München 1870. Die junge Schneiderin Emma ist verzweifelt: Ihr Mann ist krank, die Kinder hungern und sie selbst näht sich nachts die Hände wund, um das Überleben ihrer Familie zu sichern. In letzter Not wendet sie sich an den reichen Nähmaschinenhändler Riederer. Brüsk verweigert er ihr jede Hilfe. Am nächsten Morgen ist er tot. Für den aufstrebenden Polizeioffiziant Severin Thiel scheint der Fall klar, denn eine Zeugin ist schnell gefunden. Tatverdächtige allerdings finden sich gleich mehrere - denn Feinde hatte der Ladenbetreiber zuhauf. Währenddessen drohen die Aufstände der Arbeiterschaft, die Stadt in Chaos zu stürzen...
Heidi Rehn wurde 1966 in Koblenz/ Rhein geboren und wuchs in einer Kleinstadt am Mittelrhein auf. Zum Studium der Germanistik, Geschichte, BWL und Kommunikationswissenschaften kam sie nach München. Nach dem Magisterexamen war sie zunächst als Dozentin an der Ludwig-Maximilians-Universität München tätig, anschließend war sie PR-Beraterin in einer Agentur. Seit mehr als zehn Jahren arbeitet sie als freie Journalistin und Autorin. Zusammen mit ihrer Familie lebt sie mitten in München. 2014 erhielt sie den "Goldenen Homer" für den besten historischen Beziehungs- und Gesellschaftsroman.
Eine spannende Geschichte, die ab der Mitte wirklich Sog entwickelt.
Die Armut und die Probleme der Gewerkschaften, Arbeiterbewegung und vor allem der Betroffenen wird greifbar. Und auch die Polizeiarbeit der Zeit wird spannend geschildert. Das Obrigkeitsdenken und das beginnende Selbstbewußtsein auch unterer Stände wird spannend dargestellt. Die Figuren waren mir sympathisch, was mir sehr wichtig ist.