denn die Opfer waren zuvor Modelle für Rembrandt. Pieter will diese mysteriösen Morde unbedingt aufklären. Doch wird ihm das gelingen?

Mein Eindruck vom Buch:
Schon die Leseprobe hat mich total begeistert und dieses Buch hat mich von der ersten Seite an total in den Bann gezogen. Der Leser lernt Pieter kennen, ein wahrer Sonderling und es fiel mir enorm leicht, ihn sofort ins Herz zu schließen. Er ist von Eva Völler enorm facettenreich gezeichnet und ein unglaublich interessanter Charakter. Bei seinen Gedankengängen musste ich oft schmunzeln und es hat richtig Spaß gemacht, sein Leben bei Rembrandt zu verfolgen und daran teilzuhaben. Aber auch die anderen Protagonisten wurde detailreich Leben eingehaucht. Da hätten wir natürlich Pieters Meister Rembrandt und dessen Frau Saskia, die Bediensteten Anneke und Geertruyd, die Lehrlinge Laurens und Cornelis und nicht zu vergessen natürlich auch Mareikje, die Wirtin ein Gaststätte. Wer gerne spekuliert, ist hier genau richtig, denn Eva Völler versteht es einfach brillant, den Leser in die Irre zu führen und unvorhersehbare Ereignisse lassen einen immer wieder in andere, ganz neue Richtungen denken. Ich weiß nicht, wie oft ich meinen Hauptverdächtigen „ausgewechselt“ habe und doch hat mich der Schluß überrascht! Faszinierend an diesem Buch ist darüber hinaus, dass enorm viele historische Begebenheiten eingeflochten wurden, Hut ab vor dieser grandiosen Recherche! Jeden Freund der Geschichte wird „Tulpengold“ begeistern und es ist unglaublich, wieviel man durch die Feder Eva Völlers lernen kann! Ich denke jeder, der meine Rezension liest, merkt, wie begeistert ich bin und wenn ich das nächste Mal in Amsterdam bin, werde ich durch diesen Roman die Stadt komplett anders sehen.

Fazit:
Warum habe ich nicht schon viel viel viiiiiiiieeeel früher ein Buch von Eva Völler gelesen? Nach diesem Werk ist mir das vollkommen schleierhaft! Tulpengold wurde für mich ein ganz besonderes Buch, definitiv eines meiner Highlights in den letzten Jahren. Und dabei lese ich nicht gerade wenig. Hier ist alles vereint, was ein Bestseller braucht: Liebevoll gezeichnete Protagonisten, ein spannender Kriminalfall und unglaublich gut recherchierte historische Ereignisse. Ich habe noch nie so viel durch einen Roman gelernt und würde mir sehr wünschen, dass wir irgendwann wieder von Pieter hören! Danke Eva Völler!
Profile Image for Avila.
141 reviews6 followers
March 10, 2018
In diesem historischen Kriminalroman entführ die Autorin uns ins historische Niederlande des 17. Jahrhunderts. Die Niederlande ist ganz verrückt nach der schönen Tulpe und verstrickt sich in einen wilden Spekulantenhandel. In diesem Setting bewegt sich der fast 18-jährige Pieter, der nicht nur eine außerordentliche Begabung für's Malen sondern auch für höchst komplizierte mathematischen Gleichungen aufweist. Nur mit den Gefühlen von Menschen hat er es nicht immer so sehr. Als er dann als Lehrling in Rembrandt van Rijns Werkstatt anfängt, sind die Probleme mit dem aufbrausendem Lehrmeister natürlich vorprogrammiert.

Liebevoll erschafft die Autorin ein Setting, in welches die Leser*innen sich schnell hinein versetzen können. Wahrscheinlich durch den erst letztes Jahr im Kino gelaufenen Film "Tulpenfieber" erstand in Windeseile ein tolles Kopfkino, das bis zum Schluss anhielt. Geschickt verknüpft Völler zwei spannende epochale Ereignisse: den wahnhaften Tulpenhandel und die Entstehung von künstlerischen Meisterwerken aus Rembrandts Pinsel. Die zwei erstmal völlig losgelösten Ereignisse verbindet die Autorin durch den mathematikbegabten Malerlehrling, Pieter, den sie in Rembrandts Werkstatt setzt. Da der Tulpenhandel allgegenwärtig ist, greift sich das Thema fast von selbst auf und Pieter - von Anfang an fasziniert von den rasant steigenden Tulpenpreisen - kann gar nicht anders, als sich damit mathematisch zu beschäftigen. Doch zum Amüsement des Lesers stellt Pieter nicht nur Gleichungen zum Tulpenhandel, sondern auch zum menschlischen Verhalten auf. Denn dies bleibt ihm ohne seine Gleichungen völlig unerklärbar. Dadurch aber, dass natürlich gerade die Gefühlswelt nicht immer berechenbar ist, manövriert die Autorin Pieter in Situationen, die immer so liebevoll geschildert sind, dass die Leserin zwar schmunzeln muss, aber niemals böse über Pieter lachen will.
Mit Pieter hat die Autorin auf jeden Fall eine tolle Hauptfigur geschaffen. Die Nebenfiguren können da teilweise nur verblassen, was ich aber aufgrund der starken Hauptfigur als überhaupt nicht störend empfunden habe. Die Story umfasst hauptsächlich die Aufklärung mehrere Mordfälle. Bis zum Schluss blieb es für mich spannend, wer dahinter steckt. Zwar versteckt die Autorin ihre Hinweise gut, schafft es aber gleichzeitig auch einige falsche Fährten zu legen, über die ich auch immer wieder nachgegrübelt habe. So bleibt die Handlung durchweg spannend, wobei für mich der amüsantere Part an der Geschichte vordergründig blieb und die Geschichte interessant machte. Ich hätte Pieter auf seinem Lebensweg auch gerne noch weiter begleiten können.

Abgerundet wird der Roman mit einem kurzen, aber sehr informativen und kurzweiligen Nachwort. Über Fiktion und Realität, sowie über die Beweggründe über den Tulpenhandel, Rembrandt und einen autistischen Maler in der Neuzeit klärt die Autorin auf, so dass am Ende keine Fragen mehr offen blieben.

Was bleibt zum Schluss? Für mich war das Buch ein bisschen wie eine Kreuzung aus Petra Schiers Apothekerin-Reihe um Adelina und dem modernen Roman "Das Rosie-Projekt". Da ich beides verschlungen habe, bin ich auch von diesem Buch ein Fan. Gute Unterhaltung - durchgehend bis zum Schlusspunkt.
Profile Image for Cristiana.
60 reviews4 followers
April 23, 2021
4.5/5

Cine ar fi crezut că bulbii de lalele au însemnat, la un moment dat în istoria Țărilor de Jos, o avere atât de importantă pentru care oamenii ar fi comis și crime?
În Amsterdamul din secolul al XVII-lea, într-o cafenea aglomerată unde mirosul de pește se combină cu aroma de jenever, cititorul asistă la evoluția pieței de lalele și la creșterea rapidă a prețurilor. Speculanții talentați și comercianții lacomi reușesc să convingă oameni simpli să investească în aceste flori, asigurându-i de câștiguri incredibile. Astfel ia naștere „mania lalelelor”. Întreaga societate este cuprinsă de entuziasm, comerțul cu lalele ajungând să fie un subiect la ordinea zilei, abordat nu doar în cafenele, piețe sau târguri, ci inclusiv în predicile bisericești. În mijlocul acestei euforii, gelozia, ura și dorința de înavuțire duc la crime… iar vinovatul pare a fi chiar marele pictor Rembrandt care se lasă, la rândul lui, atras de aceste flori.
O combinație de roman polițist și istoric, deloc plictisitor sau prea plin de detalii, Tulpengoud îl aduce în prim plan pe Pieter, un tânăr cu o minte sclipitoare, neînțeles de mulți din cauza sindromului asperger care îi complică relațiile sociale, dar care încearcă, în ciuda tuturor obstacolelor, să descopere făptașul din spatele crimelor. Prin Pieter și atenția lui la detalii, câteodată enervantă și obositoare pentru cei din jur, Eva Voller reușește să demonstreze că tocmai aspectele pe care unii le-ar considera defecte, pot fi cele care ne scot din situații limită și ne ajută să găsim soluții.

O carte care mi-a plăcut mult pentru că îmbină arta, istoria și psihologia, neuitând de replicile încărcate de sarcasm și de situațiile amuzante care te fac să nu iei chiar totul în serios și care îți amintesc că este și ficțiune la mijloc.

'Volgens hem waren tulpen de meest waardevolle planten ter wereld. Veel ervan waren zo kostbaar dat hun waarde in goud werd uitgedrukt, en voor een aantal van de meest gewilde soorten was zelfs dat niet voldoende. De kostbaarste exemplaren waren zo duur dat twee of drie ervan genoeg geld opbrachten om er een groot woonhuis in de beste buurt van Amsterdam van te kunnen kopen.' (p. 41)

'Sommige bloemen hadden gegolfde, andere gerafelde, weer andere ronde of gepunte bloembladen. Ze droegen namen als ‘Wonder’ of ‘Toonbeeld van Volmaaktheid’, andere noemde men ‘Jonkvrouw’ of ‘Koninklijke Agaat’. Er waren verschillende soorten die een naam hadden met ‘Admiraal’ of ‘Generaal’, en er was er zelfs eentje die met ‘Generaal der Generaals’ aanspraak maakte op de allerhoogste rang. Al deze namen stonden voor een veelvoud dat in de chaos van zijn eigen vermenigvuldiging leek te verdrinken en daarmee het terugzoeken van hun oorsprong onmogelijk maakte.' (p. 99)

'Op weg naar het café kwamen ze langs een tulpenbed. De bloemen stonden in volle bloei; in hun afwisselende, stralende kleurenpracht leken ze haast met elkaar te wedijveren om aandacht. Pieter herkende een paar van de bloemen uit de catalogi, en zelfs een aantal van de ooit zo dure soorten als de Bruyn Purper. De mensen liepen er achteloos voorbij.' (p. 442)
Profile Image for Carmen Vicari.
217 reviews5 followers
March 12, 2018
Amsterdam, 1636: Der Waise Pieter van Winkel wird von seinem Onkel Joost zu dem schon berühmten Maler Rembrandt Harmenszoon van Rijn gebracht. Es war der letzte Wunsch seines Vaters, dass Pieter den Malerberuf ergreift. Und tatsächlich zeigt Pieter auch eine ungewöhnlich Begabung. Doch nicht nur das Malen und Porträtieren scheint ihm zu liegen, vielmehr reizen den stillen Jungen mathematische Berechnungen, Rätsel und Wahrscheinlichkeitsrechnungen.
Als mehrere Morde im Umfeld von Rembrandt geschehen, stellt Pieter Berechnungen an, um dem Mörder auf die Spur zu kommen. Zwar deutet alles auf Rembrandt als Täter hin, doch Pieter ist sich sicher, dass es irgendjemanden gibt, der seinem Meister schaden möchte. Doch wer? Doch dann gerät Pieter plötzlich selbst ins Visier des Mörders …

Mit Tulpengold hat sich die Autorin Eva Völler gleich mehreren Schwerpunkten gestellt. Zum einen wird der Tulpenwahn in Amsterdam und ganz Holland thematisiert, bei dem die Preise für Tulpen teilweise schwindelerregende Höhen erreichten und Menschen ebenso reich wie in den Ruin stürzen konnten. Vor allem nach dem Zusammenbruch im Jahr 1637. Des Weiteren lernt der Leser den bekannten Maler Rembrandt Harmenszoon van Rijn näher kennen, bekommt einen kleinen Einblick in sein Leben und seine Werke. Und zu guter Letzt entwickelt sich die Geschichte noch zu einem Krimi, bei dem ein Junge mit einen Asperger Syndrom zur Schlüsselfigur wird.

Kurz gesprochen, der Roman bietet alle Facetten, die ich gerne habe, vereint in einem historischen Roman. Eva Völlers Schreibstil war wieder so mitreißend und informativ, dass die Seiten nur dahin flogen, wenn man nicht gerade zum Verdauen des Gelesenen oder zum Recherchieren das Buch aus der Hand legen musste. Denn gerade zweiteres kam bei mir öfter mal vor. Die Autorin lässt einige Werke von Rembrandt Harmenszoon van Rijn in dem Buch auftauchen, benennt Techniken der Malerei, die mir so nicht gängig waren. Gerade diese Punkte reizten mich aber dann, das Buch einmal zur Seite zu legen und nachzuschlagen, einfach, um eine bessere Vorstellung von dem Ganzen zu bekommen.

Pieter van Winkel ist ein sehr plastischer und lebhafter Charakter, dem man direkt anmerkt, dass er sich der Autorin von selbst vorgestellt und regelrecht aufgedrängt hat. Er ist sehr liebenswert und schon nach kurzer Zeit war ich mit ihm warm und versuchte, seinen Gedankengängen zu folgen.

Auch die anderen Charaktere sind vielschichtig und plastisch gezeichnet, die ganze Atmosphäre lässt den Leser in das Leben in Amsterdam im 17. Jahrhundert eintauchen und sollte man sowohl Amsterdam bzw. die Möbelstücke der damaligen Zeit aus Museen oder von Bildern her kennen, fühlt man sich direkt zurecht und wohl.

Fazit:
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Der Tulpenwahn oder auch die Tulpenmanie war eine Periode im Goldenen Zeitalter der Niederlande, die man so schnell nicht vergisst.
Profile Image for Kathaflauschi.
754 reviews4 followers
March 11, 2018
Ich war schon so gespannt auf die Geschichte und als es dann ankam, musste ich gleich anfangen zu lesen. Wir begleiten dabei die ganze Zeit Pieter und merken sofort, das es viele unerklärliche Morde gibt. So beginnt eine spannende Geschichte, die einen nicht mehr los lässt und die im Jahr 1636 spielt. Das Besondere daran ist, das der Protagonist ein Autist ist und er ist noch der Lehrling des Künstler Rembrandt. So ist er mitten im Geschehen. Es gibt viele Morde in diesem Buch, die man bis zur Aufklärung verfolgt. Es wird aber auch viel über die damalige Zeit und die Lebensgewohnheiten geschrieben, sodass man sich selbst zurück versetzt fühlt. Die Autorin hat sich hier wirklich viel Mühe mit der Geschichte gegeben und das hat sich gelohnt. Die wichtigsten Informationen sind gegeben und der Schreibstil passt zeitlich und ist flüssig zu lesen. Schwer konnte ich das Buch aus der Hand legen.
Pieter war mir dabei auch gleich symphatisch. Ich hatte große Freude seine Geschichte und sein Abenteuer zu folgen. Er war bei den Ermittlungen immer dabei und hat auch nicht so schnell locker gelassen. Er war auch einfach symphatisch, weil er freundlich ist und auch so hartnäckig. Die Autorin hat ihn auch authentisch dargestellt und das hat mir in dieser Geschichte gut gefallen.
Rembrandt war mir nicht so symphatisch. Den er hat in Pieter nur das Geld gesehen, das er einbringen kann. So wirkte Rembrandt auf mir eher herrisch als freundlich. Ich muss auch ein großes Lob geben, das alle Charakter in diesem Buch so realistisch und greifbar wirken. Am liebsten würde ich weiterhin Pieter bei den Ermittlungen folgen.
Die Geschichte liest man die ganze Zeit aus der Sicht von Pieter. Alles wirkt einfach so bildhaft auf einen und es wurde auch nicht zu langatmig. Es gibt immer wieder spannende Szenen und mal szenen die einfach entspannter sind, das man auch mal luft holen kann. Die Kulisse wurde dabei bildlich beschrieben. Man hat die Geschichte eigentlich ganz klar vor Augen. Es ist wirklich schwer, das Buch wegzulegen und ich spreche für dieses Buch eine klare Leseempfehlung aus.
63 reviews
April 14, 2018
Fangen wir außen an: Das Cover mit der Tulpe drauf ist einfach nur wunderschön. Generell liebe ich es ja, wenn keine Personen auf Covern abgebildet sind. Auch die Schriftart passt in diesem Fall einfach außergewöhnlich gut zum Inhalt des Buches.
Spielort der Handlung ist hauptsächlich Amsterdam mit Rembrandts Haus und der Nachbarschaft. Gut gefallen hat mir dabei, wie das historische Ambiente der Stadt eingefangen wurde, ohne zu kitschig zu werden. Bereits in der ersten Szene des Buches befinden wir uns auf dem Fischmarkt, der auf so eine geschickte Art und Weise beschrieben wurde, dass ich ihn später ebenfalls hätte malen können.
Trotzdem muss ich den Schreibstil ein wenig kritisieren, oftmals schaffte der Roman es nämlich nicht mich in seinen Bann zu ziehen. Zwar habe ich sehr gerne in dem Buch gelesen, aber ich empfand niemals die klassische Sogwirkung, das Buch nicht mehr weglegen zu können.
Die Figuren wurden sehr menschlich beschrieben, mit allen Höhen und Tiefen. Leider war der Rembrandt des Buches mir etwas zu jähzornig und handelte in meinen Augen oft viel zu impulsiv. Auch waren mir die Motive Pieters Patenonkels oft unklar und es viel mir schwer diesen Menschen einzuschätzen.
Die Mordgeschehnisse wurden in meinen Augen echt grandios dargestellt, sie kamen unerwartet und bis zum Ende war ich mir absolut unsicher was die Identität des Mörders anging. Auch fand ich sehr schon, dass es schon damals menschliches Versagen von Seiten der Behörden gab, und der Roman treffend beschreibt, wie viel leichter man es teilweise hat, wenn man über viel Geld verfügt.
Der historische Anteil des Buches war gut umgesetzt, auch wenn sich die Autorin viel künsterlischen Freiraum nimmt, was die Charaktere und Pieters Lebensumstände angeht.

Alles in allem kann ich das Buch absolut empfehlen, auch wenn man kein*e Krimi Liebhaber*in ist. Das historische Amsterdam mit all seinen Schatten und Tulpisten ist definitiv einen Besuch wert.
Profile Image for Juul Van den berg.
269 reviews2 followers
January 2, 2019
Voor een project heb ik mij een keer moeten verdiepen in de Tulpengekte halverwege de 17e eeuw. Over het onderwerp bezat ik dus al enige kennis.

Ik ben geboren en getogen ( en woon nog steeds ) in Leiden. De stad waar Rembrandt geboren is. En waar de leerling Pieter in het boek ook vandaan komt. Een onbelangrijk detail, maar geeft mij wel extra voeling met het boek.

Laat ik beginnen met op te merken dat ik het grappig vindt dat een Duitse schrijfster zo’n Nederlands boek heeft kunnen schrijven. Want Nederlandser dan tulpen en Rembrandt wordt het niet.

Dat gezegd hebbende: ze heeft een goed verhaal geschreven. Spannend, intrigerend en interessant. En hoewel de meeste dingen uit het brein van Eva zijn ontsproten, zou het ook zomaar waar kunnen zijn.

Pieter is een intrigerend hoofdpersoon. Hij wordt door zijn omgeving als lastig gezien met zijn letterlijke antwoorden op vragen. Of het helemaal niet antwoorden. Tegenwoordig zouden we Pieter in het autistische spectrum plaatsen, maar was toen nog lang niet onderkend. Door zijn sociale onhandigheid krijg je wel een zwak voor de jonge leerling. Hij doet zijn best om aan de verwachtingen om hem heen te voldoen. Terwijl hij zich aan de andere kant ook vastbijt in de moorden. Dmv wiskundige berekeningen probeert hij te bewijzen wie er achter zit. En daar zijn we meteen bij een minpunt in het boek aangekomen. De hoeveelheid wiskunde. Ik haat wiskunde. Ben er ook niet goed in, nooit geweest. Toch werkt het wel in het boek, dus maar even doorbijten voor mij.

De ontknoping was niet echt een verrassing, maar dat is oke. Het is zo’n leuk en interessant boek om te lezen dat je dat de schrijfster al snel vergeeft.

Ik heb heerlijke uurtjes in dit boek doorgebracht en baalde dat het uit was!

Mijn oordeel: GOED
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24 reviews
March 29, 2022
Ich habe das Buch gehört und mir hat es wirklich sehr gut gefallen. Es ist ein historischer Roman der im Jahre 1636 in Amsterdam spielt. Wie der Name schon vermuten lässt geht es um den Tulpenhandel, aber auch die Malerei hat eine große Bedeutung denn die Hauptperson Pieter soll seine Lehre als Maler bei dem berühmten Rembrandt van Rijn anfangen. Pieter ist ein sehr logisch und mathematisch denkender 17-Jähriger Junge, der ab und zu Schwierigkeiten im sozialen Umgang mit Anderen hat. Auch ein Hauch von Mystery findet ihren Platz und so beginnt für Pieter eine aufregende und ereignisreiche Zeit in Amsterdam.

Wie ich anderen Reviews entnehmen konnte hat das Buch einige Längen. Diese sind mir beim Hören definitiv nicht aufgefallen. Es gibt durchaus Passagen die ein wenig ruhiger erzählt wurden, aber gerade das hat mir gut gefallen und ich konnte mich richtig in die Geschichte einfühlen. Ich mochte die verschiedenen Charaktere und habe doch einiges an Wissen über die Zeit für mich mitgenommen. Der Sprecher hat eine angenehme Stimme und spricht die niederländischen Namen sehr schön aus. Ein tolles Buch bei dem man sich gut entspannen kann und in dessen Geschichte ich mich gerne hab fallen lassen 😍
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