Die Macht der Medizin gegen das geheime Wissen der Hebamme Marburg, 1799: Seit Ärzte die Geburtshilfe zum akademischen Fach erheben, finden Entbindungen im Gebärhaus statt unter menschenunwürdigen Bedingungen, wie die Hebammenschülerin Gesa bald herausfindet. Deshalb vertrauen sich die Marburgerinnen lieber der geheimnisvollen Elgin an, auch wenn die Obrigkeiten das Wirken der erfahrenen Hebamme als Pfuscherei abtun. Als die selbstbewusste Elgin sich weigert, mit dem Gebärhaus zusammenzuarbeiten, kommt es zu einem folgenschweren Machtkampf. "Ein spannungsgeladener historischer Roman mit kriminalistischen Elementen. Es geht an die Nerven, wenn man mit Kerstin Cantz in die Sitten und Gebräuche des 18. Jahrhunderts eintaucht." Freundin "Spannung mit Tiefgang." Oberhessische Presse
Ausgezeichneter Roman, besonders wenn Sie an detaillierten Beschreibungen der Hebammenarbeit interessiert sind. Ich fand es sehr interessant, über die Probleme zwischen Hebammen und Ärzten zu lesen, die sich aufgrund ihrer Anatomiekenntnisse überlegen fühlen. Als Männer wurden sie jedoch von Müttern nicht so leicht akzeptiert. Zum Nachdenken anregend über Würde, über die Möglichkeiten, mehr wissenschaftliche Erkenntnisse zu erlangen, wo soziales Ansehen wesentlich ist ... Brillante Charakterisierung. Sehr empfehlenswert!
Wenn man sich an den eigenartigen Schreibstil gewöhnt ist das ein tolles Buch. Absolut empfehlenswert. Man erfährt soviel aus dieser Zeit. Spannend. Nur das.Ende – das.war nix und gibt leider ein Punkt abzug. Das Buch hat einen recht gut in seinen Bann gezogen….Jedem, der etwas aus der Zeit des 18 Jhd. kennen lernen will und wie Medizin und altes Wissen miteinander harmonieren ist dieses Buch zu empfehlen.
Den Film kannte ich zuerst - der ist handlungstechnisch ganz anders, aber irgendwie auch spannender. Viele Wendungen wirken total willkürlich, und ich musste mich jedes Mal wieder neu erinnern, wer welcher Charakter ist - zum einen, weil manche Namen ähnlich sind, und andererseits, weil die Charaktere einfach nicht so einprägsam waren.
Interessante Schauplätze, spielt im 18. Jahrhundert. Gibt leider eher selten Anlass zum weiterlesen, etwas monoton. Tolle Einsichten in die Hebammen -Kunst früherer Zeiten. 😐👍
Über Jahrhunderte lag die Betreuung von werdenden Müttern und Gebärenden in den Händen der Frauen. Bis Männer der Medizin sich dem Thema widmeten und das Wissen der Geburtskunde für sich beanspruchten. Und dami das Leid und das Sterben begann. Die Hebamme Gesa Langwasser hat ihr Dorf verlassen, um einer neuen Verordnung zur Folge eine Prüfung abzulegen. Ins Gebärhaus zu Marburg kommen nur Frauen, die keinen anderen Ausweg mehr sehen. Ledige Mütter werden da unter menschenunwürdigen Umständen, Medizinstudenten als Forschungs- und Lehrobjekt vorgeführt. Auch Gesa Langwasser hat so ihre Probleme mit dem Treiben des Professors vor Ort, viel eher würde sie sich gern an, die in hohen Kreisen angesehene, Hebamme Elgin wenden, deren Vater sie wie einen Jungen in die Kunst der Medizin eingewiesen hat. Doch deren gesellschaftlicher Fall steht kurz bevor, durch die Affäre mit dem jungen Apothekerssohn, welche nicht ohne Folgen bleibt. In den Augen der Bürger hat sie sich schon viel zu lange über ihr Geschlecht erhoben und maßt sich Wissen an, das nur einem Mann zu Gesicht steht.
Ein Buch über das Geburtswesen Ende des 18. Jahrhunderts. Die Männer schwingen sich auf die letzte Bastion der Heilkunde zu übernehmen, die noch in Frauenhand ist, die Geburt und trampeln dabei einfach über bestehendes Wissen hinweg um das Rad neu zu erfinden. Spannend an dem Buch war für mich der Einblick in die Medizingeschichte. Mich fasziniert dieses Thema. Mit der Hebamme Elgin hat die Autorin auch eine sehr emanzipierte Figur erschaffen, die den obersten Herren und Professoren der Stadt trotzt. Aber auch Gesa ist vorbildlich ungehorsam, wenn es um werdende Mütter geht. Einzig blieben mir die Charaktere des Buches fremd, denn der Schreibstil ist sehr nüchtern und distanziert. Zudem plätschert das Erzählen so daher und strebt nicht merklich einem Höhepunkt entgegen, von daher weist sie ein paar Längen auf. Die Geschichte ist aber sehr gut recherchiert und gewann für mich daher an Authentizität.
Alles in allem war es interessant Einblicke in diesen Teil der Medizin zu bekommen, aber vom Hocker gerissen hat es mich nicht. Ich habe es nur gelesen, weil ich die Geschichte der Medizin spannend finde.