Drei Tage, ein unerwünschter Gast und eine unabwendbare Katastrophe -
Zu seinem 50. Geburtstag wollen die drei Kinder von Kim Mey ihren Vater mit einem besonderen Gast auf der Familien-Geburtstagsfeier überraschen: Ohne sein Wissen haben sie Tevi Gardiner eingeladen, jene Frau, mit der Kim als Kind aus Kambodscha geflohen ist. Und die er seit 25 Jahren nicht mehr gesehen hat. Doch statt sich, wie erwartet, zu freuen, reagiert Kim seltsam abweisend. Auch Ines, die Mutter der drei, begegnet Tevi unterkühlt. Was Kim und Ines jahrzehntelang verschwiegen haben, verschafft sich nun unaufhaltsam Gehör: die wahren Begleitumstände jener dramatischen Flucht aus Kambodscha und das schreckliche Ende einer großen Liebe. Eine scheinbar harmlose Überraschung lässt ein Geburtstagsfest in einer Katastrophe enden.
Oh wow, zu diesem Buch gibt es wirklich viel zu sagen, aber ich versuche mich so kurz wie möglich zu fassen.
Frau Taschler verwebt in ihrem Roman gekonnt die schrecklichen Ereignisse in Kambodscha in den 70er Jahren mit dem 50. Geburtstag von Kim Mey, Flüchtlingskind aus jenem Land, im Jahre 2016.
Der Erzählstil wechselt beständig zwischen den Zeitebenen, den Personen und Perspektiven. Dies ist zu Anfang erstmal verwirrend, baut aber mit zunehmender Seitenzahl einen guten Spannungsbogen auf. Durch die wechselnden Perspektiven werden gewisse Ereignisse neu erzählt, so dass eine weitere Lage zur Geschichte hinzu kommt und alles im neuen Licht erscheinen lässt.
Den Finalen Plottwist kann man schnell überlesen. Ich selbst musste das Kapitel von vorne beginnen weil ich dachte die Autorin hätte einen Fehler gemacht. Und dann traf mich die Erkenntnis wie eine Wucht und ich wollte am liebsten das Buch gleich wieder von vorne Lesen mit dem Wissen das ich nun habe. Hut ab, damit habe ich wirklich nicht gerechnet!
Die Geschichte Kambodschas mit dem kommunistischen Regime, dass ich selbst als Demokratie bezeichnet hat kannte ich gar nicht. Durch das Buch habe ich viel gelernt. Frau Taschler geizt bei ihrer Erzählung allerdings nicht mit Menschenleid durch brutale Gewalt, Unterjochung, Hunger, Angst, Krankheit und Tod.
Durch die anfängliche Unübersichtlichkeit und die österreichische Grammatik musste ich mich erstmal durchkämpfen. Danach lies mich das Buch aber nicht mehr los. Leider war mir keiner der Charaktere Sympathisch und das obwohl sie viel Tiefe besaßen und es viele Grauabstufungen gab.
Ich wusste nicht viel über die Geschichte Kambodschas, insbesondere über die Schreckensherrschaft der Roten Khmer. Das ist jetzt anders und wird mich sicherlich noch in Gedanken weiter beschäftigen. Das Buch ist spannend geschrieben und springt immer zwischen dem 50. Geburtstagsfest von Kim im Jahr 2016 und der Vergangenheit hin und her. So kommen langsam die Puzzleteile seines Lebens zusammen.
So unscheinbar das Cover und der Titel auch ist, dahinter verbirgt sich eine wahnsinnig gelungene Geschichte. Die Story ist sehr fesselnd geschrieben und nebenbei lernt man viel über die tragische Geschichte Kambodschas. Großes Highlight!
TASCHLER, Judith W.: „Das Geburtstagsfest“, München 2019 Um ein Geburtstagsfest eines Architekten rankt sich die Geschichte. Sie führt nach Kambodscha und ist eng mit Österreich verwoben. Verwoben sind auch die einzelnen Kapitel. Sie springen in der Zeitachse und den Orten. Ich sehe solche Strukturen als Erschwerung für den Leser. Es ist oft schwierig den Lesefaden nicht zu verlieren. Warum machen das heutige Dichter? Ich glaube irgendwie ist es eine Modeerscheinung. Zu Beginn empfand ich die Schreibweise etwas holprig. Ich empfehle aber allen Lesern weiterzumachen. Die Geschichte wird zunehmend spannend und am Ende kann man gar nicht aufhören. Das anfangs negativ gesehene Wechseln auf der Zeitachse stellte sich als Erhöhung der Spannung heraus und fesselt; lässt nicht los vom Lesen. Obwohl ich aus den Nachrichten die damaligen Kämpfe in Kambodscha gehört habe, wusste ich doch zu wenig. Das Buch klärt auf … und vor allem gibt es die Gräuel wieder, die dort passierten. Unvorstellbar. Geschickt webt Taschler in die einfache Geschichte einer Geburtstagsparty des 50-jährigen Vaters, der in Österreich verheiratet ist und eine intakte Familie hat, dessen Vergangenheit bei den Roten Khmer ein. Am Ende des Krieges ist er nach Thailand geflüchtet und hat ein ihm bekanntes Mädchen, das schwer krank war mitgetragen und in die Freiheit gebracht. Über seine Zeit in Kambodscha hat er mit der Familie nie geredet. Ein Sohn fand im Internet den Kontakt zu dieser Frau, die er gerettet hatte. Sie lebt in Amerika und der Sohn lädt sie als Überraschung zum Geburtstagsfest des Vaters ein. Daraus wird ein Destaster. Er hat Angst seine negative Vergangenheit als Kindersoldat bei den Roten Khmer wird bekannt. Es kommt zum Streit. Die Autorin vermischt in diesem Buch verschiedene Geschichten: • des kambodschanischen Flüchtlings, der in Österreich eine Familie gründet und erfolgreich wird mit jener • des Soldaten der kommunistischen Roten Khmer, • seiner Kindheit als Sohn eines Fischers, • der Familie der „Schwester“, die der oberen Klasse der kambodschanischen Gesellschaft angehörte und • der Familie, die den Flüchtling mit seiner „Schwester“ (= das von ihm gerettete Mädchen) in Österreich aufgenommen hat. Viel Unheil, viel Leid, viel Gräuel parallel zu einer heilen Welt in Österreich. Im Epilog, der einen eMail Verkehr wiedergibt kommt es letztlich noch zu einem Happy End, in dem der Familienfrieden einkehrt und der Vater seine Vergangenheit aufarbeitet. Mehr sei hier nicht gesagt, nur das eine: Es ist ein großartiges Buch!
Es gibt Bücher, die sind toll. Es gibt Bücher, die wühlen auf. Und es gibt Bücher, die sind toll, wühlen auf und schenken einem obendrein einen Wow-Effekt der einen fast umhaut… dieses Buch ist genauso eines. Was die Autorin hier geleistet hat, ist anbetungswürdig auf ganz vielen Ebenen: Eine mega interessante Geschichte, die extrem gut recherchiert ist und ein Twist den man fast überlesen könnte, der einem aber die Augen überquellen lässt. Erzählt wird die Geschichte dreier Familien, die der beiden Flüchtlingskinder Kim und Tevi aus Kambodscha und die der Familie in Österreich, die sie aufnehmen. Komplexe (aber nicht kompliziert) Familiengeschichten, die von Verlust, Vereinsamung und Traumata berichten. In der Erzählung springt Taschler hin und her, was aber niemals verwirrend ist, da die Kapitel schön Auskunft darüber geben wann und wo wir uns gerade befinden. Zum Ende hin eskaliert es ein wenig und man wird geschüttelt und gebeutelt mitgerissen. Ein Hammer Roman, der mich obendrein noch viel g‘scheiter gemacht hat… denn davor hatte ich wirklich wenig Ahnung von Kambodscha. Für mich eines der besten Bücher, die ich in diesem Jahr gelesen habe.
Überraschend in vielerlei Hinsicht. Hinter dem irreführenden Cover und Klappentext verbirgt sich die Geschichte eines Landes. Die Handlung ist sehr behutsam und trotz aller Grausamkeiten nicht reißerisch erzählt. Die Wendungen warten an jeder Ecke, mal sichtbar, mal überraschend. Klare Empfehlung!
Ein sehr gutes Buch, aber an 2 Stellen ist mir regelrecht schlecht geworden bei den Beschreibungen der menschenunwürdigen Behandlungen bzw. Tötungen. Wären diese Stellen nicht, würde ich eine uneingeschränkte Leseempfehlung abgeben, so allerdings eine unter dem Vorbehalt „nichts für schwache Gemüter“
Sehr interessantes Buch, das unterschiedliche Geschichten gekonnt miteinander verbindet und durch den Erzählstil einen super Spannungsbogen aufbaut. Besonderes intensiv sind die teils brutalen Darstellungen der Herrschaft der Roten Khmer. Habe aber viel gelernt!
Nach Beenden des Buchs bin ich kurz davor es sofort wieder zu lesen: Das Ende lässt mich doch etwas irritiert zurück mit der Frage: Was war wirklich? Und habe ich etwas überlesen? Oder stimmen meine Annahmen?
Wäre dankbar, wenn wer von meinen Goodreads Freunden das Buch auch liest - zum Besprechen!
Der Schreibstil hat mich ab und an gestört - dafür einen Punkt Abzug.
Bereits im Spätherbst 2019 war ich bei der Lesung von Judith W.Taschler, als sie ihren Roman "Das Geburtstagsfest" in St. Pölten vorstellte, zu Gast. Hier könnt ihr darüber nachlesen. Es war sehr interessant, vorallem weil die Autorin selbst mit einer kambodschanischen Flüchtlingsfamilie im Haus aufgewachsen ist.
Kim und Tevi sind vierzehn und zwölf Jahre alt, als sie in den frühen Achziger Jahren als Flüchtlinge über Thailand nach Österreich kommen. Sie finden bei Monika und ihrer Tochter Ines ein neues Zuhause. Während Tevi das Land später wieder verlässt, bleibt Kim in Österreich, wird Architekt und heiratet Ines. Zum 50. Geburtstag möchte ihm sein jüngster Sohn Jonas eine ganz besondere Überraschung schenken. Er sucht nach Tevi und lädt sie zum Geburtstagsfest zu sich nach Hause ein. In all den Jahren wurde den Kindern erzählt, dass ihr Vater damals dem Mädchen das Leben gerettet hat. Kim selbst mag allerdings über seine Vergangenheit nicht sprechen. Jonas hofft mit seiner Einladung seinen Vater endlich aus der Reserve zu locken und endlich mehr über seine Kindheit zu erfahren. Damit beginnt eine grandiose Geschichte, die den Leser an die Seiten fesselt. Die gut gemeinte Einladung der "Flüchtlingsschwester" Tevi lassen bei Kim alte Wunden aufbrechen. Die furchtbaren Gräueltaten der Roten Khmer, die beide gerade noch überlebt, aber nicht vergessen haben, kommen wieder hoch und das Fest wird zur Katastrophe....
Ich muss zugeben, dass ich zwar mit den Namen Pol Pot und Rote Khmer etwas anfangen konnte, aber das war es dann auch schon wieder. Ich bin genauso alt wie Kim im Roman und habe als Kind gar nichts davon mitbekommen, was sich in Kambodscha Schreckliches abgespielt hat, dabei wurden damals rund zwei Millionen Menschen umgebracht.Während Tevi ihre Kindheit immer und immer wieder heraufbeschwört, setzt Kim auf totale Verdrängung. Bis alles zusammenbricht.
Die Geschichte spielt auf meherern Zeitebenen. 2016 feiert Kim Mey seinen 50. Geburtsag. In Rückblenden, die sich immer mit dem Gegenwartstrang abwechseln, erfahren wir mehr über seine ärmliche Kindheit, aber auch über die Familie Tevis, die der oberen Schicht angehörte. Als es in den späten 70iger Jahren unter der Schreckensherrschaft von Pol Pot und den Roten Khmer in Kambodscha zu einem regelrechten Abschlachten der höher gebildeten Menschen kommt, finden viele Kinder Unterschlupf und werden als Kindersoldaten ausgebildet. Im dritten Strang sind Kim und Tevi als Flüchtlingskinder in Österreich gelandet und finden bei Monika und Iris eine Pflegefamilie. Die krassen Gegensätze haben mich sehr nachdenklich gemacht.
Die Autorin hält sich mit grausamen Beschreibungen durch die Roten Khmer nicht wirklich zurück. Oftmals muss man Pausen einlegen - auf der anderen Seite fesselt die Geschichte jedoch so extrem, dass man einfach immer weiterlesen möchte. Die Autorin schafft es berührend zu schreiben, ohne rührselig zu werden. Sie zeigt auf, wie unterschiedlich sich die beiden Hauptcharaktere auf die Zeit in kambodschanischen Bürgerkrieg zurückerinnern. Man stellt sich die Frage, wer der Wahrheit näher kommt: Kim oder Tevi? Die seelischen Wunden, die beide als Kinder erfahren haben, sind auch in der Gegenwart spürbar.
Für ihre fiktive und vielschichtige Geschichte hat die Autorin nicht nur eine Reise durch Kambodscha gemacht, sondern sie wuchs selbst in ihrem Elternhaus mit einer kambodschanische Füchtlingsfamilie auf. Die Menschen dieses Landes stehen ihr sehr nahe und das merkt man in jeder Zeile ihres Romans.
Ein vielschichtiges Drama über Schuld, Lebenslügen und Verdrängung. Die unterschiedlichen Blickwinkel ergeben langsam ein Ganzes...doch nicht immer sind die Dinge wie sie scheinen, denn die eigenen Erinnerungen können täuschen.....
Fazit: Eine intensive Geschichte über die Herrschaft der Roten Khmer in Kambodscha in den 1970iger Jahren. In ihrem Roman stellt die Autorin die Erlebnisse zweier mittlerweile erwachsener Menschen, die in Österreich bzw. den USA eine neue Heimat gefunden haben, ins Rampenlicht - stellvertretend für viele andere Flüchtlinge. Ein Buch, das noch lange nachhallt und das ich gerne weiterempfehle!
„Als ihm bewusst wurde, dass es Tevi sein musste, da sie den Kopf etwas zur Seite neigte, stand er da wie angewurzelt. Ines sah in den Augen ihres Sohnes Triumph, in den Augen ihres Mannes bestürzte Hilflosigkeit und beides rührte sie so sehr, dass auch ihr die Tränen kamen.“ (Zitat Seite 27)
Inhalt Kim Mey, Architekt, will seinen fünfzigsten Geburtstag nicht besonders feiern, doch seine Frau Ines sieht das anders. Ende 1978 war Kim vierzehn Jahre alt und Tevi zwölf, als sie auf abenteuerlichen Wegen als Flüchtlinge aus Kambodscha über Thailand nach Österreich kamen, wo sie von Ines‘ Mutter aufgenommen worden waren. Seit dreiundzwanzig Jahren haben sie sich nicht mehr gesehen, doch Jonas, der zwölfjährige Sohn von Kim findet Tevi und lädt sie als besonderen Überraschungsgast zum Geburtstagsfest ein. Seine beiden älteren Geschwister helfen ihm dabei – es ist das Geburtstagsgeschenk der Kinder an ihren Vater und sie sind voll Vorfreude.
Thema und Genre Kernthema ist die Schreckensherrschaft der Roten Khmer in Kambodscha, Schuld und der Preis des Überlebens, Flucht, Kindheitstraumata, Liebe, Familie und ein Familiengeheimnis, das alles verändert.
Charaktere Kim ist ein erfolgreicher Architekt. Seine Ehe mit Ines wurde mit den Jahren mühsam, da er ihre Erwartungen nicht immer erfüllen kann. Er war zwar noch ein Mal in Kambodscha, 1993, aber er schweigt über die Vergangenheit. Tevi dagegen spricht auf Vortragsreisen über ihre Kindheit in Kambodscha und erzählt auch Kims Kindern von dieser Zeit. Sie verbringt drei bis vier Monate des Jahres dort und ist ehrenamtlich tätig.
Handlung und Schreibstil Die Geschichte wird in mehreren Handlungssträngen auf unterschiedlichen Zeitebenen erzählt. Die Jetztzeit in Österreich betrifft die Tage um Kims Geburtstagsfest zwischen 17. und 19. Juni 2016 und wird durch Abschnitte unterbrochen, die in der Vergangenheit spielen, deren zeitliche Abfolge jedoch immer in sich chronologisch bleibt. Die Zeit in Kambodscha, Siebzigerjahre, Familie Mey, wird von einem Ich-Erzähler geschildert, Kambodscha Siebzigerjahre, Familie Chhang dagegen in einer personalen Erzählform, in deren Mittelpunkt Tevi steht. Dazwischen erfahren wir auch mehr über die Kindheit von Ines, die gemeinsame Zeit von Kim, Tevi und Ines und über die Ehejahre von Kim und Ines. Judith Taschler ist eine großartige Erzählerin, sicher, einfühlsam und stimmig entwickelt sie ihre Geschichte aus diesen einzelnen Erzählsträngen, bis sich langsam Vergangenheit und Gegenwart zu einem Ganzen verbinden. Doch nicht immer sind die Dinge so, wie sie scheinen.
Fazit Ein sehr vielschichtiger, spannender Roman um das Schicksal Kambodschas unter der Herrschaft der Roten Khmer. Parallel dazu wird das Leben von zwei inzwischen längst erwachsenen Menschen erzählt, die damals als Kinder alles verloren haben und deren Geheimnisse und Entscheidungen ihr Leben geprägt haben. Eine sehr intensive, packende Geschichte mit überraschenden Wendungen, die lange nachklingt.
Der Roman hat mir sehr gut gefallen. Ist lebhaft und doch auf eine sehr behutsame Art spannend geschrieben. Die Schriftstellerin erzählt von Familienbeziehungen und Lebenslügen, der großen Liebe und von Flucht, Verzweiflung und Heimkehr.
Das Buch "Das Geburtstagsfest" von Judith W. Taschler hatte ich schon länger auf dem Schirm, nämlich als ich auf der Suche war nach Büchern, in denen es um die Geschichte der Roten Khmer in Kambodscha geht. Daher habe ich mich sehr gefreut, dass dieses Buch nun endlich als Taschenbuch erhältlich ist. . Kurz zusammengefasst wollte das Regime der roten Khmer die Gesellschaft in eine Art "Bauernstaat" umgestalten, ohne westliche Einflüsse. Es begann ein grausamer Genozid, der vorallem die Wohlhabenden und Intellektuellen des Landes, Geschäftsleute, Ärzte, Richter usw. zum Opfer fielen. Gesamt geht man von mehr als 1,7 Millionen Toten aus. . Sommer 2016 . Kim möchte in Ruhe mit seiner Frau Ines und den drei Kindern seinen 50. Geburtstag feiern. Was er nicht ahnt, seine Kinder haben als Überraschungsgast Tevi Gardiner eingeladen. Tevi und Kim sind gemeinsam als Kinder aus Kambodscha Ende der 70er Jahre als Vollwaisen nach Österreich gekommen und haben bei einer Familie Unterschlupf gefunden. . In Rückblenden wird die Geschichte der beiden erzählt, Tevi wächst als Kind eines wohlhabenden, französischen Hotelbesitzer auf, Kim als Sohn eines Fischers. Tevis Familie musste sich verstecken und fliehen, Kim ist Kämpfer in der roten Khmer. Wie sich ihre Wege kreuzen, was dies für Folgen hat und wie sie später als Erwachsene damit umgehen, entfaltet sich nach und nach in diesem Buch und darüber hinaus, denn nach meiner Meinung Ist das Ende ein wenig offen. . Das Buch hat mir sehr gut gefallen, nicht nur wegen den historischen Begebenheiten, sondern auch durch die wechselnden Perspektiven und Rückblenden. Klar, ist es Belletristik, aber man erfährt viel über die roten Khmer und die damalige Zeit, was der umfangreichen Recherche der Autorin zu verdanken ist.. . . Definitiv ist das Buch zu empfehlen, wenn man sich für komplexe Beziehungsgeschichten und die Geschichte von Kambodscha interessiert.
Dem Cover und Titel zur Folge hatte ich ein lockeres Buch erwartet. Das dieses Buch mich umhauen wird, ja mich um den Schlaf bringen würde, hatte ich nicht erwartet.
DAS GEBURTSTAGSFEST Judith W. Taschler
Alles beginnt mit einem Geburtstagsfest: Kim, gebürtiger Khmer, wird 50 Jahre alt. Obwohl sie weiß, dass Kim derartige Überraschungen und Partys zu seinem Geburtstag nicht mag, richtet seine Frau Ines hinter seinem Rücken ein großes Fest aus. Auch der Jüngste der drei Kinder möchte den Vater überraschen: Er lädt Tivi ein. Die Frau, der Kim damals geholfen hat, aus Kambodscha über Thailand nach Österreich zu fliehen. Sie haben sich damals aus den Augen verloren - denkt der jüngste Spross. Doch das hinter der einstigen Freundschaft eine ganz andere Wahrheit steckt, wissen nur Tivi und Kim.
Es ist eine Geschichte über die Schreckensherrschaft der Roten Khmer, die die Elite und gebildeten Menschen töteten, um eine neue Gesellschaft zu gründen. Die Umsetzung war fürchterlich: Kindersoldaten töteten willkürlich - und man geht davon aus, dass mindestens 1,7 Millionen Menschen durch Folter und Hinrichtung, aber auch durch Hunger, Krankheit und Auszehrung starben.
Kim war einer dieser Kindersoldaten im Pol Pot-Regime. Durch die geschickten Wechsel der Schauplätze in unterschiedlichen Zeitebenen sowie das Einbringen von verschiedenen Erzählerperspektiven schafft es die Autorin perfekt, uns mit in das grausame Geschehen zu ziehen. Das Buch geht unter die Haut und ist nichts für schwache Nerven. Das Ende gefiel mir gut, hätte aber 30 Seiten länger sein dürfen. Tragisch und spannend, ein Buch, was man gelesen haben muss - am besten bereits im Klassenverband in der Oberstufe. 5+/ 5
Ein Buch, welches mich wirklich überrascht hat. Es war fesselnd, traurig und aufwühlend zu gleich. Die Autorin hat einen so guten Schreibstil, dass man sehr schnell in die Geschichte hineingezogen wurde. Die Zeit- und Ortssprünge wurden erleichtert durch die Überschriften, was ich gut fand. Die Geschichte spielt in Österreich im Jahr 2016 und in Kambodscha in den 70er bis 90er Jahre. Erzählt wird die Geschichte von Tevi und Kim, zwei kambodschanischen Kindern, die beide die dunkle Zeit der Roten Khmer überlebt haben.
Kim Mey wird 50 und seine eigenen Kinder haben ihn zum Geburtstag ein Wiedersehen mit Tevi Gardiner geschenkt. Doch statt purer Freude über dieses Wiedersehen erleben sie Angst, Wut und Trauer. Sie erfahren Dinge von ihrem Vater, die sie überraschen und ihn in einem anderen Licht erscheinen lassen. Die Autorin lässt ihre Hauptcharaktere gedanklich wieder in ihre Kindheit zurückgehen. Dabei erleben sie noch einmal die einzelnen Stationen ihres Lebens und decken dabei so manche Lüge auf. Dieses langsame Entblättern lässt den Leser immer mehr in das Leben der beiden Charaktere eintauchen. Ab und an musste ich das Buch bei Seite legen, um die Gelesene sacken zu lassen. Am Ende des Buches wurde die Entwicklung von Kambodscha und dessen Politik im Laufe der Jahrhunderte beschrieben, was ich sehr hilfreich fand, um die Geschichte besser verstehen zu können.
Die Autorin erzählt sehr detailliert von den Gräueltaten der Roten Khmer. Wer bei Gewalt- und Folterszenen getriggert wird, sollte das Buch nicht lesen, denn diese werden im Zusammenhang mit der Roten Khmer, der Flucht der Kinder und der Tötung der Familien sehr deutlich beschrieben.
Ich liebe die Romane von Judith W. Taschler. Sie sind so spannend und enthalten unerwartete Wendungen, die mich danach noch lange beschäftigen. Außerdem schreibt sie in einem wunderschönen Sprachstil. In diesem Roman ging es um den Genozid in Kambodscha und um die Roten Khmer. Ich habe viel gelernt in dem Buch, unter anderem auch, mich in einen dieser Kämpfer hineinzuversetzen. Andererseits erlebt man auch die verletzliche Innensicht eines ihrer Opfer und lernt schonungslos die Grausamkeiten der Roten Khmer kennen. Kim und Levi kommen als Kinder nach Österreich und werden von einer Familie aufgenommen. Später heiratet Kim die Tochter der Familie, Ines, und Levi setzt sich für ihr Heimatland ein. An Kims 50. Geburtstag treffen sie sich wieder und es kommt zum Streit. Es wurde mir klar, dass das Leben vieler dieser Protagonisten komplett anders verlaufen wäre, wenn sie viel früher über alles gesprochen hätten. Man mag die Protagonisten in den Rückblenden schütteln und darauf hinweisen und merkt trotzdem, dass man wahrscheinlich selbst so gehandelt hätte. Judith W. Taschlers Romanfiguren machen Fehler, aber versuchen dennoch, ihr Bestes zu geben, für die, die sie lieben. Sind wir nicht alle so?
Zum 50. Geburtstag von Kim Mey haben seine Kinder eine besondere Überraschung geplant. Sie haben Tevis eingeladen, eine Frau, die gemeinsam mit Kim aus dem von der Herrschaft der Roten Khmer gezeichneten Kambodscha geflohen ist. Mehr als 25 Jahre haben sich die beiden nicht mehr gesehen. Während des Festes brechen Erinnerungen an die schreckliche Zeit in der alten Heimat, an Lügen, Verrat und Verzweiflung durch und lassen eine Geschichte entstehen, die berührend und erschütternd zugleich ist.
Judith W. Taschler hat einen vielschichtigen, spannenden Roman über eine grauenhafte Zeit eines Terrorregimes und ihre Folgen für die darin verwickelten Menschen geschrieben. In Rückblenden aus verschiedenen Perspektiven werden die Ereignisse während der Herrschaft der Roten Khmer erzählt und erst nach und nach wird klar, wie die Personen in die Geschehnisse verstrickt waren. Die Handlung des Romans und die Charaktere sind absolut authentisch beschrieben, so dass man sich gut in die Geschichte hineinfühlen kann. Eine wirklich interessante, spannende und berührende Lektüre.
Mein Fazit: faszinierender, spannender Roman über eine Zeit, die nicht vergessen werden sollte. Absolut lesenswert.
Berührend, verstörend, interessant. Kann ein Buch all dies auf einmal sein? Dieses schafft es. Teilweise habe ich es ob der geschilderten Gräueltaten zur Seite legen müssen, dann aber doch weitergelesen, um zu erfahren, wie es weitergeht. Gleichzeitig ist es eine Lektion über die Zeit der Roten Khmer in Kambodscha. Einfach lesenswert, wenn auch nicht immer leichte Kost.
Ich fand die Geschichte über die meiste Zeit sehr fesselnd und interessant und auch ausgefallen, da der Roman in gr0ßen Teilen Leben zweier Familien in Kambodscha zur Zeit des Bürgerkriegs handelt. Es ist kein leichtes Thema , wird aber mit viel Wärme und Empathie erzählt. Glücklicherweise hat das Buch einen positiven Ausgang, mich hat das Thema teilweise ziemlich belastet.
Ein unscheinbares Cover mit einer großartigen und auch aufwühlenden Geschichte. Ich habe einiges über die mir bislang unbekannte Geschichte Kambodschas gelernt.
Sehr packende Geschichte mit beeindruckend geschilderten Begebenheiten aus Kambodscha und den roten Khmer. Hochinteressant! Musste mich immer wieder konzentrieren um mitzukommen :)
Ein sehr gut geschriebenes Buch, das sowohl über die Geschichte Kambodschas erzählt, als auch über die Kraft von Freundschaft, Liebe und Familie. Sehr zu empfehlen
Am Anfang war ich nicht sonderlich begeistert. Die Geschichte ist tragisch und spannend, aber diese Zeitsprünge... Bei manchem Verhalten der Österreicher/innen hab ich es kaum ausgehalten vor Fremdschämen. (Was, auch wenn es schwer zu lesen war, zeigt, wie realistisch es geschrieben ist.)
Am Ende gab es einen Twist, der mich umgehauen hat, und das Buch für mich von 3 auf 5 Sterne katapultiert hat.
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