»Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf« – schrieb einst Thomas Hobbes, Autor des berühmten Leviathan. Schon mehrfach glaubten die Gesellschaften in ihrer Geschichte, diese pessimistische Formel vom menschlichen Zusammenleben hinter sich gelassen zu haben. Doch hat uns am Ende der Glaube an das Recht des Stärkeren im Angesicht von Krieg und Terrorismus im 21. Jahrhundert wieder eingeholt? Hobbes (1588–1679) machte nicht nur als Mitbegründer der modernen politischen Philosophie von sich reden. Viele seiner Ideen sind auch mehr als 350 Jahre nach seinem Tod immer noch präsent. Sie sind Thema im Schulunterricht, an den Universitäten; in allen Zusammenhängen, in denen wahrhaftig philosophiert wird. Der Comic führt anschaulich und gut verständlich in das Leben und Denken des Philosophen ein. Beleuchtet werden beispielsweise seine Anthropologie und sein Gottesbegriff, seine Konzeption des Guten und sein Begriff der Vernunft, seine Prinzipien staatlicher Herrschaft und seine Auffassung vom Reich der Finsternis. Schritt für Schritt werden die Grundbegriffe und intellektuellen Kontexte seiner Lehren und ihrer Wirkungsgeschichte bis in unsere Gegenwart hinein thematisiert. Im Zentrum steht das zugleich epochale wie umstrittene Hauptwerk des Engländers, der 1651 publizierte Leviathan. Wir müssen unsere natürliche Freiheit und unser Recht auf alles aufgeben, um im und durch den Staat Frieden zu finden.
Nach Lesen dieses Buches hat man mehr Ahnung, wer Hobbes ist... Hobbes ist also ein Mensch, der angefangen hat, griechische Philosophen ins Englische zu übersetzen und sich in der Zeit vieler Bürgerkriege Gedanken über den Staat als Schutzpatron der liberalen Bürgergesellschaft gemacht hat. Um den Zustand als Bürger:in zu erlangen, müssen die Bürger:innen viele Freiheiten aufgeben; sie können damit aber das oberste Übel - den Tod - abwenden. Der Leviathan herrscht über seine Untertanen in völliger Freiheit, weil er das Recht (auf alles) nicht abgegeben hat.
Hobbes erkundet dabei auf spannende Art und Weise Begriffe wie (wahre) Religion, Freiheit und Gerechtigkeit. Er gilt als Begründer des Liberalismus und als Vordenker für die Philosophen der Aufklärung. In diesem Buch lernt man den Philosophen und Menschen Thomas Hobbes besser kennen; viele Informationen über sein Leben werden spielerisch mit Bildern verständlich dargestellt. Es empfiehlt sich aber, das Buch von Anfang an mit Stift zu lesen, weil man sonst die Orientierung verliert. Vieles wird im Buch nebeneinander dargestellt, was gar nicht zusammengehört. Gerade den Mittelteil fand ich sehr ermüdend.
Fazit Hobbes gehört zu den bekannten europäischen Philosophen und doch ist vielen über ihn nicht mehr bekannt als der einfache Ausspruch “homo homini lupus” - dieser scheint heute in Anbetracht vieler Kriege und auch nationaler Konflikte wieder sehr aktuell zu sein - die Beschäftigung mit den Gedanken von Hobbes lohnt sich allemal; ob mit diesem Einsteigerwerk oder mit anderen Büchern über/von Hobbes.