»Daniel«, which is counted among the earliest of the so-called post-classical Arthurian romances, was composed during the period 1210 to 1225 and is considered the first freely invented Arthurian romance in the German language. This revised edition represents a comprehensive reworking of the critical edition of 1983. The introduction has been rewritten, the readings of MS b (which was rediscovered in Krakow in the early 1980s) are taken into account, the critical text has been revised and the selected bibliography updated.
Ein schöner, klassischer Artusroman. Das mittelhochdeutsch des Strickers ist auch recht einfach, weshalb es für mich kein Problem war, dass der Text ohne Übersetzung vorliegt.
Daniel von dem blühenden Tal ist ein spätklassischer Artusroman, der die Krise des klassischen Modells abschafft - der Held ist von Anfang an perfekt und jede aventiure ist nur dazu da, das zu untermauern. Trotzdem nimmt sich der Roman nicht ganz so ernst - seitenlange Beschreibungen von Fest und Massenhochzeit, sowie die Besänftigung des Zauberers am Ende ("Ich würd dich gern belohnen, dafür dass du mich auf den Berg gesetzt und wieder runtergeholt hast" "Ok kann ich einfach mein Land behalten" "Ist das das, wo keiner rein-oder rauskommt" "Genau das" "Ok kannst du haben" "Ihr seid so großzügig, König Artus!") sowie die Abenteuer, die Daniel mit List besteht sind ziemlich lustig.
Ein spannender parodistischer Artusroman! Der Roman ist von dem Stricker geschrieben und hat viele humoristische Elemente drinnen, die den klassischen Artusroman ironisieren. Das neue, alternative Heldenbild eines exorbitant handelnden Helden sowie der Fähigkeit der Strategieanwendung von List, bietet eine Reflexion des traditionellen Heldenbildes wie z.B. von Siegfried (Nibelungen) und entwickelt diesen weiter.
Vor allem spannend sind zudem die magischen Elemente, die durch die Antagonisten wie zB. die Bauchlosen oder der Vampir in den Roman eingebunden werden. Diese Elemente sind sehr untypisch für ein Werk des frühen 13. Jahrhunderts. Spannend!
Auch die verborgenen Genderkritiken sind sehr progressiv und witzig zu lesen. Magie muss aus der Artuswelt verbannt werden, weil sich Frauen mit deren Hilfe in dieser Welt auch selbst verteidigen könnten (siehe juncfrouwe aus dem Thal mit dem magischen Netz).
Den Roman gibt es leider bis dato nur in Mittelhochdeutsch, aber das Mittelhochdeutsche ist in diesem Text recht zugänglich (trotzdem sollte man sich eine Zusammenfassung der Kapitel parallel anschauen, um alles zu verstehen). Ein spannendes Buch und ich hoffe für mich, dass die Hausarbeit, die ich darüber geschrieben hab auch entsprechend gewertet wird. Wenn nicht, muss ich nämlich diese Review nochmal überarbeiten und schreiben, dass das Buch gar nicht so toll ist.