Im Fieberland von Basra geraten Kara Ben Nemsi und sein treuer Begleiter Halef mit Ausgestoßenen zusammen. Nach schwerer Krankheit soll das geheimnisvolle Tal der Dschamikun den beiden Genesung bringen. Dort erleben sie bei ihrem Gastgeber, dem "Ustad", Gebräuche östlicher Religiosität.
Karl Friedrich May (also Karol May) was one of the best selling German writers of all time, noted mainly for books set in the American Old West, (best known for the characters of Winnetou and Old Shatterhand) and similar books set in the Orient and Middle East. In addition, he wrote stories set in his native Germany, in China and in South America.
May also wrote poetry and several plays, as well as composing music; he was proficient with several musical instruments. May's musical version of "Ave Maria" became very well known.
Bruch im Werk ist untertrieben Der Wandel Mays vom Abenteuerschriftsteller hin zum Verfasser heutzutage schwer verdaulicher metaphorisch-allegorisch-religiöser Werke ist nirgends so deutlich erkennbar wie bei der Tetralogie "Im Reiche des silbernen Löwen", und dort besonders beim vorliegenden dritten Band. Geht es zu Beginn noch wie gewohnt um Verfolgen und Anschleichen, Austricksen und Halefs Monologe, so bestehen die restlichen 2/3 des Romans völlig aus Träumen, religiösen Ausführungen, allegorischen Dialogen und metaphernreicher Dies- und Jenseitsweltsanalyse. Dieser Roman wurde daher als "Bruch im Werk" bezeichnet.
May hätte sich in dieser Phase von seinen alten Charakteren trennen sollen, denn mit dem Kara Ben Nemsi vom Beginn dieses Vierteilers hat der Protagonist hier nichts, überhaupt nichts mehr zu tun. Er wandelt sich vom selbstbewussten, neugierigen und abenteuerlustigen Alleskönner hin zum Laienpriester mit kindlichem Gemüt und johannitischen Nachweltsvisionen. Auch Halef Omar ist hier nur noch ein Schatten seiner selbst - großteils fällt er eh wegen Krankheit aus.
Ganz ehrlich: Ich habe einen großen Anteil des Romans, insbesondere fast die gesamte zweite Hälfte, nur noch quergelesen, sogar überflogen. Die Gespräche des "neuen" Kara Ben Nemsi mit Tifli, dem Pedehr und anderen Personen verdrängen praktisch die gesamte Handlung, die nur noch dahintröpfelt. Kara Ben Nemsi ist in einem Dorf voller Philosophen und bedeutungsschwangerer Visionen hängengeblieben - so ging es dann viel später in den 1960ern wohl auch vielen, allerdings mit LSD. Entsprechend liest sich auch dieser Text, ein LSD-Trip mit Bibeluntermalung. Vielleicht ist dies für Freunde revelatorischer Mystik interessant; andere wie ich, die May als Abenteuerschriftsteller, wie es kaum einen zweiten gab, liebten, werden sich gewaltig wundern.
Ich jedenfalls bin mir nicht wirklich sicher, ob Band 4, der sich auch bereits auf meinem Kindle befindet, mehr als nur ein komplettistisches Überfliegen zu erwarten hat.