In einer Welt, in der es hunderte Auserwählte und Prophezeiungen gibt, führen Zacharias und seine Freundin ein ganz normales Leben. Als auch Zacharias ausgewählt wird, zum Orakel zu reisen und eine Prophezeiung für Jedermann zu erfüllen, ist er bereit, seine Bürgerpflicht zu tun und das magische Zeichen der Queste auf sich zu nehmen. Doch seine Prophezeiung ist nicht so harmlos, wie sie zunächst geklungen hat. Und während die anderen Auserwählten ihre Questen schon bald erfolgreich beenden, fragt sich Zacharias, ob er die seine jemals erfüllen und in sein altes Leben zurückkehren wird. Denn die Macht der Prophezeiung ist gefährlicher, als Zacharias je vermutet hätte ...
Nicole Gozdek (Jahrgang 1978) liebt Geschichten und Bücher jeglicher Art. Dies mag ein Grund sein, warum sie deutsche und französische Literatur studiert hat und sich in ihren zahlreichen Bücherregalen und auf ihrem E-Book-Reader Romane, Krimis, Thriller, Fantasy, historische Romane, Kinder- und Jugendbücher neben Klassikern und Sachbüchern tummeln. In ihrer Freizeit schreibt sie neben Rezensionen zu aktuellen Fantasy-Romanen auch eigene Romane und Fantasy-Geschichten.
„Königreich zu verschenken“, ihr erster Roman, erschien im November 2014. Im März 2015 gewann sie mit der Fantasygeschichte "Die Magie der Namen" den 1. #erzählesuns Wettbewerb des Piper Verlags auf Wattpad. "Die Magie der Namen" erschien am 1.3.2016 bei Piper. Die Fortsetzung mit dem Titel "Die Magie der Lüge" erschien im September 2017, einen Monat später ihr erster Urban Fantasyroman "Murphy - Rache ist süß".
Ich fand die Idee mit diesen Prophezeiungen sehr interessant und habe deswegen zu dem Buch gegriffen.
Die Autorin wirft den Leser mitten ins Geschehen und zwar begleiten wir Zacharias zum Orakel, welches für die Zuteilung einer Prophezeiung zuständig ist. Allerdings bekommen nur Auswerählte diese Möglichkeit und fand es richtig genial, wie diese ersten Momente dort beschrieben werden. So ändert sich das Leben von nun an komplett, denn er muss diese Aufgabe erledigen.
Die Geschichte hat mir wirklich sehr gefallen, denn ich empfand diese von Beginn an sehr spannend und interessant. Die Sache mit dem Orakel hatte definitiv was für sich. Für mich war es nämlich stellenweise sehr amüsant zu sehen, wie unterschiedlich die Personen reagieren, aber auch der weitere Verlauf blieb durchwegs spannend. Ich habe mit Zacharias regelrecht mitgefiebert, ob es ihm denn gelingt seine Aufgabe zu erledigen oder eben nicht. Die Autorin hat einige Überraschungen parat, sodass ich absolut verzückt über die Geschichte bin.
Das Setting konnte mich auch überzeugen, denn diese Buchwelt war irgendwie real, wie unsere. Allerdings erfährt man während des Lesens so einige Details und Feinheiten, welche ich als sehr ansprechend empfand.
Zacharias hat mich als Hauptprotagonist absolut begeistert. Er war mir von Beginn an sehr sympathisch und ich fand es toll, wie er mit der ganzen neuen Sache umgegangen ist. Ich würde ihn auch als mutig bezeichnen. Seine Taten waren für mich sehr gut nachvollziehbar und gut verständlich.
Die Nebencharaktere empfand ich ebenso als gelungen. Es war sehr interessant zu sehen, welche Vielfalt an Personen die Autorin hier präsentiert. So blieb es während der ganzen Geschichte schon vielfältig.
Die Schreibweise hat mir sehr gefallen, denn alles war wunderbar locker und flüssig zu lesen. Die Autorin hat mich mit ihrer Geschichte auch sogleich gefesselt, obwohl die Handlung sich langsam steigert. Die Handlung wird aus der Sicht von Zacharias erzählt, was für mich ziemlich neu war, denn ein männlicher Hauptprotagonist habe ich selten.
Das Cover ist richtig schick und macht einen sehr edlen Eindruck.
Fazit: Spannende, interessante Geschichte mit einem tollen Setting. Kann ich definitiv weiterempfehlen.
Dieses 400seitige Urban Fantasy Buch ist am 04.06.2019 im Piper Verlag als EBook und broschiertes Printbuch erschienen.
Das Cover Wer mich als Leser kennt, der weiß, dass ich ein Faible für blaue Cover habe, aber das ist noch nicht alles, denn insgeheim bin ich ein "Niffler" (Anmerkung: Ein Wesen aus "Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind", der Welt von Harry Potter) und werde von allen goldenen Dingen wie durch Zauberhand angezogen. Das war auch in diesem Fall so. Trotz oder gerade durch die angewandte schlichte Eleganz des weißen Hintergrundes, der Eyecatcher Gestaltung des Zeichens am oberen Bildrand und der Silhouettendarstellung des Menschen in der zentralen Mitte punktet dieses Cover bei mir absolut.
Der Schreibstil dieser Autorin war mir vor dem Lesen dieses Buches fremd, obwohl ich bereits mehrere ihrer Bücher besitze, hatte ich noch keines gelesen. Bereits auf der ersten Seiten, im Grunde nach einigen Sätzen war ich gefangen und las es in einer bemerkenswerten "Butterbuch" Geschwindigkeit komplett durch. (Anmerkung: Butterbuch = liest sich so gut, wie sich geschmolzene Butter schneiden lässt)
Die einzelnen Kapitel sind in einer gut lesbaren Länge, die für mich weder zu kurz noch zu lang sind.
Die einzelnen Charaktere sind ansprechend, insbesondere der Protagonist Zaccharias schlich sich bereits nach sehr kurzer Zeit in mein Herz. Er ist tollpatschig, schusselig und doch bestrebt in der perfekten sich ihm bietenden Gesellschaft integriert zu leben. Mehr als einmal hätte ich ihm gerne gesagt, dass er nicht perfekt sein muss, dass er nicht dazu gehören muss, dass es reicht er selbst zu sein. Doch diese Erkenntnis konnte ich ihm natürlich nicht von außen aufstülpen und alles hinein reden ins Buch brachte nichts. Er und ich mussten erst durch das gesamte Buch und die Handlung gehen um ihn (und sein Umfeld) durch eigene Erfahrungen auf magische Weise weiter zu entwickeln. Ja, nicht nur er hatte einige Erkenntnisse und Erlebnisse, ich auch- zumindest fühlt es sich so an, mittendrin im Geschehen. Alle Vorwürfe, Erwartungen, Entscheidungen - ob richtig oder nicht, wusste ich vorher auch nicht - waren meine. Alle Gefühle, Tränen, Verzweiflung, Zugehörigkeitsbestreben, die unnachgiebige narzistische Gesellschaft.... all das war meins, war ich.
Die aufgedeckten Geheimnisse auf dem Weg der erwarteten Pflichterfüllung, die Reaktionen der anderen, der fehlende Respekt für mich - pardon Zaccharias - als Mensch - all das macht dieses Buch zu einem Highlight.
Dieses Buch ist mehr als "nur" ein Fantasybuch. Dieses Buch ist für jedermann und jederfrau, der es wagt mitsamt der Hauptfigur auf eine magische Reise zu gehen. Sich nicht vor gesellschaftlicher Kritik und dem Vorhalten des Spiegels scheut. Dieses Buch prophezeit und blickt zurück in die Abgründe der Menschen im Einzelnen und der Gesellschaft.
Jeder sollte dieses Buch lesen - traut euch und begebt euch auf eure ganz persönliche Reise.
Lasst es erscheinen ebenso wie das Orakelzeichen der Auserwählten erscheint und lest es.
Schon nach den ersten Zeilen wusste ich, dass ich dieses Buch sehr mögen werde.
Wir lernen den Protagonisten Zacharias kennen und begleiten ihn auf seinem Abenteuer, welches er am liebsten gar nicht erst angetreten hätte.
Zacharias lebt in einer geordneten Welt, in der jeder seinen Platz hat und alles nach festen Regeln abläuft. Nur er scheint nicht in diese Regeln und Ordnungen zu passen, wie viel Mühe er sich auch geben mag.
Ich mochte Zacharias sofort. Er ist tollpatschig, offen und ein Charakter, den man einfach mögen muss. Ich habe mit ihm gelitten und wollte ihn beschützen. Vor allem vor den Ungerechtigkeiten denen er begegnet.
Und je länger ich Zacharias begleitete und mir die Regeln seiner Welt vor Augen führte, desto mehr fühlte ich mich an unsere Welt erinnert. Dieses Buch übt Gesellschaftskritik aus ohne sich dabei zu sehr darauf zu fokussieren.
Hierzu ein kleines Zitat:
"Wann hatte er sich das letzte Mal die Zeit genommen, sein Leben nicht auf die Minute und die Sekunde zu verplanen und einfach den Moment zu genießen?"
Sicher werden sich hier viele an ihr eigenes Leben oder unsere Gesellschaft im Allgemeinen erinnert fühlen. Wir leben in einer Leistungsorientierten Welt, in der oft keine Plätze für Träumer übrig bleiben. Sind wir so glücklich? Ist es nicht okay, wenn man auch mal aus der Ordnung fällt?
"Er hatte die Werte ihrer Gesellschaft in sich aufgesogen und sich bemüht, ihnen perfekt zu entsprechen. Ordnung, Gleichheit, Gehorsam, Fleiß, Gerechtigkeit, Nächstenliebe und die Gemeinschaft als höchstes Gut - edle Werte und Ziele für einen kleinen Jungen."
Natürlich sind Gerechtigkeit und Nächstenliebe gute und wünschenswerte Eigenschaften. Aber ich wünsche mir eine Welt mit weniger Fleiß, Gehorsam und Ordnung und mit mehr glücklichen Menschen. Während die Magischen in Nicoles Geschichte im Einklang mit der Natur leben, haben die Menschen dies vollkommen verlernt. Ein weiterer Punkt, der mir leider nur zu bekannt vorkommt.
Nicole hat es geschafft diese Kritik an unsere Gesellschaft subtil zu verpacken. Manch einer wird vielleicht nicht einmal eine Kritik erkennen. Und genau damit hat sie mich überzeugt. Die Handlung der Geschichte wird stets voran getrieben und blieb für mich stets interessant und spannend.
Auch die Figur Iani hat mir sehr gefallen. Als Magischer bildet er einen Kontrast zu Zacharias, der noch einmal mehr Spannung hineinbringt. Da er jedoch nicht von Anfang an mit von der Partie ist, möchte ich nicht mehr zu ihm schreiben.
Nicole schreibt so, dass man sich leicht in die Geschichte versetzen kann. Ich musste mich nicht groß einfinden, sondern war sofort in der Handlung drin. Von daher sollte ich endlich mal ihre anderen Bücher in Angriff nehmen, die alle schon in meinem Regal auf mich warten :P
Das Cover ist für mich sehr gelungen. Es hat schon etwas von schlichter Eleganz. Die Farben harmonieren gut und das Gold ist ein echter Blickfang. Außerdem kann man auf dem Cover sogar das Zeichen finden, welches die Auserwählten auf der Stirn tragen. Seit ich das weiß, liebe ich das Cover nur noch mehr :D
Nach dem Krieg der Menschen und Magischen herrscht in Narallia ein streng reglementiertes System der Ordnung. Magische werden mit Hilfe von Eisen und Siegeln unterdrückt. Das letzte Orakel wird gefangen gehalten und dazu gezwungen täglich um die 200 Prophezeiungen für Jedermann auszusprechen. Die Auserwählten bemühen sich diese sogenannten Questen nach Möglichkeit schnellst möglich zu abzuschließen. Wie die Menschen so sind, haben sie auch für die Erfüllung des Schicksals Regeln festgelegt: es gibt Questen-Urlaub, Questen-Häuser und Questen-Siegel, welche die wilde Magie eindämmen sollen. Doch sie haben dabei etwas entscheidendes außer Acht gelassen: das Schicksal lässt sich nicht beeinflussen und geht seinen eigenen Weg.
Protagonist Zacharias wird zunächst als kleiner Tollpatsch dargestellt, der nicht in diese Welt passt. Ständig bringt er Unordnung in die Abläufe und tritt in ein Fettnäpfchen nach dem nächsten. Er empfindet sich selber als unzulänglich, ist aber stets bemüht alles richtig zu machen und seinen Mitmenschen zu helfen. Seine Freundin Hilde weist ihm die Richtung für die Zukunft, sowohl beruflich als auch privat. Alles ist bereits detailliert von ihr durchgeplant worden. Sie schreibt ihm quasi vor, was er tun oder denken soll, zeigt ihm was regelkonform ist und was sich nicht gehört. Jeder Fehltritt wird ihm selbstverständlich überaus übel genommen. Man merkt schon: ich mag Hilde nicht.
Als Zach zum Orakel gerufen wird und seine eigene Prophezeiung erhält, ist er zunächst erleichtert, weil sie scheinbar ziemlich einfach zu lösen ist. Doch weit gefehlt! Es wirkt so als würde das Schicksal selbst im Steine in den Weg legen. Er beginnt zu zweifeln, ob er seine Queste jemals beenden kann.
Auf seiner Suche nach der Lösung begegnet er dem Magischen Iani, der für mich ein ganz besonderer Charakter ist. Seine Art ist auf der einen Seite humorvoll und doch auch sehr kritisch. Er gibt Zach wertvolle Ratschläge, zeigt dabei immer wieder das falsche Weltbild der Menschen und deren falsche Herangehensweise an die Prophezeiungen auf. Magische leben im Einklang mit der Natur und diesen versucht er auch Zach näher zu bringen. Dies ist jedoch eine große Herausforderung, leidet dieser doch an einer Insektenphobie.
Generell macht Zach im Verlauf der Geschichte eine bemerkenswerte Entwicklung durch, die man ihm am Anfang definitiv nicht zugetraut hätte. Er durchlebt einige Schicksalsschläge und damit leider mehr Tiefen als Höhen, sodass er einem echt Leid tun kann. Es kommt zu einigen unerwarteten Wendungen, ständig ärgert man sich über die Ungerechtigkeit von Zachs Situation. Ein Großteil des Buches plätschert relativ ruhig dahin und beschäftigt sich mit der Formung von Zachs Charakter, wird aber dennoch immer von kleinen Highlights und Spannungsspitzen ergänzt. Letztendlich kommt es dann zu einem fulminanten Finale. Für mich ist dieses Ende genau richtig. Vieles wird erklärt, einiges bleibt unbeantwortet. Das finde ich gut so.
"Prophezeiungen für Jedermann" ist ein spannender phantastischer Einzelband, der sich mit dem Schicksal, Gerechtigkeit, Vorurteilen und der Überwindung von persönlichen Grenzen befasst. Sehr lesenswert!
Gleich von der ersten Seite weg hat die Geschichte mich abgeholt und sofort gefesselt. Eigentlich wollte ich es nur anlesen, weil ich eigentlich keine Zeit hatte an dem Tag, aber aus "die ersten paar Seiten" wurden in gefühlten 10 Sekunden gleich 35 Seiten. Danach habe ich es in 3 Tagen durchgesuchtet.
Der Protagonist Zacharias war mir sehr sympathisch, weil ich mich sofort mit seinen Bemühungen, dazuzugehören und ein "ordentlicher Erwachsener" sein zu wollen, und mit seinen Gedanken der Unzulänglichkeit identifizieren konnte. Ich habe mich mit 18 in meinem ersten Job genau so gefühlt. Seine Freundin Hilde fand ich zum totlachen, auch wenn sie recht zickig daherkommt. Ich glaube, jeder kennt jemanden, der ein bisschen wie Hilde ist. Das ist übrigens mein neuer Spruch: "Du bist ja Hilde!"
Sehr gut fand ich auch, dass das Magiesystem nicht wie in vielen Fantasyromanen beschrieben wird, wie es genutzt wird, sonden im Gegenteil, wie es NICHT genutzt - oder bezwungen - wird. Anstelle der sonst Fantasy-üblichen Magier die dies oder das oder jenes zaubern können, sind es hier Menschen die NICHT zaubern können, und die nicht weiter im einzelnen beschriebene Magie versuchen einzudämmen. Den Ansatz fand ich völlig neu und interessant.
Überhaupt gibt es im Buch einiges, das NICHT in jeder Einzelheit beschrieben wird und trotzdem eine zentrale Rolle spielt. Das Questen-Zeichen und die Siegel, zum Beispiel. Nirgendwo wird beschrieben, wie sie eigentlich GENAU aussehen, und trotzdem hatte ich im Kopf eine ganz exakte Vorstellung. Ein anderer Leser stellt sie sich sicher ganz anders vor als ich, aber genau das macht eine gute Geschichte aus: dass sie in unseren Köpfen lebendig wird.
Das letzte Kapitel endet mit einem Paukenschlag, den ich nicht erwartet hatte. Trotzdem war ich mit dem Ende sehr zufrieden. Und wem das nicht gefällt, der kommt im Epilog auf seine Kosten.
Da ich bereits zwei Bücher von Nicole Gozdek gelesen habe und mich beide überzeugen konnten, war ich schon sehr gespannt auf ihr neuestes Werk "Prophezeiungen für Jedermann", von dem ich mir sehr viel versproche habe. Letztendlich konnte das Buch jedoch nicht alle Erwartungen gänzlich erfüllen, sodass ich ein wenig enttäuscht bin.
Zwar ist die Geschichte letztendlich alles andere als schlecht und bietet aufgrund der Prophezeiung, die Zacharias hier erfüllen muss, durchaus den ein oder anderen spannenden Moment, allerdings wirkt die Geschichte stellenweise doch sehr unrund und unfertig, sodass die packenden Momente Seltenheit haben. Zwar liest sich die Geschichte wieder einmal sehr flüssig und ideenreich, allerdings hat mir das gewisse Etwas gefehlt, um wirklich begeistert zu sein.
Zacharias und auch die anderen Figuren werden größtenteils gut beschrieben, sodass ich mich gut in ihn hineinversetzen konnte und ihn bei seiner Aufgabe, eine Prophezeiung zu erfüllen, gerne begleitet habe. Die Idee, dass Zacharias auserwählt wird, um eine vom Orakel ausgewählte Queste zu erfüllen, ist nett, aber nicht vollends gut ausgearbeitet, sodass es immer wieder kleinere unlogische Momente gab, die meinen Lesefluss leider oft immens gestört haben.
Wären die Prohezeiungen, die Art und Weise, wie sie erfüllt werden müssen und stellenweise auch die Figuren ein wenig besser ausgearbeitet und die Geschichte insgesamt etwas spannender gestaltet worden, hätte ich sicherlich mehr mitgefiebert. So ist "Prophezeiungen für Jedermann" zwar insgesamt ganz nett, aber leider kein Highlight.
Rezension In diesem Buch steckt eine faszinierende Welt mit interessanter Konzeption. Jeden Tag werden von einem Orakel 200 Prophezeiungen ausgesprochen, die von willkürlich ausgewählten Bürgern erfüllt werden müssen. Es ist ein Glück, dass Protagonist Zacharias eine Prophezeiung bekommt, in der aufgefordert wird, anderen Auserwählten in Not zu helfen. Denn dadurch gibt es Einblicke in viele weitere Prophezeiungen, die oftmals wirklich verrückt und witzig klingen. Die anderen Bürger müssen eine Flaschenpost finden, Raupen suchen, Kinder zum Lachen bringen oder in Vollmondnächten tanzen. Ich fand es sehr interessant, auch andere Auserwählte bei ihrer Queste beobachten zu können und ihre Fortschritte zu sehen, denn den meisten von ihnen begegnet Zacharias mehr als einmal. Dass die Bürger genauso wenig wie ich zu wissen schienen, wozu die Questen überhaupt dienen, hat der Geschichte außerdem Spannung hinzugefügt. Hunderte Menschen verbringen ihre Tage mit scheinbar sinnlosen Aufgaben und niemand weiß, weshalb. Das fand ich sehr spannend und es hat mich gefreut, dass die Hintergründe zum Schluss zumindest für mich als Leser noch aufgelöst wurden. Die Idee hinter der Geschichte hat mich auf jeden Fall vollkommen überzeugt.
Zwiegespalten lässt mich dagegen das Ende des Buches zurück. Ich bin einfach kein Fan von offenen Enden. Zwar gibt es Erläuterungen zu den Hintergründen sowie Ausblicke in die Zukunft und manche Aspekte werden zusammengeführt, aber es bleiben eben auch einige Fragen unbeantwortet. Es ist nicht so als würde das Buch nach einer Fortsetzung schreien. Aber ein paar Absätze mehr hätte ich mir gewünscht, um noch weitere Dinge aufzuklären. Überhaupt finde ich, dass das Ende einige Seiten mehr verdient gehabt hätte. Den Großteil des Buches verbringt Zacharias mit dem Versuch, seine Prophezeiung zu erfüllen. Da er dabei nicht dauerhaft unterwegs ist, sondern auch mal ein Haus nicht verlassen darf oder tagelang im Wald hockt, entwickelt sich die Geschichte sehr langsam. Zwar hilft Zacharias anderen Auserwählten, kommt aber mit der Suche, mit der er beauftragt wurde, im Grunde kaum vorwärts. Auf den letzten 40 Seiten überschlägt sich die Handlung dann. Zacharias Suche wird plötzlich in das große Ganze eingebettet, es kommt ein ganzer Handlungsstrang mit vielen Figuren hinzu, es wird dramatischer und blutiger und war dann schon wieder vorbei. Das Buch war zu Ende, bevor ich diesen enormen Tempowechsel überhaupt verarbeiten konnte. Teile des Endes haben mich wirklich überrascht, weil ich damit nicht gerechnet habe. Außerdem wurden einige Zusammenhänge erläutert. Leider war der große Knall aber so schnell vorbei, dass ich ihn fast verpasst hätte. Für mich war das Verhältnis zwischen Hinleitung und Finale deutlich zu unausgewogen.
Ähnlich zwiegespalten bin ich bezüglich Zacharias. Am Anfang des Buches hat er mir wirklich gut gefallen. Er passt nicht so richtig in die vollkommen strukturierte Gesellschaft mit ihren Perfektionsansprüchen, sodass er wie ein sympathisches, lebendiges Leuchtfeuer zwischen seinen steifen, überkorrekten Mitmenschen wirkte. Er hilft, wo er kann, und auch, wenn er mit Vorurteilen aufgewachsen ist, versucht er sie zu überwinden, wann immer es geht. Insbesondere auf den ersten Seiten mochte ich ihn wirklich. Im Verlaufe der Geschichte wirkt er allerdings immer wieder sehr kindlich. Seine Stimmung schwankt ziemlich schnell und er hat Wutausbrüche. Besondere Schwierigkeiten hatte ich allerdings damit, dass er so oft „seinen Papa“ erwähnt. Nicht nur in Dialogen oder wenn er ihn anspricht, sondern auch im restlichen Text. Zu Anfang wird noch immer von „seinem Vater“ erzählt, aber je weiter das Buch fortschreitet, desto öfter berichtet er von „seinem Papa“. Sätze wie „Sein Papa blinzelte verdutzt.“ (S. 186) haben mich immer wieder kurzzeitig vergessen lassen, dass Zacharias kein Kind ist, sondern ein achtzehnjähriger, erwachsener Mann. Über diese Unstimmigkeit zwischen Wortwahl und Alter bin ich bis zum Schluss nicht so richtig hinweggekommen.
Fazit Die Idee hinter dem Buch finde ich nach wie vor interessant. Ich habe lange gerätselt, welchen Sinn die teilweise wirklich skurrilen Prophezeiungen haben. Es hat mir gefallen, verschiedenen Figuren bei der Erfüllung ihrer Queste zu begegnen. Am Anfang mochte ich Protagonist Zacharias außerdem sehr gern und gegen Ende konnte mich das Buch sowohl mit der Handlung als auch mit erläuterten Hintergründen überraschen. Leider wirkt Zacharias im Verlauf des Buches zunehmend kindisch, insbesondere in seiner Wortwahl. Außerdem war das Ende enorm schnell abgehandelt dafür, dass die Hinleitung so lang und langsam war. Da wäre deutlich mehr Potenzial gewesen. „Prophezeiungen für Jedermann“ hat mich trotz einiger Schwächen gut unterhalten und bekommt dafür drei Schreibfedern.
Ich bedanke mich bei Nicole Gozdek, dem Piper Verlag und Lovelybooks für das Rezensionsexemplar.
Zacharias hat sein Leben von A bis Z durchgeplant: Er ist Jahrgangsbester, hat die perfekte Freundin und einen ausgeklügelten Karriereplan. Alles ist ganz normal oder jedenfalls scheint es so. Denn Zacharias probiert zu vertuschen, dass er alles andere als normal ist und ihm regelmäßig Missgeschicke passieren. Als er dann auch noch vom Orakel ausgewählt wird, um eine Prophezeiung für Jedermann zu erfüllen, steht Zacharias normales Leben schnell auf der Kippe.
Das Leben in einer Welt voller Auserwählten und Prophezeiungen ist nicht einfach. Das muss auch Zacharias erfahren, als er seine Bürgerpflicht erfüllt und sich auf dem Weg zum Orakeln macht. Als er dort vom Magischen das Zeichen der Queste auf die Stirn bekommt und seine Prophezeiung erfährt, ist Zacharias erst erleichtert. Doch schnell muss er feststellen, dass seine Prophezeiung deutlich schwieriger ist, als er zuerst angenommen hat. Ihm kommen ersten Zweifel, ob er die Queste jemals erfüllen kann oder niemals wieder in sein altes Leben zurückkehren wird.
Meine Meinung
Bereits den ersten Teil der zwei Fantasy-Jugendbücher Die Magie der Namen von Nicole Gozdek habe ich mit viel Begeisterung gelesen. Schon damals hat mich ihr leichter und fesselnder Schreibstil gepackt, der mich auch in ihrem neuen Fantasy-Jugendbuch Prophezeiungen für Jedermann begeistert hat. In Windeseile und ohne es zu bemerken habe ich das Buch in kürzester Zeit durchgelesen, so sehr hat mich die Geschichte in ihren Sog gezogen.
Wie auch in ihrem vorherigen Roman schafft Nicole Gozdek eine neue fantastische Welt voller Prophezeiungen für Jedermann, die auserwählte Menschen erfüllen müssen, bevor sie wieder in ihr normales Leben zurückkehren können. Diese Prophezeiungen der unterdrückten Magischen reichen vom Sammeln von Raupen über das Finden einer Flaschenpost zum Erfreuen von Obdachlosen. Doch dahinter steckt viel mehr als ein paar Prophezeiungen für alle. Das findet auch Zacharias nach und nach heraus und lernt, dass nur außergewöhnlichen Menschen die Ehre einer Prophezeiung erhalten. Das ist eine wirklich schöne Idee und die Geschichte macht Mut zu seinen einzigartigen und außergewöhnlichen Eigenschaften zu stehen, statt sich den Vorstellungen aller unter zu ordnen.
Alle Charaktere sind authentisch und passend gestaltet. Besonders Zacharias ist eine wirklich spannende Persönlichkeit, der im Laufe der Handlung eine komplette Wandlung vollzieht und vom Mitläufer zum mutigen Helden wird. Dem tollpatschigen und verpeilten Hauptcharakter fällt es nicht leicht, sich in diese perfekte Gesellschaft einzugliedern. Aber im Laufe der Zeit traut er sich, sein Leben so zu leben, wie er es sich vorstellt und nicht nach den Vorgaben der Gesellschaft. Damit bietet das Buch neben einer spannenden Handlung und tollen Charakteren auch eine gesellschaftliche Kritik.
Nach und nach wird die magische Welt von Zacharias immer weiter erklärt und Geheimnisse kommen zu Tage, die mich eins um andere überrascht haben. Besonders das Ende bietet eine unerwartete Wendung, die mich erst sehr schockiert und dann gerührt hat.
Fazit
Prophezeiungen für Jedermann ist ein magischer Fantasy-Roman über den Mut von einem Jedermann zu einer einzigartigen Persönlichkeit mit eigenen Entscheidungen, Fehlern und Emotionen zu werden. Verpackt in eine fantastische Welt voller unterdrückter Magie, Prophezeiungen und starren Regeln, überzeugen auch die starken Charaktere und die unzähligen überraschenden Wendungen. Ein Buch, das ich in einem durchgelesen habe und jedem Fan von Fantasy-Romanen nur wärmstens empfehlen kann.
Zacharias Easts Leben ist so geordnet und durchstrukturiert, dass man es fast als langweilig bezeichnen könnte. Allerdings mag Zacharias es genau so. Mit seiner Freundin ist von Verlobung bis Bildungsabschlüsse und späterem Arbeitgeber alles durchgeplant. Bis ihm ein Brief in die Quere kommt. Das Komitee für Prophezeiungen für Jedermann hat ihn auserwählt zum Orakel zu Reisen, seine Prophezeiung zu erhalten und im Anschluss zu erfüllen. Allzu schwer sollte das nicht sein, schließlich sind die Prophezeiungen für Jedermann, können also ohne Magie erfüllt werden. Nur, dass auch Menschen ohne Magie vor echte Herausforderungen gestellt werden können. Und noch bevor Zacharias sich versieht, ist sein wohlgeordnetes Leben einmal auf den Kopf gestellt worden.
Eigentlich fürchten sich Menschen nur vor der Zukunft, weil sie nicht wissen, was sie erwarten wird. Protagonist Zacharias braucht sich vor der Zukunft nicht fürchten, er hat sein Leben bereits genau geplant. Umso ängstlicher reagiert er daher auf die Prophezeiung, die ihn dazu zwingt, anfangs nur stückweise, vom vorgezeichneten Weg abzuweichen. Im Laufe der Geschichte wächst Zacharias allerdings immer mehr an der ihm gestellten Aufgabe, hinterfragt sich und die Gesellschaft und begreift, dass es sich lohnt hinter die Fassade zu schauen. Eigentlich eine klassische Coming-Of-Age Geschichte mit einem Helden, der erst noch einer werden muss. Allerdings sind mit der Erfüllung der Queste noch einige weitere Aspekte verbunden. Das Zusammenleben von Menschen und Magischen, welches nicht wirklich funktioniert, wird ebenso thematisiert, wie Familie, Liebe, Vertrauen und Schicksal, was wiederum mit dem Aspekt der Zeit verknüpft wird.
In Nicole Gozdeks Roman „Prophezeiungen für Jedermann“ ist die Erfüllung der Prophezeiung, auch eine Erfüllung des eigenen Schicksals, wobei die einzelnen Prophezeiungen sich auch gegenseitig kreuzen und beeinflussen können. Die Autorin lässt die Geschichte dabei aus der Sicht eines sympathischen, wenn auch etwas konfusen Hauptcharakters geschehen, dessen Liebenswürdigkeit aber auch seiner Schusseligkeit und tollpatschigem Verhalten zu verdanken ist. Ob Zacharias am Ende zum Helden wird, muss dabei jeder Leser wohl selbst für sich entscheiden. Eines ist der Roman aber definitiv nicht, nämlich vorhersehbar. Obwohl man durchaus Bezüge zum Neuen Testament finden kann, die sich allerdings erst am Ende offenbaren. So oder so steht die Geschichte für gegenseitige Toleranz und macht deutlich, dass man auf das Schicksal keinen Einfluss nehmen kann.
"Prophezeiungen für Jedermann" dreht sich um Zacharias, der auf eine schicksalhafte Queste geschickt wird, die ihn und sein Umfeld für immer verändern wird. Das Buch ist voller Anregungen zum Nachdenken, über das Leben, unsere Erwartungen daran und unsere Platz darin. Bis auf das Finale kommt die Geschichte eher leise daher, findet ihre Antworten in den kleinen Details. Die einzelnen Elemente der Geschichte sind wundervoll miteinander verwoben und bilden in ihrer Komplexität ein großes Ganzes.
Die Autorin hat eine faszinierende Welt kreiert. Sie ist unserer ähnlich und doch so verschieden, dass es Freude macht die kleinen und großen Unterschiede zu entdecken. Diese Welt versucht die Perfektion in der Ordnung, glaubt so vieles in feste Grenzen verpacken zu können, ohne überhaupt genug davon zu wissen, um es zu verstehen. Die Questen für jedermann sind das gebändigte Chaos, welches wie ein begradigter Fluss, hin und wieder über sein Ufer tritt.
Zacharias ist ein junger Mann, der am Anfang glaubt alles zu haben und zu wissen, wo sein Leben hinführen wird. Er hat sich, seine Wünsche, sein Andersein und seine Phobien selbst domestiziert, um in das perfekte Leben seiner Welt zu passen. In wenigen Büchern trägt ein eigentlich unsicherer, liebenswerter, zum Teil naiver und mitlaufender Charakter eine ganze Handlung. Hier gelingt es, er entwickelt sogar eine Symbolkraft, die mich beeindruckt hat. Insbesondere Zacharias Entwicklung ist faszinierend. Obwohl er so viel verliert, so viel einsteckt, findet er in sich selbst die Stärke an sich zu glauben und trotzdem noch zu vertrauen. Er überwindet seine Grenzen und auch die gedanklichen Einschränkungen, die von außen geschaffen werden.
Das relativ offene Ende passt für mich zum philosphophischen Grundgedanken des Buches.
Zacharias lebt in einer Welt in der täglich 200 Prophezeiungen von einem magischen Orakel ausgesprochen werden. Jeder ist verpflichtet seine Aufgabe zu erfüllen. Doch in den Prophezeiungen steckt mehr als es anfangs den Anschein macht. Das muss auch Zach bald feststellen. Er ist ein Junge voller Selbstzweifel und Ängste, der versucht sich der Gesellschaft anzupassen und dabei so wenig wie möglich aufzufallen. Zacharias versucht ein perfektes Leben zu führen. Das gelingt ihm sogar erstaunlich gut, bis er eines Tages selbst zum Auserwählten wird und seine Prophezeiung sein Leben komplett auf den Kopf stellt.
Meine Meinung: Zacharias Geschichte hatte von Anfang an etwas wahnsinnig faszinierendes an sich. Ich wollte unbedingt mehr über ihn und seine Welt erfahren. Die Idee mit den Prophezeiungen fand ich absolut interessant. Vor allem weil sie so unterschiedlich waren und ich das Gefühl hatte, dass in jeder Aufgabe etwas gutes drin steckt. Es war aufregend mitzuerleben wie die unterschiedlichen Auserwählten mit ihrer Aufgabe umgingen und wie sie sie veränderte.
Auf seiner Reise begegnet Zach vielen unterschiedlichen Menschen die oft sehr undankbar sind und ihm teilweise sogar gefährlich werden. Es war manchmal schon echt zum Verzweifeln. Jedes mal wenn man dachte schlimmer kann es nicht mehr werden, wurde man mit einer weiteren unglaublichen Wendung überrascht die Zachs Situation noch aussichtsloser erscheinen ließ. Er tat mir teilweise richtig leid. Trotz all der Gemeinheiten die Zach erfahren musste, gab es aber auch viele schöne Dinge die er erleben durfte. Es entwickelte sich eine wunderbare Freundschaft die mir viel Freude bereitet hat. Es war so schön wieviel Verständnis und Vertrauen einander entgegengebracht wurde. Zachs Charakter war mir dabei immer sehr sympathisch. Ich konnte all seine Ängste und Selbstzweifel gut nachvollziehen und habe mich sehr über seine starke Entwicklung gefreut.
Zacharias Reise war auf jeden Fall sehr lehrreich und hat ihm in vielerlei Hinsicht die Augen geöffnet. Ich fand es total spannend ihn dabei zu begleiten. Ich habe mit ihm gelitten, gezweifelt, war stinksauer und manchmal sogar hasserfüllt. Aber ich habe mich genauso sehr über all die kleinen Erfolge gefreut und neue Hoffnung geschöpft. Diese außergewöhnliche Reise war wahnsinnig aufregend. Auch wenn das Ganze eher ruhig erzählt wurde, so hatte ich doch immer das Gefühl ich würde gleich ein neues Geheimnis erfahren oder über eine neue Schwierigkeit stolpern die es zu bewältigen galt. Das hat die Geschichte irgendwie so besonders gemacht.
Der Schluss war nicht so ganz mein Ding und hat mich erstmal etwas unzufrieden zurückgelassen. Nachdem alles so schön ruhig erzählt wurde, ging es dann Schlag auf Schlag zu Ende. Das hat mich irgendwie überrumpelt. Letztendlich war es ein guter Abschluss, der aber für mich ein paar ausführlichere Erklärungen vertragen hätte.
Gestaltung: Das Cover ist superschön und passt sehr gut zur Geschichte. Die Silhouette eines Mannes der allein auf einem Hügel steht und auf die Stadt hinabblickt. Über ihm ist das Questenzeichen abgebildet. Die Farbgebung verleiht dem Ganzen einen besonderes edlen und leicht magischen Touch.
Schreibstil: Der Schreibstil hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Die Geschichte war flüssig und unterhaltsam geschrieben und ich konnte ihr größtenteils gut folgen. Allerdings muss ich gestehen, dass ich an manchen Stellen hängengeblieben bin, weil ich mir manches nicht richtig vorstellen konnte. Dabei geht es mir nicht um die Handlung an sich, sondern eher um die Hintergründe. Die Andersartigkeit der Welt wurde mir in zu kleinen unvollständigen Häppchen vermittelt. Wären zu Anfang mehr Informationen zu der Welt und zu den Hintergründen der Magischen erzählt worden, hätte ich mich besser hinein denken können. So fiel es mir manchmal schwer dem Ganzen zu folgen und ich hatte das Gefühl einige Stellen mehrmals lesen zu müssen um die Aussage richtig erfassen zu können.
Fazit: „Prophezeiungen für Jedermann“ ist eine sehr schön andersartige Geschichte, mit einem eher untypischen Protagonisten der mit seinen Ängsten zu kämpfen hat und sich einer schweren Aufgabe stellen muss. Den Leser erwartet eine außergewöhnliche Reise mit überraschenden Wendungen und einer Grundidee die zum Nachdenken anregt. Das Buch hat einen ganz besonderen Reiz.
Vielen Dank an NetGalley und den Verlag für das Leseexemplar!
Eine magische Parallelwelt mit vielen aktuellen Bezügen
Worum geht es?
Der Fantasyroman Prophezeiungen für Jedermann von Nicole Gozdek handelt von einem jungen Mann namens Zacharias, der vom magischen Orakel auserwählt wird eine Prophezeiung zu erfüllen. Das ist allerdings nicht so außergewöhnlich, wie man auf den ersten Blick annehmen könnte, denn Zacharias lebt in einer Welt, in der Prophezeiungen tagtäglich ausgesprochen werden und es zur Bürgerpflicht gehört seiner magischen Queste nachzukommen. Doch die Erfüllung seiner Prophezeiung entpuppt sich schwieriger, als er am Anfang gedacht hat. Auf seinem Abenteuer lernt Zacharias den Magischen namens Iani kennen, der ihn auf seiner Queste begleitet und Zacharias dabei eine ganz neue Sicht auf die Welt offenbart.
Und das halte ich vom Buch… Der Einstieg in das Buch war für mich etwas holprig, da der Anfang zunächst verwirrend war und ich Zeit gebraucht habe um mich in Zacharias Welt zurechtzufinden. Jedoch hat der sehr flüssige und leichte Erzählstil das wiedergutmachen können. Sobald ich mich mit der Welt vertraut gemacht habe, hat mich die Geschichte direkt in seinen Bann geschlagen. Zacharias lebt in einer Welt, in der Magie nicht für etwas Unmögliches gehalten wird. Allerdings sehen die Menschen die Magie für etwas Gefährliches an. Die Magischen dagegen, die die Magie praktizieren können, haben eine andere Sichtweise auf die Welt und sind der Magie und der Natur viel enger verbunden. Hervorragend versteht es die Autorin, eine Zweiklassengesellschaft zu kreieren, und aktuelle politische Themen wie Diskriminierung, Umweltbewusstsein und Plastikverschmutzung in portionierter Weise mit in die Erzählung zu integrieren. Und somit indirekt auch Gesellschaftskritik zu üben. Auch die Charakterentwicklung der Figur Zacharias finde ich durchaus gelungen. Er ist eine sehr vielschichtige Figur, mit seinen eigenen Stärken und Schwächen – vor allem seine Insektenphobie macht ihn zu einem außergewöhnlichen Charakter. Die Entwicklung der Figur vom ängstlichen, unselbstständigen jungen Mann, der sich stets krampfhaft bemüht dem System sich unterzuordnen, zu einem selbstbewussten und zielstrebigen Erwachsenen, der seinen eigenen Weg gefunden hat, ist wirklich sehr gelungen. Zacharias ist kein typischer Held, der alles meistert, vielmehr wird er vom Schicksal immer wieder gefordert. Dabei gerät Zacharias oft auch an seine emotionalen Grenzen, wobei er teilweise mit körperlichen Schwächeanfällen bis zu Ohnmachtsanfällen reagiert. Obwohl das durchaus tragische und erschütternde Situationen für ihn sind, finde ich seine körperlichen Reaktionen in diesem Ausprägungsgrad doch etwas übertrieben. Ebenso waren seine häufigen emotionalen Ausbrüche und auch Anschuldigungen Iani gegenüber für mich nicht immer nachvollziehbar. Die Spannung wird in der Handlung durchgehend aufrechterhalten, sodass die Erzählung es schafft den Leser durchgehend zu fesseln. Jedoch zieht das Erzähltempo zum Schluss nochmals an, woraufhin das überraschende Ende dann etwas zu abrupt ausfüllt. Am Ende bleibt der Leser vor einigen offenen Fragen stehen, die das Buch ihm zum Rätseln überlässt.
Fazit: Insgesamt ist dieser Roman sehr gelungen und aufgrund des Themas der Selbstfindung besonders für jugendliche Leser sehr zu empfehlen. Aber auch ältere Leser werden diesem Roman viel Positives abgewinnen können.
In einer Parallelwelt ist Magie im Gegensatz zu unserer vorhanden, auch wenn die "normalen" Menschen eine enorme Angst vor dieser haben und deshalb die Magie an allen möglichen Stellen zwar genutzt aber beschränkt und eingeschlossen wird.
Darüber hinaus kann jeder Bürger jeder Zeit vom so genannten Orakel zum Zweck einer Prophezeiung berufen werden. Diese stellt die Menschen vor unterschiedlich schwere Aufgaben, deren Stellung nicht immer eindeutig sind.
Zwar kann sich jeder zur Erfüllung seiner Aufgabe, durch die der Träger durch ein magisches Sigel gezwungen wird und daher auch nicht längere Zeit auf sich beruhen lassen kann, drei Wochen Urlaub von Arbeit, Schule oder ähnlichem nehmen, allerdings gibt es keine Garantie, dass die Aufgaben in dieser Zeit auch erledigt werden können.
Zachs Leben ist in dieser Welt nicht immer einfach, versucht er doch geradezu auch von außen angetrieben immer wieder nach Perfektion zu streben. In seinem Vorhaben wird er dabei jedoch regelmäßig durch den Zufall behindert, was gerade seine Verlobe sehr stört.
Kurz vor dem Antritt seines Praktikums wird Zacharias vom Orakel berufen und bekommt eine Quest gestellt, die ihm auf dem ersten Blick sehr gut lösbar erscheint. Doch schon bald muss er erkennen, dass seine Reise nicht so schnell wie erwartet beendet sein wird und ihr Andauern und Ausgang sein Leben maßgeblich verändern werden.
Meine Meinung:
Der Schreibstil ist angenehm und gut zu lesen. Hier und da musste ich (Ab)Sätze wiederholt lesen, da sich mir der Kontext erst kurz später erschloss. Die Nebencharaktere bleiben häufig eher blass und weißen keine große Tiefe auf; neben Zacharias lernt man auch kaum einen Charakter wirklich gut kennen. Zachs Wesensveränderungen sind jedoch sehr gut nachvollziehbar. Die Welt hätte für mich hier und da auch etwas anschaulicher beschrieben sein können, da dadurch in der Regel nicht ganz klar wurde, wie sich die Unterschiede zwischen unserer und dieser Parallelwelt darstellen. Die Handlung ist immer wieder für eine Überraschung gut und kam mit einigen Überraschungen um die Ecke. Alles in allem eine spannende Idee, die für mich jedoch noch etwas Luft nach oben in der Umsetzung hatte. Sehr gutes Buch für eine seichte Unterhaltung, die zum Nachdenken anregen kann.
Wenn eine Queste auf dich wartet, dann ist es im Normalfall so, dass man sich darauf freut diese außerordentliche Bürgerpflicht in Angriff nehmen zu dürfen. Allerdings denken viele nicht so und sind wenig begeistert zum Orakel zu gehen und sich eine Prophezeiung für jedermann geben zu lassen. So ergeht es auch Zacharias, der eigentlich glücklich sein könnte. Er hat eine Freundin, ein geregeltes Leben und außer seiner Phobie gegen Insekten geht es ihm gut, denkt er. Aber nachdem das Queste Zeichen bei ihm erscheint und er auf Mission muss, geht sein Leben drunter und drüber und Zach, wie er mit Spitznamen heißt, muss sich schon bald die Frage stellen, ob ihm dieses Leben mit seinen Abenteuern und den Geheimnissen nicht besser gefällt…
Meine Meinung dazu:
Eine Prophezeiung die es in sich hat …
Als erstes fiel mir das Cover auf, das mich mit dem Titel sofort ansprach. Prophezeiungen, Orakel und jede Menge Questen und Auserwählte haben mich dann in der Kurzbeschreibung und in der Leseprobe fasziniert, da ich diese Thematiken liebe.
Hier lernen wir eine Welt kennen, die an sich aus Prophezeiungen bestehen, die mich neugierig gemacht haben und das nicht ohne Grund. Einer der Hauptprotagonisten ist Zacharias, denn wir hier kennenlernen, der eigentlich nur seine Ruhe haben will, wenn das Schicksal in Form des Orakels und der Regierung, nicht ausgerechnet eine Queste für ihn hätte.
Mit gemischten Gefühlen war auch ich gespannt was ihn erwartet und seine Aufgabe hört sich am Anfang auch nach einem Spaziergang an, was es allerdings nicht ist. Ich fand den Einstieg in die Geschichte etwas ruhig, aber interessant und im Laufe der Kapitel war ich dann umso neugieriger welche Personen Zacharias auf dem Weg seiner Queste trifft und wie er sich von einem ängstlichen Menschen verwandelt und aus sich herauskommt. Diese Entwicklung find ich bei Protagonisten und ihrer Charakteristika immer sehr wichtig und die wurde hier super umgesetzt.
Zum anderen auch das Setting und auch die Nebencharaktere machen neugierig und Lust auf mehr. Der Schreibstil der Autorin Nicole Gozdek ließ sich flüssig lesen und auch die Umsetzung find ich sehr gelungen. Ich bin schon auf mehr aus der Feder der Autorin gespannt.
Fazit
Tolle Story gelungen umgesetzt! Eine Aufgabe mit Folgen.
Was soll ich sagen. Ich hatte mich eigentlich auf das Buch gefreut, denn die Idee klang mega. Es ist mein erstes Buch der Autorin und ich war wirklich gespannt darauf, denn es gab auch mehrere Empfehlungen. Das Büch er aber absolute Geschmackssache sind, zeigt sich hier mal wieder.
Der Schreibstil war flüssig und hat gut zur Story gepasst. Was allerdings fehlte, war ein Charakter den ich mag. Und wenn man sich für die Charaktere nicht wirklich erwärmen kann, führt das bei mir dazu, dass ich das Interesse verliere. Es sei denn, die Story an sich macht das Charakterdefizit wieder wett. Allerdings gelingt auch das nicht immer. Aber der Reihe nach.
Gleich zu Beginn lernt man Zacharias kennen. Man bekommt einen Einblick in die Prophezeiungen die das Orakel ausgibt, die damit verbundenen Questen, also Aufgaben, und die Welt in der Zach lebt. Also eigentlich Alles tutti und gut so. Die Idee mit den Prophezeiungen für Jedermann fand ich eigentlich ganz genial. Aber auch hier fehlte mir irgendwas, damit es mich vollends überzeugen kann.
Irgendwie war da nicht so viel Spannung, wie ich erwartet hattet. Die Story empfand ich als okay, aber sie drang halt irgendwie auch nicht so ganz zu mir durch. Allerdings gibt es auch spannende und tolle Szenen im Buch, die auch den Charakter des Menschen zeigen, der eine schwerere Prophezeiungen hat. Manche gehen ziemlich weit, um ihre Queste zu beenden und geben dann Jemanden die Schuld am Versagen, wenn es anders ausgeht als gedacht. Also das war wirklich toll und ich denke auch, dass es sogar der Realität entsprechen könnte. Auch die überraschenden Wendungen am Ende, haben noch ein bissel was rausholen können.
Stellenweise war es, wie gesagt, recht interessant und auch einnehmend, aber mit Zach und seiner weinerlichen Art, hatte ich von Anfang an ein Problem. Ich hatte Hoffnung, dass sich das ändern würde, aber leider passierte das für mich relativ spät und das hat mir echt das Lesen verhagelt. Er ging mir ehrlich gesagt, ziemlich auf den Zeiger. Dazu kam dann noch seine Verlobte, die ich ebenfalls nicht ausstehen konnte. Brunhilde ist eine absolut nervige und anstrengende Persönlichkeit und ich frage mich ernstjaft, warum Zach sich das gefallen lässt.
Fazit
Gute Storyidee, aber leider nicht meins. Ich kam so gar nicht mit Zach klar und die Story konnte mich leider auch nicht wirklich packen. Auch wenn das Ende es noch einmal etwas drehen konnte, ist dieses Buch bzw. diese Reihe leider nix für mich. Jeden der sich aber daran versuchen möchte, möchte ich nicht aufhalten. Es ist allerdings wirklich Geschmackssache.