Downton Abbey in Hinterpommern von 1913 bis 1919 - Der erste Teil der großen Familien-Saga über eine Grafen-Familie zwischen Tradition und wahrer Liebe am Vorabend des 1. WeltkriegsMai 1913: Konstantin, ältester Grafensohn und Erbe von Gut Greifenau, wagt das Unerhö Er verliebt sich in eine Bürgerliche, schlimmer noch – in die Dorflehrerin Rebecca Kurscheidt, eine überzeugte Sozialdemokratin. Die beiden trennen nicht nur der Standesunterschied, sondern auch die Weltanschauung. Für Katharina dagegen, die jüngste Tochter, plant die Grafenmutter eine Traumhochzeit mit einem Neffen des deutschen Kaisers – obwohl bald klar ist, welch ein Scheusal sich hinter der aristokratischen Fassade verbirgt. Aber auch ihr Herz ist anderweitig vergeben.Beide Grafenkinder spielen ein Versteckspiel mit ihren Eltern und der Gesellschaft. So gut sie ihre heimlichen Liebschaften auch verbergen, steuern doch beide unweigerlich auf eine Katastrophe zu …Die Gut-Greifenau-Reihe im Ü Band 1 "Gut Greifenau. Abendglanz"Band 2 "Gut Greifenau. Nachtfeuer"Band 3 "Gut Greifenau. Morgenröte"
Ein wirklich toller Start in die Reihe. Sehr authentische Charaktere, deren Probleme und Ängste mich oft auch wütend gemacht haben. Jeder muss seiner "Rolle" entsprechen, kaum einer lebt das Leben, welches er eigentlich möchte.
"Gut Greifenau - Abendglanz" von Hanna Caspian ist ein toller historischer Roman, der am Vorabend des 1. Weltkriegs in Hinterpommern spielt. Hanna Caspian erzählt von einer Grafen-Familie und ihren Angestellten, die auf Gut Greifenau und dem kleinen daneben gelegenen Örtchen leben. Dabei geht es um Liebe, die über gesellschaftliche Konventionen hinaus geht, aber auch um die politischen Wirrungen dieser Zeit und die ländlichen Gegebenheiten vor Ort.
Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Die Familien-Saga erstreckt sich über mehrere Bände und ich kann es kaum abwarten, weiterzulesen. Die Charaktere sind allesamt sehr liebevoll und authentisch beschrieben und wachsen einem sehr schnell ans Herz. Man leidet und liebt mit ihnen und hofft, dass es für alle den Umständen entsprechend gut ausgeht. Ich spreche hier eine klare Leseempfehlung aus und vergebe 4,5 / 5 Sternen.
"Gut Greifenau Band 1 - Abendglanz" von Hanna Caspian ist für mich ein überraschendes Highlight. Die Geschichte entführt den Leser in eine Zeit voller Intrigen, Konventionen und Geheimnisse, aber auch von Zusammenhalt und Freundschaft. Als ich das Hörbuch startete, war ich sofort von der Sprecherin Elke Appelt begeistert, die allen Charakteren Leben einhaucht und sie authentisch wirken lässt. Den Berliner Dialekt von Rebecca habe ich geliebt! Die Charaktere sind äußerst realistisch dargestellt, sodass ich mit ihnen mitfühlen konnte. Doch keiner von ihnen führt wirklich das Leben, das er gerne leben möchte. Aus unterschiedlichen Gründen leiden sie unter den gesellschaftlichen Normen, die das Leben in dieser Zeit einschränken. Besonders die Stellung der Frau hat mich oft wütend gemacht, denn es wird spürbar, wie ungerecht das Leben vor allem für Frauen und Nicht-Adelige war. Die Familiensaga mit historischem Hintergrund bietet einen sehr guten Einblick in das Leben und Wirken auf einem Landgut zur damaligen Zeit. Man erlebt Intrigen, Konventionen und Geheimnisse hautnah mit und fühlt sich direkt in die Zeit hineinversetzt. Das Buch ende mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs, und ich bin schon sehr gespannt darauf, wie es weitergeht. Einen kleinen Abzug gibt es von mir, da es hier und da etwas schmalzig und lang wurde. Und auch lasse ich einen Stern offen, falls innerhalb der Reihe noch ein Buch besser ist ;) Insgesamt kann ich "Gut Greifenau - Abendglanz" jedem empfehlen, der eine mitreißende Familiensaga mit historischem Hintergrund sucht. Es ist ein überraschendes Highlight, das mich von Anfang bis Ende fesseln konnte. Ich höre die Reihe auf jeden Fall weiter!
3.5 ☆ Ich habe Zeit gebraucht um mich in die Geschichte einzufinden und durch die Zusammenhänge der Personen zu finden. Besonders die Kinder der Familie sind mir ans Herz gewachsen. Ich freue mich drauf zu sehen wie es weiter geht.
Zodra ik probeer iets te schrijven over een gelezen boek, en een aantal regels heb geschreven, gooit Goodreads me van de site. Kan ik opnieuw beginnen. En dat niet één keer, maar herhaaldelijk. Daarom nu even kort: interessant boek, maar vooral de moeder was een onbegrijpelijk, zelfvoldaan, wrede, hardvochtige vrouw, die alles deed om haar kinderen uit te huwelijken aan personen van zeer adellijke afkomst. Ik werd een beetje akelig van dat mens.
Gelungener Auftakt der Reihe mit liebenswerten Charakteren, aber auch solchen, die man verabscheuen kann. Abzug in der B-Note für einen historischen Schnitzer: als der Erste Weltkrieg ausbrach, lebte die Großmutter des deutschen Kaisers bereits 13 Jahre lang nicht mehr - als Argument anzuführen, dass er mit Großbritannien keinen Krieg beginnen würde, weil er seiner Großmutter (Queen Victoria) kaum den Krieg erklären würde, ist also falsch. Mag sein, dass das pingelig ist, mir sind solche Fakten jedoch wichtig. Was mich zudem störte: manche Formulierungen wirkten zu modern und unpassend, unverheiratete junge Damen wurden plötzlich Frau genannt, nicht Fräulein?! Die Dorflehrerin hätte in jedem Fall Fräulein Kurscheidt heißen müssen, nicht Frau Kurscheidt, die Beste war ja nicht mal annähernd 30! Ansonsten hat es sich gelesen wie ein deutsches Downton Abbey und das wiederum hatte für mich unvergleichlichen Charme.
Von der Gut Greifenau-Reihe hatte ich schon viel gehört und war sehr gespannt darauf, die Reihe endlich zu beginnen. Leider waren meine Erwartungen wohl zu hoch, denn so richtig konnte mich das Buch nicht überzeugen.
Zu Beginn habe ich mich sehr schwer getan in die Geschichte reinzufinden, da man wirklich sehr vielen Personen begegnet und auch noch nicht so richtig einschätzen kann wer wichtig wird. Dieses Problem habe ich öfter in historischen Romanen und normalerweise legt sich dies im Laufe des Buches, aber hier war war das leider nicht der Fall. Ich habe mich über das gesamte Buch schwer getan eine Verbindung zu den Charakteren herzustellen. Es waren einfach zu viele Personen und vieles blieb dadurch nur an der Oberfläche. Ich mag es lieber, wenn nur ein paar Personen im Vordergrund stehen.
Vom Setting und der Zeit fand ich das Buch sehr interessant, aber dennoch konnte mich die Geschichte insgesamt leider nicht überzeugen und ich werde die Reihe wohl nicht weiterverfolgen.
Es war spannend auf Gut Greifenau - vielleicht leidet das Gut daran, dass ich mit Ulrike Renk schon in Ostpreußen schöne Stunden verbracht habe. Auf Gut Greifenau fehlte mir die positive Person in den unteren Etagen, an die ich mein Herz hängen konnte um mich rundherum wohl fühlen zu können.
Ich fühlte mich authentisch unterhalten - und möchte auch weiter lesen, wie es auf dem Gut im 1. Weltkrieg weiter geht. Katharina und Konstantin haben sicher noch so einiges vor ;-)
Die verschiedenen Strömungen der Zeit und Gesellschaft werden spannend eingefangen. Es hat mir gefallen, wie daraus eine runde Geschichte gestaltet wurde
In der Trilogie von Hanna Caspian begeben wir uns nach Hinterpommern, das 1913 noch zu Deutschland gehörte. Hier lebt die Landgrafenfamilie von Auwitz-Aaarhayn. Als der alte Gutsherr Donatus nach einem Unfall stirbt, übernehmen sein Sohn Adolphis und seine Frau Feodora das Gut. Wir begleiten in dieser Trilogie nicht nur die Herrschaft, sondern auch die Dienstboten und nehmen ebenfalls am Dorfleben teil. So bleibt der Roman immr interessant und spannend. Das neue Oberhaupt des Gutes, Adolphis, ist jedoch ein Lebemann und ein schwacher Charakter. Er interessiert sich nicht wirklich für die Vorgänge auf Gut Greifenau und überlässt das Meiste seinem Verwalter. Sein ältester Sohn Konstantin ist das krasse Gegenteil: aufgeschlossen, modern und interessiert an den neuen technischen Errungenschaften. So möchte er unbedingt das Gut auf Vordermann bringen und den Knechten und Pächtern mit einer neuen Sämaschine die Arbeit erleichtern. Sein Vater und der alte Verwalter sind jedoch gegen seine Pläne. Anastasia, die älteste Tochter, ist bereits verheiratet und tritt nur kurz auf, ebenso der mittlere Sohn Nikolaus, der in der Armee weilt. Alexander, der jüngste Sohn, ist ein etwas undurchschaubarer Charakter, scheint aber den Müßiggang des Vaters geerbt zu haben. Katharina, die jüngste Tochter, steht gemeinsam mit Konstantin in diesem ersten Band im Vordergrund. Gräfin Feodora sieht es als ihre große Aufgabe auch ihre Jüngste gewinnbringend zu verheiraten und hat Ludwig von Preußen, den kaiserlichen Neffen für sie ins Auge gefasst, gegen den Katharina eine tiefe Abneigung hegt. Sowohl Konstantin, als auch Katharina, verlieben sich in nicht standesgemäße Partner. Konstantin lernt die überzeugte Sozialdemokratin und Dorflehrerin Rebecca Kurscheidt kennen und lieben und Katharina den Industriellensohn Julius Urban. Aber nicht nur Liebesprobleme und Standesunterschiede sind hier Thema, sondern auch Geheimnisse, Probleme mit dem Gut und der politische Hintergrund im Angesicht des nahenden ersten Weltkrieges. Besonders Feodora leidet unter dem drohenden Krieg, denn sie ist russischer Abstammung und es scheint, als ob sich Deutsche und Russen bald als Feinde gegenüberstehen werden...
Die Bewerbung der Trilogie betreffend, die auf "Downton Abbey" anspielt, lässt den Leser auch an den Schicksalen der Menschen im "Untergeschoß" teilhaben. Der neue Kutscher, Albert Sonntag, der als Waise im Kinderheim aufgezogen wurde, möchte mehr über seine Abstammung wissen. Seine jahrelangen Recherchen führten ihn nach Hinterpommern. Stubenmädchen Wiebke möchte Lesen und Schreiben lernen und ihre Geschwister finden, Stallmeister Johann kämpft gegen seine Alkoholsucht und Hauslehrer Matthis gegen seine Unbeliebtheit. Die Figuren wirken alle lebensnah und sind sehr gut ausgearbeitet. Ich fieberte mit jedem Einzelnen mit, egal ob Graf oder Dienstbote. Einzig Feodora und Ludwig von Preußen konnten meine Sympathie nicht gewinnen, aber man braucht auch Antihelden in einem Roman.
Hanna Caspian hat die Atmosphäre dieser Zeit sehr gut eingefangen. Die kommende Industrialisierung, der drohende Weltkrieg, der Kampf der Arbeiter gegen den Adel und die Probleme der Dienerschaft. Ebenso wurde mit dem fiktiven Gut Greifenau in Hinterpommern eine perfekte Kulisse geschaffen. Mit dem Beginn des Krieges am Ende des Romans wird es dramatisch und der Cliffhanger zum Schluss lässt mich schon sehr bald zum bereits erschienenen zweiten Band greifen.
Schreibstil: Die Autorin schreibt bildhaft und lebendig. Man fliegt durch sie Seiten und der Roman lässt sich wirklich sehr angenehm lesen. Die abwechselnden Kapitel und Sichtweisen der Figuren lassen Spannung aufkommen und die Dramatik zum Ende des ersten Bandes lässt mich schon auf Band 2 hinfiebern. Zu Beginn des Buches sind zwei Karten der Gegend und des Gutes abgebildet, sowie ein Personenregister. Am Ende gibt es ein abschließendes Nachwort der Autorin.
Fazit: Ein fulminanter Auftakt der Trilogie rund um die Besitzer und Bediensteten von Gut Greifenau, der mich fesselte und überzeugen konnte. Für Liebhaber von Familiensagen und historischen Romanen gebe ich hiermit eine große Leseempfehlung ab!
Eine nette Geschichte, die einem die gesellschaftlichen Schichten und die politischen Ereignisse der damaligen Zeit näher bringen.
Ich hatte besonders am Anfang etwas Schwierigkeiten mit den Charakteren, da es sehr viele auf einmal waren, die sich teilweise auch nicht sehr markant voneinander unterscheiden. Bis zum Ende hatte ich Probleme bestimmte Charaktere auseinander zu halten. Leider gibt es auch nur wenige Charaktere, die einem wirklich sympatisch sind und die einem näher kommen. Der Rest bleibt doch eher etwas schwammig.
Schade fand ich auch, dass der erste Band keinen richtigen Abschluss hatte. Alle Handlungsstränge enden mittendrin und alles bleibt offen, sodass man im Prinzip weiterlesen muss, um zu erfahren wie bestimmte Situationen ausgehen.
Trotzdem ließ sich die Geschichte total flüssig lesen und hat mich gut unterhalten. Ein bisschen Downton Abbey Flair kam auf jeden Fall rüber ;-)
In die Geschichte reinzukommen war am Anfang nicht leicht, viele Charaktere auf einmal und man muss sich erstmal zurechtfinden, allerdings gibt es vorne im Buch ein Verzeichnis aller Charaktere. Bis zur Mitte des Buches ging es daher erstmal nur schleppend voran, dann aber passierte wiederum einiges, viele kleine Geheimnisse und große Ereignisse - ab da hat dann auch endliche die Geschichte daher aufgenommen und konnte mich endlich für sich einnehmen. Wenn man erstmal in der Geschichte angekommen ist, hat es auf jeden Fall Potenzial und ein Gefühl von Downton Abbey.
Ik begrijp nu het nut van halve sterren. Ik heb echt onwijs van dit boek genoten, hoewel ik toch wel ruimte zie voor verbetering. Een aantal dingen in de vertaling/redactie, en een paar dingen over karaktereigenschappen van bepaalde personages die wel meermaals worden benoemd, maar ik eigenlijk niet in het gedrag terug zie.
Desalniettemin een mooi verhaal over liefde en adel aan het begin van de twintigste eeuw dat je met niet met één, maar twee cliffhangers achterlaat.
Geweldig, alleen zo jammer dat dit soort boeken altijd een cliffhanger hebben en dat t volgende deel dan altijd pas over 160 jaar uit komt. ;) Corina Bomann waardig!!
Ich liebe Familiengeschichten und war deshalb sehr gespannt auf diese neue Reihe – trotz der einen oder anderen Schwachstelle wurde ich gut unterhalten und hatte schöne Lesestunden.
Mittelpunkt ist Gut Greifenau – hier leben Herrschaft und Bedienstete unter einem Dach. Konstantin ist der älteste Sohn des Gutsherrn und versucht, sich mit Innovationen gegen seinen eher konservativen Vater durchzusetzen. Doch dieser ist davon gar nicht überzeugt – und sicherlich würde es ihm auch nicht gefallen, wenn Konstantin ihm seine Liebe zu einer „Bürgerlichen“ gesteht. Auch die Jüngste, Katharina, hat unter diesen Konventionen zu leiden – in die Gesellschaft eingeführt, soll sie den Neffen von Kaiser Wilhelm heiraten, doch ihr Herz schlägt für einen ganz anderen. Mit völlig anderen Sorgen schlägt sich die Dienerschaft rum – das Stubenmädchen Wiebke sucht ihre Geschwister, der neue Kutscher Albert Sonntag verdreht nicht nur den Frauen den Kopf, sondern birgt zudem noch ein Geheimnis, der Hausdiener Caspers ist ganz schön garstig zu den Bediensteten, bis Mamsell Schott herausfindet, warum er sich so verhält.
Es gibt nicht nur einen Protagonisten, um den sich die ganze Geschichte dreht, es sind eigentlich alle Bewohner von Gut Greifenau, die im Mittelpunkt stehen – mal mit schönen Ereignissen, mal mit Geheimnissen oder den nicht eingehalten Konventionen der damaligen Zeit. Man bekommt einen tollen Einblick, wie ein Gut seinerzeit funktionierte, auch wie die Menschen zueinander standen, wie sie miteinander umgingen, sowohl zwischen den verschiedenen Schichten als auch innerhalb der eigenen Reihen. Das hat mir wirklich sehr gut gefallen, vor allem auch, weil die Geschichte lebendig erzählt ist – es sind nicht immer nur die großen Ereignisse, auch an alltäglichen Sorgen und Freuden nimmt man als Leser teil.
So unterschiedlich die Päckchen sind, die getragen werden, so unterschiedlich sind auch die Charaktere. Da hat die Autorin wirklich großes geleistet, so echt und authentisch wie sie die Figuren gezeichnet hat. Jeder hat eine eigene Geschichte, die man früher oder später auch erfährt, jeder hat gute, aber auch schlechte Seiten und so wirken alle Figuren, wie aus dem Leben gegriffen. Und so unterschiedlich die Figuren sind, wird auch jeder Leser einen finden, der ihm sympathisch ist und mit dem man fiebern kann.
Obwohl ich die Atmosphäre im Buch sehr mochte und gerade auch der Alltag gut beschrieben wurde, fand ich die erste Hälfte der Geschichte doch etwas langatmig – spannend wird es erst in der zweiten Hälfte und dort wird das Buch dann auch zum Pageturner. Es gibt verschiedene Ereignisse, bei denen man wissen will, wie sie nun ausgehen – nur leider werden in diesem ersten Band nicht alle auch wirklich aufgelöst. Das Ende des Buches kommt ziemlich plötzlich und wirkt eher wie abgeschnitten, als denn wie ein Abschluss – schade; dafür aber bin ich nun gespannt auf den nächsten Band. Ich gebe diesem ersten Teil 3,5 von 5 Sternen.
Mein Fazit Geschickt hat die Autorin die vielen verschiedenen Figuren der Geschichte eingeführt, so dass man sie nach und nach kennenlernt und sich dann auch als Teil von Gut Greifenau fühlt. Dabei sind es nicht immer nur große Sorgen, auch die kleinen Nöte des Alltags werden aufgegriffen. Es gibt Intrigen, Konventionen und Geheimnisse, aber auch Zusammenhalt und Freundschaft. Leider nur fand ich die erste Hälfte doch etwas langatmig, erst die zweite war dann spannend, und ich dann neugierig, wie es weitergeht. Daher gebe ich 3,5 von 5 Sternen.
Abendglanz ist ein wirklich gelungener Auftakt der Reihe.
Ab Seite eins fühlt man sich direkt mitten in dem Geschehen um die Grafenfamilie, deren Bediensteten und den Dorfbewohnern. Die Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet, die Geschichten gut miteinander verknüpft und natürlich hat man direkt die Wohlfühlatmosphäre aus Downton Abbey.
Im Verlauf des Bandes sind mir viele der Protagonisten ans Herz gewachsen. Die Autorin hat wundervolle vielschichtige Personen mit ihren eigenen Geschichten geschaffen. Keine einzige ist eindimensional. Ebenfalls hat die Autorin in mir so viele Gefühle beim Lesen erweckt. Ich habe Leid und Trauer empfunden, mich gefreut, war wütend und habe mit dem Kopf geschüttelt. Die Handlung ist so gut geschrieben, dass man sich einfach nur "mittendrin" fühlen kann.
Ich fand, dass sie das Zeitgeschehen gut widergespiegelt hat. Durch den schnellen Wechsel der Perspektive zu einzelnen Personen hat man so zu identischem Thema aufgrund von verschiedenen Standpunkten verschiedene Meinungen erhalten.
Der schnelle Wechsel war jedoch anfangs etwas schwierig. Ich bin bis Mitte des Buchs immer wieder mit den Namen durcheinandergekommen und sehr sehr dankbar für das Personenverzeichnis am Anfang.
Schon lange hab ich nichts historisches mehr gelesen und da erschien mir jetzt die Gut Greifenau Saga genau perfekt.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr einnehmend , fesselnd und atmosphärisch. Spielend leicht bin ich in dieser Zeit und Welt versunken, was mir nicht allzu schwer fiel, weil es wirklich sehr atmosphärisch, beklemmend und gefühlvoll ist. Man wird mit einer Vielzahl an Charakteren konfrontiert, was mir wider Erwarten wirklich enorm gut gefallen hat. Weil sie enorm viel Tiefe, Ausdruck und Intensität erhalten. Man kann sich überaus gut in sie hineinversetzen und ihre inneren Stürme nachvollziehen. Sie sind authentisch, greifbar und einfach lebendig. Konstantin und Katharina stehen zwar mehr oder weniger im Fokus, doch beherrschen nur sie keinesfalls das Geschehen. Ich mochte beide sehr gern. Katharina sehr sanft und sensibel, hat mit den Ansprüchen ihrer Mutter zu kämpfen. Und so eine Mutter möchte niemand geschenkt haben. Wow, da fiel mir direkt mehrmals die Kinnlade runter. Null Empathie, kein Herz. Da gibt es nur Kälte , Ignoranz und hohe Anforderungen, denen man kaum gerecht werden kann. Das hat mich so sprachlos und einfach wütend gemacht. Katharina tat mir so unsagbar leid, weil sie darunter fast zu zerbrechen droht. Konstantin ist dagegen völlig anders. Mit Witz und Charme hat er sich in mein Herz geschlichen. Aber auch er hat Kämpfe durchzustehen. Denn seine Herkunft macht es ihm nicht leicht. Mehr Fluch als Segen. Wie sagt man so schön, vor Gottes Augen sind wir alle gleich. Doch ganz besonders haben mich Albert und Wiebke berührt. Ihre Herkunft, ihre Hintergründe haben mich wirklich beschäftigt. Vielleicht weil ich es wirklich gut nachvollziehen kann und mich dadurch besonders verbunden fühlte. Besonders Wiebke ist so eine süße und sanfte Seele, die mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Albert mag man Niedertracht oder schlechte Absichten nachsagen. Aber jede Geschichte hat immer zwei Seiten, was hier besonders gut hervorkommt. Ich mochte es sehr, wie feinfühlig und eindringlich sich die Autorin dieser Thematik gewidmet hat. Das gibt dem Ganzen sehr viel Gefühl und Ernsthaftigkeit. Zeigt aber auch, dass die Wahrheit niemals totgeschwiegen werden kann. Beileibe keine leichte Thematik, aber eine, die wichtig ist und viel häufiger vorkommt, als man denkt.
Hanna Caspian hat hier eine tolle Kulisse für eine Familiensaga geschaffen. Die Kriegszeiten spielen eher eine untergeordnete Rolle, kommen jedoch trotzdem sehr gut zur Geltung. Der erste Band spielt im Zeitraum von 1913 – 1914. Was mir besonders gut gefallen hat, die Herrschaften bekommen genauso viel Beachtung wie die Dienerschaft. Und da gibt es so einige Geheimnisse und Konflikte. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, was nicht immer einfach ist. Doch man spürt auch, das sie daraus lernen, daran wachsen, sich verändern und weiterentwickeln. Auf der zwischenmenschliche Ebene passiert eine ganze Menge und gerade bei Katharina brach mir mitunter so manches Mal das Herz. Liebe trifft auf unterschiedliche Gesellschaftsschichten, wird von ungeahnten Herausforderungen und Wahrheiten begleitet. Mit viel Humor, Verzweiflung und Angst beseelt. Man blickt in Abgründe, die tiefer nicht sein könnten. Macht und Gier wird ebenso zutage gebracht, wie Hoffnung und Glück.
Mir hat dieser erste Band enorm gut gefallen. Er lebt, entwickelt sich weiter, entfaltet sich und ich kam einfach nicht davon los. Es war unglaublich spannend, die jeweiligen Schicksale zu verfolgen und mich den Emotionen hinzugeben und diese auszuleben. Ein verdammt guter Auftakt, ich bin enorm gespannt, wie es weitergeht.
Fazit: Der erste Band der Gut Greifenau Saga von Hanna Caspian hat mich in längst vergangene Zeiten katapultiert. Mit viel Feingefühl und Eindringlichkeit widmet sich die Autorin, ernsten Themen, die mich so schmerzlich berührt haben, dass es fast schon weh tat. Bittersüß, atmosphärisch und so facettenreich in seiner Ausarbeitung. Ein Auftakt, der mich begeistern konnte, ich bin immens gespannt, wie es weitergeht.
Buchmeinung zu Hanna Caspian – Gut Greifenau. Abendglanz
„Gut Greifenau. Abendglanz“ ist ein Roman von Hanna Caspian, der 2018 bei Knaur TB erschienen ist. Dies ist der Auftaktband einer Trilogie um die Bewohner des fiktiven Gutes Greifenau, die von 1913 bis 1919 spielt.
Zum Autor: Hinter Hanna Caspian verbirgt sich eine erfolgreiche deutsche Autorin, die ihr Herz ans Rheinland verloren hat. Ihre historischen Liebesromane behandeln spannende Themen der vergessenen deutschen Geschichte. Dabei verwebt sie akribisch tatsächliche historische Begebenheiten mit dem Leben fiktiver Figuren. Hanna Caspian studierte Literaturwissenschaften und Sprachen. Mit ihrem Mann wohnt und arbeitet in unmittelbarer Nähe zum Rhein.
Klappentext: Mai 1913: Konstantin, ältester Grafensohn und Erbe von Gut Greifenau, wagt das Unerhörte: Er verliebt sich in eine Bürgerliche, schlimmer noch – in die Dorflehrerin Rebecca Kurscheidt, eine überzeugte Sozialdemokratin. Die beiden trennen Welten: nicht nur der Standesunterschied, sondern auch die Weltanschauung. Für Katharina dagegen, die jüngste Tochter, plant die Grafenmutter eine Traumhochzeit mit einem Neffen des deutschen Kaisers – obwohl bald klar ist, welch ein Scheusal sich hinter der aristokratischen Fassade verbirgt. Aber auch ihr Herz ist anderweitig vergeben. Beide Grafenkinder spielen ein Versteckspiel mit ihren Eltern und der Gesellschaft. So gut sie ihre heimlichen Liebschaften auch verbergen, steuern doch beide unweigerlich auf eine Katastrophe zu...
Meine Meinung: Von Beginn an habe ich mich in und mit diesem Buch wohlgefühlt. Die Figuren sind erfrischend und zum Teil in erstaunlicher Tiefe mit Ecken und Kanten beschrieben. Neben den Liebesgeschichten der beiden Grafenkinder werden Themen aus der Welt der Bediensteten erzählt. Zusätzlich bringt der Wechsel an der Spitze des Gutes durch den Unfalltod des alten Grafen viel Unruhe auf das Gut. Politische Ereignisse spielen noch im Leben der Bewohner kaum eine Rolle, wohl aber der allgegenwärtige Standesunterschied. Es gibt viele Geheimnisse um die Bewohner des Gutes, die nach und nach an die Oberfläche gebracht werden. Meine Lieblingsfigur wurde Albert Sonntag, der als Waisenkind aufwuchs und nun als Kutscher seinen Dienst versieht. Nebenbei möchte er seine Herkunft klären. Er ermittelt in eigener Sache und unterstützt auch schwächere Bedienstete, wenn er glaubt, dass ihnen unrecht geschehen ist. Deutlich wird auch der Unterschied zwischen den Söhnen und den Töchtern der Grafenfamilie. Während die Söhne relativ frei aufwachsen, werden die Töchter an der kurzen Leine gehalten. Etwas unglücklich ist das Alter Katharinas gewählt, die mit ihren zwölf Jahren zu jung wirkt. Ihre Mutter behandelt sie wie eine Ware, die sie möglichst günstig auf dem Heiratsmarkt unterbringen will. Überhaupt sind es die kleinen Dramen und Erfolge, die dem Roman Würze verleihen. Manche Figuren sind etwas einseitig gestaltet, aber sie passen dennoch in die Geschichte. Das Leben auf dem Gut wird glaubhaft und realistisch beschrieben und von Zeit zu Zeit passiert etwas aufregendes. Etwas bedauerlich finde ich, das zum Ende des Buches kaum ein Erzählstrang abgeschlossen ist. Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd und bei der Vielzahl der Figuren findet sich für jeden Leser etwas. Mit einigen Figuren fiebert man mit, anderen wünscht man weniger Erfolg. Der Leser weiß von kommenden Weltkrieg, auf den das Gut nicht wirklich vorbereitet ist. So ziehen düstere Wolken am Horizont auf und ich bin auf die Folgebände gespannt.
Fazit: Mich hat dieser Roman positiv überrascht und vor allem hat er mich gut unterhalten. Es gibt aber auch Punkte, bei denen Luft nach oben ist. So vergebe ich gute vier von fünf Sternen (85 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung für diese gut erzählte Familiensaga aus.
Ik hou van verhalen over liefde op landgoederen zoals Katharina’s keuze van Hanna Caspian. Op het landgoed Greifenau woont graaf Donatus met zijn gezin, en een hele trits bedienden. Ze hebben allemaal hun eigen geheimen en gevoelens – je wordt meegenomen van de vertrekken van de gravin tot in de stallen aan het begin van de twintigste eeuw.
Ondanks de titel Katharina’s keuze draait dit boek niet alleen om Katharina, de jongste dochter van de graaf. Er komen verschillende verhalen aan bod en je leert allerlei verschillende personages kennen. Hierdoor wisselt het perspectief veel en vaak zat hier meteen een (kleine) tijdssprong bij. Hierdoor vond ik het verhaal moeizaam op gang komen: je moet echt je hoofd erbij houden. Dit is geen easy read à la Bridgerton, maar eerder een complexere familiesaga met meerdere lagen.
De saga speelt zich af in 1913-1914, aan de vooravond van de Eerste Wereldoorlog. De wereld verandert snel: de technieken komen snel op en zorgen voor een verandering in de wereld. Sommige mensen houden alles liever bij het oude, terwijl anderen vooruit kijken. De oudste zoon van de graaf Konstatin wil het land bewerken met nieuwe machines, maar niet iedereen wil hierin meegaan. Je voelt aan alles dat de tijd verandert en met de blik van nu maakt het heel interessant om de verschillende perspectieven hierop te lezen in Katharina’s keuze.
Met de opkomst van de industrie komen ook veranderingen in de sociale kringen. De adel kijkt neer op de ‘nieuwe rijken’. Zo ook de gravin Katharina’s moeder. Ze wil niets liever dan haar dochter uithuwelijken aan de neef van de Duitse keizer. Aanzien en titels zijn belangrijk voor de adel en het is dus not done dat Katharina haar hart verliest aan een andere man, een van de ‘nieuwe rijken’. Haar broer Konstatin worstelt met dezelfde keuze en gevoelens: ook hij verliest z’n hart aan de dorpslerares Rebecca.
Maar het draait niet alleen om de adel: ook onder het personeel zijn problemen. De hoofdbutler heeft een geheim, de stalmeester drinkt te veel, de dienstmeisjes schuiven de schuld in elkaars schoenen – er zijn veel verhaallijnen die dit boek allemaal extra interessant maken. Ook dat van Albert, de nieuwe koetsier- chauffeur, die weer op zoek is naar zijn eigen verhaal. Dit alles maakt Katharina’s keuze een zeer gelaagde roman.
Eerlijk gezegd had ik meer romantiek verwacht in dit boek. Katharina’s keuze is geen liefdesverhaal van Katharina – het is een verhaal over liefde, maar van haar hele familie. Niet alleen de romantiek komt aan bod, maar ook andere worstelingen over liefde zoals het hebben van een minnaar, onbeantwoorde liefde, liefde van ouders. Ik had door de titel wel een heel ander soort boek verwacht: meer rechtlijnige romantiek en een minder complex verhaal.
Ik ging Katharina’s keuze lezen met het idee dat ik een romantisch verhaal ging lezen, maar dit is juist een hele gelaagde familiesaga over veranderende tijden, klassenverschillen en liefde. Het is even inkomen met de vele namen en informatie op het begin, maar daarna laat het verhaal je niet meer los.
Wir befinden uns auf einem Gut in Pommern kurz vor Ausbruch des ersten Weltkrieges.
Wir lernen die Gutsfamilie, ihre Pächter und Angestellten, sowie einige andere Personen aus den unterschiedlichsten Kreisen kennen, deren Wege sich früher oder später kreuzen.
Die historischen Fakten sind gut recherchiert, und die Charaktere sind sehr gut angelegt. Innerhalb von jedem Kreis gibt es gute, schlechte, und gleichgültige Personen. Keine dieser Personen ist nur gut, oder nur böse, sondern alle sind vielschichtig und deshalb überzeugend. Die drei 'Kinder' der Familie die auf dem Gut leben machen die größten charakterlichen Entwicklungen durch, besonders Konstantin, der älteste Sohn und zukünftige Erbe, und Katharina, seine jüngste Schwester.
Beide haben ein Geheimnis, aber natürlich ist das Leben für die unmündige Katharina wesentlich schlimmer als für ihren zehn Jahre älteren Bruder.
Die Mutter, Feodora, ist eine vom Ehrgeiz zerfressene, gewalttätige Person, der Vater, Adolphis, ist ein Schlappschwanz.
Die beiden Kinder die nicht mehr im Haus leben werden von ihren Geschwistern nicht vermisst. Sie haben denselben Dünkel wie ihre Mutter, was besonders bei Nikolaus sehr ausgeprägt ist. Er wird sicher mal ein glühender Anhänger Hitlers werden -- die Anzeichen und Anschauungen sind schon da. Die Dienstboten sind auch interessant: im Grunde spiegeln sie die schlechtesten Eigenschaften ihrer Herrschaft wider, aber darauf kann man sie nicht reduzieren. Alle haben ihr Päckchen zu tragen, was sie mehr oder weniger würdevoll tun. Die Pächter haben Angst vor Neuerungen, was sicher nicht zuletzt auf ihre fehlende Bildung zurückzuführen ist. Mittlerweile schwelt es im Reich, die Arbeiter werden immer unzufriedener, und die Bürgerlichen mit Geld drängen in die Adelskreise -- zumindest versuchen sie es. Alles steuert auf den 1. Weltkrieg zu. Wir verlassen das Gut und Dorf kurz nach Ausbruch des Krieges -- ohne allerdings zu erfahren, wie es weitergeht. Zwei weitere Bände werden folgen, worauf man gespannt sein darf.
Das 'Downton Abbey in Hinterpommern' aus dem Klappentext ist absolut gerechtfertigt. Es gibt Parallelen zu dieser beliebten Fernsehserie, was natürlich in der Natur der Sache liegt, denn die Lebensbedingungen der Adligen und Untergebenen waren sicher überall in Europa recht ähnlich. Es gibt aber auch genügend Unterschiede, zum Beispiel ist der Ton im Haus hier viel schärfer als wir es von Lady Cora oder ihrem Mann Robert gewohnt sind. Es gibt auch die Thomas Barrow und Sarah O’Brien Äquivalente, aber keinen Carson.
Dieser Roman hat Spaß gemacht. Er ist gut geschrieben und zeigt die Gesamtsituation im Reich sehr schön auf, lebendig gemacht durch die doch sehr verschiedenen Charaktere und ihre äußeren und inneren Konflikte.
1913. Als der Gutsherr Donatus des Guts Greifenaus in Hinterpommern stirbt, wird die ganze Familie und deren Dienerschaft durch gerüttelt. Auf einmal muss Adolphis sich um das Gut kümmern, der als Zweitgeborener lange dachte, diese leidige Aufgabe seinem älteren, aber zwischenzeitlich verstorbenen Bruder überlassen zu können. Sein erstgeborener Sohn Konstantin hingegen wittert seine Chance endlich die erhofften Modernisierungen nun durchsetzen zu können. Doch von modern ist das Grafenpaar noch weit entfernt, sowohl Adolphis als auch seine Ehefrau Feodora hängen an den alten Gepflogenheiten, was vor allem auch die Partnerwahl der Kinder betrifft. Für Feodora steht eins fest: Ihre Kinder und deren Hochzeiten sind dazu da, um ihren adeligen Stand zu erhöhen und zu festigen. Doch scheint dies, bis auf ihre bereits verheiratete Tochter Anastasia, sonst keins ihrer Kinder so zu sehen, ....
Auch wenn ich inhaltlich jetzt vor allem auf die Problematik der Gutsfamilie, also der Herrschaften, eingegangen bin, spielen auch die Probleme und Geheimnisse der Dienerschaft eine Rolle in diesem Roman. Doch auf alles einzugehen, wäre zu ausufernd geworden, wo ich doch eh schon für meine Verhältnisse viel über den Inhalt gesprochen habe. Doch das ganze Buch ist so gut verstrickt und es gibt so viele verschiedene Konflikte, dass es kaum möglich ist, sich kürzer zu fassen. Und gerade das macht das Buch so wundervoll. Es hat so viel Potenzial und es wird absolut ausgeschöpft. Für mich war kein Handlungsstrang überflüssig, nicht zu Ende gedacht, sprunghaft oder unpassend. Alles flicht sich in einen spannenden Strang und es entsteht eine wunderbare Geschichte, die mit Downton Abbey her vergleichbar ist, aber weniger Friede, Freude, Eierkuchen sondern mehr Realismus bietet. So ist die Handlung sehr dicht, aber gut geschrieben, so dass sich alles flüssig liest und die Seiten nur so dahin fliegen.
Die Charaktere sind so vielseitig und facettenreich, dass die Fülle an Personen sich sehr schnell sortiert und Verwechslungen ausgeschlossen sind. Zudem gibt es ein ausführliches Personenregister am Anfang des Buches, das bei den ersten paar Seiten helfen kann. Aber ich würde empfehlen, sich einfach auf das Buch einzulassen und der Durchblick kommt ganz schnell von alleine. Besonders hervorzuheben sind wirklich die unterschiedlichen Facetten. Auch wenn manche Personen anfangs sehr unsympathisch wirken, so können sich schnell noch andere Seiten zeigen, die die Person dann wieder in ein etwas besseres Licht rücken. Nur wenige Personen blieben mir bis zum Schluss von Grund auf unsympathisch, aber auch das gibt es natürlich. Ein bunter Mix wie im wahren Leben.
Also ich bin wirklich begeistert von der Vielfalt der Personen und der dichten Handlung! Wenn man Familiensagas aus dieser Zeit mag, kann ich das Buch einfach nur empfehlen! Ich warte gespannt auf den nächsten Teil!
Zum Inhalt: 1913 im Gut Greifenau: Der Gutsherr erleidet einen tragischen Unfall im Wald, den er zwar überlebt, aber dessen schweren Verletzungen ihm später das Leben kosten werden. Und ganz plötzlich muss sein Sohn Adolphis von Auwitz-Aarhayn seine Nachfolge antreten, dabei ist Adolphis gar nicht richtig vorbereitet auf die Übernahme des Guts, hat sich viel zu lange auf seinen Vater und den Verwalter des Anwesens verlassen… doch sein ältester Sohn hat neue Ideen, um das Gut so ertragreich und modern, wie möglich zu bewirtschaften, doch möchte sein Vater das auch? Und dann läuft ihm ausgerechnet die neue Dorflehrerin über den Weg, die so ganz anders ist, als die Menschen, die er sonst kennt… doch was würden seine Eltern zu einer Hochzeit mit einer bürgerlichen sagen? Und auch seine jüngste Schwester Katharina scheint vor einem ähnlichen Dilemma zu stehen, wobei bei ihr zwei Hochzeitskandidaten vor der Tür stehen. Der eine, den sie heiraten will und der andere, den sie heiraten soll. Und auch der neue Kutscher scheint Geheimnisse zu haben… doch plötzlich gerät die Welt ins Wanken und auf Gut Greifenau rollt eine Katastrophe zu.
Mein Fazit: Ich habe schon viele Bücher über Gutshöfe, deren Herrschaften und Angestellten gelesen und bislang konnte mich nur eine Reihe so richtig überzeugen. Doch dann habe ich zu „Gut Greifenau“ gegriffen, weil ich bislang nur gutes darüber gehört habe. Und was soll ich sagen?! Ich mochte es wirklich sehr, da alle Charaktere und Geschichten glaubwürdig gewesen sind. Die Zweifel und Ängste, die Sehnsucht, die Liebe selbst wählen zu dürfen und auch die Geschichten der Angestellten haben mir so gut gefallen. Angefangen mit der unsympathischen Gutsherrin, bis hin zum Schicksal vom Stallknecht, hat mich jede Geschichte berührt. Wer Bücher im Stil von „Downton Abbey“ sucht, hier habt ihr den perfekten Einstieg gefunden. Ich werde auf jeden Fall weiterlesen. ⭐️⭐️⭐️⭐️ von fünf ⭐️e!
Noch ein Buchtipp: Die Ostpreußen-Saga von Ulrike Renk. Wer Geschichten über Herrenhäuser mag, wird die Bücher lieben!!!
Die Autorin Hanna Caspian - führt uns in ihrer Trilogie "Gut Greifenau" in ihrem ersten Teil "Abendglanz" in das Jahr 1913 zur Familie des Grafen von Auwitz-Aarhyn nach Greifenau in Hinterpommern. Mit dem plötzlichen Tod des Patriarchen übernimmt Adolphis die Führung des Gutshofes. Da dieser kein besonderes Interesse daran hat, kümmert sich sein ältester Sohn Konstantin um die Bewirtschaftung. Konstantin möchte das Gut modernisieren und Maschinen einsetzen, wobei er bei seinem Vater aber auf Widerstand trifft. Konstantin verliebt sich in die Dorflehrerin Rebecca Kurscheidt, was er allerdings geheim hält, denn diese Verbindung würde von der Familie nicht gutgeheißen werden. Die Mutter Feodora möchte die jüngste Tochter Katharina mit dem Neffen des deutschen Kaisers verheiraten. Die Mutter hat nur die Aristrokatie im Kopf! Der Enkel entpuppt sich als richtiges Ekel. Und Katharina verliebt sich in den Sohn eines Industriellen.
Neben der adeligen Familie lernen wir auch die Dienerschaft kennen, eine ganz andere Seite, die ganz andere Sorgen hat.
Die Autorin versteht es geschickt, Historisches und Alltägliches in eine interessante Geschichte zu verflechten. Die Protagonisten sind ausführlich beschrieben, so daß man sich als Leser gut in die Personen hineinversetzen kann. Wir erhalten einen Einblick in eine vergangene Zeit, die gerade erst hundert Jahre her ist. Man erlebt, wie die Jungen sich nach einer neuen Welt sehnen, während die Alten an Traditionen und Gebräuchen festhalten wollen.
Die Autorin hat mit Gefühl und Spannung eine Geschichte geschrieben, die uns erlaubt, hinter die Kulissen einer Zeit zu blicken, die es so nicht mehr gibt. Ich freue mich jetzt schon, diese Familie weiterzufolgen. Lange müssen wir ja auf die Fortsetzung nicht warten!
Ich habe wohl zu viel erwartet... Als riesiger Downton Abbey Fan habe ich nach Büchern gesucht, die eine ähnliche Thematik haben und bin dabei auf "Abendglanz" der Reihe Gut Greifenau gestossen. Der Klappentext klang für mich vielversprechend und ich war sehr gespannt auf die Story. Meine Neugier ließ aber leider zum ersten Mal nach, als ich erfahren habe, wie jung Katharina ist. Klar, die Zeiten waren damals anders, aber das war mir persönlich dann doch zu enorm. Verstärkt wurde es noch dadurch, dass Katharina viel zu viele "erwachsene" Gedankengänge hatte. In meinen Augen wirkte dies einfach nicht wirklich authentisch. Auch die Geschichte zwischen Konstantin und Rebecca konnte mich nicht emotional erreichen. Der Sohn des Gutsherren war mir zu affektiert, zu unecht. Der einzige Strang, der als einziges mein Interesse zumindest ein wenig fangen konnte, war die Geschichte um den Kutscher Albert. Aber auch da konnte ich keine richtige Verbindung aufbauen und er blieb mir komplett fremd. Fazit: Wahrscheinlich habe ich einfach zu viel erwartet und gehofft, dass mich die Erzählungen genauso mitreißen wie Downton Abbey. Leider hat das überhaupt nicht funktioniert und ich bin nur auf flache Charaktere ohne wirklichen Tiefgang gestoßen. Deshalb werde ich die Reihe natürlich auch nicht weiterverfolgen.
4,5 Sterne Ein wunderbarer Auftakt der Reihe über die Familie von Auwitz-Aarhayn und ihre Bediensteten auf ihrem Gut Greifenau in Hinterpommern. Man begleitet die Familie vom Mai 1913 bis kurz nach Beginn des 1. Weltkrieges im August 1914. Ich hatte beim Hören ein richtiges Downton Abbey Feeling! Neben der damaligen Klassenproblematik und der Schwierigkeit mit ihr zu leben (besonders für die jungen Mitglieder der Familie) geht es in dem Buch auch viel um die deutsche bzw. europäische Geschichte dieser Zeit, so dass man sehr viel lernen kann. Wunderbar vorgelesen von Elke Appelt! Ich war richtig traurig, als das Hörbuch zu Ende war und werde auf jeden Fall weiter hören!
Eine Autorin, die nicht weiß, wie ihre Charaktere heißen (mal heißt der Pole Tomasz, nur 2 Absätze später Valerie, dann wieder Tomasz und dann wieder Valerie), dazu noch ein paar Tippfehler und eine Geschichte, die erst auf Seite 280/555 spannend wurde. Wenn die Dialoge aus heutiger Sicht nicht wie eine Komödie wirkten, hätte ich schon auf Seite 50 aufgehört. Ja, es gibt noch 3 weitere Bücher in dieser Serie, aber nach 555 Seiten ist kein einziger Erzählstrang abgeschlossen. Ich werde nicht weiterlesen.
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