Why interview witnesses when all their movements and conversations have already been archived on a hard disk? Why investigate crime scenes when police drones have already photographed them from all possible angles?
A Brussels MP is found murdered near the EU capital. At first, detective Aart van der Westerhuizen is confident he can solve the case quickly using Europol's near-omniscient police computer TEREISIAS. But then he realizes the digital evidence may have been tampered with. Soon Aart becomes embroiled in a conspiracy that threatens to shake Europe to its core.
Praise for "Drone State"
A sweeping thriller about our future in the surveillance state . . . since Orwell has aged a little, it was high time for a novel like this. - Frankfurter Allgemeine Zeitung
The scariest thing about this gripping detective story is how plausible the future presented in it seems. - Technology Review
Brillant and fast-paced, "Drone State" is a treasure trove of imagination, chock-full of futuristic high-tech ideas. - Les Inrockuptibles
Gibt es gute, anspruchsvolle und aktuelle deutsche Science Fiction? Ich war überrascht, aber die Frage kann ich seit vorgestern eindeutig mit Ja beantworten.
Tom Hillenbrand wirft den Leser in seinem furiosen Science Fiction Krimi mitten ins Geschehen der Zukunft. Dabei gibt der Autor nicht den alleswissenden Erklärbären, der uns genau erläutert, wie es zu diesen Umständen kommen konnte, sondern man stolpert, wie wenn man mit einer Zeitmaschine gereist wäre, sich wundernd mitten durch die Wirren der völlig neuen politischen, ökonomischen und technischen Umwelt. Erst nach und nach erschließt sich aus der Handlung der Weg, den die Welt genommen hat, davor kann man nachdenken, Rätselraten und extrapolieren, wodurch die Ereignisse entstanden sind. Das hat mir ausnehmend gut gefallen. Ok dass ein Kaffee 1000 Euro kostet ist leicht zu erraten, das ist die Inflation, dass in Arabien irgendein Verrückter eine Atombombe gezündet hat und die gesamte Region durch Gegenschläge in eine nukleare Wüste verwandelt wurde, ist auch nicht so überraschend, aber warum zum Teufel gehört den Brasilianern und Portugiesen halb Europa? Stolz kann ich sagen, ich habe es vorher erraten, es sind die lukrativen Gezeitenkraftwerke, die durch Wellen und Tidehub sehr viel Energie erzeugen. So geht es munter weiter, alles ist sehr detailgenau logisch und komplex konzipiert, mehr will ich aber auf diesem Weg nicht verraten. Auch die Technik ist sehr spannend. Überall flitzen z.B. normale Drohnen und bionische Nanodrohnen von der Größe einer Steckmücke herum, die Menschen sind durch ihre Datenbrillen ständig online und ihre Bewegungsprofile komplett verfolgbar und durch Präkognition können zukünftige Verhaltensweisen extrapoliert werden: Big Data eingebettet in politische Ränkespiele und einen extrem spannenden Krimi mit mehreren Leichen. Herz was willst Du mehr!
Kommisar Aart von Westerhuizen ist Digitalforensiker so eine Art Cyber-CSI Ermittler, der mich in seiner Attitüde ein bisschen an Kommissar Wallander und Harry Hole erinnert, aber körperlich wesentlich fitter ist. Der Kommissar, seine Analystin und der "allwissende" Big-Data-Rechner Terry versuchen den Mord an einem Mitglied des Europäischen Parlaments aufzuklären, bei dem offensichtlich Datenspuren verwischt wurden. Ein Potpurri an Verdächtigen im Zusammenspiel mit internationaler Politik und Technologie bescheren ein bis zusletzt spannendes Mörderraten.
Auch die Sprache des Krimis ist großartig in bester Manier wurden vom Autor technokratische und literarische Stilmittel perfekt und sehr innovativ zu knackigen Sprüchen und Metaphern gemixt. "Ich würde gern noch etwas in Pazzis Bewegungsdaten der letzten vierundzwanzig Stunden herumstochern, aber anders als seine Leiche ist sein digitaler Kadaver weitgehend geschützt, zumindest bis der Untersuchungsrichter den Mist entsiegelt, was in etwa in zwei Stunden passieren dürfte"
Einen Stern ziehe ich dennoch ab, denn bei der Figurenentwicklung ist noch ein bisschen Luft nach oben. Der Leser erfährt nichts über die Traumata von Westerhuizen, die ihn nachweislich in seiner Interaktion mit der Umwelt behindern, und auch seine Analystin Ava ist einfach etwas zu flach gezeichnet. Das ist aber Kritik auf hohem Niveau, denn Krimi- und Science Fiction Plot sind hervorragend.
Eine abschließende Frage hätte ich noch an den Autor. Was ist eigentlich mit den Amerikanern passiert? Sie sind völlig vom Erdboden verschwunden. Diese Frage wurde nie beantwortet, ich kann mir auch wenig zusammenreimen und grüble immer noch. Naja Hauptsache sie sind weg ;-)
Drohnenland ist ein rasanter, gut durchdachter deutscher Science Fiction Krimi, den es einfach Spaß macht zu lesen.
Themen: der Missbrauch von Technologie, Moral in einem Überwachungsstaat, Information vs Ideen, die Grenzen von Artificial Intelligence, Realität vs computergenerierte Prognosen, Gier und unendliche Möglichkeiten, Glaube, Treue und Pflicht.
Die Technologie in diesem Roman ist einfach ein Genuss: Medienfolie, die überall aufgeklebt werden kann, um alles von den Nachrichten bis hin zu Skype-ähnlichen Telekonferenzen anzuschauen. Superrechner, die wahrheitsgetreuen Abbildungen von Orten in Echtzeit generieren können. Drohnen, die (wirklich!) überall hinfliegen können, um Data zu sammeln.
So toll diese Dinger auch sind, in den falschen Händen sind sie brandgefährlich. Wer kann aber schon sagen, wem solche Hände gehören, bevor es zu spät wird?
Um das herauszufinden, muss unser Mann bei Europol, Aart von der Westerhuizen, sich zu sehr für die Ermordung eines MEP interessieren und dem Wink mit der Zaunpfahl vonseiten der Schattenpolizei überhaupt nicht beachten. Er will es wissen, auch wenn er nicht unterscheiden kann, was Realität und was frisierte Realität ist.
Dieser Krimi ist schnell zu lesen, liefert aber ziemlich viel Stoff, die darüber nachzudenken es sich lohnt. Mir hat auch sehr gefallen, wie Hillenbrand den Mythos von dem Golem hineingebaut hat, um eine Aussage über AI zu machen.
2014 erschienen, beschreibt eine überwachte Welt um 2040. Passt wunderbar zu Hologrammatica. Welches 2018 erschien und eine Welt um 2080 beschreibt mit Reminiszenzen an 2044. Würde mich wundern, wenn beide nicht im selben Universum spielen. Aber das Hillenbrand Universum ist nicht klein und beginnt wohl mit dem Kaffeedieb im 16. Jahrhundert. Ich hatte jedenfalls viel Spaß mit dem Earl
Klasse! Leider ist der Schluss etwas zu überhastet, kommt mir so vor als wären dem Autor die Seiten ausgegangen. Aber insgesamt ein wirklich gut gemachter Roman.
Mit diesem Roman räumte Tom Hillenbrand vor 10 Jahren bei den Science Fiction Preisen ab. Februar 2015 wurde darüber auf dem Stuttgarter Stammtisch als Buch des Lesezirkels diskutiert. Auf dem Cover steht zwar Kriminalroman, was stimmt, aber "Drohnenland" ist auch ein sehr guter Science-Fiction-Roman. Wie bei den meisten Krimis steht am Anfang ein Mord. Hier ist das Opfer ein Abgeordneter des EU-Parlaments. Und da der Roman in der Zukunft spielt, wird auch virtuell ermittelt. Und wie der Titel schon andeutet wimmelt es von Drohnen, und die EU hat sich natürlich auch verändert... Kurzum ein Roman, "der die Zukunft versteht, bevor sie passiert" um mal Sascha Lobo vom Rückentext zu zitieren. Spannend ist der Roman auch, sehr spannend sogar. Erschienen ist "Drohnenland" als KiWi-Taschenbuch. Laut Autor, der auf Einladung den Stammtisch im letzten Jahr besuchte, soll aus dem Roman auch eine TV-Serie werden. Man darf gespannt sein.
Sehr durchdachtes Buch mit einem super World Building - eben eine echte Dystopie, so realistisch, als würde man wirklich in die Zukunft sehen. Aber auch sehr technisch und komplex. Ich habe das Gefühl, dass ich dadurch, dass ich manchmal nicht immer sorgfältig genug hingehört habe, einige technische Erklärungen verpasst habe. Alles in allem ist die Story aber aufgegangen. Leider hat sich das ganze in der Mitte ziemlich gezogen mit der ganzen Datensichtung und -sammlung. Dafür ging es am Ende dann ziemlich schnell. Dafür gab es auch eine tolle Wendung und extrem interessante Figuren. Außerdem wurden viele ethische Fragen aufgeworfen und generell tiefe Thematiken über das Menschsein angekratzt. Sehr interessant. Auf jeden Fall ein gutes Buch, das allerdings an einigen Stellen spannender hätte sein können. Außerdem hatte ich keine so enge Beziehung zu den Protagonisten. Doch obwohl Science-Fiction und Kriminalroman, woraus dieses Buch sich eigentlich zusammensetzt, nicht unbedingt meine Genres sind, habe ich das Buch genossen. Ich würde es auf jeden Fall weiterempfehlen, gerade wenn man sich für KI, Datenschutzdebatten und Technik im Allgemeinen oder auch die Europafrage interessiert!
Interessante Vorstellungen, vor allem die Aspekte, die nicht handlungsrelevant waren wie zb die Küstenstadt Brüssel, ein Hamburg, in dem man nur mit Booten voran kommt, das überflutete Holland und der Dauerregen hatten es mir angetan.
Von den Luxemburg-Krimis werde ich sicher auch einen kosten...
Dieser, als Kriminalroman betitelte, SF-Thriller war der SF-Hit des Jahres 2014 und wurde in allen Gazetten wohlwollend besprochen. Der Roman erinnert mit seinen futuristischen Ermittlungsmethoden ein bischen an Peter F. Hamiltons SF-Thriller "Der unsichtbare Killer", denn wie bei Hamilton geht es um eine staatliche Komplettüberwachung. Die teils nur fliegen- und mückengroßen Drohnen von Polizei und Geheimdienst schwirren allüberall, zeichnen alles auf; diese Aufzeichnungen wiederum werden von Supercomputern zu virtuellen Welten gerechnet, in denen sich reale Geschehnisse rekonstruieren – oder aber so manipulieren lassen, dass die Ermittler zu einem falschen Ergebnis geführt werden. Allerdings ist Hillenbrands Buch deutlich politischer, indem der Fall eines erschossenen Europaabgeordneten aufgeklärt werden soll. Eine wichtige Abstimmung steht an, über einen neuen EU-Vertrag, denn Großbritannien will aussteigen. Und hat die Ermordung des Abgeordneten etwa mit seinem vermutlichen Abstimmungsverhalten zu tun? Denn ja, Supercomputer Teiresias, kann auch das (Abstimmungs-)Verhalten jedes Menschen in Wahrscheinlichkeitsprozenten voraussagen. Selbstverständlich ist es verboten, Terry mit einer solchen Rechnung zu beauftragen. Selbstverständlich findet jeder Technikmissbrauch, der stattfinden kann, irgendwann auch statt... Mit diesem Roman ist Hillenbrand eine stimmige und düstere SF Zukunftsbeschreibung gelungen, in die er allerdings mit heutigen, schon im Entwicklungszustand befindlichen, Technologien wie autonomes Fahren, Datenbrillen, künstlichen Intelligenzen, etc.pp. einen futuristischen Eindruck hinterläßt....
The premise is nice and refreshing. This was written pre-Brexit, so in the future, Brexit is a thing, and it's a huge deal because the EU is now one of the greater powers. Portugal and Brazil are major players, and North Korea is now the king of cheaply produced goods. Korean culture and cuisine is popular pretty much everywhere, and some countries have ceased to exist due to climate change. Climate change is also the reason it rains perpetually in Brussels. Moreover, technology has advanced to the point where everything seems amazing to the reader's eyes. So far, so good, right?
I eat this kind of stuff up regularly. However, the whole detective crime-novel aspect of the story doesn't quite fit. The ending in particular felt forced and patched together in an attempt to wrap up the novel nicely. It didn't. It felt sloppy to me. The attempt at the romance in the novel was eye-roll-worthy. I wanted Hillenbrand to focus a lot more on Aart's cultural grief at being from a nation that no longer exists. Although he alludes to this a few times, it never gets the time it deserves.
Instead, we get to solve a crime we do not really care about. This novel would not have survived without the science-fiction elements. And thank goodness for that.
3,5 ⭐️ Hab lange gebraucht um mit den Protagonisten warm zu werden. Nach 30% war ich dann drin. Guter Thriller mit gelungenen ScienceFiction Elementen in Richtung Massenüberwachung. Mir kam der ganze Plott zu brav daher, zu klassisch strukturiert. Da finde ich das chaotische, vollgepfropfte Popkornkino in der Hologrammatica Reihe von ihm deutlich innovativer und ansprechender. Drohnenland leidet zu sehr an Erklärbärmomenten. Hier fand ich es extrem, wie oft irgendwer, irgendwem die Hintergründe erklären muss. Ist für mich immer nen billiges Mittel den Leser auf Stand zu bringen.
InhaltIm Europa der Zukunft sind im dritten Jahrzehnt unseres Jahrtausends die Ölvorräte nahezu verbraucht, ein Teil der Niederlande ist der Flutwelle nach einem Deichbruch zum Opfer gefallen und ein Kaffee kostet dann mehrere 100€-Münzen. Aart van Westerhuizen von Europol muss im Fall eines ermordeten EU-Politikers ermitteln. Der Druck auf Aart ist hoch, erwartet wird von ihm, die durchschnittliche Ermittlungszeit von weniger als einem Arbeitstag einzuhalten. Unterstützt wird er von Ava, seiner attraktiven persönlichen Analystin und Datenforensikerin, sowie von Terry, dem gerade frisch upgedateten Fahndungscomputer von Europol. Von diesem Todesfall ist der Schritt nicht weit, eine ganze Reihe von Todesfällen unter EU-Politikern neu aufzurollen. Während der Druck auf Art van Westerhuizen wächst, lässt sich nicht mehr ignorieren, dass in dieser perfekt überwachten Welt mit ihren Spiegelkabinetten zur Simulation vergangener Ereignisse alle Daten gehackt, gefälscht und manipuliert werden können. Aart muss sich fragen, wer ein Interesse daran haben könnte, die angeblich so perfekten Ermittlungsergebnisse seiner elektronischen Helferlein zu manipulieren - und gemeinsam mit Ava das perfekte Überwachungssystem überlisten.
Mit fortschreitender Technisierung werden in Tom Hillenbrands utopischem Europa immer weniger Arbeitskräfte gebraucht. Aart rechnet bereits damit, dass die Stellen der Analystinnen bald gestrichen werden. Der technische Fuhrpark im Europa von Morgen wirkt gigantisch. Jeder Bürger ist von einer Datencorona umgeben, in den persönlichen Datenbrillen und auf flexiblen Datenfolien erscheinen angefragte Informationen in kürzester Zeit. Autos bewegen sich fahrerlos und sprachgesteuert. Ein riesiges Sortiment von Arbeitsdrohnen aller Größen umkrabbelt und umfliegt die Bürger, um sie zu beobachten und Daten zu sammeln. Insektengroße Schnüffeldrohnen sammeln für Europol an Tatorten Beweismittel ein. Durch Fortschreibung persönlicher Verhaltensmuster werden Terroristen erkannt und präventiv eliminiert, ehe sie selbst auf die Idee kommen, terroristische Ziele zu verfolgen. Aart kann mit Simulationssystemen den Tathergang in 3D darstellen und selbst Teil der Abläufe werden.
In ihrem Verhalten haben die Menschen sich kaum geändert, obwohl der Umgang mit künstlicher Intelligenz und Sprachsteuerung das erfordern würde. Aart vermenschlicht seinen Fahndungscomputer und ignoriert damit, dass eine Maschine nur das beherrschen kann, was Menschen ihr zuvor beigebracht haben. Aufgrund dieser Vermenschlichung könnte man fragen: Für wie unbedarft hält Hillenbrand seine Leser eigentlich? Das Verhältnis zwischen Männern und Frauen ist noch im vorhergehenden Jahrtausend steckengeblieben. Offenbar hat Aarts Behörde ihm gezielt eine Assistent[B]in[/B] als soziale Droge zugeteilt, um ihn bei Laune zu halten und wenigstens teilweise zu kompensieren, dass es keine Teams mehr gibt.
Fazit Science-Fiction-Anteil sehr gut, Figuren flach
Das Ausgangsszenario in diesem Sciene-Fiction-Krimi und die technische Ausstattung der Zukunft haben mich zunächst gefesselt. Leider bleiben Aart und besonders seine Assistentin Ava als Personen so flach, dass die Darstellung schon beinahe sexistisch wirkt. Durch Hillenbrands Beschränkung auf einen Icherzähler und das Fehlen der Sicht anderer Personen konnte ich mein Interesse an der zweiten Hälfte des Buches nur mühsam wachhalten. Unbeantwortet blieb für mich die interessanteste Frage, wie Menschen und ihre Beziehungen sich durch den Umgang mit künstlicher Intelligenz verändern.
I was sitting on the chair, the naked skin of my short, pale legs touching its seat. I turned a page and this book briefly touched my warm hand. As a response, I felt the blood in my penis doing nothing, because I don't have one.
In other words I did not think too highly of the descriptions of the physical interactions of the main characters whose romance you could see miles and miles away and which did not really add anything to the story. The story itself was decent enough Scifi, but altogether this novel was not as good as the author's Hologrammatica and lost my interest two thirds through. I did finish it, but mostly out of spite.
Gehört dieses Buch in das Genre der Science Fiction und ist wie ein Krimi/Thriller aufgebaut oder gehört es in die Kategorie der Kriminalromane und enthält eine gute Portion Science Fiction? Wie man das auch immer einordnen möchte, der Genremix dürfte besonders für Vielleser eine willkommene literarische Abwechslung darstellen. Endlich wieder mal was Lesen, was nicht nach althergebrachtem Schema F geschrieben wurde. Und siehe da, bei mir hat es funktioniert und ich bin dem Autor Tom Hillenbrand und seinen Visionen wie eine Mordermittlung in der Zukunft aussehen könnte interessiert gefolgt und fühlte mich von diesem Buch rundum gut unterhalten.
Die Handlung spielt ein paar Jahrzehnte in der Zukunft. Der technologische Fortschritt ist enorm und die Technik hält unaufhörlich Einzug im Leben der Bevölkerung. Die Regierung der europäischen Union sorgt dafür, dass sich die Menschen der rasanten elektronischen Entwicklung anpassen müssen und nicht umgekehrt. Auf Schritt und Tritt wird man überwacht, gefilmt und die Daten werden abgespeichert und nie wieder gelöscht. Es herrscht eine totale Kontrolle der Staatsmacht über die Bürger. Da erscheinen heutige politische Diskussionen über Datenspeicherung und Rasterfahndung wie Kinkerlitzchen zu dem was der Bevölkerung in einigen Dekaden blühen könnte. Viele Leser dürften bei dieser Lektüre immer wieder an George Orwells berühmtes "1984" denken.
Inhalt: Der einflussreiche italienische Politiker Vittorio Pazzi wird ausserhalb von Brüssel im flandrischen Schwemmland tot aufgefunden. Das es Mord war steht ausser Frage und der Killer muss ein Profi sein da er trotz vielen Überwachungsmitteln unerkannt bleibt. Wer hat ein Motiv den hochrangigen Politiker zu beseitigen? Hauptkommissar Aart Westerhuizen untersucht den Fall und wird von seiner Analystin Ava Bittman und dem Supercomputer Terry unterstützt. Das etwas grösseres mit erheblicher politischer und wirtschaftlicher Sprengkraft dahinter steckt wird nach und nach klar.
Der Krimi lebt und bezieht seinen Reiz von den Gedankenspielen Hillenbrands wie unser Leben in der Zukunft aussehen könnte. Zwischendurch hatte ich aber das Gefühl, dass etwas zu viel des Guten ist und der Autor jede noch so kleine visionäre Idee die ihm während des Schreibens plötzlich in den Sinn gekommen ist mit in die Geschichte gepackt hat. Rein vom Erzählstil her ist dieses Buch hingegen nichts besonderes. Ein krimiüblicher Schreibstil der sich zügig lesen lässt und nicht vom Inhalt ablenkt aber sprachlich bewegt er sich auf mässigem Niveau.
Nach der Lektüre fragt man sich, ob die mechanisch, elektronisch, technische Evolution für die Mehrheit des Volkes, sprich die einfachen Menschen nun ein Segen oder ein Fluch ist. Für das eine Prozent der Mächtigen dürfte die Frage hingegen klar zu beantworten sein. Und so nebenbei erwähnt hoffe ich, dass der Autor sich in Sachen zukünftiges Wetter in Europa gewaltig täuscht. Pflaumenregen brrhhh …
Die Welt der Kriminalermittlungen hat sich in der Realität von Drohnenland grundlegend verändert. Drohnen dienen der Totalüberwachung und bemerken Verbrechen somit beinahe bevor diese passiert sind. Aber eben nur beinahe. Als kurz vor der Abstimmung zu einer neuen EU-Verfassung ein Parlamentarier ermordet wird, wird das technische Kriminalsystem an seine Grenzen gebracht. Das Buch ist hochpolitisch und versucht eine technische Dystopie in einer nicht allzufernen Zukunft aufzubauen. Dafür, dass das Buch so modern und fortschrittlich sein möchte, scheint der Autor mit seinen Grundüberzeugungen sehr rückständig zu sein. Das Mordopfer wird als homosexuell entlarvt, wegen seinem Sprachtonus und seiner Musikvorliebe? Frauen arbeiten grundsätzlich nicht als Ermittlerinnen, sie haben nur den Job der Datenzuspieler zuteil, das liege an der weiblichen Intuition? Im Gegensatz zu den Bräuchen in seiner Firma schläft unser Good-Guy Ermittler aber nicht mit seiner Datenassistentin, auch wenn das alle anderen machen. Wow... Was für eine Aufopferung unser Hauptcharakter doch zeigt. Ah und trotzdem beschreibt er in einem der ersten Kapitel ihre dunklen hervorstehenden Brustwarzen und den Effekt, den diese auf seinen Penis haben. (Spoiler: natürlich hält er diese sexuelle Aufopferung nicht bis zum Ende des Buches durch, was für eine Überraschung... ). Lieben wir nicht alle ein zutiefst sexistisches Buch, was sich als fortschrittlicher Sci-Fi Krimi tarnt? Nein? Lieben wir nicht? Ach Mensch, das sollte man dem Autor vielleicht mitteilen. Die Geschichte wirkt gehetzt und hat keinen wirklichen roten Faden, die Charaktere und deren Beziehungen zueinander sind nicht gut ausgearbeitet und Sci-Fi Elemente sind bestenfalls mittelmäßig. Sogar ohne den Sexismus, ist das Buch nicht wirklich gut. Mit ihm, kann ich aber wirklich nichts anderes als einen Stern vergeben.
Düstere Zukunftsvision einer total überwachten Welt, in der ein Hauptkommissar mit Hilfe einer Datenanalystin und einer künstlichen Intelligenz den Mordfall an einem Politiker aufzuklären haben. Es ist nicht der (etwas unoriginelle) Krimiplot der zu überzeugen vermag, sondern vielmehr die breit gestreuten Science-Fiction Elemente die Spass am Buch machen. Der Leser wird mit bahnbrechenden Technologien und (fast nebenbei) mit neuen geographischen Situationen konfrontiert, ohne dass alles bis ins letzte Detail erklärt wird. So verliert die Story nicht an Tempo, bleibt interessant und spannend und lenkt auch davon ab, dass die beiden Hauptfiguren (insbesondere die Assistentin) gar etwas blass daherkommen.
Eine skurile Mischung aus Cyberpunk, Humphrey Bogart und 1984 mit einem leichten Schuss Humor. Super wie Hillenbrand den Leser durch ein Horrorszenario der Überwachung führt, dass aber keiner mehr hinterfragt, weil sie sich alle schon lange dran gewöhnt haben. Mit souveränen kleinen Randbemerkung läßt er ganz nebenher ein spannendes Panorama der Lage Europas und der Welt in 30 - 40 Jahren entstehen. Bin begeistert. Volle Punktzahl.
Solider Science Fiction Krimi. Hat mir gut gefallen, weil alles irgendwie ganz passend dargestellt wird. Nur die Figuren blieben fuer mich zu blass und klischeehaft. So richtig warm konnte ich mit dem Hauptcharakter nicht werden, der immer noch so gar keine rechte Persoenlichkeit zu haben scheint. Aber es liest sich in jedem Fall spannend.
Spannende Unterhaltung in einer futuristischen Welt! Tom Hillenbrands SciFi und sein Schreibstil sind genau nach meinem Geschmack. Mir gefällt es, wie der Autor diese zukünftige hochtechnisierte Welt gestaltet hat. Direkt zu Beginn des Lesens wurde ich mitten ins Geschehen geworfen und erst im Laufe der Story erschlossen sich mir die Zusammenhänge, warum diese Welt so geworden ist bzw. sie sich so entwickelt hat. Auch die Technik wird nicht sofort erläutert, sondern die Funktion oder ihre Nutzung ergibt sich aus der Handlung. Dies erfordert sehr viel Aufmerksamkeit, macht mir aber genau deswegen so viel Spaß. Der Kriminalfall war für mein Empfinden nicht spektakulär und auch die Charaktere waren etwas blass. Dennoch fühlte ich mich sehr gut unterhalten. Ich denke, dass ich bei einem Re-Read viele "neue" Details entdecken kann.
Drohnenland ist ein spannender Krimi in einem beeindruckenden, aber auch beängstigenden Überwachungsstaat. Die Zukunftswelt, die Hillenbrand hier entwirft, ist überzeugend entwickelt und gut beschrieben.
Leider scheinen die Figuren im Gegensatz zum futuristischen Setting eher aus den 90ern zu stammen. Der Ermittler ist ein traumatisierter Alkoholiker, dem sich die hübsche, junge Analystin natürlich an den Hals wirft. Ihm fallen insbesondere ihre Brüste und ihr warmer Körper auf, eine Persönlichkeit ist bei ihr dagegen eher spärlich ausgeprägt. Auch die abfälligen Beschreibungen des übergewichtigen Vorgesetzten fand ich schwer erträglich.
Insgesamt fand ich es also ein unterhaltsames Buch, das aber in puncto Figuren ausbaufähig ist.
Takie naciągane 2,5. Tu próbka fantazji autora: insekty bioniczne, promienie panoptyczne, ortomozaiki, projekcje 360, hipnoinhalatory, drony-krety itd. w tym guście. Dla fanów fantasy. Ciekawe jaki będzie film.
Tom Hillenbrand, den ich bisher als Autor mehrerer unterhaltsamer 'Küchen'krimis kannte, beweist mit diesem düsteren Zukunftsszenario dass er auch anders kann: spannend und durchaus beängstigend, nichtsdestoweniger aber ebenso unterhaltsam wie seine bisherigen Bücher. In der von ihm entworfenen Zukunft, Mitte des 21. Jahrhunderts, sieht es nicht sehr schön aus für die meisten EU-Bürger: der Klimawandel stellt sich als mehr oder weniger fortwährender Regen dar, weite Teile Europas liegen unter Wasser; die Überwachung der Einzelnen rund um die Uhr und überall ist fast vollkommen. Dennoch kommt es noch zu Straftaten und so wird Europol-Ermittler Aart zu einem Tatort gerufen: ein EU-Parlamentarier wurde ermordet auf einem Feld gefunden. Scheinbar keine allzu schwere Aufgabe, denn dank umfangreicher Bewegungsdaten und einem entsprechenden Fahndungsrechner bleibt nichts unentdeckt. Doch Aart stößt auf Merkwürdigkeiten: Sollten Datenspuren manipuliert worden sein? Hillenbrand gelingt das Kunststück, eine Welt zu präsentieren mit vielen unbekannten Dingen, in der man sich jedoch schnell zurechtfindet, ohne dass er sie explizit erklären lässt. Stattdessen ergibt sich dies beiläufig in Gesprächen oder Aktionen der handelnden Personen, ebenso wie man in Kenntnis gesetzt wird über die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen der letzten 100 Jahre. Vielleicht fällt es aber auch deshalb so leicht, weil es letzten Endes eine Fortschreibung der Entwicklung darstellt, die sich in unserer Gegenwart bereits abzeichnet: die vorangetriebene Vernetzung aller Dinge und Menschen; die damit verbundenen Überwachungsmöglichkeiten; der Klimawandel; die Verknappung von Rohstoffen und damit einhergehende Unruhen undundund. Vieles findet sich in diesem Buch, was den Ursprung wohl in unseren Zeiten hat. Und es sind keine schönen Aussichten, was daraus vielleicht werden könnte. Und doch ist dies nur der Hintergrund vor dem sich ein Kriminalfall abspielt, der zwar erstmal sehr sciencefictionmäßig wirkt, jedoch beim Lesen immer wieder Gedanken hervorruft wie: "So weit entfernt ist das doch nicht..." oder "Das gibt es doch schon, oder?". Spannend, aber auch erschreckend. Insbesondere jetzt nach den Ereignissen in Paris, nach denen im Namen der Sicherheit die Freiheit wohl als Erstes dran glauben muss. Fast hätte ich noch den Vorleser vergessen ;-) Uve Teschner macht das richtig gut, selbst die Frauenstimmen waren gut zu unterscheiden, ohne dass er sie in irgendeiner Form nachmachte. Eine andere Tonlage und Akzentuierung - ich hatte die unterschiedlichen Personen immer vor Augen.
Drohnenland ist sicherlich einer der eher dämlicheren Buchtitel und wird dem spannend aufbereiteten Inhalt keinesfalls gerecht.
Man stelle sich eine überwachte Zukunft vor. Riesencomputer übernehmen die komplette Lebenssteuerung und beurteilen jegliche Art von Chancen und Risiken – und dies auch in der Verbrechensbekämpfung. In eben dieser Zukunft, in der auch die politischen Gewichte der Welt und in Europa sich verändert haben, ist Kommissar Westerhuizen damit beschäftigt, den Mord an einem Politiker aufzuklären. Immer weiter wird er durch seine Nachforschungen in politisch und wirtschaftlich orientierte Verschwörungen hinein gezogen.
Besonders die Details sind es, die einen an diesen Roman fesseln der weit mehr als ein bloßer Kriminalroman ist. Tom Hillenbrand zeichnet eine futuristische Welt die vorstellbar ist und somit keiner weitergehenden Erklärung bedarf. Solide erzählt er aus der Sicht des Protagonisten. Teilweise fühlt man sich an "Blade Runner" oder auch den "Minority Report" erinnert - trotzdem bleibt das "Drohnenland" komplett selbst- und eigenständig.
Besonders gefreut hat mich der kurze Verweis auf ein Zitat aus "Herr der Ringe" ... mal schauen, obs noch jemand findet ;)
Dieser futuristische Krimi beschreibt eine unheimliche, aber durchaus realistische Zukunft voller Technologie mit all ihren Vorteilen und Nachteilen. Überwachung ist praktisch und hilft bei der polizeilichen Ermittlung, aber sie schränkt eben auch die Privatsphäre ein - und wenn Computer beginnen, präventive Führungszeugnisse auszurechnen, wird die Sache weniger schön. Es ist ein unglaublich gutes Buch, sehr spannend und generell eine tolle Idee. Vom Klimawandel zum Atomkrieg zur europäischen Einheit inklusiver Rückkehr zum individuellen Nationalstolz und Brexit - Tom Hillenbrand hat den richtigen Ton getroffen, um seine Zukunftsvision zu beschreiben. Manchmal war die Exposition ein wenig zu offensichtlich, die Romanze konnte ich schon eine Meile gegen den Wind riechen, und das Ende war mir dann doch etwas zu vage und unklar. Aber davon abgesehen: Ich will mehr von diesem Protagonisten, mehr von diesem Autor, mehr von dieser Welt!
*4.5 stars Realistic and creative sci-fi detective that was nothing like I have read before. I am really impressed by the detail and creativity that went into the story. Reading it, I felt inspired to start and write a story myself. This is a very cool book!
In a world where you don’t need to interview witnesses as everything is recorded for future use. But things are not always what it seems as discrepancies show up. Evidence is tampered but why?
A fascinating read in a world where we become dependent on technology.