Im Spätsommer 1951 kehrt Oberkommissar Heller mit seiner Familie aus dem staatlich genehmigten Ostseeurlaub nach Dresden zurück. Für seine Frau Karin geht die Fahrt gleich weiter, denn sie hat überraschend die Reiseerlaubnis in den Westen zu Sohn Erwin erhalten. Heller ist besorgt. Doch sein neuer Fall lässt ihm keine Zeit zum Grübeln: Zwei unter Spionageverdacht stehende Männer, Zeugen Jehovas, sterben in ihren Gefängniszellen. Und es geschehen weitere mysteriöse Todesfälle. Bei einem der Opfer wird eine geheimnisvolle Botschaft gefunden: »Eine Flut wird kommen.« Heller beschleicht eine schreckliche Ahnung.
Frank Goldammer wurde 1975 in Dresden geboren, machte aus Faulheit kein Abitur und bereute es sofort, als er sich stattdessen zum Maler und Lackierer ausbilden ließ. Mit Anfang 20 begann er zu schreiben, heiratete zwischendurch, ließ sich scheiden und wurde ein Meister in seinem Beruf. Außerdem hat er drei Kinder mit zwei verschiedenen Frauen. Kümmert er sich nicht gerade um seine Sippe, dann schreibt er.
kurzgefasst: ein guter Heller Krimi mit viel Rennerei und in dem alles auf den letzten Drucker passiert.
im Detail: Wir schreiben das Jahr 1951 und die Sowjets haben Ost Deutschland in einer Paranoia hineingestürzt. Alles aus dem Westen ist böse und will den friedliebenden Sozialismus ausrotten. Zu diesem Zweck will "der Ami", ein ausländischer Spion, eine Atombombe in Dresden hochgehen lassen.
Kann man das wirklich glauben?
Oberkommissar Max Heller glaubt nichts. Nur das viel zu viele Leute auf einmal sterben, und zwar kurz nachdem die Polizei mit denen gesprochen hat.
Wie immer schildert Frank Goldammer vortrefflich die Atmosphäre der damaligen Zeit: das Auseinanderdriften Deutschlands, der Hass auf den Sowjets, die Knappheit an Gütern, zerrissene Familien und heimkehrende ex-Soldaten, die vor dem Nichts stehen.
Ich fand wie Goldammer die Geschichte der Zeugen Jehovah's im 3. Reich und danach eingefädelt hat sehr interessant. Auch Hellers wachsende Angst vor alles was aus dem Westen kommt, inklusive Radiosender, ist spürbar. Dass jetzt sein Sohn mit Familie in West Deutschland lebt, wird ihm politisch irgendwann zu Lasten gelegt und seiner Assistant Oldenbusch wird gezwungen, von dem neu formierten Stasi als Spitzel zu fungieren.
Der Krimi selbst verliert sich manchmal in Sackgassen und in dem komplizierten Gefüge des Staates, wo Polizei, Stasi und KGB sich aneinander reiben. Heller kann wenig dagegen tun, was hin und wieder die Handlung unbotmäßig verlangsamt.
An sich ein nicht so starkes Teil der Reihe, aber immer noch lesenswert.
Dresden 1951: Zwei Gefangene sind in ihren Zellen fast gleichzeitig gestorben. Das kann einfach kein Zufall sein. Kommissar Max Heller, dessen Frau Karin die Erlaubnis erhalten hat, den in Köln lebenden Sohn zu besuchen, beginnt mit seinen Nachforschungen. Er hat noch nicht einmal richtig angefangen, da wird von seinen Vorgesetzten angedeutet, es sei am Besten, er ermittle etwas, finde aber nichts weiter heraus. Das lässt sich Heller natürlich nicht zweimal sagen. Natürlich führt er seine Untersuchung ordentlich durch. Schon bald allerdings gibt es weitere Tote und die Lage wird immer verworrener.
In den frühen Jahren der DDR ist das System noch sehr von der Sowjetunion gelenkt, doch so langsam bilden sich eigene Strukturen heraus. Immer gegenwärtig ist die drohende Gefahr von westlichen Geheimdiensten, derer man meint, sich erwehren zu müssen. Es installiert sich ein Kontrollsystem, das letztlich die eigenen Leute bei der Stange halten soll, auch wenn dazu Mittel von Kontrolle und Bespitzelung verwendet werden. Heller, der bisher keiner Partei zugehörig ist, ist nun in Gefahr, in diese Maschinerie hineinzugeraten. Hinzu kommt noch, dass seine Karin sich nicht meldet und zumindest die Nachbarn schon vermuten, sie werde im Westen bleiben. Doch Nichts kann Heller davon abhalten, den Todesfällen auf den Grund zu gehen.
Inlandsgeheimdienst, russischer Geheimdienst, der Chef - es kommt schon ganz schön dicke für Kommissar Max Heller und seine Kollegen Oldenbusch und Salbach. Sie wollen doch nur aufklären, wie und wieso die beiden Gefangenen zu Tode gekommen sind und stechen dabei in ein Wespennest aus verschiedenen Diensten. Es scheint beinahe so als müssten die Beamten bei ihren Untersuchungen immer auf der Hut sein, um niemanden in die Quere zu kommen. Etwas, das nicht machbar ist. Doch wenn man Max Heller kennt, weiß man, er wird jeder Spur nachgehen, er wird sich nicht ablenken lassen und er wird seine Ziehtochter Anni auch ohne seine Frau gut versorgen. Eigentlich eine Quadratur des Kreises, doch machbar.
Die Stimmung in den frühen Jahren der DDR ist hier anschaulich und authentisch geschildert. Beim Lesen denkt man, genauso könnte es gewesen sein. Vielleicht dient es sogar der Authentizität bei der Lösung eines Kriminalfalls, dass nicht jede Frage beantwortet wird. Es fängt relativ harmlos an und wächst sich zu etwas Größerem aus. Ein packender Krimi, gleichzeitig eine lebendige Geschichtsstunde.
2.5 Sterne Der vierte Band der Reihe um Max Heller ist eindeutig der schlechteste. Bei dem Fall geht alles drunter und drüber, und am Ende ist man nicht viel schlauer als vorher. Der Kommissar hat auch keinen Plan, was vor sich geht und hat nur so ein Gefühl, dass alles zusammenhängen könnte. Es ist alles ziemlich wirr und die Auflösung war für mich auch eher unbefriedigend. Die Motive bleiben völlig ungeklärt. Ich erhoffe mir einfach mehr von einem Krimi, als bloß den Täter serviert zu bekommen. Ich brauche Hintergründe!
Auch was das Setting angeht, war es kein Vergleich zu den früheren Bänden. Selbst wenn sich der Autor bemüht hat, eine Art Agentengeschichte im Kalten Krieg einzubauen, wirkte alles doch sehr konstruiert und wenig atmosphärisch.
Mittlerweile hoffe ich sogar, dass diese Reihe möglichst bald ein Ende nimmt, damit die wirklich guten ersten beiden Bücher nicht von ihren schlechten Nachfolgern verdeckt werden.
I enjoyed this whole excellent series, both because they are really good crime stories with a detective and partner who are neither alcoholics, womanizers or themselves pron to violence, although they would living during the times they lived through they would have enough cause for all three!
However, whilst I don't generally like historical fiction there are exceptions and this series is one. This fourth and last one is situated in 1953 in Dresden, DDR (i.e. East Germany), when the Stasi was starting to domineer the newly formed East German Government and in many ways outperformed the control and cruelty of the Soviet occupiers who came before! Clearly, the fact that most of these government and Stasi members on the top were mainly ex-Nazis who of course "never supported Hitler" is "klipp und klar" which means more than cleary or certainly, more like glass-clear the reason why this government ended up being not so very different than their predecessors.
This particular stead-fast policeman has however always resisted first to joint the NSDAP and now in DDR time the SED. Whilst this put him in a lot of danger in Nazi times, was not easy during the Soviet occupation, now in 1953 with his own son joining the SED and Stasi, amongst other reasons because of the horror and feelings of guilt of his own war experience, he once has to endure many disadvantages and receives a lot of humiliating treatment by "Genossen". Indeed performing his police work becomes more and more fraught in this environment and like many Germans who lived in the DDR, he is starting to seriously leave for the West, which for a very short while, whilst already a crime was nevertheless still possible, albeit nor for much longer. Why in the end he probably doesn't is laid out in this book very well. This is a question which especially many formally West-Germans of especially my generations and also the children and grandchildren of those who stayed have been asking ourselves for years.
I can honestly recommend this series to anybody who is interested in this time and wants to enjoy a good crime story. What is disappointing and annoying is that only the first two books in the series are translated into English. Can't help wondering, if the fact that some of the actions of the American and British occupiers mentioned in the book don't throw to favourable a light on them either.
Mein viertes Hörbuch mit Oberkommissar Max Heller habe ich in nur 3 Tagen gehört. Es spielt im Jahre 1951 in Dresden. Der Krieg ist vorbei doch es gibt einen neuen, den kalten Krieg. Zwei Mitglieder der Zeugen Jehovas wurden im Gefängnis tot aufgefunden. Was zunächst wie ein Selbstmord aussieht entpuppt sich schnell als Mord. Max Heller wird gebeten den Fall so schnell wie möglich ohne tiefer gehenden Ermittlungen abzuschließen. Doch er bleibt dran und gräbt weiter. Schnell kommt er zur Erkenntnis, dass der Amerikanische Geheimdienst dahinter steckt. Es gibt geheimnisvolle Botschaften die es zu entschlüsseln gibt. Auch geschehen weitere Morde. Mit seinen Verschwörungstheorien steht er bald alleine da. Kann Max seinen Mitarbeitern noch trauen? Als dann ein alter Bekannter der Russe Saizev auftaucht scheint die Paranoia perfekt.
Auch privat läuft es aus dem Ruder. Seine Frau Karin ist zu Besuch, des Sohnes Erwin, in Köln. Zuhause muss er sich nun um Anni und um die demente Frau Marquart kümmern. Doch zum Glück taucht Fräulein Hermann, eine entfernte Verwandte von Frau Marquart, auf. Allerdings mischt sie sich zu sehr in die Hausgemeinschaft ein. Es gibt einige Wendungen die man nicht erwartet, so viel sei verraten, aber das erwartet man ja auch von einem guten Krimi.
Frank Goldammer hat wieder einmal hervorragend recherchiert. Es trifft den Zeitgeist, alles ist realistisch geschildert. Man kann sich wunderbar in die Anfangsjahre der DDR hinein versetzen. Die Menschen versuchen sich zu orientieren, schauen in den Westen. Misstrauen gegenüber der Obrigkeit wächst, gleichzeitig wirbt der Staatssicherheitsdienst die ersten inoffiziellen Mitarbeiter an. Das ganze ist sehr gut in den den Krimi verpackt.
Ein spannendes in sich abgeschlossenes Hörbuch das man jederzeit, auch ohne die vorherigen Bände zu kennen, hören kann. Sehr angenehm vorgelesen von Heikko Deutschmann. Es bekommt von mir 4 Sterne.
Das Hörbuch wurde uns als Rezensionexemplar von Der Audio Verlag zur Verfügung gestellt. Roter Rabe ist auch direkt beim Verlag erhältlich. https://www.der-audio-verlag.de/hoerb...
Just returned from a holiday, Detective Max Heller is dropped straight into a case that begins with two Jehovah's Witnesses who have supposedly committed suicide while in police custody and soon encompasses a growing number of suspicious deaths, all ostensibly either accidental or self-inflicted - all of which may or may not have something to do with an American spy supposedly on the loose in 1951 Dresden.
I generally prefer starting a series from the beginning rather than beginning with a random book in the middle, but this was fairly easy to get into without having read the previous books - a failure I now intend to rectify, as this was a solid, entertaining thriller that I read in a single sitting.
Wie viel weiß man über die DDR der 50er Jahre? Ich muss gestehen: wenig. Das Wenige, was ich weiß, habe ich mir angelesen oder in Dokumentationen gesehen. Selbst im Geschichtsunterricht wurde das Kapitel der deutschen Geschichte übersprungen. Deshalb war ich neugierig auf diesen Max Heller Krimi. Frank Goldammer ist bekannt dafür, dass er sehr gut recheriert und stets versucht nah an der Realität zu schreiben. Dieses Gefühl "nah an der Realität" hatte ich beim Hören des Buches die ganze Zeit.
Natürlich steht der Krimi im Mittelpunkt, aber der Autor beschreibt sehr genau die Stadt Dresden, die Umstände und die Unruhe der Menschen. Er lässt Heller immer wieder ins Zweifeln kommen und er bringt ihn an seine Grenzen. Seine Frau Karin ist in den Westen gereist, um den Sohn zu besuchen. Er ist mit der Ziehtochter und der verwirrten alten Nachbarin zurückgeblieben. Keine leichte Situation, da immer die Angst aufkommt, dass Karin nicht wiederkommen wird.
Der Fall ist diesmal sehr ausschweifend und mit vielen kleinen Nebenspielplätzen. Es kommen recht zügig ein paar Tote zusammen und man muss aufpassen, dass man den roten Faden nicht verliert. Für mich war der vierte Fall nicht ganz so stark wie die Vorgängerkrimis. Zu viele Personen und zu viele Verwicklungen machten es mir schwer der Geschichte zu folgen. Obwohl das Hörbuch wieder sehr gut von Heikko Deutschmann vorgelesen wurde, konnte mich der Fall nicht ganz so sehr mitreißen. Dafür fand ich die Beschreibungen der Menschen und der Gesamtsituation sowie der privaten Gedanken und Sorgen von Max Heller sehr gut.
Wer die Reihe nicht kennt und sie hören möchte, sollte mit dem ersten Fall starten, da man sonst die Beziehungen der Charaketere nicht so gut nachvollziehen kann.
Roter Rabe an sich ist schon ein guter Krimi-Roman, aber er lebt eher von der Schilderung der Stimmung, welche Anfang der 50er Jahre in der beginnenden DDR geherrscht haben muss. Wie schon im dritten Teil geht der Krimifall an sich gegen Schluß komplett baden, weil die Auflösung irgendwie hingeworfen wirkt, und ich mich bei beiden Teilen echt geärgert hab, als ich die letzte Seite gelesen habe.
Aber gut. 5 Sterne weil: sehr gut geschrieben, mit sehr viel Liebe und Sorgfalt zu den einzelnen Figuren, und zu dieser Zeit an sich. Immer noch ein Kaleidoskop der Zustände Dresdens nach dem Krieg. Und trotzdem kein Lokalkolorit-Krimi, die mir persönlich ziemlich auf die Nerven gehen.
Vor allem spannend; und wenn man sich für die damalige Zeit ein bisschen interessiert, und ein wenig Ahnung mitbringt, wie groß die Paranoia der Soviets gegenüber dem Westen war, dann ist das ein ungewöhnlicher und lesenswerter Krimi.
"Zu viel Vertrauen ist häufig eine Dummheit, zu viel Misstrauen immer ein Unglück." (Jean Paul) Dresden 1951: Max, Karin und Annie sind nach einem wunderschönen Ostseeurlaub wieder in Dresden angekommen. Karin dagegen darf gleich zur nächsten Reise antreten, den sie hat, einen Besuch bei Sohn Erwin im Westen genehmigt bekommen. Max und Annie hingegen müssen schauen wie sie alleine und mit der inzwischen leicht dementen Frau Marquart zurechtkommen. Und auch bei der Polizei ist heftige Unruhe, nachdem kürzlich 2 Gefangene sich selbst gerichtet haben. Komisch ist nur das die beiden von den Zeugen Jehovas waren und zudem sich absolut identisch umgebracht haben. Während Heller sehnsüchtig auf ein Telegramm von Karin wartet, geschehen weitere Selbstmorde und andere suspekte Todesfälle. Zudem taucht Saizev ein alter Bekannter von Heller auf, der ihn warnt nicht zu tief an den Fällen zu graben. Als dann auch noch die Tochter einer alten Bekannten von Frau Marquart auftaucht, wird Max immer misstrauischer. Kann das alles noch Zufall sein und warum meldet sich Karin nicht?
Meine Meinung: Mit "Roter Rabe" habe ich inzwischen das vierte Buch von Frank Goldammer Ermittler Max Heller gelesen. Ich fieberte diesem Band schon entgegen, den kein anderer Autor bekommt es so gut hin Krimi und historische DDR Geschichte unter einen Hut zu bekommen. Das Cover mit dem im Hintergrund des noch immer zerstörten Dresden und der flüchtenden Frau, passte wieder einmal ausgezeichnet zu der Heller Reihe. Auch in diesem Buch ging es wieder schon in "Tausend Seelen" um die russische Besatzungszone, die Machenschaften und Einflüsse der Russen durch die (MGB), dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS). Ich als nicht DDR-Bürger und Nachkriegskind fand diese Machenschaften natürlich total interessant, zu sehen was für Schwierigkeiten damals die Bürger hatten. Dazu kamen noch Hellers Ängste das seine Frau Karin nicht mehr aus dem Westen zurückkehrt. Außerdem noch die unverhoffte Mitbewohnerin Edeltraut Herrmann, der er sehr misstraute. Doch auch die Ängste von Werner Oldenbusch, dem seine Verlobte in den Westen abgetaucht ist. Hier sah man besonders, wie misstrauisch die damalige Bevölkerung inzwischen gegen jeden geworden ist, nicht einmal mehr Kollegen traute man über den Weg. Was ja auch teilweise berechtigt war, wie man später feststellen musste. Doch die viele mysteriösen Toten gaben nicht nur Max Heller Rätsel auf, selbst ich war bis zum Ende unschlüssig wer der wahre Täter sein könnte. Trotzdem dieser Krimi nicht von Blut und Spannung strotzte, hatte der Autor hier wieder ein unfassbares Katz und Maus Spiel, zwischen Religion, Spionage und russischen Kalkül gezaubert. Dazu nicht nur gut ausgedachte Charaktere, wie z. B. den cleveren Max Heller, Kollege Werner Oldenbusch, die auch hier wieder ein hervorragendes Team bildeten. Nein selbst die Nebendarsteller waren sehr gut gewählt. Doch am meisten beeindruckt hat mich wieder einmal Goldammers Wissen, vor allem über die Dresdner Historie und das feine Gespür für kleine Nebensächlichkeiten, wie Karins Besuch in den Westen. Für mich ein weiterer lesenswerter und hervorragender Band, dem ich 5 von 5 Sterne gebe.
Vorab möchte ich sagen, dass dies der vierte Band der „Max Heller“-Reihe ist, aber auch ohne Vorkenntnisse - wie auch in meinem Fall - gelesen werden kann. Trotzdem ist es bestimmt kein Fehler die gesamte Reihe zu lesen - wie dieser Band mir bewiesen hat!
Dresden 1951: Kaum ist Oberkommissar Heller aus dem Urlaub an der Ostsee zurück in Dresden, bekommt seine Frau Karin eine Reiseerlaubnis in den Westen. Heller bleibt in der zwischen Zeit zu Hause mit dem Kind Anni und Frau Marquart. Doch wer soll sich um das Mädchen kümmern während er arbeitet? Und was ist mit der alten Dame Marquart? Als wäre dies nicht genug, bekommt Heller auch einen neuen Fall: Zwei Männer, Zeugen Jehovas, die unter Spionageverdacht standen, sterben in ihren Gefängniszellen auf gleiche mysteriöse Weise. Als sich noch weitere Todesfälle ereignen, scheint mehr hinter der Sache zu stecken - doch was?
„Roter Rabe“ ist der vierte Band der historischen Kriminalroman-Reihe „Max Heller“ und ist wie die anderen auch in sich abgeschlossen. Das Buch spielt im Jahre 1951 in Dresden und somit in der damaligen DDR.
Auch wenn ich die vorherigen Bände zuvor nicht gelesen habe, brauchte ich nicht lange, um mich in das Geschehen hineinzuversetzen. Besonders schnell habe ich mich in den historischen Kontext hineinversetzen können. Es werden zwischendurch immer mal wieder historische Fakten eingeworfen. Dadurch findet man sich gut zurecht, auch wenn man sich in dieser Epoche nicht so gut auskennt. Heller habe ich gut genug kennengelernt und fand ihn als Protagonist sehr sympathisch, was ebenso für die anderen Charaktere gilt.
Das Buch blieb durchweg spannend, da Heller immer neue Erkenntnisse schöpft, die alles wieder durcheinander wirbeln. So glaubt man irgendwann etwas zu wissen, und schon erscheint es wieder anders. Zum Ende hin wird man auf den letzten 50 Seiten nocheinmal schön verwirrt, so dass man selbst nicht mehr weiß, was man denn nun glaubt. Auch wenn man das Ende irgendwann so vermutet hat, kommt man zwischendurch ganz von dieser Idee ab!
Wenn man also historische Kriminalromane mag, ist dieses Buch auf jeden Fall perfekt! Es bleibt die gesamte Zeit über realistisch und spannend! Von mir bekommt dieses Buch 5 Sterne!
Dresden 1951. Max Heller, Kommissar, verabschiedet seine Frau nach Köln, wo sie den gemeinsamen Sohn besuchen wird. Viel Zeit sie zu vermissen hat er nicht, denn kurz danach gibt es einen neuen Fall: Zwei Zeugen Jehovas sind in ihrer Untersuchungszelle gestorben - Selbstmord? Heller beginnt mit seinen Nachforschungen und plötzlich scheint es jeden Tag Tote zu geben - alles wirklich nur Selbstmorde? Er selbst scheint überwacht zu werden, sein Chef wirkt verängstigt, und ein Freund von früher, der nun beim Geheimdienst ist, deutet an, dass die Gefahr einer Atombombenzündung bestehe. Die Geschichte ist derart verwickelt, dass ich fast bis zum Ende keine Zusammenhänge herstellen konnte. Da sterben Zeugen Jehovas, ein Notar, ein Grundbuchbeamter, ein Ingenieur, ein altes Ehepaar undundund - und nirgendwo ein roter Faden (vom Raben ganz zu schweigen ;-)). Vielleicht gestaltet es sich beim Lesen etwas einfacher, beim Hören war ich auf jeden Fall sehr gefordert, um den ganzen Todesfällen, möglichen Verdächtigen und diversen Spekulationen noch folgen zu können. Eine richtige Herausforderung, die von Heikko Deutschmann durchaus spannend vorgetragen wurde. Bemerkenswert ist die Darstellung Dresdens in jener Zeit. Dem Autor gelingt es, die Atmophäre der damaligen DDR überzeugend und bildhaft zu übermitteln, sodass ich während des Hörens geradezu das Gefühl hatte, diese Zeit gemeinsam mit den Handelnden zu erleben. Doch es sind ein bisschen viele lose Fäden, die in dieser Geschichte miteinander verwoben werden. Nicht nur die große Zahl an Todesfällen, die zu klären sind und ein eventueller Uranerzschmuggel; hinzu kommen noch jede Menge Schwierigkeiten im privaten Bereich von Max Heller sowie die Probleme seines Kollegen Oldenbusch. Fiel es mir schon schwer, nicht den Überblick über all die Geschehnisse zu verlieren, war es am Ende dann jedoch endgültig vorbei. Mir fehlten schlicht einige Aufklärungen über das Wie, Warum und Weshalb, wobei es natürlich auch sein kann, dass ich es einfach überhört habe. Doch all die verschiedenen Baustellen, auf denen Heller zu kämpfen hatte, waren für meinen Geschmack ein paar zuviel. Mal wieder gilt: Etwas weniger wäre deutlich mehr gewesen.
Ich persönlich empfand diesen Band rund um Max Heller als Stellenweise am stärksten im Hinblick auf die Bände die ich bisher kenne, an anderer Stelle dann aber auch wieder sehr vorhersehbar.
Am Ende also doch im Mittelfeld der Reihe, obwohl "Roter Rabe" sehr starke Momenten hatte.
Es hat mich aber tatsächlich vor allem verwundert, das Heller eine bestimmte Figur nicht schneller durchschaut hat...
Persönlich hat mich vor allem die Einbindung der Geschichte der Zeugen Jehovas überzeugt. Das hätte tatsächlich noch etwas tiefer gehend sein dürfen. Vor allem der Widerstand und die KZ-Erfahrungen hätten meiner Meinung nach stärker im Fokus sein müssen.
Die Auflösung der Morde hat mich dann aber nicht so richtig überzeugt, weil es etwas an den Haaren herbei gezogen wirkte. Trotzdem war das eigentlich eine ziemlich schlaue Idee^^
Wärend ich der Geschichte gelauscht habe, hat mich "Roter Rabe" bestens unterhalten. Aber im nachhinein fallen mir dann doch die Lücken in der Geschichte auf. Und an einer Stelle hätte Frank Goldammer auch ruhig mehr Mut beweisen dürfen.
Emotional, teils sehr verworren und dennoch ein glaubhaft Einblick in das Leben im Osten damals. Die Entbehrungen und das Wissen das es anders sein könnte.
Max Heller ist wie immer brillant und ein fairer fähiger Polizist. Es macht Spaß diese Reihe zu lesen.
Another tale of criminal investigation behind the iron curtain. This is no ordinary Krimi. The complexity of the plot left me behind from time to time, but caught up at the end. With a satisfying albeit puzzling conclusion.
Der vierte Roman aus der Max Heller Reihe hat mir bis jetzt am besten gefallen. Nicht ganz so beklemmend wie die ersten Teile, gut recherchiert und spannend.
Ich mag die Zeitgeschichte und finde den Hauptcharakter gelungen, der Ort des Geschehens ist für mich als Dresdner natürlich auch interessant. Aber die Kriminalgeschichte war echt wirr. Ich habe es auch nicht so mit Spionagegeschichten. Fand es sehr an den Haaren herbeigezogen.