Angst hat uns fest im Griff. Wo man hinsieht oder -hört scheint es nur dieses beherrschende Thema zu Angst vor dem Alleinsein, vor dem Fremden, vor sozialem Abstieg und Armut, vor dem Verlust von Einfluss und Kontrolle oder auch Angst vor Veränderungen im Allgemeinen. Und wie gehen wir damit um? Wie die Kaninchen sitzen wir bewegungsunfähig im Scheinwerferlicht und es fällt uns gar nicht ein, dass wir einfach kurz zur Seite hoppeln und gelassen dabei zusehen könnten, wie die Gefahr an uns vorüberrauscht. Nicht gerade clever. Ralf Schmitt und Mona Schnell nehmen sich unsere Ängste gründlich vor. Sie hinterfragen, wie Angst entsteht, welche Ängste uns plagen und ob unser Urinstinkt nicht auch positive Seiten und letztlich sogar einen Sinn hat. Häufig liegt eine Ursache in den Glaubenssätzen, mit denen wir groß geworden sind. Oder wir sind schlicht zu bequem, die Komfortzone zu verlassen, in der wir unser Nest so gemütlich eingerichtet haben, um uns auf etwas Unbekanntes einzulassen. Dass wir dabei jede Menge Chancen verpassen, schmerzt offenbar weniger als der vermeintliche Verlust der gewohnten Sicherheit. Damit wir die Kontrolle über unsere Ängste übernehmen, kommt es darauf an zu verstehen, wie sie entstehen, und zu lernen, wie wir richtig mit ihnen umgehen. Auf lebenspraktische und humorvolle Weise bauen die Autoren in diesem Buch Hürden ab und ermutigen Sie dazu, sich Ihren Ängsten zu stellen. Finde heraus, welcher Kaninchen-Typ du bist! Während andere noch panisch in den Scheinwerfer starren, grast du dann schon entspannt auf der Wiese.
Eine gelungene Schlachtanleitung! Immerhin bekommt das plakativ metaphorische Killen kleiner Hoppler am Ende eine Alternative für Tierliebe oder Vegetarier. Der Streifzug durch den Kaninchenstall ist vielfältig, alltagstauglich und mit Augenzwinkern geschrieben. Neben offensichtlichen Anregungen ohne erhobenen Zeigefinger finden sich auch subtile Botschaften zwischen den Zeilen. Wie immer gilt es, nach oder während des Lesens von der Theorie in die Praxis, ins Handeln zu kommen. Das Autorenduo weist mehrfach zurecht darauf hin, dass das Werk keine medizinisch fundierte Betrachtungsweise darstellt und verweist in Sachen Phobien und Traumata auf die entsprechenden Experten.
Das Buch hat viel unterbewusst bewirkt bei mir, eigentlich hab ich seit ich 4 Jahre alt bin Angst vor Gewitter weil über mir der Blitz in den Kamin geschlagen hat, aber heute Nacht gab es ein Gewitter und ich hab einfach garnichts an Angst gespürt und ich hab jetzt nicht extra daran gedacht diese Angst weckzubekommen, sie war einfach Weck , total faszinierend. Ein total tolles Buch