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Wenn der Wanderer kommt, sterben Menschen. Elf in Tannenstein, einem abgelegenen Ort nahe der tschechischen Grenze. Ein Tankwart im Harz, eine Immobilienmaklerin aus dem Allgäu. Der Killer kommt aus dem Nichts, tötet ohne Vorwarnung und verschwindet spurlos.

Der Einzige, der sich ihm in den Weg stellt, ist Alexander Born: ein Ex-Polizist mit besten Kontakten zur Russenmafia. Einst hatte der Wanderer seine Geliebte getötet, jetzt will Born Rache – und wird Teil einer Hetzjagd, die dort endet, wo alles begann: Tannenstein.

384 pages, Paperback

Published January 31, 2019

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About the author

Linus Geschke

27 books18 followers
Der 1970 geborene Linus Geschke arbeitet als freier Journalist für führende deutsche Magazine und Tageszeitungen, darunter Spiegel Online, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Manager Magazin. Dazu verfasst er für das Special-Interest-Magazin „unterwasser“ Tauch- und Reisereportagen und bedient alle zwei Monate eine Kolumne („Nachgedanken“). Mit seinen Reportagen hat der Kölner mehrere Journalistenpreise gewonnen.

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12 (7%)
1 star
2 (1%)
Displaying 1 - 24 of 24 reviews
Profile Image for Patricia.
334 reviews57 followers
September 5, 2020
Ein ganz guter Thriller, der durch die wechselnden Perspektiven bis zum Schluss kurzweilig und spannend bleibt! Über viele der Figuren erfährt man etwas zu wenig, um ihre Handlungen wirklich zu verstehen, was schade ist. Die Handlung ist aber schlüssig und gut erzählt, es gibt wenige überraschende Wendungen, vieles war doch etwas zu vorhersehbar.
Profile Image for Marion2505.
300 reviews5 followers
January 5, 2022
Wow, das war mal richtig spannend! Und zwar von Anfang bis zum Schluss! Vorneweg möchte ich kurz anmerken, dass sich das Buch mit Themen wie der russischen Mafia, Menschenhandel, Korruption und all den Dingen, die sie mit sich bringen, beschäftigt. Dies lässt natürlich erahnen, dass es hier auch mal ziemlich brutal zugehen kann. Dennoch hat mich der Umstand sehr begeistert, dass es auch hier nicht nur brutale Charaktere gab, sondern auch Menschliches anzutreffen war.

Der Schreibstil ist unheimlich flüssig, aber auch sehr anschaulich. Vor allem durch Tannenstein bin ich fasziniert gewandert und habe es durch die Augen von Born oder auch des Wanderers ziemlich bildlich vor mir gesehen. Eins ist klar, es ist kein Ort, an dem man unbedingt Urlaub machen möchte. Und auch nicht jeden Protagonisten, auf den ich in diesem Buch getroffen bin, möchte ich im wahren Leben gerne treffen. Da das Buch in vielen kurzen Kapiteln und aus unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt ist, ist es mir sehr leicht gefallen, all die unterschiedlichen Charaktere schnell kennen zu lernen. Auch war damit der Fortgang des Buches sehr kurzweilig.

Born mochte ich sofort, auch wenn er schon ziemlich speziell darauf ist. Dennoch fand ich seine entschlossene und sehr unkonventionelle Art, an Dinge heranzugehen, sehr unterhaltsam und ziemlich spannend. Interessanterweise war mir aber auch der Wanderer, der ja nun auf der völlig anderen Seite steht, nicht wirklich unsympathisch. Ich denke, Linus Geschke hat es hier ganz wunderbar geschafft, aufzuzeigen, dass gut und böse manchmal ziemlich dicht beieinander sind. Gerade diesen Aspekt fand ich hochspannend, denn oft wusste ich nicht, wer denn nun auf der „guten“ und wer auf der „bösen“ Seite war.

Darüber hinaus gab es für mich viel Raum für eigene Spekulationen, was ich immer ziemlich großartig finde. Und auch das Ende hat mich wirklich sehr glücklich gemacht. Denn es endet so, dass man eigentlich sofort weiterlesen möchte, aber dennoch gibt es keinen fiesen Cliffhanger.

Mein Fazit:

Mit „Tannenstein“ ist Linus Geschke ein sehr spannender 1. Teil seiner Born-Trilogie gelungen, der mich sofort fesseln konnte. Tolle und überaus interessante Protagonisten, eine spannende Handlung, die oft zum Nachdenken angeregt hat und die ein oder andere Überraschung haben das Lesen für mich zu einem ziemlich genialen Erlebnis gemacht.
Profile Image for Doreen.
167 reviews5 followers
July 16, 2019
Ich bin etwas zwiegespalten. Die Idee, die sprachliche Umsetzung und die verschiedenen Perspektiven haben mich voll überzeugt. Das Thema Russenmafia und die handelnen Personen hingegen trafen weniger meinen Geschmack. Besonders zur Figur Born konnte ich keine Verbindung aufbauen, obwohl ich seine Motive nachvollziehen konnte. Er blieb für mich das ganze Buch über "farblos".
Profile Image for Denise.
615 reviews9 followers
January 29, 2019
Schon oft wurde mir Linus Geschke empfohlen. Bei seinem neusten Werk "Tannenstein" griff ich zu. Schließlich hat der Autor selbst angekündigt, dass der Thriller DAS Buch ist, was er schon immer schreiben wollte.

Der Klappentext hätte mir Mahnung und Warnung zugleich sein sollen. Denn schon dort zeichnete sich ab, dass die Figuren Stereotypen folgen. Doch Klappentexte sind immer auch Werbung und daher ließ ich mich erstmal nicht beeinflussen.

Der Einstieg in die Story ist hölzern und brutal. Irgendwie passte das jedoch zur Figur des Wanderers. Was dann jedoch folgte, war ein Ballett aus Klischees, Stereotypen und so viel bekannten Versatzstücken, dass ich kurz überlegte, ob ich den Roman schon kenne.

Da haben wir den Ex-Polizisten, der Arschloch und gutaussehender Bad Boy in einem ist. Er sinnt auf Rache (wie neu!), da der Killer seine Geliebte (MACH SACHEN!) getötet hat. Alles andere lässt ihn kalt, nur noch die Gier nach Vergeltung treibt ihn an. Kennt man, hat man schon 100 mal gelesen.

Als Gegenpol wird ihm eine junge (!), gutaussehende (!!), blonde (!!!) Polizistin zur Seite gestellt, die sich von ihrem Chef unterdrückt fühlt. Dass sich der Ex-Polizist Alexander Born eher in den körperlichen Details der Polizistin verliert, ist dabei leider nur zu vorhersehbar.

Und so flog der Thriller nach gut einem Drittel in die Ecke. Linus Geschke erschafft mit "Tannenstein" leider keinen brillianten Thriller, sondern einen deutschen Actionfilm im Buchformat: gewollt, nicht gekonnt und von den Amis um einiges besser umgesetzt. Schade!
Profile Image for Dirkmagura.
64 reviews13 followers
June 23, 2019
Tannenstein 😍
Ein buch das zu Diskussionen einlädt.vielleicht die Gemüter erhitzt aber vor allem ganz großartig ist.linus geschke hat hier,für mich ein absolutes Meisterwerk, abgeliefert.die Art wie er erzählt ist toll und spannend.die Wahl der Wörter immer perfekt.
Sagen wir mal es geht um einen Mann der Rache will.gaaanz grob gesagt.hat man schon oft gelesen,allerdings nicht so grandios wie hier.jede Enthüllung oder neue Erkenntnis ist toll platziert. Ich ziehe meinen Hut und wünsche Linus mit dem buch einen mega Erfolg.wäre mehr als verdient.LG Dirk
Profile Image for Booklunatic.
1,117 reviews
February 2, 2019
4 Sterne

Das Buch war anders, als ich erwartet hatte. Es ging sehr viel um Strukturen innerhalb der Russenmafia und, wenn ich ehrlich bin, hat mich das nicht immer so im Detail interessiert. Womit ich schon deutlich mehr anfangen konnte, war das psychologische Ausloten der Figuren. Das ist dem Autor auch richtig gut gelungen, vor allem die Kapitel aus der Perspektive des Wanderers konnten mich fesseln. In der Summe also durchaus ein spannendes Buch, für mich halt mit Abstrichen aufgrund bereits erwähnter Themen, für die es mir einfach an Interesse fehlte.
Profile Image for PinkAnemone.
254 reviews9 followers
January 31, 2019
Zeit der Rache
Wenn der Wanderer kommt, sterben Menschen. Elf in Tannenstein, einem abgelegenen Ort nahe der tschechischen Grenze. Ein Tankwart im Harz, eine Immobilienmaklerin aus dem Allgäu. Der Killer kommt aus dem Nichts, tötet ohne Vorwarnung und verschwindet spurlos.
Der Einzige, der sich ihm in den Weg stellt, ist Alexander Born: ein Ex-Polizist mit besten Kontakten zur Russenmafia. Einst hatte der Wanderer seine Geliebte getötet, jetzt will Born Rache – und wird Teil einer Hetzjagd, die dort endet, wo alles begann: Tannenstein....(Klappentext)

☠☠☠☠☠

"Er passierte eine kleine Brücke, die über einen Bachlauf führte. Schmal und in keiner Weise bemerkenswert.
So, als ob diese Straße irgendwann im Nirgendwo endete, weil ihren Erbauern klar geworden war, dass sowieso niemand diesen Weg nahm.
Es gab keine Straßenschilder, keine Wegweiser -
als wollte Tannenstein sich inmitten der umliegenden Wälder und der Außenwelt verstecken."
(S. 155)

Ein kleines Dorf nahe der tschechischen Grenze in dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint, in dem Neulinge misstrauisch beäugt und zugezogene lange nicht dazu gehören. Dort begegnen wir dem Wanderer zum ersten Mal und dort scheint alles seinen Anfang genommen zu haben. Die Kneipe von Tannenstein, so der Name des Dorfes, wurde zum Ort einer Hinrichtung mit nur einem Überlebenden. Danach begab er sich nach Berlin, tötete eine Frau und dann ... dann verschwand der Wanderer, denn es war getan.
Doch für die Polizei ist Tannenstein nicht vergessen und jemand möchte, dass sie es auch nicht vergessen, denn seit 3 Jahren bekommen sie am Jahrestag dieser Hinrichtung eine Postkarte geschickt. Das Postkartenmotiv - ein Wanderer. Norah Bernsen, Polizeikommissarin in Berlin, rollt den Fall neu auf und wendet sich an den letzten Ermittler von damals - Alexander Born. Dieser ist jedoch auch kein unbeschriebenes Blatt. Ein krimineller Ex-Polizist, der gerade 3 Jahre im Gefängniss saß und ein persönliches Interesse hat diesen Wanderer zu schnappen. Die getötete Frau in Berlin war nämlich seine Lebensgefährtin. Es gilt also eine Rechnung zu begleichen.
Währenddessen wandert der Wanderer weiter und tötet.

Der Wanderer: Ruhig, überlegt, ein Einsamer auf Wanderschaft, der einen Auftrag zu erfüllen hat

Alexander Born: Ein Getriebener der auf Rache sinnt, jedoch ebenso ruhig und überlegt agiert wie der Wanderer, aber auch manchmal seinen Emotionen freien Lauf lässt - ein Pitbull der von der Leine gelassen wurde

Norah: Sprüht vor jugendlichem Elan und Neugierde und genau Letzteres führt dazu, dass sie sich in diesen Fall verbeisst und nicht locker lässt.

Im Verlauf der Story dringt man tief in die Machenschaften der Russenmafia ein und erhält Einblick in jedes kleine Rädchen, welches sich darin dreht. Vom Oberhaupt angefangen, über Händler bis hin zur Prostituierten. Nun stellt sich die Frage, ob der Wanderer einer von ihnen ist oder den Russen mit seinen Taten ans Bein pisst.

"Er würde den Mann jagen, der es gewagt hatte, ihm das Wertvollste zu rauben, das er je besessen hatte.
Ihn hetzen und aufspüren.
Ihn fühlen lassen, was wahres Leid bedeutete."
(S. 24)

Hier eröffnete sich mir ein ebenso genialer, wie auch actionreicher Thriller, welcher jedoch auch durchaus ruhige Töne anschlägt.
Der Autor legt sein Augenmerk sowohl auf die Handlung, als auch auf die Charakterisierung der Figuren. Dadurch erhält man eine Story bei der die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen, nicht alles ist wie es scheint und die Charaktere verschiedene Grauschattierungen aufweisen. Dies beschränkt sich nicht nur auf die drei Protagonisten, sondern schließt auch die Nebenfiguren mit ein.
Dabei legt der Autor eine unglaubliche Sprachgewalt an den Tag. Diese Sprachgewalt, kombiniert mit dem atmosphärischem und bildhaftem Schreib- und Erzählstil, führt zu einem Kopfkino par excellance.
Zusätzlich kann der Thriller auch mit einigen überraschenden Wendungen punkten, denn wie schon erwähnt ist hier nicht immer alles so wie es im ersten Augenblick erscheint.
Für allzu schwache Nerven ist dieser Thriller trotzdem nur bedingt zu empfehlen, denn wo die russische Mafia sägt, fallen nicht nur Späne. Hier wird ge- und erschossen und auf sehr kreative Art und Weise gefoltert.

"Sein erster Schuss traf mitten in die Stirn des Mannes, der der Tür am nächsten saß.
Die folgenden Schüsse die beiden Männer dahinter.
Knochensplitter flogen durch die Luft, Gehirnmasse trat aus,
ein warmer Sprühnebel färbte das Gesicht einer etwa vierzigjährigen Frau rot.
Sie starb als Vierte."
(S. 11)

Das einzig Störende an dem ansonst perfekten Thriller ist, dass die Protagonisten durch die Bank gut aussehend sind und dies auch immer wieder mal gerne betont oder hervorgehoben wird.
Und natürlich finden sich Norah und Born anziehend, natürlich landen sie in der Kiste und natürlich entsteht daraus eine Liebesbeziehung. Dies nimmt zwar, zum Glück, nicht viel Raum ein, aber immerhin so viel, sodass es mich störte. Und wieder einmal frage ich mich, wieso so gut wie jeder Thriller/Krimi eine Liebesbeziehung beinhalten muss. Wieso ist es für so viele Autoren/-innen nicht vorstellbar, dass Frauen und Männer ganz normal zusammenarbeiten können, ohne irgendwann über sich herzufallen? In manchen Krimis kann so etwas eventuell von der nicht vorhandenen Handlung ablenken und das Buch in der Seitenzahl strecken. Der vorliegende Thriller hätte dies jedoch am allerwenigsten nötig gehabt.

Fazit:
Bis auf das oben erwähnte Manko bescherte mir dieser Auftakt einer neuen Thriller-Reihe ein tolles Leseerlebnis. Ein Thriller voller Vielschichtigkeit, actionreicher Spannung und atmosphärischem Kopfkino. Dies ist mein zweiter Thriller des Autors und wird mit Sicherheit nicht mein letzter gewesen sein.

© Pink Anemone (inkl. Bilder, Leseprobe, Buchtrailer und Autoren-Info)
Profile Image for Andrea.
917 reviews44 followers
May 7, 2020
spannender, harter Krimi
Ich freue mich auf mehr "Born"
Profile Image for Jacqueline Oestringer.
487 reviews5 followers
January 31, 2019
Ein Ex-Cop und -Häftling, der gerne mal etwas abgegriffen hat und eine prinzipientreue Polizistin sind wohl die schlechteste Kombi um einen Fall zu lösen, oder?
Vor allem, wenn es bei einem der beiden um Rache und beim anderen um die gerechte Strafe im juristischen Sinne geht, oder?
Blöd nur, wenn man letzten Endes eigentlich gar keine andere Wahl hat, weil man sich von jetzt auf gleich in eine Situation gebracht hat, in der es eigentlich nur noch ums blanke Überleben geht.

Obwohl Linus Geschke ja mittlerweile kein Neuling mehr auf dem Autorenmarkt ist, war "Tannenstein" mein erstes Buch von ihm. Wo bietet es sich mehr an einzusteigen, als bei einer neuen Reihe ;)

Vom Schreibstil her habe ich absolut nichts zu mäkeln. Geschke erzählt die Geschichte in kurzen Kapiteln mit einem angenehmen Schreibstil, bei denen immer wieder die Perspektive wechselt. Das wäre an sich schon spannend, aber er schafft es das Ganze noch zu toppen. Jetzt fragt ihr euch sicher, wie er das macht, oder?
Für mich hing das zum einen damit zusammen, dass wir nicht nur die Sicht von Born oder Norah erleben dürfen, sondern auch aus ein paar der doch etwas böseren Buben sowie ganz anderen Charakteren. Ich muss zugeben, dass ich eine Zeit lang nicht so recht wusste, wer für den weiteren Verlauf noch wichtig werden würde, oder wer sowieso stirbt, aber das bekommt man dann doch recht schnell heraus.
Zum anderen ist euch sicher aufgefallen, dass ich -was die Handlung betrifft- nicht wirklich ins Detail gegangen bin, oder? Das liegt daran, dass der Autor unheimlich viel Augenmerk darauf gelegt hat, beide Seiten -"gut" und "böse"- sowohl mit Leben zu füllen, als auch die Grenzen zwischen Schwarz und Weiß komplett verschmelzen zu lassen. Plötzlich hat man Mitleid mit einem der Kriminellen, oder ein vermeintlich korrekter Charakter geht einem ziemlich auf den Keks. Man sieht sich des Öfteren vor einem doch eher moralischen Dilemma, zumal es doch viel um das Thema Selbstjustiz geht. Was ist richtig, was ist falsch, wie weit würde man selbst gehen und vor allem, durch welchen Auslöser würde man sich eventuell doch über seine eigenen ethischen Grenzen hinwegsetzen?? Fragen über Fragen denen man sich als Leser immer mal wieder stellen muss und die dieses Buch für mich zu etwas Besonderem gemacht haben. Das ließ mich sehr gerne darüber hinwegsehen, dass ein paar Kleinigkeiten oder eher gesagt Entscheidungen der Protas nicht zu 100% nachvollziehbar waren - also zumindest für mich nicht. Aber das Gesamtkonstrukt, die Spannung und das Kopfkino konnten das allemal wieder wett machen.
Was man jedoch dazu sagen muss, ist, dass es sich bei "Tannenstein" thematisch einfach um Auftragskiller, Zwangsprostitution, Korruption, etc. geht, dementsprechend direkt und stellenweise brutal ist das Buch auch szenenweise. Ich meine, ICH fands toll, für mich wäre ein zärtlicher Mörder in dem Kontext nicht infrage gekommen. Jedoch sollte man nunmal auch nicht pingelig sein, wenn einem -bildlich gesprochen- beim Lesen mal etwas Hirnmasse um die Ohren fliegt ;)

Für mich war "Tannenstein" jedenfalls ein gelungener Einstieg und ich freue mich schon jetzt auf eine Fortsetzung.
Profile Image for Uwe Tächl.
341 reviews8 followers
February 16, 2019
Rachethriller par excellence

Es ist schön, dass es noch Bücher gibt, die mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln und mitreißen. Tannenstein ist eines davon. Ein brutaler, roher, unter die Haut gehender Thriller um einen Ex-Polizisten, der nur auf Rache aus ist und ein Wanderer, der nur seinen Auftrag kennt.

Inhalt:
Elf Menschen werden in Tannenstein, nahe der tschechischen Grenze, getötet. Doch damit ist der Wanderer noch lange nicht am Ziel angelangt. Das Töten geht weiter und der einzige, der sich an seine Fersen heftet, ist der Ex-Polizist Alexander Born. Von Rache getrieben, da der Wanderer seine Freundin getötet hat, legt er sich mit der Russenmafia an. Die Spirale der Gewalt nimmt ihren Lauf und die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen.

Cover:
Der Titel dominiert und rahmt den Mann ein, der gerade einen Weg durch hügelige Landschaft beschreitet. Ob es der Wanderer ist, oder doch Alexander Born? Stimmungsvoll, passend und schön düster.

Setting und Stil:
Ein Thriller, in dem die Rache eine wichtige Rolle spielt. Ein schonungsloser Blick hinter die Kulissen der Russenmafia und ein Ex-Polizist der kaum aus dem Knast gekommen nur Rache im Sinn hat. Eine explosive Mischung, deren Geschichte hart, direkt und brutal erzählt wird. Für mich genau das richtige Buch, aber sich nicht für jeden. Ein Blick in die Leseprobe kann da sicher nicht schaden.
Kurze Kapitel treiben die Geschichte voran, verschiedenen Sichtweisen geben uns Einblick in die Gedanken aller beteiligter Parteien. Die Sprache passt perfekt zu den Handlungen.

Charaktere:
Tannenstein ist ein Buch, bei dem es schwer ist, einen Lieblingscharakter zu finden. Bis auf einige Ausnahmen haben alle verschiedene Facetten und es ist nicht leicht Gut und Böse zu definieren. Entscheidend ist dabei, dass alles gut nachvollziehbar und passend ist, und es sich somit um lebende, fühlende Charaktere handelt.
Der alles überschattende Gegenspieler findet sich in Form der Russenmafia, die ihre Fangarme in alle Richtungen ausstreckt und keinerlei Skrupel kennt. Perfekt repräsentiert durch ein Zwillings-Killerpärchen und ihren Chef, denen man als Leser einfach nur ein baldiges Ende wünscht.

Geschichte:
Tannenstein bildet den Rahmen für die Handlung, die uns in die Abgründe des Menschenhandels führt, in der Brutalität, Sex und Dominanzgehabe sich austoben können. Natürlich hat die Russenmafia noch andere Interessengebiete, gegen die Born auf seinem Rachefeldzug vorzugehen versucht.
Der Wanderer und sein Plan laden zum Rätseln ein und es wird wohl keinen geben, der nicht durch die Handlung überrascht wird. Eine runde Geschichte, die erzählt werden musste und die definitiv gelesen werden sollte.

Fazit:
Tannenstein ist ein Thriller, der mich mitgerissen hat auf seinen irren Kampf gegen die Russenmafia. Ich habe mich gerne dem Rachefeldzug angeschlossen und mich der Gewalt gestellt, die mir präsentiert wurde. Für mich der beste Thriller seit langem. Als Leser sollte man allerdings nicht zu zartbesaitet sein, ansonsten möchte ich das Buch jedem ans Herz legen, dem das Vorgehen außerhalb der Gesetze nichts ausmacht.
Profile Image for Dani_liest.
430 reviews27 followers
July 17, 2020
Linus Geschke taucht mit seinem Thriller „Tannenstein“ tief in den Untergrund, der so ähnlich vermutlich wirklich existiert, von den meisten von uns jedoch nicht bemerkt wird.
Im Zentrum steht Alexander Born, ein Kriminalkommissar, der für zu viele beschlagnahmte Güter privat Verwendung fand und einige Zeit im Gefängnis verbracht hat. Während er inhaftiert war, wurde seine Freundin Lydia ermordet, da sie der Russenmafia zu nahe kam. Nun ist Born wieder auf freiem Fuß und alles was ihn antreibt ist Lydias Mörder zu finden.
Da Born kein Polizist mehr ist, gelten für ihn keine Regeln. Mit Faust- und Waffengewalt prügelt bzw. schießt er sich seinen Weg frei wie ein Cowboy. Er kennt zwielichtige Informanten und auch die gefrustete Polizistin Norah schließt sich ihm an.
Born ist ein knallharter Typ. Er will seine Freundin rächen aber man spürt von dieser großen Liebe nichts. Lydia ist einfach nur der Name einer Person, die starb, bevor das Buch begann. Hier hätte ich ein paar Rückblenden hilfreich gefunden. Allein könnte Born niemals an die Informationen über Lydias Ermittlungen kommen. Gut, dass Norah Lust hat, ihm zu helfen. Für mich war diese Allianz ziemlich unlogisch. Norah träumt von einer großen Karriere als Kriminalkommissarin und fühlt sich von ihrem Chef klein gehalten. Dennoch schließt sich sich einem Kleinkriminellen an und bricht sämtliche Regeln. Die Möglichkeit, dass sie für immer aus dem Polizeidienst ausgeschlossen wird, steht als Elefant im Raum. Warum sollte sie ihre Karriere riskieren für eine Frau, die sie nur vom sehen kennt.
Wenig überraschend kam für mich, dass Norah und Born miteinander anbändeln. Was mich allerdings wohl verwunderte, war die übertrieben blumige Sprache, in der intime Szenen beschrieben wurden. Dies wollte so gar nicht zu dem sonst eher nüchternen Erzählstil passen. Es wurde auch gleich von „dem Mensch, den ich liebe“ gesprochen, obwohl man sich doch gerade erst kennengelernt und kaum ein privates Wort gewechselt hatte.

Die Kapitel in „Tannenstein“ sind kurz und die Perspektiven wechseln immer wieder zwischen Born, Norah, dem ominösen Killer mit den Namen „Der Wanderer“ und verschiedenen Gangstern hin und her.
Linus Geschke erklärt anschaulich die Strukturen innerhalb der Russenmafia und spart dabei nicht an Brutalität und Gewalt.
Der Thriller hat spannende Momente aber die meiste Zeit konnte mich die Handlung nicht abholen. Es gab keine sympathischen Charaktere und die Erzählweise hielt mich stets auf Distanz. Zum Beispiel hatte ich vom Wanderer nie ein Gesicht vor Augen. Obwohl er so präsent ist und teilweise sogar aus seiner Sicht erzählt wird, blieb er für mich ein Phantom, unter dem ich mir nichts vorstellen konnte.
Insgesamt war mir dieser Thriller zu hart, sowohl was die Charaktere als auch die Handlung angeht. Mir fehlten Emotionen oder irgendwas, dass mich mit den Protagonisten mitfiebern lässt.
Ich will eigentlich keine Schubladen aufmachen aber für mich ist „Tannenstein“ ein typischer Männer Thriller. Ich würde das Buch Männern empfehlen, die den Einstieg ins Hobby lesen suchen und könnte mir vorstellen, dass dies ein guter Anfang ist, da es nicht besonders dick ist und einiges an Action geboten wird.
Profile Image for Jasbr.
932 reviews13 followers
February 2, 2019
Der Thriller ist nichts für schwache Nerven, denn schon zu Beginn begegnen wir dem "Wanderer", der ohne die geringste Gefühlsregung elf Menschen erschießt. Aufgeklärt wird dieses Verbrechen aber nicht, der Wanderer bleibt ein Phantom.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht allerdings Alexander Born, der damals in diesem Fall ermittelt, aber mittlerweile die Seiten gewechselt hat und gerade aus dem Gefängnis entlassen wird. Sein einziger Antrieb ist jetzt Rache - denn der Wanderer hat seine Freundin getötet.

Spannung ist hier wirklich vorprogrammiert, vor allem weil die Story aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben ist, Mal schaut man dem Wanderer über die Schulter, mal driftet man ins Milieu der Russenmafia ab und dann ist da natürlich noch Alexander Born, der nun auf eigene Faust auf die Jagd geht.

Am Anfang ist alles etwas verwirrend, da sehr viele Orte und Personen auftauchen, doch durch die gute Strukturierung der Kapitel findet man sich schnell hinein.

Was mich aber am meisten begeistert, ist, dass es in diesem Buch nicht nur schwarz oder weiß gibt. Man kann seine Sympathien nicht wirklich verteilen, denn kaum eine Figur ist entweder gut oder schlecht. Ich war beim Lesen permanent hin- und hergerissen. Auch mein Vertrauen konnte keine der Personen schnell gewinnen, weil immer auch ein bisschen Skepsis mitgeschwungen ist. Wer also auf das klassische Gut oder Böse verzichtet kann, liegt mit diesem Buch richtig.

Allerdings ist es auch wirklich brutal. An einigen Stellen hätte ich am liebsten die Augen zu gemacht und eine Verfilmung wäre mir wahrscheinlich zu hart, denn die Russenmafia und ihre Killer haben Spaß am Foltern und Töten - und das wird eben auch beschrieben. Dass es solche Netzwerke wahrscheinlich wirklich gibt, ist wirklich gruselig.

Überzeugen konnte mich auch das Ende: Es ist total schlüssig, realistisch und weicht vom gern verwendeten Happy End ab. Trotzdem - oder gerade deswegen - fand ich es äußert passend.

Alexander Born habe ich während des Lesens wirklich schätzen gelernt, auch wenn ich es am Anfang nicht gedacht hätte. Deswegen würde ich mich sehr über einen neuen Fall freuen, in dem er seine unkonventionellen Ermittlungsmethoden zeigen kann.

Von mir gibt es für diesen Lesespaß 5 Sterne!
Profile Image for Toralf Saffer.
411 reviews4 followers
August 9, 2020
Tannenstein
„Wenn der Wanderer kommt, sterben Menschen“ – so beginnt der Klappentext und ich finde das ist ein guter Einstieg.
„Tannenstein“ ist die Geschichte von Rache und Selbstjustiz, packend, brutal, mitreißend und spannend. Das Buch fesselt einen von der ersten Seite an, die Story hat Tempo und birgt manche Überraschung. Und am Ende bleiben Fragen und die Vorfreude auf den nächsten Teil.
Kurz zum Inhalt ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Der Berliner Ex Polizist Alexander Born, frisch aus dem Knast entlassen, begibt auf einen persönlichen Rachefeldzug um den Mord an seiner Geliebten und Expartnerin zu sühnen. Diese wurde während seiner Haft vom „Wanderer“ einem mysteriösen Killer ermordet. Überall wo dieser auftaucht sterben Menschen, die Ermittler stehen vor einem Rätsel, da sich keine Motive für die Morde oder Zusammenhänge zwischen den Opfern erkennen lassen. Klar scheint nur zu sein, dass die Russenmafia und ihre Geschäfte dabei eine entscheidende Rolle spielen.
Linus Gesche schafft keinen typischen Helden, es gibt kein klares Gut und Böse, allen Protagonisten haftet eine Geschichte an, welche sie zu dem gemacht hat, was sie jetzt sind. Keiner ist der ehrliche, strahlende Held – Born hat als Polizist Gelder, Stoff und Waffen unterschlagen und geht auch nach seiner Haftentlassung eher ungesetzliche Wege. Seine ehemaligen Kollegen haben auch ihre Leichen im Keller und selbst die Paten der Russenmafia oder der Wanderer haben durchaus positive Seiten – es ist wie das wahre Leben.
Sicher ist es schon etwas übertrieben, das es einem Mann gelingt sich mit der Russenmafia anzulegen und diese vor sich her zu treiben – aber egal!
Heraus kommt ein harter, brutaler und kompromissloser Thriller, mit einigen Überraschungen und spannend bis zur letzten Seite.
Für mich eines der besten Bücher die mir in letzter Zeit in die Finger gekommen sind.
Profile Image for Sandra.
415 reviews6 followers
October 7, 2020
Irgendwie hat es mir gut gefallen, Irgendwie aber auch nicht richtig mitgerissen. Die Charaktere sind interessant, wenn auch nicht unbedingt sympathisch, obwohl ich auch nicht sagen kann, dass ich sie unsympathisch fand. Die Gedanken zu Selbstjustiz und Moral sind mal was Anderes.
Profile Image for Katjasleselounge.
43 reviews3 followers
February 2, 2021
Ein Ermittler, der so eine richtige Type ist und so manches Gesetz übertritt.
Ich mochte den Thriller sehr.
Eine grausame aber gut erzählte Geschichte.
Profile Image for Schubi.
103 reviews4 followers
June 17, 2024
Meh. Nicht herausragend. Hatte das Gefühl, diese oder eine ähnliche Geschichte schon gelesen zu haben. Zu wenig Tiefgang, um mit dem Charakteren wirklich mitzufühlen.
5 reviews
July 7, 2020
**Warning: this text may contain spoilers** Für mich eher kein klassischer Thriller, sondern ein Rachefeldzug mit diversen Nebenschauplätzen (Nebenerzählsträngen). Berispielsweise wird dass junge weißrussische Mädchen Nadescha brutal hingemetzelt weil es zur Prostitution nach Deutschalnd gebracht wurde und nicht mit den Konditionen einverstanden war.
Die Hauptgeschichte dreht sich um Alexander Born. Ein Expolizist der wegen Unterschlagung und Amtsmissbrauch im Gefägnis saß. In dieser Zeit wurde seine Lebensgefährtin vom "Wanderer" umgebracht. Der Wanderer war auch für den letzten (ungelösten) Fall von Born verantwortlich, nämlich einem 11fach Mord in Tannenstein, ein Kaff im Nirgendwo im Irgendwo. Norah, die unter Borns Expartner arbeitet aber deren Karriere stagniert, hilft Born. So beginnt sein. Als Born aus dem Gefägnis entlassen wird, beginnt sein Rachefeldzug. Er glaubt der Wanderer gehört zur Russenmafia und so ermittelt er in deren Dunstkreis. Wobei "ermitteln" übertrieben ist, Gewalt ist eher Borns Weg, jedoch zapft er Exinformanten und Freunde für Informationen an. Er kommt schnell auf die Spur der RUssenmafia unter der Führung von Koslow und den Gewalttätigen Zwillingen Andrej und Sergej. Born droht Koslow und wütet in einem Swingerclub in Berlin, in einer Disco in Teplice, welche beide zu der RUssenmafia gehören. Durch seinen Expartner kommt Born auf die Spur dass Koslow Informationen aus der Polizei bekommen hatte und ev dafür Lydia verantwortlich ist und somit nicht von der Russenmafia umgebracht wurde und der Wanderer andere Ziele verfolgt bzw nicht zur RUssenmafia gehört.
Schlussendlich weiß Born dass alle Fäden in Tannstein zusammenlaufen. Es kommt dort zum Showdown im Gasthaus. Eigentlich dem Tod geweiht im Keller des Gasthauses, kommt ihm der Wanderer zu Hilfe. Koslow und ein gewalttätiger Bruder sterben. Born erkennt dass der Wanderer gut ist, dieser opfert sich indem er vor die herbeigerufene Polizei tritt und erschossen wird. Born soll sein Vermächtnis Rache zu üben bzw Opfer zu schützen fortsetzen.
This entire review has been hidden because of spoilers.
1 review
January 28, 2019
Vorab: Vergessen Sie alles, was Sie bislang an deutschen Thrillern kennen! "Tannenstein" ist so viel wuchtiger, so viel schneller, so viel härter, obwohl es (gottseidank!) keine endlos beschriebenen Greuelszenen oder Gemetzel gibt. Als Beispiel möchte ich gerne die Schilderung einer Vergewaltigung aus dem Buch nehmen: Hier wird beschrieben, was passiert, bevor die eigentliche Vergewaltigung losgeht, und anschließend die Folgen. Der eigentliche Vorgang entsteht nur im Kopf der Leser, und das ist auch gut so und zeugt von der hohen Klasse des Autors. Worum geht es? Es geht um die Jagd eines kriminellen Ex-Polizisten auf einen Killer, der keine Spuren hinterlässt und scheinbar wahllos mordet, der "Wanderer". Es geht um ein russisches Kartell, dessen Killer und deren Geschäfte in Deutschland. Es geht um eine junge Polizistin, der der Fall des Wanderers keine Ruhe lässt und die an ihrem Chef scheitert, der alles tut, um sie kleinzuhalten. Irgendwann weiß man nicht mehr, wer hier der Gute und wer der Böse ist, Grenzen verschwimmen und setzen sich neu zusammen. Wie das Alles zusammen hängt, erfährt man nur Stück für Stück und komplett erst am Ende. Dieses Ende ist dann so grandios und sprachlich überragend, dass ich es mehrmals hintereinander gelesen habe. Danke an den dtv Verlag für das Leseexemplar und einige der spannendsten Lesestunden der letzten Jahre. Ab jetzt gehört Linus Geschke für mich zu den wenigen Autoren, deren Bücher ist demnächst "blind" kaufen werde!
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