Ik zou het liever 2,5 ⭐️ geven, maar dat is geen optie dus dan heb ik maar naar boven afgerond. In Judasvrouwen worden de verhalen van tien vrouwelijke verraadsters in Nazi-Duitsland verteld. De eerste helft van het boek vond ik een uitdaging om te lezen. De schrijfstijl voelde nogal mechanisch aan, alsof je documenten uit de rechtbank aan het lezen bent. Ook werden er heel veel termen gebruikt over het nazi-regime, zonder uitleg, waardoor ik soms niet echt mee was met de verhalen. De tweede helft was veel aangenamer om te lezen, het werd verhalender geschreven en ik kon me meer voorstellen wat er gebeurde. Al bij al geen hoogvlieger.
Frauen als Verräterinnen im Nationalsozialismus, rekonstruiert aus Gerichtsakten. Eine detailgetreue Spurensuche, die versucht, zu ergründen, wie es dazu kommen konnte. Alles sehr prägnant auf den Punkt gebracht und dadurch bedrückend.
Ich war relativ lange unschlüssig, ob das Buch 3 Sterne von mir bekommen sollte, aber schlussendlich fand ich zu viel problematisch daran, sodass es nur 2 Sterne geworden sind. Außerdem hatte ich auch sehr hohe Erwartungen an das Buch, sodass gemessen daran eine höhere Bewertung sich nicht richtig angefühlt hat.
In ihrem Vorwort zur Neuauflage erzählt Helga Schubert, was ihre Intention beim Schreiben von "Judasfrauen" war. Sie wollte Ende der 80er, noch vor dem Fall der Mauer, den SEDlern und Inoffiziellen Mitarbeiter*innen aufzeigen, dass es auch ein Leben nach der Diktatur geben wird und die Täter*innen irgendwann Rechenschaft ablegen müssen. Es war damals noch nicht absehbar, dass die Mauer Ende 1989 fallen und es 1990 dann zur Wiedervereinigung kommen würde.
Helga Schubert musste mehrere Anträge stellen, um überhaupt Zugang zum Archiv mit den Gerichtsakten über die Prozesse der "Judasfrauen" zu bekommen. Als sie sich dann dort nach einigen Besuchen gegenüber einer Wissenschaftlerin halb kritisch über den Sozialismus äußert, ist es auch schon wieder vorbei mit der Erlaubnis, das Archiv zu besuchen. Sie bekommt dann aber eine Ausreisegenehmigung, sodass sie für ein paar Tage nach West-Berlin reisen darf, um dort ihre Recherche fortzusetzen.
Das Buch "Judasfrauen" funktioniert für mich aber nicht als Appell an die Machtelite. Denn im Endeffekt sind es "die kleinen Leute" und Mitläufer*innen, denen sich Schubert in ihrem Buch widmet. Es handelt von Frauen, die während des Nationalsozialismus ohne Not andere denunziert haben. Dies hatte meistens tödliche folgen. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurden sie dann von den Alliierten oder durch deutsche Gerichte (sowohl in BRD als auch DDR) verurteilt. Auch das ist grundsätzlich spannend, denn wie sollte sich auch eine Diktatur auch anders halten, als durch die Unterstützung in der "normalen" Bevölkerung. Jedoch führt es meiner Meinung nach zum Ziel, das Schubert erreichen wollte.
Will man das Buch stattedessen als quasi "True Crime"-Werk anshen, ist es nicht sachlich genug. Mehrmals nimmt Helga Schubert die Ich-Perspektive einer Täterin ein. Dabei wird nicht klar, wieviel davon tatsächlich aus den Gerichtsakten konstruiert werden konnte und wieviel reine Spekulation der Autorin ist. Auch bei den anderen Kapiteln spekuliert sie oft darüber, was wohl die Motivation der Denunziantinnen gewesen sein könnte. Meistens kommt sie zu dem Schluss, dass das Motiv Eifersucht oder irgendeine andere "weibliche" Emotion war. Das finde ich nicht nur in gewisser Weise sexistisch, weil den Frauen Rationalität und Kaltblütigkeit abgesprochen wird, sondern auch gefährlich. "Die wollten ja alle eigentlich nichts Böses. Die wussten ja nicht, was sie tun. Die waren doch auch nur Opfer des Systems." Das überschreitet für mich sogar die Grenze der Täter-Opfer-Umkehr. Nichts stößt mir saurer auf, als wenn deutsche Täter*innen zu Opfern gemacht werden. Das finde ich schon schlimm, wenn es um die "normale" Bevölkerung mit ihren ganzen Mitläufer*innen geht. Aber hier ist doch völlig klar, dass das Frauen waren, die genau wussten, was sie taten. Denen war klar, dass die Verratenen hingerichtet werden würden. Wenn sie überlebten, war es ein glücklicher Zufall. Wieso spekuliert Helga Schubert darüber, wie man diese Frauen verteidigen könnte? Es geht hier immer um Frauen, die freiwillig zu Denunziantinnen wurden. Es gab nur ein Beispiel, bei dem die Frau aus Angst vor den Gewaltausbrüchen ihres Mannes diesen verraten hat. Bei den anderen Fällen handelten die Frauen ohne jede Not!
Dann gab es auch noch ein paar Kleinigkeiten, an denen ich mich gerieben habe. Einmal wird beispielsweise ein Mann verraten, der im Zug betrunken erzählt, dass der Krieg aus Sicht der Deutschen verloren sei und er als Kommunist sich darauf freue, wenn die Russen kämen. Seine Ehefrau sitzt daneben und versucht nicht, ihn zu bremsen. Verraten wird er dann von einer Frau, die alles nur aus zweiter Hand erfahren hat. Doch wen macht Schubert zur Schuldigen? Diejenige, die alles der Blockfrau erzählt? Der Blockfrau, die den Mann bei den Behörden denunziert? Nein. Im letzten Satz dieses Kapitels macht Helga Schubert die Ehefrau zur Schuldigen, weil sie ihren Mann nicht gestoppt hat. Bitte was? Sie sucht da echt für jede Nationalsozialisten eine Ausrede, aber die Ehefrau wird zur Hauptschuldigen gemacht?! Da kam für mich irgendwie wieder dieser misogyne Unterton raus.
Das Buch funktioniert für mich also weder als Mahnwerk, noch als Dokument/Aufarbeitung dieser Fälle. Von mir leider keine Empfehlung.
10 verhalen van vrouwen die in het "Derde Rijk" leefden en een man aangaven bij de partij, het gerecht, de politie... Omdat hij verkondigd had dat Duitsland de Tweede Wereldoorlog zou verliezen, omdat hij kritiek geuit had op Hitler of de partij... Vaak eindigde dit voor de beschuldigde met de doodstraf. Helga Schubert baseert het boek op juridische dossiers, die doorgaans ontstonden na de Tweede Wereldoorlog, omdat de vrouwen die aangifte hadden gedaan, na 1945 zelf voor het gerecht werden gedaagd. Wat voor mei 1945 als vaderlandse plicht had gegolden, gold nadien als een strafbare misdaad. Helga Schubert behandelt sommige verhalen heel feitelijk, waarbij ze vooral dossierstukken citeert en het verloop van het proces beschrijft. Andere verhalen zijn veel subjectiever en verhalender, de schrijfster kruipt daarbij in het hoofd van de verklikster en tracht haar motieven te verklaren. Een vrouw kent uit haar jeugd Carl Goerdeler, die gezocht wordt voor zijn betrokkenheid bij de mislukte aanslag op Hitler. Ze herkent hem in de gelagzaal van een horecagelegenheid en geeft hem aan, zonder dat ze tegen hem wrok koestert. Een andere vrouw geeft de dokter aan die haar begeleidt bij haar zwangerschap, omdat hij in augustus 1943 opmerkt dat het moedig is om nog een kind te nemen, terwijl de oorlog toch slecht kan aflopen. Weer een andere vrouw is boos op haar man, die er als soldaat in bezet Polen een minnares op nahoudt, maar niet verdraagt dat ze zelf buitenechtelijke relaties heeft. Elk verhaal is anders. Interessant is ook het voorwoord, waarin de schrijfster vertelt hoe ze dit onderzoek uitvoerde in de toenmalige DDR, maar daar amper toegang kreeg tot relevante archieven en dus toelating vroeg en kreeg om in Berlijn de S-Bahn naar West-Berlijn te nemen, waar vergelijkbaar archiefmateriaal wel beschikbaar was.
flauw. eerst de Franse would-not-be vertaalster die een avant intro mag plegen om te zeggen waarom ze het niet wou vertalen, irrelevant. Dan de intro van Schubert zelf, die alles zegt. Dan de cases zelf met de verraadsters, stuk voor stuk zielepoten, na drie had ik er genoeg van.
Dieci racconti molto interessanti. Forse ho patito l'assenza di un filo conduttore che fosse più narrativo e meno tematico per far scorrere la lettura più velocemente. Sicuramente è molto pregevole, e si percepisce, il lavoro di ricerca fatto.
Samenvattingen van naoorlogse dossiers over strafzaken tegen vrouwen die tijdens de Tweede Wereldoorlog 'goede' Duitsers hebben verraden. Het boek viel me, eerlijk gezegd, niet mee door de zakelijke toon waarop het is geschreven. En soms ook door de complexiteit van een casus. Aan de andere kant was het fascinerend te lezen waarom vrouwen als veraadster optraden. Anders dan bij mannen, was er nooit geld mee gemoeid, wel jaloezie, miskenning, eerzucht en wraakzucht. Overigens was er weinig voor nodig om in nazi-Duitsland ter dood te worden veroordeeld. Twijfelen aan de eindoverwinning was al reden genoeg om voor je leven te vrezen.
Zehn Beispiele von Verrat durch Frauen stellt Helga Schubert in diesem Buch dar. Es geht um Fälle aus der Nazi- und unmittelbaren Nachkriegszeit. Aus Gerichtsakten hat sie rekonstruiert, die literarische Umsetzung gelingt ihr dabei ganz exzellent. Ganz unterschiedlich sind die Darstellungsformen gewählt, mal als nüchterner Bericht, mal als Erzählung, mal als Monolog – immer mit großem sprachlichen und stilistischen Können.
Warum wurden diese fatalen Taten begangen? Einmal wohl wollten diese Frauen wichtig sein, einmal eine große Tat: jemanden ausliefern aus Rache, aus Eifersucht, aus politischem Irrsinn. Doch mit der Zeiten Lauf dreht sich das Blatt, nun werden die Täterinnen vor Gericht gestellt und werden doch noch zur Rechenschafft gezogen.
Exzellent. Was es bedeutet, in der Nazizeit zur Täterin zu werden, Täterin zu sein, erfasst Helga Schubert ohne zu moralisieren, ohne zu beschönigen, und ohne die Leserin zur Voyeurin zu machen. Sie versteht es, in wenigen Worten, die Komplexität der Situation und der beteiligten Personen zu erfassen.