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Was würdest Du tun?: Wie uns das bedingungslose Grundeinkommen verändert

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2014 begann Michael Bohmeyer ein bis dahin undenkbares Gesellschaftsexperiment: Per Crowdfunding sammelte er 12.000 Euro, die er gleich wieder verloste – ein Jahr lang 1.000 Euro im Monat, bedingungslos. Der Verein »Mein Grundeinkommen« entstand. Inzwischen haben über 250 Menschen das Grundeinkommen gewonnen und das Thema ist zur hoffnungsvollsten Idee unserer Zeit geworden, die Millionen Menschen inspiriert.
Michael Bohmeyer und Claudia Cornelsen berichten, wie sich das Leben der Gewinner verändert hat. Zum Beispiel Christoph, der seinen Job im Callcenter kündigte, eine Erzieher-Ausbildung begann und nebenbei eine chronische Krankheit besiegte. Das Grundeinkommen ist mehr als Geld. Es entfesselt notwendige Kräfte und Fähigkeiten, um den neuen gesellschaftlichen Herausforderungen gewachsen zu sein. Ein Bericht aus einem der spannendsten Sozial-Labore der Welt. Und ein Neuentwurf für eine Gesellschaft und Arbeitswelt im radikalen Umbruch.

288 pages, Klappenbroschur

Published January 25, 2019

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About the author

Michael Bohmeyer

1 book2 followers

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Community Reviews

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Displaying 1 - 13 of 13 reviews
Profile Image for Christian Müller.
133 reviews2 followers
March 5, 2019
Endlich mal ein Einblick wie sich das bedingungslose Grundeinkommen unter realen Bedingungen in Deutschland auswirkt. Als angenehm empfand ich die Offenheit mit der die Initiatoren an das Projekt herantreten und die Idee selbst kritisch hinterfragen. Während mich persönlich nur einzelne der insgesamt 24 Erfahrungsberichte bewegt haben, fand ich vor allem den letzten Teil des Buches gelungen. So oder so bleibt als Fazit: Unbedingt lesen!
Profile Image for Manja W.
145 reviews
April 17, 2020
Ein tolles Buch, das sehr viel zum Nachdenken anregt... Gut, dass die Autoren irgendwann ihre eigenen Fragen überdacht und damit auch das Grundeinkommen selbst nochmal neu gedacht haben
Profile Image for Aniya.
338 reviews36 followers
November 14, 2019
Tja, das bedingungslose Grundeinkommen. Ein Thema, das sicherlich polarisiert.
Um meinen Standpunkt gleich vorweg zu nehmen: Ich bin grundsätzlich eher dafür. Und das war auch vor dem Lesen dieses Buches schon so.

Inhaltlich geht es bei diesem Werk vorwiegend um das Projekt der beiden Autoren: 1000 Euro jeden Monat für ein Jahr für die Personen, die bei der Verlosung auf der Website gezogen werden. Bedingungslos. Finanziert wird das alles von Spenden, nicht vom Staat (wie in anderen Ländern, die dieses Modell austesten), denn eine Menge Menschen scheinen an die positiven und produktiven Effekte des Grundeinkommens zu glauben.
Dabei hatte es gar nicht mal so toll angefangen. Die ersten Gewinner wollten beispielsweise ihre Telefonnummern einfach nicht rausgeben und waren zu keinem Austausch bereit.
Das Geld einstecken war aber kein Problem und da ist er eben auch schon, der Nachteil an "bedingungslos". Das da Frustration aufkam ist nachvollziehbar.
Das Projekt ist an diesen Erfahrungen aber zum Glück nicht gescheitert, sondern ging erst richtig los.

Hier komme ich zu dem Teil, der ein bisschen persönlich wird, anders ist es für mich mal wieder unmöglich, anständig zu rezensieren und ich möchte auf eine Sache genauer eingehen.
Ich bin eine Person mit Hartz IV Erfahrung. Ich kenne das Gefühl, mit Bauchschmerzen den Briefkasten zu öffnen, kenne die Scham, wenn man erklären muss, dass man sich den Kinoabend nicht leisten kann, kenne die Wut, wenn man in einer Maßnahme für Schulden- und Suchtberatung sitzt, obwohl man nie Schulden oder eine Suchterkrankung hatte, und sich dann mit "gehen Sie da halt einfach hin, was anderes haben wir im Moment nicht" abgekanzelt wird.
Ich kenne die Beschäftigungstherapie-Maßnahmen in denen man bastelt und ich kenne den Stress und die Panik, wenn auf einmal schon sechs Monate rum sind und man einen Folgeantrag - natürlich mit Kontoauszügen, Privatsphäre gleich null - stellen muss.
Wegen all dieser Dinge war ich verdutzt, als ich eine der ersten Geschichten las, von einem Mann, für den sich gar nicht so viel verändert hatte, der aber beispielsweise seine (vorher nicht bezahlbaren) Konzertkarten aufbewahrte.
Die Autoren sind davon nicht so begeistert, müssen schlucken und dann akzeptieren, dass Menschen auch "doof sein, faul, verschwenderisch, konsumgeil" dürfen, wenn es wirklich bedingungslos sein soll. Diese Worte waren vielleicht nicht auf den Mann gemünzt (bzw. wird sich im Nachhinein sogar bei ihm entschuldigt), seine Geschichte war aber der Aufhänger dafür und darüber bin ich doch etwas wütend.
Konzertkarten sind für mich kein sinnloser Konsum, sondern Teilhabe am sozialen Leben und an Kultur. Dabei ist mir wurst, ob es sich um Bruno Mars oder ein André Rieu Klassikkonzert handelt!
Ich freue mich für diesen Mann, weil das, was er sich nun leisten konnte sicher zu seiner psychischen Gesundheit beigetragen hat.
Die ist bei ALG II Empfängerinnen und Empfängern nämlich nicht nur wegen entwürdigender Maßnahmen und so gut wie keiner Privatsphäre am Boden, sondern auch, weil man sich neben der Lebenserhaltung nichts mehr leisten kann.
Man überlebt. Kunst und Kultur gibt es nicht. Bildung auch nicht (ich konnte mir meinen Schwedisch-Unterricht beispielsweise nur dank Verwandtschaft leisten und das sollte man auf dem Amt lieber nicht erwähnen).

(Menschen, die ALG II beziehen, können bei der "Grundeinkommenslotterie" übrigens nicht mitmachen, weil sie sich beim Amt abmelden müssten und nicht mehr krankenversichert wären - es lohnt sich also nicht.)

Leider geht es dann erstmal so weiter, die Anschaffungen werden als unnütz abgetan, der Gewinn als "verkonsumiert".
Sich ein paar "anständige Wanderstiefel", ein Fahrrad oder endlich eine gute und funktionierende Waschmaschine zu kaufen... das kann auch nur jemand als "Geld verballert" abtun, der vielleicht noch nicht so richtig große Geldsorgen hatte.
Es wird wahnsinnig verurteilend, die Umweltschiene wird gefahren, weil sich Menschen Flugreisen buchen (selbst ich als links-grün-versiffte, radfahrende, nichtfliegende, vegetarische Umwelt-Trulla würde meinen Finger nicht so hoch heben).
"Das ernüchtert uns sehr" steht im Buch und ich frage mich, ja, was sollen die Menschen denn mit dem Geld machen?
Und was habt ihr erwartet?
Irgendwie kann ich jetzt die Menschen vom Anfang verstehen, die vielleicht genau vor dieser Verurteilung Angst hatten.

Und keine Sorge: Mir ist bewusst, dass bei den Autoren im Laufe der Zeit ein Umdenken stattgefunden hat und das im Buch auch so beschrieben wird, ja sogar von Scham ob dieser ersten Gedanken die Rede ist. Das finde ich auch sehr gut.
Trotzdem musste ich mich dazu nochmal äußern, auch für eventuell ähnlich Denkende, die sich vielleicht nur die Leseprobe schicken lassen und das Buch nicht kaufen werden.

Ein bisschen baff war ich aber auch, als ich las, dass ein Teilnehmer während der zwei Jahre ALG II, die er bezog, bis auf eine Maßnahme ja weitestgehend in Ruhe gelassen wurde und somit schon ein "fast bedingungsloses Grundeinkommen" gehabt hätte.
Die Kontoauszüge aller Konten, den Mietvertrag, alle Wertanlagen und -gegenstände, sowie das verdammte Bargeld, das man grade in der Tasche hat, offenlegen zu müssen ist dann wohl schon "fast bedingungslos".
Mal ganz abgesehen davon:
"Zwei Jahre Hartz IV, denken wir, das summiert sich inklusive Wohngeld auf etwa 24000 Euro."
Äh, welches Wohngeld? Wohngeld und Hartz IV gibt es nicht gemeinsam. Oder war die Miete gemeint? Und die 24000 Euro finde ich auch merkwürdig. Wurde da die Krankenversicherung mit reingerechnet?
Das irritiert mich umso mehr, da später im Buch noch ein ganzer Abschnitt zum Thema Hartz IV - und zu Sanktionsfrei - kommt, den ich respektvoll, informativ und nah an der Realität fand. Es geht also doch.
Vielleicht wurde versucht, das Umdenken einzufangen, ich habe es aber leider eher so empfunden, dass man sich hier selbst widerspricht.

Trotz meiner Kritik habe ich, wie man ja sehen kann, das Buch sehr gut bewertet. Die Geschichten der Personen, die bereits das Grundeinkommen gewonnen hatten, waren interessant, die Gedankengänge dieser (und der Autoren) dazwischen spannend - auch wenn man diese nicht immer teilt.
So habe ich das Buch mit den verschiedensten Gefühlsregungen gelesen, mal geschmunzelt und mich für die Menschen gefreut, mal wütend die Augen verdreht und mich gefragt, warum diese Person dort überhaupt mitgemacht hat.
Die Beschreibung des Drucks und der Existenzangst, die fast jede der vorgestellten Personen kannte (ich auch!), hat mich sogar ziemlich berührt und der Abschnitt über gewaltfreie Kommunikation zwischen Staat und BürgerIn sehr zum Nachdenken angeregt.

Und natürlich habe ich mir immer wieder zwei Fragen gestellt:

1. Sollen "reiche" Menschen das Geld auch bekommen und ab wann ist jemand "reich"? Darauf habe ich bisher für mich keine Antwort gefunden.

2. Was würde ich mit dem Geld machen?
Meinen größten Wunsch - einen höheren Bildungsgrad - könnte ich mit einem Jahr Grundeinkommen nicht finanzieren, da müsste es schon unbegrenzt sein.
Aber ich würde mir ein richtig gutes Fahrrad kaufen, das nicht ständig repariert werden muss. Sorry für's "verkonsumieren". Aber vielleicht ist es ja auch "Selbstfürsorge". ;)

Fazit: Ein Thema, mit dem sich unbedingt mehr Menschen auseinandersetzen sollten und das nicht einfach so mit einem Fingerzeig auf den "faulen Nachbarn/Kollegen/Bekannten/ ALG II Empfänger", der dann angeblich sowieso nichts mehr machen würde, abgekanzelt werden muss. Alles ist gut und verständlich geschrieben, es stellt sich schnell ein Lesefluss ein.
Ich bin froh, dass die Autoren machen, was sie da machen.
Dicke Leseempfehlung!

Profile Image for Ina.
60 reviews9 followers
October 12, 2021
Kurzes, unterhaltsam und einfach geschriebenes Buch über ein interessantes, zukunftsträchtiges Thema.
Es ist kein wissenschaftliches Werk, obwohl es immer wieder mit Zahlen und Fakten um sich schmeißt, denn diese dienen alle dem einen Zweck, zu zeigen, dass Bedingungsloses Grundeinkommen sinnvoll ist. Ich bevorzuge eher eine Pro und Contra Auseinandersetzung mit solch einem Thema, doch das ist definitv nicht der Zweck dieses Buches.
Es werden viele Einzelfälle erzählt, Geschichten über einige der Personen, die ein Jahr lang bedingungsloses Grundeinkommen bekommen haben oder noch bekommen, über ihre Erfahrungen wird berichtet, über die Änderungen oder ausbleibenden Änderungen ihres Lebens während und nach Erhalt des Grundeinkommens.
Durch den lockeren Erzählstil wirkt es wie ein direktes Gespräch mit den Autoren, welche die Interviews mit den Teilnehmern zititeren und kommentieren. Ich finde es sehr interessant in einen Lebensabschnitt so vieler verschiedener Personen Einblick zu bekommen. Auch viele der Ideen und aufgestellten Thesen oder Resümes aus den Interviews sind sehr spannend, z.B. dass nicht das Geld an sich der entscheidende, wirklich etwas verändernde Faktor beim bedingungslosen Grundeinkommen ist, sondern dessen Bedingungslosigkeit. In einer Welt, in der wir oftmals nur etwas bekommen, wenn wir etwas dafür tun, ist das bedinungslose Erhalten einer Grundsicherung etwas, das Leuten ein stärkeres Gefühl von Sicherheit gibt, als die an viele Bedinungenen geknüpften Sozialhilfen ("nur wenn du unsere Auflagen erfüllst"), Gehälter ("nur wenn du so arbeitest, wie wir wollen") oder irgendwelche Unterstützungen ("nur wenn du für uns unterstützenswert erscheinst").

An vielen Stellen wird der deutsche Staat mit seiner Verworrenheit im Bereich Sozialhilfen und seiner Forderungsmaxime kritisiert, es wird versucht im bedingungslosen Grundeinkommen einen Lösungsweg vorzuschlagen, der allen zu Gute kommt, der aktuellen Hilfsempfängern ihren Stolz zurück gibt und den Staat statt eines Gängelers das positive Licht eines Unterstützers rückt. Etwas das Menschen hilft miteinander zu arbeiten und einander zu helfen, statt sich im ewigen Konkurenzkampf zueinander zu sehen.
Ob das wirklich alles funktionieren kann, und wie die konkreten Auswirkungen sind, darüber kann nur spekuliert werden, dennoch denke ich, ist dieses Thema eines, welches eine Lösung für die wachsende Automatisierung unserer Welt liefern könnte: Eine Welt, in der unser Wert nicht mehr über unsere Arbeit definiert werden kann, weil diese immer mehr von Maschinen übernommen wird. Das Utopia der Menschheit, in dem "niemand" mehr arbeiten muss. Dieses Utopia kann düster werden, wenn wir keine Wege finden, unsere Gesellschaft und Systeme so daran anzupassen, dass alle Menschen davon profitieren - die arbeitslosen Arbeiter der unteren Ebenen genauso wie die arbeitslosen Manager und Firmeneigner der oberen Ebenen.
Möglicherweise ist ein bedingungsloses Grundeinkommen der richtige Weg dafür und dieses Buch ein guter erster Anknüpfungspunkt an das Thema.
Profile Image for Pompski.
113 reviews2 followers
November 1, 2023
Hat mir richtig gut gefallen und ist heutzutage glaub ich wichtiger als jemals zuvor.
Ich glaube, dass das ein Schritt in die richtige Richtung waere.
Ich muss aber auch sagen, dass ich gerne noch mehr Antworten von mehr Beteiligten gehabt haette. Das hat mir ein bisschen gefehlt. Sollten sie dieses Projekt immer noch machen, hoffe ich, dass sie hier weiter nachhacken und mit den Gewinnern in Kontakt bleiben. Natuerlich wird es immer welche geben, die nicht mitmachen wollen. Aber ich glaube schon, dass viele noch mal was zu sagen haetten.
Profile Image for Marcel Schwarz.
442 reviews
June 27, 2022
Ganz nettes Buch zum Grundeinkommen mit Berichten von Leuten die ein Jahr Grundeinkommen gewonnen haben. Geht aber nicht besonders in die Theorie und ist aufgrund der K��rze dieser Experimente nicht wirklich aussagekräftig.
Profile Image for The Great Gomez.
65 reviews2 followers
September 14, 2025
Nette Geschichten, Betrachtung ist allerdings zu kurzfristig. Dazu keine theoretischen Hintergründe oder weitere Einordnungen. Kann man trotzdem mal lesen, wenn man es in die Finger bekommt. Nach knapp der Hälfte des Buches aber auch keine neuen Erkenntnisse mehr.
30 reviews
June 14, 2020
Ich hab schon lange nicht mehr so ein gutes Buch gelesen, welches unsere heutige Gesellschaft so treffend reflektiert und zum Nachdenken anregt. Ich hab es verschlungen.
Displaying 1 - 13 of 13 reviews

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