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Zeven nachten

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Het is nacht, een jonge man zit aan tafel en schrijft. Hij is bang. Bang om te moeten kiezen. Een vrouw, een vriendenkring, een jaarlijkse vakantiebestemming. Hij is bang dat het gevoel hem zal verlaten. Dat hij volwassen wordt. Dan doet een bekende hem een voorstel: zeven keer om zeven uur zal hij een van de zeven zonden beleven. Hij moet gulzig, hoogmoedig en wellustig zijn, zich van een flat storten, het geloof en alle maat verliezen.

Zeven nachten is een strooptocht door de stad, een proeve van bekwaamheid die voor te veel bekwaamheid moet behoeden, een laatste keer in opstand komen in de luwte van de jeugd.

105 pages, Hardcover

First published July 17, 2017

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About the author

Simon Strauss

10 books3 followers

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Community Reviews

5 stars
87 (9%)
4 stars
176 (18%)
3 stars
288 (30%)
2 stars
278 (29%)
1 star
127 (13%)
Displaying 1 - 30 of 93 reviews
Profile Image for Meike.
Author 1 book4,956 followers
October 28, 2017
Kurzzusammenfassung: Mimimimimimi. Längere Kurzzusammenfassung: Protagonist will sich und das wilde Leben spüren und wird durch ungeklärte Umstände veranlasst, sieben Nächte lang je eine Todsünde zu begehen.

Zu Simon Strauß' Gunsten nehme ich mal an, dass es sich hier um eine Persiflage handelt, denn dieses pathetische, geschwätzige Lamento kann unmöglich ernst gemeint sein. Der Text hält sich nicht mit einer irgendwie gearteten Handlungslogik auf, die Minimal-Ereignisse werden in essayistischem Geschwurbel ertränkt und die Art und Weise, in der die klassischen Todsünden konkret umgesetzt werden, ist absolut lächerlich (Völlerei: Typ isst ein Steak. Wow.). Der Protagonist leidet an sich selbst, an seiner Zeit, an der Gesellschaft - und der Leser leidet an diesem Buch. Obwohl: Für einen Schriftsteller sollte es ja wohl eine Todsünde sein, seine Leser mit pseudo-intellektuellem Quatsch zu langweilen, und diese Todsünde, ja, die begeht der Strauß, und zwar absolut radikal!

Vielleicht ist es aber auch eher so, dass sich Simon Strauß mit diesem Buch über das regressive Verhalten der Leserschaft von Sarah Kuttner-Büchern und Magazinen wie "Neon" (shout-out to Fabian - er hat die ästhetische Verwandtschaft zu diesem Blatt als erster festgestellt) lustig macht. Das wäre dann schon wieder ziemlich schlau. Hinweise dazu bitte in der Kommentarspalte abgeben.
Profile Image for Henk.
1,197 reviews307 followers
November 18, 2019
The millenial parody you’d expect from a 50 year old, but written by someone from 1988. And not funny
Losing is not bad. Bad is that others win

For such a short book Seven Nights felt tedious. The premise itself sounds interesting enough: a late 20 year old lives through seven nights dedicated to the seven deadly sins before growing up. However besides Greed (at a betting track of horses) all other nights feel a bit lukewarm and the sins of the protagonist are more in his head than anything else.

At first, reflection and self awareness seem to shine through in the musings of the protagonist, even if the main character barely comes into focus and his summaries of inauthentic behaviour feel a bit repetitive after a while.

And then we have thoughts about migrants, electric cars, tinder accounts, shame of eating meat, elegies on the demise of libraries as places full of books. Probably to make this tale poignant and in the now.
For me the feelings of false nostalgia, broad sweeping universal statements (We never really lived), voicing a communal, unknown we, started feeling more and more pretentious.
Especially coupled to poetry recitals when people are drunk and casual quotes of classics on every third page or so.

In the epilogue someone tells to the narrator how touched he was by the letters telling the tales of his sinful nights (its like Simon Strauss is fantasizing on how the readers should react to Seven Nights).
I felt no such way, had no idea who the letter writer should be since the main character only focuses on himself, and thoroughly felt ready to move on to a book not filled by the self pity of a highly educated straight and presumably white man.

Thankfully this was short.
1 star
Profile Image for Bine.
803 reviews111 followers
September 17, 2017
Ein unspektakuläres Buch. Nichts, was mir in Erinnerung bleiben wird.
Der Protagonist ist dazu auch noch wahnsinnig pathetisch und unsympathisch. Dieses ganze Gejammer über die heutige Gesellschaft. Solche Bücher, die dann immer wieder das gleiche kritisieren, finde ich unfassbar anstrengend. Generell wurde der Standpunkt des Protagonisten viel zu oft in diesem Buch durchgekaut, dass es einfach nur nervig und oberflächlich war.
An sich ist die Struktur der sieben Todsünden interessant, wirkt aber eher wie eine Schreibübung des Autoren, der einfach mal alle Todsünden behandeln und einige Gedanken dazu ablassen wollte. Es gab jedoch einige nette Stellen, die auch gut formuliert waren (gerade das Kapitel über Habgier hat mir sehr gut gefallen!) und das abschließende Kapitel war auch recht interessant. Trotzdem eine ziemliche Enttäuschung für mich und nicht gerade eine angenehme Lektüre. Im Grunde verdient das Buch auch nur schwache 3 Sterne.
Profile Image for Anna Carina.
682 reviews340 followers
August 10, 2023
Das ist schon wieder so ein Buch, das ich zweimal lesen/hören muss.
Hier kommt's auf jede Feinheit drauf an. Mich wundert nicht, dass das Buch von einigen in Richtung regressiver Konservatismus gedeutet wurde.
Ich versuche mal zu begründen warum ich das anders sehe:

Erstes Zitat des Buches, der Songtext "Dandy" von the Kinks - Abneigung gegenüber bürgerlicher Konventionen, gesellschaftlicher Normen, Autonomie, Überlegenheit gegenüber der Masse.
Danach folgt ein Zitat von Gottfried Benn "fernbestimmtes Du musst". Die Determiniertheit des Leben, da der Tod unausweichlich ist.

Mit diesen beiden Gedanken müssen wir uns in den Text stürzen.

Ich erlebe in dem Buch einen sehnsüchtigen Träumer, der in Dandymanier, voller Angst, dem Wunsch nach Mut, eine Reifeprüfung ablegt und sich für Ideale, Tugenden und Prinzipien ausspricht und um seine Freiheit vor dem gesellschaftlichen"du musst" kämpft.
Diese Angst im Nacken, hat schon so manchen zur Nostalgie verführt.
"Vielmehr setzt Freiheit die bewußte Erkenntnis jener Prozesse voraus, welche zur Unfreiheit führen, und die Kraft des Widerstands, die weder vor diesen Prozessen romantisch in die Vergangenheit flüchtet, noch sich ihnen blindlings verschreibt."
Max Horkheimer/Theodor W. Adorno, »Vorurteil und Charakter«
(1952) - [das ich mal Adorno zitieren würde, unfassbar🙄]
Und genau in diesem Spannungsfeld, zwischen Bewusstsein und Flucht, zwischen Anerkennung der Realität und dem Wunsch nach einer idealisierten Vergangenheit befindet sich der Protagonist.

Die Themensetzung Strauss's 7 Todsünden basiert auf einer Zusammensetzung aus Carolin Amlingers/Oliver Nachtweys Gekränkte Freiheit - Aspekte des libertären Autoritarismus, Andreas Reckwitz Das Ende der Illusionen: Politik, Ökonomie und Kultur in der Spätmoderne, Leif Randts Allegro Pastell und Damon Galguts Das Versprechen und Zynische Theorien : Wie aktivistische Wissenschaft Race, Gender und Identität über alles stellt - und warum das niemandem nützt und einem Hauch Tokarczuks Unrast.

Der Positivismus wird abgewatscht. Wohlstandsverwahrlosung als "gefangen in der Blase des Glücks" thematisiert. "Wer bewundert hat Recht" (Zitat Claudel) und damit der Vernunft die Leine angelegt.
Mit Galgut teilt er die Suche nach Bedeutung und Tiefe in der Welt, die als oberflächlich und entfremdet wahrgenommen wird - das Gefühl nicht gelebt zu haben.
"Die Sprengköpfe der Dekonstruktion wurden genug bewundert, Zeit für echte Architekten, wo seid ihr, die ihr Lust am Planen habt" - Bums, Breitseite gegen die postmodernen Theorien - die Suche nach sinnstiftenden Narrativen, einer weniger fragmentierten Welt.
Im Kapitel der Hochmut bekommt die Genderdebatte einen ab. Wahrscheinlich der Genickbruch für manchen Lesy. Wer aber genau hinhört, bemerkt, dass nicht das Gendern in konservativer Altherrenmanier kritisiert wird, sondern die Frage der sozialen Klasse nach vorn gestellt wird. "Eine Gesellschaft die sich nicht mehr zum Ganzen bekennt, ist nicht überlebensfähig". Damit knüpft er an die soziologischen Betrachtungen Nachtweys und Reckwitz an, dass in der Schlammschlacht der Ideologien, die Frage der sozialen Klasse komplett unten durch rutscht und Raum für rechten Populismus schafft.
Die Frage der sozialen Klasse greift er später im Kapitel Neid nochmal auf.
Aber so ganz gegen den Postmodernismus ist er ja auch nicht. Er fordert "Akademien an denen Gefühle erforscht werden".
Zum Thema Völlerei treibt er den regressiven Konservativen Fleischfresser vor sich her.
"Weil ich nicht ehrlich bin esse ich Fleisch...jemand der nur so tut als ob er kämpfen würde, nur zum Schein betet... große Feste feiert, nur im Mittelpunkt zu stehen. Selbstgefälligkeit. Fleisch, um mir und der Zeit zu widersprechen." Das Fleisch als Symbolik - Mythologie- "Fleisch von meinem Fleisch - die Suche nach dem verlorenen Stück Fleisch", der FRAU 😆.
Leif Randt Bezüge finden wir im Kapitel Neid: Heute- "Zeiten ohne Arien, ohne Rausch.... Damals- "das Lieben lieben... in Zorn die Zeitung lesen....als man sich noch selbst aufs Spiel setzte".
Das was Strauss's Protagonist bemängelt, wird doch auf unsäglichste Weise an den Protas aus"Allegro Pastell" bespielt --> Alles Ok, kontrolliert, durchgeplant, zu keinem großen Gefühl mehr fähig.

Der ganze Text "aus Angst vor dem Übergang".
Und jetzt das entscheinde Zitat, das m.E. den Regressionsvorwurf entkräftet:
"Dem Tor, ZURÜCK in das Wunderland, darfst Du nicht trauen"

Dieser Text ist wie Zu zweit uneindeutig. Er spielt mit allen Seiten, wirbelt sie durcheinander, weshalb ich auch behaupten würde, das Buch ist ein Stück weit Punk.

Ich gebe einen Stern Abzug, da das Buch nach der zweiten Todsünde nicht mehr diese Wucht und Überzeugungskraft, diese Wildheit und Spritzigkeit hat, die ich zu Beginn so abgefeirt habe. Sobald die Themensetzung klar ist, wirken die letzten Todsünden ein wenig ermüdend.
Profile Image for Tjarde.
204 reviews32 followers
August 9, 2017
3.5

Ein paar Gedanken statt einer Rezension
Mit relativ hohen Erwartungen geschmälert durch eine vorab gelesene Rezension, die dem Autor zu viele Ähnlichkeiten mit einer bekannten Poetry Slammerin vorwarf, ging ich an dieses Buch. Und ja, bereits der erste Teil erinnerte mich an ein Gedicht, eine Aneinanderreihung seiner Gedanken, Gefühle und Bilder, abgefeuert an den Leser, an seine eigene Generation. Die Frage nach dem Leben, dem Sinn, der Reifeprüfung - vor der er seiner Meinung nach kurz vor seinem 30. Geburtstag und damit dem endgültigen Erwachsenwerden steht - und dem Vorwurf, es sich in der heutigen Zeit viel zu bequem gemacht zu haben. Keinen eigenen fundierten Standpunkt zu vertreten und statt für eine große gesellschaftlich Veränderung gemeinsam zu kämpfen, sich dem Individualismus hinzugeben. Und selbst beim Ausführen der sieben Todsünden noch immer mehr mit als gegen den Strom zu schwimmen. Immer konform bleiben, sich diesen Todsünden eben nicht vollends und unkontrolliert hinzugeben, das zeigt Simon Strauss mit diesem Fragment sehr deutlich. Im Gegensatz zu anderen Lesern sehe ich das nicht als mangelnden Tiefgang, sondern vielmehr als Symbol, dass er/wir verlernt haben auszubrechen, mutig zu sein, selbst wenn sich ihm/uns die Möglichkeit bietet. Damit hat er es geschafft, dass ich mir Gedanken mache und diese äußern will. Ich will ihm erklären, warum einiges nicht mehr möglich ist; dass er eine verklärte romantisierende Sicht auf die vergangene Zeit hat; dass er vergisst, dass sich vieles zum Guten gewendet hat, wenn auch um den Preis, dass es jetzt weniger Offensichtliches gibt für das es sich zu kämpfen lohnt. Ich will ihm sagen, dass mich seine Sprache und Bilder beeindrucken und dass er unbequeme Wahrheiten ausspricht, in denen ich mich mehrfach wiedergefunden haben. Und das trotzdem ich wohl nicht mehr der Zielgruppe entspreche. Aber auch ich habe meine Reifeprüfung noch vor mir, ob mit oder ohne den Pakt mit dem T. einzugehen. In seinem Sinne daher: „Später mehr!“
Profile Image for Billy.
66 reviews12 followers
July 20, 2025
Sehnt ihr euch nicht auch manchmal nach wilderem Denken? (S.17)

Nie geschrien zu haben, immer kleinlaut geblieben zu sein, davor fürchtet sich der Ich-Erzähler. Und vielleicht fürchten wir uns mit ihm, weil wir uns in ihm sofort wiedererkennen, in seinem Ringen um Intensität, Wahrheit, Gefühl. Sieben Nächte ist ein schmaler Text voller Pathos und Zweifel, ein modernes Nachtgebet für alle, die zu viel spüren und doch zu wenig leben.

Davor, später nur auf graue, gerade Linien zurückzuschauen, habe ich Angst. (S.13)

Es ist eine fieberhafte Suche nach Aufrichtigkeit im Denken und Fühlen, durchzogen von Selbstverachtung und der verzweifelten Hoffnung, dass da doch noch etwas brennt im Inneren.
Manchmal schwankt Strauss gefährlich zwischen pathetischer Selbstdarstellung und echtem Ernst. Aber genau dieses Schwanken macht ihn menschlich. Manchmal wirkt das Denken des Erzählers überholt, konservativ, reaktionär, aber immer auch verzweifelt aufrichtig.

Wer den Zynismus satt hat, findet hier eine Art poetische Selbstprüfung in Zeiten der inneren Müdigkeit.
Profile Image for Booklunatic.
1,117 reviews
July 17, 2017
4 Sterne

"Die einzige Sehnsucht, die trägt, ist die nach dem schlagenden Herzen."

Dieses Buch ist schwer zu beschreiben. Es ist nicht wirklich ein Roman, auch wenn es eine Rahmenhandlung gibt. In einer Rezension, die ich heute gelesen habe, bezeichnete der Rezensent es als 'Manifest wider dem Zeitgeist' und das trifft es wohl ganz gut. Anhand seiner Hauptfigur hinterfragt der Autor die Lebenseinstellung seiner, meiner, unserer Generation: Wofür leben wir, was wollen wir? Kämpfen wir noch für etwas oder lassen wir nur die Zeit vergehen? Das Buch rüttelt auf und inspiriert. Ich war schwer beeindruckt von der Eloquenz, mit der Simon Strauss sich ausdrückt.

Das dünne Buch ist schnell gelesen, aber alles andere als schnell verdaut - man muss es erst in Ruhe auf sich wirken und sacken lassen. Oder vielleicht gleich ein zweites Mal lesen.
Profile Image for Anna.
277 reviews37 followers
April 29, 2019
Ich weiß nicht, was ich zu dem Buch sagen soll, aber ich kann es einmal versuchen.
Ich habe nichts gegen Gesellschaftskritik, eigentlich mag ich sie ziemlich gerne und finde es spannend zu lesen, was ein Anderer denkt, oder wie er das sieht, in dem wir leben. Aber nicht hier. Der Protagonist hat nichts weiter gemacht als sich beschwert, immer wieder, immer weiter und hat damit nie aufgehört und wenn ich ehrlich war, dann meiner Meinung nach im Kern immer gegen das Gleiche.
Er hat sich über A beschwert und genau nur A gemacht, sich im Nächsten Kapitel über AA beschwert und AA gemacht und wenn das die Intention des Buches war, dann chapeau, aber dann auch chapeau an einen der nervigsten Protagonisten, die ich dieses Jahr lesen durfte.
Das Buch hat keine 150 Seiten und ich habe 2 Wochen regelmäßig an dem Buch gelesen, aber manchmal musste ich es nach 5 Seiten einfach weglegen.
Manche Kapitel sind sehr schön geschrieben, andere dagegen so, dass ich sie unfassbar schwer zu lesen fand.
Das Buch ist nicht grottig, aber ich mochte es einfach nicht und habe die Message am Ende entweder nicht verstanden, oder sie war einfach wirklich nicht das Gelbe vom Ei
Profile Image for tination.
156 reviews4 followers
September 13, 2017
Ach, immer diese Angst vor dem Alter

Das Buch: S wird bald 30 Jahre alt. Doch er zweifelt mit sich und dem Alter. Ist das alles, was er hat? Wie soll seine Zukunft aussehen? Ist er wirklich schon erwachsen? Will er das überhaupt? Ein Freund macht ihm einen Vorschlag: sieben Nächte solle er jeweils eine Totsünde „durchleben“ und aufschreiben. Und dies tut er hier, auf dem Weg sich selbst zu finden….

Fazit: Dies ist das typische Beispielbuch, wenn es darum geht, große Erwartungen durch Klappentext aufzubauen und beim Lesen absolut zu vernichten. Denn hier werden keine Abenteuer über die Nächte mit den Todsünden beschrieben. Der Erzähler S schreibt einfach seine Gefühle auf. Und das sehr verschnörkelt, bemitleidenswert und weinerlich. Die Angst vor dem Alter und dem Alltagstrott kann man durchaus anders lösen.

Dass die Todsünden nicht in einer Woche passieren, geschenkt. Aber es ist schon schlimm, wenn der Leser nicht die Sünden erkennt. Jedes Kapitel steht für eine Sünde. Doch durch die lateinischen Begriffe erkennt man diese nicht sofort. Erst das Glossar gibt Aufschluss. Aber es bleibt ein Rätsel: Die Sünden passen oft nicht zu dem Kapitelinhalt. Denn dort passiert wie bereits erwähnt einfach nichts.

Ich weiß nicht, was ich von diesem Buch halten soll. Es soll episch sein, kommt aber leider nur als Klagelied beim Leser an. Denn diese Mid-Life-Crisis kann man durchaus besser und interessanter lösen, als über die Todsünden zu schreiben. Zumal die Sünden kaum eine Rolle spielen. Es geht ja eher um diese Dramatik, das Gefühl des Elends. – Kam bei mir nicht an.

Es ist ein Buch, das viele falsche Erwartungen weckt. Das hat es eigentlich nicht verdient. Aber trotzdem bleibt die Frage, was der Autor mit diesem Buch bezwecken wollte?

https://booksoftination.wordpress.com...
Profile Image for Sarah Kallus.
316 reviews197 followers
September 17, 2017
Ein Buch, das mich wirklich enttäuscht hat. Ich habe mir vom Klappentext her etwas gewünscht, dass weniger theoretisch geblieben wäre, denn jede Todsünde wird eigentlich nur mit Gedanken des Erzählers untermalt. Wir haben nichts als seine Gedanken, die teilweise langweilig, teilweise dann doch sehr tiefgründig, manchmal einfach nur überzogen oder schwülstig oder hochgestochen sind. Manchmal philosophisch aber des Öfteren bekommt man einfach nur das Gefühl, dass der Charakter hier sich ganz schön wichtig nimmt und auf andere herabblickt. Dadurch und auch durch seine Art und Weise wird er einfach für mich sehr unsympathisch. Und das zog sich durch das ganze Buch. Leider war das hier nichts für mich. Es gab nette Ansätze und man spürte auch heraus, dass der Autor definitiv mit Worten umgehen kann und auch damit etwas rüberbringt, aber was er hier rüberbrachte, war einfach überhaupt nicht mein Fall. Schade.
Profile Image for messermann.
5 reviews8 followers
July 8, 2018
Schreiben kann er ja, der Straußensimon. Und manchmal reicht das vollkommen aus, um die besten Bücher der Welt herzustellen. Hier hat es leider, trotz des guten Stils und köstlichster Feuilleton-Köderung ("Pamphlet für neue Rechte im Gewand der Romantik", "ausschließlich Männer als geistige Bezugsgrößen", "antimoderne Sehnsüchte", "proto-faschistisch!"), erneut nicht hingehauen.

Das wortreiche Gewimmer, eben dieser schon hundertfach woanders gelesene dekadente Weltekel chronisch gelangweilter Bürgerbuben, die eigentlich ein paar in die Fresse bräuchten, lässt sich anfangs sehr gut weglesen. Solch Krams macht ja immer wieder Spaß. Nur leider ist der Protagonist so lappenhaft gezeichnet, dass es nach ein paar Seiten kaum noch zu ertragen ist. Und dabei bleibt es dann auch fast durchgängig, bis zum Schluss, den man gleichgültig zur Kenntnis nimmt.
Ach, und diese Todsünden: die werden da so reingeholzt (Transportweg SMS, warum?) und dienen dann als Vehikel, um Handlung zu konstruieren (was in Ordnung ist), sind jedoch so schlaff und banal, dass man einfach ungelesen weiterblättern will. Ob das nun ein "kluger Metakommentar" auf die eigene Unfähigkeit, es mal wirklich drauf anzulegen, sein soll, entzieht sich meiner Deutungsfähigkeit. Zu grob gestrickt dafür.

Was bleibt, jedenfalls für mich, sind anderthalb Hände voller hinreißender Formulierungen, die von jenen glubschäugigen Kulturteiltanten, die es unbedingt flauschig und vor allem konstruktiv haben wollen, als "total krass" und "problematisch", gar "proto-faschistisch" (ja wenn es wenigstens so wäre, godverdomme!) empfunden werden. Danke dafür, Monsieur Handzahm-Strauß.
Profile Image for Floris Leest.
Author 3 books510 followers
February 28, 2019
Het boek van onze generatie? Dat is misschien overdreven, maar het is wel typerend voor een heel klein, selectief deel van onze generatie: jong, rijk, hoogopgeleid en ontzettend bang om burgerlijk te worden.

Klik hier voor een videorecensie van Zeven nachten op mijn Youtube-kanaal De idioot leest.
Profile Image for Julia.
61 reviews
June 16, 2020
Einfach nur uff. Hab in anderen reviews "pretentious" gelesen, und wow, trifft es das zu gut. Lediglich aufzuzählen, welche verhassten Gewohnheiten und Vorlieben die festgefahrenen Spießer seiner Generation haben, macht noch keine Gesellschaftskritik.
Profile Image for Nadja [BücherRausch].
55 reviews2 followers
August 22, 2021
I was expecting so much more. The only thing that saved this book from 1 star was the writing.
Profile Image for Caner.
4 reviews
June 25, 2022
Hat ein paar schöne Formulierungen, aber naja.
Profile Image for Maria Johansen.
206 reviews100 followers
March 25, 2019
Med Syv nætter efterlader Simon Strauss sin læser forpustet og eftertænksom, når han i sit tempofyldte værk kalder på milepæle, ritualer og fællesskaber i verdenshistoriens mest individualistiske tid.

S er gået ind i livets måske mest skelsættende fase – trediverne. Han har hidtil kunne svæve gennem tilværelsen som den klogeste i sin klasse fra folkeskolen til universitetet, som den bedste til sit arbejde og som den ambitiøse og fornuftige unge mand. Men nu melder forventningspresset sin ankomst.
Med trediverne følger nemlig også samfundsbestemte forventninger, og kompromis er ikke et ord, der klinger vel for vores hovedperson. Han frygter konformitet, at skulle binde sig og tage ansvar for andre end sig selv.

“Jeg er bange for ægteskabskontrakter og indelukket mødelokaleluft. Bange for flekstid og det første påtagede smil. Bange for, at det frie liv er slut, for fastansættelse, pensionsordning, spa-weekender i maj. Bange for livets gang, måske.”

Det er denne frygt, der får ham til at indgå en pagt; syv gange klokken syv, skal han begå en af de syv dødssynder. Vi følger ham derfor ind i hovmod, fråseri, dovenskab, griskhed, misundelse, begær og vrede. Jeg-fortælleren er hele tiden bevidst om sin egen væren i verden, som ligger under for analyse og selvkritik. Det er denne bevidsthed og den generelle komposition, der giver værket sit essayistiske udtryk, og man skal gå til bogen på samme måde, som man ville gå til et Camus-værk eller et andet filosofisk essay. Læseren der forventer en klassisk roman vil blive skuffet, men enhver der formår at læse bogen på dens egne præmisser, og som optages af eksistentialisme og samfundsforventninger vil nyde hver eneste side. – Lige fra hovmodet der sætter vores hovedperson i stand til at give verden alt det, den mangler til den dovnes iagttagelse af et hastigt accelererende samfund og den misundeliges blik på de ældre generationer, der havde langt flere fast holdepunkter og ritualer at gribe fast i. Simon Strauss skaber en flydende overgang mellem handlingsforløb og indre tanker, og det er er fart på fortællingen, hvis tempo følger den bankende puls hos et menneske, der må haste gennem livet.

Bogen kan læses som et råb på meningsfulde fællesskaber og ritualer eller overgange, og det gør den til en stor stemme i disse individualistiske, traditionsforkastende tider. Det er en fremragende debut!

Jeg uddyber lige her: https://bookmeupscotty.blogspot.com/2...
Profile Image for Ptellomey.
33 reviews8 followers
March 25, 2018
Todsünde, die: Marketing-Trick um 7 mittelmäßige Kurzgeschichten als Roman zu verkaufen

Ich bin etwas zwiegespalten, da ich einzelne Geschichten an sich ganz okay fand, und keine wirklich schlecht. Das Problem ist jedoch, dass die pseudo-tiefsinnigen Aussagen, einerseits nichts mit den verkauften "Todsünden" zu tun haben (oder: wie langweilig kann ein Leben sein, dass sie als solche gelten), andererseits mir zumindest nicht klar wird, was das Ziel sein soll. Angst vor der 30 und einem kleinbürgerlichen Leben mit Festanstellung und Familie? Na dann mach es halt nicht. Bu hu.
Die 7 Episoden um einen Lebensabschnitt abzuschließen sind weder Brüche noch der Knall, als der sie verkauft werden. Im Epilog fühlte ich mich dann etwas veralbert von den angeblich geglückten Todsünden, und war mir nicht mehr sicher: Ist es einfach schlecht umgesetzt und ernstgemeint, oder verstehe ich diese schlechte Satire einfach nicht?
(Letzte Frage bitte in Carrie Bradshaw-Stimme lesen.)
Profile Image for Matthias.
40 reviews
September 26, 2023
Story:

Ich-Erzähler: "Ich finde mein Leben ultra lame und komme darauf nicht klar."

Bekannter: (Kein Freund, kein Fremder): "Okay Bruder, begehe jeden Tag eine Todsünde und schreibe Deine Gedanken auf"

Ich-Erzähler: "Gute Idee"

Der Ich-Erzähler begeht daraufhin jeden Tag eine "Todsünde" (z. B. Völlerei: Isst Fleisch in einem teuren Restaurant, Habgier: Wettet 22 (!) Euro in einem Pferderennen....)

Ich-Erzähler: "Erledigt"

Bekannter: "Ok, gut"

ENDE

Rezension:

Das Buch ist wie ein Edgar-Cut (mit Low-Taper) auf Seiten: Will zeitgemäß und cool sein, ist aber großer Mist (oder ich habe es einfach nicht verstanden).

1/5 Sterne
This entire review has been hidden because of spoilers.
Profile Image for Jane.
1,017 reviews32 followers
August 6, 2017
Gut geschrieben, aber ohne Plot, ohne nennenswerte Gedanken und die sieben Todsünden sind ihrer Erwähnung nicht wert.
Nette Worte, nett aneinandergereiht auf um die hundert Seiten.
Hier hat jemand Talent, aber leider nichts zu(m) sagen.
Profile Image for Steph.
177 reviews
November 6, 2019
Erstes Kapitel klang überzeugend, danach nur noch prätentiöses Geschwafel.
Profile Image for Wortmagie.
529 reviews80 followers
November 6, 2018


Simon Strauß wurde 1988 in die kulturelle Elite Deutschlands hineingeboren. Sein Vater ist der populäre Autor und Dramatiker Botho Strauß, seine Mutter die Moderatorin und Autorin Manuela Reichart. Er studierte Altertumswissenschaften und Geschichte in Basel, Poitiers und Cambridge und promovierte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Bereits während seines Studiums arbeitete er als freier Journalist für die Baseler Zeitung, die Süddeutsche Zeitung und die Frankfurter Allgemeine Zeitung, bei der er seit 2016 als Feuilleton-Redakteur im Theater-Ressort angestellt ist. 2017 veröffentlichte er seinen Debütroman „Sieben Nächte“ und löste damit eine hitzige Debatte aus. Das Buch unterstütze „die Agenda der Rechten“, wurde in der taz geurteilt. Als ich „Sieben Nächte“ zu lesen begann, wusste ich nichts von dessen Umstrittenheit. Ich wählte es aus, weil ich für eine Challenge ein Buch über die sieben Todsünden lesen sollte.

Sein 30. Geburtstag naht. 30 werden – bedeutet das nicht, erwachsen zu werden, erwachsene Entscheidungen zu treffen? Hausbau, Baumpflanzung, Familiengründung. Von den wilden Zeiten Abschied nehmen. Nur war er niemals wild. Er war niemals rebellisch. Sein Leben wird vorbei sein, bevor er jemals richtig lebte. Doch ein wenig Zeit bleibt ihm noch. Ein wenig Zeit, um alles nachzuholen. Er will seine letzte Chance nutzen, der Angst vor dem Erwachsenwerden ins Gesicht lachen. In sieben Nächten will er die sieben Todsünden begehen. Sieben Mal um sieben Uhr über die Stränge schlagen, habsüchtig, neidisch, wollüstig, hochmütig, träge, zornig und maßlos sein. Intensität spüren, bevor es zu spät ist. Bevor ihn die graue Gewohnheit einholt. Bevor er 30 wird.

Als ich nach der Lektüre von „Sieben Nächte“ von der darum kreisenden Debatte und der harschen Kritik, die sich Simon Strauß gefallen lassen musste, erfuhr und über das Buch nachdachte, kam ich zu dem Schluss, dass die unterstellte Lesart tatsächlich möglich ist. Es ist sehr männlich und sehr weiß. Das sollte niemanden überraschen, weil Strauß meinem Verständnis nach aus einem konservativen Umfeld stammt. Er ist vermutlich kein Rechtspopulist, aber sicher kein linker Revoluzzer. Letztendlich interessiert mich die ganze Aufregung allerdings nicht die Bohne, denn meiner Ansicht nach ist das Buch großer Murks. Da ich 1989 geboren wurde, sind Simon Strauß und ich Teil derselben Generation, doch da enden unsere Gemeinsamkeiten dankenswerterweise bereits. Ich fühle mich zutiefst beleidigt von der Aussage, „Sieben Nächte“ sei möglicherweise das Buch meiner Generation. Wisst ihr, was ich herauslas? Das pseudointellektuelle, selbstmitleidige Gejammer eines privilegierten jungen Mannes, der mit einem goldenen Löffel im Mund auf die Welt kam. Ich empfinde dieses Debüt als völlig überflüssiges Manifest, in dem Strauß seine kleinlichen Ängste vor Stillstand in seinem Leben schildert und sich darüber beklagt, offenbar niemals mutig, rebellisch, unangepasst und kreativ genug gewesen zu sein, um sich eine zufriedenstellende Identität zu erstreiten. Ich gestehe ihm seine Emotionen natürlich zu und ich kann verstehen, dass ihn die drohende nichtssagende Banalität seiner Existenz erschreckt. Ich halte ihn für einen Gefangenen seiner Wohlfühlzone. Doch ich kann nicht nachvollziehen, wieso er unfähig ist, etwas zu ändern und sein Leben aufregend, abwechslungsreich und lebendig zu gestalten. Der 30. Geburtstag ist nun wahrlich kein Todesurteil. Die sehr frühe Midlife-Crisis, die Strauß hier dokumentiert, wirkte auf mich unangebracht und vollkommen übertrieben. Wir leben in komplett unterschiedlichen Dimensionen. Ich glaube, er musste niemals kämpfen, niemals Dreck schlucken und wieder aufstehen. Seine nominell beeindruckende Biografie scheint eine kuschlig weiche Abfolge von Annehmlichkeiten gewesen zu sein, die einem festen Plan gehorchte. Er nahm niemals Umwege, Abkürzungen oder unebene Trampelpfade. Wer niemals kämpfen muss, findet auch nie heraus, wofür es sich zu kämpfen lohnt. Sein diffuser Wunsch, Intensität und Leidenschaft zu erfahren, ist ungerichtet. Daher weiß er sich nicht anders zu helfen, als die sieben Todsünden auszuführen, um auszubrechen. Diese Taktik scheitert selbstverständlich kläglich, denn er weiß überhaupt nicht, was ihn berühren könnte und interpretiert die Sünden zahm und viel zu beherrscht. Er schlägt eben nicht über die Stränge, er wagt nichts. Mir wären da ganz andere Möglichkeiten eingefallen. Ihm fehlen Fantasie und der Kontakt zu seinem inneren Kind. Ich respektiere, dass Strauß ein sehr reflektierter Mensch ist. Viele seiner gesellschaftlichen Überlegungen, die er in „Sieben Nächte“ anstellt, enthalten eine Menge Wahrheit. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass er über das Wundersame, das Magische im Alltäglichen zu staunen vermag. Er ist ein ewig Suchender, der weder Zufriedenheit noch Glück findet, weil er dem konservativen Märchen des perfekten Lebenslaufs erlegen ist.

Ich bedauere Simon Strauß. Statt sich auf alles zu freuen, was ihn in seiner Zukunft erwartet, ängstigt ihn sein 30. Geburtstag. Er trauert der Idee einer Vergangenheit nach, die er niemals hatte. Ich hoffe sehr, dass seine Gefühle in meiner Generation nicht allzu verbreitet sind. Das wäre tragisch. Ich teile seine Sorgen glücklicherweise nicht. Ich fürchte mich nicht davor, 30 zu werden, denn ich begreife Erwachsenwerden völlig anders. Es ist ein nie endender Prozess; man ist nicht von heute auf morgen erwachsen. Es existiert keine Reifeprüfung. Ich kann über Strauß‘ egozentrische Identitätskrise nur den Kopf schütteln. Ich erkenne mich weder in ihm, noch in seinem „Problem“ wieder. „Sieben Nächte“ ist meiner Meinung nach die Dokumentation seiner emotionalen Taubheit und seiner Unfähigkeit, sich von gesellschaftlichen Normen zu befreien. Sein Leben war schnurgerade. Er erreichte bereits in jungen Jahren viel. Aber offenbar hat er nie gelebt.
Profile Image for Buchdoktor.
2,363 reviews188 followers
June 24, 2017
An der Schwelle zum dritten Lebensjahrzehnt muss sich der namenlose junge Icherzähler keinen sonderbaren Riten seiner Clique unterwerfen. Nur eine Person stellt Forderungen an ihn. In sieben Nächten soll er jeweils eine der sieben Todsünden begehen und anschließend darüber schreiben. Bisher war der Icherzähler vermutlich so durch sein Leben gerutscht, ohne sich festzulegen. Mit 30 wird von ihm schon bald Karriere und Familiengründung erwartet. Auch wenn der Erzähler seine Eigenheiten bewusst und selbstkritisch analysiert, wirkt sein Leben wie eine leere Comic-Blase, die erst noch gefüllt werden muss. Einziger Fixpunkt darin war 2011 sein 18. Geburtstag, zu dem in Deutschland die Wehrpflicht abgeschafft wurde. Allein aus diesem Übergang ins Erwachsenenalter, von nun an ohne Prüfung des eigenen Standpunkts gegenüber dem Wehrdienst, könnte ein Roman mit hunderten von Seiten entstehen. Dem Erzähler fehlt ohne die Wahl zwischen Dienen oder Verweigern ein Initiationsritus, die Auseinandersetzung mit den Kriegserfahrungen von Vater und Großvater, mit denen er sich zuvor hätte befassen müssen, um vor der Prüfungskommission seine Einstellung aufzublättern.

Hochmut, Völlerei, Faulheit, Geiz/Habgier, Neid/Missgunst, Wollust und Jähzorn – es scheint mehr verachtenswerte Eigenschaften zu geben, als in die Liste der sieben Todsünden aufgenommen wurden. Kindliche Größenfantasien, dass die Welt ihn dringend braucht, entstehen in einer dieser Nächte, mit dem Wunsch konkurrierend, sich in Bartleby’scher Manier vor den Anforderungen der Gemeinschaft zu drücken. Das Kapitel über die Faulheit zeigt sich als entlarvende Analyse einer schnelllebigen Gesellschaft, in der Dienstleistungen zwar nachgefragt, aber nicht mehr freiwillig für die Gemeinschaft geleistet werden. Der Neid auf die vorhergehenden Generationen verwundert nicht, von denen eine stolz auf ihre Aufbauleistung nach dem Zweiten Weltkrieg blicken konnte und die folgende gegen den Muff unter den Talaren aufmuckte. Für die Enkel blieben keine Feinde, die zu hassen, keine Umstürze, die zu planen waren. Das Abarbeiten der Sündenliste, mit der der junge Erzähler sich für den Übergang qualifizieren soll, geschieht in wachsender Angst davor, abgehängt zu werden von Altersgenossen, die beruflich und privat ein flotteres Tempo vorlegen, als er sich für sein nächstes Lebensjahrzehnt vorstellen kann.

Die Überhöhung der Schwelle zum 30. Lebensjahr durch die, die den Übergang noch vor sich haben, stellt Simon Strauß im Roman seiner Generation meisterhaft und glaubwürdig dar. Je nachdem, ob man selbst die dritte Null noch vor sich oder schon hinter sich hat, überwiegen tragische oder komische Anteile. Die Authentizität dieses Generationsromans entstand für mich u. a. auch aus der offen endenden Auseinandersetzung zwischen Autor und Autokorrektur um die Kontrolle über den Text …

Profile Image for Ping.
127 reviews
August 25, 2017
Spoilerfrei.

Der Roman kam mir eher vor wie eine sprunghafte Gedankensammlung in Essay-Form mit den Todsünden als Grundtenor. Ich fands erfrischend und unterhaltsam.

Sieben Nächte erzählt die Geschichte eines Mannes, der bald 30 Jahre alt wird und somit an der Schwelle steht, wo man seiner Meinung nach wirklich erwachsen werden sollte. Im ersten Kapitel wird beschrieben, was ein Bekannter dem Protagonisten geraten hat: An sieben Nächten soll er jeweils eine Todsünde (Hochmut, Neid etc.) durchleben und in einer Art Tagebucheintrag darüber berichten. In den folgenden sieben Kapiteln lesen wir die sieben Todsünden, wie der Protagonist namens S. diese umgesetzt hat. Danach folgt noch ein abschließendes Kapitel, indem der Aufgabensteller sich an S. richtet.

Da der Roman generell nicht besonders dick ausgefallen ist und somit jedes Kapitel recht kurz ausfällt, eignen sich diese perfekt zum Häppchenlesen. Man sollte sich trotz der kleinen Kapitelchen Zeit nehmen, denn meiner Meinung nach gleicht das Buch nicht wirklich einem kohärenten Roman, sondern liest sich eher wie ein freier Essay-Gedichtband, wie ein vornehmer Poetry-Slam.

Die Nächte werden nicht zusammenhängend beschrieben, es geht eher um die Gedanken, die S. sich macht und die können gerne mal abschweifen und von Thema zu Thema zu springen. Dadurch fällt es einem gar nicht so leicht, sich an die ganzen Geschehnisse zu erinnern, da sie manchmal nicht logisch aufbauen, aber so kommt mir das Brainstorming von S. umso authentischer vor.

Das Buch ist kurzweilig zu lesen, wenn man sich darauf einlässt, dass es hin und wieder wirr ist und die Todsünden nicht wahnsinnig spektakulär in die Tat umgesetzt werden, sondern eh bodenständig und manchmal fast spießig. Es geht hier eben um die Quarterlife Crisis, die von vielen belächelt und als First-World-Problem abgetan wird. Wenn man diese Art von Meckern nicht besonders leiden kann oder handfeste tiefgehende Auseinandersetzungen mit Beruf und Kinderwunsch etc. erwartet hat, könnte von dem Buch genervt sein.

Wenn man den Sorgen eines End-Zwanzigers in erfrischenden, lockeren, launenhaften, etwas poesiehaften Essays lauschen möchte, könnte das Buch etwas für einen sein.
Profile Image for Luisa Marie.
18 reviews1 follower
Read
August 7, 2018
Wenn ich sieben Nächte lese, dann kommt es mir vor, als würde ich einem Koch dabei zusehen, wie er nach einem umständlichen Rezept ein Drei-Gänge-Menu zubereitet. Oder ich denke an einen emsigen Kunstschüler, der durch Nachahmung mühsam versucht, seinen eigenen Stil zu finden.
Zuerst kommt der Prolog mit einem obligatorischen faustischen Pakt. Dann folgen sieben Kapitel mit sieben Todsünden. Jedes Kapitel mit lateinischem Namen versehen. Die Schauplätze, der Maskenball oder das Fleischrestaurant, sind abgedroschen. Zum Glück ist in jedem Kapitel die Todsünde jeweils in deutscher Sprache erwähnt. So ist jedem Leser das Textverständnis garantiert. Schließlich folgt ein wenig aufschlussreicher Epilog in Briefform. Voila, fertig ist der Roman.
Ich lese "impertinente Postheroik", "rien ne vas plus", "ich behalte die Lust aufs Geheime und daher die Maske auf" und frage mich, ob der Autor von seinen Lesern Bewunderung erwartet für das Einbauen von vielfältigen Stilmitteln und Referenzen. Wehe man versteht die Anspielung nicht. Für diese Fälle hilft einem Wikipedia.
Im Nachhinein fällt mir noch das Bild von einem Pianisten ein, der seinen Zuschauern beim Improvisieren demonstriert, dass er die gesamte Klaviatur vom tiefsten bis zum höchsten Ton bespielen kann. Aber darin liegt nicht der Reiz von schöner Musik.
Nach der unvoreingenommenen Lektüre der ersten dreißig Seiten stellt sich bereits Langeweile ein. Das merke ich daran, dass ich mich fortan nur noch auf Strauss' Stil konzentriere anstatt auf den Inhalt. Allm��hlich überspringe ich beim Lesen zwischendurch vereinzelte Seite und merke, dass mir nichts entgeht. Zum Glück ist das Buch so dünn, dass man nicht viel Zeit verliert.
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Profile Image for Els De Waegeneer.
88 reviews22 followers
May 25, 2023
Dit lijkt vooral heel veel aanstellerij. Ofwel heb ik het boek niet begrepen, wat ook helemaal kan.

De tweede ster is gegeven omwille van enkele mooie beelden en metaforen.

Maar ik sta niet te popelen om nog iets van Simon Strauss te lezen.
Profile Image for Madlen.
52 reviews1 follower
October 7, 2025
Was war ich lesend (wieder mal)????

Pretentiös wie ich mit 14 auf Tumblr, repetitiv und unfassbar irritierend. Viel heiße Luft und mimimimi um vermeintliche Gesellschaftskritik; die sieben Todsünden waren echt ein Witz in der Ausführung.

Gab ein paar nette Passagen, aber ich war so genervt vom Gesamteindruck, dass selbst das nichts mehr rausholen konnte.
Profile Image for Achim ('akim) Schmidt.
210 reviews
August 19, 2019
Oft verwirrend und bewegend zugleich. Sehr starke Sprache, gut zu lesen und die Bilder sowie seelischen Abgründe sind großartig ausgearbeitet.
Profile Image for Alex.
25 reviews26 followers
November 21, 2021
Meine Güte, was für pathetisch, selbstbezogenes Mimimi eines alten weißen Mannes im Körper eines Millenials.
Profile Image for Laura.
6 reviews
January 30, 2020
Leuk idee, maar de dramatische schrijfstijl is mij iets te dramatisch.
Displaying 1 - 30 of 93 reviews

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