Winter in Leipzig, die Stadt erstarrt in Eiseskälte. In einem Auto am Elster-Saale-Kanal wird die steifgefrorene Leiche eines Anwalts gefunden. Was für die erfahrene Kommissarin Hanna Seiler und ihren eigenwilligen Kollegen Milo Novic zunächst nach einem Routine-Mordfall aussieht, entpuppt sich rasch als ein Dickicht krimineller Verstrickungen: Im Besitz des Toten finden sie belastendes Material, darunter das Foto eines minderjährigen Mädchens, das seit einer Woche vermisst wird. Während die Stadt im Schnee versinkt, müssen die Ermittler eine düstere Welt betreten, in der schon die Jüngsten gefährliche Spiele treiben …
Der Anwalt Michail Malinowski wird tot in seinem Auto aufgefunden. Trotz der Eiseskälte bietet die Leiche mit der Schusswunde keinen schönen Anblick. Die Kommissare Hanna Seiler und Milo Novic haben zunächst nicht viele Anhaltspunkte. Offensichtlich hat der Tote wohl Verbindungen zum organisierten Verbrechen gehabt. Eine Befragung des örtlichen Paten bringt jedoch nichts, er behauptet, er habe die Dienste des Anwalts schon seit Jahren nicht mehr in Anspruch genommen. Wer sollte also Interesse am Tod Malinowskis gehabt haben? Die Lebensumstände erweisen sich als ungewöhnlich. Er lebte fast verwahrlost, hatte aber dennoch wertige Besitztümer. Aus seiner Tätigkeit als Anwalt kann er das nicht finanziert haben.
In ihrem ersten Fall haben Seiner und Novic es gleich mal nicht leicht. Wie nicht anders zu erwarten, sind die Zeugen nicht gerade auskunftsfreudig. Aus kleinen Indizien müssen sie versuchen, etwas herauszulesen. Eine erste Spur ergibt sich aus den Akten des Anwalts. Hier entdecken die Ermittler Fotos von offenbar noch minderjährigen Mädchen. Wie ist Malinowski an die Bilder gekommen? Und zu welchem Zweck wurden sie aufgenommen? So langsam wird es Hanna Seiler und Milo Novic unheimlich. Was für einer Sache sind sie da auf die Spur gekommen?
Dieser Kriminalroman ist wirklich eine kleine Entdeckung. Vom sympathischen Ermittlerteam bis zu dem spannenden Fall. Seiler und Novic sind sehr unterschiedliche Charaktere, ergänzen sich in ihrer Arbeit aber gerade deshalb sehr gut. Was sie in ihrem bisherigen Leben mitgemacht haben, wird angedeutet und von ihrem Privatleben wird mit angenehmer Zurückhaltung berichtet. Intensiver geht es da schon um den Mord, der zunächst viele Rätsel aufgibt. Der Gedanke, dass er sich nicht im Russen-Milieu abgespielt haben soll, erscheint etwas abwegig. Umso geschickter ist dem Autor hier eine Art Quadratur des Kreises gelungen, die zu einigen überraschenden Wendungen führt. Es wird von einer Wirklichkeit berichtet, die hoffentlich in großen Teilen der Phantasie entsprungen ist. Jedenfalls ist man von Beginn an gepackt und man hechelt durch das Buch, weil man einfach schnell die Zusammenhänge erkennen möchte.
Dieses Buch hat mich dermaßen gepackt. Eine sehr schreckliche Grundthematik steckt hinter der Geschichte, der Babystrich. Es ist grausam aber auch fesselnd zu lesen.
Stellenweise wollte ich das Buch zur Seite legen, da mir schlecht wurde, wenn man liest wie sich alte perverse an den 12-14 jährigen Mädchen vergehen. Aber leider gibt es sowas wirklich, was dieses Buch noch wesentlich schlimmer macht.
Die Charaktere, allen voran die 2 Kommisare Seiler und Novic sind gut greifbar beschrieben, lassen aber dennoch Spielraum sie sich selber vorstellen zu können, was manchmal von Autoren totgeschrieben wird.
Wer auf solche Art von Thriller steht, wird es bestimmt nicht bereuen es in die Hand zu nehmen, aber wer ein zu leichtes Gemüt hat, sollte die Hände von lassen. Ich lese auf alle Fälle auch den nächsten Fall von Ihnen!
Inhalt: Bei ihrer Ermittlung des Mordes an einen Anwalt stoßen Milo Novic und Hannah Seiler auf Anzeichen, die sie in den Leipziger Untergrund treiben. Bald schon führt die Spur zu den merkwürdigen Fällen verschwundener, minderjähriger Mädchen. Milo vermutet die Beteiligung der russischen Mafia. Hannah dagegen stellt sich vor Iwanow, dem Anführer dieser. Welche Beweggründe sie dafür hat, leuchten Milo nicht recht ein. Dabei sprechen doch die Tätowierungen des Anwaltes für sich.
Wertung. Alex Pohl, bekannt auch unter dem Pseudonym L.C. Frey, hat hier einen grandiosen Auftakt zu seiner neuen Krimireihe hingelegt. Er führt den Leser tief in die Abgründe der Leipziger Unterwelt und jagt ihm einen Schauer nach dem anderen über den Rücken. Schon allein, dass minderjährige Mädchen beteiligt sind, lässt die Story an Gruselmomenten nicht mangeln. Und die Beschreibungen der Abläufe im Hintergrund der Ermittlungen unterstreichen den Effekt nur noch. Die beiden Hauptprotagonisten haben auch eine geheimnisvolle Aura um sich. Stellenweise lässt der Autor den Leser in deren Vergangenheit reisen und einiges an Rätseln aufklären. Milo hat eine Art alles in Farben zu deuten und Hannah hegt eine rätselhafte Angst um ihren Sohn. Doch die beiden bleiben auch am Ende dieses Buches noch in mehreren Punkten geheimnisvoll. Somit hat sich der Autor einiges für die fortführenden Teile der Reihe zurückbehalten und hält somit die Spannung auch nach geklärtem Fall aufrecht. Begonnen wird das Buch mit einem Einblick in das Jahr 1952. Hier erlebt ein noch kleiner Junge grausige Dinge. Es werden keine Namen genannt, sodass der Leser über den Verlauf des gesamten Buches den Bezug versucht herzustellen. Immer, wenn man denkt - ah, der könnte es sein.- Pustekuchen... Auch im weiteren Verlauf des Buches gibt es immer mal wieder Zeitsprünge. Somit wirde der Leser aktiv gehalten. Dieses Buch ist definitiv keine Berieselung der Sinne. Hier muss aktiv mitgedacht werden, um nicht in totaler Verwirrung zu enden. Allerdings durch den ständigen Wechsel von Handlungsorten und Protagonisten, und den recht kurzen Kapiteln, für eine enorme Spannung und ein rasantes Tempo gesorgt. Somit kommt man nicht dazu, das Buch beiseite zulegen und über andere Dinge nachzusinnen. Die Verstrickungen lassen einen nicht los. Das Buch endet mit einem Cliffhanger, ... öhm, das ist gemein.
Fazit: Hier bleibt nicht viel zu sagen. Ob Männlein oder Weiblein..., das Buch ist für jeden Spannungsliebhaber ein MUSS!!!
Ich zitiere mal aus dem Buch: „Es ist eine vertrackte Sache“. Für dieses Hörbuch eine Rezension zu schreiben, ohne zu spoilern, gestaltet sich schwierig. Deshalb werde ich nicht auf den Plot eingehen. Denn der Ablauf der Geschichte ist nicht chronologisch. Es gibt verschiedene Erzählstränge, die auch in unterschiedlichen Zeiten spielen. Für den Zuhörer gilt es diese Puzzleteile zusammenzusetzen. Sozusagen von hinten durch die Brust ins Auge würde ich den Ablauf der einzelnen Kapitel schildern. Zugegeben in den ersten 2 Stunden habe ich nicht begriffen um was es geht. Aber dann beginnt man so langsam zu erahnen um was es sich handelt und am Ende ist der Thriller rund. Man erfährt wenig über die Ermittler Hanna Seiler und Milo Nović. Hier hätte ich mir gewünscht mehr aus ihrem Privatleben zu erfahren. Da es sich allerdings um den ersten Teil einer Serie handelt, bleibt zu hoffen, dass in einem der nächsten Teile mehr über das Privatleben enthüllt wird . Auch, warum wird die Kommissarin immer nur Seiler genannt? Die Geschichte der vermissten Paula Lamert wird hingegen ganz genau beleuchtet. Es ist schon bedrückend zu sehen, wie es einem ergehen kann, wenn man an die Falschen gerät.
Fazit: Das Buch ist für jemand der keinen Thriller von der Stange mag. Offen für neues ist, allerdings geht es schon hart zur Sache in diesem Thriller. Nichts für zarte Gemüter. Mir hat die scheinbar wahllos aufeinander folgenden Kapitel nicht gefallen. Deshalb vergebe ich auch nur 3 Sterne, aber das ist mein subjektives Empfinden. Wären die Kapitel fortlaufend gewesen, hätte ich bestimmt 4 Sterne vergeben, denn der Plot ist ein interessantes Thema.
Der Hörbuchsprecher Achim Buch mit seiner tiefen Stimme hat mir gut gefallen. 8 Tage habe ich für die fast 9 Stunden gebraucht.
Das Hörbuch wurde uns als Rezensionexemplar von der Verlagsgruppe Random House GmbH zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür.
Kurz vor Weihnachten ist in Leipzig der Winter ausgebrochen, was dem Fundort einer Leiche nicht gerade zuträglich ist. Hanna Seiler und ihr Kollege Milo Novic müssen sich aber vor Ort ein Bild von dem Mann machen. Die Tatwaffe ist ungewöhnlich, eine alte Makarow, handelt es sich etwa um eine Tat aus dem Milieu? Doch ein Besuch des lokalen Unterweltboss Iwanow bleibt ergebnislos. Als sie das Handy des Toten endlich knacken, finden sie ein Video, das sie auf eine ganz andere Spur bringt: offenbar hatte er ein Faible für sehr junge Mädchen. Derweil ist Elise zum ersten Mal im Leben so richtig verliebt, so sehr, dass sie es auf einen finalen Streit mit den Eltern ankommen lässt. Aber wissen die denn schon, Aljoscha liebt sie, hat sich sogar extra wegen ihr tätowieren lassen und will mit ihr gemeinsam nach Moskau gehen. Nur manchmal, da ist er etwas seltsam, aber darüber kann man frisch verliebt locker hinwegsehen...
Alex Pohl erster Roman unter seinem Klarnamen, nachdem er bereits Erfolge mit dem Pseudonym L.C. Frey hatte, ist zugleich der Auftakt für eine Serie um die beiden ostdeutschen Ermittler Seiler und Novic. Der Plot ist vielversprechend, aber für mich war einiges noch etwas zu holprig in dem Roman. Auch die beiden Protagonisten hat er mit interessanten Facetten ausgestattet, aber so ganz rund erschienen sie mir nicht.
Vom Ende her gesehen ist der Kriminalfall in sich stimmig und auch glaubwürdig. Allerdings kam mir der Geistesblitz des Polizisten, der letztlich alle Fäden zusammenführt und die Lösung offenlegt, etwas zu unmotiviert aus dem Nichts. Vorher eiert die Polizei in allen Richtungen herum ohne wirklich eine Strategie oder Spur zu verfolgen und unerwartet durchschaut Novic plötzlich alles. Da ist sicher noch Potenzial nach oben.
Novic ist es auch, der insgesamt schwer greifbar bleibt. Traumatisiert durch seine Kindheitserfahrungen im Balkankrieg hat er ganz offenkundig so einige Schäden davongetragen; er wirkt jedoch eher autistisch, was nicht ganz zu einem posttraumatischen Belastungssyndrom passt. Auch finde ich diese halsbrecherischen Alleingänge von Ermittlern etwas ausgelutscht – hat man zu oft gelesen und ist bei der heutigen Polizeiarbeit nicht mehr angesagt. Sein Pendant dagegen ist leider auch ziemlich klischeehaft überzeichnet. Erst erscheint Hanna Seiler ziemlich dümmlich und ist von den banalsten Ermittlungsschritten ihres Kollegen völlig fasziniert, dann präsentiert sie sich sie als alleinerziehende Mutter, die ihrem Sohn nicht gerecht wird, gleichzeitig aber locker bereit ist, alle Register zu ziehen, wenn erforderlich auch mal Schmiergeld zu zahlen, und mit der Unterwelt entspannt auf Du und Du ist.
Die verschiedenen Zeitebenen sollen vermutlich die Spannung steigern, haben bei mir aber eher zu Verwirrung geführt, da sie nur wenige Tage auseinanderliegen, aber immer hin und zurückspringen ohne das genau klar wird, welches Kapitel jetzt zu welchem Tag gehört. Noch dazu hatte ich zunächst nicht beachtet, dass die Handlung gar nicht chronologisch fortschreitet.
Alles in allem durchaus eine Serie mit Potenzial, die noch einige Luft nach oben hat.
Winter in Leipzig. Ein Toter wird gefunden. Reine Routineuntersuchung oder steckt da mehr dahinter? Die erste Spur führt zum Chef der Leipziger „Unterwelt“. Doch zunächst scheint dieser nichts damit zu tun zu haben. Weitere Ermittlungen zeigen, dass es um Kinderprostitution geht, deren Auswüchse bis nach Moskau führen. Wichtige Personen haben ihre Finger im Spiel und versuchen die Sache zu vertuschen. Das Ermittler-Duo Seiler und Novic haben alle Hände voll zu tun, um weitere Verbrechen zu verhindern. Eine junge Teenagerin sollte das nächste Opfer werden – sie hatte sich in einen der Entführer verliebt und wird ihrer Lage erst gewahr, als es zu spät ist. Doch wer ist eigentlich der Mörder des Toten vom Anfang des Buches? Wird es jemand noch rechtzeitig schaffen, die verliebte Teenagerin zu befreien?
Alex Pohl hat sich als Thriller-Autor unter seinem Pseudonym auch schon einen Namen gemacht. Nun versucht er sich zum ersten Mal an einem Krimi. Man merkt ihm an, in welcher Richtung er sich bisher zu schreiben gewohnt war. Auch hier befasst er sich sehr eingehend mit dem Innenleben der Romanfiguren. Die Handlung verläuft zu einem großen Teil in den Köpfen der Personen. Das gibt dem Autor einen dreifachen Vorteil: Erstens kann er seine Figuren dadurch eine innere Veränderung, eine Entwicklung, durchgehen lassen. Wenn die aktive Handlung dominiert, fällt diese Entwicklung sehr oft unter den Tisch. Zweitens gibt es ihm die Möglichkeit, die Persönlichkeiten farbiger zu zeichnen als dies sonst meist geschieht. Pohl mag keine schwarz-weiß gezeichneten Figuren. Er sieht immer das Licht und Dunkel zugleich. Und drittens braucht er dadurch auch viel deutlich grafische Beschreibungen aktiver Gewalt zu geben. Er beherrscht die Imagination seiner Leser so weit, dass ein halber Nebensatz ein ganzes Kopfkino in Gang bringt. Man sollte sich dabei aber bewusst bleiben: Es kommt Gewalt vor, teilweise auch über längere Passagen. Es gibt brutale Szenen, obwohl insgesamt der größere Teil davon mehr angedeutet denn beschrieben wird.
Man könnte somit sagen, dass Pohl durchaus genreübergreifend schreibt. Das ist zugleich auch eine der Schwächen des Buches: Es sind Charaktere, die für einen Thriller herausgearbeitet wurden, die nun in einem Krimi aufeinander treffen. Da im Kriminalroman nun mal die Ermittlung im Zentrum steht, wirken diese Personen in ihrer ganzen inneren Befindlichkeit irgendwie komisch. Sie sind nicht wirklich sympathisch, sie sind nicht ganz rund und in sich abgeschlossen, sondern eher formlos, hilflos und dem Zufall unterworfen. Besonders für das Ermittler-Duo gilt dies in spezieller Weise. Es gibt immer wieder Szenen, in welchen der Leser fast peinlich berührt ist, mit welcher Blindheit Seiler und Novic durch die Weltgeschichte laufen und mit den Nasen schon fast auf die sichtbaren Umstände gestoßen werden müssen. Dadurch wird zwar ein anderes Element hervorgehoben, nämlich die Notwendigkeit der inneren Entwicklung, die dann auf das Ende hin auch stattfindet, doch gerade dieser Aspekt lässt den Leser mit der Frage zurück, was der Autor eigentlich schreiben wollte.
Fazit: Ein spannender Roman, bei dem es nicht leicht fällt, ihn in eine genrespezifische Schublade zu stecken. Der Autor gibt sich viel Mühe, die Charaktere differenziert zu entwerfen und entwickeln, was sie im Setting eines Krimis etwas unpassend macht. Alles in allem jedoch schlüssig geschrieben und für Krimi-Fans, die nicht vor brutalen Szenen und Kopfkino zurückschrecken, durchaus zu empfehlen. Ich gebe dem Buch vier von fünf Sterne.
Alex Pohls Kriminalroman „Eisige Tage“ handelt vom Mord an einem Anwalt. In dessen Besitz befindet sich unter anderem Fotos und Videos eines minderjährigen Mädchens. Ihre Ermittlungen führen die Kommissare Seiler und Novic schnell in die Leipziger Unterwelt, in Kreise in denen die russische Mafia das Sagen hat. Was als relativ unspektakulärer Mordfall beginnt entpuppt sich als Kollateralschaden eines Geflechts aus Kinderprostitution und Mädchenhandel.
Pohls Grundgedanke hinter der Handlung ist interessant und hat durchaus potential. Allerding hinkt die Umsetzung an einigen Stellen. Zu Beginn des Romans befinden wir uns direkt am Tatort. Die Kommissare steigen dort wie üblich direkt in die Ermittlungen ein. Allerdings gerät diese im Laufe des Romans durch verschiedene Faktoren immer weiter in den Hintergrund. Man erhält den Eindruck, dass die Aufklärung des Falls neben rätselhaften Zeitsprüngen und den persönlichen Problemen der Kommissare unbedeutend wird. Die tatsächliche Lösung zum Ende des Romans erfolgt durch einen Geistesblitz Novics, welcher sehr plötzlich und aus dem Nichts gegriffen erscheint.
Eben genannte Zeitsprünge finden nach eigentlich jedem Kapitel statt. Der Leser findet sich mal einige Jahre in der Vergangenheit, mal einige Tage vor der eigentlichen Handlung wieder. Wobei es bei der großen Anzahl an Handlungssträngen schwer zu sagen ist, welcher denn nun der Maßgebende ist. Die Vielzahl an Zeitsprüngen, die teils nicht genau gekennzeichnet sind, verwirren und stören den Lesefluss.
Zu den beiden Protagonisten Seiler und Novic konnte ich während des gesamten Romans keinen Draht herstellen, was wahrscheinlich auch daran liegt, dass man nur sehr wenig von ihnen erfährt. Hanna Seiler wird im Klappentext als „smart“ bezeichnet. Diese Eigenschaft konnte ich aus dem Roman nicht herauslesen. Zudem taucht immer wieder ihr Sohn Jonas auf. Man erfährt, dass Seiler alleinerziehende Mutter ist und auf mich wirkt sie dabei überfordert. Milo Novic dagegen ergab für mich ein etwas klareres Bild. Als Kind erlebte er einen Krieg in seinem Heimatland mit, wovon er bis heute traumatisiert ist und dementsprechend handelt. Doch die persönlichen Hintergrundgeschichten der Protagonisten nehmen für meinen Geschmack zu viel Raum in der Handlung ein. Für mich wirkt es wie der Versuch den beiden mehr Tiefe zu verschaffen, was aber nicht besonders geschickt gelungen ist.
Alex Pohls Schreibstil ist nichtsdestotrotz angenehm zu lesen. Besonders die Szenen, in denen die jugendlichen Russen Aljoscha und sein Bruder Sergej vorkommen sind gut geschrieben. Die Ausdrucksweise zweier Jugendlicher der unteren sozialen Schicht gemischt mit den Einwürfen einzelner russischer Wörter ist authentisch dargestellt. Die Sprache passt zu den Charakteren, was sie lebendiger wirken lässt.
Abschließend lässt sich sagen, dass mich Alex Pohls Roman ganz gut unterhalten hat, allerdings mangelte es mir an Struktur und Spannung. Ein netter Beginn einer Krimireihe, deren Fortsetzung ich allerdings nicht unbedingt lesen muss.
Krasses Thema supergut umgesetzt! Von mir gibts eine Leseempfehlung!
Warum habe ich mich für das Buch entschieden? Eine Bekannte hat mir dieses Buch empfohlen und gleich ausgeliehen.
Cover: Das Cover ist zwar Thriller-typisch dunkel mit hellem Schriftzug, aber es ist mir nicht gleich ins Auge gesprungen. Auch wenn es mir gefällt, so fehlt mir dabei etwas, das es zu was Besonderen macht. Erst wenn man es auch „anfasst“, merkt man, dass es noch weitere Verzierungen hat, ich bin mir allerdings nicht sicher ob es Pflanzen oder Eisblumen sein sollen.
Inhalt: An einem Kanal in Leipzig wird die Leiche eines Anwalts in dessen Auto gefunden. Er wurde erschossen, in seinem Besitz befinden sich einige Fotografien, die ein vermisstes minderjähriges Mädchen in eindeutigen Posen zeigen. Was zu nächst nach einem Standard-Mordfall aussieht, entpuppt sich bald als ein komplexes Netz von Verbrechen.
Handlung und Thematik: Ich muss sagen, dass ich anfangs dachte: „Na toll, wieder irgend so ein Buch über die Russenmafia“. Ich bin froh, dass ich weitergelesen habe, denn es wurde wirklich immer spannender und die Handlung konnte mich bis zum Schluss überzeugen. Das Buch ist echt nichts für schwache Nerven und ich musste unbedingt wissen, wie es endet. Das führte dazu, dass ich es aber ca. der Hälfte in einem Stück durchgesuchtet habe. Das typische Mörderraten mag ich ja bei Krimis mega gerne und das kam hier auch nicht zu kurz. Sollte die Handlung der Realität entsprechen bzw. solche Fälle auch wirklich heute noch vorkommen, so zweifle ich an der Menschlichkeit mancher Banden. Krasses Thema mega-gut umgesetzt!
Charaktere: Die Ermittler waren in diesem Fall Hanna Seiler und Milo Novic. Sowohl über Hanna als auch über Milo wurde zwar etwas Hintergrundwissen geliefert, dennoch ist es nach dem Lesen nicht so, als ob sie mir sympathisch wären oder mir besonders ins Auge gestochen sind. Dieses Buch hat so eine krasse Thematik und auch Elise lag mir so am Herzen, dass die Ermittler irgendwie in den Hintergrund rückten (fand ich aber nicht schlimm, fällt mir nur im Nachhinein auf).
Schreibstil: Ich finde Alex Pohls Schreibstil super. Ich mag es, wie er die Dinge und Umgebungen in ihrer Einfachheit beschreibt. Man konnte sich alles erschreckend gut vorstellen und es wurde nicht allzu breitgetreten bzw. übermäßig ausgeschmückt. Die Kapitel waren manchmal sehr kurz, aber dadurch konnte ich nicht mehr zum Lesen aufhören. Es gab immer mal wieder Zeit- und Ortsangaben am Kapitelanfang, so wusste man immer, wo und wann man gerade war. Es fühlte sich realistisch an, was mich ein wenig beängstigt.
Persönliche Gesamtbewertung: Absolut gelungener Krimi mit einem Thema das nichts für schwache Nerven ist. Der schnörkellose Schreibstil von Alex Pohl gefällt mir mega-gut. Absolutes Suchtpotential, von mir gibt’s eine Leseempfehlung!
Der knapp 500 Seiten starke Thriller beginnt mit einem Ereignis aus dem Jahr 1952, das man anfangs nicht so richtig zuordnen kann, denn bereits im nächsten Kapitel springt man in die Gegenwart und ist in Leipzig. Den Aufbau fand ich ehrlich gesagt teilweise verwirrend, da es immer mal wieder Rückblenden gibt und auch die Perspektiven sehr oft wechseln. Das sorgt zwar dafür, dass es immer wieder kleine Cliffhanger gibt, allerdings hat es mich manchmal auch aus dem Lesefluss herausgebracht. Man ist mal mit den Ermittlern Seiler und Novic unterwegs, mal mit Jugendlichen und dann gibt es auch wieder Szenen, die eher im Milieu der russischen Mafia anzusiedeln sind.
Hätte ich nicht gewusst, dass es sich um den Auftakt einer Thriller-Reihe mit den beiden Ermittlern handelt, hätte ich gedacht, dass es bereits Vorgänger-Bände gibt, denn irgendwie hatte ich immer das Gefühl, zu wenig über die Beiden, insbesondere Hanna Seiler, zu wissen. Denn es scheint einiges in der Vergangenheit geschehen zu sein, dass sie in ihren jetzigen Ermittlungen beeinflusst. Was das war kommt zwar nach und nach heraus, bleibt aber trotzdem sehr oberflächlich. Überhaupt waren mir die beiden Ermittler zu schwach herausgearbeitet. Man erfährt zwar etwas über ihre Macken, ihr Privatleben und ihr Verhältnis zueinander, aber so richtig in die Tiefe geht es nicht. Deswegen wurde ich auch mit den Zweien nicht so richtig war.
Außerdem hatte ich das Gefühl, dass sie nur eine kleine Rolle in der gesamten Geschichte einnehmen. Sie haben insgesamt wenig Raum bekommen, im Mittelpunkt standen eher Jugendliche und die russische Mafia. Erst am Ende kommen sie etwas in Fahrt und die Ermittlungen erst so richtig in Gang.
Für schwache Nerven ist das Buch nichts, denn das eigentliche Thema ist ganz schön hart - zumindest für mich, denn es geht um junge Mädchen, die verkauft werden. Es wird zwar nie etwas richtig ausführlich geschildert, aber die Andeutungen reichen, dass man sich ausmalen kann, was mit ihnen passiert.
Gestört hat mich etwas die Sprache. Auch wenn es dem Milieu entspricht, in dem die Handlung spielt, war sie doch sehr vulgär und mit vielen Schimpfwörtern und Fäkalsprache gespickt. Das ist einfach nicht mein Fall.
Das Ende fand ich dann doch sehr gelungen und glaubwürdig. Überhaupt hat mir das letzte Drittel des Buches am besten gefallen, hier habe ich auch gar nicht mehr mit dem Lesen aufhören wollen.
Ob ich die Reihe weiterverfolge, weiß ich noch nicht. Dafür konnten mich Seiler und Kovic einfach nicht genug überzeugen.
Die Inhaltsangabe des Buches fand ich sehr vielversprechend und so war ich richtig gespannt auf die Geschichte, da ich auch noch keines der anderen Bücher des Autors kenne.
Es ist ein Krimi, der in Leipzig spielt. Im Mittelpukt steht das Ermittlerduo Seiler und Novic, diese müssen einen Mordfall lösen. Eigentlich empfinden die beiden es als eine Art Routinefall, aber der Tote hat einiges an skandalträchtigen Dingen dabei, unter anderem auch ein Foto eines jungen Mädchens, welches vermisst wird.
Persönlich hat mir das Buch wirklich gut gefallen, denn die Idee mit dem vermissten Mädchen und auch die Hintergründe, welche im Laufe der Geschichte auftauchen, empfand ich als sehr spannend und interessant umgesetzt. Auch würde ich sagen, dass der Spannungsbogen absolut durchwegs gehalten wurde. Ich muss aber sagen, dass ich etwas Zeit gebraucht hatte, bis ich so richtig von der Handlung gefesselt war, denn es wird sehr oft die Erzählperspektive gewechselt und so musste ich echt aufpassen, damit ich alles zuordnen konnte. Als ich aber dann eingelesen war, ging es wirklich. Das Setting mit diesen Russen wirkte auf mich auch sehr realistisch und gut recherchiert. Es hat mir auch gefallen, dass der Autor immer wieder Wendungen im Plot hatte, sodass man wirklich auch von Beginn an mitgrübeln konnte, ohne jetzt wirklich zu erahnen, wer denn jetzt Schuld hat.
Die beiden Ermittler fand ich sehr sympathisch und es war schön zu sehen, wie der Autor den beiden doch auch sehr viele Aspekte verpasst hat, sodass die beiden sehr unterschiedlich wirken, aber gut zusammenarbeiten. Ich empfand die beiden auch als recht authentisch und ich bin mal gespannt, wie diese noch weitere Fälle lösen werden.
Der Schreibstil des Autors hat mir gut gefallen, denn das Buch hat sich durchwegs gut lesen lassen. Er hat es wirklich gut verstanden eine Spannung aufzubauen, die dann auch durch die ganze Handlung gehalten hat. Das Buch hat sich flüssig lesen lassen und es war alles gut verständlich. Die Erzählperspektive wird recht oft gewechselt, sodass die Geschichte sehr vielschichtig ist und man einen guten Überblick bekommt. Es gibt auch verschiedene Handlungsorte, war mir gefallen hat, denn so bekommt man tolle Eindrücke von Leipzig.
Das Cover finde ich ganz ordentlich und es passt gut zu einem Krimi, da es recht düster wirkt.
Fazit: Toller, spannender Krimi. Fand ich sehr unterhaltsam und kann ich daher weiterempfehlen.
Winter in Leipzig, die Stadt erstarrt in Eiseskälte.
In einem Auto am Elster-Saale-Kanal wird die steif gefrorene Leiche eines Anwalts gefunden. Was für die smarte Kommissarin Hanna Seiler und ihrem starrköpfigen Kollegen Milo Novic zunächst nach einem Routine Mordfall aussieht, entpuppt sich rasch als ein Dickicht krimineller Verstrickungen. Im Besitz des Toten finden sie skandalträchtiges Material, darunter das Foto eines minderjährigen Mädchens, das seit einer Woche vermisst wird. Während die Stadt im Schnee versinkt, müssen die Ermittler eine düstere Welt betreten, in der schon die Jüngsten gefährliche Spiele treiben.
Soweit der Klappentext, der mich neugierig gemacht hat, zumal die Handlung in Leipzig spielt, wo auch der Autor selbst wohnt.
Was mir nicht wirklich bewusst war, auf was es hinaus läuft, deswegen hier eine Triggerwarnung, für all diejenigen, die damit auch Probleme haben: Hier spielt Kinderhandel und -missbrauch eine Rolle. Hätte ich dies zu Anfang gewusst, wäre ich an dem Buch bestimmt ungelesen vorbei gegangen, denn das ist ein Thema, mit dem ich nicht gut umgehen kann. Deswegen habe ich auch diese Abschnitte ein bisschen überlesen.
Das dazu. Denn alles andere an der Story hat mir sehr gut gefallen. Bereits ab dem Prolog wird man in die Geschichte hinein gezogen. Die Ermittler gefielen mir auch gut. Milo Novic, meiner Meinung nach etwas autistisch, der geprägt durch seine traumatischen Kindheitserinnerungen ist, ist ein toller Ermittler. Er ist anders. Seine Kollegin Hanna Seiler fand ich ein bisschen unnahbarer, aber auch von ihr hat man ein wenig Leben kennen gelernt. Wobei es mal zu einer Stelle kam, an der ich wirklich nicht wußte, was ich davon halten sollte. Außerdem finde ich die „Zusammenarbeit“ mit dem ortsansässigen Boss der Russenmafia mehr als bedenklich. Jedoch finde ich es auch wieder gut, dass die beiden Ermittler nicht nur in schwarz und weiss unterteilt werden können, sondern dass es da viele Graustufen gibt, um zu erreichen, was wichtig ist.
Es gibt im Buch verschiedene Handlungsstränge, was ich sehr gut finde, so lernt man die einzelnen Protagonisten sehr gut kennen. Mit der 13jährigen Elise habe ich mitgefiebert, manchmal dachte ich mir, wie sie so sein kann. Aber mit 13 ist sie eben doch noch ein Kind und konnte es nicht anders wissen. Allerdings hatte ich immer wieder Probleme mit den Sprüngen in den Zeiten. Immer wieder habe ich zurück geblättert, um nach dem Datum zu sehen. Aber als ich das einmal wusste, wurde es auch einfacher.
Mein persönliches Fazit: ich mochte das Buch gern, ich habe es recht schnell ausgelesen und fand alles sehr spannend und auch gut konstruiert. Ich mag die beiden Ermittler Seiler & Novic, dass man nicht so einfach zwischen gut und böse unterscheiden kann und vor allem, sind es keine Ermittler, die dem Alkohol verfallen sind! Ich für meinen teil warte nun schon auf den nächsten Band und bin der Meinung, dass es da immer noch etwas Luft nach oben gibt!
Der Krimi hat mich sofort angesprochen, da ich selbst aus Leipzig komme. Daher konnte ich mir auch sehr gut vorstellen, wie sich die Charaktere in die Umgebung einfügen. Vielleicht finde ich genau deshalb diesen Krimi so gelungen. Die kleine Szene der Umschlagseite hat mir im Zusammenhang mit dem Cover sehr gut gefallen. Es passte beides super gut zusammen. Jedoch hätte man die Beschreibung der Kommissare eher auf die erste Seite anstatt ganz hinten packen müssen. Ich denke das hätte auch zum Anfang etwas besser geholfen um in die ganze Sache hereinzukommen (nicht, dass es schwer gewesen wäre). Der Schreibstil ist einfach und sehr flüssig zu lesen. Genau deswegen konnte ich wohl das Buch auch in nicht mal 24 Stunden verschlingen. Die Kapitel sind kurz und genau deshalb kann man sich auch eher mal denken 'Nur noch ein Kapitel'. Der Autor hat in den Kapiteln, die über die jungen Mädchen handeln genau den richtigen Ton getroffen. Man denkt wirklich, dass man es gerade mit den Gedanken einer Jugendlichen zu tun hat. Es gibt einige Geschehnisse, die in anderen Kapiteln noch einmal aus der Sicht anderer Charaktere aufgegriffen werden. Dies finde ich sehr gut, da man da noch ein kleines bisschen mehr Einblick erhascht. Die Polizeiarbeit finde ich auf jeden Fall sehr nachvollziehbar und ich dachte zu keinem Moment: 'Hä, wie sind die denn jetzt darauf gekommen.' Wie es in manch anderen Krimis bei mir manchmal der Fall ist (vielleicht steh ich auch oft einfach nur auf dem Schlauch, wer weiß das schon?). Mich hat es gar nicht gestört, dass man eher weniger von den Kommissaren erfährt. Ein paar Bröckchen bekommt man zwar zu lesen, aber das reichte mir eigentlich. Nichts nervt in Krimis mehr, als zu breit getretene Persönliche Belange, Es wird auch mal ein vorheriger Fall besprochen, an dem man merkt, dass die Charaktere nicht nur für dieses Buch konstruiert worden, sondern auch vorher schon 'existiert' haben. In einem Kapitel ging es nur um 'das Mädchen', was für mich auch sehr viel Spannung aufgebaut hat, da man erst später erfährt um welches es wirklich handelte. Für mich ist dieser Krimi durch und durch gelungen und ich kann ihn nur weiter empfehlen. Und das nicht nur für Einwohner der Stadt Leipzig.
Ehrlich gesagt habe ich zunächst gar nicht viel erwartet. Ich habe mich allein auf die Inhaltsangabe verlassen und die hat mich bereits mit den ersten zwei Sätzen überzeugt: „Winter in Leipzig, die Stadt erstarrt in Eiseskälte. In einem Auto am Elster-Saale-Kanal wird die steifgefrorene Leiche eines Anwalts gefunden.“ Den Rest der Inhaltsangabe habe ich schon wieder vergessen. Er ist nicht wichtig.
Wichtig ist: Das Buch ist gut. Der Fall ist vielschichtig, die Figuren sind vielschichtig, Alex Pohl schafft es, atmosphärisch dicht zu schreiben, ohne ausufernd zu werden – sowohl den Schreibstil als auch den Inhalt betreffend -, was ich als sehr angenehm empfunden habe.
Im Vordergrund steht das Ermittlerduo Seiler/Novic – beide mit einer nicht allzu erfreulichen Vergangenheit gesegnet, die sich den Leser*innen im Verlauf des Romans nach und nach eröffnet. Beide Hauptfiguren sind auf ihre Art sympathisch, so dass man deren Ermittlungsarbeit gerne folgt.
Und dann ist das noch der Fall, der Spuren bis nach Moskau zieht, und – sehr zum Leidwesen von Seiler und Novic – auch zur in Leipzig ansässigen Russenmafia führt. Das zieht nach sich, dass es auch etwas brutalere Szenen gibt, aber auch hier bleibt Pohl sich treu und suhlt sich nicht in unnötiger Gewalt, sondern deutet diese eher an – der Rest bleibt der Phantasie der Leser*innen überlassen (und die ist eh oft fieser als das, was Autoren oft niederschreiben).
Was Pohl hervorragend gelingt, ist das Herausarbeiten der Grautöne. Es gibt natürlich auch das reine Weiß und das reine Schwarz – aber vor allem gibt es viele Schattierungen, die gut herausgearbeitet wurden und so ein realistisches Gesamtbild ergeben. Mir hat außerdem die lakonische Art gefallen, mit der die Geschichte erzählt wird. Mich hat der Roman „gepackt“ in einer Art und Weise, die ich vorher nicht für möglich gehalten hätte.
Vor allem hat mir Spaß gemacht, dass ich nicht für dumm verkauft wurde. Pohl lässt lose Enden zu, traut den Leser*innen zu, dass sie selbst denken können. Nein, keine Sorge, man kommt natürlich genug erklärt, aber das alles in einem sehr angenehmen Maß.
“Eisige Tage” ist der erste Band einer geplanten Krimireihe aus und in Leipzig. Da ich bisher erst ein Mal ganz kurz (Buchmesse) dort war, kann ich zum Setting an sich nichts sagen, wohl aber zum sehr besonderen Ermittlerduo.
Man muss erst einmal “warm werden” mit ihnen. Und das liegt nicht nur daran, dass das Buch im Winter spielt, einem der kältesten Winter von Leipzig. Dass Kommissar Milo Novic so seine Probleme mit der tiefen Temperatur hat, macht ihn für viele Leser sicher sympathisch. Er ist ansonsten aber oft eigenwillig, im Gehabe wie im Dialog und in seinen Handlungsweisen, die zugleich schleppend wie sprunghaft sein können.
In kleinen Auszügen und Gedankenrückblenden erfährt man ein wenig mehr über die Protagonisten. Ihre Herkunft, ihre Sorgen und ihre nicht so rosige Vergangenheit. Um einen wie Novic ganz verstehen zu können, braucht es aber sicher noch mehrere Krimis aus dieser Reihe in Zukunft.
Er arbeitet im Team mit Kommissarin Hanna Seiler, alleinerziehend (soweit zum Klischee) - aber nicht durch Scheidung. Auch sie hat ihr Päckchen zu tragen und versucht wie der Leser, Novic zu entschlüsseln. Die beiden verstehen sich zwischendurch sehr gut, ergänzen quasi ihre Gedanken und müssen gar nicht allzu viel reden. Sie sind sich in vielen Punkten einig und es gibt ein paar wenige, seltene Momente, wo sich nicht alles um den brutalen Fall eines ermordeten Anwalts dreht.
Besagter Anwalt scheint in dubiose Machenschaften verstrickt zu sein. Die Spur führt in zwei verschiedene Richtungen, die auf den ersten Blick aber miteinander verbunden sind. Russen haben in Leipzigs Unterwelt das Sagen und genau dorthin scheinen Jugendliche systematisch zu verschwinden. Ausreißer, die niemand so schnell vermisst.
“Eisige Tage” ist ein Krimi, der Lust auf eine Fortsetzung macht. Er hat an den richtigen Stellen Tempo, dann wieder ruhigere Momente (mehr als man erwarten würde, was sicher auch einer etwas intensiveren Einführung von Seiler und Novic geschuldet ist) und einige spezielle und auch verzweifelte Charaktere zu bieten, die wiederum eine ständige Unruhe und Ungewissheit, Unberechenbarkeit mit sich bringen.
Zudem schreibt Alex Pohl im Präsens, was die Erzählung unmittelbarer und gewollt hektischer wirken lässt, was gut zum Tempo und der ständigen Unruhe passt. Man muss aber definitiv mit den beiden eigenwilligen Ermittlern klarkommen, die die Story mitsamt ihrer Rückblenden tragen, ansonsten könnte man den Krimi eher als “mühsam” empfinden.
Teenies auf Abwegen. Zunächst sieht es aus wie ein Autounfall im eisigen Winter, als der Anwalt Michail Malinowski tot in seinem Wagen am Elster-Saale-Kanal gefunden wird. Doch dann wird eine Schusswunde in seinem Schädel entdeckt. Hanna Seiler und Milo Novic, das ungleiche Ermittlerduo von der Leipziger Kripo, übernehmen den Fall. Eine Spur führt die beiden zur russischen Mafia und somit in das undurchsichtig kriminelle Gefüge im ältesten Gewerbe der Welt und in die miesesten Machenschaften. Schlimmer noch: Malinowskis Akten finden sich Fotografien sehr junger, nackter Mädchen. Und eines von ihnen, Paula Lamert erst 14 Jahre alt, steht seit einer Woche auf der Vermisstenliste. Plötzlich sehen sich die beiden Ermittler mit einer Unterwelt konfrontiert, in der bereits die Jüngsten gefährliche Spiele treiben – nichtsahnend, dass sie gar nicht selbst die Fäden in der Hand halten. Der Fall wird schnell äußerst diffizil. Niemand legt sich schließlich ungestraft mit der Mafia an. Auch nicht die Polizei. Das stellt der junge, coole Alexander bald ebenfalls fest, der, um seiner neuen Liebe zu imponieren, gefährliche Spielchen spielt. Was er nicht weiß: Sein hübsches "Kätzchen" Elise verschweigt ihre Herkunft aus reichem, aber zerrüttetem Hause. Und plötzlich verschwindet auch sie. Die Kommissare geraten immer mehr unter Druck – und das von allen Seiten. "Eisige Tage" ist ein wirklich gelungener Krimi der Lust auf mehr macht. Tolles Thriller Debüt des Autors und ein gelungener Auftakt zu einer Reihe, in der die abgründigen Seiten menschlicher Seelen die Hauptrolle spielen. Echt böser, mit Gewalt gespickter Thriller, der nichts für zarte Gemüter ist. Sehr gut gemacht.
So richtig überzeugt hat mich die Geschichte nicht
Ein russischer Anwalt wurde ermordet mit einer alten Makarow. Handelt es sich um einen Bandenkrieg, wurde er den Russen zu unbequem oder steckt was anderes dahinter? Milo Novic und Hanna Seiler ermitteln in dem undurchsichtigen Fall, der es in sich hat und in kriminelle Kreise führt.
Ich fand das Geschehen hart und in weiten Teilen auch spannend – allerdings wurde ich nie richtig warm mit der Geschichte. Natürlich haben mich die Hintergründe sehr bewegt und erschüttert, aber ich fand die Ermittler nicht so spannend. Seiler fand ich viel zu blass, während Novic mir einfach zu „außergewöhnlich“ war. Gelungen fand ich die Zeit- und Perspektivsprünge und „Leerstellen“, die den Leser fordern am Ball zu bleiben und der eigenen Fantasie Tür und Tor öffnen (manchmal habe ich schnell weitergelesen, um meiner Fantasie erst gar nicht Raum zu lassen…geklappt hat das nicht, schaurige Bilder sind einfach entstanden). Manches war mir leider zu klischeehaft und die Ermittlungen waren auch nicht wirklich überzeugend. Und dann ein plötzlicher Geistesblitz – nee, so richtig überzeugend fand ich das nicht.
Auch wenn schnell klar wird, worauf das Ganze hinausläuft, unterhielt mich die Geschichte. Das Ende war relativ rund ich werde wahrscheinlich trotz mancher Vorbehalte, die Reihe fortsetzen und auch weiterempfehlen, denn trotz allem konnte ich das Buch, ob des flüssigen Schreibstils, kaum aus den Händen legen und würde das Ermittlerduo gerne besser kennenlernen.
Ein solider Kriminalroman mit flüssigem Schreibstil. Etwas verwirrend wegen den vielen Zeitsprüngen, wechselnden Perspektiven und den vielen Namen. Spannung kommt leider nicht wirklich auf 😕 Die beiden Hauptermittler sind etwas speziell und nur wenig greifbar. Man erfährt zwar einiges aus der Vergangenheit und dem Privatleben der Hauptermittler Novic und Seiler aber trotzdem bleiben diese beiden Personen für mich sehr blass. Handlung der Story ist echt interessant und auch gut durchdacht. An Gewalt und blutigen Szenen mangelt es jedenfalls nicht 😱😃 Im großen und ganzen ist es eine gute Story, wenn man rein gefunden hat, aber trotzdem konnte mich der erste Teil dieser Reihe nicht ganz abholen. Mir hat die Spannung und das mitfiebern gefehlt 😕 Lesenswert ist das Buch aber allemal 😊 Ich vergebe 🌕🌕🌕🌑🌑 und bin nun sehr gespannt was in Teil 2 passiert und ob Novic und Seiler dann etwas ausführlicher dargestellt werden 😊
In einem Auto wird in Leipzig die steifgefrorene Leiche eines Anwalts gefunden. Zunächst sieht alles nach einen RoutineFall aus, doch schon bald müssen die Ermittler sich bei dem Fall mit einem Gewirr aus Straftaten auseinandersetzen, dass auch bei üblen Spielen mit Minderjährigen nicht aufhört.
Meine Meinung:
Das Buch hat einen super Schreibstil, der nicht nur extrem gut lesbar ist, sondern auch noch sehr spannend einen interessanten Fall schildert. Mir haben besonders die Teile mit Elise und Aljoscha gefallen. Aber auch die übrigen Protagonisten fand ich gut ausgearbeitet und gut dargestellt. Die Geschichte an sich ist total spannend und leider allzu gut vorstellbar. Auch wenn man sich das nicht vorstellen möchte. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt.
Wie immer bei Alex Pohl (sonst unter dem Namen L. C. Frey) konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Er hat sich den Schreibstil beibehalten und ich muss sagen, er gefällt mir einfach wahnsinnig gut.
Die Handlung finde ich interessant gehalten, vorallem durch die verschiedenen Handlungstränge wird man immer dazu angehalten, genau den Überblick zu behalten und das macht ein Buch noch viel interessanter.
Das Cover hat mir auch sehr gut gefallen. Es spielt ein wenig auf das Buch an, aber mehr will ich dazu jetzt natürlich noch nicht sagen.
Alex Pohl hat hier ein wirklich gutes Buch erschaffen, dass sowohl spannend, als auch gut geschrieben ist. Was will man da noch mehr als sowas lesen.
Die Kälte des Titels spürt man während der gesamten Lesezeit . Die Jahreszeitenkälte passt zum Thema, die Gefühlskälte der Clanmitglieder und der Handlanger ist gegenwärtig und auch die Kriminalisten haben so ihre Probleme. Das große Thema Mädchenhandel - diesmal von Deutschland nach Russland mit alten Verstrickungen und die Brutalität - erwärmt die Seele auch nicht. Das Buch ist von Beginn an sehr spannend und fesselt den interessierten Leser. Der Auftakt dieser neuen Reihe scheint gelungen und es ergibt sich aus den Verwicklungen noch viel Potential für neue Bücher, obwohl die Kommissare mehr Profil brauchen als die Mafiosi und die rasante Handlung wohl schwer zu toppen ist. Lesenswert.
Die Story wurde zum Ende hin besser und hat mich dann auch gepackt. Mit gefällt allerdings der Schreibstil nicht so gut. Ich hatte oft das Gefühl Alex Pohl schreibt so, als würde er sprechen. Es war mir oft zu "platt". Jedoch konnte ich gegen Ende mit Novic sympathisieren, was mir anfangs schwer viel.
Für mich ein Hauch zu brutal, zu plastisch die Vorstellung der Gewalt. Wer das mag, findet sicher gefallen daran. Ich hatte allerdings Schmerzen beim lesen und dazu das Thema mit Kindesmissbrauch, kein reines ‚Lesevergnügen‘
Guter Auftakt zu einer neuen Krimi-Reihe, spannend und erschreckend
*Klappentext (übernommen)* Die Welt des Verbrechens beginnt vor deiner Haustür ...
Winter in Leipzig, die Stadt erstarrt in Eiseskälte. In einem Auto am Elster-Saale-Kanal wird die steifgefrorene Leiche eines Anwalts gefunden. Was für die smarte Kommissarin Hanna Seiler und ihren starrköpfigen Kollegen Milo Novic zunächst nach einem Routine-Mordfall aussieht, entpuppt sich rasch als ein Dickicht krimineller Verstrickungen: Im Besitz des Toten finden sie skandalträchtiges Material, darunter das Foto eines minderjährigen Mädchens, das seit einer Woche vermisst wird. Während die Stadt im Schnee versinkt, müssen die Ermittler eine düstere Welt betreten, in der schon die Jüngsten gefährliche Spiele treiben …
*Meine Meinung* "Eisige Tage" von Alex Pohl ist ein richtig guter Auftakt zu einer neuen Krimi-Reihe, die in Leipzig spielt. Der Schreibstil des Autors ist spannend und rasant. Mit wenigen aber klaren Worten beschreibt er anschaulich die Geschichte. An manchen Stellen ist der Krimi ziemlich brutal, es ist definitiv nichts für schwache Nerven. Manchmal hatte ich richtig das Gefühl, dass der Autor auch mit uns seinen Lesern spielt. Die Geschichte wird in verschiedenen Perspektiven geschrieben. Und immer wenn es richtig spannend wird, wechselt er die Sicht. Diese kleinen Cliffhanger sind richtig genial eingebaut. Sie hindern nicht meinen Lesefluss, nein sie haben ihn nur angestachelt, schnell weiterzulesen.
Die Charaktere sind gut beschrieben und sie passen richtig gut zur Geschichte. In Hanna Seiler konnte ich mich gut reinfinden, eine alleinerziehende Mutter, zu wenig Zeit fürs Kind und meint Erfolg im Beruf haben zu müssen. Keine leichte Situation. Außerdem hat sie ein paar Geheimnisse, genau wie auch Milo Novic. Im Laufe des Buches lernen wir die beiden näher kennen und man kann nun verstehen, warum Milo sich so unbequem verhält. Mir sind sie auf jeden Fall sympathisch und ich wünsche mir, dass sie auch als Team gut zusammenwachsen.
*Fazit* Dies ist ein guter Auftakt zu einer neuen Krimi-Reihe, spannend und erschreckend kommen einige Grausamkeiten zu tage. Mich hat das Buch ungemein gefesselt, deshalb kann ich es nur empfehlen. Ich gebe dem Krimi 5 Sterne.