Die Heldin des Romans ist eine Musikstudentin, Mitte Zwanzig, die, kaum daß sie der streng moralischen Erziehung ihrer Tante Lilli entronnen ist, beginnt, das Leben in vollen Zügen zu genießen. Sie verdingt sich als Sängerin bei Konzerten westdeutscher Kleinstadtkultur und sieht sich alsbald durch zwei zähe Verehrer mit ernsthaften Absichten zur umschwärmten Perfektfrau und Vorstadt-Callas gemacht. Prekäre Situation: Sie läßt sich, emanzipiert und lebensfroh, wie sie ist, sowohl mit dem verheirateten Arzt als auch mit dem einflußreichen Kritiker ein. Als sie schwanger wird und durch allzumenschliches Versagen eine Welturaufführung platzen läßt, bricht die Illusion vom fröhlich-freien Künstlerinnendasein jäh zusammen. Doch wie jede gute Geschichte nimmt auch diese eine überraschende Wendung...
Anfang der 90er war Hera Lind mit ihren Frauenromanen in aller Munde. Und auch ich probierte sie aus, und las "Ein Mann für jede Tonart", von dem ich bereits die Verfilmung mit Katja Riemann und Uwe Ochsenknecht gesehen hatte. Es ist Hera Linds erster Roman, in dem sie sich weitesgehend von ihren eigenen Erfahrungen inspirieren ließ. Zumindest was das berufliche Leben von Pauline angeht, denn Fr. Lind war in ihrem ersten Leben Konzertsängerin und Solistin. Ob Fr. Lind ebenfalls mal nicht wusste, wer der Vater ihres ungeborenen Kindes ist, weiß ich nicht.
Mir hat das Buch damals gefallen, ich fand es erfrischend und witzig. Und es läutete zur damaligen Zeit einen neuen Stil der Frauenromane ein.
Amusing enough. If I'd been reading more German books when Hera Lind was popular and wrote most of these kind, I probably would have loved them all. Coming to them nearly twenty years later (and no longer in my teens or early twenties) makes it hard to get terribly enthusiatic. It's all quite dated and I'm mostly past this kind of thing. It was interesting to read the descriptions of the various concerts and rehearsals as well although the idea of soloists just turning up on the day for a quick rehearsal before the concert (which she seems to do a lot in this book) doesn't match up with my experience of choir singing at all and that was something of an irritant.