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290 pages, Kindle Edition
Published January 25, 2019
Ich bin happy, doch die feministisch gepolten Heckenschützen, von denen ich ja im Grunde nur geliebt werden möchte, lauern überall.(S. 261 f.)
Es sind viele Stimmen, die nach einer so drastischen Schönheitsoperation auf mich einprasselten, und als Frau, die sich nicht gegen das Stirnglätten, Absaugen, Schneiden und Bleachen wehrt, gerät man schnell in das Zielfernrohr der korrekten Feministinnen.(S. 262 f.)
Neun Jahre lang habe ich das katholisches (sic) Mädchengymnasium in Bonn besucht und sehr viele Intrigen und Rochaden gegeneinander miterlebt. Doch selbst in hartgesottenen Mädchenkreisen galt ein striktes Naturgesetzt: Eine Frau läuft keinem Mann hinterher. Sie hat keinen Casual Sex, wenn sie verliebt ist (sprich: lässt sich ausnutzen) und bittet die Herren eine Nummer zu ziehen, falls sie mal wieder Zeit hat. Die Regeln der Verführung, sie haben nichts mit Aushalten, Ausharren oder Ausbooten zu tun. Das wäre zu stumpf.(S. 105 f.)
Eine stolze Frau versucht auch nicht ihre Konkurrentin durch merkwürdige Verhaltensweisen wie kürzere Röcke, ständige Kontaktaufnahme mit dem vergebenen Partner und mehr emotionale Aufmerksamkeit auszuhebeln.
Hallooo, da war ich wieder, alte Freundin, nun wie soll ich sagen, du siehst fertig aus.(S. 256)
Zum Beispiel erzählte mir eine von ihnen, dass eine ihrer Kolleginnen, nachdem sie nach einem Monat wieder in den Beruf eingestiegen war, schlimme postnatale Depressionen bekommen hatte[.](s. 196)
Und plötzlich hatte ich einen sehr klaren Moment mit mir selbst. Der einzige Weg, einer Vergewaltigung zu entgehen, dem zu entkommen was jetzt folgen würde, war diese Tatsache vor mir selbst zu bestreiten. Es würde keine Vergewaltigung, keinen Missbrauch geben, solange ich nicht "Vergewaltigung" schrie. Es würde sich kein Trauma anschließen, nichts aufzuarbeiten geben, solange ich die Vorstellung zuließ, dass mir nichts Schlimmes passiert war.(S. 78)
"Wenn wir diese weibliche Selbstermächtigung wollen von der alle reden, wenn wir wollen, dass die #metoo-Debatte kein gut gemeintes Gesprächsangebot der Geschichte bleibt und wir wirklich etwas ändern wollen an traditionellen Rollenmustern, dann müssen wir aufhören, Geliebte zu sein.
Schlussmachen mit On-Off-Beziehungen, die uns nur blockieren und traurig machen, uns nicht selbst auf ein Abstellgleis stellen, als die Wartende, die Duldende, die Hoffende." S. 129
"Mein One-Night-Stand war zu Ende, das bisschen Verliebtheit, das musste ich mir austreiben. Warum verlieben sich Frauen meistens beim Sex?" S. 143
"Aber nur mit sexueller Prägung oder Erziehung zu argumentieren, warum Frauen und Männer zu extremer sexuellen Offenheit neigen, ist zu leicht. Ich habe einen anderen triftigen Grund identifiziert. Und zwar hat dieser mit meiner Attitüde, meinem Blick auf mich selbst zu tun." S. 144
"Wie Frauen ihre Sexualität leben, wird die Welt nicht verändern. Viel mehr sollten der Erfolgswille oder Schaffensdrang unserer Töchter gestärkt werden, als ihre Empfänglichkeit dafür, unverbindlichen Sex zu haben. Das ist für mich echter gelebter Feminismus." S. 145
"Erst ist da Selbstbewusstsein, Erfolg, Leistung und Lebenswerk. Dann kommt die gute Einstellung zum Sex."S. 146