Zwei Jahre sind vergangen, seit die nun achtzehnjährige Miriam dem geheimnisvollen Vampir Elias begegnet ist und sich Hals über Kopf in ihn verliebte. Ende gut, alles gut? Leider nicht ganz. Denn irgendwas stimmt mit Elias nicht. Von einem Tag auf den anderen verfärben sich seine sonst blutroten Augen plötzlich teichgrün und seine vampirischen Kräfte schwinden. Miriam bleibt nichts anderes übrig, als die Initiative zu ergreifen und um ihrer beider Liebe zu kämpfen. Doch es steht mehr als ihr persönliches Schicksal auf dem Spiel, denn ohne Elias droht die Welt der Unsterblichen im Krieg zu versinken…
Jennifer Wolf lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in einem kleinen Dorf zwischen Bonn und Köln. Aufgewachsen ist sie bei ihren Großeltern und es war auch ihre Großmutter, die die Liebe zu Büchern in ihr weckte. Aus Platzmangel wurden nämlich alle Bücher in ihrem Kinderzimmer aufbewahrt und so war es unvermeidbar, dass sie irgendwann mal in eins hineinschaute. Als Jugendliche ärgerte sie sich immer häufiger über den Inhalt einiger Bücher, was mit der Zeit zu dem Entschluss führte, einfach eigene Geschichten zu schreiben.
Avril Lavignes Stimme erklang und ich lächelte in mich hinein, denn er musste mir zu Liebe Höllenqualen ausstehen.
Herrje, ich habe wieder ähnliche Probleme gehabt wie bei Band eins. Ich hatte ja die Hoffnung, dass Miriam ein wenig "erwachsener" wird, immerhin liegen zwischen den Büchern zwei Jahre. Ich hatte die Hoffnung, dass Elias ein wenig selbstsicherer wird. Meiner Meinung nach hat sich bei beiden recht wenig getan und ich habe nicht wirklich die Hoffnung, dass sich ändert, es klang jedenfalls nicht danach... Der Schreibstil ist mal wieder einfach nur toll, Jennifer Wolf schafft es immer wieder, mich damit zu begeistern und blöd ins Buch grinsen zu lassen, auch wenn ich alles übertrieben und die Charaktere eher so mittelprächtig finde. Ich bin sehr gespannt auf Teil drei, der liegt schon bereit. Ein Pluspunkt ist allerdings, dass Miriam tatsächlich Nickelback hört und damit einfach Sympathiepunkte bei mir sammeln muss. :P
Inhalt: Die mittlerweile 18-Jährige Miriam wartet zusammen mit Elias immer noch darauf, dass Calimero, ich Baby, sich in ihrem Bauch weiterentwickelt. Als sich Elias jedoch plötzlich in einen Menschen verwandelt, reisen die Beiden und Elias Großeltern Emilian und Melina zurück nach Köln. Dort werden sie von Miriams und Elias Eltern sowie von Miriams Bruder David und Elias Zwillingsschwester Ana schon sehnsüchtig erwartet, die Ältesten wollen Elias mysteriöse Krankheit aber vorerst geheim halten. Denn irgendjemand scheint die Krönung des nun verheirateten jungen Paares zu König und Königin der Vampire mit vielen Umgestaltungen unbedingt verhindern zu willen. Ist es vielleicht sogar jemand aus dem Kreis der Ältesten, der Elias und Miriam nach dem Leben trachtet?
Meine Meinung: Das Buch startet im Anwesen von Elias Großeltern in Neuseeland, wo Elias sich dann plötzlich in einen Menschen verwandelt. Schon hier gingen meine Eindrücke zum Buch ziemlich auseinander. Schön war, mehr über Emilian und Melina und deren Vergangenheit zu erfahren, und auch Elias Wandlung zu einem Menschen hat auf ein spannendes Buch hoffen lassen. Allerdings war die relativ schnelle Rückverwandlung und die Aufklärung eher unspektakulär, besonders da in der Zwischenzeit oftmals gar nichts Spannendes passiert. Da befinden sich Elias und Miriam schon wieder im Anwesen in Köln und es wird erst mal ziemlich heile Welt gespielt, sowohl Grozas und Michels sind nur um Miriams und damit Calimeros Wohl besorgt und die übertriebene Freude ist nach einer Zeit anstrengend zu lesen. Überwogen haben damit ganz klar die „Familienszenen“. Besonders nervig empfunden habe ich den Sextrieb der beiden empfunden, ständig wollen sie übereinander herfallen, dabei hätten die Szenen in Neuseeland eigentlich schon gereicht und man hätte vielleicht etwas mehr Spannung aufbauen können. Denn die zwischendurch mal eingestreuten, halbwegs gefährlichen und fesselnden Situationen waren schnell wieder abgehakt und auch nicht richtig packend. Ebenso war Ana mit ihrer überdrehten Art nur noch ätzend und auch Elias und Miriams ständige Sorge umeinander zählt in diese Kategorie. Und die Hochzeit und die Krönung fand ich einfach nur ziemlich übertrieben-alle sind glücklich, das Unheil konnte abgewendet werden, alles ist gut. Die Alltagsszenen waren zwar ganz nett geschildert, aber eben auch nicht spannend… Die einzigen wirklichen Lichtblicke für mich waren die Szenen mit David. Er ist mit seiner unterhaltsamen und ironischen Art ein super Charakter und er ist mir in diesem Band besonders ans Herz gewachsen. Die Dialoge zwischen ihm, Elias und Miriam sind einfach herrlich amüsant und ich musste richtig lachen, als er Elias als Mensch betrunken gemacht hat. Das war super und es gibt hier ein dickes Plus von mir! Vielleicht hat die Autorin ja noch mehr „Killerfragen“ wie „Wenn man einen Schlumpf würgt, welche Farbe bekommt er dann?“ oder „Warum laufen Nasen, während Füße riechen?“ parat? Schon allein das war ein Grund, das Buch weiterzulesen. Miriam war zwar manchmal auch ganz lustig, allerdings hat es bei ihr bei Weitem nicht so authentisch gewirkt wie bei David und sie ist mir mit ihrer übertriebenen Sorge und ihrer Naivität immer mehr auf die Nerven gegangen. Elias hatte im ersten Teil deutlich mehr Biss und nun fand ich ihn eher langweilig. Zwar ist er mir nicht unsympathisch, aber es gibt eindeutig stärkere Charaktere in diesem Teil. So z.B. Merkutio, dessen Vergangenheit mich sehr berührt hat und der mir mit seiner inneren Stärke immer mehr sympathisch geworden ist. Er hat ja zum Glück noch ein schlimmes Ende verhindert, die Gefahr an sich fand ich aber eher unspektakulär. Hier hätte man sich einen interessanteren Gegenspieler und ein aufregenderes Motiv suchen können. Daher für die Handlung und die Charaktere eher ein paar Punktabzüge. Cover und Schreibstil hingegen würde ich beide mit voller Punktzahl bewerten, das Cover passt gut zum Buch und die Darstellung von Elias trifft mit meiner Vorstellung von ihm überein.
Fazit: Schwächer als der erste Teil, leider fehlt die Spannung öfter. Dafür sind die amüsanten Stellen und Dialoge aber einfach super! Für Fantasyleser und Vampirliebhaber sehr empfehlenswert, von mir gibt es 4 von 5 Punkten.
REZENSION ZU ALLEN 3 BÄNDEN: Mir hat die „Sanguis“-Trilogie von Jennifer Wolf sehr gut gefallen. Jedes der drei Bücher hatte mindestens 550 Seiten und somit war genügend Platz und Zeit um alle Protagonisten nach und nach kennenzulernen. Miriam und Elias, die beiden Hauptprotagonisten, sind beide ganz zauberhaft.
Als ich mit dem ersten Band begonnen habe dachte ich erst: „Ohje.. wieder so ein Twilight-Nachahmer“, aber davon kann hier gar nicht die Rede sein. Es gibt so viel mehr zu erfahren über die Welt in der die beiden leben. Und wer glaubt, dass Vampire die einen Schnupfen kriegen können das höchste Maß an Außergewöhnlichkeit ist, hat sich geirrt. Die Trilogie bietet ein Paradies an Entdeckungen und Abenteuern, die einen richtig mitreißen können.
Mein Kritikpunkt an dieser Trilogie liegt allerdings bei den Szenen in denen es brenzlig wird. Die Seiten, die eigentlich voller Action und extrem hoher Spannung sein sollten, sind es leider nur für einen kleinen Augenblick. Nach ein paar wenigen Seiten ist der Sturm schon wieder vorbei. In dieser Reihe wurde das Augenmerk wohl eher auf das große Ganze gelegt, als auf einzelne packende Szenen.