Sommerinselkinder – das waren er und sein Bruder Stipe, seit sie zum ersten Mal die Ferien auf Fehmarn verbrachten, zusammen mit der Mutter und dem wiederaufgetauchten Vater. Während die Risse in der Ehe der Eltern erneut aufbrechen, gewinnen andere Erfahrungen an Beständigkeit und Ausflüge zum Niobe-Denkmal, das Leben auf dem Land am Meer, Nachtfahrten mit dem Traktor, erste Sommerlieben und prägende Lektüren. Daneben Bilder von blühendem Raps und Mohn, von Dünen und Kliffs, die den Erzähler sein Leben lang begleiten und ihm später wiederbegegnen auf den Fehmarn-Gemälden Ernst Ludwig Kirchners. Melancholisch, kraftvoll und lebensklug sind diese Reflexionen über die Ostseeinsel, in denen Mirko Bonné Betrachtungen von Freundschaft, Erinnerung und Liebe verwebt mit Fehmarns Geschichten von Hexenverfolgungen und der Heydrich-Witwe, von Campingurlauben des NSU und von Jimi Hendrix.
Mirko Bonné wurde am 9. Juni 1965 im oberbayrischen Tegernsee geboren und zog 1975 nach Hamburg, wo er seither lebt. Er besuchte das Hansa-Gymnasium in Hamburg-Bergedorf und machte 1986 Abitur am Otto-Hahn-Gymnasium in Geesthacht, ehe er Zivildienst auf einer Krebsstation leistete, als Buchhandelsgehilfe, Altenpflegehelfer und Taxifahrer arbeitete und fast zwanzig Jahre lang Teilzeitredaktionsangestellter mit poetischem Geheimauftrag bei einem Yellow-Press- und TV-Zeitschriftenkonzern war. Seit Beginn der Neunzigerjahre ist Mirko Bonné als Autor und Übersetzer tätig.