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Das Kaff

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Familie, Freunde, Erinnerung? Darauf hat Architekt Michael Schürtz nie etwas gegeben. Er ist für die Karriere in die Großstadt gezogen und kehrt nur widerwillig für einen Bauleiterjob in seinen Heimatort zurück. Doch die Menschen kommen ihm näher, als er möchte. Und irgendwann muss er einsehen, dass er nie mehr war als das: ein Nobody aus einem Kaff in der norddeutschen Tiefebene. Und dass sein Leben hier und jetzt beginnen kann.

269 pages, Hardcover

Published March 9, 2018

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About the author

Jan Böttcher

15 books2 followers
German author and musician.

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Displaying 1 - 11 of 11 reviews
Profile Image for Ulrich Baer.
Author 81 books16 followers
April 8, 2018
Man verspricht sich viel, von der Erzählung von der Rückkehr in die Kleinstadt, vom langsamen Zu-sich-finden und Entdecken, dass es ausser Grossstadtrummel, Konkurrenz und Erfolg doch auch tiefere Werte gibt. Leider bietet dieses Buch recht wenig von solchen Einsichten, aber auch sonst gibt es kaum etwas Bemerkenswertes. Die Erzählfigur ist ein Narziss, der Kinderträumen nachhängt, aber dem Leser leider nie den Eindruck nimmt, er ist wirklich ein recht nerviger, unglaublich selbstbezogener und etwas gemeiner Kerl -- der es aber auf bei kleinen Fiesheiten nicht zu Grösse kommen lässt. Wenn Sie ihrer Fussballkarriere im Dorfverein nachtrauern, und mit sich ringen, weil sie bei einer Bonzenfirma Geld verdienen, doch lieber ein guter Mensch sein wollen, dann vielleicht, aber sonst?

Profile Image for Natira.
572 reviews18 followers
July 4, 2018
Michael kehrt aus Berlin in sein Heimatdorf zurück, um dort als Baustellenleiter einen Neubau zu überwachen. Bislang ist Michael ganz gut damit gefahren, dem Kaff den Rücken zu kehren, weg von der Provinz, der Familie, dem Gerede, dem immer gleichen Trott.
Ich mochte, wie sich über weite Teile des Romans Michael entwickelte, was sich in seinen inneren Monologen zeigte. Hier zog er über den Trott her, erinnerte sich daran, was ihn alles störte und warum es in Berlin oder jedenfalls außerhalb des Kaffs für ihn besser ist - und wie er sich dann selbst dabei überrascht, etwas zu tun, was die Gemeinschaft im Kaff betrifft. Es ist dieses Hin und Her, das "ja, aber", das ich als Dorfkind nachvollziehen kann. Den eigenen Weg zu finden in oder aus dieser Gemeinschaft heraus oder wieder in die Gemeinschaft hinein, die dich kennt, die dich hat aufwachsen sehen, die Erwartungen an dich stellt oder von der du annimmst, das sie diese hat, ist nicht immer klar oder einfach.
Profile Image for miss.mesmerized mesmerized.
1,405 reviews42 followers
March 6, 2018
Schon jung hat der Architekt Michael Schürtz sein Heimatdorf verlassen, um in Berlin die Karriere zu verfolgen. Ein Großauftrag bringt ihn nun zurück in den Ort, den er quasi seit 20 Jahren nicht mehr betreten hat und für den er nur Verachtung übrig hat. Die Kleingeister vom Lande entsprechen schlichtweg nicht seinen Erwartungen. Doch bald schon vermischen sich Erinnerungen mit neuen Begegnungen. Ein totkranker Freund, auch die eigenen Geschwister und natürlich der lokale Fußballverein, bei dem nicht ganz freiwillig, aber doch irgendwie stolz, plötzlich zum Trainer der C-Jugend ernannt wird. Was zieht ihn eigentlich noch zurück in die Großstadt? Der Karrieredruck, die oberflächlichen Gespräche der High Society? Oder kann er sich eine Zukunft inmitten der Dorfgemeinschaft vorstellen?

Jan Böttchers Protagonist ist zunächst ein wenig karikaturenhaft gezeichnet. Der großspurige Städter, der natürlich nicht in einem trauten Heim mit Ehefrau und Kind lebt, sondern freier Junggeselle ist, der das Leben und die Vorzüge der Hauptstadt in vollen Zügen genießt. Sein letzter Besuch liegt nur ein Jahr zurück, die Abifeier, dort trat er als „Überraschungsgast, Stargast“ auf – er ist nicht mehr nur einer, der auf diesem Dorf groß geworden ist, er hat es geschafft in der Großstadt. Voller Arroganz blickt er auf die lokale Zeitung hinab, die das berichtet, was die Menschen vor Ort bewegt, ihm aber banal und herabschauenswürdig vorkommt. Es dauert, bis Micha Schürtz erkennt, was die Menschen haben, was sie ihm als Großstädter voraushaben und vor allem, dass sie einander haben.

Der Roman besticht durch alltägliche Banalität. Jan Böttcher berichtet nicht von den großen, weltbewegenden Ereignissen, die global für Aufregung sorgen oder die das Leben der Figuren mit einem Schlag vollends ändern. Er fängt das Normale, Gewöhnliche ein und hält dem Leser dieses dann wie einen Spiegel vor: wie stehst Du denn dazu? Neigst Du etwa auch zu einer leichten Verachtung gegenüber den Menschen, die nicht das hippe Stadtleben gewählt haben? Genau diese Haltung verkehrt sich im Laufe der Handlung. Schleichend. Langsam. Ohne auslösendes Element. Man kann sich ändern, Meinungen überdenken und womöglich zur Erkenntnis kommen, dass man sich jahrelang getäuscht hat.

„Das Kaff“ ist einer der eher leisen Romane, die aber ein wunderbares Portrait unserer Zeit sind und vor allem der durchschnittlichen Menschen, die keine Superhelden sind, ihre kleinen Macken und Ecken und Kanten haben, manchmal auch einfach Fehler machen. Nein, das Leben ist nicht immer rosarot, aber es gibt gute Tage. Genau diese vermeintliche Trivialität einzufangen und lesenswert wiederzugeben, darin liegt die Stärke des Romans.
45 reviews
March 27, 2018
"An Erinnerungen hat mich immer genervt, dass man sie nicht beherrschen kann." (S. 100)

So ganz wird man seine Heimat niemals los – diese Erfahrung macht auch Michael Schürtz, der eigentlich keineswegs vorhatte, in das Kaff seiner Heimat zurück zu kehren. Er tut es trotzdem, für einen Job, aber ist das alles, was ihn dort hält?

Obwohl das, was ich als „Kaff“ bezeichnen würde, keine eigene Fußballmannschaft hätte und damit noch um einiges kleiner ist als das Kaff, das in diesem Roman beschrieben wird, konnte ich mich mit dem Titel doch direkt identifizieren. Hier wird genau das eingefangen, was das Gefühl meines Aufwachsens ausmacht und obgleich ich niemals das Bedürfnis hatte, aus der heimeligen Dörflichkeit auszubrechen, konnte ich mich tatsächlich in den Protagonisten Micha, der genau das energisch versucht hat, hineinversetzen.

Als etwas anstrengend habe ich das Geschwisterverhältnis zwischen Micha und seinem Bruder sowie seiner Schwester empfunden. Durch die Perspektive bekommt man nur den Blickwinkel von Micha selbst mit, doch von dort erschien es mir zwischenzeitlich, als ginge das einzige Problem von ihm selbst aus, als provozierte er die Konflikte beinahe vorsätzlich, wenn nicht bewusst, dann doch mindestens unterbewusst. Aber möglicherweise funktionieren alte Beziehungen, in denen eine Menge schiefgelaufen ist, auch einfach so, und am Ende ist keiner alleine verantwortlich.

Vieles an diesem Roman hat mir gut gefallen, auch wenn es mich im Endeffekt nicht auf die Dauer fesseln konnte. Dabei wäre das Potential durchaus da gewesen, da mir sowohl das Setting als auch der Stil und die Atmosphäre gut gefallen haben. Besonders schön fand ich es, das Gefühl zu haben, dass noch viel mehr hinter den alten Geschichten steckt, als wir erfahren. Das gibt dem Ganzen eine Tiefe, die einen nicht unerheblichen Teil des Reizes ausmacht.
Profile Image for Annelies.
146 reviews27 followers
June 15, 2018
I received a free copy through NetGalley, thank you NetGalley and publisher!

Because I was about to start a German speaking role, I thought it would be a good idea to freshen up my German by watching films and reading books. As a non-native speaker of German I found it quite an easy read, no annoying slang and an accessible style.

Das Kaff is about Micha an architect from Berlin, who moves back to the small town/village where he grew up to assist with a construction project. He sees himself as someone who has successfully escaped the place and haughtily laughs at the local newsrag. Still, living in the town again and spending more time with his brother and sister, meeting old friends, getting involved in the local football club, and seeing how little he has in common with an old city friend, the place grows on him and there's a shift in his attitude.

I don't think Micha is a very sympathetic character, but his development is interesting. The whole novel felt very 'male', maybe because of the many male characters and man-to-man converstations.

Profile Image for Prinzessin von der Poebel.
224 reviews11 followers
September 25, 2022
Das Buch enthielt für mich leider nicht, was angekündigt wurde. Den Protagonisten fand ich zunehmend unsympathisch bis sogar ätzend in seiner Verhaltensweise. Einzig die zum Teil sehr witzigen Formulierungen des Autors konnten mich hier bewegen.
41 reviews22 followers
August 8, 2022
Liebe den Schreibstil. Erinnert mich irgendwie an Bov Bjerg (Serpentinen).
Die Geschichte an sich hat mich jetzt nicht sooo gepackt.
Profile Image for Estrelas.
931 reviews
June 3, 2021
Micha kommt als Erwachsener nach Jahren in der Großstadt in sein Heimatdorf zurück, um ein Bauprojekt zu beaufsichtigen. Dem Protagonisten ist im Prinzip alles zuwider, was diesen Ort ausmacht, vom Offensichtlichen ("Kaff, Fußgängerzone. Ein Planet, auf dem niemand unterwegs war. Unbewegte Materie in Schaufenstern. Beim Optiker eine bebrillte Winkekatze.") zu im Verborgenen schwelenden Konflikten aus vergangenen Zeiten. Gerade die Beziehung zu seinen Geschwistern ist nicht die beste. Ich hätte mir mehr von dieser Auseinandersetzung mit den Menschen gewünscht, die Entwicklung der Figuren miterleben wollen. Vielmehr haben aber die Beschreibungen von Hausbau und Fußball einen großen Anteil eingenommen. Das fand ich schade, denn durch die pointierten Beobachtungen des Autors hatte der Roman großes Potenzial.
Profile Image for Sascha Keimer.
30 reviews2 followers
April 13, 2018
Was Jan Böttcher hier als „Kaff“ ist eher eine Kleinstadt, die hier beschrieben wird.

Aber ich konnte die Gedanken des Protagonisten trotzdem gut nachvollziehen. Der Protagonist Michael ist ein sympathischer Kerl, der sich besonders durch seine Ironie und seinem Humor auszeichnet. Er weicht aber schnell von seinem Standpunkt in das "Kaff" zurückzukehren.

Jan Böttchers Schreibstil ist nicht eintönig, sondern er geht spielerisch mit der Sprache um. Seine Schilderungen der Landschaft und der Menschen sind sehr lebendig und nie eintönig.

Ich hoffe, dass es noch eine Fortsetzung geben wird, da zu viele Frage offen geblieben sind.
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