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Berlin #1

Rostiges Herz

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„Sie war das eine Mädchen, das ich nicht haben konnte, und das seit vielen Jahren schon.“

Berlin, die rastlose Stadt am Meer. Hier ragen die Türme der Zauberer bis in den Himmel. Im Schein der Glühlichter werden rauschende Partys gefeiert. Zucker wird in Gold aufgewogen und die Geheimpolizei wacht über den zerbrechlichen Frieden zwischen Zauberern und Erfindern.

Die Erfinderin Mathilda liebt ausgerechnet Rosa, die Tochter des magischen Großmeisters von Berlin. Genau wie der Zauberlehrling Fidelio. Beide wollen Rosa auf deren Geburtstagsparty ihre Gefühle gestehen, doch sie sind nicht die einzigen mit Plänen für den Abend. Ein Mörder hat sich unter die Gäste gemischt. Die Erfinder planen eine Rebellion gegen die Zauberer. Und tief unter der Stadt liegt ein uraltes Geheimnis verborgen.

Dystopische Steampunk-Fantasy in einem zukünftigen Berlin.

427 pages, Paperback

First published October 15, 2018

3 people are currently reading
103 people want to read

About the author

Sarah Stoffers

28 books19 followers
Sarah Stoffers was born in 1982 as the daughter of two journalists. She was still very young when she realised that she was going to make writing her career, and some of her stories have already been published and awarded prizes. She also contributes to Prinz, the street magazine Hinz&Kunzt and the Hamburger Morgenpost. Wainwood House is Sarah Stoffer's first young-adult novel.

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Community Reviews

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Displaying 1 - 27 of 27 reviews
Profile Image for Jersy.
1,203 reviews108 followers
November 30, 2023
Ich fühle mich eigentlich nicht zu Urban Fantasy hingezogen, aber als Sarah Stoffers auf der Buchmesse das erste Kapiel des zweiten Teils vorlas, war ich beeindruckt, wie gut das Worldbuilding und die Gefühle der Protagonistin auf so wenigen Seiten deutlich wurden.

Hier im ersten Teil hat es dann doch ein paar Seiten mehr gebraucht, so richtig rein zu kommen, trotzdem mochte ich den Schreibstil und die Welt sehr und habe gerne von Mathilde und Fidelio gelesen. Ich habe aber auch hier wieder gemerkt, dass Urban Fantasy bzw. Steampunk mir im Worldbuilding nicht die Tiefe und in der Handlung einfach inhaltlich nicht das bietet, was ich in Fantasy suche.
Die Geschichte dreht sich zwar um einen Mord, ist aber größtenteils kein Ermittlerkrimi, was schon irgendwie erfrischend war. Eigentlich passierte den Protagonisten einfach etwas, während sie einen Todesfall verarbeiten. Dabei bleibt das Buch trotzdem recht locker.
Profile Image for Juliane Seidel.
Author 31 books33 followers
March 5, 2019
Story:
Mathilda ist Erfinderin, Rosa die Tochter des mächtigsten Zauberers von Berlin. Erfinder sind seit dem zweiten Zeitalter den Zauberern ein Dorn im Auge, habe die Erfindungen doch den Untergang der Welt verursacht und sämtliche neue Entwicklungen werden streng überwacht und im Notfall auch konfisziert. Auch der junge Fidelio, Magierlehrling der höchsten Bibliothekarin der Stadt mag Erfinder nicht, ganz besonders Mathilda, deren Herz ebenso für Rosa schlägt, wie seins. Auf Rosas Geburtstagsparty kommt es zur Katastrophe – sie stirbt in Mathildas Armen, vergiftet durch einen der Macarons, die die junge Erfinderin als Geschenk mitgebracht hat. Plötzlich ist die gesamte magische Gemeinschaft der Stadt hinter Mathilda her und die schwelenden Konflikte zwischen Magiern und Erfindern drohen in eine handfeste Auseinandersetzung umzuschlagen. Fidelio und Mathilda gehen zunächst getrennt voneinander auf der Suche nach der Wahrheit, bis sie erkennen, dass sie trotz aller Diskrepanzen zusammenhalten müssen, um nicht nur Rosas Mörder zu finden, sondern auch die Geheimnisse zu lüften, die sich unter den Straßen von Berlin verbergen …

Eigene Meinung:
Mit dem Steampunk Roman „Berlin – Rostige Stadt“ legt Sarah Stoffers nach einem Jugendbuch bei cbj ihren zweiten Roman vor. Der in sich abgeschlossene Band erschien im Herbst 2018 im Amrun Verlag und entführt den Leser in eine zukünftige Welt, die weit nach unserer Zeit spielt und in der die Magie zurückgekehrt ist und einen Großteil des Lebens der Menschen bestimmt. Obwohl der Roman die Geschichte zu einem Ende führt, bleiben einige Fragen offen, so dass eine Fortsetzung der Abenteuer von Mathilda und Fidelio möglich wäre.

Die Geschichte ist spannend und nimmt den Leser schon auf den ersten Seiten mit in das neue Berlin – eine Stadt voller Wunder und Widersprüchlichkeiten. In den hohen Türmen leben die Magier, deren Magie für Wohlstand und Sicherheit sorgen kann, die rostigen Werkstätten am Fluss sind Heimat der Erfinder, die normalen Menschen und Magiern mit ihren Erfindungen das Leben leichter machen. Die Autorin erschafft eine lebendige Stadt, die bis ins kleinste Detail geplant und beschrieben ist, so dass man sich die einzelnen Viertel und das Leben der Menschen gut vorstellen kann. Sie hat Berlin eine eigene Geschichte gegeben, die sich auf das Leben der Menschen auswirkt und die Handlungen der Protagonisten bestimmt. In dieser Welt versuchen Mathilda und Fidelio der Wahrheit auf die Spur zu kommen und herauszufinden, wer Rosa auf ihrer Party ermordet hat – beide, weil sie Rosa geliebt haben. Dabei stolpern sie auf eine Verschwörung im Hintergrund, denn zwischen schillernden Magiertürmen, verbotenen Rennen im Untergrund und einer geheimen, illegalen Rebellengruppe der Erfinder, brodelt mehr, als die beiden sich vorgestellt haben.
Sarah Stoffers baut die Handlung nach und nach auf, streut immer wieder Hinweise und legt den beiden Hauptfiguren Spuren, die mitunter auch in Sackgassen führen. Leider wirft sie, gerade zum Ende hin, gesetzte und zuvor festgelegte Dinge über den Haufen, was für ein wenig Verwirrung stiftet. Da ist zum Beispiel der von Fidelio erschaffene Kolibri plötzlich nicht mehr sein Zauber, sondern der seiner Meisterin oder die Tatsache, dass Mathilda die ganze Zeit eine Ahnung hat, wer Rosa ermordet hat, der Leser davon aber nichts mitbekommt (da die Geschichte zur Hälfte aus Mathildas Sicht erzählt wird und der Leser vom Wissen her auf ihrem Stand sein sollte, ist das ein unschöner Kunstkniff um die Spannung aufrecht zu erhalten und den Leser länger im Dunkeln tappen lässt). Auch bei anderen Dingen nimmt die Autorin es nicht so genau, baut Perspektiven und Handlungselemente ein, die man genauso gut hätte weglassen können – insbesondere, wenn sie nicht aufgelöst werden.

Die Figuren wachsen dem Leser schnell ans Herz und sind lebendig in Szene gesetzt. Sowohl Mathilda als auch Fidelio sind tolle Charaktere, die beide um ihre Stärken und Schwächen wissen und nur zusammen die Wahrheit ergründen können, ganz gleich wie wenig sie sich anfangs vertrauen. Mathilda ist eine starke, selbstständige Frau, die weiß wo ihre Grenzen liegen und deren Liebe zu Rosa ihre Triebfeder ist. In diesem Zusammenhang ist es angenehm, dass der Schwerpunkt der Geschichte nicht auf Mathildas Homosexualität liegt, denn im zukünftigen Berlin ist es vollkommen egal, wen man liebt. Queere Figuren werden daher wie selbstverständlich in die Geschichte eingebaut, ohne diesen Aspekt innerhalb der Geschichte genauer zu beleuchten oder auch nur einen Schwerpunkt darauf zu legen. Fidelio ist zu Beginn wesentlich leichter und unbekümmerter, ändert sich aber im Laufe der Geschichte und reift im Laufe der Zeit. Zu Beginn mag er ein wenig arrogant daherkommen, doch das legt er zum Glück schnell ab.
Die übrigen Figuren sind ebenfalls sehr lebendig und überzeugend – sei es der Magier der Wacht Kalim, die Artistin Ling oder die Hauptfrau Oppenheimer, die mit den Gendarmen ebenfalls im Mordfall von Rosa ermittelt. Die Autorin hat einige tolle Charaktere entwickelt, die Spaß machen und über die man gerne mehr erfahren möchte.

Stilistisch legt Sarah Stoffers einen spannenden, gut geschriebenen Roman vor, der den Leser direkt in die Straßen von Berlin entführt und die vielen Besonderheiten der Stadt lebendig macht. Hin und wieder, gerade bei Actionszenen sind die Beschreibungen zu ausführlich – manchmal wäre weniger mehr gewesen, da der Schreibstil bei einigen Szenen zu überladen und adjektivlastig wirkt. Auch stören die Rechtschreibfehler und falsche Worttrennung zunehmend, denn mit der Zeit fallen die Fehler zunehmend ins Auge und man fragt sich, ob der Korrektor geschlafen hat. Hin und wieder wirken Sätze komisch oder man verliert den Faden, gerade bei Dialogen. Das ist schade, denn insgesamt macht das Buch Spaß, ist gut geschrieben und Steampunkfans auf jeden Fall zu empfehlen.

Fazit:
„Berlin – Rostiges Herz“ von Sarah Stoffers ist ein gut geschriebener, spannender SciFi/Steampunk Roman, der mit einer komplexen Handlung und tollen Charakteren punkten kann. Die Kritikpunkte sind nicht so tiefgreifend um das Lesevergnügen zu schmälern, so dass man an Ende hofft, dass eine Fortsetzung geplant ist, um die offenen Fragen zu klären. Wer spannende, ungewöhnliche Steampunk-Romane mag und Geschichten mit queeren Figuren lesen will, in denen die Liebesgeschichte nicht im Fokus steht, sollte auf jeden Fall einen Blick riskieren. Solche Bücher wünscht man sich öfters, denn es gibt nur wenige Romane, in denen schwule und lesbische Helden Abenteuer erleben können, ohne dass eine zumeist problematische Liebesgeschichte im Vordergrund steht. Zu empfehlen.
Profile Image for Caro.
234 reviews2 followers
February 17, 2022
Dystopischer Steampunk oder so. Das ist ein unterhaltsames Buch mit interessantem Setting. Über ein paar schlecht lektorierte Stellen muss man zwar hinwegsehen, aber ich habe es trotzdem gerne gelesen und werde mir auch den zweiten Teil zulegen.
Profile Image for Tristan Lánstad.
Author 3 books6 followers
September 16, 2019
Da schon so viele andere treffende Plotzusammenfassungen formuliert haben, will ich das an der Stelle auslassen und lieber genauer schreiben, wie ich die Geschichte empfunden habe.

Berlin: Rostiges Herz ist ein sehr spannender, meist knackig geschriebener Roman mit einer interessanten Prämisse, aus der auch fast alles heraus geholt wurde. Die Story ist mehr ein Krimi als alles andere, egal was Setting und Setup im Grunde sind, und als solcher funktioniert er auch sehr gut! In klassischer "Wer war der Mörder?"-Manier gibt es falsche Verdächtigungen, Verstrickungen und am Ende auch eine schlüssige Auflösung.

Während die Story nach dem rasanten Beginn manchmal kleine Längen produziert und zwischenzeitlich die Charaktere ein bisschen richtungslos wirken, nimmt die Handlung auch immer wieder an Fahrt auf und wirft auch immer wieder neue Fragen auf. Dabei bewegt man sich durch eine wirklich magische Parallelwelt, die extrem plastisch und farbenfroh beschrieben ist und trotz des eher düster und grau wirkenden Covers wundervoll farbenfroh und fantasiegeladen ist. Nach dem Lesen finde ich es wirklich SEHR schade, dass das Cover so braun in braun und düster ist, wenn die Welt im Buch praktisch von farbenfrohen Schauplätzen BIRST. Sei es Rosas rosarote Welt mit ihrer schillernden Geburtstagsparty, Emis Turm und Dachgarten voller grün, die Hausboote auf dem Fluss oder einfach nur die Arena, alles hatte für mich einen ganz eigenen, durch die Prosa scheinenden Charakter. Allein das Zaubererviertel mit den vielen Türmen ist eine wunderbare Kulisse, oder die eindringlich geschilderte Bibliothek.

Die Vorgeschichte zu dem Untergang der bekannten Welt wird immer wieder in die Handlung eingeflochten. Während ich die winzigen Details wie die Erwähnung anderer, bekannter Städte, das U-Bahn-System oder ausgerechnet Harry Potter wirklich genial fand, muss ich leider bemängeln, dass ich zu oft merkte, wenn ich mit einem Infodump gefüttert wurde. Mehrmals tauchten settingbedingt Erzählsegmente auf, die die Charaktere mit halbem Ohr mithören und die im Grunde auch nicht unbegründet sind, aber trotzdem forciert wirken. Sie haben mir persönlich außerdem Details vermittelt, die in einem Ergänzungsband vielleicht gut aufgehoben wären, aber mir an der Story einfach nicht gefehlt haben.

Zu den Charakteren kann ich viel Gutes sagen. Tatsächlich habe ich vor allem Fidelio auf seine Art sehr ins Herz geschlossen, genauso wie Emi. Fidelios kleiner Vogel, selbst wenn er nur eine Illusion ist, war niedlich. Zusammen mit Mathilda waren die beiden gute Protagonisten, und ihre gegenseitige Abneigung erklärt sich anfangs sehr gut, genauso wie die Art, wie sei am Ende zusammengearbeitet haben. Ich fand allerdings den tatsächlichen Moment, in dem Fidelios Meinung zu Mathilda umschlug, ein bisschen schwach.
Generell ist die Charakterzeichnung im Roman aber sehr gut, fast alle Charaktere haben eine ausdrucksstarke, real wirkende Persönlichkeit mit ein paar kleinen, menschlichen Macken. Niemand ist komplett böse oder komplett gut, sondern alles ist sehr ausgewogen erzählt.

Dann gab es da allerdings Ling. Ich habe prinzipiell nichts gegen Ling als Charakter, aber tatsächlich blieb ausgerechnet sie von allen Charakteren am blassesten. Ich konnte bei ihr keine charmanten Makel oder überhaupt eine Agenda feststellen. Viel zu sehr hat sie sich immer um Mathilda und ihre eigene Geschichte gedreht. Ich hätte mir gewünscht, dass man mehr über ihre eigenen Motive erfährt, und auch ihre Gefühle zu Mathilda deutlicher werden. Obwohl sie Mathildas Langzeitgeliebte ist gab es meinem Gefühl nach mehr direkte Chemie zwischen Fidelio und Mathilda.

Was mich auch zu Mathilda und Fidelio führt - das Buch deutet immer wieder an, dass die beiden sich voneinander angezogen fühlen, und zwar nicht auf platonische Art. Ich habe mindestens fünf Stellen im Text ausgemacht, in denen sich eine*r von beiden schwämerisch über den/die andere*n äußert. Ich konnte nicht so richtig heraus finden, ob das so gewollt war und Mathilda einfach bisexuell ist, oder ob hier tatsächlich eine Bedeutungsebene entstanden ist, die so gar nicht gewollt war. Vor allem weil das Buch sonst nicht davor zurück scheut, Beziehungen explizit zu erklären, fand ich das etwas nebulös.

Mathildas und Fidelios Liebe zu Rosa wiederum fand ich sehr glaubhaft von beiden Seiten, und auch Rosas Dilemma. Auch, dass sie am Ende noch einmal ein bisschen relativiert wurde und auch weniger charmante Seiten ihres Charakters zutage kamen, fand ich passend.

Was mich aber auch zu der übergreifenden Message des Buches bringt. Während ich die Auflösung des Konfliktes zwischen Magiern und Zauberern an sich gut fand, bleibt doch zu sagen, dass hier auch eine ganz deutliche klassistische Problematik eingebaut wurde, die dann am Ende nicht wirklich irgendwo hin führte. Die Zauberer sind fantastisch reich und mächtig, in einem Maße, dass sie es faktisch nicht nötig hätten zu arbeiten. Vor allem Rosa kann es sich offenbar leisten, quasi Millionen für private Partys auszugeben. Dennoch wird der Konflikt zwischen Zauberern und Erfindern auf eine ideologische Ebene herunter gebrochen, und zwar darauf, wer Schuld an einer zurück liegenden Katastrophe hat. Aber lassen sich damit wirklich eine Geheimpolizei und die offensichtliche Armut eines Großteils der Bevölkerung rechtfertigen? Ist Rosa nicht allein dadurch, dass sie ihr Geld lieber für verschwenderische Partys als humanitäre Hilfe einsetzt, ein Komplize und Nutznießer dieses Klassensystems? Leider ein Problem, das keiner der Charaktere wirklich reflektiert, vor allem Mathilda, die sie völlig unkritisch liebt.

Nichtsdestotrotz kann ich das Buch trotz der kleinen Schwächen definitiv empfehlen! Allein schon, um dieses fantastische, farbenfrohe Berlin zu erleben. Gäbe es eine Neuauflage mit neuem Cover, dann würde ich mich sehr freuen, wenn es dieses Setting auch reflektieren würde.
This entire review has been hidden because of spoilers.
Profile Image for Roxane Bicker.
Author 19 books28 followers
April 11, 2020
Nach dem Zusammenbruch unserer Zivilisation und einer weltweiten Völkerwanderung erhebt sich aus den Trümmern eine neue Zivilisation und mit ihr kehrt die Magie in die Welt zurück.
In einem dystopischen, steampunkigen Berlin treffen die Erfinderin Mathildaund der Zauberlehrling Fidelio aufeinander. Sie beide lieben dasselbe Mädchen und wollen ihr ihre Liebe gestehen, doch alles kommt anders und plötzlich stecken die beiden in einem Mordkomplott und nichts ist, wie es scheint...

"Berlin Rostiges Herz" von Sarah Stoffer verbindet vieles: Dystopie, Steampunk, Urban Fantasy, Krimi und Verschwörung. Der Weltenbau ist gigantisch und Sarah schafft es, in einem Satz einen ganzen Hintergrund zu packen. Die Sprache ist wunderbar diffizil, klangvoll und spielerisch und verbreitet eine wunderbare Atmosphäre, die ein zukünftiges, fantastisches Berlin vor den Augen der Lesenden entstehen lässt.
Die Charaktere sind vielschichtig, ausgearbeitet und nachvollziehbar, mit Geschichte, Ecken und Kanten und hoffentlich auch mit einer Zukunft, denn nach dem Ende erhoffe ich sehnsüchtig eine Fortsetzung!
Herauszuheben ist auch die selbstverständliche Diversität, Protagonistin Mathilda ist eine lesbische Woman of Color, beides fügt sich wunderbar in die Geschichte ein.

Eine unbedingte Lese-Empfehlung!
Profile Image for Alle Bücher müssen gelesen werden.
429 reviews51 followers
November 3, 2020
Soliedes Buch, das ich mehr mögen würde wenn ich Steampunk mehr mögen würde (oder überhaupt mögen).

Schönes Worldbuilding, muggelige Atmosphäre, eine positive Gesellschaft. Viel Schönes, wenig Hässliches.
Profile Image for Sirene.
729 reviews72 followers
March 10, 2019
700 Jahre hat es gebraucht.
Vor 700 Jahren ist die Welt durch die Klimakatastrophe untergegangen, die Menschheit war am Ende. Alles war zerstört und da tauchten die Magier wieder auf.

Wir befinden uns in einer Zukunftsversion, einer Welt, die wenig an früher erinnert und keiner erinnert sich noch an die Zeit vor den dunklen Jahren.
Hier beginnt unser Abenteuer, zwischen Fingerschnipsern (den magischen Begabten) und Rostfressern (den Erfindern der Stadt), die miteinander in einem brüchigen Frieden leben.
Und wie kann es nicht anders sein, da braut sich was zusammen. Dabei gerät Mathilda, ganz ungewollt, zwischen die Fronten und verliert nicht nur ihre beste Freundin, sondern auch das Mädchen, dass sie liebte.

In erster Linie will sie natürlich herausfinden, wer sie umgebracht hat, genauso wie der junge Magier Fidelio, der auch sein Herz an Rosa verloren hatte und sich sicher ist, dass Mathilda die Mörderin ist.
Aus einem Katz und Maus Spiel durch Berlin, wird eine gefährliche Reise, mit mehr Toten und Gefahren, als die beiden erwartet hatten.

Auf jeden Fall wird einem schnell klar, es steckt viel mehr hinter dem Tod von Rosa und es ist nicht nur eine magische, phantasievolle Geschichte, sondern auch furchtbar spannend aufgebaut. Mit jeder Seite steigt die Spannung, es gibt verbotene Rennen, gefährliche Zauber, eine Rebellion und einige interessante Charaktere, die alle eine Rolle spielen in der Geschichte. Doch es kommt schnell die Frage auf, wem kann man vertrauen?

Das ganze Geschehen erleben wir aus der Sicht von zwei Personen – Mathilda und Fidelio, die Rosa sehr nahe standen und mit den beiden haben wir auch eine unterschiedliche Sicht aus beiden Parteien der Stadt.

Mathilda ist eine starke junge Frau, die auch ihre verletztliche Seite zeigen kann und dass sie sich zum anderen Geschlecht hingezogen fühlt, ist mal was neues in der Fantasy. Es ist noch ein Thema, dass wirklich selten eingebaut wird, aber die Autorin schafft es ganz locker die Beziehung der beiden einzubringen.

Fidelio, also dieser junge Mann kann Herzen brechen! Er ist markant, sympatisch und verdammt gut darin Illusionen zu schaffen, auch um sich herum. Er hatte mir gleich mit seiner etwas rebellischen und auffälligen Art gefallen.

Zu der Welt könnte ich ebenfalls sehr viel schreiben. Zu aller erst, die Beschreibungen hatte mir wirklich gut gefallen, ich konnte mir gleich alles vorstellen und die Stimmung richtig spüren.
Einerseits haben wir hier eine Steampunk-Welt, wir befinden uns oft in der chaotischen Werkstatt von Mathilda und andererseits gibt es noch eine ganz anderer Seite der Stadt, die wir oft durch Fidelio kennen lernen: die magischen Orte, wie der Zaubererturm.
Es ist ein richtig gelungener Mix aus den beiden Dingen und macht einfach Spaß zu lesen. Es gibt viele schöne, gefährliche und mysteriöse Orte in Berlin oder unterhalb von Berlin, zu entdecken.

Ein rundum gelungenes Steampunk-Abenteuer mit einer guten Portion Magie und viel Spannung! Bis zur letzten Seite läuft die Jagd nach dem Mörder und die Auflösung des Geheimnisses, dass alles miteinander verbindet. Wir gelangen an aufregende, mysteriöse Orte, stellen uns Gefahren und die Seiten vergehen wie im Flug!
Wer Lust auf ein magisches Steampunk-Abenteuer hat, dem kann ich das Buch ans Herz legen und alle, die bis jetzt wenig mit dem Genre zu tun hatten, für die wäre Berlin: Rostiges Herz ein guter Start.
Profile Image for Letanna.
1,947 reviews60 followers
November 20, 2018
Die Erfinderin Mathilda ist in Rosa verliebt, die Tochter des Großmeisters von Berlin. Aber sie ist nicht die Einzige, die um Rosa buhlt, denn auch der Zauberlehring Fidelio ist an ihr interessiert. Bei Rosas Geburtstatsfest wollen beide ihre Chance nutzen und ihre Gefühle offenbaren. Nur kommt es völlig anderes als erwarten, denn auf dem Fest geschieht ein Mord und auf einmal müssen Mathilda und Fidelio zusammenarbeiten, um den Täter zu finden.

Schon als ich das Cover zu diesem Buch gesehen habe, wusste ich, dass ich es unbedingt lesen muss. Ich lese nämlich total gerne Steampunk und das hier klangt sehr vielversprechend. Die Autorin entführt den Leser in ein alternative Welt. Diese hat sich sehr verändert, nachdem eine Klimakatastrophe fast alles zerstört hat. Jetzt nach 700 Jahren haben die Zauberer die Welt neu aufgebaut und die Menschen und Zauberer haben sich nach einige kriegerischen Auseinandersetzungen arrangiert. Diese Welt mit ihrer Luftschiffen, Erfindungen und ihrer Magie hat mich sehr fasziniert. Die Autorin erzählt das ganze sehr spannend und beschreibt die Welt sehr detailliert. Sie mischt Steampunk-Elemente mit eine wenig Fantasy, was mir unheimlich gut gefallen hat.

In dieser Welt ist die Erfinderin Mathilda groß geworden. Mathilda ist eine sehr intelligente und rebellische junge Frau, die lieber an ihren Maschinen bastelt, als auf Feste zu gehen. Sie ist in Rosa verliebt, einer jungen Frau, die gesellschaftlich weit über ihr steht. Denn Rosa ist die Tochter der Großmeisters von Berlin und will eigentlich den Zauberlehrling Fidelio heiraten. Eigentlich mag ich ja keine gleichgeschlechtlichen Liebesgeschichten in Romanen, aber hier wird die Romanze nur als Nebensache erzählt. In erster Linie geht es um den Mord, in den Mathilda und Fidelio verwickelt werden und der sie unfreiwillig zu Verbündete macht.

Insgesamt kann ich hier eine klare Leseempfehlung aussprechen und vergebe die volle Punktzahl.
Profile Image for Nils Krebber.
Author 7 books6 followers
March 7, 2020
Sehr#bücherhamstern #diversitychallenge


Sarah Stoffers findet in ihrem Roman eine spannende Zukunftsversion Berlins, und greift dabei gekonnt aktuelle Problemthemen auf, ohne belehrend zu wirken. In ihrer Welt gibt es dank Klimawandel und Weltkriegen eine neue Geographie, Berlin ist direkt am Meer gelegen und befindet sich in einer prekären Balance zwischen der herrschenden Magierkaste und den verachteten, aber nützlichen Erfindern.
Da sich sowohl Magier (selbsterklärend) als auch Erfinder (steampunkig) kaum mit realen Gruppen vergleichen lassen kann sie so die Themen Macht und Unterdrückung thematisieren ohne die in unserer Welt vorhandenen Probleme zu wiederholen und damit zu bagatellisieren. Eine meines Erachtens nach ständige Gefahr bei fantastischen Werken, die sich zu nahe an existierenden Kulturen oder Gruppen orientieren und sich dann gerne entschuldigen, wenn sie schädliche Klischees wiederholen.
Stattdessen nutzt sie diese neue Gesellschaft und deren Konflikte, während dafür Rassismus und Homophobie verschwunden sind - zumindest ist ihr erfrischend diverser Cast nie mit diesen Problemen konfrontiert.
Keine Angst, es gibt genug andere, denn neben einem fairen Krimi (Wer ist der wahre Mörder?) gibt es Verfolgungsjagden, geheimnisvolle Maschinen und schlussendlich die Suche nach der Wahrheit um die Gründung dieses neuen Berlins.
Also, auf zum Amrûn-Shop und loslesen!
https://amrun-verlag.de/produkt/berlin/
Profile Image for Larakaa.
1,050 reviews17 followers
February 4, 2021
A fresh setting with interesting and diverse characters and an exciting story.
Profile Image for Mia.
56 reviews7 followers
July 24, 2020
+ queer & interesting, 3-dimensional characters
+ world-building
+ the whole setting is just A++++

- the plot is somewhat foreseeable, but even then the book makes the ways of getting there very very exciting and there are still some twists and turns that were unexpected for me as well.

4/5 since it took a bit for me to get really into it.
88 reviews
August 14, 2021
Berlin, hunderte Jahre in der Zukunft, von Rost zerfressen, von Magie beseelt, bewohnt von den Erfindern und den Zauberern, deren Viertel getrennt voneinander existieren. In dem einen beleuchten Glühbirnen die Straßen, in dem anderen magisch erzeugte Lichtquellen. Mathilda ist eine Erfinderin, betreibt ihre eigene kleine Werkstatt und liebt ausgerechnet Rosa, die Tochter des magischen Großmeisters. Genauso wie der Zauberlehrling Fidelio. Während Mathilda Rosa auf deren Geburtstagsparty ihre Liebe gestehen will, möchte Fidelio ihr einen Heiratsantrag machen. Doch nicht nur die beiden haben einen Plan, auf die Party hat sich ein Mörder geschlichen. Die Erfinder planen eine Rebellion gegen die Zauberer und tief unter der Stadt verbirgt sich ein uraltes Geheimnis.

Ein von Erfindern und Zauberern bewohntes Berlin, von rostigen Röhren durchzogene Viertel, prunkvoll eingerichtete Straßen, Zucker wird in Gold aufgewogen, lebendige Illusionen, Fluggleiter und eine in Gang gesetzte Rebellion. Zwei außergewöhnliche Charaktere, die unabhängig voneinander versuchen, den mysteriösen Mord an ihrer großen Liebe aufzudecken. Direkt ab der ersten Seite nimmt uns die Autorin in eine steampunkische, fantastische Welt mit, die durch ihren bildhaften und detaillierten Schreibstil einen regelrechten Film vors innere Auge projeziert. Ich hatte während des Lesens tatsächlich das Gefühl, selbst durch die verrauchten oder prunkhaften Straßen zu schlendern und man riecht entweder die Süße der Gebäcke, bewundert die umherschwirrenden Illusionen oder hat den Geruch von Öl in der Nase. Dennoch verliert sich die Autorin nicht in unnötigen Beschreibungen und benötigt keine unzähligen Seiten um nur einen einzigen Raum zu veranschaulichen. Ihre Art zu schreiben vermittelt die Grundstimmung des Buches ausgesprochen gut, sodass der steampunkische Flair zum Leser übergreift. Da ich ein begeisterter Fan von Steampunk bin, haben mir die geschriebenen Bilder von ratternden Zahnrädern, zischenden und knisternden, polternden und dampfenden Maschinen und Fliegerbrillen besonders gut gefallen, zauberhafte Illusionen und kleine magische Spielereien haben dafür mein Fantasyherz höher schlagen lassen. Zwei völlig verschiedene und widersprüchliche Welten treffen aufeinander und leben nebeneinander her. Dieses Zusammenspiel von knisternder Magie und rumorenden Maschinen hat mich regelrecht an die Seiten gefesselt und so schnell nicht wieder losgelassen.

Doch nicht nur bei der Darstellung des Schauplatzes an sich zeigt sich die Liebe für Details, auch bei den lebendig gezeichneten Haupt- und Nebencharakteren ist dies deutlich spürbar. Mit Fidelio und Mathilda hat die Autorin zwei Charaktere erschaffen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Mathilda, die freche, selbstbewusste, taffe und nicht auf den Mund gefallene Erfinderin, die sich garantiert nicht davor scheut, ihre Finger schmutzig zu machen und Fidelio, der luxusbevorzugende, von sich überzeugte Zauberlehrling erzählen uns vorwiegend die Geschichte, durch die auch das angespannte Verhältnis zwischen Zauberern und Erfindern, zwischen Rostfressern und Fingerschnipsern, wie sich die Parteien abfällig gegenseitig betiteln, deutlich wird. Mathilda und Fidelio sind zwei authentische und gut durchdachte Charaktere, die dadurch sehr greifbar wurden, sie haben nicht nur starke Momente, sondern schwächeln auch mal und auch sie stehen mal ratslos da und wissen einfach nicht weiter. Durch sie entdecken wir nicht nur das “neue” Berlin, sondern auch das “alte”. Man erlebt ihre anfänglichen Bedenken, ihre Abneigung gegenüber der anderen Fraktion mit und auch die erste Skepsis ist deutlich spürbar. Mit ihnen erleben wir die Geschichte des einstigen Berlin, wie wir es kannten und wie es zu dem wurde, wie es die beiden nun kennen. Doch nicht nur Fidelio und Mathilda ermöglichen uns einen Einblick in ihre Welt, auch tragende Nebencharaktere kommen zu Wort, wodurch die Geschehnisse rund gemacht werden. Besonders angetan haben es mir ein kleiner Kollibri, der Fidelio als Illusion begleitet, als Geschenk seiner Lehrmeisterin aber auch Ling, eine lockere Affäre Mathildas, die auch so manches Geheimnis birgt, was zum Ende hin leider recht offen bleibt und nicht ganz abgeschlossen zu sein scheint.

Ein Berlin, wie wir es nicht mehr erkennen würden. Die Menschheit hat die Welt an ihre Grenzen getrieben. Atomare Kriege und ein vernichtender Klimawandel, hervorgerufen durch machtgierige Menschen stürzt die Welt ins Verderben. Längst verschollene Magiebegabte tauchen aus der Versenkung auf, um die Welt vor ihrem völligem Untergang zu bewahren. 800 Jahre nach der neuen Zeitrechnung existieren Teile der Welt nicht mehr und das ursprüngliche Berlin ist verschüttet gegangen unter Metall und Eisen. So werden in einstigen U-Bahntunneln illegale Fliegerrennen veranstaltet und umso tiefer man in diese Tunnel gerät, umso mehr Geheimnisse werden zutage gefördert. Mathilda und Fidelio auf ihrer Mission zu begleiten, den wahren Mörder ihrer Liebe zu überführen, war ein wirklich spannendes und fesselndes Abenteuer. Durch überraschende Wendungen und gestreuten Brotkrumen ist man selbst am Zweifeln, ob angeblich Verbündete wirklich diejenigen sind, als die sich ausgeben und ob angebliche Feinde nicht eigentlich Freunde sind. So ist auch der Ausgang der Geschichte nicht vorhersehbar und man wird immer wieder überrascht. Auch das, was zwischen Mathilda und Fidelio geschieht hat mich nicht mehr losgelassen und bei den beiden habe ich wirlich mitgefiebert, wie sich die “Beziehung” zwischen den beiden entwickelt und bin mit dem Ausgang angenehm überrascht. Das spielt allerdings eine recht nebensächliche Rolle, es geht vielmehr darum, dass man als Leser das rostige Berlin erlebt und mit darin umherwandelt.

Eine wirklich fesselnde und bewegende Geschichte mit eigensinnigen Charakteren und einem fidelem Kollibri, der wahrscheinlich vielen ans Herz wachsen wird ;).
Profile Image for Elaine Ker.
1,646 reviews22 followers
February 22, 2022
Die Welt, die wir hier betreten, ist sehr einfallsreich, sowohl mit der Magie und die Maschinen, aber auch der politische Kontext fand ich interessant. Obwohl es vom Anfang an ziemlich klar war, wer Bösewicht und Mörder waren.
Ich habe ehrlich gesagt Mühe gehabt, dieses Buch zu lesen... Vielleichtliegt es daran, dass Deutsch nicht meine erste Sprache ist, und die Sätze waren nicht immer einfach zu verstehen. Aber Sprache beiseite : es ist immer schwieriger für mich, mich für Geschichten zu interessieren, wo die ProtagonistInnen sehr isoliert sind. Ich liebe Freundschaften, und dieseS timmung, wenn Figuren Hilfe in Schrescklichen Situazionen finden. Das war hiernicht so sehr der Fall... Die Geschichte ist aber sehr interessant und mysteriös, und die letzten25% waren richtig spannend.

Profile Image for Moe.
184 reviews16 followers
October 15, 2019
In einem zukünftigen Berlin, das nach vielen Naturkatastrophen mittlerweile am Meer liegt, hat sich die Gesellschaft in Erfinder und Zauberer aufgeteilt. Sarah Stoffers hat in ihrem Roman eine Mischung aus Fantasy und Steampunk geschaffen, in der eine Reihe vielfältiger Charaktere agieren. Fidelio, der kurz vor seiner Prüfung zum Zauberer steht, und die Erfinderin Mathilda sind beide in Rosa verliebt. Am Abend, an dem sie ihr beide ihre Liebe gestehen wollen, wird Rosa jedoch vergiftet. Angeblich sollen die Erfinder etwas damit zu tun haben, doch sowohl Mathilda als auch Fidelio werden misstrauisch und wollen auf eigene Faust herausfinden, warum Rosa ihnen genommen wurde.
Profile Image for Der blaue Buchling.
Author 12 books33 followers
October 12, 2020
Alles, was ich mir von Steamfantasy wünsche: ein diverser Cast mit sehr unterschiedlichen Figuren, vielfältige weibliche Charaktere, ein ausgezeichnetes Worldbuilding, das mit dem Plot zusammenhängt und eine vielfältige Kulisse schafft und überhaupt ein spannender Plot, der einen bei der Stange hält, bis man an den Enden endlich erleichtert und begeistert aufatmen kann. Die schlussendliche Konfrontation mit der wahren Antgonisten-Person hatte vielleicht nicht ganz so viel Kraft wie erwartet nach dem wundervoll aufgebauten Spannungsbogen, aber das ist leicht zu verzeihen angesichts der vielen anderen Stärken des Romans. Ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil!
Profile Image for Bücherhöhlenkobold.
73 reviews2 followers
May 25, 2019
Darum geht’s:
In einer postapokalyptischen Welt hat die Menschheit die Magie wiederentdeckt und in Berlin, der mächtigen Stadt am Meer, leben Zauberer und gewöhnliche Menschen Seite an Seite. Während die Zauberer in ihren luxuriösen Türmen thronen, sind die Verhältnisse für die meisten Anderen schlichter und und zuweil mühsam. Es gibt viel Unmut gegen die „Fingerschnipser“, vor allem von Seiten der Erfinder, die Dinge gerne mit guter, alter Handwerkskunst regeln, statt sich von Magiebegabten abhängig zu machen.
Eine von ihnen ist die junge Erfinderin Mathilda, die ausgerechnet in ihre langjährige Freundin Rosa verliebt ist, die Tochter des magischen Großmeisters. Als sie Rosa auf deren Geburtstagsfeier endlich ihre Liebe gestehen will, muss sie feststellen, dass sie in dem ehrgeizigen Zauberer Fidelio einen Konkurrenten hat. Doch das ist nicht das Schlimmste, denn auf Rosas Party hat sich ein Mörder unter die Gäste gemischt.

Meine Meinung:
Das intensive Cover, das mit all den Zahnrädern förmlich „STEAMPUNK!“ schreit hat direkt meine Aufmerksamkeit geweckt und auch der Klappentext klang vielversprechend. Sogar nach dem Lesen, bekomme ich noch ein angenehmes Kribbel, wenn ich mir die Beschreibung noch einmal ansehe. Trotzdem hat das Buch es nicht geschafft, mich bis zum Ende zu fesseln. Warum ist das so?
Nun, zunächst einmal möchte ich erwähnen, dass ich den Einstieg grandios finde. Die Vorgeschichte ist toll erzählt und mich fasziniert, dass der Roman so weit in der Zukunft spielt. Auch der Beginn von Mathildas Handlungsstrang gefiel mir gut, ich war direkt „drin“, kam schnell voran und war begeistert von der fremdartigen Welt.
Aber dann, kurz nach den Geschehnissen auf Rosas Party, die die eigentliche Handlung in Gang bringen, hat das Buch mich irgendwie verloren. Langsam wurde das Lesen immer anstrengender, machte mir keine Freude mehr und ich verlor das Interesse. Hauptgrund dafür war, dass ich den „roten Faden“ des Romans nicht erfassen konnte. Mir war nicht klar, wohin die Handlung führen soll, was die Hauptfiguren planen, welche Motive sie haben und was das eigentliche Thema ist. Das führte dazu, dass ich ständig das Gefühl hatte, keine der Figuren wüsste so Recht was sie tun tun hatte und entsprechend fiel es mir schwer, mit jemandem „mitzufiebern“, da ich gar nicht wusste, was ich mir überhaupt für die Figur wünschen sollte.
Erzählt wird vor allem aus zwei Perspektiven, Mathildas und Fidelios, die einander mehr oder weniger feindlich gesinnt sind. Das macht es schwierig, sich für eine Seite zu entscheiden (was möglicherweise aber beabsichtigt ist). Einige Szenen werden nacheinander aus beiden Perspektiven geschildert, was mich leider gelangweilt hat. Fidelio war mir ziemlich unsympathisch und ich hätte mir auch etwas mehr Komplexität in seinen Wesenszügen erhofft. Er erschien mir sehr oberflächlich und eintönig.
Abgelenkt haben mich zahlreiche Fehler im Text (fehlende Wörter, verdrehte und fehlende Buchstaben), so dass mein Lesefluss stark gebremst wurde und das Lesen für mich ermüdend war.
Das Setting sprach mich zu Beginn sehr an und generell fand ich die Kombination der Elemente Zukunft, Magie und Steampunk interessant. Aber da im weiteren Verlauf nur wenig Spektakuläres hinzukam, was nicht mit Magie zu tun hatte, spielte es für mich immer weniger eine Rolle, dass der Roman in der Zukunft spielt.
Zwischendurch, auch das muss ich erwähnen, gab es immer mal wieder Szenen, die spannend geschrieben waren, so dass ich die Szene für sich allein genommen interessant fand. Danach fehlte mir aber wieder der große Zusammenhang.
Einzelne Szenen konnte ich mir auch sehr gut vorstellen, da sie sehr anschaulich beschrieben waren, während mir das mit anderen jedoch überhaupt nicht gelang. Ich musste einige Male sogar meine Vorstellungen korrigieren, weil der Text etwas anderes vermittelte, als ich angenommen hatte. Das war sehr irritierend und ich kann gar nicht genau sagen, wie diese Disharmonie zustande gekommen ist.
Da ich beim Lesen immer genervter wurde und wirklich das Interesse verlor, habe ich mich im zweiten Drittel entschlossen, das Buch nicht zu Ende zu lesen.
Insgesamt finde ich, „Berlin: Rostiges Herz“ ist ein schöner Roman, den ich gerne gemocht hätte, der aber einfach nicht so recht mit meinen Lesebedürfnissen harmoniert hat.

Fazit
Eine fabelhafte Idee, die mich leider nicht bis zum Ende fesseln konnte
Profile Image for Mein Regal voller Regenbögen.
215 reviews8 followers
May 4, 2019
Buchcover sind wie die Visitenkarte einer Geschichte. Manchmal sind sie absolut treffend, manchmal verbirgt sich hinter einer wundervollen Aufmachung eine herbe Enttäuschung, und genau so hinter einem nichtssagenden, oder auch abschreckenden ersten Bild etwas richtig Geniales. Bei „Berlin – Rostiges Herz“ war ich wirklich gespannt, ob die Erzählung hält, was dieses gigantisch schöne Cover verspricht. Sie tut es!

Die Menschheit hat die Welt an den Rand des Abgrunds getrieben. Ein atomarer Krieg und der extreme Klimawandel haben das Gesicht der Erde verändert. Fruchtbare Gebiete wurden zu Wüsten, London ging in den Fluten unter und das Berlin, wie wir es heute kennen, gibt es nach der Epoche der dunklen Jahren nicht mehr. In dieser Zeit, in der die Menschheit am Boden lag, kam längst Vergessenes wieder zu Tage. Menschen mit der Gabe der Magie und Wesen, die wir heute nur aus phantastischen Geschichten kennen, betraten neben den normalen Überlebenden abermalig die Bühne. Circa 800 Jahre nach Beginn der neuen Zeitrechnung pulsiert in den Überresten unserer Hauptstadt wieder das Leben. Sarah Stoffers hat mich an die Hand genommen und mich in dieses andere Berlin entführt. Ich bin eingetaucht in die schillernde Welt der Zauberer und durch die engen, lauten und dreckigen Straßen gelaufen, die die Werkstätten der Erfinder beherbergen, und ich habe Mathilda und Fidelio auf ihrer spannenden Suche nach der Wahrheit, sie so viel tiefgreifender ist, als zuerst vermutet, begleitet.

- Auf den Straßen drängten sich die Menschen. Sie riskierten Körperteile, wenn sie vor Omnibusse sprangen oder zwischen Bierkutschen hindurch schlüpften. Zu allen Seiten gellten Hupen auf, laut genug, um das Hämmern zu übertönen. … Zwischen den Backsteinmauern und den Blechverschlägen staute sich die Hitze, bis die Luft über dem Pflaster flirrte. In den Kanälen warf das braune Wasser schmatzende Blasen. Es roch, also ob etwas Großes darin gestorben wäre, ein Leviathan etwa, oder einer der letzten Drachen. – (S. 76)

Die Autorin besitzt eine ausgeprägte Liebe zum Detail, was sich in dem toll ausgebauten Setting, in den vielen unterschiedlich gezeichneten Haupt- und Nebencharakteren aber auch in vielen kleinen Feinheiten innerhalb der Geschichte wiederspiegelt. Einer dieser, nicht nur im sprichwörtlichen Sinne, Farbtupfer und gleichzeitig eines meiner Highlights ist ein kleiner Kolibri, eine Illusion, die für Fidelio als Geschenk von seiner Lehrmeisterin erschaffen worden ist. Dadurch, dass die Geschichte zum größten Teil entweder aus Mathildas oder Fidelios Sicht erzählt wird, bekommt man direkten Zugang zu ihren Gedanken und Empfindungen, was die Figuren für mich sehr greifbar machte. Gleichzeitig werden auch die jeweiligen Eigenheiten von Erfindern und Zauberern, von Rostfressern und Fingerschnipsern, wie sie sich gegenseitig abschätzig betiteln, und auch deren angespanntes Verhältnis zueinander deutlich. Es brodelt unter der Oberfläche. Die Entwicklung, die sich ändernde gegenseitige Wahrnehmung, die die Erfinderin und der Zauberer durchlaufen, während sie sich auf die Suche nach demjenigen machen, der ihnen die Frau, die sie lieben, genommen hat, fand ich großartig. Durch einige unvorhergesehene Wendungen bleibt die Story bis zum Schluss absolut spannend und unvorhersehbar. Einige Fragen bleiben allerdings unbeantwortet und würden Raum für eine Rückkehr in die verfallenen U-Bahn-Tunnel, die engen Gassen und die prunkvollen Türme Berlins schaffen. Ich würde mich sofort wieder mit auf die Reise begeben.

„Berlin – Rostiges Herz“ ist ein Buch voller Überraschungen, mit außergewöhnlichen Schauplätzen und unverwechselbaren Charakteren. Steampunkt - dystopisch, magisch - der aber trotz seines Detailreichtums nicht überladen wirkt und meiner Meinung nach auch für Leser etwas ist, die der technisierten Fantasy ansonsten skeptisch gegenüberstehen. Von mir bekommt die Geschichte um das Geheimnis im Herzen Berlins eine 100%ige Leseempfehlung.
Profile Image for Andrea Weil.
Author 8 books6 followers
November 17, 2021
Ich hatte vorab so viel gehört, dass meine Erwartungen ziemlich hoch waren, und ich freue mich zu sagen, dass sie in den für mich wichtigen Punkten nicht enttäuscht wurde: Eine faszinierende Welt, unverwechselbare Stimmung, die sofort Lust auf mehr macht, zwei Charaktere mit Stärken und Schwächen, mit denen ich mitfühlen konnte, selbst wenn sie sich als Antagonisten gegenüberstanden, Diversität ganz selbstverständlich nebenbei. Das alles hat das Buch zu einem absoluten Vergnügen gemacht und die Kleinigkeiten überstrahlt, für die ich einen Stern abziehe: Einschübe aus der Sicht von Nebenfiguren, die man auch hätte streichen können und damit die Spannung sogar steigern (sie wirkten mehr wie ein Teaser für die Fortsetzung, die ich noch nicht gelesen habe, um zu wissen, ob das stimmt - ich kann das einfach nicht leiden, wenn Perspektiv -Figuren nur kurz angerissen und nicht dreidimensional werden können. Bin da empfindlicher als andere, die meisten werden sich daran gar nicht stören). Dasselbe gilt für den Prolog, der ein bisschen zu viel vorwegnahm, was die Geschichte ohnehin vorführte, nicht zuletzt den großen Twist erahnbar machte. Trotzdem wollte ich immer wissen, ob ich wohl recht hatte, und der Weg zum Ziel ist die Reise absolut wert. Jetzt freue ich mich auf Band 2.
Profile Image for christinchen.
29 reviews
September 1, 2023
Der Perspektivenwechsel hat es mir am Anfang sehr schwer gemacht, ins Buch zukommen. Ich war mir im ersten Drittel sicher, dass es nichts für mich ist. Man muss sich erst einmal auf die Welt und die Charaktere einlassen, da reißt der ständige Wechsel einen leider sehr schnell raus, vor allem da Mathildas Geschichte sehr viel spannender anfangs ist als Fidelios.

Aber man gewöhnt sich dann doch daran und ich möchte die Einsicht, die es in die doch sehr verschiedenen Charaktere gibt, nicht mehr missen.

Es ist sehr spannend geschrieben! Ich konnte es kaum aus den Händen legen. Bis zum Ende hat man dutzende offene Fragen und zu viele lose Fäden, die alle scheinbar nicht zusammenpassen wollen, bis sie in einem grandiosen Finale aufgelöst werden.

Auch das Worldbuilding ist sehr schön und extrem gut in den Text eingewoben. Die Beschreibungen sind toll formuliert und trotz des fantastischen Settings kann man das heutige Berlin noch wiedererkennen (über die Kobolde musste ich jedes mal lachen).
Profile Image for Nachtfalter.
51 reviews5 followers
January 31, 2023
Dieses Buch ist ein Traum von der ersten bis zur letzten Seite. Eine spannende Geschichte, eine undurchsichtige Vergangenheit, Figuren voller Leben. Es wird nicht ein einziges Mal langweilig und immer wenn man denkt, man hat alles gesehen, was dieses Berlin zu bieten hat, kommt doch noch etwas Neues zum Vorschein.
Auch zeigt das Buch, wie einfach es ist, viele diverse Figuren offenbar kinderleicht einzubauen. Diese Vielfalt an verschiedenen Kulturen ist eine willkommene Abwechslung zur sonst immer-weißen Phantastik.
Ich freue mich jetzt schon auf den zweiten Teil!
Profile Image for Karina Benedik.
957 reviews2 followers
July 9, 2019
Interessante Geschichte, manchmal für mich schwer greifbar. Ich habe noch nicht viele Bücher in dieser Richtung gelesen, aber im Mittelteil habe ich mir etwas schwer getan, das eigentliche Thema war nicht ganz klar. Der Beginn und das Ende hat mich aber in jedem Fall überzeugt. Mathilda und Fidelio fand ich sehr sympathisch und interessant dargestellt. Das Cover ist der absolute Hammer, die Illustration bei den einzelnen Teilen wunderschön gestaltet.
Profile Image for Ingrid.
827 reviews7 followers
July 15, 2024
Berlin in einem Zeitalter, nachdem der Mensch die Erde sehr nachhaltig verwüstet hat. Die Bevölkerung besteht aus Zauberern und Erfindern. Wir begleiten eine Erfinderin, Mathilda Sturm und einen Zauberer Fidelio Lafrenz durch eine gefährliche Zeit mit Mord, Verschwörung und Täuschung in einer gebeutelten Stadt.
Ich bin von dem Einfallsreichtum der/des Schreibenden begeistert und freue mich, dass es noch mehr Bücher von Sarah bzw. Noah Stoffers zu entdecken gibt.
Profile Image for Felix.
10 reviews
June 17, 2022
Die Geschichte ist wirklich toll und spannend, mit Figuren die man gerne hat. Ich werde auf jeden Fall die Fortsetzung lesen.
Allerdings gibt es so einige Tippfehler im Buch, die nervig sind. Das ist schade.
Profile Image for Katrina.
148 reviews5 followers
May 21, 2024
Ein hervorragendes Buch! Das Erzähltempo ist angenehm, genauso wie man den Charakteren gerne folgt ♥ Eine perfekte Mischung an Fantasy und Science Fiction.
Profile Image for taonoui.
70 reviews9 followers
February 14, 2021
Wollte im Oktober kleinere Verlage unterstützen, indem ich Bücher von Ihnen kaufe. Beim Amrum-Verlag hatte ich mich für dieses Buch von Sarah Stoffers entschieden. Es hörte sich sehr vielversprechend an, auch wenn ich mit "Steampunk" eigentlich nicht so viel anfangen kann. Aber manchmal sollten wir auch über den eigenen Tellerrand blicken und uns mal in unbekannte Gefilde begeben.

Was soll ich sagen?! Ich wurde auch nicht enttäuscht. Ich hatte das Buch quasi verschlungen. Viele sehr eigenen und gut ausgearbeitete Charaktere, ein Plot der mich immer wieder überraschte und fesselte. Auch die Selbstverständlichkeit mit dem nicht-hetero Beziehungen dargestellt wurden hatte mich begeistert. Das einzige womit ich in dem Buch nicht wirklich warm wurde, war das "Steampunk"-Thema. Aber das ist einzig und alleine meinem Geschmack geschuldet. Allerdings ist das Buch so gut, dass es mich auch nicht weiter gestört hatte.

Ich werde bestimmt wieder ein Buch von Sarah Stoffers und auch vom Amrun-Verlag lesen. Gerne auch mal wieder etwas, was eigentlich sonst nicht auf meinen Lesestapel landen würde.
Profile Image for machinaheart.
428 reviews6 followers
December 14, 2023
loved this quite a bit, really! especially the at times really, beautiful word choice and lush descriptions, absolutely wonderful!

5 tags:
magic meets mechanics - adversaries to friends - mech martilda and fascinating fidelio - living, breathing setting - putting the punk in steampunk: fight for your rights!

random anecdote: I'm friends with the author noah stoffers and he was all like "I was so sure you'd love fidelio" after I told him exactly that and I felt embarrassed and seen at the very same time ;D

(I personally know the author, just fyi, in case that changes sth for you.)
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