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Inside AfD: Der Bericht einer Aussteigerin

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Seit September ist die AfD mit 92 Abgeordneten im Bundestag vertreten und inszeniert einen medienwirksamen Konfrontationskurs zu den etablierten Parteien. Doch was treibt die Partei hinter den Kulissen an – und ist die Fremdenfeindlichkeit eine geteilte Grundposition aller? Niemand kann darüber besser Auskunft geben als Franziska Schreiber, die noch 2017 im Vorstand der Jungen Alternativen, der Jugendorganisation der AfD, saß. In ihrem Buch spricht sie Klartext über Antrieb, Ziele und Schwächen der AfD-Führung um Alexander Gauland sowie deren radikale Hetzer wie Björn Höcke. Die heute 27-Jährige trat 2013 in die AfD ein und machte eine steile Karriere. Innerhalb eines Jahres wird sie die Vorsitzende der Jungen Alternativen in Sachsen. 2017 ist sie im Bundesvorstand angekommen. Gegen den immer stärker und radikaler werdenden Flügel um Björn Höcke bezieht sie an Frauke Petris Seite Stellung. Entsetzt von den Aussagen, die innerhalb der AfD inzwischen üblich und akzeptiert sind, unternimmt sie mit anderen liberalen Mitgliedern im März 2017 einen letzten Versuch zur Kurskorrektur auf dem Bundesparteitag in Köln. Doch der Versuch scheitert. Es wird Zeit für eine Distanzierung. Ihren Parteiaustritt vollzieht sie eine Woche vor der Bundestagswahl 2017 öffentlich. Sie übernimmt die Verantwortung, die Wähler über den Rechtsruck der Partei aufzuklären. In ihrem Buch erzählt sie die ganze Geschichte der AfD und macht unmissverständlich deutlich, warum die Partei und ihre Anführer heute gefährlicher sind als je zuvor.

233 pages, Kindle Edition

Published August 3, 2018

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About the author

Franziska Schreiber

3 books1 follower
Franziska Schreiber is a German author and a former member of the far-right 'Alternative für Deutschland' (AfD). She has since become a whistleblower about the party's inner workings and a speaker about ways to fight right-wing extremism.

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Displaying 1 - 30 of 33 reviews
Profile Image for Matt.
752 reviews626 followers
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October 27, 2018
Das Landgericht Halle hat in einer einstweiligen Verfügung verfügt, dass die in dem Buch Inside AfD von Franziska Schreiber auf Seite 182 gemachte Äußerung:

Höcke analysierte mit Kubitschek in Schnellroda auch die Reden von Goebbels [...]

nicht mehr gelesen werden darf!

Ich wiederhole: Die Äußerung

Höcke analysierte mit Kubitschek in Schnellroda auch die Reden von Goebbels [...]

ist zu ignorieren!

Sollte in Ihrem Exemplar des Buches auf Seite 182 noch die Äußerung

Höcke analysierte mit Kubitschek in Schnellroda auch die Reden von Goebbels [...]

vorkommen, so ist diese zu schwärzen. Verwenden Sie dazu einen dokumentenechten Permanentmarker:



Ab der dritten Auflage ist die Äußerung

Höcke analysierte mit Kubitschek in Schnellroda auch die Reden von Goebbels [...]

nicht mehr enthalten.

Des Weiteren werden Rezensenten des Buchs darauf hingewiesen, dass die Äußerung

Höcke analysierte mit Kubitschek in Schnellroda auch die Reden von Goebbels [...]

keinen wie immer gearteten Einfluß auf die Bewertung des Buchs haben darf!

Die Äußerung

Höcke analysierte mit Kubitschek in Schnellroda auch die Reden von Goebbels [...]

ist auch aus dem Gedächtnis zu streichen -- für jetzt und immerdar.
____

TL;DR

Keines Blickes würdigen:
Höcke analysierte mit Kubitschek in Schnellroda auch die Reden von Goebbels [...]



Creative Commons License
This work is licensed under a Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 3.0 Unported License.
Profile Image for Meike.
Author 1 book4,957 followers
March 26, 2021
I usually have low blood pressure, but this account by a former high-ranking member of the AfD (a German right-wing party by now monitored by the Federal Office for the Protection of the Constitution) made. me. FURIOUS! It's not that Franziska Schreiber, former member of the federal board of the AfD's youth chapter JA (yes, really, they call themselves JA, I mean... *sigh*), says anything remotely new or surprising, it's more that the whole story reads like she decided to run straight into a roaring chainsaw and then realized that her limbs were flying off. I mean... *sigh*

I have mixed feelings about the fact that Schreiber is now capitalizing on the fact that she used to promote hate and bigotry, but then again, this book might open some people's eyes. And it's certainly interesting to hear the perspective of someone who fell for this crap and now sees through it, although there is still some stuff in this book that is just, well, silly, to say the least. For instance, East Germans are not racist against certain nationalities because they don't know people from these areas. There are over 200 countries on this planet, and you don't need to know people from all of them in order to not be racist. There are clearly other factors at work (no, that doesn't mean that there aren't fascists in the West, but East Germany clearly has the bigger problem).

So as a personal account, this is interesting, but objective it is not - but it's also not claiming to be, so fair enough. At least Schreiber shows that there's a way out of this rabbit hole, and that's a truly important message, as it seems like many people who get caught up in hateful ideologies think that society outside their bubble won't take them back anyway.

You can learn more about non-fiction books discussing the AfD (like the new Die Methode AfD - Der Kampf der Rechten: Im Parlament, auf der Straße - und gegen sich selbst) in our latest podcast episode.
Profile Image for Anika.
967 reviews319 followers
October 17, 2018
Ein gutes, wichtiges, und sehr informatives Buch. Teils Sachstandbericht der Lage in Ostdeutschland und der Nach-Wende-Generation, teils Abbitte und Gewissenserleichterung und ganz viel Abrechnung mit und Warnung vor der AfD. Wobei das vielleicht nicht ganz treffend formuliert ist, schwingt doch in Abrechnung immer etwas von Rache mit, von verbitterter Nachrede nach dem enttäuschenden Verlust von Idealen. Darum geht es Franziska Schneider nicht in erster Linie - natürlich ist sie enttäuscht, dass die Partei, in die sie einst aus Unzufriedenheit gegen vorherrschende wirtschafts- und europapolitische Politik eintrat, sich so extrem gewandelt hat. Und natürlich sind da viele Vorwürfe gegen die, die es - unabsichtlich, aus eigener Machtgier oder berechnender Kalkulation - so weit haben kommen lassen. Aber zum großen Teil ist dieses Buch auch eine Abrechnung mit der Autorin selbst: Wie konnte ich mich soweit verbiegen, wieso habe ich mich so weit treiben lassen? Und da wirkt es als mahnendes Beispiel, als Warnung für alle, die nach wie vor mit dieser Partei liebäugeln. Wobei mir, bei allem Lob, auch nicht alles gefällt, z.B. finde ich die Darstellung von Frau Petry als zu positiv, und auch die grundsätzliche libertäre Einstellung von Frau Schreiber ist nicht meins. Abgesehen davon ist das Buch aber sehr ansprechend geschrieben.

Franziska Schneider, immerhin die ehemalige Vorsitzende der Jungen Alternative Sachsen, hat den Absprung geschafft. Sie war mutig und stark genug, sich selbst und ihre Wandlung zu hinterfragen und endlich auch die Kritik von außen anzunehmen. In diesem Buch stecken, neben zahlreichen interessanten Fakten und Verweisen, auch viel ungeschönte Selbstreflexion und Bedauern. Stimmen wie ihre müssen noch lauter werden, damit es auch der letzte desillusionierte Mensch hört, der nach wie vor glaubt, mit einer Stimme für die AfD könnte man eine Art von "Protest" ausüben. Wahr ist: Er oder sie stärkt damit nur die Neurechten.

Für politisch interessierte Menschen ist das natürlich nichts Neues. Vieles in dem Buch findet sich so oder ähnlich auch an anderer Stelle, sei es in Artikeln, Magazinen oder Büchern. Trotzdem ist dieses Buch durchaus eine Bereicherung, denn zum einen bietet der Blickwinkel von ganz innen natürlich noch einmal ganz neue Perspektiven. Zum anderen dient die ganz persönliche Geschichte von Frau Schreiber gut als warnendes Beispiel. Nicht zuletzt sind es natürlich die kleinen Extra-Insider-Happen, die auch dieses Werk bietet (u.a. hat Frau Schreiber die ganze Debatte um Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen ja überhaupt erst richtig ins Rollen gebracht, indem sie seine geheimen Treffen mit Frauke Petry hier öffentlich gemacht hat).

Drei inhaltliche Punkte möchte ich besonders hervorheben:

- ziemlich am Anfang beschreibt Franziska Schreiber - geboren 1990 in Dresden - die Gefühlslage vieler ostdeutscher Menschen, vor allem auch der Nach-Wende-Generation, die den rasanten Aufstieg der AfD im Osten überhaupt erst ermöglicht haben. Das war ein für mich sehr erhellendes Kapitel mit vielen neuen Informationen und Aspekten, die ich so tatsächlich noch nie bedacht habe. Ähnliches habe ich nach Trumps Wahl zum Präsidenten der USA gelesen - wie konnte es soweit kommen, warum hat er in bestimmten Gebieten so viele Stimmen erhalten, was ist da mit den Leuten los? Da geht es um mehr als verletzten Stolz, eher um das Gefühl, nicht beachtet und/oder nicht gefragt/mitgenommen, also vergessen worden zu sein. Das hat mich an diesen Teil des Buches erinnert, der einiges, wenn doch für mich nicht nachvollziehbarer, so doch bis zu einem gewissen Grad verständlicher bzw. erklärbarer macht.

- das Leben in der rechten Filterblase, mit der Partei als Familienersatz (die biologische hat schließlich längst kein Verständnis mehr) wird sehr detailliert beschrieben. Schreiber hadert nach wie vor mit der Frage, wie sie sich überhaupt soweit treiben lassen konnte und übernimmt den Großteil der Verantwortung dafür durchaus selbst, zeigt jedoch gleichzeitig, wie die Partei und ihre Blase das nicht nur begünstigt, sondern regelrecht befördert hat. Erschreckend.

- noch erschreckender ist nur das, was eigentlich sowieso klar ist, auch wenn die AfD es nach wie vor (mal mehr, doch immer weniger halbherzig) versucht, anders darzustellen: Es ist eine Partei, die nicht nur rechtsextreme Züge hat, sondern geradezu unterwandert ist. Verbindungen zu PEGIDA, der Identitären Bewegung, der NPD, Die Freiheit undundund... in diesem Buch sind zahlreiche Beispiele zu finden. Seien es persönliche Verstrickungen (wer bekleidet welches Amt) oder "verbale Ausfälle" (wer hat was gesagt und mit welchen Konsquenzen? Spoiler: in 95% der Fälle gab es keine) - hier ist alles noch einmal wunderbar zusammengefasst. Man liest es, möchte Max Liebermann zitieren und fasst sich an den Kopf.

Ein wichtiges Buch, das gar nicht weit genug verbreitet werden kann.
Profile Image for C. von Deggendorf.
24 reviews
February 4, 2024
In ihrem Buch über die AfD beschreibt Franziska Schreiber, wie sie bei der Partei gelandet ist, wie sie sich die Stärke der AfD in Ostdeutschland erklärt, welche Methoden die AfD anwendet, wie ekelhaft sich die "Alternative" nach Anschlägen mit vielen Toten sehnt, welchen Stellenwert "Soziale" Medien dabei haben und wie sie - die Partei wie sie selbst - immer weiter nach rechts abgedriftet sind. Jemand, der sich ein wenig mit der AfD beschäftigt hat, findet in dem Buch nicht allzu viele bahnbrechende Enthüllungen.

Ein paar Zitate aus dem Buch:
"Die Angst wachzuhalten, auch wenn Fakten sie nicht zu begründen vermögen, ist das Lebenselixier der AfD" (S. 88).
"In der Echokammer AfD werden die eigenen Ansichten immer wieder bestätigt. So entsteht zwangsläufig die Vorstellung einer schweigenden Mehrheit" (S. 89).
"Die verbindenden Elemente in der AfD sind Trotz und Wut, ja Hass gegen Andersdenkende, der sich bis hin zu Gewalt- und Mordfantasien steigern kann" (S. 111).
"In der JA [Jungen Alternative] branden immer wieder Debatten darüber aus, wie Oppeln und Stettin, Königsberg und Danzig wieder `heimkehren´ können" (S. 112).

Als ehemalige Vorsitzende der Jungen Alternative Sachsen, einer Jungendorganisation der AfD, hat Schreiber selbst Kriminalstatistiken gefälscht und dramatisiert, Verschwörungstheorien verbreitet, gegen Flüchtlinge und Homosexuelle gehetzt und rechtsextremes Gepöbel toleriert. Das schreibt Die Autorin über sich selbst. Schreiber kommt zwischendurch zu der These, dass die Medien durch ihre "Behauptungen" die AfD erst nach rechts geführt hätten - als Self Fulfilling Prophecy quasi. Sehr fragwürdig. Auch die Beweihräucherung Frauke Petrys in diesem Buch gefällt mir nicht. Nur wegen der immer radikaleren Rechten in der "Basis" der Partei hätte sie sich zu ihren Aussagen in der Öffentlichkeit hinreißen lassen. Egal aus welchen Motiven heraus - wer sich öffentlich so äußert wie Petry (und fast alle anderen AfDler) und damit die Grenzen des "Sagbaren" so weit in Richtung Hass und Fremdenfeindlichkeit schiebt, der hat keine derartige Lobeshymne verdient.
Abschnitte wie diese zeugen nicht nur im Rückblick von einer ordentlichen Portion Naivität: "Wir feierten gemeinsam Weihnachten [...]. Da war noch nichts Rechtsradikales, und ich fand damals auch nichts dabei, dass die Nationalhymne in allen drei Strophen gesungen wurde" (S. 130).
Im weiteren Verlauf zählt Schreiber unter anderem auf, welche AfD-"Politiker" Kontakt zu welchen radikalen Gruppierungen pflegen - Pegida, Identitäre Bewegung, NPD, Die Freiheit, Der Dritte Weg und wie sie alle heißen. Damit kommt die Autorin zum Schluss, dass die AfD mittlerweile als offen rechtsextrem einzustufen ist. Sie beschreibt abschließend ihren erfolgreichen Austritt aus der Partei.
Zu beidem ist sie zu beglückwünschen.
Profile Image for uk.
222 reviews34 followers
November 29, 2025
Inside Me, Myself, & I

Wie der Titel verheißt, soll es in vorliegender Schrift um den nationalchauvinistischen ergo völkischen ergo RASSISTISCHEN ergo rechtsextremen Club der GUTBÜRGERLICHEN MENSCHENFEINDE und den Austritt einer Funktionärin aus selbigem gehen.

Die unappetitliche Ausrichtung des Vereins ist zunächst KEIN Hindernis dafür, dass sich eine 23-jährige Sächsin mit rauem Charme und braunem Herzen nach ihrer ENTTÄUSCHUNG von der Westerwelle-FDP offenbar konsequenterweise der AfD anschließt, nur ein Jahr später Vorsitzende der sächsischen Jungfaschisten sowie deren stellvertretende Pressesprecherin wird und 2017 gar Mitglied im BUNDESVORSTAND der in ihrer blödsinnigen Grausigkeit in dieser Hinsicht durchaus zu Recht als solcher firmierenden Alternative. RÄSCHBECKT!

Damals mochte es bisweilen bisschen BLÖD sein, dass die parlamentarisch daherkommende Kampfeinheit der FASCHISTEN, gestärkt vom die Grenze des Politdebilen ankratzenden Arm des Flügels [Wortwitz], falls angezeigt auch gern GEWALTTÄTIG ist. Aber was solls – was für eine Aufbruchsstimmung!

Und dann steigt sie HERNIEDER, die Dea ex Saxonia: Frau Frauke Petry. Die ca. 100-fache Mutter ist im Prinzip die als Gesunder-Menschenverstand-Furor auftretende rechtsnationalistische Spielart der JUNGFRAU Maria mit Jean-d‘Arc-Mehrwert. Die Altvorderen hatten hierfür den treffenden Begriff Megäre.

Die Hingabe der JA-Chefin jedoch ist groß. So muss LIEBE.

Dann aber ereignet sich ein an nationaler Tragik nur mühsam zu überbietendes politisches MISSGESCHICK: Dr. F. Petry verlässt die Partei. Und die Liebe Frau F. Schreibers erkaltet.

Ebenso PLÖTZLICH wie rudimentärst motiviert, erblüht jetzt allerdings eine neue: Durchaus linksversifft anmutender RADIKALHUMANISMUS bricht sich bei Frau Schreiber scheinbar ungehemmt Bahn.

Franziska Schreiber mutiert zur Banales raunenden Berichterstatterin aus der internen MORALKLOAKE [„Inside“] der AfD.

Franziska Schreiber langweilt mit einem Namedropping, das sich ausnimmt wie das tonlose Herunterlesen des Mitgliederverzeichnisses der parteilich organisierten MENSCHENFEINDE.

Franziska Schreiber wird Schild und SCHWERT der Demokratie.

Franziska Schreiber wird selbsternannte Gegenspielerin von BERND aka Björn Höcke.

Und kehrt, einer arg späten pubertären Laune folgend, zum Ausgangspunkt ihrer politischen Odyssee zurück: zur FDP.

Und wenn sie schließlich als veritable Humanismusguerillera händchenhaltend mit einem MIGRANTEN durch eine DEUTSCHE Stadt schlendert, wissen wir: Alles ist gut. Was auch sonst.

Das wird man ja wohl noch schreiben dürfen.
Profile Image for Monerl.
482 reviews14 followers
June 19, 2019
So aufschlussreich! Und trotz des Buches sehe ich keine Hoffnung, dass den meisten Anhängern, so wie der Autorin, die Augen geöffnet werden können.

Rezi folgt!
297 reviews
February 9, 2019
Literarisch wahrlich keine Offenbarung, sondern über weite Strecken eher 'Kraut und Rüben', mit vielen Sprüngen, so als würde die Autorin ihre noch ungeordnete Gedanken und Assoziationen eins zu eins zu Papier bringen.
Abgesehen davon aber ein, soweit man das bei dieser Thematik sagen mag, super Buch! Will sagen, es ist lesenswert und erscheint mir auch wichtig, insofern es einen Blick ins Innere der AfD ermöglicht. Natürlich muss jede Leserin und Leser selbst entscheiden, inwieweit er bzw. sie Schreiber für glaubwürdig hält, aber wenn auch nur die Hälfte von dem, was sie in 'Inside AfD' offenbar, zutrifft, wird einem die Partei noch wesentlich gruseliger, als sie es ohnehin schon ist.
Profile Image for lea rothe.
128 reviews232 followers
February 21, 2022
ein gutes und informatives buch (alleine schon dadurch das rechte afd anhänger*innen versuchen es zu dementieren) allerdings ist es an manchen stellen voller selbstmitleid.
das buch fängt mit einem angriff durch linke auf einen afd infostand an und es geht weiter indem die autorin über mehrere seiten beschreibt "das sie früher doch eigentlich eine wirklich linke person war".
Profile Image for Ina.
75 reviews1 follower
October 5, 2024
weil zu sagen „ich kann diese menschen nicht verstehen“ nicht mehr ausreicht.
Profile Image for Avila.
141 reviews6 followers
January 30, 2019
Franziska Schreiber erzählt in ihrem autobiographischem Buch "Inside AfD" über ihre Zeit und ihren Ausstieg in und aus der AfD. Sie beginnt dabei, mit welcher Motivation und aus welchem Gründen sie in die AfD eingetreten ist und wie sie ihren Austritt erlebt hat. Dabei geht sie auf die (frühe) Parteigeschichte ein, wie sie sie erlebt hat.

Zuallererst sollte man sich darüber im Klaren sein, dass dieses Buch kein Sachbuch mit Anspruch auf Objektivität ist - dieses Buch ist autobiographischer Bericht von Franziska Schreiber. Auch wenn Schreiber (wohl durch ihr juristisches Studium) eine klare, universitäre Sprache bedient, viele Zitate benutzt und ihr eigenes Verhalten reflektiert, ist und bleibt dieses Buch eine Autobiographie. Ich habe einige Kritiken gelesen, die ihr genau das vorwerfen, was ich persönlich nicht verstehen kann, weil man ja weiß, was man da vor sich hat.
Ich persönlich fand Schreibers Bericht gut erzählt und spannend. Je nach politischem Interesse wird für den einen mehr oder weniger Neues zu finden sein, aber dennoch fast Schreiber gut zusammen, wie die AfD sich von den Anfängen bis 2018 entwickelt hat.

So beginnt sie, als gebürtige Dresdenerin (oder zumindest Nahe-Dresden), damit, zu erklären, wie häufig einige (viele?) Ostdeutsche sich nicht gesehen und verstanden fühlen, was aus ihrer Sicht bei der Wiedervereinigung schief lief. Ich konnte dem gut folgen und ich denke, dass sie da einige wahre Punkte angesprochen hat, die einiges der politischen Lage erklären. Darüber hinaus spricht sie von ihrer eigenen erlebten Enttäuschung der Politik, durch die sie sich schließlich der AfD zuwandte.

Frauke Petry ist eine zentrale Person in dem Buch. Schreiber hat sich von Anfang an sehr mit ihr verbunden gefühlt und diese Verbundenheit ist im Buch deutlich zu spüren. Während Schreiber mit vielen AfD-Mitglieder (vor allem aus dem "Höcke-Flügel") abrechnet, so ist für Petry größtenteils nur Lob zu hören. Auch das konnte ich - aufgrund der autobiographischen Struktur des Buches - hinnehmen und ich bin selbst beim Lesen kritisch genug, um Frauke Petry nun nicht zu verharmlosen.
Schreiber ist es viel mehr ein Anliegen die rechtsradikalen Gedanken und Personen, die diese unterstützen oder gar leben, aufzudecken, um zu zeigen, wie vernetzt die Partei zu einem ist und was wirklich hinter ihrem Image ist. Ein aufmerksamer Beobachter wird darüber nicht schockiert sein, weil sich das schon länger abzeichnet, aber Schreiber bestätigt all dies.

Insofern fand ich das Buch wirklich lesenswert, zumal es eine interessante Zusammenfassung der Parteigeschichte ist, auch wenn sie natürlich subjektiv durch Schreibers Sicht gefärbt ist.
118 reviews4 followers
March 18, 2019
Franziska Schreiber berichtet über ihre Erlebnisse als AfD-Mitglied und Vorsitzende der Jungen Alternative in Sachsen bis zu ihrem Ausstieg aus der Partei. Dabei verwebt sie ihre persönlichen Ansichten, Erlebnisse und Motivationen mit der Entwicklung und Radikalisierung der Partei. Ihre persönliche Perspektive ist durchaus interessant, auch wenn es mir schwerfällt, ihre Entscheidungen nachzuvollziehen. Die Abschnitte zur generellen Parteientwicklung beinhalten nicht wirklich viel Neues. Das Buch enthält zudem viel Spekulation („Ich glaube, Björn Höcke sind die anhänglichen Burschen[schaftler] manchmal selbst ein bisschen unheimlich.“) und auch einige banal-bizarre Details (Vertraute Frauke Petrys nennen sie "Sternchen").

Zwar distanziert sich die Autorin von den rassistisch und nationalistisch geprägten Zweigen der Partei, deren Entwicklung sie über Jahre verfolgt hat, aber sie vermittelt für mich nicht nachvollziehbar, warum sie trotzdem so lange Mitglied war und das auch noch in einer führenden Position. Sie gibt zu, in ihrer öffentlichen Kommunikation für die AfD falsche Zahlen und Daten verwendet zu haben, um AfD-Anhänger aufzuwiegeln. Die Quellen und Berichte, auf die sie sich dabei bezog und deren Inhalt sie bewusst falsch wiedergab, hat sie nicht gelesen, denn der „Empfängerkreis der Pressemitteilung würde [sie] auch nicht lesen.“ Selbst als ihr auffällt, dass die und ihr Partei-Umfeld immer radikaler werden, macht sie lange weiter und trägt aktiv zu dieser Entwicklung bei. Rückblickend sagt Schreiber von sich selbst, dass sie Angst vor dem Islam entwickelte, aber gar keine Muslime kannte. Immerhin zeigt sie zumindest in manchen Bereichen, wie sie sich weiterentwickelt hat und ihr Handeln und ihre Positionen hinterfragte, obwohl das in dem radikalen Umfeld schwer war.

Man darf jedoch nicht erwarten, dass sie alles abgelegt hat. Gleich in der Einleitung glorifiziert sie die ehemalige AfD-Vorsitzende Frauke Petry, die nun wirklich kein Symbol für Demokratie und Toleranz ist. Diese unkritische Unterstützung zieht sich durch das gesamte Buch. Den Applaus, mit dem Petrys Wahl zur Parteivorsitzenden bedacht wurde, nutze Schreiber fast zwei Jahre lang als Klingelton auf ihrem Handy. Auch die Begeisterung, mit der sie beschreibt, wie Petry ein Stück Pizza mit der Hand ist, empfand ich einfach nur als skurril.

Einige Argumentationsketten sind mir auch einfach zu simpel. Beispielsweise äußert die Autorin, dass die Basis in einer Art Gruppenzwang die führenden Köpfe zu immer radikaleren Aussagen drängt und dass sich Weidel und Co so krass äußern müssen, wenn sie ihren Posten nicht verlieren wollen. Typisches Muster in der AfD-Kommunikation: Irgendwie sind immer andere Schuld. Diese Opferdenkweise hat Schreiber anscheinend noch nicht richtig abgelegt.

Was trieb also einen jungen, durchaus gebildeten Menschen zu dieser Partei? Von der FDP enttäuscht und von Luckes Rationalität begeistert, trat Schreiber 2013 eher spontan der AfD bei. Gleich zu Beginn hat sie ein Schlüsselerlebnis, was sie an die Partei schweißt: Als sie freiwillig an einem Wahlkampfstand arbeitet, wird dieser von Anhängern der Antifa zerstört. Schreibers Reaktion dazu: „Unser Land ist in Gefahr, dachte ich. Die sind noch gefährlicher als die Neonazis. […] Ich werde diese Leute bekämpfen“. Diese Stelle fand ich besonders bemerkenswert, denn der gemeinsame Feind schweißt wohl immer noch am meisten zusammen. Mit diesem Erlebnis scheint sie der Partei treu ergeben zu sein und das Gefühl zu haben, einer Mission zu folgen.

Auf Basis ihrer eigenen Erfahrung und auch durch die Darstellung ihres eigenen Fehlverhaltens hat Franziska Schreiber ein durchaus wichtiges Buch verfasst, das man jedoch kritisch lesen sollte.
250 reviews2 followers
December 9, 2020
99% von "Inside AFD: Der Bericht einer Aussteigerin" dürfte wohl niemanden überraschen, der die letzten Jahre etwas von deutscher Politik und Rechtspopulismus mitbekommen hat. Dennoch fand ich das Buch sehr interessant, da es noch einmal andere Einblicke geboten hat und die Perspektive von "innen" gegeben hat. Trotz dieses interessanten Themas habe ich dem Buch nur drei Sterne gegeben.

Alles in allem hatte ich das Gefühl, dass Franziska Schreiber das Buch nicht geschrieben und veröffentlicht hat, um andere auf die Gefahren durch die AfD hinzuweisen, sondern um mit früheren Parteifreunden abzurechnen. Das Buch ist keine Aufklärung gegen rechts, sondern reinste Rache. Dass das Buch an sich nicht objektiv geschrieben ist, ist klar, aber ich habe das Gefühl, dass an vielen Stellen die Wahrheit ein wenig verdreht und verschoben wird.

Gerne betont Franziska Schreiber, dass sie ja von X und Y erst im Nachhinein erfahren hätte und dass sie zum Beispiel einen Kommentar ihr gegenüber sexistisch fand. Ausgestiegen ist sie natürlich auch, als sie gemerkt hat, dass die rechtsextremen Ansichten immer stärker wurden und sie keine Chance hatte, die AfD noch zu dem zu machen, weshalb sie eigentlich der Partei beigetreten ist. An vielen Stellen fallen Äußerungen, die zum Beispiel anfangs ihr junges Alter (ich glaube, die Formulierung war etwas in die Richtung "kindliche Unwissenheit") oder später ihre eigene Opferrolle ("Opfer einseitiger Wahrnehmung") betonen. Aber ist sie das?

Franziska Schreiber war eine junge, aber eben auch erwachsene, Frau, als sie sich entschied, der Partei beizutreten. Sie war kein Kind, dass eine dumme Entscheidung traf. Wer als erwachsene Person denkt, die Trennung der eigenen Eltern wäre vermeidbar gewesen, wenn man jetzt Alleinerziehende und gleichgeschlechtliche Partnerschaften nicht als Familie ansieht, kann das meiner Meinung nach nicht mit dem Alter rechtfertigen. Franziska Schreiber ist auch kein Opfer. Sie ist eine junge Frau, die in die Politik einstieg, Hass gegen beispielsweise geflüchtete Menschen in Posts schürte, wissentlich Lügen verbreitete und Menschen manipulierte. Als sie mit diesem Plan ihre Karriereziele nicht mehr erreichen konnte, wechselte sie die Seite, wobei sie auch heute noch manche Äußerungen von sich gibt und frühere Entscheidungen und Aussagen kommentiert, die ich nicht unterstützen möchte. Dass sie wissentlich gegen solche Äußerungen in der Vergangenheit nicht angegangen war und dass sie selbst für bestimmte Aussagen verantwortlich ist, scheint Franziska Schreiber gerne zu vergessen.

Regelmäßig dachte ich beim Hören dieses Hörbuchs, dass Franziska Schreiber noch immer die Taktik fährt, sich selbst als Opfer der "bösen Anderen" darzustellen, nur dass jetzt die "bösen Anderen" nicht die "Lügenpresse" oder die "links-grün-versiffte Antifa" sind, sondern eben die ehemaligen Freunde und Kollegen. So interessant ich die Einblicke auch fand, dieser Aspekt hat mich sehr gestört und ich glaube, dass dieser Aspekt auch den ein oder anderen Sympathisanten der Partei eher zur Partei hin als von ihr weg bewegen wird. Ehrliche Aufklärung mit ernsthaftem Einsehen der Schuld und der eigenen Verantwortung wäre deutlich besser und sinnvoller gewesen, statt zu versuchen den eigenen Arsch zu retten und sich als Heldin darzustellen, die Franziska Schreiber definitiv nicht ist.
Profile Image for Mothwing.
970 reviews28 followers
March 20, 2021
I hoped to find a reason for why anyone would join this party and I still do not really understand it. My gut feeling says that even during its phase as a "liberal" party the nationalist bent has always been part of this party and you truly have to have been xenophobic to the hilt, living under a rock and, in general, to not talk to any strangers to fancy voting for this party, and well- this is partly confirmed?

Schreiber's experiences here are illuminating. I cannot imagine what things are like for people who have not grown up in a mixed community, if I'm honest. I'm from Hamburg, my community was very middle-class, but still incredibly diverse, with people from different racial, ethnic and inner-German backgrounds. In fact, we had everything but Working Class people where I lived.
Her description of trying to speak English to a foreign-looking bank teller had me cringing but also sheds some light on the mindset people who genuinely like this party must have. Of course it's easy to be scared of anything strange if you've never been out of your own, teeny-tiny bubble.

She describes the things we've all watched from the outside, the slide into nationalism and plain fascism, its sexism, homophobia, and that to nobody's surprise, the AFD and the NPD are very close. I'm glad that she's rid of this party, but it's scary that this party seems to speak to so many people who feel left behind.

I am not entirely sure what they'd need not to feel that way, however, at least those middle class people who are scared enough to support this party in the West. In the East, driving down the partly completely abandoned streets of Dresden and Leipzig and the all but empty villages around them make this quite plain.
Profile Image for Caroline Blütenstengel.
20 reviews
February 19, 2023
Eine junge Frau, die sich als liberal beschreibt- aber eigentlich früh radikalisiert wurde. Viel Nazisprech- der nicht nur das wiedergibt, was andere sagen. Außerdem der Versuch die eigenen Fehltritte durch what-about-ism zu verharmlosen. Die AfD ist seit ihrer Gründung die größte Gefahr für unsere freie Demokratie.
Profile Image for yellowdog.
850 reviews
November 24, 2018
Franziska Schreiber schafft es zu erläutern, wie jemand sich für die AfD engagieren konnte. Das sektenhafte dieser populistischen Partei vermittelt sie nachvollziehbar.
Entscheidend dafür, dass das Buch funktioniert ist, dass sie von sich selbst erzählt. Wie sie, 1990 im Osten geboren und ganz normal aufgewachsen, von einer Partei (der FDP) enttäuscht wurde und sich einer anderen zuwandte. Der AfD von Bernd Lucke 2013. Einerseits war sie fehlgeleitet, andererseits war die AFD in ihrer Anfangszeit zwar auch schon populistisch, aber noch nicht so ausländerfeindlich und extrem wie heutzutage.
Franziska Schreiber war insbesondere von der Parteivorsitzenden Frauke Petry fasziniert.
Sie wurde zur Vorsitzenden der sächsischen Jungen Alternativen (JA) und steigerte sich imemr mehr rein. Tatsächlich war sie schon sehr verblendet, beteiligte sich an den Montagsmärschen, Geert Wilders war für sie ein Held, Le Pen eine tolle Frau.
Erst nach Frauke Petrys Absetzung verlässt sie die Partei als entschiedene Gegnerin.

Man erfährt viele Details, die interessant sind, z.B. über die Pegida-Nähe der Partei, Höcke, Kubitschek, Weidel, Storch, Gauland und deren Weltbild. Vieles erreicht einen durch Schreibers Emotionen, die sie jeweils schildert.

Wie sehr dieses Buch die AfD trifft, zeigt sich daran, dass sie versuchen, Passagen oder das ganze Buch verbieten zu lassen. Die Autorin wird außerdem massiv angefeindet, eine beliebte Methode der AfD-Anhänger, die längst jeden Anstand verloren haben.

Es dürfte interessant sein, zu verfolgen, was Franziska Schreiber künftig machen wird und ob noch weitere Bücher von ihr folgen.
Profile Image for Jessica.
263 reviews2 followers
February 13, 2021
Ich weiß nicht warum die AfD mich so interessiert, aber ich denke, dass mich besonders Meinungen, die ich nicht begreifen kann interessieren. Ich möchte diese Menschen verstehen. Warum denken sie so? Bzw. denken diese Menschen wirklich so oder werden sie von der Partei instrumentalisiert? Deshalb fande ich Franziska Schreibers Geschichte recht interessant. Sie erzählt über ihre politische Laufbahn und der Veränderung der AfD. Auch ihren Ausstieg aus der Partei und ihren Lebenswandel danach fande ich sehr interessant. Hätte mir da jedoch noch mehr dazu gewünscht.
Profile Image for Simone.
271 reviews60 followers
September 4, 2022
Ein sehr interessantes Buch mit viel Einblick in die Vorgehensweise der AfD außerhalb des Blickfeldes der Öffentlichkeit.
Die Autorin geht auch ins Detail warum Sie überhaupt Mitglied geworden ist und Ihre Hintergründe so lange ein sehr aktiver Teil dieser Partei zu sein, besonders wie im Bereich Social Media und Fake News manipuliert und gehetzt wird.
Ich bin hier im Zwiespalt, da Sie einerseits an Ihrem Beispiel durchaus schlüssig darlegt wie Leute in diese Richtung abdriften können, anderseits war Sie selbst Jahre lang Teil dieser Maschinerie, hat Sie befürwortet und gefördert.
Eine ‚Schuld’ oder ,Unschuld‘ ist Ihr schwer zuzuschreiben.
Profile Image for Karai Khan.
82 reviews2 followers
April 4, 2022
Im Laufe der Jahre haben viele Menschen der AfD den Rücken gekehrt, darunter zahlreiche Amtsträger - tatsächlich nahezu alle ehemaligen Vorsitzenden. Zu ihnen gehört auch Franzsika Schreiber.
Wie viele andere vor und nach ihr, macht sie eine »zunehmende Radikalisierung« der Partei für ihren Schritt verantwortlich. Nun mag es von außen schwer vorstellbar sein, wie es möglich sein soll, in diese Partei einzutreten und in ihr Karriere zu machen und das Offensichtliche nicht zu sehen - aber es wäre andererseits fatal, Menschen dafür zu verdammen, dass sie mit Idealen in die Politik gehen und sich in einer Partei engagieren wollen. Dabei kann man sich irren und dabei kann man auch Illusionen unterliegen. Umso ehrenwerter, wenn sich jemand zu seinen Fehlern bekennt und die eigenen Erfahrungen öffentlich macht, um anderen vergleichbare Irrtümer zu ersparen.

Nur: Das macht Franziska Schreiber in ihrem Buch nicht. Es handelt sich vielmehr um eine Apologetik in eigener und Frauke Petrys Sache. Statt einer Analyse der eigenen Fehleinschätzung erzählt Schreiber das Märchen einer Radikalisierung weiter, bei der böse Kräfte das eigentlich gute Projekt verderben würden. Dass die AfD im Kern und von Anfang an ein nationalistisches, rassistisches Projekt war, dass auch und gerade Frauke Petry alles andere als eine verkannte Liberale ist, die zum Opfer radikaler Kräfte wurde - dazu kommt sehr wenig. Ihre Berichte aus den internen Zirkeln mögen Boulevard-Wert haben, der politische Erkenntniswert ist freilich gering.
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April 1, 2023
Als Hörbuch gehört.

Zu wenige neue Erkenntnisse/Einblicke für mich, dafür zu viel Relativierung von Positionen und Aktionen, die definitiv nicht relativiert werden sollten.
Die Autorin liest selbst, dafür gibt's einen Stern.
Profile Image for Lona.
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April 25, 2019
Auch, wenn ich schon vorher wusste, dass die AfD rechts und sektenähnlich ist, hat sich das Lesen dieses Buches gelohnt, denn es ist doch nochmal etwas anderes diesen Eindruck von einer Person zu bekommen, die mit dabei war. Die mit nach rechts gerückt ist. Wer sich einmal vor Augen führen will, wie erschreckend schleichend und dadurch erfolgreich es geradewegs nach rechts gehen kann, dem kann ich dieses Buch empfehlen.

Schreiber beschreibt wie sie zur AfD gefunden hat, wie sie den Rechtsruck erst nicht bemerkt und dann mitgerückt ist. Sie beschreibt die Maschen der AfD Statistiken zu verwässern, falsch zu zitieren weil sowieso niemand von denen, die es erreichen soll einen Faktencheck macht, gezielt Triggerworte zu benutzen um Furcht zu verbreiten. Wie innerhalb der Partei Anschläge regelrecht herbeigesehnt werden, damit der Hass gegen Geflüchtete noch steigt. Wie immer mehr rechte Gestalten und Ansichten innerhalb der Partei aufgetaucht sind, bis alle Tabus fielen. Wie nach Meinungsfreiheit verlangt wird - allerdings nur, solange es die eigene Meinung betrifft, die natürlich niemals kritisiert werden darf. Auch hat sie in dem Buch viele Meinungsäußerungen innerhalb der Partei zusammengefasst die zeigen, mit was für Ansichten man es dort so zu tun hat.

Ich fand Schreiber durchaus nicht die ganze Zeit sympathisch. Sie verteidigt Petry im Buch sehr, etwas mehr Petrykritik hätte ich mir durchaus gewünscht. Auch hat sie an einer Stelle dargelegt, warum ihr das Gendern zu weit geht und hat dafür, wie sie selbst zugibt, eine "Fallstudie aus der sprachwissenschaftlichen Denkschule politischer Korrektheit und kein[en] ernstgemeinten Hinweis in einer behördlichen Broschüre" als Beispiel genommen, was ich gelinde gesagt perfide finde. Über die Linken hat sie hier und da die Zähne geknirscht, auch wenn sie an einer Stelle schrieb, dass diese um erfolreich gegen Parteien wie die AfD anzugehen, reflektierter vorgehen müssten und überlegen müssen, was ihre Aktionen für Folgen haben könnten. Dass sie Märtyrer schaffen und teilweise Mitleid mit den Rechten, die sich in ihrer Opferrolle suhlen generieren. Und damit hat sie leider nicht unrecht.

Letztendlich sagt sie, dass ihr nach dem Ausstieg und nachdem sie aus ihrer Filterblase herauskam und sich wieder mit unterschiedlichen Menschen umgeben hat erst so richtig sichtbar klar wurde, dass die Welt da draußen, Deutschland, nicht so düster ist, wie die AfD sie sich und ihren Wählern zeichnen will. Dass sie sich mit Flüchtlingen und jungen Muslimen auseinandergesetzt hat und den Gewissensbiss gespürt hat, für das, was sie in ihrer Zeit als AfD-Mitglied alles getan und gesagt hatte, weil die Menschen die sie damit vermutlich geschädigt hat nicht das Feindbild sind, welches sie erwartet hat. Letztendlich erfordert es sicher Mut seine Filterblase zu verlassen und Eingeständnisse zu machen. Ich hoffe durch Bücher wie dieses erkennen mehr Leute, dass es sich lohnt auszusteigen, dass es in Parteien wie der AfD und rechten Filterblasen nichts zu holen gibt außer Hass und noch mehr Hass, der dann das ganze Leben bestimmt.
Profile Image for Anika Franke.
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August 19, 2019
Für mich mal ein ganz untypische Buch. Normalerweise lese ich eher andere Genres, aber manchmal macht man Ausnahmen.
Ich werde hier definitiv keine politische Richtung kommentieren, es sei nur soviel gesagt, ich habe mit dieser Partei nichts am Hut. Dennoch interessierte es mich, wie jmd darüber berichtet,die zum inneren Kreis zählte.

Die Autorin findet trotz des nicht so einfachen Themas und dem persönlichen Bezug eine angenehme Schreibweise.

Die Glorifizierung von Frau Pertry am Anfang, kann man toll finden, ich kann dem nichts abgewinnen. Wahrscheinlich aber auch weil ich dieser Frau nichts abgewinnen kann. Ihre Reden waren doch meist sehr unter der Gürtellinie.
Franziska Schreiber beschreibt im Laufe des Buches den Wander der Alternative für Deutschland. Ursprünglich hatte die Partei die Migranten noch gar nicht so auf der Pfanne. Leider wurden sie immer mehr und mehr von Rechten besiedelt. Dadurch kippte schnell die Meinung und Handhabung der Partei. An diesem Punkt konnte sich auch die Autorin nicht mehr wirklich mit allem identifizieren.
Die Meinungen und Handlung gingen immer mehr nach rechts, man musste mit dieser Meinung konform gehen als Mitglied. Auch wird seitens der Autorin belegt, das absichtlich Daten und Fakten manipuliert wurden. Dadurch sollten Ängste und Missmut, sowie Panik verbreitet werden. Sie wollten immer mehr Menschen in Aufruhr versetzen um Zulauf zu bekommen.
Was soll man dazu sagen, es hat sehr gut funktioniert, oder? Leider muss ich hier sagen, das sie viel Zulauf in vielem Teilen der neuen Bundesländern bekommen haben. Warum ist das so? Wieso ist das Denken oft oder vielmals so engstirnig? Sicher kann und soll und will man nicht alle über einen Kamm scheren, aber Prozente und Zahlen von Wahlen sprechen nun mal leider für sich. Wirklich leider.

Was ich nicht so gut fand,war die Klassifizierung und Denkweise der Autorin über mein verhassten Vergleich von " Ost und Westdeutschland ". Warum mir das sauer aufstößt? Die Autorin ist 1990 geboren, welche Erfahrung hat sie diesbezüglich?  Selbst ich als 1988 geborene kenne nur die Bundesrepublik Deutschland in der ich aufgewachsen bin. Sicher spielt da auch die Denkweise das Elternhauses,sowie die politischen Ansichten eine große Rollen. Viele bekommen leider von klein auf manche Einsichten eingepflanzt obwohl sie selbst Null Ahnung davon haben.

Ich bin sehr hin und her gerissen bei dem Buch. Einige Züge und Erklärungen sind sehr informativ,auf der anderen Seite habe ich Gedanken usw die mir sauer aufstoßen. Dies kann natürlich auch mit meiner persönlichen Meinung und Denkweise zutun haben.

Ich gebe dem Buch 3 von 5 Sterne.
Profile Image for Anja | snap.piness ✨.
140 reviews13 followers
November 22, 2021
*Rezensionsexemplar via NetGalley

Ich mag Hörbücher. Und ich mag Sachbücher. Inside AFD ist beides, zumindest die Version, die ich konsumiert habe.

Ich mochte das Buch gerne. Die Autorin ist auch gleichzeitig die Sprecherin, was ich immer gut finde. Ich empfand ihre Stimme als sehr angenehm und den Dialekt als wenig störend. Ich hätte stundenlang zuhören können und habe mit jedem Kapitel etwas neues gelernt. Leider habe ich aus gesundheitlichen Gründen zwischen den Kapiteln eine lange Hörpause gehabt, was aber den Hörfluss überhaupt nicht gestört hat - ich konnte nahtlos an das vorher gehörte anschließen.

Ich kann das Buch wirklich nur jedem empfehlen, der sich gerne mit der jüngeren Geschichte und dem aktuellem Zeitgeschehen beschäftigen möchte.

Ich kann nicht ganz einschätzen, wie neu die Inhalte tatsächlich sind, da ich mich noch nicht so super lange intensiv mit Politik beschäftige. Aber ich habe viel gelernt und kann auf jeden Fall neue Erkenntnisse mitnehmen.
Profile Image for молодо́й челове́к.
34 reviews23 followers
August 10, 2019
Die rechte Vorsitzende der extrem rechten Jungen Alternative "steigt aus", da der erstarkende und noch weitaus extremere rechte Flügel der Partei ihr die Karrierechancen verbaut. So weit, so opportunistisch. Als leicht zu lesender Sachstandsbericht über die Umtriebe der Partei durchaus lesenswert. Eine tiefgehende Auseinandersetzung mit der Partei oder Beschreibungen von internen Abläufen findet man hier nicht. Wer die mediale Abdeckung zur AfD verfolgt wird in diesem Buch nichts Neues erfahren.
Profile Image for ZeldaSambucca.
20 reviews1 follower
July 31, 2023
Das Buch lieferte einige interessante Einblicke in die internen Strukturen der AfD. Leider fehlte mir ein „roter Faden“, da sehr viel zwischen einzelnen Thematiken gesprungen wurde.
Mmn. versuchte die Autorin sich stellenweise in ein besseres Licht zu rücken und zu rechtfertigen. Ich hätte mir ein wenig mehr Selbstreflexion gewünscht. Hinzuzufügen ist noch, dass die Autorin keineswegs gegen die AfD argumentiert, sondern lediglich gegen den rechten Flügel und sich auch nicht von allen im Buch genannten rechten Meinungen distanziert. Außerdem wird Frauke Petry von ihr komplett glorifiziert.
Profile Image for Xenia.
178 reviews1 follower
March 3, 2021
Es war hart, das Buch zu lesen, weil immer wieder die Äußerungen und Aktionen der Afd erklärt und erwähnt wurden, deshalb hab ich ne Weile gebraucht, um es zu beenden. Es war ein guter Einblick in das Parteileben und wie die Partei funktioniert und wie sie einer Sekte ähnelt und war somit sehr informativ.
Profile Image for Hanna.
507 reviews4 followers
July 26, 2022
Da war ziemlich viel dabei, was ich nicht wusste. Als Österreicherin ist die deutsche Politik ja nicht direkt meine Baustelle und ich war ziemlich überrascht darüber, dass die AfD mal als liberale Partei angefangen hat. Eigentlich wild, wie schnell eine Gruppierung nach rechts umfallen kann - ohne Halten.
Profile Image for Ulrike Bungert.
1,293 reviews10 followers
March 25, 2023
Ich bin nicht sicher, ob ich die menschenfeindlich neoliberale und pro-kapitalistische Haltung oder die unendliche Naivität von Franziska Schreiber schlimmer finden soll. "Der rechte Flügel", von dem hier immer die Rede ist, IST die Afd und ist es immer gewesen.
1 review
June 5, 2023
Dieses Buch beschreibt unmissverständlich den linken faschistoiden Geist, welcher mit Propaganda und Falschmeldungen sein Unwesen treibt.

Dieses Buch ist gefährlich, da es nicht der Wahrheit entspricht.
Displaying 1 - 30 of 33 reviews

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