***Selbst Scheißtage sind nüchtern besser!*** Susanne Kaloff trinkt keinen Alkohol mehr. Warum? Nicht weil ihr Doktor besorgt dazu riet, sondern weil sie freiwillig rausfinden wollte, wie dieses launenhafte Leben eigentlich nüchtern schmeckt, wie sich Stimmungen ohne Betäubung und Situationen ohne Verstärker anfühlen. Vor allem aber wollte sie dringend Wer bin ich eigentlich ohne einen Drink an meiner Seite? Wie überlebt man Langeweile, Unsicherheit, Stress, Kummer, Dates, Feiern und Paris ohne Wein, Bier, Gin Tonic oder Champagner? Wie ist es, emotionale Fallgruben bei glasklarem Verstand zu erleben? Sie nutzt die trockene Zeit, um vergangene Abstürze, blamable Kapriolen und abgebrochene Absätze aufzudecken und sich Gedanken über die Rolle von Alkohol in unserer Gesellschaft zumachen. Warum trinken wir eigentlich alle? Nach einem siebenmonatigen Selbstversuch, etlichen Krisen und schwindelerregender Ekstase fand sie viele Antworten - und zu sich selbst.
Der Anfang war amüsant. Man fühlt richtig mit und erkennt sich oft selbst wieder. Dann driftet das Buch aber in ein dauerhaftes Jammern darüber, dass sie wieder trinken will, ab. Alles ist ungerecht und keiner versteht sie. Dadurch wirkt die Autorin wie ein patziges Kleinkind. Außerdem habe ich viele Rechtschreibfehler in meiner Version gehabt. Hier und da habe ich auch gröbere Fehler gefunden, wie beispielsweise die Farbe des Erdbeersekts als "Smaragdrot" zu bezeichnen - Nein, meine Liebe... Smaragde sind grün. Du meinst vermutlich Rubine.)
Dünne Gedanken, undurchsichtige Struktur, unterdurchschnittlich geschrieben. Aufgrund meiner Sympathie für ihre nachfühlbare Schilderung der trinkenden Frau im 21. Jahrhundert gibt es einen Zusatzpunkt.