Bea und Irene, beide Anfang fünfzig, sind frisch aus dem Knast entlassen. Notgedrungen überlegen sich die Ladies ihr eigenes Reintegrationsprogramm: eine Ich-AG mit krimineller Rache-Ausrichtung. Ihre Expertise: Männer überfahren. Irene hat darin Erfahrung, vor acht Jahren hat sie ihren Mann im Rückwärtsgang erledigt. Also räumen Bea und Irene auf Wunsch ihrer Klientinnen unerträgliche Ehemänner, fiese Chefs und lästige Rivalen aus dem Weg. Als eine Konkurrenz-Agentur, die Organisation ‚Revanche‘, auf der Bildfläche erscheint, müssen die Heldinnen dieses komisch-skurrilen Romans schleunigst einen höheren Gang einlegen!
Waren die ersten Seiten dieses Büchleins noch richtig spritzig-witzig, verkommt die Geschichte im Laufe der Zeit zu einem typischen Abwatschen von Klischeepersonengruppen, die wirken, als hätte der Autor in der Tina oder der Laura recherchiert. Es ist halt immer schwierig, als Mann die (Gedanken-)Welt von Frauen aufs Papier zu bringen und umgekehrt. Dabei ist die Grundidee wirklich originell: zwei Damen im besten Alter kommen aus dem Knast und gründen eine Ich-AG, die zum Ziel hat, Rachegelüste verärgerter Damen zu stillen. Dabei gilt unter anderem: nur Frauen sind Auftraggeberinnen, die Opfer nur Männer.
Irene, der Kopf des Ganzen, besorgt sich ein Auto und fährt reihenweise Männer um. Nichts ernstes, nur Knochenbrüche und Verstauchungen. Irgendwann werden die Mitarbeiterinnen einer zweiten Revanche-Firma auf sie aufmerksam und suchen den Kontakt. Diese Damen aber gehen noch einen guten Schritt weiter: hier wird auch vor Mord nicht zurückgeschreckt, wenn man die eigenen Ziele durchsetzen will.
Und die Umsetzung?
Irgendwann verkommt das ganze Geschreibsel zu einem kollektiven Abwatschen vor allem von Frauen. Männer spielen im ganzen Buch eher eine Randrolle, es geht dem Autor vielmehr darum darzustellen, welche Frauengruppen (Wohlstandsmuttis, Hausfrauentrutschen, dicke Sportweibchen etc.) warum nervig, lästig, unmöglich sind. Dabei benutzt er durchgehend eine Mischung aus Gossen- und Comedyslang, der irgendwann nur noch anstrengend nervt. Auch die Geschichte an sich verläuft mehr und mehr dermaßen absurd, dass ich zum Schluss mehr oder weniger nur noch quer gelesen habe. Eine James-Bond-mäßige Kontaktaufnahme durch die Gegnerinnen, die völlig ins blödelnde Absurdistan abschmiert, die ständigen Klischeekeulen, die absolut flachen und dämlichen Darstellungen von Frauen - grässlich! Nichts gegen lustige, satirische Überspitzungen und Kuriositäten, aber dieses Buch ist sozusagen Mario Barth in Buchform. Und schon allein diese Kombination lässt mich würgen.
Hätte ich vor dem Lesen das K-Orakel konsultiert, hätte ich gewusst, dass dieses Buch nichts für mich ist. Aber wie heißt es so schön? Hinterher ist man immer schlauer. Sowas Trashiges habe ich lange nicht gelesen. Das Buch ist natürlich nicht durch und durch schlecht. Es gibt ein paar Highlights, diese sind allerdings kurzlebig und gehen sehr schnell im Rest der sehr abstrus und verrückt anmutenden Geschichte unter. Zu meinen Highlights zählen: das K-Orakel, Herbert, die zwei Hauptfiguren und der Epilog. Bea und Irene sind zwei Marken, sehr originell gestaltet, durch und durch theatralisch und absolut (un)glaubwürdig.
Die Handlung ist so lala. Die Ausgangsidee fand ich noch echt gut, aber im letzten Drittel des Buches hat die Handlung ganz schön an Kraft verloren und ich hatte ein großes Fragezeichen im Kopf. Ja, sie ist ganz witzig, wirkt zum Ende hin jedoch sehr stark konstruiert. Die Zusammenhänge haben sich mir auch nicht vollständig erschlossen. Aber vielleicht liegt es daran, dass ich keine Berlinerin bin oder allgemein nicht nur Zielgruppe gehöre. Ich bin keine Hausfrau und auch nicht unglücklich verheiratet. Und auch nicht frustriert. Who knows.
Ich würde nicht behaupten, mich königlich amüsiert zu haben. Es war schon ansatzweise witzig, geschuldet vor allem dem umgangssprachlichen Sprachstil, aber der Großteil des Humors ist irgendwie an mir vorbeigegangen. Möglicherweise auch deshalb, weil ich mit Klischees und Stereotypen, von denen die Geschichte nur so wimmelt und überläuft, nichts anfangen kann. Ich glaube man darf die Geschichte nicht allzu ernst nehmen und sich selbst am besten auch nicht.
Emanzipation spielt auch eine Rolle in der Geschichte, und was für eine. Mensch, da wird ja der Hund in der Pfanne verrückt. Mir kam es so vor als wäre das Buch ein neonfarben-leuchtender Stinkefinger, gerichtet an die Männer und die Gesellschaft.
Mein Fazit „Die Königin von Lankwitz“ fällt bei mir in die Kategorie ’nicht wirklich anspruchsvoll‘. Perfekt für einen Sonntagnachmittag, an dem man das Hirn etwas hängen und sich einfach nur berieseln lassen will. Irgendwie unterhaltsam, irgendwie einfallsreich – aber leider nicht mein Geschmack.
Lieblinsgzitate „Das Leben ist keine Verniedlichungsform“, findet sie, „sondern ein Ausrufezeichen!“ (S. 40)
„Ich sage sowieso immer, das Leben ist nichts anderes als ein Märchen.“ „Märchen sind böse.“ „Das Leben auch. Und mit Märchen ist das Leben besser auszuhalten. Man hat wenigstens die Hoffnung auf ein Happy Ende.“ (S. 12)
Bea und Irene haben sich im Knast kennengelernt und Freundschaft fürs Leben geschlossen. Dabei könnten die beiden nicht unterschiedlicher sein: Irene fuhr mit voller Absicht ihren Mann an, Bea wurde wegen Betrugs verhaftet, den ihr ihr Exmann untergeschoben hatte. Nun sie die beiden wieder auf freiem Fuß und überlegen sich, wie sie nun wieder in das Berufsleben einsteigen sollen. Denn ihnen ist sehr wohl klar, dass niemand ein etwas in die Jahre gekommenes Gespann einstellen wird, das außerdem frisch aus dem Knast ist. Also tun sich die beiden Freundinnen zusammen und nutzen ihre jeweiligen Stärken für ein ganz eigenes Unternehmen. Die Rache betrogener, verletzter, gedemütigter oder hintergangener Frauen an den dafür Schuld tragenden Männern. Irene als ausführende Kraft (hinter dem Steuer) und Bea als akquirierendes Gesicht des Unternehmens (hinter der Kaffeetasse). Ich mochte sowohl Irene als auch Bea sehr gerne. Beide hatten ihre Macken und Ecken und Kanten. Auch die weiteren Charaktere fand ich interessant, manches Mal jedoch viel zu überzogen dargestellt. So war es ein wahrer Balanceakt zwischen skurril-unterhaltend und überzogen-unglaubwürdig, der dem Autor leider nicht jedes Mal gut gelang. Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten, was jedoch sehr gut zu dem Buch passt. Für meinen Geschmack war die Sprache leider oft zu derb und einen Ticken daneben. Auch viele Witze fand ich nicht unterhaltsam, sondern unpassend und zu überzogen. Meinen Geschmack traf das Buch an vielen Stellen leider nicht. Auch die Handlung, die an sich sehr gut war, driftete ab und an ab und überschritt meine persönliche Grenze der noch zu tolerierenden Komik. Alles in allem hat mich das Buch jedoch gut unterhalten können. Die skurrile Mischung aus interessanten, teilweise überspitzt dargestellten Charakteren und einem witzigen Plot gelang dem Autor an sich gut. Was mir jedoch am meisten gefiel, waren die detailliert beschriebenen Handlungsorte, da ich viele (wenn nicht sogar fast alle) selber kenne. Für Berliner wirklich nur zu empfehlen!
Ich vergebe 3 von 5 Sternen. Das Buch ist wirklich nett für Zwischendurch, eine gute Ablenkung vom Alltag und mit gerade mal 200 eher groß bedruckten Seiten wahrlich kein Wälzer für mehrere Tage.
Mit Mitte Fünfzig ist es schwer, einen Job zu finden. Vor allem, wenn in der Biografie ein Aufenthalt im Gefängnis vermerkt ist. So geht es Irene und Bea. Doch die beiden Damen lassen sich davon nicht beirren und gründen kurzerhand eine Ich-AG. Denn etwas haben sie mitbekommen: Andere Frauen werden ebenfalls von ihren Männern oder Chefs drangsaliert oder betrogen und wollen ihre Rachegelüste ausleben. Was liegt näher, als all denen zu helfen, sich von solchen „Unannehmlichkeiten“ zu befreien? Und wer hätte das gedacht. Sie sind tatsächlich erfolgreich. Solange bis Konkurrenz auftaucht, und die scheint mit allen Wassern gewaschen zu sein…
Max Urlacher ist in seinem Hauptberuf unter anderem Schauspieler und entwickelt Drehbücher und Hörspiele. Das ist sofort zu spüren. Und in „Die Königin von Lankwitz“ geht er gleich in die Vollen. Eine kurze Vorstellung seiner Figuren, ein überschaubarer Hintergrund:
Da ist Irene, die feinnervige, dezente, im Wesen und Auftreten zurückhaltende Person. Sie drängt nicht nach vorn, das Derbe und Grobe sind ihr fremd. Einst hat sie im KaDeWe Unterwäsche an die Frau gebracht. Dagegen fällt Bea sofort auf. Sie kleidet sich gern bunt und funkelnd, mit Strass und Nieten, kreischenden Farben, Plüsch, Samt und Mustern. Und Bea gibt nie auf, an ein Happy End zu glauben.
Von Anfang an sind mitten drin im Geschehen. Wie im Film. Es gibt schnelle Bilder und Szenenwechsel, spritzige Dialoge und humorvolle Einlagen. Obwohl das Ganze manchmal makaber und rücksichtslos wirkt, erzeugt es nicht unbedingt Unwohlsein, was auch der Verdienst des lebhaften und schwungvollen Schreibstils ist, der keine Zeit zum Nachdenken bietet. Bis Irenes und Beas Konkurrenz auf den Plan tritt und die Sache „kippt“. Jetzt verliert die Handlung doch etwas von ihrer Leichtigkeit.
Leider bleiben insgesamt auch die Empfindungen ein wenig auf der Strecke, sie werden zwar angerissen, aber ermöglichen keine tiefere Kontaktaufnahme.
Trotzdem unterhält die Geschichte. Von Vorteil ist dabei, dass „Die Königin von Lankwitz“ in Berlin spielt. Eine Stadt, die ein bisschen verrückt und abgedreht ist. Wie ihre Bewohner. Skurril, ungehobelt und schroff, jedoch immer mit Herz. Das hat Max Urlacher wirklich gut eingefangen.
Bea und Irene,beide Anfang fünfzig,sind frisch aus dem Knast raus. Irene hat gesessen,weil sie vor acht Jahren ihren Mann rückwärts über den Haufen gefahren hat,Bea wurde Opfer ihres Chefs,einem Steuerfutzi und musste deswegen in den Knast. Irene hat vorm Knast im KaDeWe in der Miederwarenabteilung gearbeitet,ein zurück gibt es nicht. Bea ist viel zu nett,hat nur Pech bei den Männern und steht auf bunte Kleidung,doch dann kommt Herbert. Irene führt die Rache an Beas Ex aus und zieht bei ihr ein. Beide machen sich Gedanken,wie sie schnell an Geld kommen und da kommt ihnen die super Idee,eine Ich-AG mit krimineller Rache- Ausrichtung zu gründen. Sie erstellen eine Zehn- Punkte Liste,machen sich Gedanken,wer welche Aufgabe übernimmt und welches Outfit das passende ist. Bea ist für die Neugewinnung von Kunden zuständig.Diese findet sie in der Sauna vom Fitnessstudio,im IKEA Restaurant,beim Arbeitsamt und auch auf dem Hundeauslaufplatz. Wieviel ist eine zertrümmerte Hand,ein Beckenbruch,Psychoterror und ein doppelter Wadenbeinbruch wert? Was zum Teufel ist ein K-Orakel? Plötzlich taucht eine weitere Rache- Agentur mit dem Namen „Revanche“ auf und Irene und Bea müssen sich nunmehr Gedanken machen und endlich eine Gang höher schalten...
Meinung:
Ich musste schon bei der Leseprobe so herzhaft lachen,dass ich dieses Buch unbedingt haben musste und ich wurde nicht enttäuscht. Ein Lacher jagt den nächsten,man lernt einiges über Berlin und es wird nicht langweilig. Das Buch hatte ich zügig durch aufgrund des angenehmen Schreibstils. Der Humor,den Autor Max Urlacher an den Tag legt ist einfach klasse. Es war mein erstes Buch von ihm und ich habe direkt das nächste ins Auge gefasst. Zum Schluss wird es spannend und es gibt eine für mich unerwartete Wendung.
Fazit: Für mich definitiv ein gelungenes Buch mit reichlich Witz und etwas Spannung.Eine angenehme Lektüre für zwischendurch. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 5 Sterne!
Das Cover ist ein ziemlicher Blickfang, obwohl es so einfach gehalten ist, das hat mich gleich auf den Klappentext neugierig gemacht. Von dem Autor habe ich bisher nichts gelesen, und war gespannt, was die Geschichte zum zwei über 50-Jährige und kürzlich entlassene Knastschwestern so mit sich bringt.
Positiv fällt mir auf, dass die Buchstaben groß genug sind, dass sie auch meine Oma mit über 90 noch ohne Probleme lösen kann, das Buch wird jedenfalls auch an sie gehen und vielleicht bei meiner Mutter, im Alter der beiden Protagonstinnen, Station machen. Ich glaube nämlich, dass es sich hierbei um ein Buch handelt, dass locker drei Generationen an Frauen ansprechen kann, auch wenn bei mir das Kopfkino besonders angesprungen ist.
Da ich bereits Berlin besucht habe, kann ich mir die Umgebung gut vorstellen, ich war letztes Jahr dort und habe daher noch das ganze Umfeld frisch im Gedächtnis. Auch die Art, der beiden "Knastschwestern" Bea und Irene gefällt mir gut. Die beiden sind zwar noch nicht ganz jung, sehen aber as Leben sehr realistisch und wissen, dass die großen Chancen draußen nicht warten. Anstatt mit dem Schicksal zu hadern, nehmen sie es selbst in die Hand und werden gemeinsam, leider nicht ganz legal, miteinander aktiv, um auch anderen Frauen zu helfen und sich damit selbst um ihr Auskommen zu sorgen.
Der Schreibstil ist leicht, witzig und mit vielen direkten Reden und Zitaten ausgeschmückt. So ist bei mir nicht nur das Kopfkino, sondern auch das Kopfradio mit angesprungen und ich habe beim Lesen teilweise mitgesungen, was mir Spaß gemacht hat. Die Geschichte selbst finde ich abgedreht, aber leider nicht unrealistisch, denn auch die Drahtzieherin kommt für mich authentisch-unsympathisch rüber - und eigene Persönlichkeiten habe alle Charaktere, die in dem Buch auftreten, trotz der Kürze des Werks.
Fazit: Ein kurzweiliges und witziges Lesevergnügen.
Kurz zum Inhalt: Bea und Irene, Mitte 50 und erst vor Kurzem aus dem Knast entlassen, überlegen nun, wie sie sich ihren Unterhalt finanzieren sollen. Wieder Unterwäsche beim KaDeWe verkaufen geht für Irene leider nicht. Und "Beine breit machen", wie Bea vorschlägt, kommt für Irene ebenfalls nicht in Frage. Als Irene dann Bea's Ex-Chef, wegen dem sie unschuldig im Gefängnis gelandet ist, umfährt (so wie sie es schon seinerzeit mit ihrem Mann gemacht hat), kommen beide zu einem Plan: sie gründen eine Ich-AG mit der Ausrichtung auf Rache, um Frauen von ihrem Elend zu befreien: Bea akquiriert die Kundinnen, und Irene führt aus. Frei nach dem Motto: "Wir fahren den Quell eures Elends über'n Haufen." Doch dann taucht eine andere Rache-Agenur "Revanche de la Femme" auf...
Meine Meinung: Der Schreibstil ist einfach, teilweise witzig und das Buch lässt sich schnell lesen. Leider konnte die Geschichte nicht ganz halten, was die Leseprobe versprochen hat. Mir war die Sprache oft zu derb. Ebenfalls befremdlich war für mich die ausführliche Beschreibung von Thomas und seinem "K-Orakel". Auch wurde nie erwähnt, aus welchem Grund genau Irene ihren Mann damals niedergefahren hat. Die Auflösung gegen Ende um die andere Racheagentur und deren Auftraggeberin Aylin fand ich zu übertrieben. Das Cover ist für mich leider auch kein Hingucker, obwohl es thematisch doch passt.
Eine Weisheit hat sich jedoch in mein Gedächtnis gebrannt: "Der Tag beginnt und endet mit der Wäsche. Sie streichelt dein Intimstes und schwupps auch deine Seele. Aber wenn's scheuert, ist der Tag gelaufen."
Fazit: Zwar kurzweilige und teilweise humorvolle Unterhaltung, jedoch unrealistisch und mit derber Sprache. Von mir leider nur 3,5 Sterne.
Als Irene aus dem Gefängnis entlassen wird, braucht sie einen Job, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Gemeinsam mit ihrer – etwas schrillen – Knastfreundin Bea gründet sie eine Firma, die unliebsame (Ehe-)Männer beschädigt, damit sie mindestens genauso leiden müssen, wie bisher die Frauen unter ihnen gelitten haben. Bea und Irene haben da einschlägige Vorerfahrungen. Sie stellen einen Kodex auf und halten sich auch daran, zumindest meistens. Doch dann stellt sich heraus, dass es da noch eine Firma gibt, die ähnliche Dienste anbietet – allerdings morden die im Auftrag. Schnell geraten Bea und Irene in deren Blickfeld, sie brauchen eine Weile, um herauszufinden, worum es eigentlich geht und das bringt sie in große Gefahr. Die Geschichte wird aus allwissender Sicht erzählt, doch die Leserinnen sind oft nah an Bea dran, die ganz in ihrem neuen Job aufgeht – Auftraggeber zu akquirieren. Die Szenen sind sehr schnell aneinander geschnitten, ein Auftrag folgt dem nächsten, die beiden sind gut im Geschäft und ganz zufrieden mit sich und der Welt in Lankwitz. So kann es natürlich bleiben und so bekommen die Leserinnen die Chance, den beiden bauernschlauen – oder müsste man stadtschlauen Damen bei ihren Versuchen zuzuschauen, sich aus der Misere zu lavieren. Die Sprache, die der Autor verwendet, ist nah am gesprochenen Wort dran, entspricht ihm aber nicht, sodass sich der Krimi wirklich sehr flüssig lesen lässt und damit leider viel zu schnell am Ende ist. Die Spannung steigt kontinuierlich, und Bea und Irene wachsen einem schnell ans Herz.
Wie es mit dem Zitat weitergeht, erfahrt ihr in „Die Königin von Lankwitz“ von Max Urlacher. Und natürlich auch, was das alles mit Bea und Irene zu tun hat. Die beiden Damen haben sich im Gefängnis kennengelernt. Bea landete dort, weil sie einem Kerl vertraut hat und Irene, weil sie ihren Mann plattgemacht hat und zwar mit ihrem Auto. Immer wieder vor und zurück, bis endlich Ruhe war. Beide sind aus dem Knast raus, doch was kann man noch machen mit Anfang fünfzig, wenn man aus dem Gefängnis kommt? Bea meint ja Beine breit machen, mehr hilft da nicht. Irene wäre bestimmt gern wieder in ihre Dessousabteilung im KaDeWe gegangen, doch das geht ja so nicht. Tja und da muss die Idee her. Ein eigenes Gewerbe. Dienstleistung für die Frau. Und zwar nur für die Frau, denn Frauen brauchen stellvertretend jemanden, der sich für sie rächt, der ihnen diesen Moment der Überlegenheit gibt. So gründen die beiden ein Geschäft und fahren Männer an. Der Schreibstil ist wunderbar trocken und hat eine Kodderschnauze. Genau so muss es sein, das hat mir an der Leseprobe gefallen und mich das ganze Buch verschlingen lassen. Irene und Bea sind zwei wunderbare Frauen, die ihr Glück im Leben verdient haben. Klar ist es rechtlich nicht ganz richtig, was die da machen, aber treffend finde ich die Idee schon. Das es sogar ein Konkurrententeam gibt, bringt noch die fehlende Würze in die Angelegenheit. Es wird grausam komisch. Folgt den beiden Lankwitzer Damen auf dem Weg zu ihrem Traum.
Die Königin von Lankwitz. Eine Geschichte voller Paradiesvögel, ulkigen Begebenheiten und liebenswerten Kriminellen. Was passiert, wenn Wahnsinn auf noch größeren Wahnsinn trifft? Kriminelle stellen sich gegen Kriminelle. Dass selbst die Skrupellosen manchmal Skrupel besitzen, zeigt der Autor auf seine ganz eigene Art und Weise.
Bea und Irene sind auf ihre Art skrupellos, doch sie haben ihre eigene Definition von Moral und manche Dinge sind selbst für diese beiden Killerladies ein Stück zu böse. Es ist nicht immer einfach alles schwarz-weiß, gut oder böse, dazwischen liegen noch unendlich viele Abstufungen. Ich mag diese Sichtweise sehr und hoffe es hilft ein paar Menschen mal einen Blick über ihren Tellerrand zu werfen, und einmal zu überlegen, warum jemand etwas tut, anstatt alles und jeden sofort zu verurteilen.
Mein absolutes Highlight dieser Geschichte ist allerdings der Schreibstil. In einem Moment wird man mit einer unglaublich derben Ausdrucksweise konfrontiert, um dann im nächsten Moment das Gefühl zu haben, einem Literaturprofessor zuzuhören. Und das komischste daran ist, es funktioniert perfekt und nimmt den Charakteren nicht mal ein bisschen ihrer Glaubwürdigkeit.
Der Schluss ist eine absolute Achterbahnfahrt der Gefühle, die man am Ende allerdings trotzdem mit einem großen Lächeln verlassen kann.
Zum Inhalt: Bea und Irene, beide Anfang fünfzig, sind frisch aus dem Knast entlassen. Notgedrungen überlegen sich die Ladies ihr eigenes Reintegrationsprogramm: eine Ich-AG mit krimineller Rache-Ausrichtung. Meine Meinung: Mehr als ganz nett fand ich das Buch nicht. Eine leichte, teilweise amüsant, aber kein großes Highlight. Die Geschichte ist leidlich interessant, der Humor ist anfänglich auch ganz nett, flach aber immer mehr ab. Die Protagonisten sind nicht unsympathisch aber so richtig überzeugend eben auch nicht. Der Schreibstil ist gut lesbar. Die wenigen Seiten hat so auch schnell gelesen. Am Ende war es dann ein Buch, dass nicht weiter in Erinnerung bleibt aber auch nicht schlecht war. Leichte Kost für zwischendurch. Fazit: Ganz nett.
Eine etwas absurde Geschichte, und auch an den Schreibstil, der teilweise etwas abgehackt wirkt, musste ich mich erst gewöhnen. Aber die Charaktere sind herrlich schräg, und der Humor wunderbar schwarz.
Bea und Irene wurden mit Anfang Fünfzig gerade aus dem Gefängnis entlassen, doch Vorbestraft und im mittleren Alter ist ein gesetzestreuer Job nicht möglich. Also entschließen sie sich selbstständig zu machen und anderen Frauen mit ihren Männern zu helfen. Während Bea auf Kundenfang geht, führt Irene mit ihrem Auto die Aufträge, die Männer anzufahren, aus. Doch schon kurz darauf erscheint eine konkurrierende Firma auf.
Meine Meinung:
Während Leseprobe und Cover eine lustige Geschichte versprachen, stellte sich der Hauptteil des Buches als ziemlich zäh heraus. Leider entwickelte sich keinerlei Spannung, ebenso wenig wie die Geschichte humorvoll war. Bea und Irene sind Anfang Fünfzig und genauso liest sich das Buch auch, womöglich bin ich einfach zu jung und brauche mehr Abwechslung, Spannung und anderen Humor, doch empfand ich die immer wieder vorgekauten Geschichten der Auftraggeberinnen, das Kundensuchen und die damit verbundenen Wiederholungen als anstrengend. Witzige Momente gab es in meinen Augen kaum. Nach der Hälfte des Buches war noch kaum etwas geschehen, man hatte die Charaktere kennengelernt, etwas aus ihrem Liebesleben erfahren, begleitete Bea beim Kuchen essen oder im Wartezimmer und dann hat man immer wieder kleine Lebensgeschichten anderer gelesen.
This entire review has been hidden because of spoilers.
Ein kleines, feines Büchlein zum Schmunzeln und/oder für den nächsten Berlintrip.
Bea und lrene haben nicht viel gemeinsam außer das sie gerade frisch aus dem Knast entlassen wurden. Leider empfiehlt der letzte Wohnort die beiden nicht unbedingt für potentielle Arbeitgeber. Also versuchen Sie es Notgedrungen mit dem eigenen Unternehmen mit krimineller Ausrichtung.
Wie sich das für geschäftstüchtige Jungunternerinnen gehört, bessinen Sie sich auf ihr Fachgebiet: Rache. Genauer gesagt Rache an Männern. Süß erzählt mit ganz viel Berliner Herz.