Die Ziege lebt auf dem Mond – allein, aber glücklich. Jeden Tag landen Dinge auf dem Mond, die die Ziege neu benennen muss. Es sind hübsche und traurige Dinge, nützliche und gefährliche, aus denen sich die Ziege ihr Leben baut. Ganz ohne Zeitdruck kann sie dem Flüstern der Sterne lauschen und im Traum den Ozean schmecken. Bis etwas Großes im Mondkrater landet, das Geräusche macht und lebendig scheint. Etwas Geheimnisvolles, Schönes, das sich beim Darüber-Nachdenken verändert – und das den ganzen Mut der Ziege fordert.
"Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar." - Antoine de Saint-Exupéry
Spätestens nach diesem Zitat war es um die Meisten von uns einfach so geschehen. Der kleine Prinz hat schon viele von uns begleitet. Egal, ob als Pflichtlektüre in der Schule (in mehreren Sprachen) oder aber einfach als wundervolles Geschenk an geliebte Menschen. Auch Filme, Hörbücher und die entsprechende Musik gibt es zu diesem wundervollen Buch.
Doch seit dem Jahr 2018 hat der kleine Prinz nun einen Freund, der ebenso mutig, wie auch kindlich freundlich ist und mit spielerischer Neugier das weite Feld der Philosophie erkundigt: die Ziege auf dem Mond.
Mit der Ziege auf dem Mond haben Stefan Beuse und Sophie Greve ein wundervolles Geschöpf erschaffen, das sich sehr schnell in die Herzen der Leser träumt und philosophiert. So erfahren wir nicht nur, warum es nicht so gut ist, so viele Wünsche zu haben, sondern auch, was sich auf der dunklen Seite des Mondes befindet.
Kurze Kapitel leiten den Leser durch das kleine Büchlein; begleitet von vielen wunderschönen und liebevoll gestalteten Illustrationen, steigen wir in die Welt der Philosophie ein und stellen uns großen Fragen, auf die es keine leichten Antworten gibt.
Ich habe das Buch mit meinem 5-jährigen Neffen durchgelesen und als wir ans Thema "Wünschen" kamen, stellte auch er mir die Frage: "Warum ist es denn nicht gut, Wünsche zu haben? Sind Wünsche nicht etwas Tolles?"
Mit Hilfe der Ziege auf dem Mond konnte ich ihm näher bringen, dass Wünsche im Allgemeinen zwar etwas Tolles waren, wenn sie aber nur ewig Wünsche blieben und niemals Wirklichkeit werden, wären sie wiederum nicht so toll. Man muss auch etwas dafür tun, damit die Wünsche Wirklichkeit werden.
Und an eben diesem Beispiel merkte auch ich, wie "einfach" es ist, sich etwas zu wünschen, aber es ohne einen Anstoß von uns, ohne ein wirkliches Manifestieren, ohne ein "Auf jetzt, los geht's!" auch wir nicht weiter kommen können. Wünsche sind schön und gut, aber was nutzen sie uns, wenn wir sie nicht selbst manifestieren? Natürlich können wir lange warten, bis sie in Erfüllung gehen und irgendwann vermögen sie es vielleicht auch, aber wollen wir wirklich unser ganzes Leben damit verbringen, nur auf etwas zu warten?
Nehmen wir unser Leben und unser Glück doch einfach selbst in die Hand!
Dies ist nur eines von vielen wunderschönen Beispielen, die uns die Ziege auf dem Mond näher gebracht hat. Ein weiteres ist, dass man auch vor dem Unbekannten keine Angst zu haben braucht.
Ich könnte euch noch viele solcher toller Beispiele nennen, aber ich möchte euch nicht die Freude (und die Neugier) vorweg nehmen! Allerdings kann ich euch etwas Anderes sagen: ich kann euch dieses wundervoll illustrierte und wertvolle Buch einfach nur ans Herz legen - nicht nur euch, sondern auch euren Kindern, denn auch sie können gemeinsam mit der Ziege auf Abenteuerreise gehen und das Leben erforschen.
Die Ziege auf dem Mond steht nun neben dem kleinen Prinzen in meinem Regal und ich weiß schon jetzt: zu beiden Büchern werde ich sicherlich noch mehrfach greifen!
"Um viertel nach neun, passiert nur Gutes", sagt die Ziege, und schon sind wir mitten drin im Abenteuer der Ziege auf dem Mond. Ein Buch das uns lehrt, im Kopf umzuparken.
"Manchmal muss man die Dinge nur ein bisschen im Kopf bewegen, nicht mal in echt, und schon ist alles anders", ist eine weitere der vielen Ziegenweisheiten und schon wieder ertappe ich mich dabei, wie ich zustimmend nicke.
Eine neue Sicht auf die Dinge, ein Perspektivenwechsel und schon sehen wir die Dinge, wie sie sind.
Die Ziege auf dem Mond ist weit davon entfernt ein einfaches Kinderbuch zu sein, sie ist so viel mehr. Erzählbuch, Erklärbuch, Bilderbuch und ein Buch, das Erwachsene vielleicht selbst oft den Spiegel vorhält und Lösungen bietet, wie es im Leben leichter geht.
Philosophie für Kinder ist sicher ein Thema, das von Eltern starke Nerven verlangt, weil hier die Grenzen der Erklärbarkeit auch mal verschwimmen und man den eigenen Horizont gegebenenfalls neu fokussieren muss um deutlicher zu sehen.
Cover und Bildgestaltung:
Die wundervolle Gestaltung durch Sopie Greve lässt mich immer wieder schmunzeln. Herrlich gezeichnet. Der kluge, und wissende Ausdruck der Ziege macht sie nochmal so sympathisch.
Fazit:
Ein Buch für Kinder und Erwachsene, das meiner Meinung nach in keinem Regal fehlen sollte. Witzig, klug geschrieben, pädagogisch wertvoll und dabei mit so viel Charme.
"... Olduğun yerden başka bir yerde olmayı ve yaptığın şeyden başka bir şey yapmayı istemek, dosdoğru mutsuzluğa giden yolda olduğunun ilk işaretiydi."
Dieses Buch hat mich verzaubert: Meinen Kindern hat es wegen der außergewöhnlichen Geschichte und den fantastischen Illustrationen sehr gut gefallen und mich hat es einfach wegen der Aussage hinter der Geschichte aus den Socken gehauen. Man merkt jedem Strich in den Illustrationen und jedem Satz im Text an, dass sich die Autoren mit viel Hingabe und Liebe ihrem Werk gewidmet haben. Der Schreibstil ist kindgerecht ohne zu plump zu wirken, weswegen auch Erwachsene diese Geschichte ohne Probleme lesen können. Die Kapitel sind kurz und knackig ohne abgehackt zu wirken und lassen zu, dass man immer mehr in die Welt der Ziege und in seine eigenen Gedanken eintauchen kann.
Fazit:
Auch, wenn ich gestehen muss, dass es mir schwer fällt zu begründen, was genau mich an diesem Buch so fasziniert hat, hat es sich doch einen Platz in meinem Leserherz erschlichen und wird da auch noch lange verharren.
Eine Ziege lebt auf dem Mond ganz allein. Sie begutachtet die Dinge, die mit der Zeit dort gelandet sind und denkt über ihr Leben nach. Unsere Protagonistin ist ziemlich entspannt und genießt ihr Dasein. „...und wenn man den halben Tag im Mondstaub liegen und dem Flüstern der Sterne zuhören wollte, dann könnte man das. Einfach, weil man die Ziege war.“ Sie hat einen geregelten Tagesablauf, der mit einem guten Frühstück beginnt und mit einer Entdeckungstour weitergeht, bis etwas Besonderes außergewöhnliche Maßnahmen erfordert. Das Buch ist ein Kinderbuch, enthält aber durchaus Anspielungen, mit denen eher der erwachsene (Vor-)Leser etwas anfangen kann. Bestechend für beide Zielgruppen sind die detailreichen Illustrationen, die Phantasie und Wirklichkeit der Ziegenwelt widerspiegeln. Ich habe die Ziege (aufgrund ihrer eigenwilligen Art) und das Büchlein (seiner Aufmachung wegen) schnell in mein Herz geschlossen.