Leni kommt nach Hamburg, um dort ein Praktikum zu machen. Über eine Zimmervermittlung mietet sie sich in einer Villa am Kanal ein. Schnell freundet sie sich mit ihrer Zimmernachbarin an - aber die ist am nächsten Morgen spurlos verschwunden. Weil ihr das merkwürdig vorkommt, sucht sie nach ihr. Freddy Förster, früher erfolgreicher Geschäftsmann, ist inzwischen auf der Straße gelandet. Zufällig beobachtet er, wie jemand einen Mann am Steuer seines Autos erschießt. Um nicht zum nächsten Opfer zu werden, sucht er den Mörder. Bis er auf Leni trifft, die das Verschwinden ihrer neuen Freundin nicht hinnehmen will. Bald begreifen die beiden, dass ihre beiden Fälle mehr miteinander zu tun haben, als ihnen lieb ist - und dass sie in großer Gefahr schweben...
Andreas Winkelmann ist ein deutscher Schriftsteller und Thrillerautor. Er lebt mit seiner Familie in einem einsamen Haus am Waldrand nahe Bremen. Wenn er nicht gerade in menschliche Abgründe abtaucht, überquert er zu Fuß die Alpen, steigt dort auf die höchsten Berge oder fischt und jagt mit Pfeil und Bogen in der Wildnis Kanadas.
Andreas Winkelmann is a German writer and thriller author. He lives with his family in a lonely house on the edge of a forest near Bremen. When he is not diving into human abysses, he crosses the Alps on foot, climbs the highest mountains there or fishes and hunts with bow and arrow in the wilderness of Canada.
Alles war einfach nur mittelmäßig. Die Personen waren blasse Abziehbilder, eindimensional und in ihren Motiven und Handlungen nicht immer nachvollziehbar. Die Handlung beginnt Thrillertypisch mit einer großangelegten Drohkulisse, nervigen Cliffhangern und rasanten Handlungs- und Perspektivwechseln, um dann über lange Strecken förmlich einzuschlafen und am Ende in einem völlig überhasteten Showdown zu kollabieren. Die Auflösung erfolgt Knall auf Fall auf ein paar letzten Seiten, die wirklichen Hintergründe werden dabei so fad und unbefriedigend abgewatscht. Während die üblichen Thriller heute quasi vor Blut, Qual und Folter triefen, bleibt dieser Thriller überraschend brav. Das ist aber auch der einzige Punkt, bei dem "Das Haus der Mädchen" positiv aus der Rolle fällt.
MEINUNG: Das Haus der Mädchen ist mein erstes Buch von Andreas Winkelmann und ich habe auf Grund der vielen positiven Meinungen sehr auf das Buch gefreut. Ich bin grundsätzlich immer auf der Suche nach neuen deutschen Autoren im Bereich der Thriller und Krimis.
Das Buch hat nicht viele Kapitel, aber dafür sind diese sehr lang. Innerhalb der Kapitel wechseln immer wieder die Perspektiven, was durch Nummern gekennzeichnet ist. Es gibt vier Hauptperspektiven: Die von Leni, die von Freddi, die des Kommissars Jens Kerner und die des Opfers. Das erste Kapitel war wirklich sehr spannend und hat mich auf eine richtig vielversprechende Geschichte hoffen lassen, aber leider ging es dann nur noch bergab. Das zweite Kapitel war eine absolute Durststrecke und hielt sich irgendwie mit Nichtigkeiten auf. Leni und Freddy waren auch keine Charaktere, die ich gerne verfolgt habe. Sowohl die Ausarbeitung von beiden als auch deren Handlungen empfand ich als relativ flach und zum Teil auch klischeebehaftet. Der Kommissar gefiel mir schon besser. Manchmal klang es so als gäbe da noch eine Vorgeschichte, die ihm dem Namen „Dirty Harry“ eingebracht hat. Seine Kollegin Rebecca hat das Ganze auch noch etwas aufgelockert, obwohl man merkte, dass von ihrer Seite da auch mehr Gefühle sind und sie sich von ihm gerne mit Mozartkugeln bestechen lässt.
Über die Charaktere könnte man hinwegsehen, wenn die Handlung gut wäre. Es gibt eine richtig gute Wendung, die die Spannungskurve, dann doch noch mehr angetrieben hat. Ab da an habe ich mir das Schlimmste ausgemalt, aber das kam nicht wirklich. Ich habe hier mit deutlich mehr perfiden Grausamkeiten gerechnet nach dem ersten Kapitel, aber das Buch blieb im Vergleich zu anderen Thrillern relativ harmlos. Ich konnte dann ahnen, wer hinter dem allen steckt, auch wenn hier eine falsche Fährte ausgelegt worden ist. Es gab nicht so viel Personen, die in Frage gekommen wären.
FAZIT: Leider kein Thriller, der mich restlos überzeugt hat. Die Vergleiche zu angelsächsischen Autoren kann ich hier leider nicht sehen. Meiner Meinung nach hätte man hier aus dem Potential mehr machen können.
Ein spannender Thriller mit ein paar Schwächen - so könnte man das Buch zusammenfassen. Die Thematik hat mich direkt angesprochen, das versprach in meinen Augen jede Menge Potential für spannende und atemberaubende Lesestunden. Nun ja... der Anfang und das Ende waren auch genau das - spannend. Der Mittelteil hat sich durch zahlreiche Belanglosigkeiten leider deutlich gezogen. Auch die Charaktere blieben insgesamt eher unscheinbar, man hat von keinem, wirklich keinem Charakter einen halbwegs detaillierten Background erfahren. Allem voran Leni blieb farblos und unauthentisch, ihre Vergangenheit wurde immer mal wieder angerissen, aber wirklich schlau ist man daraus auch nicht geworden. Gleiches galt leider auch für den Kommisar, für Freddy, für die ganzen Tatverdächtigen. Auch das letztendlich offenbarte Motiv für all die Gräueltaten war eher dürftig. Hätte der Autor das Tempo und die Spannung der ersten Seiten halten können, wäre es für mich wahrscheinlich ein 5-Sterne-Buch geworden, so bleiben nur solide 3 Sterne übrig.
Spannender Start, langwieriger Mittelteil, maues Ende. Hatte mir mehr erhofft, weil die Grundidee wirklich vielversprechend klang. Dafür haben mir die Figuren umso besser gefallen. Sie haben die Geschichte um einiges bereichert. Und mit der Auflösung hatte ich nicht ganz gerechnet, sie hat mich wirklich nochmal überrascht. Schlussendlich jedoch nur ein 'solider' Thriller.
Gleich zu Beginn wird nicht lange gefackelt: Der Leser bekommt das Kellerverlies präsentiert, in dem zwei junge Frauen gefangen gehalten werden. Von wem oder warum ist allerdings unklar. Man weiß nur, dass es kein gutes Ende nehmen kann - und dass man besser nicht redet...
Dann gibt es einen harten Bruch, denn man lernt die Protagonistin kennen: Ein Mädchen vom Lande, dass ziemlich naiv in die Großstadt Hamburg kommt und eine Mitbewohnerin, die nur dort ist, um sich einen Millionär zu angeln - eine ziemlich wilde Kombination, auf die man gleich zu Anfang des Buches trifft. Die schüchterne Leni war mir aber doch gleich sympathisch, weil sie sofort Zivilcourage zeigt. Und das steigert sich noch im Laufe der Geschichte, weil sie eben nicht wegsieht, sondern all ihren Mut zusammennimmt und sich auf die Suche nach ihrer Mitbewohnerin begibt, die plötzlich verschwunden ist.
Wo diese sich befindet, weiß der Leser natürlich - im Kellerverlies, das man schon kennengelernt hat. Und es ist wirklich schaurig. Wer redet, wird bestraft. Und wer sich nicht fügt, der hat nicht mehr lange zu leben. Die eigene Identität wird den Gefangenen geraubt, sie sind nur noch eine Nummer.
Der Leser springt immer wieder zwischen Leni, dem Verlies und den Ermittlern der Polizei hin und her. Dadurch wird die Spannung immer aufrecht erhalten. Ich musste das Buch deswegen auch an einem Tag weglesen, ich konnte es einfach nicht aus der Hand legen.
Wer allerdings aufmerksam liest, der kann die ein oder andere Wendung vorhersehen. Ich habe mich immer richtig gefreut, wenn ich mit einer Vermutung richtig lag. Das tut der Spannung aber keinen Abbruch, weil es meist eh einige Seiten später aufgelöst wird. Trotzdem lag ich bis zum Ende zumindest zum Teil mit meinen Vermutungen, wer hinter allem steckt, falsch. Am Schluss wurde ich also nochmal richtig überrascht.
Wie auch schon im "Housesitter" konnte mich Winkelmanns Schreibstil komplett überzeugen. Auf der einen Seite ist das Buch teilweise sehr sachlich, fast schon emotionslos geschrieben, dann werden Passagen wieder so anschaulich geschildert, dass mir fast das Herz stehen geblieben ist. Es ist rasant, ohne sich in die Länge zu ziehen und man hat trotzdem das Gefühl, dass alles gesagt wird, was wichtig ist.
Ich kann nicht anders: Auch dieses Buch von Andreas Winkelmann bekommt von mir 5 Sterne und ich freue mich schon wahnsinnig auf sein nächstes - hoffentlich dauert es nicht so lange!
Ich habe es geliebt! Allein wie der Autor seine Figuren gezeichnet hat, fand ich bemerkenswert. Jede einzelne wollte ich weiterverfolgen. Und diese Klippenhänger am Ende einer Szene ... da musste man einfach wissen wie es weitergeht.
Mit Leni hat er eine recht ruhige und unsichere Figur in den Vordergrund gestellt, was ich immer sehr interessant finde. Auch Frederic habe ich sehr gerne verfolgt. Jens Kerner als Kommissar war einfach wunderbar. Auch seine Partnerin Rebecca fand ich genial und witzig.
Die Auflösung fand ich auch gelungen und habe nichts zu meckern. Alles in allem ein sehr spannender Thriller. Es wird definitiv nicht mein letzter von dem Autor gewesen sein.
Endlich ein neues Buch von Andreas Winkelmann! Ich habe mich riesig darauf gefreut und war total gespannt auf die Story. Es ging auch sofort heftig los, als Oliver beobachtet, wie eine Person in einem Transporter, einen blutigen Handabdruck an der Scheibe hinterlässt. Kurz darauf folgt der kaltblütige Mord an Oliver und der Schrecken nimmt seinen Lauf.
Freddy, ein Obdachloser, beobachtet das ganze und scheint seitdem permanent in Gefahr zu sein.
Gleich darauf lernt man Leni kennen, die sich, sobald sie in Hamburg angekommen ist, gleich mit Vivien angefreundet hat. Vivien will sich einen Millionär angeln und Leni ein bisschen von ihrem bisher geführten Landleben wegbringen. Die beiden haben sich zufällig günstig in einer Art WG in der selben Wohnung ein Zimmer gemietet und Leni, die eigentlich erstmal ihre Ruhe haben möchte, lässt sich trotzdem von der fröhlichen Art Vivians mitreißen. Viel Zeit können die beiden allerdings nicht zusammen verbringen....
Ebenfalls liest man von Mädchen, die in einem Verlies eingesperrt sind und gefangen gehalten werden und man bekommt viele Einblicke in das kranke Hirn des Täters. Ich habe hier vor allem mit Jana total mitgezittert.
Mir waren die Charaktere alle total sympathisch und ich habe über wirklich jeden absolut gern gelesen. Das war es dann allerdings auch, was für mich das Buch ausgemacht hat....tolle und interessante Charaktere. Von der Spannung und der Handlung hat mich dieses Buch diesmal leider nicht so überzeugt. Irgenwie hab ich einfach nur so dahergelesen und konnte mir fast immer denken, was als nächstes passiert. Unerwartete oder schockierende Wendungen sind für mich leider ausgeblieben. Schade, denn die anderen Bücher des Autoren haben mich wirklich alle total überzeugt. Trotzdem hat es mir Freude bereitet das Buch zu lesen und ich kann es auf jeden Fall weiterempfehlen.
Ich bin begeistert. Vor allem da ich zuerst die Lieferung" gelesen habe und das Buch recht enttäuschend fand, war ich bei "das Haus der Mädchen" nicht mehr so sehr gespannt. Allerdings ist das Buch um längen besser -spannender, aufregender (ja auch grausamer) und mit der ein oder anderen Überraschung. Ich werde definitiv weitere Bücher von Winkelmann lesen - Das Haus der Mädchen kann ich auch jedem Thriller-Fan definitiv empfehlen!
Gute kurzweilige Unterhaltung, die aber auch schnell wieder vergessen sein wird.
Die Grundidee war wirklich originell. Wie sich die Handlung dann entwickelte, empfand ich aber doch als recht einfach gestrickt und nicht wirklich neu. Okay, aber halt nichts Besonderes.
Ein wirklich sehr spannendes Buch. Es hat mir sehr gefallen und der Schreibstil war echt interessant. Ich werde definitiv mehr von dem Autor/Reihe lesen.
Hat mir gut gefallen. Der Hauptkommissar ist schön charakterisiert und kantig. Auch die anderen Akteure sind gut ausgearbeitet und bieten einen schönen Hauptplot mit Tiefgang. Gerne mehr von Kerner!
Was für ein Schrott. Platte Charaktere die jedes erdenkliche Cliché erfüllen, eine Story die trotz aller “Plot-Twists” vorhersehbar bleibt und elendige inhaltliche Wiederholungen. Der in diesem Thriller ermittelnde Kommissar fährt einen Truck der allen ernstes “Red Lady” heißt. Und dem Autor ist es nicht zu blöd das Auto zu 99% mit diesem Namen zu bezeichnen. Hätte ich jedes Mal wenn ich Simon Jäger “Red Lady” sagen hörte einen Schluck Bier getrunken, ich wäre am Ende des Hörbuchs sturzbetrunken gewesen. Leider muss ich auch sagen, dass ich Jäger’s Stimme nicht leiden kann. Es wäre besser gewesen, er hätte seine Stimme nicht verstellt wenn er weibliche Charaktere gesprochen hat, besonders Vivian hat er dadurch zu einer richtig unsympathischen Protagonistin gemacht. Oh und wieso musste der Autor 1000 Mal auf die innere Gefühlswelt seiner Charaktere, allen voran Leni eingehen? Jeder Gedanke, jede Eigenschaft wurde zigmal wiederholt, als hielte der Autor seine Leser für zu dumm sich einfachste Dinge zu merken. Überhaupt kam stets das Gefühl auf Winkelmann wäre nach Zeichen für seinen Text bezahlt worden, in diesem Krimi hätte man gut und gern 200 Seiten weg kürzen können indem man redundante Formulierungen gestrichen hätte.
Andreas Winkelmann "Das Haus der Mädchen" -Thriller -
Rasant und atemberaubend startet der Autor in seine Story. Von der ersten Seite an war ich mitten im Geschehen, mit allen Emotionen, die ein Thriller hervorruft. Spannend und sehr geradlinig baut sich die Geschichte auf und zieht den Leser in eine gruselige Atmosphäre.
Und dann, dann ist ganz plötzlich die Luft raus. Während sich anfangs Spannungs- und Erholungsphasen die Waage halten, bleibt die Spannung immer mehr auf der Strecke. Die Geschichte plätschert vor sich hin und hier häufen sich die Fehler in Logik und Stil. Kleine Unachtsamkeiten, die mich aber direkt angesprungen haben.
Am Ende fängt sich die Story zwar und erreicht die ersten Seiten wieder, trotzdem ist Durchhaltevermögen gefragt.
Da ich mit hohen Erwartungen an dieses Buch herangegangen bin, bin ich ein Stück weit enttäuscht. Für mich war Andreas Winkelmann ein Garant für Spannung und Thrill, der bleibt hier leider ein ganzes Stück weit aus.
"Das Haus der Mädchen" hat mich eindeutig überraschen können. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und die Perspektivenwechsel haben mich überhaupt gar nicht gestört; dadurch wurde der Thriller noch einmal spannender, da es am Ende einer Szene immer wieder einen Cliffhanger gab. Einen Teil vom Ende konnte ich allerdings erraten; irgendwie endete das Buch auch etwas sehr abrupt. Ich werde auf jeden Fall noch mehr von Andreas Winkelmann lesen!
Da die Motivation des Täters Vorurteile reproduziert, kann ich dem Buch nicht mehr Sterne geben. Vor allem, weil das Buch 2018 geschrieben wurde. Der Schreibstil und das Plotting hätten sonst 2,5 Sterne erreichen können.
Ich habe mich total auf dieses Buch gefreut! Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen. Einzig und allein das Ende war für mich zu abrupt. Es fühlte sich viel zu schnell und eilig an, konnte mich auch aufgrund der Täterwahl nicht sonderlich überzeugen. Deshalb „nur“ vier Sterne. Denn die Geschichte an sich, fand ich total originell und gut. Und der Schreibstil lässt sich flüssig und schnell lesen. Durch die kurzen Unterkapitel kommt es einem nicht lang vor. :)
Der Kommissar ist unsympathisch, die Figuren sind klischeehaft und die Erzählweise ist irgendwie veraltet, man merkt, dass ein Boomer das Buch geschrieben hat. Ich finde Winkelmann hat nicht so das große Talent für Spannung und sympathische, tiefe Figuren und die Cliffhanger an jedem Ende eines Kapitels waren so unglaublich nervig… War trotzdem lesbar.
Hat mir richtig gut gefallen. Ich war zwar recht schnell auf der richtigen Fährte aber das Buch war trotzdem richtig spannend geschrieben und die Charaktere gut ausgearbeitet.
Ich glaube, wenn ich das Buch mit einem Wort beschreiben müsste wäre es "bemüht". Man merkt, was der Autor im Sinn hatte, auch mit den Charakteren war er sehr... bemüht xD, allerdings finde ich die Ausführung nicht gelungen und in dem Genre auch absolut nicht herausragend. Keine Empfehlung.
Letztes Jahr bekam ich ‚Die Lieferung‘ von Andreas Winkelmann zum Geburtstag geschenkt. Ich hatte mir den Thriller gewünscht und bis dato noch nicht gelesen. Als ich dann zufällig entdeckte, dass es sich bei dem Thriller um den zweiten Fall von Kerner und Oswald handelte, war der Wunsch da, zunächst den ersten Fall zu lesen. Diesen fand ich vor einigen Tagen per Zufall ungekürzt auf Spotify und so hörte ich ‚Das Haus der Mädchen‘ von Andreas Winkelmann, gelesen von Simon Jäger.
Ein Krankenpfleger beobachtet nachts einen seltsamen Transporter und wird danach von dem Mann am Steuer des Transporters ermordet. Beobachtet wird dies von Freddy, einem Obdachlosen. Freddy flieht zunächst, aus Angst. Doch dann beschließt er nicht mehr zu fliehen, sondern die Rolle zu wechseln und den Mörder zu suchen. Leni hat einen Praktikumsplatz in Hamburg ergattern können. Da sie niemanden in der Stadt kennt, mietet sie sich über eine Plattform ein privates Zimmer in einer Villa. Kaum angekommen macht Leni Bekanntschaft mit Vivian und freundet sich mit ihr an. Eines Morgens, ohne Vorwarnung, ist Vivian weg. Ohne einen richtigen Abschied, sie hat nur eine Nachricht hinterlassen, die jedoch kaum Aufschluss darüber gibt, wo sie ist. Leni macht sich Sorgen und sucht nach ihrer neuen Freundin…
Bei dieser Inhaltsangabe belasse ich es, denn ein wenig Spannung soll ja noch erhalten bleiben ;). Auch wenn das Buch als Thriller bezeichnet ist, so hat es meines Erachtens wesentliche Elemente eines Krimis inne. So oder so, als Leser kann man laufend mitdenken und rätseln.
Als ich das Hörbuch hörte hatte ich weder eine Ahnung, worum es inhaltlich ging, ich hatte nicht mal den Klappentext gelesen noch kannte ich Simon Jäger als Sprecher. Auch Andreas Winkelmann, der Autor, war bisher ein Unbekannter für mich. Das hat sich nun geändert. Simon Jäger als Sprecher hat mir sehr zugesagt, man kann ihm gut folgen und ich hörte ihm gerne zu. Ich bin nicht ganz so begeistert wie beispielsweise von David Nathan, da dieser für meinen Geschmack gerade andere Charaktere so wunderbar liest, aber ich habe auch nichts an Simon Jägers Art und weise des Vorlesens auszusetzen.
Auch mit dem Schreibstil von Andreas Winkelmann kam ich sehr gut klar. Seine relativ nüchterne und nicht allzu blumige und ausschmückende Art des Erzählens hat mir wirklich gut gefallen. Leider, und das bedauere ich wirklich sehr, hatte die Erzählweise des Thrillers/Krimis für mich ein paar Schwächen. Nach einem wirklich starken Anfang verlor mich die Geschichte. Nicht so sehr, dass ich mich langweile oder das Hörbuch abbrechen wollte, aber doch genug, um nicht ständig hören zu wollen. Mein Interesse an der Auflösung und die Freude am Mitraten gingen dadurch leider auch ein wenig verloren. Im letzten Drittel nahm die Geschichte dann wieder an Fahrt zu und konnte mich dann begeistern, so dass ich dann doch in jeder freien verfügbaren Minute hören wollte.
Schade finde ich, dass – obwohl ich diesen Teil tatsächlich wegen Kerner und Oswald vorgeschoben habe – die beiden Ermittler relativ wenig Platz in der Erzählung bekamen. Sowohl quantitativ als auch qualitativ. Dass sich nicht der halbe Roman um die Ermittler dreht habe ich auch nicht erwartet. Dennoch hätte ich mir gewünscht, etwas mehr über die Beiden zu erfahren. Auch bei anderen Charakteren finden sich Andeutungen, beispielsweise auf Lenis Vergangenheit, aus denen man aber nicht so richtig schlau wurde. Schade eigentlich.
Ich muss auch zugeben, dass das Ende mich etwas ratlos zurückgelassen hat. Es wurde alles aufgelöst, so ist es nicht. Aber so richtig zufrieden bin ich nicht. Nicht, weil es Logikbrüche gegeben hätte oder Ähnliches. Und dennoch ist das Ende, wenn auch logisch, so aufgelöst, dass möglicherweise doch noch ein paar aufklärende Sätze mehr nicht geschadet hätten.
All die Kleinigkeiten für sich genommen sind sicherlich durchaus nicht schlimm, in der Summe führte es jetzt schon dazu, dass mich der Thriller nicht vollends überzeugen konnte. Dafür sind doch zu viele, wenn auch kleine, Schwächen vorhanden, die in der Summe das Gesamtbild etwas trüben. Ich bereue dennoch nicht, dass ich ‚Das Haus der Mädchen‘ gehört habe und freue mich nun auf ‚Die Lieferung‘. Daher gibt es von mir 3/5 Sternen.
Wohin sind die Mädchen aus der Wohnung in Hamburg verschwunden?
4,5 Sterne
Kurz zum Inhalt: Leni reist für ein Praktikum bei einem Verlag für drei Wochen nach Hamburg und hat sich über eine Internet-Plattform ein Zimmer gemietet. Dort lernt sie gleich am ersten Abend ihre Zimmernachbarin Vivien kennen, die in Hamburg ist, um sich einen Millionär zu angeln. Trotz der extremen Unterschiede der beiden Mädchen freunden diese sich an. Bis Vivien eines Tages verschwunden ist. Leni kann nicht glauben, dass Vivien zu 'ihrem' Millionär auf sein Boot gezogen ist, auch wenn ein handschriftlicher Zettel von Vivien ihr genau dies weismachen soll, und macht sich auf die Suche nach ihr. Und dann ist da noch Freddy, der mal ein erfolgreicher Geschäftsmann war und nun obdachlos auf den Straßen Hamburgs lebt. Er ist auf der ständigen Flucht vor einem Mörder - denn er hat einen Mord gesehen und wird nun verfolgt.
Meine Meinung: Der Schreibstil von Andreas Winkelmann ist flüssig und der Spannungsbogen ist von Anfang an da - man fliegt nur so durch die Seiten, auch aufgrund der kurzen Kapitel, die oft mit einem Cliffhanger enden. Die abwechselnden Perspektiven lassen zusätzlich Spannung aufkommen. Toll war auch die Zusammenführung mehrerer Erzählstränge, die das Schicksal verschiedener Personen beschreiben und sich zu einem Ganzen verweben. Leider fand ich das Tatmotiv und den Grund für die Entführung der Mädchen nicht wirklich authentisch; bzw. gab es keine richtige Aufklärung dazu und man musste sich den Grund zusammenreimen. Obwohl man den Täter lange Zeit nicht wirklich auf dem Schirm hatte und somit überrascht wurde. Auch gab es zu viele Klischees: Leni Landei-das naive Dummchen vom Land; Vivien-das sexy Mädel, das sich einen Millionär angeln will... Sympathisch war mir der plötzlich obdachlos gewordene Freddy, der wirklich mutig ist und Leni bei der Suche nach Vivien hilft, und der darauf ernsthaft über seine vergangenen Taten nachdenkt und sich ändern will. Betonen möchte ich auch die wunderbare Beschreibung von Hamburgs Kanälen und Wasserwegen, ich konnte mir alles bildlich vorstellen! Das Cover gefällt mir gut; es zeigt ein blutiges Türschloss und passt somit perfekt zum Titel (auch wenn besagtes Haus in der Geschichte immer offen stand).
Fazit: Spannender und fesselnder Pageturner, aber von der nicht vorhandenen Aufklärung der Gründe für die Taten bzw. des sich-selbst-zusammenreimen-müssens war ich leider nicht ganz so begeistert. 4,5 Sterne von mir.