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Sagte sie. 17 Erzählungen über Sex und Macht

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17 Geschichten von 17 Autorinnen über 17 Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten – sie erzählen von der brutalen Vergewaltigung, vom ungehobelten Wunsch nach Verführung, von den Berührungen, die einen ratlos zurücklassen. Doch eins eint sie: Der unbedingte Wille zur Stärke und Selbstbestimmung. In einer Zeit, in der die Neuverhandlung des Miteinanders von Frauen und Männern stattfindet, in einem Moment der größten Unruhe und Verwirrung, ist es die Literatur, die für Aufklärung sorgt. Nirgends sonst wird unsere Realität in all ihren Facetten abgebildet, nirgends sonst darf Denken, Fühlen und Handeln gleichzeitig passieren. Und nirgends sonst darf all das erzählt werden, was sonst nicht erzählt werden würde.

225 pages, Kindle Edition

Published July 23, 2018

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About the author

Lina Muzur

4 books

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Community Reviews

5 stars
28 (19%)
4 stars
62 (42%)
3 stars
43 (29%)
2 stars
9 (6%)
1 star
5 (3%)
Displaying 1 - 12 of 12 reviews
Profile Image for FriedaElla.
96 reviews1 follower
October 17, 2024
der Großteil der Erzählungen haben mich wirklich gar nicht abgeholt, hingegen fand ich die Texte von Stelling, Gröschner, Stokowski und Aydemir gelungen
Profile Image for miss.mesmerized mesmerized.
1,405 reviews42 followers
September 15, 2018
Kurzgeschichten sind keine einfache literarische Form; sie sind oft zu kurz, um eine Entwicklung einer Figur zu zeigen, müssen sich beschränken auf den entscheidenden Moment, was davor war und was danach kam, muss notgedrungen ausgeblendet werden. Wenn sie dann noch von unterschiedlichen Autoren sind, deren Schreibstil sich stark unterscheidet, sind sie geradezu ein Wagnis. Zugegebenermaßen bin auch ich kein ausgewiesener Fan von diesen Sammlungen kurzer Episoden, denen schon aufgrund des Rahmens vieles nicht möglich ist, was ich an Romanen schätze. Und wie soll man als Leser und Rezensent erst diesen kurzen pointierten Ausschnitten des Lebens gerecht werden?

Nichtsdestotrotz gibt es die Ausnahmen, für die Form und Inhalt genau passend sind. Lina Muzur hat in dem Band „Sie sagte“ 17 Autorinnen versammelt, die rund um das Thema Sex und Macht die verschiedenen Sichtweisen, wenn auch immer die weibliche, in kurze Texte umsetzen, die gerade alles ausblenden, was nicht zu dem Kulminationspunkt gehört. Schlag auf Schlag folgen Erniedrigungen, Scham und Selbstzweifel. Kristine Bilkau, Hanna Katharina Hahn, Helene Hegemann, Heike-Melba Fendel und Julia Wolf sind nur einige der Autorinnen, die Kurzgeschichten geliefert haben und hier eine starke weibliche Seite der Literatur zeigen.

Die Geschichten sind so verschieden wie die Frauen dieser Welt und so spricht einem die eine mehr, die andere weniger an. Besonders beeindruckend fand ich Antonia Brauns „Setzen Sie sich!“, dem Bericht einer Frau, die von einem Mann genötigt und bedrängt wird und als sie dies berichtet damit konfrontiert wird, dass man ihr eine Mitschuld gibt, weil sie sich nicht viel früher gewehrt hat und jetzt in der Opferrolle Mitleid einfordert. In Julia Wolfs „Dickicht“ ist eine junge Mutter alleine Zuhause und die hereinbrechende Nacht bringt auch das ungute Gefühl mit sich, beobachtet zu werden und die diffuse Gefahr, die von der Situation ausgeht, bereitet Ängste, die sie kaum zugeben mag. Auch Fatma Aydemirs Geschichte „Ein Zimmer am Flughafen“, in der eine Studentin erst eine Vergewaltigung erlebt und dann einen Vertrauensmissbrauch, nachdem sie davon erzählt, beleuchtet den Zwiespalt zwischen den widersprüchlichen Gefühlen, denen Frauen in dieser Situation ausgesetzt sind, sehr drastisch. „Maria im Schnee“ von Annett Gröschner wurde bereits 1988 veröffentlicht und löste eine Debatte aus, da zu diesem Zeitpunkt das öffentliche Reden über Vergewaltigungen ein Tabu darstellte – was die Rolle der Frau, die ihr dabei von der Gesellschaft zugeschrieben wurde, verdeutlicht.

Ja, man kann sich an der #metoo Debatte sattgelesen haben. „Sagte sie“ ist sicherlich thematisch nicht weit davon entfernt, aber ganz sicher keine Anklageschrift gegen Männer, auch wenn diese hier vielfach als Täter auftreten. Es ist die literarische Bearbeitung von Grenzsituationen, die zwar fiktiv, aber keineswegs utopisch sind, sondern genau so tagtäglich in der Realität vorkommen. Darüber soll man reden, darüber muss man reden. Vielleicht hilft diese literarische Form insbesondere dabei, Worte für das Unsagbare zu finden und doch darüber ins Gespräch zu kommen.
Profile Image for Julia Modde.
464 reviews23 followers
May 29, 2019
Fast alle der Kurzgeschichten, die ich aus diesem Band gelesen habe (nach 2/3 habe ich es für immer weggelegt), stellen Frauen als schwache Opfer dar! In einem Buch, in dem es um Sex und Frauen geht, erwarte ich aber mehr empowerment und Vielseitigkeit. Die sexuelle Frau existiert doch nicht nur als Empfängerin von Gewalt.
Wirklich keine Geschichte hat mir irgendwie gefallen. Für wen sind die Geschichten auch? Sie triggern. Oder sie schrecken ab. Schade...
Profile Image for June.
16 reviews
February 7, 2024
2,5 Sterne. Ein Mix aus sehr eindrücklichen und mitnehmenden Kurzgeschichten über Sex, Macht und Missbrauch (von Antonia Baum, Anna Prizkau, Julia Wolf, Annett Gröschner und Annika Reich, Kristine Bilkau, die gemeinsam 5 Sterne verdient hätten), einige Geschichten, die ich direkt wieder vergessen habe und einige, die stark zu kritisieren sind: in denen Frauen ohne eigene Handlungsmacht dargestellt werden, in denen stereotype Geschlechterrollen reproduziert werden, in denen "der böse Mann" zufällig immer einen nicht-deutschen Namen hatte. Durchwachsene Auswahl.
Profile Image for Frani.
107 reviews73 followers
December 7, 2018
Dieses Buch in 3 Worten? – Der absolute Wahnsinn!
17 Geschichten über Sex und Macht, Egoismus, Lügen und Liebe und wo die Grenzen dazwischen verlaufen. Ich habe dieses Buch teils mit angehaltenem Atem und Tränen in den Augen gelesen. Jede Geschichte ist eine Perle, unverwechselbar, originell.
Herausragende starke Frauen werden Sie durch völlig unterschiedliche Geschichten führen und Sie herausfordern. Geistig und Körperlich. Seite auf Seite treffen Sie neue Bedrängnis, Erniedrigung und Angst. Es erwartet Sie also die volle Ladung starke weibliche Literatur, ein durchaus mutiges Buch. Die Autorinnen sind unterschiedlicher wie sie es nicht sein könnten und doch zeugt jeder Satz, jedes Wort von der gleichen persönlichen Note, die Sie sich versprechen.
Ich bewundere diese Seiten zutiefst und bedaure doch dass es nur so wenige sind.
Wären es 17 Bücher gewesen, ich hätte jedes einzelne gelesen. Nein… eingeatmet.
Lesen Sie es! Und sprechen Sie darüber.
Dieses Buch ist wichtig. Es ist keine Anklage, sondern eine Auseinandersetzung mit Momenten, in denen die Grenzen verwischen und die Frage nach Schuld und Moral ungeklärt bleibt.
Diese Essays werden helfen Worte zu finden, Worte für die Dinge über die wir viel zu lange nicht gesprochen haben. Das „Unsagbare“ definiert sich über uns. Denken Sie mal drüber nach.
Profile Image for MeinLesezeichenBlog.
93 reviews5 followers
January 22, 2019
4,5
Hauptaugenmerk der Geschichten liegt, wie der Titel bereits verrät, auf Sex und Macht. Doch es geht um noch viel mehr: es geht um Angst, Wut, Scham und Begehren. Es geht um das Miteinander von Männern und Frauen, Frauen und Frauen. Es geht nicht nur um das Miteinander von Erwachsenen, sondern auch um das von Kindern. In der Gesellschaft, in der Familie, im Beruf. Die Hauptfiguren sind nicht immer Opfer, sondern auch Täter.

Die Anthologie ist eine Komposition: sie vereint verschiedene Stile, Stimmen und Tonlagen. Die Geschichten nehmen nicht nur den Sex als Akt unter die Lupe, vielmehr unsere Sexualität und die Geschlechtrerrollen. Jede Erzählung ist geprägt von tiefen Emotionen und starken Gefühlen. Daher konnte ich stets nur 2-3 Geschichten auf einmal lesen. Ansonsten wäre ich von der Intensität der Erzählung und Handlung überrollt worden. Die Autorinnen erzählen mal ganz unverblümt und schonungslos, mal nur andeutungsweise und mal vieldeutig von den Erlebnissen ihrer Figuren. Manchmal muss man zwischen den Zeilen lesen, manchmal wird einem die Wahrheit ins Gesicht geklatscht. Die Autorinnen zeigen die Diskrepanzen unseres täglichen Miteinanders auf: mit uns selbst und mit anderen.

In den Geschichten stehen viele starke Frauen im Mittelpunkt, die selbstkritisch, selbstbewusst und selbstbestimmt auftreten und nach einem Weg zur Selbstbehauptung suchen. Um so der Fremdbestimmtheit zu entkommen. Die Erzählungen sind multikulturell, divers und so facttenreich wie das Leben. Hie und da erkennt man sich als Leserin wieder; nicht vollständig, sondern stückchenweise, wie bei einem Puzzle.

Wie es bei Anthologien nun mal ist, haben mir nicht alle Geschichten gleichermaßen gefallen. Von den 17 Autorinnen ‚kannte‘ (wobei kennen eigentlich schon zu viel gesagt ist) ich nur eine einzige, und zwar Kristine Bilkau. Von ihr habe ich allerdings noch nichts gelesen. Anthologien eignen sich immer dazu neue Autoren kennenzulernen. Eine gewisse Anziehung hatten für mich die Geschichten, in denen Frauen zu Täterinnen wurden bzw. in denen sie auf der anderen Seite des Machtgefälles standen. Dazu zählen: „The Day I Fucked Her Husband“ von Helene Hegemann oder „Drei Mädchen“ von Anna Katharina Hahn. Weiterhin haben mir „Die kurze Zeit der Magischen Logik“ von Kristine Bilkau und „Die Wahrheit“ von Mercedes Lauenstein gefallen.

Insgesamt hat mir die Lektüre dieser Anthologie sehr gut gefallen. Ich würde sagen, dass sie den Nerv der Zeit genau trifft. Für mich steht sie unter dem Motto: Lesen ist Lernen fürs Leben.

Mein Fazit
„Sagte Sie“ ist eine absolut lesenswerte Anthologie, die den Leser für das Leben (mit Frauen und Männern gleichermaßen) sensibilisiert und die Probleme und Fehler im Umgang miteinander aufzeigt. Mal mit zarter Hand, mal mit einer schallenden Ohrfeige. Absolute Leseempfehlung, sowohl für Männer als auch für Frauen.

Lieblingszitate
„In einer Zeit, in der die Neuverhandlung des Miteinanders von Frauen und Männern stattfindet, in einem Moment der größten Unruhe und Verwirrung, ist es die Literatur, die für Aufklärung sorgt. Nirgend sonst wird unsere Realität in all ihren Facetten abgebildet, nirgends sonst darf Denken, Fühlen und Handeln gleichzeitig passieren. Und nirgends sonst darf all das erzählt werden, was sonst nicht erzählt werden würde.“

„Der Mann blieb neben mir wie ein Schatten. […] Der Mann lief hinter mir. Eine Drohung, die ihre Schritte in meine Fußstapfen setzte.“ (Maria im Schnee – Annett Gröschner)

„Ich hasste ihn dafür, dass er nicht merkte, dass ich nicht wollte, was er tat, und beschimpfte in Gedanken ihn und sein lächerliches Geschlecht, seine lächerliche Imitation von geilem Spontansex im Taxi, seine lächerliche Performance von einem Mann. Aber noch mehr hasste ich mich und dass ich nichts sagte.“ (Setzen Sie sich! – Antonia Baum)
Profile Image for readingyak.
4 reviews
August 1, 2018
Die 17 Erzählungen sind sehr vielfältig und auch im Stil sehr verschieden - es sind ja auch schließlich 17 Autorinnen. Dabei drehen sich die Erzählungen um die Machtverhältnisse in Beziehungen der Frau zum Mann - und die Erzählerin ist immer die Frau, was dieses Buch für mich besonders und lesenswert macht. Die Perspektive der Frauen in all seinen verschiedenen Formen steht im Zentrum und zieht sich durch die 17 Erzählungen wie ein roter Faden. Einige der Geschichten sagten mir überhaupt nicht zu und bei anderen dachte ich wieder: Wow, wie geil und treffend beschrieben. Meine absoluten zwei Favoriten: Antonia Baum „Setzen Sie sich!“ und Kristine Bilkau „Die kurze Zeit der Magischen Logik“.
13 reviews
February 2, 2025
2,5 - Ohne Frage ein inhaltlich wichtiges Bestreben, die Perspektiven der Frauenfiguren zu sammeln und damit ihren Erzählungen lang überfällige Glaubwürdigkeit zuzusprechen. Trotzdem schließe ich mich einer Irgendwo-gelesen-Rezension an: Schade, dass es nur Opfer-Geschichten sind bzw durchweg unsichere Frauen. Hätte dem Band wahrscheinlich gut getan, mehr Varianz zu zeigen. Gomringer: GOAT.
Profile Image for Miss.lilly.
321 reviews14 followers
July 30, 2024
Eine sehr gut geschriebene Sammlung, vielfältig und wichtig. Aber auch eine sehr harte Lektüre - in der ständigen Befürchtung, von einer weiteren sexuellen Misshandlung oder Vergewaltigung lesen zu müssen.
16 reviews
January 9, 2019
Gutes Buch, wie in jeder Anthologie ein/zwei Geschichten dabei, die mir nicht gefielen. Der Titel ist jedoch irreführend: "Sex und Macht", dabei geht es sehr oft um sexualisierte Gewalt und Macht.
Profile Image for Regina Stbn.
20 reviews
February 26, 2019
Zum Teil sehr bewegende Erzählungen, kurzweilig und zum Nachdenken anregend. Sollten Männer mal gelesen haben, weil es zum Teil um Erfahrungen geht, die jede Frau schon einmal gemacht hat.
Profile Image for Anna.
162 reviews4 followers
Read
November 15, 2023
As is often the case with short story collections, it was a mixed bag. Some stories were funny and inspiring, others were challenging and dark. Others I already forgot.
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