Die Quendel sind ein gutmütiges Volk, das sich abends am Kaminfeuer schauerliche Geschichten erzählt und für gewöhnlich nie etwas Ungeplantes tut. Doch als der selbst ernannte Kartograf Bullrich Schattenbart eines Nachts nicht nach Hause kommt, brechen seine besorgten Nachbarn auf, um ihn zu suchen – angetrieben von einem schrecklichen Verdacht: Kann es sein, dass sich der verwegene Eigenbrötler in die Nähe des Waldes Finster gewagt hat? Noch ahnt keiner, was diese Nacht so anders macht als alle anderen. Ein seltsam leuchtender Nebel öffnet die Grenzen zu einer fremden, bedrohlichen Welt. Wer die Zeichen zu lesen versteht, weiß, dass lang vergessene, uralte und grausame Kräfte zu neuem Leben erwachen …
Caroline Ronnefeldt studierte Kunstgeschichte in München und Illustration in Hamburg. Heute lebt und arbeitet sie als Illustratorin in der Hansestadt. Die Inspiration für ihre Bücher findet sie auf dem Land, in dem verwunschenen Garten ihrer Familie. Immer an ihrer Seite: ihr Siamkater Willow, mit dem sie sich den Platz am Schreibtisch teilt.
Wieder einmal eine Coverentscheidung die sich absolut gelohnt hat! Schon nach den ersten Sätzen war ich völlig in den Bann gezogen, denn der Schreibstil von der Autorin schafft eine ganz besondere Atmosphäre, die einen komplett in die verwunschene Welt der Quendel eintauchen lässt!
Die Quendel, ein Völkchen das abgeschieden im Hügelland lebt, aber dennoch gesellschaftslustig und geschwätzig ist - ein bisschen erinnerte es mich an die Hobbits, was aber nicht irgendwie abgekupfert wirkte, sondern einfach ein schöner Nebeneffekt war. Einer der Quendel, Bullrich Schattenbart, ist ein alter Eigenbrötler, der sich gerne an alte Sagen erinnert. Auch an die unheimlichen Mythen über den Finster, einen düsteren Wald, den kein Quendel betreten möchte, denn einige aus seinem Volk sind schon darin verschwunden und nie wiedergekehrt. Doch der weiße Fleck auf seinen Landkarten lässt ihn einen folgenschweren Entschluss fassen.
Während man anfangs Bullrich auf seinem Weg ins Abenteuer begleitet, wechseln die Perspektiven zu anderen, höchst eigentümlichen Figuren. Auch wenn man einen sehr schönen allgemeinen Eindruck über das Volk der Quendel gewinnt, sind sie natürlich doch sehr individuell und verschieden. Da gibt es die tatkräftige Hortensia, Bullrichs findigen Neffen Karlmann, den engagierten Zwentibold oder auch den Einsiedler Fendel. Die Kapitel sind relativ lang und so begleitet man die verschiedenen Figuren während einer höchst ereignisreichen Nacht in unheimliche und bedrohliche Abenteuer. Ihnen allen stehen einige schlimme Stunden bevor, denn etwas Dunkles regt sich im Finster und lässt die alten Sagen lebendig werden. Diese sind übrigens auch an unsere Mythen angelehnt, was ich wieder besonders schön fand.
Der Schreibstil ist, wie oben erwähnt, wirklich außergewöhnlich, denn er hat mich komplett zwischen den Zeilen versinken lassen. Da störte mich auch das langsame Tempo nicht, in dem die Handlung voranschreitet, denn jeder Moment ist mit so viel Liebe und anschaulichen Details ausgestattet, das es einfach nur Spaß gemacht hat! Versonnen und beschaulich würde ich es beschreiben, was sich jedoch im Laufe der Ereignisse wendet, denn das Böse nimmt immer mehr Formen an und wird richtig unheimlich! Es wird richtig gruselig, spannend und man bekommt es mit einigen gespenstischen Wesen zu tun, die einem das Fürchten lehren können! Die Kapitel enden dann auch oft an höchst spannender Stelle und der Weg führt sie nicht alle an ein glückliches Ende. Das Böse, dass sich hinter dem Nebel verbirgt, bleibt im Verborgenen - auch wenn es viele Andeutungen gibt, spielt die Autorin hier gerade mit dem, was man nicht greifen, man nicht benennen kann. Allerdings muss ich zugeben, hat mir zum Schluss doch etwas gefehlt, denn nicht alle Fragen wurden beantwortet. Im Grunde kann man den Ausgang der Geschichte zwar so stehen lassen, es würde aber noch einiges an Stoff für eine Fortsetzung bleiben, weil doch noch einiges zu verschiedenen Figuren noch offen geblieben ist. Leider ist mir nicht bekannt, ob das geplant ist, würde mich aber freuen.
Aufgefallen sind mir natürlich auch die Namen, von denen viele pfanzliche Ursprünge haben (Quendel ist z. B. eine Thymianart), aber auch die Flüche mit Pilzsorten und allen möglichen und unmöglichen Arten der Flora geben dem ganzen einen eigenen und ausgefallenen Charakter!
Ein kleines Manko beim ebook: Die schöne Karte vorne im Buch, wo man sicher bestens die Wege der einzelnen Quendel verfolgen kann, ist kaum lesbar, da sie einfach zu klein ist.
Insgesamt wunderschön erzählt mit einem ganz eigenen Rhythmus, eine Anlehnung an das Hügelvolk von Mittelerde, ein schauriger Hauch der alten Mythen und ein Sammelsurium kurioser Charaktere, die mir alle sehr ans Herz gewachsen sind.
Ein gespenstisches Schauermärchen mit liebenswerten kleinen Wesen namens Quendel und einem finstern Schattenreich, das Gefahren mit sich bringt. 🖤 🖤 🖤
Das Volk der Quendel ähnelt in seiner Grundkonzeption Tolkiens Hobbits, v.a. die Atmosphäre des Dorflebens (gutmütiges Volk, wollen nichts Böses sehen, gesellig und rauchen natürlich Pfeifentabak 😅🫶) und ihr Hügelland mit den vielen Flüssen und der Natur erinnert stark an Tolkiens Auenland. Auch die geringe Größe passt in dieses Bild. 🖤
Das erste Kapitel zieht einen sofort durch die liebvolle Ausgestaltung in seinen Bann und transportiert einen direkt in das Hügelland zu den Quendel. 🖤 Dabei legt das erste Kapitel den Grundstein, um sich im Leben der Quendel orientieren zu können, denn dort wird der Handlungsort detailliert beschrieben, was durch die Einführung durch den Quendel-Kartenzeichner Bullrich wirklich gekonnt gestaltet wird. Zur Orientierung hilft auch die sorgfältig gezeichnet Karte am Anfang des Buches, die die Autorin selbst gezeichnet hat – wie auch das Cover, was nebenbei bemerkt wirklich zauberhaft ist – und ihre Beschreibungen im Buch werden durch die Detail-genauen Illustrationen der Karte hilfreich ergänzt. Beim Lesen konnte man sich bei den Beschreibungen der Orte immer beim Abgleichen mit der Karte eine gute Vorstellung machen, was das Leseerlebnis wesentlich mehr Leben einhaucht. Die Situation am Ende des ersten Kapitels lässt sich als einen Aufbruch in ein Abenteuer deuten! 😅🫶 Man kann es aber Ronnefeldt nicht verübeln, da der letzte Teil der Hobbit-Trilogie erst vier Jahre (2014) vor ihrem Buch erstmals ausgestrahlt wurde und sie somit genau zur Zeit dieses Hypes im Schreibprozess steckte. Und wer findet die Hobbits nicht ein besonderes Volk in Tolkiens Werken.
Auch wenn das Volk, das die Geschichte bestimmt, wesentliche Übereinstimmungen mit den Hobbits vorliegen, ist die Geschichte selbst aber eine ganz andere und webt neben Tolkiens Stoffen auch nordische Mythologie (Vorkommen und Bezüge zu Raben) und die europäischen Volkssagen der Wilden Jagd und der Raunächte mit ein. Auch die besonders im Alpenraum noch in der Tradition verankerten Traditionen rund um die Raunächte finden hier kreativ umgesetzte Anwendung (z.B. die Perchtenläufen und ähnliches). 🌝🕯️👹👻🐺🦉🔥 Auch Motive des Aberglaubens wie die Alraune zählen zum Inventar der Geschichte. Diese Motive und Sagenstoffe machen aus der Erzählung ein gespenstisches Schauermärchen und keinen Heldenepos wie bei Herr der Ringe/Der Hobbit. Zudem merkt man auch mit den durchdacht ausgewählten Gedichten die Ronnefeldt einbaut, dass hier ein starker Bezug zum deutschsprachigen Raum vorhanden ist.
Am bereits Geschilderten zeigt sich schon, ohne konkreter auf den Inhalt einzugehen, dass es deutliche Unterschiede zu Tolkiens Ringe-Universum gibt. Außerdem muss gesagt werden, dass selbst wenn Tolkiens Werk noch nicht so alt ist, man doch von einem modernen Klassiker der High Fantasy sprechen kann, und man immer schon alte Stoffe neu in Werke eingewebt hat. Selbst Tolkien hat auf unzählige alte Mythen (besonders Heldensagen) und Motive zurückgegriffen – allein der Kampf Gut gegen Böse und Licht gegen Dunkelheit ist eines der ältesten Gedanken überhaupt. Auch der David-gegen-Goliath-Gedanke der Kleinen Hobbits gegen das übermächtige Böse ist nicht neu.
Die Geschichte wandelt sich nach dem eher beschreibenden ersten Kapitel in eine abenteuerliche Achterbahnfahrt in allen Erzählsträngen!😅 Ich finde es genial wie Ronnefeldt alles verknüpft und sich allgemeine Fragen zur Gesamtsituation aus dem einen Erzählstrang durch den anderen lösen! Es wirkt dadurch rund, aber gleichzeitig enthält sie einen so viel vor, dass es extrem spannend ist und man sich nur langsam an den Hinweisen entlang hangeln und alles in der Gesamtheit enträtseln kann! Die Wendungen sind dabei nicht vorhersehbar und überraschen einen immer wieder auf neue, ergeben aber in ihrer Gesamtheit ein sinnvolles Bild! Durch diese Konzeption ist die Geschichte mehr als fesselnd!!! 🖤 🖤 🖤
Die Sprache ist wirklich ausgeschmückt und liest sich schön! 🖤 Man merkt, dass sich die Autorin wirklich Mühe gegeben hat eine sprachlich hochwertige und atmosphärische Geschichte zu entwerfen! 🖤
Gesamt: 5,0🌟
---------- English version:
A spooky fairy tale with adorable little creatures called Quendel and a dark realm of shadows that brings dangers with it. 🖤 🖤 🖤
The basic concept of the Quendel people is similar to Tolkien's hobbits, especially the atmosphere of village life (good-natured people, do not want to see evil, sociable and of course smoke pipe tobacco 😅🫶) and their hill lands with the many rivers and nature are strongly reminiscent of Tolkien's Shire. The small size also fits in with this image. 🖤
The first chapter immediately casts a spell over you with its lovely design and transports you directly to the hill lands of the Quendel. 🖤 The first chapter lays the foundation for finding your way around the life of the Quendel, as it describes the location in detail, which is skilfully illustrated by the Quendel cartographer Bullrich. The carefully drawn map at the beginning of the book, which the author drew herself - just as she illustrated the cover herself, which is really enchanting, by the way - also helps with orientation, and her descriptions in the book are helpfully supplemented by the detailed and precise illustrations on the map. When reading, you could always get a good idea of the descriptions of the places by comparing them with the map, which brings the reading experience much more to life. The situation at the end of the first chapter can be interpreted as setting off on an adventure! 😅🫶 But you can't blame Ronnefeldt, as the final instalment of the Hobbit trilogy was first broadcast just four years (2014) before her book and so she was in the writing process at the exact time of this hype. And who doesn't consider the hobbits a special people in Tolkien's works.
Even if the people who define the story have significant similarities with the hobbits, the story itself is completely different and weaves in Nordic mythology (occurrence of and references to ravens) and the European folk tales of the Wild Hunt/Wild hunt and the Raunächte alongside Tolkien's material. The traditions surrounding the Raunächte, which are still firmly rooted in the Alpine region in particular, are also creatively realised here (e.g. the Perchtenläufen and the like). 🌝🕯️👹👻🐺🦉🔥 Superstitious motifs such as the mandrake are also part of the story. These motifs and legends turn the story into a spooky horror tale and not a heroic epic like Lord of the Rings/The Hobbit. In addition, the thoughtfully selected poems that Ronnefeldt incorporates show that there is a strong connection to the German-speaking world.
Without going into more detail about the content, the above already shows that there are clear differences to Tolkien's Rings universe. It must also be said that even if Tolkien's work is not that old, it can still be considered a modern classic of high fantasy, and old material has always been woven into new works. Even Tolkien drew on countless old myths (especially heroic sagas) and motifs - the battle of good versus evil and light versus darkness alone is one of the oldest ideas of all. The David versus Goliath idea of the Little Hobbits against the overpowering evil is not new either.
After the rather descriptive first chapter, the story turns into an adventurous rollercoaster ride in all narrative strands! 😅 I think it's brilliant how Ronnefeldt links everything together and how general questions about the overall situation from one narrative strand are resolved by the other! It makes it seem well-rounded, but at the same time she keeps so much in front of you that it's extremely exciting and you can only slowly work your way along the clues and unravel everything in its entirety! The twists and turns are not predictable and surprise you again and again, but as a whole they form a meaningful picture! This concept makes the story more than captivating!!! 🖤 🖤 🖤
The language is really ornate and reads beautifully! 🖤 You can tell that the author has really made an effort to create a linguistically high-quality and atmospheric story! 🖤
Wer von Quendel massentaugliche Fantasy erwartet, ist an der falschen Adresse. Ähnlich wie Tolkien befolgt Caroline Ronnefeldt keinen Leitfaden wie man einen Bestseller schreibt. Im Gegenteil, sie ignoriert Regeln wie große Spannungsbögen aufbauen, Klimax oder bis ins kleinste Detail ausgearbeitete Charaktere zu denen jeder Leser eine Beziehung aufbauen kann. Während Tolkien den Lesern immerhin noch einen Protagonisten nach dem Schema des Herolds in tausend Gestalten bietet, lässt Ronnefeldt selbst diesen Stereotypen aus. Sie schafft Kunst, wo anderen Ware produzieren. Dieser Vergleich hört sich unweigerlich abwertend für den Großteil aller Fantasyromane an, was hier nicht die Absicht sein soll. Weder das eine noch das andere ist schlechter oder besser, ich wähle diese Bezeichnungen weil sie faktisch zutreffend sind. Dass Caroline Ronnefeldt mit Quendel nicht die Mehrheit der Lesenden begeistert, ist nicht überraschend. Auch Tolkiens HdR war zu seinem Erscheinen kein Kassenschlager und wurde erst durch die naturspirituelle Hippiebewegung der 70er und besonders durch die Verfilmungen von Peter Jackson zu einem kommerziellen Erfolg. Um die Vergleiche mit Tolkien kommt man einfach nicht umhin und das nicht unbedingt weil das Volk der Quendel dem der Hobbits ähnelt. Vielmehr ist es der Stil, wie oben schon erwähnt. Die ausladende, gemütliche Sprache lässt actionreiches Tempo kaum zu, schafft jedoch ihren eigenen Grusel- und Spannungsfaktor der mich mindestens genauso an die Seiten gefesselt hat. Ronnefeldt kennt sich außerdem in der deutschen Folklore und Sagenwelt bestens aus, ob es sich nun um Moosleute, Huldren, die Drud, die wilde Jagd oder die Rauhnächte handelt. Wie bei ihrem namhaften Vorgänger ist auch die Naturverbundenheit überall zu spüren. Sei es durch Namen wie Hortensia, Birkenporling etc. oder durch das Wort Quendel selbst, welches für die volkstümliche Bezeichnung des wilden Thymians steht. Doch dieses vorindustrielle Paradies hat eine düstere Vergangenheit, welche weiterhin unter der Oberfläche schlummert. Im wahrsten Sinne des Wortes. Liest man nur die obige Passage könnte der Eindruck von Kitsch entstehen. Doch der wird schnell unterbunden. Denn die alten Sagen vom Totenheer und den Tagen im Jahr an denen die Grenzen dünn sind, werden nicht romantisch im New-Age-Stil verklärt. Stattdessen führen sie das Grauen mit sich und erhalten wieder die furchterregende Bedeutung die ihnen von früheren christlichen als auch von vorchristlichen Kulturen beigemessen wurde.
Mit den vielen Anspielungen an deutsche bzw. europäische Sagen- und Mythenwelt und der wunderschönen Sprache, habe ich dieses Buch verschlungen und mich an keiner Stelle gelangweilt. Ein wahres Kunstwerk des Fantasygenres.
Trotz der vielfach angesprochenen Parallelen zu den Hobbits, haben die Quendel doch Eigenschaften, die sie einzigartig machen. Die Figuren sind detailliert ausgearbeitet und ich habe keine der Längen, die hier gelegentlich bemängelt werden, empfunden. Im Gegenteil! Ich finde, dass das langsame Entrollen der Handlung hier genau richtig gewählt ist und habe keine Sekunde Langeweile empfunden. Dadurch wird die Atmosphäre meiner Meinung nach auch noch dichter gewoben, was ein riesiges Plus ist.
Die Geschichte alleine ist schon glatt 5 Sterne wert. Allerdings gibt es dazu noch ein wundervoll gesprochenes Hörbuch! Es sei hier allerdings auf ein paar Kinderkrankheiten in der Hörbuchversion von Band 1 hingewiesen. Zunächst: der Sprecher und seine Art und Weise die Geschichte vorzutragen, Spannung zu erzeugen und die Charaktere zu mimen sind großartig! Aber die Redaktion hat an manchen Stellen etwas geschludert, besonders zum Ende des Hörbuches. Die Stellen, die der Sprecher erneut vorliest wegen eines Kratzens in der Stimme hätte man doch gerne entfernen können. Das häuft sich gerade zum Ende hin und wäre vermeidbar gewesen! Da es aber allemal auszuhalten ist und der Sprecher das wett macht, würde ich das Hörbuch unter diesem Hinweis dennoch ganz klar empfehlen. Gerade auch, weil sich das Problem im vertonten Band 2 gelöst hat.
DNF bei 30 % Bis zu diesem Punkt ähnelt es sehr dem Buch "Der kleine Hobbit" und das fand ich auch schon langweilig. Ich kann mir vorstellen, dass sich hier eine grandiose Geschichte verbirgt, nur eben nicht für mich. Trotzdem hat die Autorin die Figuren liebenswert und gemütlich gezeichnet, die Gespräche sind sehr gut erdacht und der Weltenaufbau wirkt episch, als könnte da noch richtig was kommen. Sicher etwas für Fans vom Hobbit oder Herr der Ringe.
Die Geschichte hat mich extrem überrascht. Sie beginnt ein bisschen wie „Der Hobbit“ und wird ganz schnell zu einer Geschichte voller Abenteuer, Grusel und Spannung, dabei spielt die Geschichte in nur einer Nacht. Die Autorin verwebt hier geschickt Märchen und Sagen miteinander und das Ende hat es dann so in sich, dass man ganz unbedingt Band 2 braucht! Sehr spannende Fantasy im Tolkien Stil!
Unser aktuelles Monatsbuch macht mir eine Bewertung nicht ganz leicht. Die Quendel sind einerseits ganz nett, andererseits haben mich die sehr offensichtlichen Hobbit-Anleihen doch etwas gestört. Der Schreibstil an sich ist auch sehr gut, aber mir in Teilen auch oft zu langatmig (ich bin schon lange nicht mehr so oft über einem Buch eingeschlafen). Mir persönlich wurde auch zu viel schon sehr früh angedeutet und dann gefühlt über unendlich viele Seiten auserzählt. Zwischen durch gibt es immer wieder Stellen, die echt spannend sind und wo man sich wirklich interessiert, wie das ganze weiter geht. Dann wird aber beim weitererzählen so ausladend erzählt, das man sich immer wieder das Ende eines Kapitels herbeisehnt. Insgesamt würde ich sagen, dass ich schon deutlich schlechteres gelesen habe, aber es hat mich jetzt nicht so gekickt, dass ich weiter lesen müsste. Auch wenn mein innerer Monk gern wüsste was aus bestimmten Personen wird. Von mir gibt es daher 3 Sterne.
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Die Geschichte hat mir an sich wirklich gut gefallen. Besonders die subtile, düstere Stimmung war genau meins. Aber leider hat mich der sehr ausschweifende Schreibstil etwas aus der Geschichte gerissen. Statt mich neugierig zu machen und bestimmte Handlungen meiner Fantasy zu überlassen, kaut einem das Buch alles vor. Die Handlung verliert sich in Details, die größtenteils mehr als unnötig waren. Das war für mich doch oft etwas anstrengend. Trotzdem hat mich die Geschichte dann doch am Ball bleiben lassen.
Ich hab an sich kein Problem mit einer eher slow-paced Geschichte, aber das hier ist mir einfach zu cosy. Bis zu ca. 20 % gab es gefühlt gar keine Stakes. Dazu kommt, dass alles so unglaublich... niedlich ist. Die Autorin ist wahnsinnig verliebt in originelle Namen, obwohl es sehr 1:1 eine Auenland-Geschichte ist. Leider nichts für mich.
Die düstere Atmosphäre hier und da fand ich gut gelungen aber ansonsten hat mich die Geschichte nicht gefesselt. Vielleicht verfolge ich die Reihe bis zum Ende... vielleicht auch nicht 😅
Teilweise unfassbar langsam erzählt, aber die Geschichte ist sehr fesselnd. Die hat mich auch bei Stange gehalten wenn einzelne Szenen seitenweise in die Länge gezogen waren.
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Abgebrochen. Ich habe wirklich selten so etwas zähes gelesen. Die Vergleiche zu Tolkien waren zu Beginn irgendwie nett. Die Story nimmt allerdings auch bei der Hälfte des Buches nicht an Tempo auf. Mit den Charakteren bin ich nicht warm geworden. Eine langweilige Version der Hobbits.
Absolutes Highlight und die Reihe hat Potenzial dazu, eine neue Lieblingsreihe zu werden. Ich finde den Schreibstil fantastisch und die Ankläge alter Bräuche & Sagen werden für meinen Geschmack einfach perfekt eingearbeitet! Ronnefeldt schafft es außerdem, diese ganz spezielle Art von Grusel zu erzeugen, den ich sonst nur aus folkloristischen Erzählungen und heidnischen Legenden kenne.
‘*‘ Meine Meinung ‘*‘ Irgendwie erinnerten mich die Quendel schon im Klappentext an die Hobbits und während der Lektüre verfestigte sich diese Vermutung. Sie sind freundlich zueinander und bleiben lieber daheim, statt Abenteuer zu erleben. Doch natürlich gibt es einen, den Abenteuer reizen und er gerät natürlich prompt in Schwierigkeiten. Und jetzt wird es magisch ... mystisch. Doch leider bleibt es dabei, denn die im Klappentext erwähnten „grausamen Kräfte“ kommen nur temporär zum Vorschein und, ich nehme es mal vorweg, werden nie geklärt. Da bleibt viel komplett ungelöst und ich hatte das Gefühl, dass Seiten im Buch fehlen. Stellt euch vor, ein Film bricht 30 Minuten vor Ende ab. So habe ich mich gefühlt. Leider verliert sich die Autorin auch in epischen detailfreudigen Beschreibungen, was der Spannung abträglich ist. Hinzu kommen Dialoge, die das vorher erlebte, noch einmal durchkauen und das hatte für mich den schalen Beigeschmack der Seitenschinderei. Der Schreibstil ist eloquent und dichterisch angehaucht. Das entführte mich in eine wundervolle Welt, die durch die ausführlichen Beschreibungen wie ein Bild vor meinem inneren Auge entstand. Leider lief kein Film, denn „Show don’t tell“ kam viel zu selten ins Spiel. Die Karte der Quendel-Gegend ist hübsch gezeichnet und ließ mich die Wege nachvollziehen, aber auch das rettete die Spannung nicht. Ich habe häufig Seiten einfach geskimmt, weil es sich um die oben erwähnten Dialoge handelte und ich wissen wollte, wie es weitergeht, statt das Erlebte noch einmal zu lesen. Mit viel Wohlwollen vergebe ich 3 Schattenbart-Sterne. ‘*‘ Klappentext ‘*‘ Die Quendel sind ein gutmütiges Volk, das sich abends am Kaminfeuer schauerliche Geschichten erzählt und für gewöhnlich nie etwas Ungeplantes tut. Doch als der selbst ernannte Kartograf Bullrich Schattenbart eines Nachts nicht nach Hause kommt, brechen seine besorgten Nachbarn auf, um ihn zu suchen – angetrieben von einem schrecklichen Verdacht: Kann es sein, dass sich der verwegene Eigenbrötler in die Nähe des Waldes Finster gewagt hat? Noch ahnt keiner, was diese Nacht so anders macht als alle anderen. Ein seltsam leuchtender Nebel öffnet die Grenzen zu einer fremden, bedrohlichen Welt. Wer die Zeichen zu lesen versteht, weiß, dass lang vergessene, uralte und grausame Kräfte zu neuem Leben erwachen …
"Als in Gebirgstälern, in die noch niemals sehr viel Licht gedrungen war, sich mit einem Mal die Schatten verdichteten, so, als habe die Sonne es nun gänzlich aufgegeben, diese klammfeuchten Orte durch ihre wärmenden Strahlen für kurze Zeit aufzumuntern und als hielte selbst der Mond es für Verschwendung seines silbrigen Glanzes, in solch düstere Ödnis hinabzuscheinen, als im Verborgenen sich Schatten langsam und unmerklich nicht länger damit begnügten, bloße Schatten zu sein, sonders etwas anderes, begann sich Unnennbares zu regen, lange vergessen und noch nicht greifbar, aber zunehmend und sich bedächtig ausbreitend, wie die schemenhaften Schwaden einer im Unsichtbaren schwelenden Brandstelle."
Die Quendel sind ein gemütliches Völkchen, sie bleiben lieber gemütlich zu Hause als große Abenteuer erleben. Und doch müssen sie genau das machen, als eines Tages Bullrich Schattenbart nicht nach Hause kommt und seine Freunde sich auf die Suche nach ihm machen. Nur im Schreckliches zu finden.
Der Vergleich zu Tolkien und seinen Hobbits drängt sich hier unweigerlich auf. Aber Caroline Ronnefeldt hat eine ganz eigenen Geschichte zu erzählen. Eine Geschichte, in der sie geschickt Mythen und Märchen verwebt und eine ganz eigene düstere Version daraus macht. Das Buch hat mich überrascht, ich hatte es weniger düster, weniger ausufernd erwartet. Das Zitat oben ist der erste Satz des Buches und zeigt, wo die Reise hingeht. Ich konnte die Geschichte nicht so einfach weg suchten wie erwartet, musste doch sehr aufmerksam sein beim Lesen. Der Erzählstil der Autorin ist herausfordernd. Und sehr detailreich. Das muss man mögen. Ich habe eine ganze Weil gebraucht um mich da einzufinden. Und ich hatte überraschend viel Probleme mit den Figuren, denen ich nie so richtig nahe gekommen bin. Aber schlussendlich konnte mich die Story doch sehr überzeugen, ich mochte vor Allem die sehr düstere Atmosphäre , die Bedrohung die über Allem liegt. Ich mag es dass es sehr mystisch ist, dass der Wald Finster schon fast eine eigene Persönlichkeit im Buch entwickelt. Und ich bin so wahnsinnig gespannt wie es weitergeht, so dass ich auf jeden Fall weiter lesen werde und nun ja auch weiß, auf was ich mich beim Lesen einstellen muss. Für Fans von epischer Fantasy, die wirklich viel Tiefe hat.
Ich bin auf Die Quendel – Band 1 von Caroline Ronnefeldt durch mehrere Booktuber aufmerksam geworden – zuerst durch Florian von Creepy Creatures Review, dessen Begeisterung so ehrlich und ansteckend war, dass ich gar nicht anders konnte, als neugierig zu werden. Dann hörte ich Harald von Literatur und Whisky davon sprechen, mit dieser ruhigen, bedachten Stimme, die Geschichten immer etwas Tieferes abgewinnt. Schließlich las ich die ausführliche Rezension von Gerd auf Comicdealer.de, die alles, was mich bis dahin nur interessiert hatte, in echte Vorfreude verwandelte.
Es war beschlossene Sache: Ich musste diese Bücher haben. Und so standen kurz darauf alle drei Bände in ihrer wunderschönen Hardcover-Ausgabe in meinem Regal – schon das Aufschlagen des ersten Bandes fühlte sich an, als würde man in eine andere Welt treten.
Zugegeben: Ich hatte etwas ganz anderes erwartet. Das Cover, der Titel, die Beschreibungen – alles ließ mich an klassische High Fantasy denken. An Auenland-Idylle, an Magie, an große Heldentaten. Ein deutsches Herr der Ringe, dachte ich, voller Abenteuer, Elben und Zauberer. Doch was ich fand, war etwas völlig anderes – und gerade das machte das Buch so besonders. Die Quendel ist keine laute, effektreiche Fantasy, sondern eine stille, dichte, beinahe poetische Geschichte, die irgendwo zwischen Naturmystik, Grusel und Abenteuer zu Hause ist. Ein Buch, das die Stille ernst nimmt.
Die Quendel, dieses eigenwillige, friedliche Volk, erinnern entfernt an Halblinge, und doch sind sie ganz anders. Ihre Welt ist klein und in sich geschlossen, von der Natur getragen, durchdrungen von einer Ruhe, die zunächst friedlich wirkt – bis man merkt, dass sich etwas verändert. Etwas schleicht sich ein in dieses Gleichgewicht, ein Schatten, ein Flüstern, das nicht dorthin gehört.
Im Mittelpunkt stehen zwei Expeditionen: Eine sucht nach einem verschollenen Kartographen, die andere nach einem Kind, das seinem entlaufenen Hund gefolgt ist. Beide Wege führen in den Finsterwald – und was sie dort erwartet, ist keine offenkundige Gefahr, kein Monster, kein Donner und Blitz, sondern etwas viel Schlimmeres: Das Gefühl, dass die Welt selbst sich wendet. Dass die Dunkelheit nicht von außen kommt, sondern aus der Tiefe der Dinge steigt.
Ronnefeldt schreibt in einer Sprache, die man nicht nur liest, sondern hört, riecht, spürt. Ihre Worte sind wie Nebel, wie Tau auf Blättern, wie das Knacken eines Astes im Unterholz. Sie schreibt so sinnlich, dass man die Welt der Quendel mit allen Sinnen erlebt. Ich habe selten ein Buch gelesen, das so viel Atmosphäre ausstrahlt, ohne dabei laut zu werden. Alles ist ruhig, fast meditativ, und doch zieht es einen unaufhaltsam weiter.
Manche Leser mögen den Anfang als langsam empfinden, doch für mich war diese Ruhe ein Geschenk. Sie erlaubt, in die Welt einzutauchen, sie zu atmen. Kein Kapitel ist zu lang, keine Beschreibung überflüssig – alles hat Gewicht, alles dient dem Aufbau einer Stimmung, die sich wie ein feiner Nebel ausbreitet, Seite für Seite dichter wird. Der Horror entsteht hier nicht durch Blut oder Schrecken, sondern durch Ahnung. Durch das, was unausgesprochen bleibt.
Das ist, glaube ich, das, was mich am meisten beeindruckt hat: die Kunst des Andeutens. Dieses Gefühl, dass etwas nicht stimmt, aber man nicht sagen kann, was. Dass die Welt Risse bekommt, ganz leise, und man sie doch spürt. Es gibt Szenen, die mich frösteln ließen, ohne dass etwas Schreckliches passiert. Nur weil ich wusste: Gleich – gleich passiert etwas. Und manchmal passiert dann gar nichts. Nur Stille. Und die Stille ist das Unheimlichste von allem.
Ich habe beim Lesen oft innegehalten, um einzelne Sätze noch einmal zu lesen, weil sie so schön waren. So still, so poetisch, so fein gearbeitet. Ronnefeldt beherrscht diese leise Intensität, die man kaum noch findet. Sie baut Spannung nicht durch Tempo auf, sondern durch Tiefe. Durch Atmosphäre. Durch die Gewissheit, dass jedes Blatt, jeder Nebelfetzen, jedes Schweigen Bedeutung hat.
Als ich das Buch beendet hatte, blieb ich lange sitzen, einfach nur still. Dieses Gefühl, wenn man eine Welt verlässt, die sich so echt anfühlte, dass man sie beinahe vermisst – genau das hatte ich. Ich wollte nichts anderes lesen, nichts Neues beginnen. Ich wollte diesen Nachhall spüren, diesen feinen Ton, der bleibt, wenn die letzte Seite umgeblättert ist.
Die Quendel – Band 1 war für mich kein Buch, das man einfach liest. Es war ein Erlebnis. Ein Innehalten. Ein stilles, dunkles Leuchten. Ein Werk, das mich daran erinnert hat, dass Geschichten auch ohne Lärm groß sein können. Dass Spannung nicht immer schnell sein muss. Dass Grusel etwas mit Poesie zu tun haben kann.
Für mich ist dieser erste Band eine absolute Fünf-Sterne-Erfahrung – nicht, weil er "literarisch perfekt" oder "ausgefallen" ist, sondern weil er etwas in mir bewegt hat. Etwas, das bleibt.
Und ich weiß jetzt schon: Ich werde den zweiten Band nicht einfach lesen – ich werde wieder in ihn eintauchen, so wie man in einen Wald tritt, den man schon kennt, und trotzdem wieder fürchtet, was darin auf einen wartet.
Die Geschichte ist wirklich spannend und auch durch den langsamen Aufbau wird eine intensive Atmosphäre erzeugt, die mich gut in das Buch gezogen hat. Es gab quasi keine Stelle, die mir langweilig vorkam. Am besten gefielen mir aber die Charaktere, die alle auf ihre Weise liebenswert waren und ihre eigenen Besonderheiten aufwiesen. Auch wenn bestimmte Quendel (Hortensia zum Beispiel) zu Beginn etwas unsympatisch wirkten, wurde dies durch die weitere Charakterisierung aufgelöst. Mein einziger Mängelpunkt ist der Schreibstil, der für mich ab und an etwas langatmig war und sehr ausschweifend über Details geschrieben wurde, die in dem Moment meist noch nicht zum Tragen kamen. Aber genau dieser Schreibstil war auch wirklich gut darin die Atmosphäre zu erzeugen und den nötigen Grusel hervorzurufen. Dieser Grusel war (zum Glück) kein Horror sondern tatsächlich Grusel, der die Geschichte sehr spannend machte.
eig nur 4 sterne weil ich erwarte dass die nächsten sogar noch besser werden:)) ich genieße die ausführlichen beschreibungen sehr, alles ist irgendwie entschleunigt die quendel leben so schön, sehr hobbit mäßig und die bedrohung ist gelungen furchteinflössend und beunruhigend geschrieben. generell mag ich die wortwahl gern ^^
Re-Read, bevor ich endlich Band 2 und 3 lese, die schon ewig daheim liegen.
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Stock und Schwamm! Wie hab ich mich doch in diese Trilogie verliebt. Lese- bzw. auch Hörempfehlung, Donner und Bitterpilz aber auch!
Quendel ist ein sprachlich außergewöhnlich liebevoll gestaltetes Schauermärchen, das seine Leser:innen in eine entschleunigte, dabei zutiefst atmosphärische Welt entführt. Ronnefeldt gelingt es, mit großem Gespür für Sprache, Mythen und Natur eine Geschichte zu erzählen, die tief in der mitteleuropäischen Sagenwelt wurzelt und dennoch ganz eigen wirkt. Das Volk der Quendel erinnert an Hobbits, ohne je bloße Kopie zu sein – schrullig, friedliebend und detailverliebt gezeichnet.
Auch wenn das Erzähltempo zuweilen gemächlich ist, lohnt sich das Verweilen: Die Figuren wachsen einem ans Herz, der Aufbau ist kunstvoll verschachtelt, und das Unheimliche, das sich langsam im Hintergrund regt, entfaltet eine echte Sogwirkung. Alte Mythen, Raunachtsbräuche und volkstümlicher Aberglaube werden klug eingebettet – nie kitschig, sondern mit dunklem Zauber und subtiler Spannung erzählt. Wer sich auf die besondere Sprache einlässt, wird mit einem stillen, aber tief eindringlichen Leseerlebnis belohnt.
Quendel is a hauntingly beautiful tale, told in an exceptionally rich and lyrical language that draws readers into a quiet yet deeply atmospheric world. Ronnefeldt masterfully blends folklore, myth, and nature into a story that feels both timeless and original. The Quendel people, with their rural charm and love of peace and community, may remind readers of Hobbits—but they are no mere imitation.
Though the story unfolds at a leisurely pace, it rewards patience with heartfelt characters, an intricately woven narrative, and an eerie undercurrent that slowly builds into true suspense. Elements of old legends, alpine customs, and traditional superstitions are skillfully incorporated—never romanticized, but rather reimagined with dark allure. For those willing to immerse themselves in its detailed, poetic prose, Quendel offers a quietly powerful and uniquely immersive reading experience.
„Wenn der Wind durch die Blätter rauschte, so war es ihm, als hörte er Tritte hinter sich, wenn das Gesträuch am Wege hin und her wankte und sich teilte, glaubte er Gesichter hinter den Büschen lauern zu sehen. (W. Hauff)“
Da liegt ein Buch schon ewig auf meinem Sub, besticht durch seine wunderbare Aufmachung, ebenso mit einem bezaubernden Plot der mich sofort an Bruchtal erinnerte und doch kam immer etwas dazwischen, das ich das Buch nicht zur Hand nahm. Meist war es aber dem Umfang der Bücher geschuldet, bis ich eines Tages dank der lieben Steffie vom @der_buchschnack erfuhr, dass Florian vom Kanal @creepycreaturesreviews beide Quendel-Bände in eigener Regie eingesprochen hat, wunderbar musikalisch untermalt von einem Freund.
Natürlich hört man hier und da, dass da ein Laie spricht, aber genau das macht doch den ganz besonderen Zauber aus, und Florians Stimme passt einfach perfekt.
Ein wunderbares fast schon epochales Fantasybuch das mir ganz viel Freude bereitete, und das sogar hin und wieder gruselig schaurig war.
„Seltsame Veränderungen sind über das Hügelland hereingebrochen. Die Sonne zeigt sich so selten wie sonst eigentlich nur im Nebelmond und allerortens gibt es Gerüchte von unerklärlichen Lichtern, umgefallenen Bäumen und anderen seltsamen Vorkommnissen. Doch vergeblich versuchen der alte Odilio Pfiffer und seine Gefährten, die anderen Quendel zu warnen. Denn, Rauchschwamm, Wirrschwamm, die meisten Quendel wollen nichts dergleichen hören. Es nahen die Tage des Maskenfests, der Glanz- und Höhepunkt auf dem Hügelländer Festkalender, und wer wollte sich den Spaß von ein paar schwarzseherischen Wichtigtuern verderben“
Danke an dich lieber Florian für deine Mühe und Herzblut, und hoffentlich gibt es auch den dritten Band von dir, der zweite befindet sich schon in der Warteschleife. 🙏🙏🙏
Die Quendel sind ein kleines beschauliches Völkchen, das im friedlichen Hügelland lebt, und die das einfache Landleben, ein ausgiebiges Frühstück und gesellige Nachmittage bei Kuchen und Tee genießen. Das klingt nicht nur ein klein wenig nach Tolkiens Hobbits und ihrem Auenland. Mich jedenfalls hatte das sofort in die Geschichte gezogen, da auch in mir ein Hobbit lebt, der sich sofort in den Quendel wieder gefunden hatte. Hinzu kommt Caroline Ronnefeldts mitunter arg worthaltige aber auch sehr bildhafte Sprache, die mir das Hügelland sehr lebhaft vor Augen geführt hat. Ein amüsantes Schmankerl dabei sind die kreativen Flüche der Quendel, die sich zumeist aus Pilznamen zusammensetzen.
Die Quendel zelebrieren traditionsreiche Feste, darunter auch das Maskenfest, von denen die meisten jedoch vergessen haben, was es mit diesen Masken eigentlich auf sich hat. Dieser Tage ist die größte Aufregung, wer die gruseligste Maske hat oder bei wem es was zu essen gibt zu Fest.
Natürlich wird diese Idylle gestört, als rund um den Finster genannten Wald seltsame und gefährliche Dinge aus einer längst vergessenen Vergangenheit ans Tageslicht kommen und die Quendel sich auf einmal in herer Gefahr sehen.
Ronnefeldt gelingt es hervorragend, die verwunschenen Landschaften des Hügellandes vor den Augen der Lesenden entstehen zu lassen und auch die Schrecken, die die kleine Gruppe von Quendel erleben müssen, als sie sich mit ausgesprochen realen Sagengestalten konfrontiert sehen. Das macht das Mitfiebern sehr leicht.
Die gesamte Handlung des Romans spielt sich an einem Nachmittag bis zum nächsten Morgen ab, und in dieser einen Nacht werden zahlreiche Geheimnisse des Hügellandes aufgedeckt, was es immer wieder spannend macht weiterzulesen, weil ich wissen wollte, was es noch alles zu entdecken gibt.
Meine einzige wirkliche Kritik ist, dass das Lektorat gern noch etwas großzügiger den Rotstift hätte ansetzen dürfen, da insbesondere die Dialoge sehr wortlastig sind und damit gesteltzt klingen. Quendel scheinen anscheinend sehr gern und sehr ausführlich selbst in Notsituationen zu beschreiben, was sie sehen und was sie bedroht, statt den Atem für die Flucht zu sparen.
Ich danke dem Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!
Wenn man sich auf die langsamste Geschichte der Welt einstellt, dann überrascht es durchaus positiv! Ich mochte vor allem das Hörbuch, auch wenn es stellenweise nicht gut geschnitten ist. Die düstere Stimmung wird ganz vortrefflich hervorgerufen und hat mich echt mitgerissen, möchte auf jeden Fall die nächsten Teile hören!
Dieses Buch ist in einem wundervollen Schreibstil geschrieben, durch den zwar alles etwas länger dauert, dafür aber eine ganz tolle Atmosphäre entsteht. Ich mochte die Charaktere sehr und war bis auf wenige Kapitel von der Story gefesselt.
Bisher hat mich fast alles, was ich an deutschsprachiger Fantasy versucht habe zu lesen, wenig bis gar nicht angesprochen. Die Sachen, die ich versucht habe zu lesen, waren entweder nicht besonders gut geschrieben oder seltsam phantasielos erzählt. Also im schlechten Sinne Genre. Deswegen hat mich der erste Band der Quendel-Trilogie von Caroline Ronnefeldt sehr überrascht, und das extrem positiv: Ronnefeldt schreibt ausgezeichnet, vor allem was Atmosphären und Naturwahrnehmung angeht. Der Stil des Romans ist sehr literarisch. Man merkt, dass die Autorin nicht nur Tolkien als Vorbild hat, – der ja auch einen hochliterarischen Stil schreibt, was vielen seiner Epigonen leider verschlossen bleibt –, sondern sich auch sehr intensiv mit der deutschen Romantik und ihren Ausläufern sowie den Märchen- und Sagensammlungen der Brüder Grimm auseinandergesetzt hat. Diesen oft langsamen, manchmal offensiv betulichen Stil muss man mögen bzw, sich auf ihn einlassen können, sonst hat man hier keinen Spaß. Ronnefeldts Worldbuilding finde ich sehr geschickt: Man ist den Protagonist*innen nur winzige Schritte voraus, manchmal auch gar nicht, und lernt mit ihnen, was für eine Gefahr sich da über dem bisher behüteten Hügelland zusammenbraut. Was die Märchen und Sagen, die wir uns erzählen, tatsächlich bedeuten, das ist eines der Themen von Quendel. Und dass beschreibt auch den wichtigsten Unterschied zu Tolkiens Hobbit und Der Herr der Ringe, mit denen Quendel oft verglichen wird. Einerseits sind die Einflüsse von Tolkien recht deutlich, – vielleicht auch eine Hommage –, aber im Gegensatz zur Welt der Hobbits ist im Hügelland das Heroische, Übersinnliche, Zauberische und Mythische nicht mal mehr als Erinnerung präsent (nur bei ganz wenigen Figuren, die von ihrem Umwelt denn auch für exzentrisch bis nicht ganz normal gehalten werden), sondern komplett ins Reich der Ammenmärchen verschwunden. Als es dann in die heile Welt einbricht, fällt es sehr vielen davon Betroffenen sehr schwer, überhaupt zu glauben, was sie da gerade erleben. Der Verlust dieses Vertrauens in eine Welt, die einem eigentlich nichts Böses will, ist dann auch ein wichtiges Thema des Buches – und diese Verlusterfahrung und wie sie die, die sie machen müssen, verändert und manche auch zerstört, ist das große Thema des ersten Bandes (und ganz sicher auch der beiden Folge-Bände). Bei Ronnefeldt gibt es keine Heldenfiguren, deren Kräfte denen der Anderswelt gleich wären, auch wenn einige der Quendel doch mehr okkultes Wissen und magisches Können haben als die anderen. Für die Quendel wie für die Leserin ist es deswegen ganz unsicher, wie das jeweils ausgehen wird, – und es ist am Ende des ersten Bandes sehr sehr unklar, ob und wie der Einbruch der Wilden Jagd überhaupt gut ausgehen kann. Eine kleine Warnung / Spoiler: Das Verschwinden eines Kindes in der Wolfsnacht ist einer der zentralen Handlungselemente im Buch, und das ist eine sehr herzzerreißende Geschichte. Darauf sollte man ein bissle gefasst sein.
Mit der Bewertung des Buches tat ich mich etwas schwer, aber ich denke, dass drei Sterne, vielleicht auch 3,5 Sterne, in Ordnung sind. Ich muss allerdings auch zugeben, dass ich mehr von dem Buch erwartet hatte und mit dem Ende unzufrieden bin. Hätte ich nicht gesehen, dass im September 2019 eine Fortsetzung erscheint, wäre ich weitaus kritischer gewesen. Ich habe einfach noch so viele Fragen, die hoffentlich im zweiten Buch beantwortet werden. Die gibt es unten zu lesen, ich will erst noch auf ein paar andere Dinge eingehen: Auch mich haben die Quendel sehr an Hobbits erinnert, was ich aber überhaupt nicht schlimm fand. Die Quendel sind ein liebenswertes Völkchen und wenn man sich die unglaublich schöne Karte im Buch ansieht, dann würde ich auch gerne im Hügelland leben wollen (ohne die Gefahr natürlich). An den sehr ausführlichen bzw. bildlichen Erzählstil musste ich mich gewöhnen und auch dieser erinnerte mich an Tolkien (wieder nichts Negatives). Leider kam das Buch nie so ganz für mich in Fahrt und gerade die ersten Kapitel mit Bullrich zogen sich leider sehr. Ich habe immer auf das "große Finale" gewartet, aber leider ist es nicht für mich gekommen. Klar waren viele Sachen spannend oder sogar sehr traurig, aber mir hat doch etwas gefehlt. Außerdem fand ich die Perspektivenwechsel nicht so toll und ich fragte mich die ganze Zeit, was Fendel, Blodi und Co. mit Bullrich und der Rettungsaktion zu tun hatten. Ich hatte sehr gehofft, dass diese beiden Erzählstränge im Buch am Ende zusammenfließen würden. Dies ist leider nicht geschehen und deshalb stellen sich mir nun noch folgende Fragen - VORSICHT SPOILER!
1. Was ist mit Blodi? Wird er je zu seiner Familie zurückkehren? Und wer ist Elias? 2. Wo sind Fendel und Trautmann der Hund? 3. Was ist mit Bullrich geschehen? Wie geht es ihm nun? 4. Was ist mit Bedas Verletzung? Wird sie ihren Arm irgendwann wieder benutzen können? 5. Was wird mit dem gesamten Hügelland geschehen?
Zum Schluss kann ich sagen, dass Quendel ein gutes Buch war, es war spannend und unterhaltsam, aber trotzdem hat mir das gewisse Etwas gefehlt. Ich denke, hier liegt ein klassischer "It's not you, it's me" Fall vor, aber trotzdem werde ich den Nachfolger lesen, um herauszufinden, wie es mit den Quendeln weitergeht.
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Das Hörbuch war wirklich gut gesprochen und hatte sogar ein paar Soundeffekte, leider gab es ein paar Wiederholungen die nicht rausgeschnitten wurden, das ging aber fand ich. Das Buch an sich war etwas seltsam, grob zusammengefasst geht es um einen Haufen Quendel die aus unterschiedlichen Gründen in einen finsteren Walt rennen und sich dort vor allem und jedem erschrecken. Wie ne Nachtwanderung mit Viertklässlern. Und tja das war dann auch schon die ganze Story. Ich hab ja an sicht nichst gegen lange Wanderungen oder Roadtrips die eine Gruppe von Abenteurern so unternimmt aber die meisten haben schon einen Sinn und Zweck und auch ein Ziel. Ok man könnte jetzt sagen nachdem der erste in den Wald gerannt ist, war es das Ziel aller anderen diesen wiederzufinden aber das war mir irgendwie zu wenig. Und außerdem fand ich es auch überhaupt nicht gruselig, die meisten Sachen waren natürlichen Ursprungs, der Ruf einer Eule, ein krächzender Rabe etwas Nebel und Wolfsgeheul in der Nacht. Das fand ich wenig überzeugend. Das ein Volk das quasi zwischen Wäldern und Feldern lebt sich permanent vor allem erschreckt fand ich sehr unlogisch. Ich weiß nicht ob ich die Reihe weiterverfolgen soll...