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All das hier: Roman

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Einen Sommer lang waren sie zusammen, haben in Hamburg ein Theaterstück auf die Bühne gebracht und sind danach für unbeschwerte Tage ans Meer gefahren. Ein Jahr später kommt Finn bei einem Autounfall ums Leben, und mit ihm schwindet das heimliche Gravitationszentrum der Beziehungen. Da ist Anna, einst Finns Freundin, die jetzt mit Malte zusammen ist. Malte, dessen Nähe zu Finn ungeklärt geblieben ist. Und da ist Ben, dem Finn gegen die Drogen zu helfen versucht hat und der Finns Freundin Nessa mehr als zugeneigt ist. Der Roman erzählt von den wenigen Tagen nach Finns Tod und vom Wiedersehen der Freunde zum Begräbnis in Zürich. Sie streifen durch die Bars und über die Dächer der Stadt und versuchen, das Vergangene wieder zusammenzusetzen. Der noch von Finn geplante gemeinsame Trip nach Südfrankreich verspricht, wieder an jene Tage am Meer anknüpfen zu können. "All das hier" ist ein Roman von einer melancholisch gelassenen Poesie, der von den Liebesgeschichten eines Freundeskreises und vom Ende der Jugend erzählt.

192 pages, Kindle Edition

Published July 23, 2018

13 people want to read

About the author

Alexander Kamber

2 books1 follower

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Community Reviews

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Displaying 1 - 4 of 4 reviews
2 reviews
February 26, 2019
Die verflochtene Geschichte eines Freundeskreises, die vieles andeutet und ebenso viel offenlässt. Die jeweiligen Beziehungen werden auf zurückhaltende, beinahe zärtliche Art und Weise erzählt und entwickeln einen unbeschwerten und doch melancholischen Sog, der mich nciht mehr losgelassen hat.
Profile Image for Zoë.
1,166 reviews11 followers
February 8, 2019
Ich wollte aufstehen. Ich wollte sie nochmals umarmen, Ihre Haut berühren. Ihr einen Kuss geben, einen richtigen dieses Mal. Nicht wie vorhin, als ich hereingekommen war und sie bereits an diesem Tisch sass und alles nur aus Gewohnheit war, weiter nichts. Ich sah mich um, es war ein normales Café voller Leute, die einander gegenübersassen und sich nicht rührten. Sie standen nicht auf und küssten sich nicht und nahmen sich auch nicht in den Arm. Ich blieb sitzen.


Ein wirklich solides Debüt. Das möchte ich ganz grundsätzlich betonen. Dieses Buch lässt sich gut lesen, ich bin praktisch durch die Geschichte geflogen, ausserdem hat es eine angenehme Atmosphäre und kommt gut damit klar, dem Leser indirekt ziemlich viel Wissen zukommen zu lassen. Alles Dinge, die ich sehr zu schätzen weiss. Es ist die Art Buch, die sich gut weiter empfehlen lässt, da es so hübsch fliesst und nicht zu viel Platz einnimmt. Aber, und leider gibt es ein aber, ich glaube ich bin einfach nicht die geeignete Leserschaft für All das hier.

Ich musste eine ganze Zeit lang darüber nachdenken, was es an diesem Buch ist, dass mich irgendwie abgeschreckt hat. Seine guten Qualitäten sind schon von Anfang an offensichtlich, aber je mehr ich gelesen habe, desto mehr hat mich irgendetwas genervt. Ich habe immer wieder versucht, die kleineren Probleme zu einem grösseren Ganzen zu kombinieren, aber erst ein Tag später haben die Puzzleteile ein Bild ergeben. Jetzt ist mein nächstes Problem, dass ich nicht genau weiss, wie ich besagtes Problem adäquat in Worte fassen soll.

Was ich sagen will ist: es ist mir zu 'männlich'. Hear me out. Es gibt eine bestimmte Art von Buch, welche einfach eindeutig von Männern geschrieben wurde und eine (tendentiell eher) männliche Leserschaft brauchen, um zu wirken. Das gleiche gibt es auch für 'weibliche' Bücher. Der Protagonist, zum Beispiel, hat sich wie ein kompletter Prototyp angefühlt, da hätte sich jeder hineinversetzen können; einen Effekt, wie man ihn aus ikonischen YA Büchern wie Twilight kennt. Dem Protagonist fliegt die Handlung so ziemlich entgegen, weshalb sie auf mich einfach nicht verdient wirkt, aber ich kann mir gut vorstellen, dass ein 'männlicher' Leser sich trotzdem darüber freuen könnte. Ich meine, die restlichen Charaktere schmeissen sich allesamt Malte praktisch an den Hals - ich halte das für ziemlich kitschig, aber ich schliesse nicht aus, dass andere Leser das nicht stört oder es sogar gut finden, weil sie sich irgendwie selber darin sehen oder sehen wollen.

Dann kommt dazu noch ziemlich viel - ehm - 'männliche' Thematik, welche diesen Eindruck verstärkt. 'Männliche' Thematik ist hierbei wirklich der falsche Ausdruck, aber ich weiss echt nicht, wie ich das beschreiben soll. Hier ein Beispiel: Malte macht, vor dem Leser, kein Geheimnis daraus, dass er Anna mehrmals betrogen hat. Okay, gut, das könnte ein Interessantes Thema sein, wenn er sich auch tatsächlich damit auseinandersetzen würde. Tatsächlich aber scheint er nie irgendwie ernsthaft mit seinem Gewissen zu kämpfen zu haben. Anna und er haben eine monogame Beziehung, aber wirklich scheint er sich ja nicht daran zu halten und irgendwie soll man das als Leser halt einfach akzeptieren? Weil es vollkommen natürlich ist, dass ein Typ halt mal eben ein bisschen rummachen/Sex haben kann, wenn es ihm halt angeboten wird?

Ein weiteres Beispiel: der tapfere Retter in des Weibchens grosser Not. Malte kommt irgendwie immer wieder mal in Situationen in denen er seine weiblichen Comrades retten muss. Also, immer wenn sie irgendwie bedroht wirken. Manchmal ist das komplett angebracht, manchmal eigentlich nicht, wenn besagte Frauen die Situation eigentlich unter Kontrolle zu haben scheinen muss er nicht aufspringen und durch die Gegend schreien, scheint es mir. Zu diesem Beispiel gehört ausserdem: der tapfere Held, welcher tragisch missverstanden wird. Irgendwie ist eines der zentralen Themen des Buches, dass Malte sich von Anna nicht ganz verstanden fühlt, was ihn irgendwie in seinem Verhalten rechtfertigt. Ich verstehe, dass es anstrengend ist, wenn man meint, dass die Kommunikation zu einer Person nicht so läuft, wie man das will, aber deshalb hat man doch eigentlich keinen Grund, sich daneben zu benehmen (und z.B. fremd zu gehen).

Nun ja, vielleicht ist 'männlich' schlichtweg das falsche Wort für das Problem, welches ich mit All das hier habe, ich will nämlich eigentlich keinesfalls sagen, dass männliche Themen nicht interessant oder gut sein können. Aber genau wie 'weibliche' Themen anstrengend sind (armes, hilfloses, superduperhübsches, total normales Mädchen wird plötzlich von den heissesten Typen überhaupt begehrt), sind es eben auch 'männliche' (tragisch missverstandener Held bekommt Sex etc. während er den Sinn des Lebens entdeckt). Man beachte die Anführungs- & Schlusszeichen.

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Profile Image for Diana (buecher.berge).
150 reviews12 followers
November 22, 2022
Als Maltes Telefon klingelt, ist nichts mehr wie vorher. Die Nachricht von Finns Tod reißt ein Loch in den Moment. Finn, der Ex-Freund von Maltes Partnerin Anna, der durch die Beziehung zwischen Malte und Anna auch zu Maltes engsten Freund*innen wurde. Neben Nessa und Ben, die Malte ebenfalls durch Anna kennengelernt hat. Vielleicht fühlte sich ein Teil von Malte immer etwas ausgeschlossen, waren die Vier doch seit ihrer Kindheit ein eingespieltes Team und er der Neue - in der Gruppe und an Annas Seite. Und doch verband Malte und Finn immer eine ganz besondere, ganz eigene Freundschaft, deren Feinheiten und Grenzen sich nicht mal den beiden selbst in ihrer Komplexität vollkommen erschloss. Jetzt ist Malte auf dem Weg nach Zürich zu Finns Beerdigung. Anna ist nicht mit gekommen, ihre Arbeit am Theater in Berlin sowie die Chance auf ihren beruflichen Durchbruch verhindern es. Vielleicht ist sie auch einfach nicht bereit zum Abschied nehmen und nutzt den Vorwand, um sich zurück zu ziehen. In Zürich wird Malte klar, dass der Kontakt zu Ben und vor allem Nessa, Finns Partnerin, in der letzten Zeit eingeschlafen ist, vielleicht auch nie wirklich da war. Und so holen die Drei verlorene Zeit nach, erinnern sich an den Sommer, den die damals fünf-köpfige Truppe in Hamburg und am Meer verbracht haben. Malte erfährt von Finns Plänen, diesen Sommer in Südfrankreich zu wiederholen. Doch jetzt ist Finn tot. Nessa und Ben wollen trotzdem los. Zurück in Berlin findet Malte ein Andenken an die Vergangenheit: Ein Brief von Finn, der zwei Fahrkarten nach Südfrankreich für den morgigen Tag enthält. Einem Impuls folgend steigt Malte wieder in den Zug nach Zürich. Anna wird nicht mitkommen, ihre Träume haben sich verwirklicht. Der Abend in Zürich vor der Reise nach Südfrankreich und die Tage in der Sonne bringen die Feinheiten, die Lügen, die Wahrheiten, das zarte und fragile Gebilde der Freundschaft ans Licht. Danach ist nichts mehr, wie es vorher war.

Eigentlich hätte "All das hier" das Potenzial zu einer richtig guten, emotional mitreißenden Geschichte gehabt. Leider hat sie mich nicht wirklich erreicht. Obwohl sich die Geschichte nur um die fünf Freund*innen dreht, waren die Charaktere für meinen Geschmack teilweise nicht tiefgründig genug - vor allem bei Ben, Nessa und Anna fehlte mir die Tiefe, die mir zum Geständnis geholfen hätte. Die Beziehung zwischen Malte und Finn, die in Rückblenden in Maltes Erinnerung erzählt wird, hat mir wirklich gut gefallen - hier hätte ich gerne noch mehr mitbekommen. Allgemein hätte ich mir glaube ich einen Perspektivenwechsel gewünscht, um tiefer in die Welt der Charaktere eintauchen zu können - aus Maltes Sicht war das Geschehen dann doch etwas einseitig. Die Charakterentwicklung hat mich nicht wirklich überzeugen können, ich bin mir nicht sicher, ob es überhaupt zu einer kam. Vielleicht muss es das auch nicht. Vielleicht ist "All das hier" einfach nur eine Momentaufnahme im Leben eines jungen Erwachsenen, der versucht mit einem unerwarteten Verlust klar zu kommen, der sein Leben mehr ins Wanken bringt, als er hätte erahnen können.

Wer sind wir im Hinblick auf die Menschen, die wir Freund*innen nennen? Wie prägen sie uns und wie wir sie? Wie bewältigen wir Verlust, Liebe, das Leben? Diese Fragen sind der Dreh- und Angelpunkt dieses kurzen Romans, der mich leider nicht wirklich erreichen und emotional abholen konnte.
Profile Image for Carlitos.
15 reviews2 followers
January 3, 2023
Man muss anerkennen, dass das hier eine starke Leistung für einen Jungautoren ist. Zu häufig lese ich junge Autoren und Autorinnen und bekomme nur deren dröges privates Leben mit. Deren viele bedeutungslose Liebesaffären und dergleichen, man kennt's, man verachtet's.

Kamber schafft es aber, eine Geschichte zu erzählen, die nichts mit ihm selbst zu tun hat und die dennoch relevant und lesenswert ist. Beinahe meisterhaft kombiniert er die verschiedenen Zeitstufen zu einem linear-kohärenten Text.

Die Schwächen dieses Buchs, bin ich mir fast sicher, kommen von der Nachbearbeitung. Kambers Prosa klingt nämlich manchmal plötzlich stiefmütterlich und verboomert. Sinngemäss liest man Sachen wie "Frauen in Sommerkleidern assen Salate, alte Männer tranken Portwein" – ich kann mir denken, was für eine Person Kamber zu solchen Formulierungen gedrängt hat. Würde man Jungautoren auch wirklich jung sein lassen, wäre allen geholfen.
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