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Stalins ungeliebtes Kind. Warum Moskau die DDR nicht wollte

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Basierend auf sensationellen Archivfunden erzählt Wilfried Loth die Gründungsgeschichte der DDR als eine Geschichte der fortgesetzten Interessengegensätze zwischen der SED-Führung und Stalin, der bis zu seinem Tod 1953 an einer gesamtdeutschen Option festhielt. Stalin wollte weder einen Separatstaat auf dem Boden der sowjetischen Besatzungszone noch überhaupt einen sozialistischen Staat in Deutschland. Statt dessen strebte er eine parlamentarische Demokratie für ganz Deutschland an, die dem Faschismus die gesellschaftlichen Grundlagen entzog und der Sowjetunion den Zugang zu den Ressourcen des Ruhrgebiets eröffnete. Erreicht werden sollte sie in gemeinsamer Verantwortung der Siegermächte. Der sozialistische Separatstaat ist in erster Linie ein Produkt des revolutionären Eifers von Walter Ulbricht, der sich vor dem Hintergrund westlicher Abschottungspraxis entfalten konnte.

Wenn der DDR-Sozialismus nicht das Ergebnis langfristiger sowjetischer Planungen war, sondern ein Reflex der weltpolitischen Konstellation, dann stellt sich die Frage nach den Veranwortlichkeiten für die deutsche Teilung völlig neu. Überdies sind zwei Lebenslügen zerstört, die die deutsche Nachkriegspolitik entscheidend geprägt haben. die Behauptung nämlich, zu Adenauers Politik der Westintegration habe es keine Alternative gegeben, und die Legende, die Regierung in Ost-Berlin sei nichts anderes gewesen als eine Marionette in den Händen Moskaus.

285 pages, Hardcover

First published March 1, 1994

28 people want to read

About the author

Wilfried Loth

59 books2 followers
Prof. Dr. Dr. h.c. Wilfried Loth is a German historian and political scientist. He specialised in the German Question and the European unification process. Loth is a member of the European Union Liaison Committee of Historians. Since 1986 he teaches recent and modern history at the Universität Duisburg Essen (UDE).

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Profile Image for Jon Renfield.
29 reviews1 follower
December 20, 2024
The words don’t exactly leap off the page, but it’s the first history book I’ve read on this topic that seriously engages with the objectives and viewpoints of not only the Western powers but also the various Soviet actors and the assorted German political parties, both Eastern and Western, and for this reason alone it’s definitely worth a read.
Profile Image for Julian.
46 reviews4 followers
August 5, 2021
wilfried loth ist bürgerlicher historiker. politische analysen und äußerungen von ihm sind daher aus marxistisch-leninistischer perspektive fehlerhaft.
dennoch, und das ist eher selten bei bürgerlichen und rechtsradikalen historiker*innen, nimmt er stalin nicht als zwilling hitlers oder fanatischen diktator wahr (auch wenn er fälschlicherweise mehrmals den begriff diktator für stalin verwendet), sondern als rationalen staatschef der UdSSR mit mehr als legitimen interessen, gerade ggü. der sicherheit der sowjetunion. das buch führt chronologisch auf, wie die DDR in den jahren 1945-55 entstand. besonderes augenmerk wird hier auf die politik stalins (und molotows, berijas) und ulbrichts gelegt. interessant ist es gerade deswegen, weil loth zum für einen bürgerlichen historiker überraschenden fazit kommt, dass gerade stalin an einem frieden in europa interessiert war und nicht der westen, der auf deutscher seite um adenauer (und schumacher) sogleich das bündnis mit den imperialistischen mächten auch auf militärischer ebene suchte.
Profile Image for Vuk Prlainović.
37 reviews
June 24, 2021
Other than an interesting take on Beria's plans for the German problem, not a groundbreaking read by any means. The apparent controversy it caused upon publication only goes to show that the Cold War is still alive and kicking as far as western academia is concerned.
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